Linkhand und rondragefälliger Kampf

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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Argilac
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Ungelesener Beitrag von Argilac »

Ein Krieger aus meiner Runde konnte das Schwert Thalionmels aus den Händen des untoten Tugruk Pascha zurückgewinnen (AB 28 Findet das Schwert der Göttin als Soloqueste) und wurde dafür als Laie in den Orden der Ardariten aufgenommen. Außerdem wird der Fürstkomtur von Neetha den SC dem Schwert der Schwerter für eine Weihe zum Löwenritter (Akoluthen) vorschlagen.

Da wir uns im Königreich Yaquirien befinden und man natürlich nicht immer mit einem Zweihänder (oder später auch Rondrakamm) kämpfen wird, überlegt der Spieler, ob sich der Char einen Linkhand zulegen kann, um auch die entsprechenden Manöver einsetzen zu können (wir erarbeiten gerade ein an Ilaris angelehntes Hausregelkampfsystem, ansonsten spielen wir mit DSA 4.1, sollte hier aber nicht entscheidend sein).

Mangels entsprechender Quellen also hier die Frage:

Ist der Kampf mit einer Paradewaffe mit den rondragefälligen Geboten zu vereinbaren?

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Meiner Meinung nach sicherlich, der Rondraglaube hat ja je nach Senne eh genug unterschiedliche Strömungen. Es gibt ja den Satz, der Kampf mit dem Schilde sei ja nicht sonderlich rondragefällig weil so defensiv, das hindert ja aber kein Heer Mittelaventuriens daran, trotzdem Infanterie aufzustellen die dann sicherlich auch von Rondrageweihten gesegnet wird.

Und wenn man statt einem Schild dann eine kleinere Klinge führt, die (jetzt mal abseits von AP-Kosten) viel Finesse und Geschick und Training benötigt, um sie sinnvoll einsetzen zu können - sicherlich mehr als der Schild, den man der 'poor f'ing infantry' in die Hand drückt - sehe ich da kein großes Problem. Alles, was den Zweikampf auf ein Level hohen persönlichen Könnens und ausgefeilter Technik erhebt, müsste eigentlich okay sein. Lasse mich da aber auch gern korrigieren.

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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

WdG, S. 51 hat geschrieben:Ritterlichkeit: Kämpfe nicht mit unrechten Waffen (wie der Armbrust), nicht von rücklings oder von der Seite, nicht gegen Wehr- und Ahnungslose. Schütze die Schwachen und Wehrlosen vor Willkür
Da steht nichts davon, das man keine Parierwaffe einsetzen darf. Das steht auch im sonstigen WdG nicht. Im Vademecum Rondra kommt das Wort "Parierwaffe" überhaupt nicht vor (nichtmal "Parier").

Es ergibt auch überhaupt keinen Sinn, eine Parierwaffe zu verbieten, denn sonst müsste man logischerweise auch gleich den Schild verbieten, denn der dient dem gleichen Zweck. Es ist ja nicht Rondragefällig, sich dumm aufs Maul hauen zu lassen, sondern im ehrenhaften Zweikampf aufgrund der besseren Fähigkeiten zu bestehen.

Worüber man sich streiten kann, ist ob man mit Parierwaffen unter Moralkodex: Rondra auch noch Fähigkeiten wie "Tod von links" einsetzen darf, aber auch das ist eigentlich nur "kompetentes Fechten", wie es im WdS genannt wird, und nicht etwa "dirty fighting". Allerdings könnte man es als "Angriff von der Seite" werten, was dann gemäß obigem Zitat unehrenhaft wäre.

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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Also soll der Rondrageweihte sein Können dadurch beweisen das er sein erlernten Umgang mit der Linkhand nicht nutzt? Es wäre ja nicht so als ob er dadurch einen unfairen Vorteil gegenüber den anderen horasischen Degenfechtern hätte sondern eher nur, das er auf das gleiche Niveau kämpft wie diese.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

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Tjorse
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Ungelesener Beitrag von Tjorse »

Wie gesagt, über "Tod von Links" lässt sich streiten, über Einsatz von Parierwaffen ziemlich klar nicht, weil nichtmal im Ansatz unehrenhaft.

Und damit man Tod von Links als Angriff von der Seite betrachtet, muss man sich schon weit aus dem Argumentationsfenster lehnen. In jedem Fall wäre eine solche Interpretation dem Rondra-Geweihten bekannt, bevor er die SF lernt, weswegen die Argumentation mit "erlernter Umgang" nicht logisch ist. Eine Parierwaffe zu führen hat ja auch Vorteile, ohne das man die SF: TvL beherrscht und TvL ist keine Bedingung für irgendeine andere SF, man lernt also keinesfalls etwas, was man nicht anwenden kann. Man lernt nur eventuell etwas nicht, weil man es sowieso nicht anwenden dürfte. Das trifft aber genauso auf eben z.B. Armbrust zu.

Nachtrag: Laut WdG entwaffnen Rondra-Geweihte ihre Gegner gerne mal unter Einsatz von Mirakeln. Um aber die SF Entwaffnen zu lernen, muss man Binden beherrschen, wofür man Parierwaffen beherrschen muss. Ergo ist der Einsatz von Parierwaffen für Rondrianer absolut in Ordnung.

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Denderajida_von_Tuzak
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Ungelesener Beitrag von Denderajida_von_Tuzak »

Was bei Rondrageweihten verpönt sein dürfte ist "Klinge zerbrechen". Und ein Linkhand (oder Drachenklaue) mit Klingenbrecher wäre ein Nogo. Entwaffnen ist dagegen super, du beweist dein Können ohne Mutwillig Klingen zu zerstören - Gegen einen Linkhand mit Klingenfänger wäre dann auch nicht viel einzuwenden (wobei du natürlich cooler bist, wenn du es mit einem normalen Linkhand oder gar einem Langdolch machst).

Eher defensiv orientiert zu kämpfen finde ich dagegen total okay. Viele Ronnies lassen ja ihrem Gegner im Duell eh den ersten Schlag...

Argilac
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Ungelesener Beitrag von Argilac »

Sehr gut. Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten!

Das geht alles in die Richtung, die ich jetzt auch gedacht hätte. Damit sind alle Klarheiten beseitigt! :lol:

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Vanni Fucci
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Ungelesener Beitrag von Vanni Fucci »

Ich sahe das wie Tjorse und Wikatz, eine Linkhand sollte vollkommen in Ordnung sein. Du kämpfts nicht unehrenhaft, nur weil du dich zu verteidigen weisst. Klar, der Schild mag keinen guten Ruf haben, aber du stellst dich deinem Gegner. Anders als mit Fernkampfwaffen.

Und klar, einige Manöver der Linkhand fallen unter harsche Beobachtung und wahrscheinlich dem 'Du-Du-Finger' (Tod v. Links / Waffe zerbrechen), andererseits wäre sowas wie Klingenwand ein Zeichen von Können.
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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Ich sehe auch keinen faktischen Unterschied zwischen Manövern wie Binden mit der Hauptwaffe und Binden mit einer Zweitwaffe, beides sind Varianten der Fechtkunst, die dem Gegner seine Parade geschickt erschweren. Auch den Tod von Links würde ich weniger kritisch sehen, unter der Sichtweise, dass "vielseitiges" Einsetzen eines klassischen Rondrakamms mit Halbschwerttechink, Knaufschlägen, sogar evtl. das Fassen der Klinge und dem Hieb mit der Parierstange (Mordhau) so wie es klassische Fechtbücher hergeben auch nicht mehr oder weniger hinterhältig oder unerwartet sind als das Zustechen mit einem Parierdolch.

Theoretisch geht doch sogar Tod von Links mit einem Buckler oder? Ich würde fast sagen, ein aufrechter Rondrianer der sich von einem Faustschild erwischen lässt, sollte den Fehler bei sich und nicht bei seinem Gegenüber suchen... :lol:

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Vanni Fucci
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Ungelesener Beitrag von Vanni Fucci »

Zumindest an der Stelle würde ich dir @Wizkatz gerne wiedersprechen. Auch wenn es nicht direkt zum Topic gehört, es möge mri verziehen werden:

Aus alten Zeit gingen viele Fechtschulen im RL hervor, jedes Land hatte seine eigenen Preferenzen des Kampfes. Sehen wir uns die Franzosen an, so haben wir als klassisches Beispiel die Musketiere, ehrenhafte Streiter und geschickte Kämpfer. Einsatz der Waffe only.

Die Spanier, voll Temperament und Stolz waren da ein anderes Kaliber. IdR wurde dort das Fechten mit der Linken erhoben in der Luft gelehrt und als Ehrenhaft angesehen. Warum? Die Spanier fingen irgendwann an, sich Dolche in Scheiden auf dem Rücken zu verstecken. Die unbenutzte Hand, siehe Frankreich, wurde klassische hinter dem Rücken gehalten, die Postur im Fechten ist seitlich, um dem Ggü so wenig Fläche wie möglich zu bieten, einen selbst zu treffen.
Dies nutzen die Spanier, mit schmutzigen Tricks und 'Binden' um an den Gegner heran und in Stichweite des Dolches zu kommen.

So viel zum Exkurs. Gehen wir jetzt einmal davon aus, das ein ParierDOLCH mit solchen Manövern versehen ist, würde ich den Einsatz solcher Manöver nicht als Ehrenhaft ansehen. Auch wenn ich diesen Dolch klar sehen kann, so wäre er, ausserhalb von Paraden, die wir ja als iO erklärt haben, ein unfaires Mittel. Ich binde die Waffe meines GgÜ um ihm dann einen Dolch in die Seite zu rammen.

Daher würde mein Ronnie als SC bei so etwas klar sagen 'Du kämpfst ohne PW oder schwörst auf die Göttin das du Manöver die quasi aus dem Hinterhalt kommen mit dieser Waffe nicht nutzt.'.
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Vanni Fucci hat geschrieben: 22.01.2019 20:33Die Spanier fingen irgendwann an, sich Dolche in Scheiden auf dem Rücken zu verstecken.
Da liegt für mich der Hase im Pfeffer. Eine Waffe, die zu Duellbeginn versteckt ist, hat auch für mich etwas hinterhältiges. Ein offen zu Kampfbeginn präsentierter und offen geführter Parierdolch deutlich weniger.
Vanni Fucci hat geschrieben: 22.01.2019 20:33Ich binde die Waffe meines GgÜ um ihm dann einen Dolch in die Seite zu rammen.
Auch hier würde ich zurückhaltend anderer Meinung sein - die Formulierung mit "Tod von links" und "in die Seite rammen" heißt für mich eigentlich nicht viel mehr als die logische Schlussfolgerung einer ganz üblichen Herangehensweisen in vielen Kampf- und Duellformen abseits des sehr modernen Fechtens auf Bahnen - man versucht, den Gegner zu umrunden und Angriffswinkel zu finden in denen seine Defensive schwächer ist. Dass man dafür bei Gelegenheit beide Klingen die man führt verwendet und nicht nur die Haupthand ist da für mich selbstverständlich. Ist sicherlich alles Auslegungs- und Definitionssache, gerade je nach Senne jetzt wieder inneraventurisch.

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Denderajida_von_Tuzak
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Eine versteckte Waffe ist sicher unehrenhaft. Ein von zahlreichen Fechtwaffen (und Linkhanddolchen) nicht parierbares Zweihandschwert (wie Zweihänder oder Rondrakamm) ist im Kampf gegen solche aber mindestens genauso unehrenhaft! Es kommt immer auf den Kontext an. Wenn beide mit Einhandwaffe und belegter Zweithand dastehen (egal ob jetzt Schild, PW oder BHK) oder zumindest die Möglichkeit hatten diese zu belegen, spricht mMn nichts dagegen auch die offensiven Linkhandmanöver einzusetzen oder per Ausfall in DK H zu gehen und dort mit Linkhand/Langdolch zuzustoßen; ganz im Gegenteil, das würde auch von Waffenbeherrschung zeugen.

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Vanni Fucci
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Ungelesener Beitrag von Vanni Fucci »

Hat auch seine Berechtigung Das Schöne hierbei ist dann letztlich, das es inneraventurisch mehrdeutig auslegbar ist.
Genauso wie es Ronnies gibt die Bögen nicht verurteilen, wrlche die es tun usw :)
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Tarak
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Ungelesener Beitrag von Tarak »

Also wenn man n Ronni streng nach Regeln spielt hat der nach nem kampf eh mind 1 Regel verletzt :ijw:
Also müßten Ronnis konstant nur mit Bußquesten beschäftigt sein.
Ich denke das ein oder ander sollte man nich sooo streng sehen.

Ich würd ja gerne mal einen Spielen aber bei unserer Chaostruppe müßte ich dann auch noch die Hühneraugen zudrücken.
Oder konstant vor der Tür warten wie der Pala/Ritter bei Gamers.

Ich glaub bei 3/4 der Abenteuer die wir gespielt hatten war n Ronni als "ungeeignet" hinterlegt - im Sinne des Spielspaßes sollte man da n bischen die Regeln beugen.

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Mithrandir
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Tarak hat geschrieben: 01.02.2019 23:19Also wenn man n Ronni streng nach Regeln spielt hat der nach nem kampf eh mind 1 Regel verletzt :ijw:
Magst du erklären, wieso das so ist. Das erschließt sich mir nmlich in absolut keinster Weise.

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