DSA5 Verfall Rondras

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Ja, nur einen Vogt bestellen und alles wird gut.
Dumm nur, wir spielen ca. 2-3 Generationen in Aventurien, da spürt es eine Familie, welche einen Vogt bestellen muss und für eine Generation über ihre Länderein nichts zu melden hat, sehr deutlich.
Soviel zum Thema ist nicht schlimm wenn der Erbe in der Kirche ist, klar, gut, auf 1000 Jahre bezogen ist es wirklich unwichtig.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ein Vogt könnte ja auch aus der eigenen Familie kommen... in familienzentrierten Gesellschaften (was Aventurien natürlich auch nur noch auf dem Papier ist) würde das den Effekt deutlich abmildern.

Mein Gefühl ist, dass es oft weniger die Setzungen sind, sondern die Beliebigkeit, mit der sie von vielen Autoren gesetzt und beachtet werden, und das Unvermögen oder die fehlende Bereitschaft, sich die Auswirkungen ihrer Setzungen auf das Leben in Aventurien vorzustellen, so dass selbst hanebüchene Angaben "prima funktionieren" oder angeblich hocheffiziente Organisationen schon bei der kleinsten Herausforderung komplett versagen.
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Und nicht mal darin sind die Autoren konsequent, die Auswirkungen von super effizienten Horasiern, Thorwalern,quasi beliebigen Antagonisten und Schwarzmagiern werden auch nicht wirklich reflektiert.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Jop, rein theoretisch hätte die Reaktion der Rondra-Kirche auf "Wir gründen eine Dämokratie/Republik" durch Belhanka sein müssen, dort die Verantwortlichen zu stellen und dem Spuk ein Ende zu machen. Wie sowas in einem so Praios-geprägten Reich wie dem Horasreich bestehen kann... Autoren fanden es toll....


Zum Vogt: Wir tun jetzt einfach mal so, als würde es sich ein Vogt herausnehmen, sich direkt mit einem Mann der Kirche anzulegen... von einer Kirche, die einer existierenden Gottheit dient. Und selbst wenn, wäre es bei weniger einflussreichen Geweihten ja eine Option, eben genau das als AB zu nutzen. Die Überführung des verbrecherischen und damit quasi frevlerischen Vogts.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Jadoran hat geschrieben: 21.10.2018 09:38angeblich hocheffiziente Organisationen schon bei der kleinsten Herausforderung komplett versagen.
Das liegt wohl mit am Hang zu Superlativen. Man neigt halt leicht dazu, erstmal eine super-tolle mega-gefährliche Meuchlerorganisation, einen gut informierten Geheimdienst, eine effiziente und gewaltige Armee, einen edlen guten und total tollen Recken oder eben eine mächtige gut organisierte und dem Guten verpflichtete Kirche voll eben solcher edler Recken hinzuschreiben. Wenn's dann im Abenteuer den Helden die Arbeit wegnimmt, muss man es ausblenden.
Oder so betrachtet: Wer eine Region, Person oder sonst ein Feature liebt, schreibt sie sich gern toll.

Eine zerstrittene, machtlose Kirche als Abstellplatz für überzählige oder unfähige Sprösslinge gibt halt keinen so tollen Hintergrund her und ist weniger attraktiv für die Heldengenerierung. (Ich weiß gar nicht wieso - der einzige fähige Rondrageweihte Aventuriens zu sein hätte doch auch was für sich.) :ijw:
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Na'rat
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2018 19:29Wenn's dann im Abenteuer den Helden die Arbeit wegnimmt, muss man es ausblenden.
Nein, andere Abenteuer schreiben. Wie gesagt, jeder Tatort macht vor, wie man auch innerhalb funktionierender Strukturen eine spannende Geschichte haben kann.
chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2018 19:29Ich weiß gar nicht wieso - der einzige fähige Rondrageweihte Aventuriens zu sein hätte doch auch was für sich.
Dafür müsste man die Befähigung oder den Mangel daran aber erstmal ingame thematisieren. Ayla von Schattengrund stand dem politischen, religiösen, theologischen und seit kurzem auch kosmologischen Niedergang der Kirche vor, trotzdem fanden die alle toll.

Da hat man halt viel verschenkt, angefangen damit, als man die Figur ins Amt gehoben hat. Warum die Sennemeister einem Duell auf Leben und Tod mit einer Landpomeranze überhaupt zugestimmt haben, schon damit haben sie sich offenkundig gegen das amtierende Schwert der Schwerter gestellt, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
Sennemeister, die eine Landpomeranze ganz nach oben befördern, weil ihnen ein Schwert der Schwerter ohne politische Erfahrung und Hausmacht gar nichts kann, wäre eine Erklärung. Daraus hätte man so viel machen können, so viel erklären können, so viel Drama machen können.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Na'rat hat geschrieben: 21.10.2018 20:06Ayla von Schattengrund stand dem politischen, religiösen, theologischen und seit kurzem auch kosmologischen Niedergang der Kirche vor, trotzdem fanden die alle toll.
Ich nicht! https://www.youtube.com/watch?v=4v_zB1I ... dio=1&t=22 :)
Na'rat hat geschrieben: 21.10.2018 20:06Warum die Sennemeister einem Duell auf Leben und Tod mit einer Landpomeranze überhaupt zugestimmt haben,
Das nennt man Gottesurteil. In einer Welt der Helden, Fantasy, mit echten Göttern ...
Na'rat hat geschrieben: 21.10.2018 20:06Sennemeister, die eine Landpomeranze ganz nach oben befördern, weil ihnen ein Schwert der Schwerter ohne politische Erfahrung und Hausmacht gar nichts kann, wäre eine Erklärung. Daraus hätte man so viel machen können, so viel erklären können, so viel Drama machen können.
Das schon. Aber wenn man Ayla toll fand, konnte man sie auch einfach im Boten und so toll schreiben. Dass dann entweder die Rondrakirche geschlossen ins Verderben reitet, oder aber man nur einen Teil davon einmacht (auch damit die Helden noch was zu tun haben und Ayla nicht alles allein regelt) und das Ausbleiben der restlichen erklären müsste, darüber hat man eben hinweggesehen.

Ich meine, es ist Fantasy. Man will doch mit der wunderschönen blonden Amazone in ihren heldenhaften Sturmangriff reiten, und nicht mit Alrik dem Mittelprächtigen interne Kirchenpolitik machen. Gilt zumindest als Standard.
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Ungelesener Beitrag von Na'rat »

chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2018 22:38 Das nennt man Gottesurteil. In einer Welt der Helden, Fantasy, mit echten Göttern ...
Das wurde auch schon ein paar mal diskutiert. Mein Standpunkt, dass Rondra über jeden oder auch nur bestimmte Zweikämpfe richtet, ist weder sinnvoll, noch theologisch haltbar oder kosmologisch möglich.

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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2018 22:38Das schon. Aber wenn man Ayla toll fand, konnte man sie auch einfach im Boten und so toll schreiben.
Eben - man hätte sie auch einfach toll (oder wenigstens nicht komplett unfähig) sein lassen können - und ihre Berufung damit gerechtfertigt sein lassen.

Das allerletzte AB, das ich geleitet habe, spielte in Perricum, mehr oder weniger in der Rondrakirche, im Umfeld des quasi frisch gebackenen und just eingetroffenen SdS Ayla (welche die SCs aus einem früheren AB flüchtig kannten).

Jemand aus der Runde, der öfters noch woanders als in "unserem" Aventurien spielte, beglückwünschte mich zur Darstellung und meinte, es sei eine "Wohltat" gewesen, mal einer tüchtigen, kompetenten, leidlich klugen, aber dabei menschlichen und auch noch charmanten Version von Ayla zu begegnen, die wirklich als Führungsperson angelegt sei.

Ich war etwas verblüfft zu hören, dass sie all das zu diesem Zeitpunkt im offiziellen Aventurien schon lange nicht mehr oder sogar nie gewesen war.

Für mich war es in sich völlig logisch, dass, wenn sie nun schon als völlig unbekannte Geweihte "vor ihrer Zeit" zur Hochgeweihten auserkoren wird, sie auch menschlich, also als Person, das Zeug dazu haben muss.

Schade eigentlich, dass das sonst eher nicht so gesenen wurde.
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Na'rat hat geschrieben: 21.10.2018 22:51
chizuranjida hat geschrieben: 21.10.2018 22:38 Das nennt man Gottesurteil. In einer Welt der Helden, Fantasy, mit echten Göttern ...
Das wurde auch schon ein paar mal diskutiert. Mein Standpunkt, dass Rondra über jeden oder auch nur bestimmte Zweikämpfe richtet, ist weder sinnvoll, noch theologisch haltbar oder kosmologisch möglich.
Ich habe nicht behauptet, Rondra würde jeden Zweikampf überwachen und entscheiden. Dass es theologisch problematisch ist, wenn sie das nur manchmal tut, ist mir klar. Ob es kosmologisch möglich ist und wie man herausfindet, ob es das ist, da habe ich keine Ahnung.
Aber es ist cool und Fantasy und märchenhaft und passt vom Feeling her.
Als Held (zumal falls Rondrageweihter oder edler Ritter) wünscht man sich genau das für seine eigenen Zweikämpfe. Also sollte es das geben. Und warum dann nicht für Ayla? (Jaja, weil Hintergrund, ich weiß - Aventurien funktioniert halt nicht, wenn man's genau nimmt.)
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.10.2018 03:00Ich war etwas verblüfft zu hören, dass sie all das zu diesem Zeitpunkt im offiziellen Aventurien schon lange nicht mehr oder sogar nie gewesen war.
Ist mir völlig neu, dass sie jemals im offiziellen Aventurien als unfähig beschrieben worden wäre. Soweit ich weiß (aber das ist ewig her) waren alle Botenartikel voll des Lobes, und in Abenteuern wurde davon ausgegangen, dass selbstverständlich alle ihr gehorchen und die Helden sie bewundern. Nur wenn man zwischen den Zeilen las (zB dass nicht die ganze Rondrakirche auf ihren Befehl geschlossen anrückte, als die Schöpfung in Gefahr war), oder falls man sich selbst als Feldherr versuchen wollte (und von Ayla ständig in die Beine gegrätscht kriegte weil Boah ey Frontalangriff), konnte man vermuten, dass sie zwar edel, aufopferungsvoll und tapfer war, aber kompetenzmäßig nicht ganz perfekt. Obwohl wunderschön. :wink:
Aber wie gesagt, das ist lange her; vielleicht habe ich da was überlesen.

Wobei ich mir nichtmal sicher bin, wann festgelegt wurde, welche Sennen mit Ayla in den Untergang geritten sind und welche doch noch erhalten bleiben sollten.
Spoiler
(ZB das Ausbleiben der Nordmärker an der Trollpforte kam mW auch daher, dass jemand sie im Tabletopspiel der Erstausgabe vergessen hatte, und daraus wurde nachher eine Story gezimmert wie Jast Gorsam absichtlich zu spät war und die Nordmärker sowieso als Trödler bekannt seien. Sowas wäre beim Ausbleiben der Senne Arivor auch denkbar. Ich weiß es nicht.)
Rhonda Eilwind hat geschrieben: 22.10.2018 03:00Für mich war es in sich völlig logisch, dass, wenn sie nun schon als völlig unbekannte Geweihte "vor ihrer Zeit" zur Hochgeweihten auserkoren wird, sie auch menschlich, also als Person, das Zeug dazu haben muss.
Schade eigentlich, dass das sonst eher nicht so gesenen wurde.
Das sehe ich nicht so. Wenn Ayla so umwerfend fähig gewesen wäre, dann hätte man endgültig keine Helden mehr gebraucht. Mich hat damals andersrum gestört, dass sie als so toll gesetzt wurde, wenn das, was sie machte, das nicht hergab, und sie als Vorgesetzte den Helden im Weg stand. Supertolle NPCs machen Helden überflüssig, weil sie alles allein können. Umso mehr, wenn sie auch großen, kopfstarken, mächtigen Organisationen gebieten.
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

chizuranjida hat geschrieben: 22.10.2018 03:55Das sehe ich nicht so. Wenn Ayla so umwerfend fähig gewesen wäre, dann hätte man endgültig keine Helden mehr gebraucht. Mich hat damals andersrum gestört, dass sie als so toll gesetzt wurde, wenn das, was sie machte, das nicht hergab, und sie als Vorgesetzte den Helden im Weg stand. Supertolle NPCs machen Helden überflüssig, weil sie alles allein können. Umso mehr, wenn sie auch großen, kopfstarken, mächtigen Organisationen gebieten.
Nope. Das ist ein Gerücht. Man muss nur Probleme entsprechend generieren, dass es mehrere Fronten gibt und Probleme vielschichtig und nicht eindimensional sind. Dann gibt es immer Platz für "Helden", die eben genau da zupacken wo die Organisation eben nicht zupacken kann, weil sie ein anderes Feuer löscht. Das es unfähige NSC braucht, damit es Platz für Helden gibt ist ein großes Missverständnis und es tut auch keinem Plot und keiner Hintergrundwelt wirklich gut, dass die einzige Basis, auf der man Konflikte aufbauen kann, die Unfähigkeit der Guten im Kampf gegen die Bösen ist. Dann kommt es nämlich auch immer zum Phänomen, bei dem die Spieler sich denken "Ohne uns läuft hier ja gar nichts", was ja auch stimmen würde.

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Vasall
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Ungelesener Beitrag von Vasall »

Das ist allerdings ein Zirkelschluss Sumaro.

Denn die Intention der Autoren ist ja fähige NSCs und tolle Heldenkaiser zu schaffen, das sehe ich wie Chiz zu nd das werden Dir die Autoren auch immer bestätigen.

Unfähige NSCs werdend daraus ja erst, wenn Jadoran, oder Na'rat zwischen den Zeilen lesen oder sich intensiver mit Militärmanövern beschäftigen und dann ungewollte Fehler feststellen.

Die Setzung ist:
Tollen NSCs/Institutionen (die lokal/temporär verhindert sind) wird von den Helden geholfen.

Das die NSCs, denen die Helden folgen sollen toll sind, ist ja oft auch die wesentliche Motivation für die Helden.
Das Problem mit der Unfähigkeit taucht immer nur dann auf, wenn es dem SL (trotz vielleicht ungeschickter Abenteuervorgaben) nicht gelingt den Helden die, vom AB-Autor annoncierte, große Fähigkeit zu vermitteln.
Rhondas Beispiel ist doch bezeichnend dafür.

@Vogt
Sowohl im WdG als auch HdR ist es lediglich als sehr begrenzte Aufweichung, keinesfalls als 100%-ige wieder Einführung(!), des Erbrechtes für Geweihte zu verstehen.
Eine Dynastie darauf zu errichten oder Weiterzuführen ist nicht möglich.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Unfähige NSC sind in einem Abenteuer eher nervend, als dass sie "Helden notwendig machen". Welcher Held arbeitet schon gerne für einen Deppen, der den McGuffin , den man mühsam beschafft, immer gleich wieder verliert, der seine Burg, kaum dass man den Rücken wendet, überrennen läßt oder die überraschend auftauchende Gauklertruppe im Hochsicherheitsgefängnis gastieren läßt...
Auch Antagonisten, die zu dämlich sind, einen vernünftigen Plan auf die Reihe zu kriegen, sind nicht herausfordernd, auch wenn als "Ausgleich" die Kampfwerte ihrer Schergen so hochgedreht werden, dass die Kämpfe beinahe unmöglich zu gewinnen sind. Wenn sie aus "böse" keine nachvollziehbare Motivation haben und dann noch gegen ihre eigenen Interessen agieren, um so schlimmer.

In meinen Augen kranken die meisten unfähigen NSC daran, dass die jeweiligen Autoren sich nicht die Zeit nehmen, sich mit der jeweiligen Materie näher zu beschäftigen - sei es Politik oder Militär, sondern einfach nur was "Geiles" hinklatschen. Ayla ist eine coole Sau, weil... sie sieht toll aus und sie besiegte das Schwert der Schwerter schon in jungen Jahren und... und sie hat eine total auf sie stehende lesbische Rahjageweihte, die Moha ist und ihr in den Norden gefolgt ist... und... *squeeee* sie ist total cool!. Solche Figuren machen es dem Spielleiter, von dem eigentlich viel weniger erwartet werden darf, dass er sich mit Dingen wie Taktik oder Diplomatie ausgekennt, unnötig schwer. Der muss dann nämlich versuchen, den angeblich so brillianten Taktiker Haffax mit Leben zu erfüllen, wenn der sein Heer verheizt, oder den Handlungsstrang irgendiwe flicken, wenn - wie in Königsmacher - Heere aufploppen, die es gar nicht geben dürfte, erst recht nicht an der Stelle, wo sie wegen der "Dramatik" hingespawned werden... und den Spielern das auffällt.

Eine Rondrakirche könnte durchaus gut geführt sein und gerade deswegen Helden beauftragen / dulden /unterstützen, weil sie nicht überall sein können und dementsprechend Prioritäten setzen.
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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Naja... wenigstens ist die Qualität der offiziellen Abenteuer bezüglich solcher Sachen konsistent und da man eh jedes an die eigene Gruppe anpassen muss... dann muss man eben als Spielleiter die extra Meile gehen, kann dafür aber im eigenen Aventurien die Kirche so mächtig halten wie man sie braucht.
Aber gut, dass manche Abenteuer besser recherchiert und durchdacht gehören würden ist ja nichts neues.
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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Sumaro hat geschrieben: 22.10.2018 07:10
chizuranjida hat geschrieben: 22.10.2018 03:55Das sehe ich nicht so. Wenn Ayla so umwerfend fähig gewesen wäre, dann hätte man endgültig keine Helden mehr gebraucht. Mich hat damals andersrum gestört, dass sie als so toll gesetzt wurde, wenn das, was sie machte, das nicht hergab, und sie als Vorgesetzte den Helden im Weg stand. Supertolle NPCs machen Helden überflüssig, weil sie alles allein können. Umso mehr, wenn sie auch großen, kopfstarken, mächtigen Organisationen gebieten.
Nope. Das ist ein Gerücht. Man muss nur Probleme entsprechend generieren, dass es mehrere Fronten gibt und Probleme vielschichtig und nicht eindimensional sind. Dann gibt es immer Platz für "Helden", die eben genau da zupacken wo die Organisation eben nicht zupacken kann, weil sie ein anderes Feuer löscht. Das es unfähige NSC braucht, damit es Platz für Helden gibt ist ein großes Missverständnis und es tut auch keinem Plot und keiner Hintergrundwelt wirklich gut, dass die einzige Basis, auf der man Konflikte aufbauen kann, die Unfähigkeit der Guten im Kampf gegen die Bösen ist. Dann kommt es nämlich auch immer zum Phänomen, bei dem die Spieler sich denken "Ohne uns läuft hier ja gar nichts", was ja auch stimmen würde.

Ich brauche einfach komplexere Probleme als "im Wald hockt eine Räuberbande".

Stimme dir fast 100% zu... bis auf die Räuberbande. Die ist nämlich der klassische Fall für Helden/Abenteurer.
Schlicht weil keine Kirche und keine Stadt Leute für so etwas tagelang abstellen kann/will/sollte. Dafür gibt es einfach wichtigeres zu tun.
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

@Vasall

Das stimmt, aber genau das ist der Punkt an dem ich eben, wie auch in jedem anderen Unterhaltungsmedium "Show, don't tell" liefern muss. Sprich, wenn Haffax ein genialer Heerführer ist, dann muss ich zeigen, wieso er das ist, nicht nur erzählen, dass er so gehandelt wird. Wenn Ayla der große Wurf als Kirchenfürstin ist, dann muss ich das demonstrieren und nicht nur beschreiben.

Jadoran bringt es da gut auf den Punkt. Die meisten Autoren machen sich zu wenig Arbeit damit zu recherchieren. Sie haben eine Abenteuer-Idee und die setzen sie um, aber im Endeffekt ist es nicht mehr als ein Romanplot und während der Romanplot durchaus funktioniert, weil man die Welt gar nicht so großartig hinterfragen kann und keine Interaktivität herrscht, ist dies im Rollenspiel ein entscheidender Faktor. Gerade in einer dicht beschriebenen Welt wie DSA sie bieten möchte, muss da entsprechender Inhalt von Seiten der Autoren kommen und nicht von Seiten des SL, der dann nämlich mit einem Wust an Angaben zu irgendwelchen Heeresaufstellungen und irgendwelchen total dämlichen kirchenpolitischen Winkelzügen alleine gelassen wird, während der Autor sich quasi aus seiner Verantwortung stiehlt.

Es wird also nur ein Zirkelschluss, wenn der Autor nur den halben Weg geht und sich an die grundlegende Regel der darstellenden Kunst nicht halten möchte, weil es zu viel Aufwand ist.

Ich meine, sind wir mal ehrlich, gibt es irgendein Abenteuer bei dem man sich nicht fragt, wieso die NSC so hanebüchen dumm sind und vieles nicht auf die Reihe bekommen? Je größer die Kampagne umso schlimmer wird die Unfähigkeit (weil bei großen Themen auch schlicht kaum Ahnung auf Seiten der Autoren vorhanden ist).

Siehe Sternenfall und Rondrakirche, die Reaktion darauf ist ein "Huch, ja ist doch alles dufte" vom neuen Schwert der Schwerter. Ist das die plausible Reaktion? Nein, bestimmt nicht. Ist es eine mögliche Außendarstellung, während man im Inneren fieberhaft nach einer Lösung sucht, mit dem Verfall der Kirche umzugehen? Ja, vielleicht, unter Umständen. Aber diesen Weg muss der Autor dann auch zu Ende denken.

@Wolfio
Wenn es denn Wichtigeres zu tun gibt, dann ist das ja genau der Punkt. Wenn es aber nichts Wichtigeres zu tun gibt, dann sollte man sich um die Räuberbande von öffentlicher Hand aus kümmern. Man muss eben plausibel machen, warum jetzt die SC dahingehen anstatt eine Bande von Spießbürgern.
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chizuranjida hat geschrieben: 22.10.2018 03:55 Als Held (zumal falls Rondrageweihter oder edler Ritter) wünscht man sich genau das für seine eigenen Zweikämpfe.
Nee, man stelle sich vor, der Rondrageweihte fordert den Untoten zum Zweikampf. Rondra entscheidet sich für den Untoten. Ist so alles schon vorgekommen.
chizuranjida hat geschrieben: 22.10.2018 03:55 Und warum dann nicht für Ayla?
Die Sache fängt früher an. Nicht jeder Hinz und Kunz darf das Schwert der Schwerter fordern, wäre irgendwie ganz schlecht, praktisch und thelogisch und kosmologisch. Daher müssen andere, die Sennemeister, diesem zustimmen.
Dadurch dass sie zustimmen, haben sie dem Schwert der Schwerter gerade ihr Misstrauen ausgesprochen. Sonst hätten sie die Vorwürfe einfach abgeschmettert und die Klägerin zur Missions ins Yeti-Land geschickt.
chizuranjida hat geschrieben: 22.10.2018 03:55Ist mir völlig neu, dass sie jemals im offiziellen Aventurien als unfähig beschrieben worden wäre.
Es gibt so was schönes wie die normative Kraft des Faktischen. Auch sonst gilt der Spruch, NSCs sind entweder inkompetent oder auf der falschen Seite. Da Bedrohungen sich bei DSA nie entwickeln, sondern einfach plötzlich da sind, stehen die Guten immer blöd da.

Ayla muss blöd dastehen, damit Borbarad erfolgreich sein kann, damit es eine Bedrohung gibt welche man bekämofen kann. Rondrageweihte erfüllen in dieser Darstellung nur die Funktion zu sterben, um die Bedrohung noch weiter zu verstärken. Sie sind, in dem Sinne, keine Verbündeten, keine Agenten der Handlung, sondern ungefähr so wichtig wie der bedrohliche Soundtrack, welchen der SL zur Szene liefert.
Dagegen schreiben die Autoren fleißig an, in dem sie des faktischen Versagen dieser NSCs nie reflektieren. Dabei hätte man, wie gesagt, so viel mehr daraus machen können.
Vasall hat geschrieben: 22.10.2018 08:03Denn die Intention der Autoren ist ja fähige NSCs und tolle Heldenkaiser zu schaffen, das sehe ich wie Chiz zu nd das werden Dir die Autoren auch immer bestätigen.
Nur versäumen sie es konsequent, diesen NSCs auch Erfolge zuzuschreiben. Da ist Ayla, herrlich und strahlend, ihre faktischen Erfolge und sei es im Abwehrkampf lassen sich an einer Hand abzählen. In der Offensive dann an einem Finger. Kirchenpolitisch waren ihre größten Leistungen wohl zwei, dass sie ihr Amt erlangt hat und dass sie es so lange behalten hat.

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Das ist ja schon mehr als der Durchschnitt-NSC vorweist.
Allein, dass sie bildhübsch ist, Modelmaße hat und trotzdem eine gewaltige Kriegerin ist, reicht doch schon sie auf die Bühne der Welt zu schleudern und abzufeiern.

Gut in unserem Aventurien hat sie auch noch 7 schlaue Kinder, die sie lieben und kann die raffiniertesten Pasteten backen. Wir sind da echt ne altbackene Spielrunde :devil:

Naja, man ahnt was kommt: Wie weit darf der Anspruch an die Autoren gehen?

Ich kenne mich mit meinem Aventurien nun mal am besten aus. Nebenbei bin ich Spezialist für mittelalterliche Kriegsführung, Geographie und Feudalrecht, also was erwarte ich? Ich hab noch nie ein Abenteuer gesehen, dessen NSC mich ob ihrer Genialität beeindruckt hätten.
Deswegen kaufe ich nur Abenteuer, die da von vornherein schon gut in unser Aventurien rein passen (die meisten alten Horasreichabenteuer, oder Piraten-Abenteuer mit ultramodernen Südseepiraten gehen z.B. gar nicht). Andere ABs nutzen wir allerhöchstens als Ideensteinbruch und laut Vorwort der meisten Abenteuer darf und soll man das sogar!

Was heißt das nun für die Rondrakirche? Wie weit muss ich mich da selbst drum kümmern. Die Setzung ist momentan recht offen gehalten, sodass ich sie sowohl recht klein als auch nach wie vor recht groß darstellen kann. Aber wo bleibt die normative Kraft des Faktischen die Na'rat zurecht bemüht?
Ich denke das Faktische muss sich wie immer auf Grundzüge und Strömungen der Kirche, plus mehr oder weniger zusammenhangslose Einzelereignisse begrenzen. Sonst werden die Geschichten, die erzählt werden vielleicht zu speziell, zu komplex und zu wenig "Superlativ" (danke Chiz) um genug Leute zu erreichen.
Ich bin da entspannt. Für mich waren DSA-Abenteuer von der Stange immer zu unkomplex, zu wenig Weltimmersion, zu wenig an den tollen RSHs orientiert, und daher letztlich nur Charakter- und Plotgrundgerüst.
Was mir und meiner Spielrunde für die Immersion und die Spannung fehlt liefere ich als SL eben nach; mach ich ständig, auch spontan und bei meinen eignen Abenteuern. Und um ABs bei denen das Anpassen keinen Spaß macht oder zu viel Aufwand bedeuten würde, sind wir es gewohnt einen Bogen drum zu machen und halt nicht zu kaufen.

Trotzdem möchte ich mich dem Wunsch von Sumaro anschließen auch mal immersivere, komplexere Abenteuer angeboten zu bekommen!
Dafür würde ich vielleicht sogar mal ein Crowdfunding unterstützten...
(Ich vermute halt zugleich, dass die Welt dazu zu offen gestaltet sein könnte? Außer man kann als AB-Autor vielleicht echt gut genug Schreiben, um Immersion und Detailgrad trotz relativ offener Welt Beschreibungen hinzubekommen. Hat jemand vielleicht ein Beispiel?)
Zuletzt geändert von Vasall am 22.10.2018 10:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Wer liebt es nicht, das Totschlagargument schlechthin: Mach es doch selbst! :censored:

Und das stimmt auch, man kann letztlich alles auch selbst machen, aber dann brauche ich doch wahrlich kein Aventurien mehr, welches auch mit den Regionalspielhilfen faktisch nicht funktioniert (sobald man mal ein bisschen am Bühnenbild kratzt). Dann kann man auch da quasi alles von Beginn an neu gestalten. Was also ist der Anspruch an die Darstellung einer Kirche in einer Spielwelt die sich für ihren Metaplot lobt?

Aber auf der Basis des "Mach es doch selbst"-Arguments ist quasi auch jede Diskussion über offizielles Material hinfällig. Denn eigentlich kann man es doch einfach ausbessern und selbst machen, nicht wahr? Man kann sich doch seine eigene Rondrakirche schreiben, ohne sich darum zu scheren was offiziell passiert.

Ist das also die Antwort? Ignoriere das offizielle, mach es selbst? Auf die Frage des Threaderstellers jedenfalls nicht. Wieso geht die Rondrakirche unter bzw. woher kommt der Eindruck. Aus einer Menge offizieller Quellen, die man natürlich, da hat Vasall vollkommen recht, alle ignorieren kann, weil man es im Zweifel als SL eh selbst machen muss und auch keinen Anspruch stellen muss (vielleicht aber sollte, denn ohne Ansprüche die man stellt, bekommt man eben auch keine verbesserte Leistung).

Also lasst uns die Diskussion totschlagen. Macht es euch doch selbst, wenn euch das offizielle Hin und Her nicht passt. Ist doch jedem selbst überlassen! ;)
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Vasall
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Verfall Rondras

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Ich weiß nicht worauf Dein Beitrag jetzt genau Bezug nimmt.
Wer meinen Beitrag aufmerksam liest wird feststellen, dass ich eben nicht die Diskussion totschlagen, sondern genau Dieses durch eine differenzierter Fragestellung abwenden möchte.
Da bin ich ganz bei Dir.
Es gibt ja eine weite Spanne zwischen selber machen und auf die eigene Spielrunde anpassen.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Götter und Götterdiener sind mMn kein absolut unwichtiges Detail in einer Fantasy-Welt (!) wie Aventurien - zumindest bekommen die in offiziellen Abenteuern und Hintergrundbänden ziemlich viel Platz, also kirchliche Meisterpersonen, Tempel, göttliches Wirken usw.

Abenteuer und Hintergrund sind in DSA immer verbunden gewesen - nicht nur als Einbahnstraße in der sich Abenteuer beim Hintergrund bedienen, sondern viele Abenteuer-Details wurden (z.T. umständlich, nachträglich) in die Hintergrundbeschreibung mit eingebaut.

Wenn also in Abenteuern solche Umstände zu Götterdienern vorkommen, die die "Glaubwürdigkeit" Aventuriens belasten, ist das eine Qualitätsverminderung für DSA. Natürlich kann ich als SL einzelne isolierte Fakten für mein Aventurien umschreiben - das wäre nur Mehrarbeit. Die Darstellung unfähiger Götterdiener (und Institutionen allgemein) ist aber kein isolierter Fakt. Etwas von dem Umfang zufriedenstellend umzubauen braucht richtig viel Vorbereitungszeit für mich und ist für einige Kampagnen echt schwierig überhaupt hinzukriegen.

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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Man könnte das ganze mit dem Verfall der Kirche dann auch kosmologisch erklären. Jetzt habe ich die Historia Aventurica erfolgreich Boykottiert und gebe einen feuchten Kehricht darauf was da drin steht oder nicht (an der Stelle ein Dank ans Forum, ich habe Geld gespart) aber von dem was ich aus den Berichten darüber deduziert habe könnte man ja meinen: Rondra habe an sich schon einen Plan für ihre Kirche und Ayla, aber irgendwie fuktioniert der nicht so toll. Entweder sind die Leute nicht mehr auf ihrer Linie und sie zeigt dass jetzt deutlicher, dann müssten die Geweihten das theoretisch mitbekommen und sich über mangelndes Karma beschweren oder so.
Oder, wenn wir von vermenschlichten Göttern in klassischer Tradition ausgehen wie anscheinend in der HA angedeutet, dann hat Rondra vl. aufgrund des Karmakorthäons gerade das Problem dass Kor, Schinxir und evtl. Brazoragh Sachen mit ihr machen die ihr gar nicht gefallen. (Ihr wisst schon, endlos lange Vorstandssitzungen und Besprechungen mit unlustigen Powerpoints... was Kriegsgötter halt so miteinander machen. :wink: ) und deswegen lässt sie zu das ihren Geweihten solche unguten Dinge passieren.
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Eldoryen Gammensliff
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Ungelesener Beitrag von Eldoryen Gammensliff »

Bei der ganzen Diskussion sollte man, finde ich, drei grundsätzliche Positionen voneinander trennen.

1. "National" <-> Kontinental
Meiner Ansicht nach verschwimmt zu oft diese Grenze. Die Kirchen sind (oder sollen sein) "global players". Hier aus einem begrenzten z.B. mittelreichischen Horizont zu betrachten oder zu bewerten halte ich für schwierig.

2. (Welt)Beschreibung <-> (Meta)Plot
Die zweite Grätsche die man machen sollte ist die zwischen der generellen Beschreibung von Dingen wie sie sich die Redaktion(en) so im Optimalfall vorstellen. Dagegen stehen einzelne Plots von unzähligen Autoren mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fähigkeiten.

3. Irdisch <-> Derisch
Hier fehlt oft die klare Trennscheibe. Ich habe den Eindruck wenn Konzepte aus der irdischen Realität/Historie importiert werden dann werden sie entweder 1:1 übernommen, ohne ein Aventurien-update zu durchlaufen, oder so pervertiert dass es vielleicht besser wäre eigene neue Konzepte zu finden.

Mit diesen Vorüberlegungen wird oft auch die Problematik klar. Je nach Argumentationslinie kommt man automatisch zu anderen Schlüssen und auch zu anderen Wahrheiten mit trademark Charakter. Ich neige z.B. eher zur "globalen Beschreibung" als Etikett für meine Überlegungen. Und meiner Meinung nach "krankt" DSA oft an Autoren mit einem "nationalen Plot" als Prämisse, andere empfinden das vielleicht als Schwachsinn und zählen Metaplotereignisse auf um ihre Sicht zu untermauern. Und damit haben sie aus ihrem Blickwinkel sicher nicht unrecht. Die Frage ist nur wie man diese Dualitäten unter einen Hut bekommt. Ich will mal ganz wertfrei sagen dass es doch wünschenswert wäre wenn beide Pole im Gleichklang schwingen. Sprich wenn sich Plots nach der Beschreibung richten, oder wenn sich die Beschreibung durch bestimmte Plots ändern würden. Das scheint ja aber von der Redax explizit nicht gewollt zu sein weil man ja dann die armen Autoren zu sehr behindert und man wahrscheinlich froh ist um jeden Schreiberling/-liene. Das mal nur generell.

Vogt
Das ist ja so ein "nationales" Problem mit eventuell fehlerhaftem Import aus dem Irdischen. Diese Problematik stellt sich eigentlich nur für das Mittelreich. Das "Garether Pamphlet" und die "Ius Concordia" gelten ja auch im Wesentlichen nur dort und sind nur in "Nationen" mit garetischer Rechtstradition (was aktuell nur die Provinzen des Mittelreiches sein sollten) relevant.
Und ganz verstehe ich das Problem auch nicht. Ein Vogt ist ein "Angestellter" (siehe Amtsadel beim Vorteil Adlig im WdH) mit Festgehalt. Wenn ich als geweihter Erbe irgnedwo im (Stadt)Tempel wohne dann gehen die Erträge meines Erbes dennoch an mich bzw. meine Familie (bzw. was genau mit den Erträgen passiert steht glaube ich nirgends). Der Vogt bekommt nur seinen Lohn von 2.500 ST (plus/minus X je nach Lehen) was man in Ritterburgen und Spelunken (Q1) nachlesen kann. Wichtig dabei ist eben dass der Geweihte Erbe keine Entscheidungen (v.a. auch keine juristischen) treffen kann außer vielleicht jene erste wen genau er als Vogt/Verweser einsetzt. Die (ungeweihten) Erben des Priesters üben dann wieder ganz normal die Herrschaft über das Leben aus.
Das, mMn, einzig valide Argument in dieser Sache ist die Weihe selbst. Und hier hätte man durchaus ein aventurisches Update machen können denn hier macht es Sinn dass der geeignetste Nachkomme in eine Kirche geht und nicht immer genau der dritte. Und selbst wenn es das erste Kind sein sollte welches in eine Kirche eintritt wäre das nach der Vogt-Regelung kein Problem. Wenn man jetzt also die 1., 2., 3. Regel einführen wollen würde (und mir stellt sich die Frage warum überhaupt man das machen will) dann sollte man vielleicht was aventurischeres finden. So nach dem Motto: "üblicherweise achten mittelreichische Adlige darauf dass min. ein Familienmitglied in den Kriegsdienst geht und ebenso min. eines einer passenden Kirche überstellt wird." Oder: "Geweihte treten, bei Existenz von weiteren ungeweihten Erben, üblicherweise ganz an den Schluss der Erbfolge. Praktisch erben sie daher nur wenn sie die einzig möglichen Erben sind." Das wäre eine hinreichend passende Regelung finde ich. Aber man muss eben kurz drüber nachdenken und nicht stumpf von der Erde kopieren.

Unfähige NPC
Ich sehe das wie Sumaro. Bis auf vielleicht ein paar extreme Positionen die es genau nehmen (kann aber nicht einschätzen wer genau so drauf ist) wird man mangelnde Fachkenntnis verzeihen. Es sind halt Autoren und keine Militärexperten oder Ähnliches. Ich sehe das Problem aber auch eher grundsätzlich. Ein positives "klassische Beispiel" für die Zweiteilung der Handlungsstränge ist ja der Kriegszustand. Die NPCs können hier bei Schlachten/Truppenverlegungen glänzen die Helden bei essentiellen Kommandoaktionen. Meist ist es aber so dass der Plot überhaupt erst zustande kommt weil die NPCs vorher Mist gebaut haben. Ich nenne das mal "negativistische Dramaturgie". Für mich wäre eine "positivistische Dramaturgie" viel wünschenswerter. Warum Ayla und IHRER Rondrakirche keine Erfolge gönnen? Die Helden können ja auch z.B. einen erreichten Status quo halten müssen oder verbessern. Das wäre ja auch eine Heldentat. Muss ja nicht erst Ayla/die Kirche scheitern damit die Helden etwas wert sein können. Oder die Helden und Ayla erobern unterschiedliche Ziele was dann zum Gesamterfolg führt. Insgesamt finde ich den Umgang mit NPCs eher unglücklich. Für eine lebendige Welt braucht man die Waldemars, die Raidris und die Cuanos - und vielleicht auch ne Priese Nahema. Wenn man also als Autor einen inkompetenten NPC haben will dann muss man sich entweder den richtigen aussuchen (wo die Beschreibung das auch her gibt) oder aber einen passenden erstellen. Oder es wird deutlich als Ausnahme für diesen bestimmten, sonst kompetenten, NPCs gewertet. Dann darf für sowas aber nicht immer der gleiche NPC hergenommen werden.

Kirchenmacht
Und hier finde ich laufen alle Probleme zusammen. Es gibt echte Götter. Sie haben karmal wirkende Geweihte von diesen Göttern DIREKT berührt und befähigt. Deren Kulte operieren aventurienweit. Sie sind reich. Gut vernetzt. Etc. Und all dass schlägt sich im offiziellen Aventurien überhaupt nicht nieder? Gerade der mächtige Stand des Klerus ist nur wie die bunten Kugeln im aventurischen Weihnachtsbaum. Der Baum steht mit oder ohne Priester, ohne Kirchen. Und hier funktioniert das offizielle Aventurien meiner Ansicht am wenigsten. Die Kirche ist einfach nur eine PARALLELE Gesellschaft die neben dem aventurischen Alltag her lebt. Ohne wirkliche Bedeutung, Einfluss oder Vernetzung mit den anderen Ständen. Was im Mittelalter DER Konflikt schlechthin war (Kaiser <-> Papst), ist in Aventurien völlig belanglos. Die weltliche Seite wurde nahezu 1:1 kopiert. Aber die geistliche Seite wurde verstümmelt irgendwie rüber geschleift ohne sie mit "dem Aventurischen" wieder neu zu modelieren oder zu restaurieren. Und genau deshalb finde ich einen "Verfall" des alten gut und sinnvoll und ich hoffe gleichzeitig darauf dass es neu und gut aufgebaut wird. Mit einer mächtigen Kirche die sowohl ein 12göttliches Gesamtkonzept bekommt als auch realistische Einzelkulte die sinnvoll in die Abläufe der restlichen Gesellschaft eingebunden sind. Aber das wird vermutlich Wunschdenken bleiben.

Epilog
Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr alter Hase. Bzw. die Kritikerschaft allgemein. Der eine ist Historiker, der andere Soziologe, andere sind Mediavisten, Militärexperten oder was weiß ich. Vielleicht sind wir ein alternder Forenseniorentreff und die neuen, jungen und "unbelasteten" Spieler juckt es nicht die Bohne. Die machen sich selbst keine Gedanken und denken sich einfach nur: "Yeah! Rondra. Kettenhemd. Dresche!" Und vielleicht muss man es daher demütig akzeptieren dass Redax, Autoren und co. es einfach nicht so eng sehen weil es darum nicht geht oder gehen soll. Und wir paar arme Nerds wünschen uns halt was "perfektes". Ich weiß es nicht. Aber immer wieder zu meckern bzw. auf was besseres zu hoffen ist auch mühsam und traurig. Also scheint letztlich vielleicht nur der Totschlag zu bleiben: "dann muss ich es halt doch selber (besser) machen". Denn wenn man es genau nimmt ist mein Aventurien (für mich natürlich) sicherlich das konstanteste und stimmigste weil bei mir kein Verlag, kein Redakteur, kein Autor jemals wechseln wird. Mein Aventurien ist meins.

Gruß.

P.S. Haha tltr.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Karmakorthäon ist mMn eine Kopfgeburt - innerhalb von 1-2 Menschengenerationen soll sich da was grundlegend ändern? Ja, Kor wird von den Autoren gebauchpinselt - aber sein Programm ist massiv eingeschränkt und ihm fehlen einfach wesentliche Aspekte, die Rondra zugeschrieben werden, während man durchaus in der Rondrakirche Ecken findet, die die in ihrer Region vorkommenden Themen bzgl. Krieg bewältigen können - der Donnerbacher Honore erklärt halt ggf. Goblinbekämpfung zur Jagdveranstaltung und aufständische Bauern für ehrlos, während der tulamidische Geweihte mit Söldnertum und Blutritual überhaupt keine Berührungsängste hat.

Die Korkirche hat praktisch kein Bodenpersonal und wird weitgehend als "zur Rondrakirche gehörig" wahrgenommen, Brazoragh hat ein paar Kultisten und ist sonst weitgehend auf ein Volk von 1-200000 Leuten (5% der aventurischen Bevölkerung) beschränkt. Welche anderen zwölfgöttlichen Kirchen haben lieber den Status Quo statt Rondra gegen sonstwen auszutauschen - weil das nicht ohne weitergehende Neuverteilung von Kompetenzen ginge?
=> das zu ändern braucht vor Allem Zeit, klar könnten 1200 BF die Orks sich massiv vermehrt haben, aber will man das und welcher Spieler wartet so lange?

@Vogt
Dass ein Geweihter einen Vogt einsetzen muss, ist ein Hotfix für die Aufgabe, dass man nicht kirchliche und weltliche Macht vereint sehen will - der Begriff "Vogt" sagt überhaupt noch nix darüber, wie viel der Geweihte dem ins Tagesgeschäft und in stategische Entscheidungen reinreden darf. Für die gewollte Idee wäre "kaum" günstig, aber da gibt es einen massiven Mangel an äußeren Kontrollmöglichkeiten und man müsste viel festlegen, was nicht geht. Auch ist offen, wie ein normales Lehen dann einen adeligen Geweihten und zusätzlich einen mächtigen Vogt "standesgemäß" ernährt bzw. denen die Möglichkeit gibt, ihre Aufgaben zu erfüllen.
=> Natürlich setze ich als Geweihte meinen Ehegatten als Vogt ein, meine Kinder, die restliche Familie und der selbst sind dafür.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Andwari hat geschrieben: 22.10.2018 12:13@Vogt
Dass ein Geweihter einen Vogt einsetzen muss, ist ein Hotfix für die Aufgabe, dass man nicht kirchliche und weltliche Macht vereint sehen will - der Begriff "Vogt" sagt überhaupt noch nix darüber, wie viel der Geweihte dem ins Tagesgeschäft und in stategische Entscheidungen reinreden darf. Für die gewollte Idee wäre "kaum" günstig, aber da gibt es einen massiven Mangel an äußeren Kontrollmöglichkeiten und man müsste viel festlegen, was nicht geht. Auch ist offen, wie ein normales Lehen dann einen adeligen Geweihten und zusätzlich einen mächtigen Vogt "standesgemäß" ernährt bzw. denen die Möglichkeit gibt, ihre Aufgaben zu erfüllen.
=> Natürlich setze ich als Geweihte meinen Ehegatten als Vogt ein, meine Kinder, die restliche Familie und der selbst sind dafür.

Das ist nur ein Punkt, der wieder auf das Problem irdisch-derisch hinführt. Gefühlte 80% aller Autoren vergessen schlicht und einfach, dass Zölibat in DSA quasi inexistent ist. Da hat man dann die adlige Prinzessin, die Geweihte wird... und ZACK! Heiratsanfragen gehen gen 0... selbst bei Travia-Geweihten.
"Komischerweise" sind diese fast immer mit ihrem Mitgewihten verheiratet oder alleinstehend.... Macht keinen Sinn aventurisch... war doch aber real so die Praxis.... *hust* Ich hab jetzt mal im Wiki spontan einige Namen von Travia-Geweihten angeklickt. Die Anzahl der Kinder war dabei doch eher... marginal. Selbst das Heilige Paar hat exakt so viele Kinder wie ein Backstein: 0


Besondere Ausnahme: Schwester Shaya aus der Phileasson-Kampagne. Ist verheiratet und hat 3 Kinder..... Aber Thorwaler sind ja auch demokratisch und deswegen cool.... *hust*


Und ja, um den Bogen zum Thema zu schlagen: Auch das fällt in den Bereich, dass die Kirche im Verfalle sei.
Hexen haben ihre Töchter quasi als natürliche Nachfolger, die meisten anderen Kirchen haben etwaige Bevölkerungsgruppen als "Norm-Anwärter".
Blickt man jedoch auf Rondra, so fehlt da quasi die Institution. In der Theorie müsste eigentlich quasi jeder Krieger zumindest die Option im Raum stehen haben, sich neben der Ausbildung quasi "ehrenamtlich in der Kirche zu verpflichten", aka Akoluthen-Status zu haben.

Auch fehlt eine aktive Suche und Rekrutierung von geeigneten Kindern sehr prominent in Abenteuern. Oder will mir wer erzählen, all die tapferen Krieger hätten es zum Krieger gebracht.... aber wären ncht für eine Weihe/Ausbildung geeignet gewesen? Selbst Unfreie werden ja aus ihrem Status (idR) entlassen, wenn die Kirche darum bittet. Magier, Hexen und Co bekommen es hin, "Sucher" für Nachwuchs zu stellen. Bei den Kirchen fehlt das irgendwie... auch, weil da scheinbar die irdische Sicht vorherrscht: "Geweihter ist eine normale Ausbildung". (OT: Gibts bei einigen Spielern sogar auch bezüglich Magiern als Sicht.... )
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Das könnte man aber auch mit den Göttern erklären, die aventurisch ja tatsächlich was tun. Es wird nicht jeder Geweihter, nur die die die Gottheit als solche selber erwählt. Die Kirche kann nur eine Empfehlung für einen Sterblichen aussprechen, dass die Gottheit auf ihn aufnehme oder auch nicht. Wenn das Göttlein möchte, fein, wenn nein... dann schweigt man der guten Höflichkeit halber darüber. - Wäre eine Lösung die mir einfällt, aber nicht unbedingt von den Regeln unterstützt wird. Findet auch in meinem Aventurien nicht so statt.
Wenn man es so erklären wollen würde müsste sich aber ggf. die ein oder andere Kirche unangenehme Fragen stellen... zB. warum das Heilige Paar nicht mit Kindern gesegnet ist... aber gut, lassen wir das lieber, zu viel denken macht in diesem Fall Kopfweh.
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Baal Zephon hat geschrieben: 22.10.2018 13:35Das könnte man aber auch mit den Göttern erklären, die aventurisch ja tatsächlich was tun. Es wird nicht jeder Geweihter, nur die die die Gottheit als solche selber erwählt. Die Kirche kann nur eine Empfehlung für einen Sterblichen aussprechen, dass die Gottheit auf ihn aufnehme oder auch nicht. Wenn das Göttlein möchte, fein, wenn nein... dann schweigt man der guten Höflichkeit halber darüber. - Wäre eine Lösung die mir einfällt, aber nicht unbedingt von den Regeln unterstützt wird.
Doch, genau das ist so vorgesehen:
WdZ S. 238 hat geschrieben:Zuletzt aber hängt es von der Einschätzung der Gottheit (und des Spielleiters als ihres Vertreters am Spieltisch) ab, ob der Anwärter geeignet ist: Während der Weihe-Zeremonie schaut die Gottheit selbst in die Seele des Bewerbers und urteilt, ob seine Motive lauter erscheinen.
WdZ S. 258, Liturgie Ordination hat geschrieben:Auswirkung: Die Seele eines würdigen Novizen wird durch das Ritual in die Nähe der Göttlichkeit erhoben, um von der Gottheit geprüft und (hoffentlich) als Priester angenommen zu werden.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Wer soll denn besonders rondragläubig (praios-, ...) erzogen werden um sich dann ggf. für ein Dasein als Geweihter zu eignen? Das sind doch genau die Kinder von Niederadel und ggf. auch von höheren Adeligen. Die Kirchen haben mit dem von allen Aventuriern gern gegebenen Kirchenzehnt gewaltige Mittel, selbst Dorfgeweihte sind ziemlich gut versorgt und gerade die genannten (und auch Travia in Darpatien und Weiden, Efferd an der Küste und am Großen Fluss, ...) brauchen auch Führungspersonal, das führen kann und sich mit den regionalen Mächtigen gut versteht.

Geweihte sind (bis auf ein paar Ausnahmen) keine irdischen Klosterbrüder, eben nicht hinter dicken Mauern weggesperrte Nonnen - sondern wären durchaus als Aktivposten für Familienclans geeignet, die auch für die Familie "Politik" machen - und damit natürlich auch für die jeweilige Kirche. Natürlich bedenkt Baronin Selinde auch die Rondrakirche großzügiger als andere mit (Steuer-)Mitteln, wenn einer ihrer Söhne damit direkt gefördert wird.
Als Geweihter ist der Sohnemann natürlich immer noch eine gute Partie - und dessen Kinder können nicht nur Geweihte werden, sondern vllt. auch mal Gutsverwalter oder Waffenmeister für ihren Onkel, den Baron.

@persönlich durch Gottheit auserwählt
Bei der Vielzahl korrupt oder unfähig erscheinender Geweihter scheinen die göttlichen Maßstäbe nicht allzu hoch zu sein oder "unergründlich"? Eine Gottheit wie Rondra, die ihr Bodenpersonal quasi ausschließlich unter professionellen Kämpfern rekrutiert, aber sich (überraschend) einfallen lässt, mit deren Lebensaufgabe (bewaffneter Konflikt, samt unschönen Begleiterscheinungen) nix zu tun haben zu wollen, sollte dabei schnell auf Probleme stoßen.

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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

@Andwari Hier steht halt immer die Argumentation: Aber das kennt man doch aus unserem Mittelalter.... und das ist halt Murks.

Bei der Initiation im 12. Lebensjahr wird einem Geweihten sogar von der Gottheit selbst aufgezeigt, ob man ein Kind nicht vielleicht besser direkt zur Kirche geben sollte. Siehe hierzu ebenfalls WdG
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Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Was genau ist Murks? Wenn ein Geweihter bei der Initiation diese Premium-Info kriegt, ist das gerade für Niederadelige und andere Bessergestellte genau der richtige Zeitpunkt - weil die können überhaupt eine "Ausbildung" für den Sprössling festlegen. Die Tochter vom Abdecker würde daheim als Arbeitskraft fehlen, wenn sie Novizin würde - evtl. haben auch die Gläubigen Vorbehalte und die Kirche müsste die komplette Ausbildung selbst finanzieren (und ggf. einen Ersatz-Lebensweg bieten, wenn es bei vielen solchen Novizen nicht mit dem Geweihtentum klappt, weil nichtangenommene Ex-Novizen sind sonst ein gesellschaftliches Problem) ... schwierig.

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