Nagamasa hat geschrieben: ↑04.10.2018 18:24Für mich kämpfte ein Geweihter des Kor immer für den Kampf selbst, nicht die Ehre, nicht das Gold und auch nicht der Sieg waren seine wichtigsten Ziele, sondern die Herausforderung.
Ich hatte da schon mal Diskussionen drüber kann hier aber nur 100% widersprechen. Was du meinst ist (nach meiner Auffassung) Rondra.
Ein Streiter des Kors kämpft für den
Sieg. Nahezu alles andere sind nur Mittel zum Zweck. Natürlich gibt es hier und da ein paar Einschränkungen (wie immer). Phex beklaut keine Bettler, Kor haut keine schwachen.
Sieg ist der zentrale Aspekt Kors, alle anderen Aspekte sind nur dafür da um Siege zu erlangen. Eines wiederkehrender Vers in vielen Gesängen Kors ist "Sieg oder Tod".
Zur Ursprünglichen Frage:
Ein Streiter des Kors steht in aller erster Linie für niemanden ein. Kor-Gläubige sind so individualistisch die Phex-Gläubige. Wenn überhaupt steht er für das abstrakte Konzept des Sieges ein und für den Kunchomer-Kodex. Der ist nicht so unglaublich ausgeführt deshalb habe ich versucht aus dem Kor-Vademecum zu extrapolieren und ein Zitat welches des Kor-Glauben am ehesten beschreibt wäre mMn dieses.
Ein pflichtbewusster Geweihter im Disput mit einem anderen Geweihten (Tsa oder Praios) hat geschrieben:
Ihr wollt meine Vorgehensweise in frage stellen? Ihr wollt wissen wie ich vorgehe? Ihr könnt die Wahrheit doch gar nicht vertragen! Wir leben in einer Welt voller Grenzen und Städte. Und diese Städte müssen von Männern mit Schwertern beschützt werden. Und wer soll das tun!? Ihr oder er? [Zeigt auf verschiedene Leute]
Ich trage eine größere Verantwortung als es für euch überhaupt vorstellbar ist! Ihr weint um die gefallenen und ihr verflucht Leute wie mich. [Langsam]: Ihr genießt den Luxus. Und ihr genießen den Luxus nicht zu wissen, was ich weiß.
Nämlich dass Tod und Schlachten zwar tragisch sind, aber Leben retten! Und dass meine Existenz, obwohl sie euch grotesk verkommt und unverständlich ist, Leben rettet!
Ihr wollt das nicht wahrhaben, denn tief in eurem inneren, aber das erzählt ihr nicht jedem auf euren Rahja gefälligen Festen, wollt Ihr, dass ich meiner Berufung nachgehe, ihr braucht mich in euren Scharmützeln!
Wir stehen zu Worten wie Ehre, Kodex, Loyalität. Für uns sind diese Worte die Plattform eines Lebens und eines Glaubens, was wir leben, um etwas zu verteidigen.
Für euch sind das nur Sprüche. Ich habe weder die Zeit, noch das Bedürfnis mich hier zu verantworten, vor einem Mann der unter jene Decke der Freiheit schlüpft, die ihm täglich gebe und der dann die Art anzweifelt wie ich es mache. Ich würde es vorziehen wenn ihr nur "Danke" sagen, mich auszahlen und dann weiter gehen würdet.
Andernfalls schlage ich vor, dass ihr wie ein richtiger Mann, eine Waffe in die Hand nehmt und die Schlacht sucht. Auf jeden Fall ist es mir vollkommen egal, was ihr denkt, wozu ich das Recht habe.
Der Zentralste Punkt dabei ist mMn:
Wir stehen zu Worten wie Ehre, Kodex, Loyalität. Für uns sind diese Worte die Plattform eines Lebens und eines Glaubens, was wir leben, um etwas zu verteidigen.
Den Kodex, Ehre und Loyalität unterscheiden den Diener Kors von einem Diener Belhalhars.
Dabei geht es darum dem Geweihten ein starkes Seil zu geben, an welches er sich Klammern kann, um nicht in die Niederhöllen zu stürzen. Für die einen mag es der Kampfrausch sein, für die anderen Gold und für andere Kameradschaft und Pflichtbewusstsein. Kor-Geweihte müssen die schlimmsten Dinge tun und um nicht verrückt zu werden, klammern sie sich an ihren glauben. In einem Videospiel von DSA wird Bezug auf den Mantikor (den Rang in der Geweihtenschaft, nicht die Chimäre) genommen, welcher die grausamen Taten verflucht, die er im Namen Kors machen muss. Aber auch er klammert sich pflichtbewusst an seinen göttlichen Auftrag und sieht es als Kreuz, dass jeder zu tragen hat.
Um auf die Frage zurück zu kommen:
Kor steht für jeden ein, der für diesen Kodex kämpft. Das sind nun mal Gladiatoren und Söldner. Wenn man aber möchte
kann (muss man aber nicht) man das ganze ausdehnen auf jeden, der sich extrem pflichtbewusst an den Kriegsbemühungen beteiligt. Auch den Arzt der trotz Pfeilhagel die verletzten vom Schlachtfeld trägt oder die Magd die seit Tagen nicht geschlafen hat um Betten und Rationen für die Soldaten bereit zu stellen. Wichtig ist hierbei, dass etwas geopfert wird und keine Feigheit zu erkennen ist. Jemand der sich nicht in Gefahr begibt und nichts opfert, gibt nicht 100%. Und nur wer bereit ist das absolute Opfer zu bringen, gibt 100%.
So wäre der Film 300 ein super Propaganda Film für Kor Anhänger. In der Realität wollte sich Leonidas eigentlich gar nicht Opfern, hatte aber keine Zeit mehr für den Rückzug (wenn ich mich recht erinnere). Im (glorifizierten) Film hat er seine Pflicht erfüllt (Zeit verschaffen) und sich dafür geopfert.
Was Brutalität und Ruhmsucht vs Effektivität angeht, würde ich die Kernlehre Kors eher auf Effektivität auslegen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sich nur ein gewisser Teil daran hält und es einen signifikanten Teil von Anhängern gibt, die nur Schädel einschlagen wollen und Ruhm erringen.
Bei historischen schlachten gab es immer berittene Kämpfer die keine andere Aufgabe hatten als umher zu reiten und einen Überblick über Schlachtfeld zu haben und dann dem Kommandanten zu berichten. Anschließen sollten sie die neuen Befehle an kleinere Einheiten weiter geben. Die Spartaner waren da wohl ganz gut drin.
Die Römer im Gegensatz waren da relativ schlecht drin, da besagte Soldaten auch am Schlachtenruhm beteiligt sein wollten und dabei "ein paar kills abstauben wollten". Das hat dazu geführt, dass in viel zu vielen Schlachten diese Botenreiter gestorben sind und die Befehlsstruktur zusammengebrochen ist. Ich kann mir so ein Problem durchaus als Streitpunkt zwischen zwei Kor Anhängern vorstellen.
Ich persönlich weigere mich zu akzeptieren, dass Rondra ein Kriegsgott ist und finde es gut, dass Kor diesen Aspekt in DSA5 übernommen hat. Das Ziel eines Krieges ist der Sieg und nicht der ehrenhafte Kampf um des Kampfes willen. Krieg wird im WdG sogar von Rondra als ein Übel angesehen.