Gut oder böse sollten keine Kategorien sein, die an Götter oder Dämonen gebunden sind. Während letztere zwar durch ihre prinzipielle Schöpfungsfeindlichkeit sicherlich als grundlegend böse angesehen werden können - wobei gerade der Glaube auch der einfachen tobrischen Bevölkerung, der sicher mehr als Ehrfurcht zu verstehen ist, dieses Bild trüben mag (gebeten wird um Verschonung, weniger um Beistand) - oder wenigstens als klar chaotisch (sofern ungerichteter Vernichtung jede [gezielte] Bosheit absprechen will), ist die Götterwelt doch etwas diffuser. Grundlegend sind sie lediglich alle ebenso schöpfungsbejahend wie Dämonen -negierend sind. Aber ihre Prinzipien können in radikaler Verwirklichung böse erscheinen, weil die meisten Götter als wirkende Prinzipien nicht unbedingt dem entsprechen, was wir heute und hier als moralisch lauter bezeichnen würden. Geweihten mordende Priesterkaiser haben irgendwie praiosgefällig gehandelt. Geweihte mordende NL-Priester können definitiv im Sinne ihres Gottes handeln.Lorlilto hat geschrieben: ↑22.03.2018 14:48Und zur Frage was gut oder böse ist: Der Namenlose kann weiterhin Karma an Geweihte vergeben und ist damit gemäß Definition ein Gott. Gehört er also doch zu den Guten? Und in der Warunkei gibt/gab es einige Leute, die Boron als "den Bösen" betrachtet haben, der ihnen ihre Liebsten wegnehmen wollte, während "die gute Targunitoth" ihnen ermöglicht, weiter zusammen zu (un)leben... Gut und böse definiert sich nicht über die Zugehörigkeit zu den Niederhöllen, aber die Wesen der Niederhöllen teilen die Abneigung und den Hass auf die kosmische Ordnung Deres (als Gegensatz zum Chaos der Niederhöllen). So ein bißchen nach dem Motto "Wenn wir hier Chaos haben, müsst ihr das gefälligst auch!!!1elf!"
Götter steigen dann aus der Schöpfung aus, wenn sie sich dazu entschließen, in die Niederhöllen zu fahren. So erzählt es die H.A. Man könnte auch sagen, sie tun das, wenn ihr Wesen, d.h. die Prinzipien, die sie verkörpern, sich derart gewandelt haben, dass sie sich (eher) gegen die Schöpfung wenden.
Bei Nandus wäre es nun spannend, einen zwiespältigen Gott vorzufinden, der tatsächlich das Potential hätte, zwischen Hesinde und Amazeroth zu stehen. Die H.A. denkt ihn auch so, hat ihn aber allzu wörtlich zwiegespalten. Unabhängig von etwaigen Ankern, die offenbar vollfunktionsfähige Götterautomaten zu emulieren vermögen, könnte ein Potential darin liegen, wenn die Karmaquelle des jeweiligen Nanduspriesters vage wäre, etwa bei Hesinde oder auch Shinxir, Ojo'Sombri oder Mokoscha läge. Mitunter können auch Borbaradianer (wenn auch eher prä G7) oder AMZ-Kultisten darunter sein. Geheimniskrämerei, Täuschung und dergleichen sind ja die Domämen dieser Wesen. Ich gebe aber zu, dass das ein harter Einschnitt in bisherige Setzungen wäre, wohingegen die Ankerlösung zumindest in der Hinsicht unproblematisch scheint.
Damit trifft man aber einen wesentlichen Punkt: Es wurde versucht eine Hintergrundsetzung (neu) zu treffen, die möglichst wenig praktische Veränderungen mitbringt, denn dafür wäre die H.A. gewiss nicht der rechte Ort. Es kann also kein großartiges Potential dieser neuen Setzungen geben - außer der Präzedenzfall einer vergangenen, aber noch immer wirkenden Gottheit, worum jedoch kein Aventurier weiß. Und selbst das kann schon als störende praktische Änderung empfunden werden - und wird bei Nandus mitunter auch so empfunden. Vielleicht sollte man abwarten, ob sich für DSA5-Nandus-Geweihte handfestere (und weiterführende?) Änderungen ergeben. Dann zeigt sich auch, wie DSA5-weisend die H.A. war (daran gibt es inzwischen wohl auch Zweifel).