Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Ich bin auch nicht so tief in DSA 5 drin. So wie ich das verstanden habe ist das ein Mittelding zwischen Geweihten und Alkoluten.
Kleine Mirakel und Wunder können gewirkt werden.
Für mich der klassische Paladin aus D&D, tapfer, aufrecht , ehrlich aber kein Praios Fanatiker. Darf auf Grund der Lebensart mindere Wunder wirken. Das finde ich eine schöne Regelung da macht es auch mal Sinn, sich den Nachteil (wird das dann zum Vorteil?) des jeweiligen Kirchengebots zu holen.
Damit könnte man Sonnenlegionär oder Bannstrahler auch mal mit mehr als nur "Tod der Hexe" und dumpfen Kirchenfanatiker füllen.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Liturgische Möglichkeiten
Die Aventurien-beeinflussende Macht der Götterdiener ergibt sich mMn eher dadurch, dass wir halt allein MR über zehntausend Geweihte berücksichtigen müssten, statt aus der Macht eines einzelnen Geweihten - "Große Wunder" sollte man mMn eher zurückschrauben genau wie den Einsatz irgendwelcher legendärer göttlicher Artefakte - aber warum den einzelnen Geweihten verkrüppeln?
Wenn man 90% Dorfgeweihte als unterhalb der Möglichkeiten eines fortgeschrittenen SC-Geweihten ansieht, ist das Problem schon deutlich kleiner. Allzu massive Geweihten-Konzentrationen kann man vermeiden - und auf den einzelnen Irrhalken kommt es mMn wirklich nicht an, so lange die andere Seite ganz ohne göttliche Unterstützung (7te Sphäre soll eigentlich draußen bleiben) "Independence Day" spielen darf.
Ob ein Geweihter selten den großen Hammer auspacken darf (DSA3-4) oder ständig mit weniger mächtigen übernatürlichen Aktionen glänzt (DSA5) ist Geschmackssache. Bei ersterem ist mMn die Ausrede leichter bei der Hand, warum der hilfswillige NSC-Geweihte jetzt wenig kann und deshalb im Dorf bleiben darf, während die Helden dem Unhold auf die Bude rücken - der hat halt letzte Woche was größeres gemacht und braucht noch drei Wochen Pause. Die Erklärung kann man für DSA5 viel weniger benutzen.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Ardor hat geschrieben: 10.08.2017 15:55
Rhanaya hat geschrieben: 10.08.2017 15:47Die Zeloten Regel in DSA 5 hätte das ja Möglichkeiten eröffnet um den Rastullahs dieser Welt etwas Macht zu geben.
Wobei ja noch immer die Regel gilt, kein Alveran keine Kekse, egal wieviele willige Anbeter man hat.
Ist halt auch so ein unlogisches Ding.
Ok - da muss ich jetzt mangels DSA 5-Wissen aussteigen (außer Du bist so freundlich das für auf DSA 4.1 hängengebliebene zu erklären): was ist die Zeloten-Regel?

Kein Alveran - keine Kekse klingt sehr nach HA...

Edit: Oje, ist die Zeloten-Sache so ein Sternenfall-Ding?
Kein Alveran, keine Kekse wurde IIRC schon wieder zurückgerudert. Zeloten sind quasi Karmaldilettanten, die ohne formelle Weihe einen Draht zur Gottheit haben, welcher ihnen ermöglicht, entweder mit Predigten andere Leute zu inspirieren oder mit Visionen selbst stärker zu werden. Dafür unterliegen sie einem Moralkodex, der aber nicht unbedingt mit dem der Hauptkirche identisch sein muss (hat automatisch nur Stufe 1, während einige Kulte wie Praios und Rondra ihren Priestern Stufe 2 einbläuen). Einige Zeloten werden von den Kirchen zu Akoluthur oder Weihe eingeladen, während andere als Häretiker gelten.
Insgesamt sind die Zeloten eigentlich meine bisher liebste Hintergrundänderung bei DSA5 - die Exklusivität der Weihe und Hoheit über die Lehre bei bestimmten Kirchen bleibt bestehen, aber es gibt Raum für Gestalten wie Jeanne d'Arc.

@Rastullah & Co
Die nicht-karmalen Religionen haben dazu meist recht gute (weil nicht falsifizierbare) Erklärungen. Der Novadi, der zu einem "Karmalduell" (was soll das eigentlich sein?) herausgefordert wird, kann dabei auf den nächstbesten Kiesel deuten: "Diesen Stein hat Rastullah erschaffen, wie er auch alles erschaffen hat, was ihn umgibt, und selbst den widerspenstigen Geist, dem du dienst, und der einstmals die Schöpfung in seinem Namen bewahren sollte, bevor er sich gegen den All-Einen erhob. Kein Taschenspielertrick, kein Blitz vom Himmel, kann es mit dem Wunder aufnehmen, das die Schöpfung ist."
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Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

Karmalduell wie einst Rondra vs Shinxir als im Duell festgelegt wurde wer nun die Kriegsgottheit wird.

-Mein Karmafuu war stärker, LOOSer- wird gerne Rondra zugeschrieben, Quelle unbekannt.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Wobei der Weg, das Duell zu gewinnen (mittels Liturgien die Shinxir-Anhänger aus ihren Formationen in lauter 1vs1-Duelle zwingen) nach meinem Geschmack etwa so viel mit ehrenhaftem Kampf zu tun hat, wie als Ronnie per 'Ehrenhafter Zweikampf' den Schwarzmagier in ein magieloses Duell Zauberstab gegen Rondrakamm (sind doch beides Zweihänder) zu zwingen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Rhanaya
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Ungelesener Beitrag von Rhanaya »

War halt Karmafoo, Shinxir hätte sonst die Rondris in eine Schlacht gezwungen, in der Taktik zählt und das ist was, was die Rondris ja gar nicht können.

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Und nach ein paar Jahren (alveranisch gesehen) kommt Rondra dann drauf, dass sie doch nicht Kriegsgöttin sein will... :lol:
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Firnblut
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Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Naja, der Rashtulla-Gläubige sieht ja in der Macht seiner Diener einen Beweis für die Macht seines eigenen Gottes. Denn immerhin weiß er, dass diese Macht von seinem Gott ausgeht.
Dann muss ja Rashtulla noch viel göttlicher und toller sein, als diese 12 Wesen, die er erschaffen hat.

In DSA3 (wimre) galt ja auch noch, dass jeder Rashtulla-Anhänger Wunder wirken könnte, die Wahrscheinlickeit für und das Ausmaß dieser Wunder war nur geringer, je weiter man sich vom Zentrum der Wüste Khom entfernt aufhielt.
Diese Setzung hat es vermutlich nicht nach DSA4 geschafft?

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Gorbalad hat geschrieben: 10.08.2017 17:46Wobei der Weg, das Duell zu gewinnen (mittels Liturgien die Shinxir-Anhänger aus ihren Formationen in lauter 1vs1-Duelle zwingen) nach meinem Geschmack etwa so viel mit ehrenhaftem Kampf zu tun hat, wie als Ronnie per 'Ehrenhafter Zweikampf' den Schwarzmagier in ein magieloses Duell Zauberstab gegen Rondrakamm (sind doch beides Zweihänder) zu zwingen.
Wo kann man denn was über dieses Karmalduell nachlesen? Dunkle Zeiten?
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Nepolemo ya Dolvaran
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Schatten über Bosparan 43/44 hat geschrieben:Als der Konflikt gerade ein wenig abzuebben scheint, gelangt schließlich Jel-Horas auf den Thron zu Bosparan. Er verabscheut Insektenkulte zutiefst und geht ab 300 v.BF verstärkt gegen den Shinxir-Kult vor - auch in ihrem traditionellen Rückhalt, den Legionen. Dadurch geraten die Gläubigen schließlich immer mehr unter Druck, gerade durch die erstarkende Rondra-Kirche. Die Priester entscheiden sich in der Folge in einem Verzweiflungsakt zu einer Entscheidungsschlacht. Die Rondrianer werden offiziell herausgefordert und Nachrichten an alle Shinxir-Kulte des Reiches geschickt. Ort der blutigen Entscheidung sollen die heiligen Bluthügel von Ca/daia zu Füßen der Limitantes sein. Tatsächlich nehmen die Rondra-Priester die Herausforderung an und zwei gewaltige Heere sammeln sich, geführt von den größten Geweihten ihrer Zeit. Die Heerführer der Shinxiristen haben einen ausgefeilten Schlachtplan entwickelt und ihre Legionen in unüberwindbaren Schlachtreihen aufgestellt. Deutlich ungeordneter scheinen da die Rondrianer. Kurz vor Ausbruch der Schlacht rufen schließlich beide Priesterschaften ihre Götter an und erflehen große Wunder. Shinxir gewährt seinen Priestern ihre Bitten und lässt die Legionäre wie einen Mann kämpfen, so als würden sie alle vom großen gemeinsamen Willen ihrer Heerführer gesteuert. Doch die Priester der Rondra haben durch Agenten von den Plänen ihrer Kontrahenten erfahren und erflehen ihrerseits etwas, was letztlich ihren Sieg sichern soll: Rondra segnet die Schlacht dergestalt, dass ein jeder Streiter sich jm Zweikampf mit seinem gegenüber messen muss. Die Shinxiristen, so ihres Vorteils beraubt, werden in einer mehrere Tage dauernden Schlacht von den individuell besseren Kämpfern der Rondra-Küche besiegt. Nur wenige entkommen dem Gemetzel und auch der Rondra-Kult wird stark geschwächt. Die Ereignisse rund um das Götterduell an den Bluthügeln aber bringen ihnen viel Prestige. In der Folgezeit kommt es immer noch zu kleineren Konflikten mit Braziraku- und Kor-Kult, aber zu keinen größeren Schlachten mehr. Der Shinxir-Kult hingegen ist seiner kompletten Führung beraubt und geht unter der Führung der letzten Heroen in den Untergrund - und rettet somit zumindest die wertvollsten liturgischen Gegenstände.
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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Rhanaya hat geschrieben: 10.08.2017 16:01Alkoluten
Die klingen schon so "vom Geist erfüllt". :ijw:
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

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panda
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Ungelesener Beitrag von panda »

Nepolemo ya Dolvaran hat geschrieben: 11.08.2017 02:04ie Shinxiristen, so ihres Vorteils beraubt, werden in einer mehrere Tage dauernden Schlacht von den individuell besseren Kämpfern der Rondra-Küche besiegt
:lol: :lol: :lol:

Ja Rondra möchte wirklich lieber am Herd mit Travia stehen :ijw:

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Gorbalad
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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Asterix als Legionär hat geschrieben:Je besser die Armee, desto schlechter das Essen. Das hält die Krieger bei schlechter Laune.
[...]
Ich wusst nicht, dass die römische Armee soooo gut ist!
Ähnliches könnte für die Rondrianer gelten :)
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

Eine direkte göttliche Aussage "ich will ja gar nicht Kriegsgöttin sein" und deren brave Weiterverbreitung durchs Bodenpersonal ist mMn im Kontext arg unsinnig:

1. Wenn Alveran wirklich so ein machtbesessener Intrigantenstadel mit davor wartenden Bewerbern ist, wie durch jüngere Publikationen angedeutet und demnächst Äonen-Quartalszahlen anstehen: Warum macht RONdra das? Sie kann sich dadurch nicht verändern, nur rausfliegen - denn den Posten als Küchenbeauftragte gibt TRAvia nicht her.

2. Rondra wurde aventurisch über 1000 Jahre als Kriegsgöttin verehrt und sämtliche "rondrianischen" Gruppierungen spiegeln das wider (natürlich inklusive einiger Mystiker, die eine Welt erträumen, in der Krieger nur noch ihre eigene Vervollkommnung anstreben müssen, weil es keine Krieger mehr gib) - für Ehrenduelle aufs erste Blut und ritterliche Übungskämpfe brauche ich allerdings keine Gottheit die mir hilft, das ist nur für ein paar unbeschäftigte Dekadenzler ein wichtiger Lebensinhalt - ich bete aber, dass die mich heil durch den Pfeilhagel bis zur Palisade bringt, damit ich da mutig raufklettern und andere evtl. rondragläubige Typen erschlagen kann. Aventurien ist voller ernsthafter Kämpfe mit entsprechendem Bedarf für wen, der sich religiös darum kümmert.
=> Mit obiger Ansage würde das Spendenaufkommen usw. für die Rondrakirche massiv wegbrechen. Welcher Tempelvorsteher predigt gegen seine Geschäftsgrundlage?

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Amat von Lowangen
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

Ungelesener Beitrag von Amat von Lowangen »

Schade, dass so viele Posts zur Umfrage ausgegliedert wurden.

Die Argumentation der Rastullah-Anhänger ist die gleiche, die irdisch Gläubige benutzen. Nur dass in Aventurien tatsächlich übernatürliche Kräfte existieren, von denen mehrere distinkte Willensäußerungen von sich geben. Daher zieht aventurisch, was irdisch völliger Unsinn ist.

Irdisch ist es einfach, durch empirische Tests auszuschließen, was auch logisch nicht sein kann. Gesundbeten, Astrologie und Alchemie können logisch nicht funktionieren und tun es auch in empirischen Erhebungen nicht.
Aventurisch können diese Dinge logisch ebenfalls nicht funktionieren - deshalb diskutieren wir über unstmmige Regeln. Aber aventurisch funktionieren sie empirisch!
Wenn ein Perainegeweihter für eine Gruppe Verletzter betet, aber nicht für andere, kann jeder sehen dass es einen Unterschied macht. Wer seinen Druselbuschast nicht bei Halbmond unter einem Galgen vergräbt, dessen Allsichtselixier wirkt schwächer als das des vergrabenden Konkurrenten aus der Kontrollgruppe.
Wenn in einem solchen Hintergrund nun jemand schwört, die Wahrheit zu sagen oder zu erblinden, und dir dann (ohne im Gegensatz zum Kontrollgruppenlügner zu erblinden) sagt dass er in persönlich verifizierbarem Kontakt mit einer Gottheit steht - dann ist das immer noch logisch unmöglich, aber kann als plausibel genug für die Spielwelt gelten.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Amat von Lowangen hat geschrieben: 11.08.2017 13:19 Aventurisch können diese Dinge logisch ebenfalls nicht funktionieren - deshalb diskutieren wir über unstmmige Regeln. Aber aventurisch funktionieren sie empirisch!
Ich glaube, das Wort logisch bedeutet nicht, was du glaubst, was es bedeutet.
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Amat von Lowangen
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Ungelesener Beitrag von Amat von Lowangen »

Dann liegst du falsch.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

Dann erkläre doch bitte, warum das hier gilt:
Amat von Lowangen hat geschrieben: 11.08.2017 13:19 Wenn in einem solchen Hintergrund nun jemand schwört, die Wahrheit zu sagen oder zu erblinden, und dir dann (ohne im Gegensatz zum Kontrollgruppenlügner zu erblinden) sagt dass er in persönlich verifizierbarem Kontakt mit einer Gottheit steht - dann ist das immer noch logisch unmöglich, aber kann als plausibel genug für die Spielwelt gelten.
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Ungelesener Beitrag von Amat von Lowangen »

Weil Götter nicht existieren können. Und der Weihnachtsmann auch nicht. Welchen Teil davon soll ich dir erklären?

Ein einfacher Einstieg: Gedanken sind physische Dinge, und ohne physisches Speichermedium gibt es keine Gedanken. Die Götter müssen also körperlich sein, um Gedanken haben zu können.
Diese Gedanken müssen physisch von einem Körper in einen anderen übertragen werden, damit jemand Gedanken von jemand anderem empfangen kann. Ob das durch ein Buch, ein Gespräch oder ein anderes physisches Medium geschieht, ist gleich. Aber wenn es nicht geschieht, wie zum Beispiel beim Gebet, gab es keinen Kontakt und damit auch keinen Empfang anderer Gedanken.
Fazit: Man kann nicht durch Gebet mit einer Gottheit sprechen, da es logisch unmöglich ist.

Kein Aventurier weiß das, und kein Spieler muss es beachten wenn er DSA spielt. Unmöglich ist es trotzdem.

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Ungelesener Beitrag von Herr der Welt »

Die Aussage war: "Aventurisch können diese Dinge logisch ebenfalls nicht funktionieren [...]." Und das stimmt einfach nicht. Sie funktionieren aventurisch nach einer der Spielwelt innewohnenden Logik. Über unstimmige Regeln wird hingegen aus ganz anderen Gründen diskutiert. Ich wüsste jedenfalls nicht, dass sich schon jemand darüber beschwert hätte, dass Feuerbälle magisch erschaffen und Stürme herbeimirakelt werden können.
Auch das Argument, dass Götter körperlich sein müssen, um Gedanken haben zu können, steht angesichts des Nayrakis - was auch immer das genau ist - auf wackligen Beinen. Es erscheint mir auch seltsam, irdische Naturgesetzmäßigkeit auf (Fantasy-)Götter anwenden zu wollen.

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Cifer
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Ungelesener Beitrag von Cifer »

@Amat von Lowangen
Logik funktioniert so aber nicht.

Erstens sagt die Logik auch irdisch nichts über Götter aus, weil es wissenschaftlich unmöglich ist, zu beweisen, dass eine Gottheit (oder sonst irgendetwas) nicht existiert. Es besteht immer die Möglichkeit, dass irgendein elementar wichtiges physikalisches Gesetz einfach noch nicht erkannt wurde und es doch möglich macht. Als sinnvoll erachtet wird daher eher das Prinzip hinter Russel's Teapot: Es ist unmöglich, zu widerlegen, dass in unserem Sonnensystem zwischen Erde und Mars eine Teekanne die Sonne umkreist. Aber bis es zumindest deutliche Hinweise darauf gibt, dass diese Teekanne wirklich existiert, sollten wir für praktische Aspekte davon ausgehen, dass sie es nicht tut, und die Beweislast dem Propheten der heiligen Teekanne aufbürden.

Zweitens funktioniert Logik so, dass man aus einer Serie von Grundannahmen Schlüsse zieht. Das setzt aber voraus, dass man weiß (oder festlegt), welche Grundannahmen (= in unserem Fall Naturgesetze) gelten. Wer sagt dir, dass auf Aventurien die gleichen Naturgesetze wirken wie auf der Erde? Niemand. Im Gegenteil, das ganze DSA-Regelwerk ist voll von Beweisen dafür, dass sie es nicht tun. Auf Dere ist es vollkommen logisch, dass ein Zauberer mit Astralkraft und ein paar Gesten und Formeln die Realität verändern kann, weil die Grundannahmen "Astralenergie existiert" und "bestimmte Personen haben Zugang zur Astralenergie" und "Astralenergie kann genutzt werden, um die Realität zu verändern" (plus ein paar weitere) lauten. Genau das gleiche gilt für Alchimie: Die ist nur solange Quatsch, wie man von unserem bekannten Universum ausgeht, in dem ein Strick keine wahrnehmbare Veränderung aufweist, wenn mit ihm mal jemand gehängt wurde. Das ist aventurisch nicht der Fall und damit ist Alchimie innerhalb des Systems Dere vollkommen logisch.

Das größere Problem beim Gottesbeweis ist vielmehr, dass keine Wahrheitsliturgie (und kein Zauber) existiert, der dazwischen unterscheidet, was wahr ist und was das Ziel für wahr hält.
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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Amat von Lowangen hat geschrieben: 11.08.2017 16:35Diese Gedanken müssen physisch von einem Körper in einen anderen übertragen werden, damit jemand Gedanken von jemand anderem empfangen kann. Ob das durch ein Buch, ein Gespräch oder ein anderes physisches Medium geschieht, ist gleich. Aber wenn es nicht geschieht, wie zum Beispiel beim Gebet, gab es keinen Kontakt und damit auch keinen Empfang anderer Gedanken.
Um dieses Dilemma zu vermeiden haben die Götter von allen D&D-Hintergrundwelten einen physischen Körper und leben in einer speziellen Existenzebene von der sie aus telepathisch über Erkenntnismagie mit ihren Anhängern verbunden sind.
Cifer hat geschrieben: 11.08.2017 17:14Das größere Problem beim Gottesbeweis ist vielmehr, dass keine Wahrheitsliturgie (und kein Zauber) existiert, der dazwischen unterscheidet, was wahr ist und was das Ziel für wahr hält.
Ein weiteres gutes Beispiel denn über genauso eine Fähigkeit verfügen Kleriker bei D&D/Pathfinder.

Dere enthält im Vergleich dazu als Hintergrundwelt bezüglich seiner Religionen und Gottheiten einige Ungereimtheiten und Widersprüche die ich in meiner eigenen Version von Aventurien durch diverse Anpassungen und kleinere Modifikationen behoben habe.

Es kann jedoch auch sein dass gewisse Widersprüche und Ungereimtheiten im aventurischen Kanon beabsichtigt sind damit man sie auf unterschiedliche Art und Weise interpretieren kann.

Joe Dever, der Erfinder mehrerer Spielbuch-Serien und Rollenspiele hatte mal bei einen Interview gesagt dass er absichtlich diverse Ungereimtheiten und schwammigen Formulierungen eingebaut hat damit die Spieler seine Regeln und Hintergrundwelten auf ihre persönliche Weise interpretieren und nach ihren Vorlieben anpassen können.

Die Hintergrundbeschreibungen von DSA sind eben nicht gerade in ihrer Logik dass "StGB" der Fantasy-Welten sondern hauptsächlich Fluff-Texte die zum Teil sehr unterschiedliche Interpretationen zulassen.

Für einige wird dadurch DSA selbst schon fast zu einer Art Religion in der sie alles buchstabengetreu und wortwörtlich befolgen möchten was dann aber wegen der Ungereimtheiten und Widersprüche nicht vollständig umsetzbar ist.

Auf Wiki Aventurica gibt es sogar eine Auflistung dazu:
http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Wider ... likationen

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Amat von Lowangen
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Ungelesener Beitrag von Amat von Lowangen »

@ Herr der Welt:
Falsch. Die Götter sollen nach einer der Spielwelt innewohnenden Logik funktionieren, tun es aber nicht, weil eine wie auch immer geartete Logik keine Götter zulassen kann. Und wegen sowas diskutieren wir über unstimmige Regeln.
Das Argument war nicht, dass Gedanken ausschließlich in physischer Form existieren, sondern dass sie nur in physischer Form existieren können. Selbst ein Konzept wie Nayrakis, in einer Spielwelt wie Aventurien, kann keine logische Welt beschreiben in der dieser Fakt auch nur temporär verletzt wird.
Falls du mir widersprichst, versuch die Beschreibung.

Ich will das übrigens nicht ändern. Aventurien soll Götter haben, und da Götter unmöglich sind, wird es immer zu Unstimmigkeiten führen. Damit kann ich leben.

@ Cifer:
Falsch. Logik sagt auch irdisch, dass Götter nicht existieren können. Diese Diskussion ist seit Jahrtausenden vorüber, egal wie groß die Fanclubs der Verliererseite sind. Die Tatsache, dass in Zeitungen nach wie vor Horoskope stehen ändert auch nichts an der bewiesenen Unmöglichkeit von Astrologie.

Mich wundert, dass du Russell's Teapot kennst (Pluspunkte dafür!), aber direkt danach wieder falsch liegst: Die Annahmen, die man einem logischen Modell zugrunde legt, müssen widerspruchsfrei sein. Das sind sie in Aventurien aber nicht, weil ein widerspruchsfreies System Götter unmöglich machen würde, weil Götter logisch unmöglich sind.

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Amat von Lowangen hat geschrieben: 11.08.2017 18:51Das sind sie in Aventurien aber nicht, weil ein widerspruchsfreies System Götter unmöglich machen würde, weil Götter logisch unmöglich sind.
Und wo würdest du die Widersprüche in der von mir als Beispiel genannten Art und Weise sehen wie D&D/Pathfinder die Götter-Thematik handhaben?
Zuletzt geändert von Benutzer 19802 gelöscht am 11.08.2017 19:22, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Ich warte noch auf den Beweis, dass Gedanken physische Dinge sind. Der ist irdisch nicht ganz einfach, aventurisch eher unmöglich.

Abgesehen davon könnten die Götter in Alveran ja Körper haben - möglicherweise ist das der Unterschied zwischen alveranischen und nicht-alveranischen Göttern...
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Amat von Lowangen hat geschrieben: 11.08.2017 18:51Die Götter sollen nach einer der Spielwelt innewohnenden Logik funktionieren, tun es aber nicht, weil eine wie auch immer geartete Logik keine Götter zulassen kann. Und wegen sowas diskutieren wir über unstimmige Regeln.

Nachricht der Moderation

OT moderativ entfernt.

Aleine der Gedanke in einer Fantasy Welt die nach ganz anderen Grundsätzen funktioniert, sowas wie irdische Logik anzulegen ist absurd.
Das einzige was man diskutieren kann ist das Verhältnis dieser Fantasy Götter untereinander, etwa so als würde man Apollo und Freya vergleichen.

Benutzer 19802 gelöscht

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Ungelesener Beitrag von Benutzer 19802 gelöscht »

Ach ja: Im Abenteuer "Jüngling am Strand" aus dem DSA 2-Regionalband "Das Fürstentum Albernia" kommt Boron persönlich vor und die Charaktere können ihn treffen und sich mit ihm unterhalten.

Mein Vater meint es gäbe auch noch zwei Abenteuer in denen Phex persönlich in Erscheinung tritt: "Auf Dracos Spur" und "Der Orkenhort".

Ist das vielleicht endlich der Beweis dass die Götter nach dem offiziellen Kanon real existieren und nicht nur ein abstraktes Erklärungsmodell für die Fähigkeiten von Geweihten sind wie Gorbalad behauptet?

Hoffentlich sieht er das, ich bin schon gespannt was er dazu sagt.
Zuletzt geändert von Benutzer 19802 gelöscht am 11.08.2017 19:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Gorbalad »

Ja, er sieht das.

Ich habe nicht behauptet, dass die aventurischen Zwölfgötter nicht existieren.
Ich habe behauptet, dass ein Großteil der aventurischen Gläubigen ähnlich viele Beweise dafür hat wie die Rastullah-Gläubigen oder irdische Gläubige.
Dabei bleibe ich.
Ein paar Abenteurer behaupten, Boron am Strand getroffen zu haben.
Irdisch behaupten diverse Leute, Götter, Engel, Dämonen oder Elvis getroffen zu haben. Wie kannst Du da noch Atheistin sein?
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Nepolemo ya Dolvaran
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Gorbalad hat geschrieben: 11.08.2017 19:13,
Abgesehen davon könnten die Götter in Alveran ja Körper haben - möglicherweise ist das der Unterschied zwischen alveranischen und nicht-alveranischen Göttern...
Laut der neuen Tharun Publikationen ist das der Unterschied zwischen Giganten und Göttern. So hat zB Tsa, als sie Göttin wurde und damit das physische hinter sich gelassen hat, Ihren Körper auf Dere zurück gelassen - Maraskan.
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Sinn und Unsinn von aventurischen Religionen

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Gorbalad hat geschrieben: 11.08.2017 19:30Irdisch behaupten diverse Leute, Götter, Engel, Dämonen oder Elvis getroffen zu haben. Wie kannst Du da noch Atheistin sein?
Wenn ich persönlich einen Engel, einen Dämon oder Elvis Aaron Presley treffen würde wäre dass etwas vollkommen anderes als wenn irgend ein ungepflegter und verwirrter Esoteriker so etwas in einem seiner Videos auf Youtube behauptet.

Mir ist noch nie in meinem Leben etwas passiert das ich mir nicht rational und wissenschaftlich erklären konnte.

Und keiner von meinen Charakteren würde jemandem glauben der behauptet er hätte Boron am Strand getroffen, weil die Geschichte einfach zu abgedreht klingt, obwohl alle meine Charaktere an die Existenz der zwölf Göttlichen glauben.
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