Den zwölfen zum Gruße
Ich spiele schon seit längerer Zeit einen treuen Firun Geweihten, der recht autark lebt und die Gebote einhält.
Neulich kam mir die Frage auf, wie Firun zur Viehzucht steht. Einerseits denke ich ist ja alles gut, da die Menschen sich so versorgen können, aber in der firunischen Lehre heißt es man soll sich Herausforderungen stellen und man darf nicht verweichlichen. Die Viehzucht ist doch daher ein Zeichen, das man in der Natur nicht zurechtkommt.
Was denkt ihr dazu? Ich bin gespannt was ihr dazu sagt
Möge Firun euch segnen
Viehzucht Firun
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Re: Viehzucht Firun
Ich spiele ebenfalls seit geraumer Zeit einen Firun Geweihten und finde, dass das eine interessante Frage ist.
Ich würde hier spontan davon ausgehen, dass es in Ordnung ist, Vieh zu halten, um beispielsweise an Milch zu kommen. Denn ein Muttertier zu fangen (und evtl den Tod der Jungtiere in Kauf zu nehmen), hielte ich für problematisch. Hier können drei, vier Ziegen im Stall oder ein paar Schafe durchaus Abhilfe schaffen. Um an Fleisch, Leder usw. zu kommen, sollte weiter gejagt werden.
Die Schafwolle muss man natürlich auch nicht wegwerfen, wenn sie schon vor der Hütte rumsteht.
Ich würde hier spontan davon ausgehen, dass es in Ordnung ist, Vieh zu halten, um beispielsweise an Milch zu kommen. Denn ein Muttertier zu fangen (und evtl den Tod der Jungtiere in Kauf zu nehmen), hielte ich für problematisch. Hier können drei, vier Ziegen im Stall oder ein paar Schafe durchaus Abhilfe schaffen. Um an Fleisch, Leder usw. zu kommen, sollte weiter gejagt werden.
Die Schafwolle muss man natürlich auch nicht wegwerfen, wenn sie schon vor der Hütte rumsteht.
Viel zu lernen du noch hast, junger thara.
- ein kleiner, grüner Elf zu seinem Schüler, gehört in Donnerbach.
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Re: Viehzucht Firun
Wichtig bei jedem polytheistischen Götterpantheon: Es muss nicht jeder zu Allem eine exklusive Position vertreten.
Firun ist für Viehzucht einfach nicht zuständig. Fragt den Peraine-Geweihten oder vllt. die Rahjani.
Man könnte sich natürlich eine extreme Sekte von Firun-Kultisten vorstellen, die jede Ernährungsstrategie außer Jagd ablehnen, keinen Unterschlupf länger als eine Nacht nutzen, weil man ja verweichlichen könnte und sich im Winter am liebsten allein in der Kälte irgendwelchen Herausforderungen stellen. Vermutlich ist diese Sekte schon ausgestorben oder hat zumindest nie Beiträge zum "Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung" geliefert. Das Firun-Kapitel dort ist sehr wahrscheinlich deutlich gemäßigter und geht auf die Lebensrealität der nördlichen Mittelaventurier ein.
Ob im Firunglauben wirklich Schonzeiten propagiert werden? Aventurien ist überall so viel mehr Wildnis als Mitteleuropa es je in historischen Zeiten war, dass man vllt. auch das eine Muttertier als "war halt eine besonders glückliche Jagd, will noch wer was vom Kitz?" erklären kann. Die Bärenmutter, die ihr Junges erfolgreich verteidigt, wäre mehr Firun-Thema.
Firun ist für Viehzucht einfach nicht zuständig. Fragt den Peraine-Geweihten oder vllt. die Rahjani.
Man könnte sich natürlich eine extreme Sekte von Firun-Kultisten vorstellen, die jede Ernährungsstrategie außer Jagd ablehnen, keinen Unterschlupf länger als eine Nacht nutzen, weil man ja verweichlichen könnte und sich im Winter am liebsten allein in der Kälte irgendwelchen Herausforderungen stellen. Vermutlich ist diese Sekte schon ausgestorben oder hat zumindest nie Beiträge zum "Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung" geliefert. Das Firun-Kapitel dort ist sehr wahrscheinlich deutlich gemäßigter und geht auf die Lebensrealität der nördlichen Mittelaventurier ein.
Ob im Firunglauben wirklich Schonzeiten propagiert werden? Aventurien ist überall so viel mehr Wildnis als Mitteleuropa es je in historischen Zeiten war, dass man vllt. auch das eine Muttertier als "war halt eine besonders glückliche Jagd, will noch wer was vom Kitz?" erklären kann. Die Bärenmutter, die ihr Junges erfolgreich verteidigt, wäre mehr Firun-Thema.
Re: Viehzucht Firun
Danke Andwari
Ich habe noch gar nicht so dran gedacht, dass die nicht immer eine Meinung zu allem haben müssen. Dafür gibt es schließlich das Pantheon. Jeder vertritt etwas und sollte dies nicht das eigene Fachgebiet sein, dann fragt man einen anderen Geweihten der damit zu tun hat.
Ich habe noch gar nicht so dran gedacht, dass die nicht immer eine Meinung zu allem haben müssen. Dafür gibt es schließlich das Pantheon. Jeder vertritt etwas und sollte dies nicht das eigene Fachgebiet sein, dann fragt man einen anderen Geweihten der damit zu tun hat.
If at first you don't succeed, CHEAT!!!
Re: Viehzucht Firun
Wenn andere Geweihte nicht verfügbar sind, sollte darüber hinaus jeder einem der Zwölfgötter geweihte Seelsorger in der Lage sein, mit ordentlich Menschenkenntnis und dem "Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung" in der Profi-Version ausgestattet, entsprechend helfen zu können.
Also baut sich der Firuni aus seinem eigenen Weltbild und den ihm bekannten Peraine-Ideen und was er sonst noch für wichtig hält, eine Antwort für den Ackerbauern zusammen.
Denn: Er ist Geweihter und wenn wir ein wenig ein anderes Beispiel bringen, muss z.B. der Peraine-Geweihte so ziemlich alle Nöte und Sorgen seines Dorfes auffangen können. Der kann bei Beziehungsproblemen nicht auf den Rahjani verweisen, der irgendwo drei Städte weiter sein mag oder auf den Traviageweihten der Nachbarstadt, den beide Beteiligten nicht kennen.
Aber er weiß und akzeptiert, dass das halt Themen aus dem Rahja-Travia-sonstwas-Bereich sind, die er da gerade bearbeitet. Er muss Beziehungsprobleme nicht mit Firun-Lehre allein lösen, weil die darüber eben nix aussagt.
Also baut sich der Firuni aus seinem eigenen Weltbild und den ihm bekannten Peraine-Ideen und was er sonst noch für wichtig hält, eine Antwort für den Ackerbauern zusammen.
Denn: Er ist Geweihter und wenn wir ein wenig ein anderes Beispiel bringen, muss z.B. der Peraine-Geweihte so ziemlich alle Nöte und Sorgen seines Dorfes auffangen können. Der kann bei Beziehungsproblemen nicht auf den Rahjani verweisen, der irgendwo drei Städte weiter sein mag oder auf den Traviageweihten der Nachbarstadt, den beide Beteiligten nicht kennen.
Aber er weiß und akzeptiert, dass das halt Themen aus dem Rahja-Travia-sonstwas-Bereich sind, die er da gerade bearbeitet. Er muss Beziehungsprobleme nicht mit Firun-Lehre allein lösen, weil die darüber eben nix aussagt.
Re: Viehzucht Firun
Ich würde vermuten, dass hier ein sehr minderer Konflikt vorliegt - aus Firunisicht ist schon klar, was die würdigste und edelste Form der Nahrungsbeschaffung ist, was alle anderen entsprechend herabsetzt. Gleichzeitig bräuchte es schon einen sehr weltfremden Firungeweihten, dass der nicht sieht, dass man mit Jagd allein kein Volk ernähren kann.
Freiheit aus Schmerz.
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Re: Viehzucht Firun
Könnte Viehzucht nicht sogar firungefällig sein, wenn die Umstände stimmen?
Ich stelle mir einen Firungeweihten vor, der versucht (ev auf Karmalqueste) in einer harten kalten Umgebung ein paar Jahre zu überleben. Und um den erbarmungslosen Winter zu überstehen, ist es vielleicht sogar zwingend notwendig, Vorräte anzulegen, eine Hütte zu bauen und ein paar Ziegen zu halten. Und das um gerade mal die Existenz zu sichern. Ist zwar nicht Firunklischee, aber von Verweichlung weit entfernt. Dann müssen die Ziegen auch noch gegen andere Interessenten geschützt werden, und schon hat man ein sehr firungefälliges Kräftemessen zwischen Geweihten, Wölfen, Kälte und Hunger.
-> Ich speichere das mal unter NPC-Idee ab.
Gruß Orlan
Ich stelle mir einen Firungeweihten vor, der versucht (ev auf Karmalqueste) in einer harten kalten Umgebung ein paar Jahre zu überleben. Und um den erbarmungslosen Winter zu überstehen, ist es vielleicht sogar zwingend notwendig, Vorräte anzulegen, eine Hütte zu bauen und ein paar Ziegen zu halten. Und das um gerade mal die Existenz zu sichern. Ist zwar nicht Firunklischee, aber von Verweichlung weit entfernt. Dann müssen die Ziegen auch noch gegen andere Interessenten geschützt werden, und schon hat man ein sehr firungefälliges Kräftemessen zwischen Geweihten, Wölfen, Kälte und Hunger.
-> Ich speichere das mal unter NPC-Idee ab.
Gruß Orlan
Re: Viehzucht Firun
Sind Sami und Rentiere äh Nivesen und Karene so etwas wie eine firungefällige Tierhaltung? Ziehen die Tiere mit den Menschen oder der Mensch mit dem Tier?
Lieber UTC als CEST!
Re: Viehzucht Firun
Viehzucht ist ja nicht gleich Viehzucht. Die Haltung von Hühnern oder Schweinen ist sicher keine sonderliche Herausforderung. Aber bei einem halb-nomadischen oder nomadischen Lebensstil sieht es schon ganz anders aus.
Leider gehen Aventurien wirkliche Nomadenkulturen ab, da zu klein. Nivesen und Novadis kommen aber wenigstens ran.
Aber auch ohne Nomaden kann das Leben als Hirte verdammt hart sein. Man muss sich nur von der Vorstellung lösen, dass man die Viecher lediglich vom Stall auf die Weide und wieder zurücktreiben muss. Gerade in unwegsamen Regionen, wo es schlicht keine Weiden gibt, ist man bei jeder Witterung mit den Viechern draußen und muss sie vor jeder Gefahr schützen.
Dazu kommt noch der Polytheismus, nur weil man einen Aspekt vertritt muss man noch lange nicht alle anderen schlecht finden. Als Seelsorger kann man es sich ohnehin nicht leisten die Existenzgrundlage seiner Schutzbefohlenen schlecht zureden.
Diese Existenzgrundlage zu verteidigen, indem man die Jagd auf gefährliches Wild organisiert, überwacht und unterstützt, ist dann auch eine prima Aufgabe für die sonst gänzlich nutzlose Kirche des Firun.
Leider gehen Aventurien wirkliche Nomadenkulturen ab, da zu klein. Nivesen und Novadis kommen aber wenigstens ran.
Aber auch ohne Nomaden kann das Leben als Hirte verdammt hart sein. Man muss sich nur von der Vorstellung lösen, dass man die Viecher lediglich vom Stall auf die Weide und wieder zurücktreiben muss. Gerade in unwegsamen Regionen, wo es schlicht keine Weiden gibt, ist man bei jeder Witterung mit den Viechern draußen und muss sie vor jeder Gefahr schützen.
Dazu kommt noch der Polytheismus, nur weil man einen Aspekt vertritt muss man noch lange nicht alle anderen schlecht finden. Als Seelsorger kann man es sich ohnehin nicht leisten die Existenzgrundlage seiner Schutzbefohlenen schlecht zureden.
Diese Existenzgrundlage zu verteidigen, indem man die Jagd auf gefährliches Wild organisiert, überwacht und unterstützt, ist dann auch eine prima Aufgabe für die sonst gänzlich nutzlose Kirche des Firun.
Re: Viehzucht Firun
Viehzucht und -Haltung kann auch eine Herausforderung sein. Sie mag nicht direkt gefährlich sein, wie die Jagd auf ein wildes Tier, aber sie ist (in Zeiten ohne Maschinenunterstützung) hart und täglich.
Also so lange die Bauern das Vieh gut behandeln, wird der Firungeweihte keine Probleme erkennen. (Also z.B. Tiere mit einem extrem empfindlichen Geruchssinn zu Hunderten in Gebäude stecken, in denen es dann so stinkt, dass der Bauer selber nicht mehr reingeht und deswegen maschinelle Fütterung- und Mistanlagen einbaut )
Der Firuni könnte vlt. dann ein Problem haben, wenn der Bauer das Wildtier in Fallen fängt und damit seine Zucht aufbaut. Aber die meisten Bauern kaufen das Zuchtvieh eh auf dem Markt.
Ansonsten muss er hinter dem Wildtier seiner Wahl herrennen und es im Dauerlauf schlagen, dann ist Firun auf seiner Seite, weil das Wild hätte halt schneller sein müssen.
Die Viehhaltung kann sogar gefährlicher sein als die Jagd, weil der Jäger einer Gefahr ausweichen kann, der Bauer nicht. Er muss seinen Hof auf der Scholle verteidigen. Gegen alles was da kommen mag.
Also so lange die Bauern das Vieh gut behandeln, wird der Firungeweihte keine Probleme erkennen. (Also z.B. Tiere mit einem extrem empfindlichen Geruchssinn zu Hunderten in Gebäude stecken, in denen es dann so stinkt, dass der Bauer selber nicht mehr reingeht und deswegen maschinelle Fütterung- und Mistanlagen einbaut )
Der Firuni könnte vlt. dann ein Problem haben, wenn der Bauer das Wildtier in Fallen fängt und damit seine Zucht aufbaut. Aber die meisten Bauern kaufen das Zuchtvieh eh auf dem Markt.
Ansonsten muss er hinter dem Wildtier seiner Wahl herrennen und es im Dauerlauf schlagen, dann ist Firun auf seiner Seite, weil das Wild hätte halt schneller sein müssen.
Die Viehhaltung kann sogar gefährlicher sein als die Jagd, weil der Jäger einer Gefahr ausweichen kann, der Bauer nicht. Er muss seinen Hof auf der Scholle verteidigen. Gegen alles was da kommen mag.