Na'rat hat geschrieben:
Äh, mit der Feststellung, dass fortgesetzer Frevel Prestige bringt beantwortest du die Frage, wie fortgesetzer Frevel überhaupt gesellschaftlich akzeptabel ist nicht.
Wenn wir hier von Perricum reden würde wäre fast alles super. Aber gerade bei Punin reden wir von apolitischen Eierköpfen, in einem Hort des Unglaubens und der Ketzerei im sprichwörtlichen Elfenbeinturm.
Wieso Frevel? Wenn es eben nicht verboten ist, dann ist es kein Frevel sondern lediglich eine vielleicht nicht so gern gesehene Forschungspraxis neben anderen Tätigkeiten. Offenbar ist doch Dämonologie akzeptiert, solange dabei niemand zu Schaden kommt. Ist eben so. Auf dem Grund der Akademie darf man das eben tun und keine politische oder klerikale Partei hat reinzusabbeln. Altes Recht = Gutes Recht, auch bei den Praioten gerne genommen. Vielleicht auch ein Edikt Rohals über die Forschungsfreiheit? Oder eines, dass der junge Tharsonius von Bethana signiert und eingereicht hat? Was ist denn die Alternative? Mit Praioschorälen die Akademie stürmen und dicht machen? Widerrechtlich? Da sehe ich plötzlich die +12 Aufschläge reinhageln.
Begründen kann man sowas immer. Gibt auch in unserer Zeit mehr als genug Seltsamkeiten. Man muss sich eben nur die Mühe machen.
Und klar sind die angesehen, es ist die gildenmagische Elite auf dem Grund des Reiches. Das bringt Prestige. Jeder kennt Punin. Ob die ihrem Ruf gerecht werden, geschenkt.
Na'rat hat geschrieben:Nur erklärt es nicht, warum Dämonenbeschwörung überall woanders in zwölfgöttlichen Landen völlig akzeptabel war.
Du gehst ja auch wieder mal von vollkommenen Allgemeinplätzen aus, wobei das Mittelreich ein tief diversifiziertes Konglomerat an Systemen und Staaten ist. Ergo, es wird nicht überall vollkommen akzeptabel gewesen sein, es wird aber weitestgehend unbedeutend genug gewesen sein, dass sich kaum wer kümmert.
Na'rat hat geschrieben:Tja, da sagt das Regelwerk aber was anderes.
Nö, das Regelwerk spricht von großer politischer Macht. Die besteht auch faktisch, wird aber praktisch nicht ausgeübt. Das ist kein Widerspruch. Macht kann man auch besitzen ohne sie zu realisieren.
Na'rat hat geschrieben:Geld, religiöse Rückdeckung, fähige politische Berater, Diplomaten, Gesandte, Leute die immer die Wahrheit sagen, um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Zeig mir mal bitte einen fähigen politischen Berater oder Diplomaten in der Praioskirche. Einen einzigen, der was sinnvolles beraten und erreicht hat und nicht nur Zierde als Hofgeweihter ist. Bei mir in der Wildermark-Kampagne gibt es einen, Albuin den Ketzer, dessen Rolle ich umgeschrieben habe. Aber weil der so politisch ist, galt er eben auch als Ketzer. Offiziell wüsste ich keinen einzigen. Ich wüsste auch kein Beispiel wo die Praioskirche mal eingeschritten wäre und sinnvoll Politik gemacht hätte. Die Kirche ist, zumindest in den letzten beiden Generationen, ein stark unpolitischer Verein mit eigenen Querelen und Machtkämpfen gewesen.
Na'rat hat geschrieben:Weil man auf der Suche nach schuldigen ist? Dämonenbeschwörer geben super Schuldige ab. Einzige praktische Folge, ein paar arbeitslose Magier und ihre Diener. Einen wirklichen Konflikt gibt es ja nicht, weil eben die handvoll von Dämonenbeschwörer politisch völlig bedeutungslos sind.
Auch verbietet ja niemand die Forschung, nur die Beschwörung.
Schuldigen für was? Verbrechen von vor 500 Jahren? Interessiert doch heute keinen mehr.
Na'rat hat geschrieben:Wo ist das wirtschaftliche, militärische, politische Gewicht der Dämonenbeschwörer?
In den Akademien, die sie unterrichten lassen. Man muss sich mit der Akademie und der Gilde anlegen, wenn man in deren Autonomie eingreifen möchte. Macht man nicht, weil es eh genug andere Baustellen gibt. Puniner die beschwören sind das kleinste aller mittelreichischen Probleme. Zumal man eh nichts machen kann, um es umzusetzen. Und wie ich schon sagte, da muss nur ein Erlass von Rohal liegen, der damit Tharsonius besänftigen wollte, und schon hat man so altes Recht, dass keiner Bock hat, sich damit rumzuschlagen.