Wer folgende Exposition überspringen will, kann jenseits der Linie weiter unten zu lesen beginnen.
Zunächst einmal möchte ich - unter Rückgriff auf den DSA-Hintergrund - erläutern, was ich unter einem Splitter der Dämonenkrone verstehe, d.h. welche wie ein solcher kosmisch einzuordnen ist. Dann möchte ich die verschiedenen Kriterien bestimmen, die einen Zugriff auf die Macht des Splitters regulieren/beschränken könnten. Schließlich möchte ich danach fragen, welche Fähigkeiten ein Dämonensplitter seinem Träger gewähren können soll: quasi minimal und maximal. Dabei soll das Augenmerk besonders auf den CPT-Splitter gelegt werden. Aber auch verschiedene Anekdoten über Ereignisse andere Splitter betreffend sollen einfließen, die den Splittergebrauch bisher veranschaulichten.
Die Splitter der Dämonenkrone gehören sicherlich zu den mächtigsten Artefakten des Kosmos. Der Namenlose selbst soll daraus eine Krone geformt haben, um die Erzdämonen zu kontrollieren. Es handelt sich also um sehr alte Artefakte, die vom mächtigsten aller Götter geschaffen wurden, um die mächtigsten Dämonen unterwerfen zu können. Insofern stehen die Splitter selbst über Teilen des Frevlergewandes (gute Vergleichsobjekte, wovon sich der Mantel der CPT sehr detailreich in Bahamuths Ruf 165 beschrieben findet; der CPT-Splitter sollte also noch einiges mehr können), welche ja nur (erz-)dämonischer Natur sind, jedenfalls das ansonsten Mächtigste darstellen, was es an dämonischen Gegenständen zu finden gibt.
Für den sterblichen Träger ergeben sich somit große Chancen, aber auch Gefahren. Denn irgendwo kann derartige Macht im Wortsinne überwältigend sein. In den Händen des Namenlosen allein mag die Krone ihre volle Wirkung entfaltet haben, schon in denen von Chyriakal yl Melarythor oder Borbarad (die ja identisch und jeweils selbst göttlich sind) sieht das anders aus. Auch wenn andere nie über mehr als nur einen Splitter verfügten, so sind deren Träger allesamt Sterbliche. Ich würde sagen, dass solche auf den Besitz eines Splitters beschränkt sind - und auch dadurch leicht überfordert werden können.
Es sollte also durchaus enorme Unterschiede darin geben, wie stark ein Einzelner auf die Macht eines Splitters zugreifen kann. Die relevanten Fragen wären: Ist er ein Paktierer des entsprechenden Erzdämons? Handelt er im Sinne des Erzdämons oder zwingt er dessen Kräfte für eigene Zwecke unter seine Kontrolle (was ja der Sinn der ursprünglichen Krone war)? Ist er bereit, seine Seele zu opfern, um auf die Macht des Splitters zugreifen zu können bzw. vertieft er seine Verdammnis dafür (was auch eine Form des Entgegenkommens wäre)? Wie viel weiß der Träger über den Splitter, wie gründlich hat er ihn analysiert?
Die Fragen sollen an einigen Splitterträgern abgearbeitet werden:
In Myranor verfügt das Haus Tharamnos seit sehr langer Zeit über das Horn des Tyakaar. Kein aventurischer Träger dürfte das Kriterium 'Splitter analysiert' so sorgfältig erfüllt haben. Der Kampf gegen die Namenlosen Horden jenseits des Ghulenwalls, wofür der Splitter wiederholt eingesetzt wurde, ist wahrscheinlich sehr im Sinne des Erzdämons, ein Erzfeind des Namenlosen. Der Preis ist eine blakharaz-affinere Umwelt, wenn man das so sagen will. Ohne Zweifel können die Tharamnos auf erhebliche Macht des Splitters zurückgreifen, allerdings nicht frei von Risiko. Die Annahme ist also: Je größer die entfesselte Macht, desto chaotischer sind die Nebenfolgen ("Kollateralschäden"), egal, wie gut man den Splitter beherrscht.
Galotta, selbst BKZ-Paktierer nutzte den AGM-Splitter, um die Fliegende Festung zu betreiben und das Magnum Opus des Weltenbrandes zu entfesseln. Letzteres scheint zu den leichteren Übungen zu gehören. Denn darauf, dass dem Träger alle Schwarzen Gaben der Domäne zur Verfügung stehen, weist auch Bahamuths Ruf 13 hin (ich will nicht andeuten, dass das eine persistente offizielle Setzung ist). Immerhin hat er zuvor mit Yol Ghurmak dem Schänder der Elemente ein Denkmal gesetzt; das kann schon als gefälliges Verhalten gelten, auch wenn die Festung einem Konkurrenten gewidmet ist (und insbesondere in der Feuer-Frage).
Für aventurische Verhältnisse ist so ein M.O. schon einschlagend, aber weit von einem Weltenbrand entfernt, zumal die Festung selbst wohl auch nicht mehr so stabil war.
Xeraan ist ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Mit CPT hat er zugegeben auch Pech gehabt und einen der mächtigsten Erzdämonen erwischt. Offensichtlich musste er den Splitter regelmäßig "aufladen" - und braucht ihn im Prinzip nur als Drohung all den Paktierern gegenüber, die er unter seiner Kontrolle behalten will (da haben wir auch gleich eine weitere, nützliche Fähigkeit der Splitter).
Rhazzazor ist kein gewöhnlicher Sterblicher, sondern mutmaßlich älter als die Menschheit selbst. Wer weiß, vor wie vielen Äonen er sich TGT angeschlossen hat, aber er dürfte wohl als ihr mächtigster Diener (auch die schnöden Dämonen einbezogen) gegolten haben. Ich nehme an, der Endlose Heerwurm war eine Fähigkeit, die er durch den Splitter besaß, ähnlich kann wohl für den Nekrodem gelten. Man könnte hierüber schon ausführlich einen Thread füllen. Das soll aber nicht Thema sein.
Rhazzazor am ähnlichsten - als Splitterträger, nicht als... alles andere - dürfte Darion Paligan sein. Auch er verfügt neben dem Splitter über den passenden Teil des Frevlergewandes und ist seiner Herrin sehr nahe. Allerdings ist er - wo Rhazzazor noch eigene Pläne, auch gegen TGT oder wenigstens unabhängig von ihr schmiedete - ganz und gar Werkzeug CPT' - und sollte damit eigentlich bei allen o.g. Kriterien punkten (außer vielleicht die Sache mit der Analyse; dafür setze ich schon eine sehr lange Zeit an).
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Halten wir also fest, was Splitterträger offensichtlich können:
- Über alle Schwarzen Gaben der dämonischen Domäne verfügen (inkl. Magna Opera), das wahrscheinlich auch leichter,
- andere Paktierer, die sich der Domäne verschrieben haben, kontrollieren,
- Dämonen der Domäne besser kontrollieren (BR 13 spricht von einer uneingeschränkten Kontrolle durch die drei CPT-Artefakte, wobei der Splitter als weitaus mächtigsten die Hauptlast stemmen dürfte).
- Das beste Vergleichsobjekt ist der Mantel der CPT (BR 165), wobei der Splitter noch mehr drauf haben sollte.