Momentan kommt es vermehrt zu Problemen beim anmelden und Formularübermittlungen. Wir wissen davon und suchen nach der Ursache. Erfahrungsgemäß klappt das anmelden nach einiger Zeit wieder, versucht es also ab und an erneut.
In meiner Runde hat sich gerade eine interessante Frage eröffnet. Falls es dazu bereits eine Diskussion gibt, sagt es mir bitte, ich habe sie auf die Schnelle nicht gefunden.
Wir befinden uns in einer belagerten Stadt, in der die Menschen hungern und schon zig so ihr Ende gefunden haben. Mein Char hat daraufhin ihr Gut genährtes Pferd dem Metzger zum Schlachten angeboten, damit so wenigstens die Kinder und Kranken ernährt werden können. Der Wirt hat sich geweigert, um Rahja nicht zu verärgern.
Die Frage nun: sind alle Pferde von Rahja geschützt, so dass Pferde nie - auch nicht in solch einer Präzedenz-Situation - gegessen werden? Oder bezieht sich das nur auf Stuten?
Anderes Beispiel: wenn ich mich richtig erinnere, ist die Wildgans Travias heiliges Tier - wann werden "normale" Gänse gegessen?
Gibt es dazu eine Textstelle in zB WdG? Wir sind gerade beim Spiel und finden nichts , haben hier aber recht interessante Diskussionen
Gänse darf man unter der Voraussetzung essen das man andere dazu einlädt.
Bei Pferden finde ich es schön wenn der Metzger das verweigert, auch wenn ich das Schlachten und Essen von Pferden, im Notfall, nicht als Frevel sehen würde.
Das Pferd ist als Heiliges Tier Rahjas gesetzt - und diese Setzung ist nicht annähernd so durchzuziehen wie bei anderen Heiligen Tieren:
Ob Greif, Löwe, Delfin, Wildgans, Rabe, Schlange, Firunsbär, Eidechse, Fuchs oder Storch (INGerimm hat nix mit Viechern) = keines davon ist für den Aventurier unvermeidlich.
Das Pferd schon: Das zieht den Handelskarren, die Lore im Bergwerk und die Kutsche des verliebten Horasiers, trägt den Ritter in die Schlacht, pflügt das Feld, begleitet den Jäger auf die Jagd, den Bronnjaren bei der Schlittenfahrt und bringt den Eilboten ans Ziel. Jedes der da genannten Tiere hat eine gute Chance, seinen letzten Wieherer "im Einsatz" zu tun - und sei es nur durch einen Arbeitsunfall.
So ein Pferd ist zudem eine richtig große Menge Fleisch, ein sehr wertvolles Haustier: kein anderes der o.g. Tiere ist domestiziert, bei Travia ist explizit die Wildgans, nicht die Hausgans gemeint.
Beides zusammen - die unentbehrliche Nützlichkeit und der hohe Wert (selbst von 500 kg Fleisch, Knochen und Haut) machen das anders als bei jeder anderen der Zwölfgötter zu einem sehr unhandlichen "Heiligen Tier".
In der beschriebenen Belagerungs-Situation ist es mMn eine unmenschliche Forderung, ein hier absolut nutzloses Tier zu schonen. Dass man vllt. ein Pferd, das da regelmäßig noch den Karren voller Verletzter nach hinten zerrt, nicht gleich schlachtet ist nachvollziehbar. Auch dass man vllt. zunächst auf die Option eines berittenen Ausfalls, Kundschafters o.ä. nicht verzichten will, ist denkbar, wenngleich bei einer vollständigen Belagerungssituation auch irgendwann unsinnig. Ein Pferd zu füttern, nur weil es rumsteht, ist hingegen einfach dumm. Dann lieber ab in den traviagefälligen Kessel damit, das ist bei verhungernden Verteidigern der näherliegende Schluss.
Zuletzt geändert von Andwari am 18.09.2016 01:13, insgesamt 1-mal geändert.
Meisterinformationen zu: "Zu Jahr des Greifen / Roman":Im Jahr des Greifen Roman wird Greifenfurt ja belagert. Marcian lässt die Pferde der Kavallerie schlachten, um a) Fleisch für die hungernden zu haben und b) weil eh das Pferdefutter knapp wird.
Der einzige der da meckert (allerdings bis zur Meuterei) sind die die Kavalleristen weil die ihre Pferdchen so lieb haben. Das sagt keiner "Travia wird uns hassen"
Hm, Du das ist sicher nett von Dir gemeint, aber ich möchte wirklich keine Spoiler zum Abenteuer. Deshalb hatte ich bei der Frage absichtlich nicht geschrieben, in welchem Abenteuer wir stecken.
Auch ohne den ausgeblendeten Text zu lesen, weiß ich jetzt, dass ein NSC - und so sonderlich viele, die in tragenden Entscheider-Positionen sitzen, gibt es da nun auch nicht - die Pferde schlachten lässt. Jetzt brauche ich mir also keine Gedanken mehr zu der Frage machen, da sie sich anscheinend von selber erübrigen wird.
Deine Idee ist trotzdem gut, allerdings muss Euer Meister das Thema Ressourcenverwaltung komplett selbst erfinden, weil das nur punktuell angesprochen ist und greifbare Auswirkungen im Abenteuer fehlen.
Mein Vorschlag: Zwingt ihn dazu, das Thema auch bei Euren Gegnern zu lokalisieren, indem ihr deren Nachschubkarawane in einer Kommandoaktion entführt und selbst auffresst. Also erst das was auf dem Packsattel drauf ist, dann das was drunter ist und dann den Sattel. Dafür reicht es, die Viecher einfach weiter oben in den Fluss zu treiben - alles was ersäuft muss halt rausgefischt und etwas schneller aufgegessen werden.
Ihr könnt natürlich auch göttergefällig verrecken, während die Gegner draußen auf den Sätteln hocken und "Bauernspieß" futtern. Denn dass das nur Pferdefleisch in ihren Kochtöpfen sein soll, glaubt ihr doch selbst nicht.
Schreib das nächste mal am besten absichtlich, in welchem Abenteuer ihr steckt, zusätzlich dazu die Bitte keine Spoiler oder MI dazu zu geben. Das minimiert das Risiko, dass jemand genau dazu Mis oder Verweise dorthin gibt.
Trotzdem, eine gute Idee. Versuch mal den SL darauf anzuhauen warum alle hungern aber die Pferde nicht. Gerade wenn alle anderen Tiere geschlachtet werden sollten, dürfte auch früher oder später das Pferdefutter knapp werden. Und wenn man die Pferde auch nicht mehr ordentlich ernähren kann, ist es zwar unschön aber praktikabel deren Anzahl zu verringern. Besser als wenn Menschen verhungern und Pferde elend zu Grunde gehen.
Ansonsten für Menschen ungenießbares Viehfutter/Pferdefutter wenn ihr Tonnen davon in Speichern habt etwa weil die Körner zu hart zum Kauen oder Verdauen sind und krank machen dadurch, angären lassen. Ähnlich wie Bier, schmeckt nicht gut aber wird so für Menschen verdaubar.
@Farmelon
Gerade Pferde eignen sich absolut nicht als Mülleimer für Menschen-ungeeignetes Zeug - d.h. Kraftfutter darf nicht irgendein angeschimmeltes Zeug sein - wenn der Hafer als speziell-praktisches "Kraftfutter mit Heugedöns drumrum" alle ist, müssen Pferde qualitativ besser als menschliche Tagelöhner ernährt werden.
Wenn man mit Ressourcenverwaltung spielen würde:
- zentrale Suppenküche spart massiv Brennmaterial
- von Anfang an militärische Kontrolle über Nahrung, Bauholz, Brennholz, jedes Metallfitzelchen usw.
- von Anfang an auf Belagerung vorbereiten, d.h. alle Vorräte in die Stadt, Brennmaterial reinbringen, im Umkreis alle künftigen Sklaven vertreiben oder aufnehmen, alle Häuser außerhalb der Stadt abdecken, die der Ork als Unterschlupf brauchen könnte, alle Schwachen vor Beginn der Belagerung evakuieren, die Bretterbuden im Weberviertel abreissen und als Brennholz lagern, bevor der Brandpfeil die zu Asche macht...
Dazu muss nur der Stadtkommandant von Anfang an wissen, dass er entweder sowieso bei erfolgreich stürmenden Orkhorden untergeht oder eben eine monatelange Belagerung vor sich hat. Und das kann er wissen, denn Versprechungen ihn schon in ein paar Wochen zu entsetzen müssen gelogen oder völlig utopisch sein - oder das ganze Unternehmen ist sowieso sinnlos.
Nur mal so als Inspiration:
Wir hatten in Europa auch mal ein religiöses Gebot, kein Pferdefleisch zu essen. Ist in meiner Gegend dann mit dem 2. Weltkrieg endgültig gestorben, ratet mal wieso.
Ansonsten:
Ich würde hier zwischen normalen Tieren, deren Art der Göttin heilig ist und echten, heiligen Tieren (welche, die nur zu kultischen Zwecken gehalten werden) unterscheiden.
Erstere muss man auch mal essen/töten können, einfach mit einem schlechten Gefühl, bei letzteren kann schon eine Strafe der Götter drin liegen.
PS: man wehrt sich auch gegen einen Löwenangriff, obwohl er der Rondra heilig ist. Beim eigenen Leben muss schon etwas mehr Einsatz hin, als die Göttin mag halt Löwen, damit man dafür stirbt.
Sibylla hat geschrieben:Die Frage nun: sind alle Pferde von Rahja geschützt, so dass Pferde nie - auch nicht in solch einer Präzedenz-Situation - gegessen werden? Oder bezieht sich das nur auf Stuten?
Meines Wissens nach verfügen Pferde über keinerlei speziellen, göttlichen Schutz. D.h. man kann mit ihnen tun, was man will (und moralisch vertreten kann). Allerdings gibt es eben religiöse Vorstellungen zum Umgang mit Pferden. Je abergläubischer der Metzger, desto eher wird er das Schlachten/Essen verweigern. Allerdings wird ein grösserer Ort auch mehr als einen Metzger haben und nicht alle sind gleich abergläubisch, wenn sie hungrig sind. Mal abgesehen davon, dass ab einer gewissen Stufe Hunger das fehlen eines Fachmannes dann ein eher kleines Problem darstellt. Hunger ist sehr "motivierend".
PS: man wehrt sich auch gegen einen Löwenangriff, obwohl er der Rondra heilig ist. Beim eigenen Leben muss schon etwas mehr Einsatz hin, als die Göttin mag halt Löwen, damit man dafür stirbt.
Bei Rondra ist das eh was anderes - da sind Zweikämpfe gegen Löwen sogar kultisch hochangesehen. Das gleiche gilt für die Jagd auf Firunsbären und natürlich erst recht den Mantikor.
Es kommt rein auf den spezifischen Kult an, wie das ausgelegt wird und im Falle der Pferde sogar noch auf die Strömung. In der Zoobotanica wird dargelegt, dass Pferde insbesondere im Kampf ein ewiges Streitthema sind. Einige meinen, durch ihre Nutzung im Kampf gelten sie als "an Rondra ausgeliehen", andere finden eine solche Nutzung allgemein furchtbar, wieder andere haben genau deshalb den Rossharnisch erfunden, noch andere sehen die Schuld für verletzte Pferde beim Reiter oder bei dessen Gegner und dann gibt es teils auch noch Unterscheidungen zwischen Stuten, Hengsten und Wallachen.
Pferdefleisch und entsprechende Schlachtungen würde ich persönlich in der höchsten Not (und mit viel Buße) für erlaubt ansehen, einfach weil ein Verbot nicht mit dem aventurischen Hintergrund zusammengeht. Bei den verbotenen Tieren (zumeist Storch, Schwan, Delphin, Paradiesvogel, Einhorn, Greif, Adler, Falke und Rabe) wird ein Angriff religiös gesehen mit einem Angriff auf einen Geweihten gleichgesetzt und das kommt im Hintergrund gerade in der Belagerungstaktik so einfach nicht rüber.
Cifer hat geschrieben:Es kommt rein auf den spezifischen Kult an, wie das ausgelegt wird und im Falle der Pferde sogar noch auf die Strömung. In der Zoobotanica wird dargelegt, dass Pferde insbesondere im Kampf ein ewiges Streitthema sind. Einige meinen, durch ihre Nutzung im Kampf gelten sie als "an Rondra ausgeliehen", andere finden eine solche Nutzung allgemein furchtbar, wieder andere haben genau deshalb den Rossharnisch erfunden, noch andere sehen die Schuld für verletzte Pferde beim Reiter oder bei dessen Gegner und dann gibt es teils auch noch Unterscheidungen zwischen Stuten, Hengsten und Wallachen.
Hmm, das scheint sich mit meiner Ansicht zu decken, dass es keinen göttlichen Schutz gibt und es ein rein kultisches Problem ist. Womit wohl die Mehrheit der Menschen in der Not das Pferd essen würden.
Cifer hat geschrieben:Bei Rondra ist das eh was anderes - da sind Zweikämpfe gegen Löwen sogar kultisch hochangesehen. Das gleiche gilt für die Jagd auf Firunsbären und natürlich erst recht den Mantikor.
Jaein. Du beziehst dich auf sehr spezifische Umstände, ich mich nur auf Otto Normalo. Der Hirtenjunge wird nicht mit dem Löwen kämpfen, weil es ein besonders ehrbarer Zweikampf ist, sondern weil er konkret von einem Raubtier angegriffen wird.
Interessant wäre für mich noch die Frage, ob ein Al'Anfanischer Grande eigentlich auf Grosswildjagd geht, oder ob dies durch die Religion unmöglich ist. in diesem Falle herrscht ja keine Not vor, allerdings auch keine grosse Rondra-Verehrung.
Hmm, das scheint sich mit meiner Ansicht zu decken, dass es keinen göttlichen Schutz gibt und es ein rein kultisches Problem ist. Womit wohl die Mehrheit der Menschen in der Not das Pferd essen würden.
Göttlichen Schutz hat eh quasi gar nichts aventurisches, erst recht kein Tier - das hieße ja, dass die Gottheit direkt zum Großen Wunder greifen würde.
Jaein. Du beziehst dich auf sehr spezifische Umstände, ich mich nur auf Otto Normalo. Der Hirtenjunge wird nicht mit dem Löwen kämpfen, weil es ein besonders ehrbarer Zweikampf ist, sondern weil er konkret von einem Raubtier angegriffen wird.
Interessant wäre für mich noch die Frage, ob ein Al'Anfanischer Grande eigentlich auf Grosswildjagd geht, oder ob dies durch die Religion unmöglich ist. in diesem Falle herrscht ja keine Not vor, allerdings auch keine grosse Rondra-Verehrung.
Und falls der Hirtenjunge den Kampf gewinnt, dürfte ihm der lokale Rondrianer auf die Schulter klopfen und nachfragen, ob er's nicht mal bei der lokalen Garde probieren möchte.
"Normale" Löwen sind jetzt in den südlichen Dschungeln nicht so besonders verbreitet, ob ein Schattenlöwe jetzt noch als heiliges Tier zählt, wäre diskutierbar. Im Zweifelsfall sollte sich ein halbwegs götterfürchtiger Grande aber wohl tatsächlich eher an Tiger, Elefanten und sonstige andere Wesen halten, wenn er es nicht allein mit dem Löwen aufnehmen möchte.
