DSA4 Mehrere Fragen zu Mirakeln und Liturgien

Von A wie Aves bis Z wie Zholvar: Alles über (mehr oder weniger) anbetungswürdige Kräfte und ihr Gefolge.
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barret
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Mehrere Fragen zu Mirakeln und Liturgien

Ungelesener Beitrag von barret »

Hey zusammen,

ich hab mehrere kleine Fragen zu Mirakeln. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das mehr was für KFKA ist, aber ich dachte da es mehrere sind, mach ich einen eigenen Thread. Hab versucht, mit Suchfunktion zu suchen, das war aber etwas schwierig.
Also ich hab in der Vergangenheit schonmal Geweihte gespielt, habe mir allerdings nie so wirklich genau die Regeln zu Mirakeln vernünftig durchgelesen. Ich bastle gerade an einem Rondrageweihten und nehme mir die Regeln zum ersten Mal vernünftig zur Brust und dadurch sind bei mir ein paar Fragen entstanden:

1. Schutzsegen ist bei Rondra ja die primäre Segnung. Müssen die anderen Grade dann trotzdem noch erlernt werden?
2. Im WdG steht, dass man mittels Mirakel eine Eigenschaft steigern kann für eine Eigenschaftsprobe. Was passiert, wenn keine direkte Probe erfolgt? Hält der Buff dann eine gewisse Zeit oder verpufft der direkt? Und werden dadurch Grundwerte neu berechnet?
3. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man eine Liturgie modifizieren und mit jeder Modifikation steigt der Grad und damit sowohl die Erschwernis, die Kosten aber auch die Wirkungsstärke, richtig? Sehe ich das richtig, dass wenn ich den Heilungssegen von Ziel P auf PP ändere, dass ich dann für 10 KaP bis zu 10 Personen gleichzeitig heilen kann (bzw. muss ich ggf. auch noch die Reichweite erhöhen, da ich wohl nicht alle 10 gleichzeitig berühren kann)?
4. Wo wir gerade vom Heilungssegen sprechen, wie verhält sich das vom Wechsel von Grad I auf II heilt man 3 + LkP*/2 + 5 oder nur LkP*/2 + 5? Und ist irgendwo anders noch geklärt, wie sich das mit der Rettung von der Schwelle des Todes verhält? Im WdG steht ja nur "Auch ein Patient im kritischen Zustand (LeP 0 oder weniger bis zu –KO LeP) kann – mit Glück – durch diese Segnung geheilt werden."
5. Verstehe ich das richtig, dass ich mit jedem (gerundeten) zehnten Punkt in Entrückung einen Bonus auf die 2 Waffentalente bekomme, die ich am Anfang gewählt habe? Erhöht sich dann dadurch das Talent (wenn ja geht das dann auf die AT oder PA) oder erhöht sich grundsätzlich jeder Einsatz der Waffe?
6. Wie eng muss ich (bzw. unser Meister) das sehen mit der Erschwernis durch eigennützige Motive? Ich wollte gerne einen Rondrageweihten machen, der sich auch als Waffenschmied verdingt. Wenn ich jetzt ne Mirakelprobe machen will, um mein Grobschmied TaW zu erhöhen, um mir oder einem meiner Gefährten eine Waffe zu schmieden, sollte dass dann sehr erschwert werden? Würde das Rondra möglicherweise sogar erzürnen?
7. Im WdG steht, dass wenn man eine Liturgie nach Scheitern direkt wieder versuchen will, dass die um 3 Punkte dann erschwert ist, wenn man nicht mindestens 1SR wartet. Gilt das auch für Mirakel? Findet ihr, es ist Metagaming, wenn ich bei ner misslungenen Probe ne SR warte, um es dann nochmal zu probieren? Würde man als Geweihter denken, dass wenn eine Probe nicht geklappt hat, der Gott/die Göttin dieses Wunder nicht gewähren will oder ist man sich auch als Geweihter bewusst darüber, dass es quasi an "menschlichem Versagen" gelegen haben könnte?
8. Weniger eine Regelfrage als eine Meinungsfrage: Welche Liturgien bis höchstens Grad III und RK 9 lohnen sich aus eurer Erfharung als Rondrageweihter wirklich zu kaufen? Thalionmels Schlachtgesang hat mich jetzt nicht so umgehauen. Prophezeihung schien mir eine ganz nützliche Allzweckliturgie zu sein, was meint ihr? Und lohnt es sich Schutzsegen noch upzugraden?

Jetzt wo ich alles aufgeschrieben hab, bin ich mir sicher, dass ein eigener Thread doch das Richtige war. :D Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe! :)

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Rosencrantz
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Mehrere Fragen zu Mirakeln und Liturgien

Ungelesener Beitrag von Rosencrantz »

Ziemlich spezifische Fragen! Ich werde mal versuchen, aus dem Kopf so gut zu antworten, wie ich kann. Sicherlich wird dir eine andere Person in diesem Topic noch besser helfen können, als ich. Trotzdem:

1) eine Passage im WdG sagt zwar, dass Aufstufungen von Liturgien separat erlernt werden müssen, aber ich meine mich
zu erinnern, dass das nur in einem gewissen Rahmen gilt, dann z. B. wenn es eine klare Unterscheidung zwischen der
Wirkung von Liturgien gibt. Ich würde demnach sagen, dass eine aufstufbare Version des Schutzsegens keine extra-AP kostet. (so wird auch im Helden-Editor verfahren)

2) ich verstehe Mirakel als eine 'Spontanliturgie', die in ihrer Ausführung eng mit der angedachten Funktion verbunden ist. Ich würde zulassen, beispielsweise eine Eigenschaft indirekt zu steigern (KK-Mirakel um einen besonders heftigen Hieb zu führen; also prinzipiell bloß um die TP/KK zu erhöhen). Als 'Buff' im Sinne eines Attributo X würde ich es nicht zulassen. Auch würde ich es zeitlich an einen engen Rahmen koppeln; wenn es zu einer kurzen Verzögerung für den KK-gebufften oben beschriebenen Hieb kommt, tritt der Effekt kurze Zeit später in Kraft. Länger als ein paar Kampfrunden sollte so ein 'unfreiwilliger Aufschub' mmn. aber nicht andauern.

3) in der alten Version des Heilungssegens hat er tatsächlich noch so funktioniert, wenn ich mich nicht irre. Ich glaube allerdings, dass in der LL-Variante explizit erwähnt wird, dass die durch Aufstufung erhaltenen Punkte zwischen den geheilten aufgeteilt wird. Prinzipiell sollte es aber korrekt sein, dass der Effekt beim Aufstufen der Zielkategorie um quasi das zehnfache potenziert wird.

4) fixe Werte außerhalb des LkP-abhängigen Effekts sollten bei einer Aufstufung erhalten bleiben - häufig ist es allerdings auch so, dass der konstante Wert auch dem Grad entspricht, sodass man wohl immer aufpassen muss, wann sich nur die Effektstärke erhöht, und wann ein X einfach addiert wird. Beim Heilungssegen würde ich Variante 2 nehmen.

5) Entrückung generiert einen Bonus in Höhe von 1/10 für + Talente, einen Malus für neutrale Talente, und das doppelte dieses Wertes für - Talente, also steigen die Waffenfähigkeiten für 10 Punkte um 1. Man sollte annehmen, dass auch hier echt gerundet wird, also der Effekt schon bei 5 Punkten Entrückung eintritt. Die allgemeine Lesart ist glaube ich, dass die Punkte auf Waffentalente verteilt werden dürfen (ob man damit das Verteilungsmaximum von 5 überschreiten darf habe ich mal in einem separaten Thread gefragt, da entstand glaube ich kein Konsens). Solang die Entrückung bestehen bleibt, gilt sie auch für jeden Einsatz der Waffe.

6) Mit dem Meister / der Gruppe absprechen. Ich habe mit Meistern gespielt, die es sehr eng und sehr liberal gesehen haben. Ich persönlich denke, dass es in den meisten Abenteuer-Situationen nicht um die Erfüllung persönlicher Eitelkeiten geht. (das Grobschmied-Beispiel wäre im Kontext zu betrachten; geht es darum im Krieg mit verwundetem Schmied die Ausrüstung in Schuss zu halten oder darum einem Gefährten eine Waffe mit höheren +TP zu schmieden, weil er am Spieltisch unzufrieden ist?) Generell würde ich für alle Sachen, die irgendwie in der Plotline liegen, nicht davon ausgehen, dass sie eigennützig sind - immerhin repräsentiert der Spielleiter das Schicksal und Rondra gleichzeitig, die wissen um den roten Faden. So eine Frage sollte immer innerhalb der Runde geklärt werden.

7) Ich interpretiere die Erschwernis aus ungeschafften Liturgie / Zauberproben als Orientierunglosigkeit, Verwunderung, angekratztes Selbstbewusstsein. Das muss wohl auch innerhalb der Gruppe geklärt werden, ob für genau 5 Minuten der 'Karmakanal' in die 5. Sphäre gestört ist, oder das Problem weltlicher Natur ist. Ich denke, ob ein Geweihter davon ausgeht, dass ein Wunder nicht gewährt werden soll, gerade nicht kann, oder ob es seine eigene Schuld und damit menschliches Versagen ist hängt von der Persönlichkeit des Geweihten ab. Anmerken möchte ich allerdings, dass ich davon ausgehe, dass Geweihte generell davon ausgehen (sollten), dass ihnen ihr Gott wohlwollend beisteht, und es gerade einfach zu Interferenzen gekommen ist. Zumindest für nicht-Achaz und die Anhänger klassischer Götter.

8) Die Rondra-Liturgien niedrigerer Stufen lassen eher zu wünschen übrig. Prinzipiell kann man sich alles holen, was im WdG abgedruckt ist. Ehrenhafter Zweikampf ist quasi obligatorisch, eine Purgation kann nützlich sein. Segnung der stählernen Stirn nimmt man gerne mit, sowie ein paar allgemeine Liturgien auf dem Powerniveau (heiliger Befehl). Richtig nützlich wird es wohl erst ab LkW12.

Hoffe ich konnte weiterhelfen!

barret
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Ungelesener Beitrag von barret »

Du hast mir mehr als geholfen, vielen Dank!
Erinnerst du dich vllt, wo das mit dem Heilungssegen so stand? Weil im WdG bin ich über den Passus mit der PP Variante nicht gestolpert.

Würde ihr Reichweite Berührung so auslegen, dass der Geweihte tatsächlich die Zielperson berühren muss oder könnte man bei mehreren Personen auch so im Kreis stehen, in dem sich alle an die Hände fassen? Falls nicht, bedeutet Berühung doch aber nicht Berührung mit der Hand oder? Wenn also jemand bspw. den Arm des Geweihten berührt, dann wäre das doch auch nah genug, oder?

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LordShadowGizar
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Ungelesener Beitrag von LordShadowGizar »

Dem Wahnwitz zum Gruße!

Welchen passus meinst du?
- den das der Effekt des Heilsegens, mit aufgestuften Ziel für alle Ziele im gleichen maßen gilt? (WdG, bis zur Zweiten Auflage, S.249 'Ziel (Kategorie)' )
- oder die 'Neusetzung' aus dem Liber Liturgium (S. 81), mit der man den Heilsegen 'verschlimmbessert' hat, in dem die generierten LeP auf die Ziele aufgeteilt werden müssen?

@Berührung: Berühren heist berühren, und wenn du das Ziel berühren mußt (weil du dir zum Aufstufen der Reichweite zu fein warst), mußt du nach der Aufstufung des Ziels alle Ziele berühren...
Aber wenn die Ziele schon zum 'Kumbaya, my Lord'-Singen händchenhaltend im Kreis stehen, warum stellt dein Geweihter sich nicht einfach in die Mitte und lässt sich von den Zielen 'begrapschen'? Oder kriegt der etwa dabei beklemmungen? :wink:

So long and thanks for all the Fish.

Stefan Fritsch
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Diese Welt mit ihren Regeln ist wie Wachs in meinen Händen! Und mein Wahnwitz wird sie formen...

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Lorlilto
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Ungelesener Beitrag von Lorlilto »

1. Die in WdG (oder LL) aufgelisteten Varianten mit explizit genanntem höherem Grad müssen einzeln gelernt werden, die Aufstufung der Grundvariante kann man auch so. Du kannst also den Schutzsegen in der Grundvariante aufstufen um den Wirkbereich oder die Reichweite zu erhöhen. Um aber den Effekt "alle niederen Dämonen" nutzen zu können musst du die Grad II-Variante lernen (die dann in der Anwendung immer noch den Vorteil der primären Liturgie hätte und als Grad I gewirkt wird).
2. Die "Verbesserung" wird ja für eine bestimmte Handlung erbeten, daher würde ich den Bonus im Falle einer Verzögerung für eine gewisse Zeit "aufbewahren". Beispiel: der Geweihte bittet um Kraft, um eine Tür aufzurennen, wird dann aber angegriffen und verteidigt sich zunächst. Wenn er sich nach einer Handvoll KR wieder der Tür zuwendet, könnte er den KK-Bonus nun nutzen (im Kampf hätte er den Bonus natürlich nicht gehabt). Wenn er aber erst 10 Gegner zu Klump haut und dann noch seine Mitstreiter medizinisch versorgt wäre der Bonus aus dem Mirakel weg.
3. Siehst du richtig, wie man die alle berühren kann ist ja bereits beantwortet (und ich würde als SL auch den Ringelpiez mit Mitbeten akzeptieren).
4. 3+LkP*/2+5 ist richtig (bzw. 3 + [Wirkungsstärke ja nach Grad]). Zur Rettung von der Schwelle des Todes gibt es keine konkreteren Angaben, im LL steht "so Peraine will" anstelle des WdG-Passus "- mit Glück -". Ich verstehe das als ein "der SL entscheidet im Einzelfall".
5. Gemäß dem Beispiel auf WdG 246 wird dein TaW erhöht und du kannst/musst diese Punkte auf AT und PA verteilen. Man muss wohl davon ausgehen, dass RAW der maximale Abstand zwischen AT und PA weiterhin gilt, aber ich würde das gruppenintern klären, ob man einem Rondrageweihten eine Ausnahme davon erlaubt (fände ich stimmungsvoll).
6. Ich würde das so handhaben: eine Verbesserung des Grobschmied-TaW um dir oder anderen götterfürchtigen Streitern gute Waffen zu schmieden ist vollkommen ok (aber auch kein göttlicher Auftrag). Wenn du das machst, um die Waffen möglichst teuer zu verkaufen, dann wäre das eigennützig.
7. Ich verstehe es so, dass die Geweihten eine misslungene Liturgie entweder als göttlichen Wink verstehen oder eben, dass der Geweihte nicht würdig ist. Einfach mal 5 Minuten (1SR) warten und dann nochmal versuchen würde ich daher durchaus als Metagaming betrachten und in meiner Gruppe nicht haben wollen. Wenn der Geweihte die Zeit aber nutzt, um sich auf anderem Wege auf die Göttin einzustimmen, vielleicht eine Tat oder ein Opfer verspricht, mit anderen (profanen) Mitteln nach einer Lösung sucht oder ähnliche Möglichkeiten nutzt, die Zweifel aufgrund des Scheiterns rollenspielerisch zu verarbeiten, wäre das für mich gut gelöst.
8. Ich kann zwar wenig aus Erfahrung sprechen (unser Golgarit ist noch nicht lange geweiht), aber würde empfehlen den Schutzsegen als "klassische" Liturgie der Rondrakirche durchaus auszubauen (ist auch für unseren Golgariten eine gerne genutzte Liturgie). Von den allgemeinen Liturgien fände ich den Heiligen Befehl für einen Rondrianer interessant. Der "Ehrenhafte Zweikampf" kann eine Abenteurergruppe auch mal gegen eine Übermacht schützen, die "Segnung der stählernen Stirn" ist super, wenn ihr öfters Schreckgestaltproben wegen Untoten und/oder Dämonen ablegen müsst. Thalionmels Schlachtgesang lernt man als Rondrianer, um es genau einmal anzuwenden, dafür ermöglicht diese Liturgie dem Charakter einen Abgang, den man in Erinnerung behalten wird.

P.S.: @LordShadowGizar danke für das Stichwort:

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Freibierbauch
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Ungelesener Beitrag von Freibierbauch »

8. Neben der Segnung der Stählernen Stirn sieht es leider sehr mau aus mit sinnvollen Rondraliturgien. Der heilige Befehl und die Objektweihe als allgemeine Liturgien sind noch sehr sinnvoll.

Wir haben einige eigene Liturgien, darunter recht viele für Rondra. Falls ihr da bei Rondra Bedarf habt, ist vielleicht was für euch dabei. Auch im Liturgiae Novae auf Nandurion findet sich was Neues für Rondra.
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