HW18 Tyrannenmord

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Thallion
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HW18 Tyrannenmord

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread ist zur Diskussion der Inhalte des im Juni 2018 erschienenen DSA5-Abenteuers HW18 Tyrannenmord von Christian Jeub bestimmt.

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Vielleicht hast du Erfahrungen mit dem Abenteuer gemacht, die du mit anderen Usern teilen möchtest, hast Tipps, Fragen oder Meinungen zu dem Abenteuer. Dieser Thread ist zur Sammlung dieser Informationen und Themen gedacht.

Darüber hinaus kann man in diesem Thread das Abenteuer auch bewerten, um so eine grobe Orientierungshilfe für andere Nutzer zu bieten. Hier gelangst Du zur Übersicht über alle anderen bisher durchgeführten Bewertungen.

Bitte nur dann abstimmen, wenn du das Abenteuer als Spieler oder Spielleiter erlebt oder es zumindest gelesen hast!

Wenn dies nicht der Fall ist, dann stimme bitte nicht ab. Vielleicht spielt ihr das Abenteuer in einigen Monaten und du willst dann abstimmen, könntest es aber nicht mehr, wenn du schon abgestimmt hättest, ohne das Abenteuer zu kennen.

Jadoran
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HW18 Tyrannenmord

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ich habe das Abenteuer für mich durchgearbeitet, da ich an sich Abenteuer ein wenig im 1001 Nacht-Stil gerne mag. Um mein Fazit vorweg zu nehmen: Wenn das Abenteuer Essen wäre, dann wäre es ein vegetarisches Menü in der Studentenmensa mit Nachweis der regionalen Herkunftsbestandteile. Essbar, frei von Rassismus, nachweislich nicht gemein zu Tieren und einigermassen verdaulich. Wenn man eines kennt, kennt man sie alle, und sie schmecken alle gleich.

Spieler/Kinogucker ahnen wissen schon beim Einstieg, wer der Böse ist, da gibt es keine kreative Idee, sondern nur die 08/15 Überraschung an gewohnter Stelle und die üblichen Plotlöcher und Unlogiken, mit denen man durchaus leben kann, weil man sie bei einem Star-Wars-Film ja auch runterschluckt.
Die Helden dürfen also einem gutausehenden netten Taugenichts, der sich standhaft geweigert hat, sein Regierungshandwerk zu lernen, auf den Thron helfen und dafür den bisherigen Herrscher, unter dem das kleine Reich jahrzehntelang prosperierte, entsorgen. Die Stadt wird dabei zum Schlachtfeld, aber das ist nicht so schlimm, weil... weil... weil die Bösen dran schuld sind!
Der Tyrann ist böse, weil er den Taugenichts nicht auf den Thron setzen will, nachdem er jahrelang die ganze Arbeit gemacht hat und Vater und Taugenichts einen lauen Lenz geschoben haben. Das geht die Helden eigentlich nichts an... aber sie sind ja Helden und der Böse ist der Böse.
Und adipös ist er. Und eine deutlich jüngere Frau heiraten will er auch, die eigentlich dem Taugenichts zusteht, und nur nicht nein sagt, weil sie sich nicht mit ihrer Familie überwerfen will. Und die eigentlich keine Rolle im Abenteuer spielt. Aber wenn das keine guten Gründe sind, was dann? Abdul ist ein Tyrann, drum geht und tötet diesen Mann.
Dann gibt es noch das kleine Sklavenbefreiungsparadies-Lala-Land in einer Schlucht, das, obwohl es in Wirklichkeit überhaupt gar nicht grausam und butrünstig ist, seit Jahrzehnten dafür gehalten wird, und es den Leuten da ganz wunderbar geht obwohl sie eigentlich nur von Luft und der Liebe ihrer Rahjageweihten Herrscherin leben. Ach ja - und von Überfällen. Aber das geht in Ordnung, weil sie die Guten sind.

Der Plot ist einfach und ohne Schnörkel, frei von Überraschungen, moralischen Dilemata, aber es ist solide geschrieben. Ein guter SL macht sicher ein nettes Abenteuer draus, und als Heldenwerk-Abenteuer geht es gut durch. Es ist halt was für Zwischendurch, wenn man was für Zwischendurch braucht und nicht viel ausarbeiten will.
Man hätte was Interessantes draus machen können, aber vielleicht hätte das den Rahmen des Werkes gesprengt. Beispielsweise:
Spoiler
Eine Braut, die den Taugenichts nach Inaugenscheinnahme ablehnt und lieber mit dem erfahrenen Regenten zusammenarbeitet etwa.
Oder ein klares Statement, dass der Taugenichts zwar "legitimer Erbe" aber ein echter Johann Ohneland ist, damit sich die Helden entscheiden können.
Beispiele zu den Logiklöchern:
- Der Wesir hat jahrelang für seinen Bruder die eigentliche Regierungsarbeit gemacht und war dabei angeblich sehr erfolgreich. Aber er soll der totale Ar$ch sein. Paßt irgendwie nicht.
- Auch paßt nicht, dass er den Sohn seines Bruders einfach umbringen lassen will, obwohl von ihm selber keine Nachkommen erwähnt werden, trotz zweier Ehefrauen (die nie auftauchen). Warum stellt er den nicht einfach ruhig wie seinen Bruder? Omar zieht eh durch die Lande und macht auf Abenteurer - regieren kann man ja offenbar, indem man ein paar mal vom Balkon winkt... Ein Satz würde reichen, der Platz wäre grade noch da gewesen.
- Die wilden, blutrünstigen Ferkina der Gegend bekommen irgendwie nicht mit, dass jahrelang die schrecklich blutrünstigen Nachbarn niemanden von ihnen umbringen und ihnen alle Gefangenen entkommen. Wie doof sollen die denn bitte sein?
- Der Sturm auf den Palast in der Variante: Abdul ist gewarnt. Okay, es ist ein Heldenwerk-Abenteuer, mit wenig Platz. Aber das Abduls Palast eine Festung sein dürfte, wenn man Ferkinas als Nachbarn hat, dürfte wohl klar sein. Da hätte mindestens ein "nur Omar bekannter Geheimgang" drin sein sollen - sonst ist wirklich nicht nachvollziehbar, wie das mit der Palasterstürmung funktionieren soll.
- Ganz wichtig: Warum heuert der Wesir die Helden überhaupt als Retter an? Allenfalls könnte er sie unter dem Siegel der Verschwiegenheit als Scharfrichter anheuern, etwa weil "Man darf es nicht dem Volk sagen, aber hinter dem überraschenden Tod des alten Bey's steht sein Sohn!" Ein erfahrener Wesir soll sich so dämlich verhalten? Er hat loyale Krieger... die würde er normalerweise für sowas ausschicken. Das Abenteuer sollte hier also eigentich einen guten Grund bringen, warum er das nicht tut.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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Frostgeneral
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HW18 Tyrannenmord

Ungelesener Beitrag von Frostgeneral »




Schöne Rezension auch von @Jadoran , die ich unterstütze.
Grade bei der ZwitterRahjagew. weiß ich nicht, wie sie den Plot spannender macht oder überhaupt dazu gehört.
Trägt wenig zu bei und würde mich eher an eine Belkelelpaktierin denken lassen, vor allem wenn sich die Ferkina durchsetzen dürfen
und die Helden quälen und foltern (aber eigentlich die GutenTM sind)

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Nepolemo ya Dolvaran
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Ungelesener Beitrag von Nepolemo ya Dolvaran »

Von mir gibt es zwei Punkte, ich kann mich Jadoran hier ganz anschließen.
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