Troll in Not (AB 172)

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Troll in Not (AB 172)

Ungelesener Beitrag von Thallion »

Dieser Thread ist zur Bewertung und Diskussion des im August 2015 im Aventurischen Boten 172 erschienenen Szenarios Troll in Not von Sebastian Hermes vorgesehen.

Vielleicht hast du Erfahrungen mit dem Szenario gemacht, die du mit anderen teilen möchtest, hast Tipps oder Fragen oder möchtest einfach nur allgemein deine Meinung zum Szenario kundtun oder deine Bewertung begründen. Der Thread ist deshalb auch zur Diskussion des Szenarios vorgesehen.
Solltest du einen ausführlicheren Kommentar zum Szenario abgeben, dann wäre es nett wenn du in diesem auch erwähnen würdest, wie du abgestimmt hast.

Ansonsten gilt:
Bitte nur dann abstimmen, wenn du das Szenario als Spieler oder Spielleiter erlebt oder es zumindest gelesen hast!
Wenn dies nicht der Fall ist, dann stimme bitte nicht ab. Vielleicht spielt ihr das Szenario in einigen Monaten und du möchtest dann abstimmen.

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Troll in Not (AB 172)

Ungelesener Beitrag von Thallion »

https://rezensionen.nandurion.de/2015/0 ... -bote-172/
Vibart: Wenn ein Szenario so betitelt ist, und mit den Worten „Der Wirt der Taverne Zum hässlichen Esel …“ beginnt, dann erwarte ich mir Großes. Der Schäfer Balduin (RIP), die Oberlueller Heide und das Retten eines mittels Hässlichkeitstranks „zum Troll“ verzauberten Bräutigams nutzen in diesem Szenario die Märchenhaftigkeit, die als DSA-Sujet eine großartige Tradition aufweist. Eigentlich finde ich das Konzept, die Metaplotlastigkeit eines Abenteuers mit einem Punktesystem zu gewichten, sehr gut und ich war schon immer ein Freund der kleinen Geschichten ohne epische Hintergrundmusik. Aber: Was zum Henker sollen Helden „einen oder mehrere Tage“ (S.12) in Oberluell anfangen? Hier hat sich Sebastian Hermes aber wirklich keine Gedanken gemacht! Und warum gibt es in Oberluell zwei Tavernen, die beide (siehe Ortsbeschreibung!) „Zum müden Matrosen“ heißen, und das, wo doch Oberluell mehr als 100 Meilen von der Küste entfernt liegt!? Buhrufe und geworfene DSA4.1-Gebrauchtwegebände für diese skandalösen Fehler im Abenteuer!

Josch: Was ich nicht verstanden habe: Ist der arme Cordowan jetzt wirklich zum Troll geworden, oder doch nur so hässlich, dass man ihn mit einem Troll verwechseln könnte (trotz hierfür eigentlich zu geringer Körpergröße)? Falls Letzteres, warum gibt es dann ein Bild von einem Troll im Abenteuer?

Vibart: S.12, „trollähnliche Gestalt“ und „fast zwei Schritt groß“ (sollte in Thorwal nicht groß auffallen). Nein, er sieht nur aus wie einer. Der böse Zaubertrank macht nämlich einfach nur hässlich und dumm. Was ich nicht verstanden habe, ist, warum die Helden nun die Hochzeitsfeierlichkeiten sabotieren sollen, und nicht die Braut einfach vom fiesen Unglück ihres Ex-Verlobten überzeugen, indem sie das Corpus Delicti vorführen. Klar ist das Sabotieren einer Hochzeit ein viel spaßigeres Unterfangen, wirklich naheliegend scheint es mir aber nicht.

Troll dich, du komischer Mini-Troll! Oder bist du nur hässlich!? In Oberluell werden Trolle mit einigem Argwohn betrachtet. Und Menschen, die für Trolle gehalten werden.
Troll dich, du komischer Mini-Troll! Oder bist du nur hässlich!? In Oberluell werden Trolle mit einigem Argwohn betrachtet. Und Menschen, die für Trolle gehalten werden.

Josch: Zustimmung. Mir scheint auch, die vom Abenteuer hier als „einfallslos“ gedisste Methode (dem betrügerischen Bräutigam notfalls mit der Waffe klar zu machen, dass es so nicht geht, und die Braut aufklären) ist hier eindeutig die Option der Wahl. Von daher glaube ich, dass man aus diesem sympathisch bauernspieligen Miniszenario nicht mehr als etwa 2-3 Stunden Kurzspiel herausholen wird. Was allerdings gar kein Problem ist, wie ich vor drei Wochen erfahren durfte, als ich mit Salaza und Nox das im letzten Botendisput besprochene Himmelsfeuer in der von mir im Disput vorgeschlagenen Fassung spielen durfte. Da waren wir auch in knapp 2 Stunden ohne großes Tammtamm durch, es hat aber alles gut geklappt und viel Spaß gemacht. Und hätten wir gewollt, hätten wir alleine schon die Eingangszene in der Taverne auf 4 Stunden ausdehnen können. Derer hat Oberluell ja sogar zwei! Damit schwebt selbst dieser Mini-Plot in Gefahr, durch übermotiviertes Method-Acting der Spieler sabotiert zu werden. Narf. Was bleibt? Ich würde sagen: 6 von 9 liebevoll unnötigen Plotlösungsmöglichkeiten. Und viel Lust, das bei nächster Gelegenheit mal als Intermezzo einzubauen. (P.S.: Einen Punkt Abzug gab es von mir für den Klassiker des schlecht korrekturgelesenen Botentexts inkl. 2021 BF verbannten Borbarads, mit dem uns der 172er Bote zum Abschied noch einmal aus Traditionsverbundenheit ärgert.)

Vibart: Trotz der Plotrichtungsschwierigkeiten und dem noch immer ungewohnten Verteilen von zweistelligen Abenteuerpunktzahlen steckt in dem Abenteuerchen so viel Liebe zum Bauerngaming, dass ich gar ganze 8 von 9 Zuckerstangen dem Troll gebe – einfach, weil es mehr DSA atmet und lebt als so manche „epische“ Kampagne der Vergangenheit.

Sedef: Das Punktesystem für die lebende Geschichte scheint mir auch für zukünftige Publikationen eine gute Idee zu sein. Den Preis für den originellsten Plot wird das Abenteuer nicht abräumen, es ist aber gut ausgearbeitet und Oberluell bietet interessierten Spielern Gelegenheit, sich an die neue Regeledition zu gewöhnen.

Nox: So sehr ich mich in den letzten Boten für das eine oder andere Szenario begeistern konnte, so sehr hat mich der Troll in Not am Ende enttäuscht und ratlos zurückgelassen. Denn es kommt nicht ein echter Troll vor! Pfui! Mich so hinters Licht zu führen! Nein, im Ernst: zum einen halte ich das Handlungsgerüst für recht schwach, was bei einem kleinen Botenabenteuer aber wirklich noch entschuldbar wäre. (Was ist das für ein Verwandlungsgift? Warum bringt niemand das Auftauchen des „Trolls“, der behauptet Cordowan zu sein, mit dem Verschwinden desselben in Verbindung? Warum nimmt Marada in Kauf, einem Unschuldigen zu schaden und sich weiterhin erpressen zu lassen, wenn sie auch die eine Person hätte vergiften können, die sie in der Hand hat?) Das ist mir alles ein bisschen zu konstruiert. Zum anderen muss ich Vibart hier auch deutlich widersprechen. Denn trotz der amüsanten Märchenhaftigkeit, die am Anfang durchschimmert, drängt sich mir das ungute Gefühl auf, das Szenario wäre nur recht grob auf DSA-Bedürfnisse angepasst worden. Es mag ein bisschen kleinlich sein, aber Hochzeitsringe und Hochzeitsmaler wirken in diesem thorwalschen Umfeld auf mich viel zu irdisch. Lokaler Brauch hin oder her, eine eigene kleine Abwandlung der irdischen Entsprechung wie bspw. Armreife, Hautbilder oder Runenschnitzereien hätten für mehr Flair und Stil gesorgt. Ich weiß, ich weiß, es ist immer einfacher zu meckern, als selbst zu schreiben. Aber auch die stereotypen Rollen des „sympathischen“ jungen Mannes in Not, dessen törichtes Weib auf einen „arroganten und hochnäsigen“ Blender hereinfällt, machen es für mich nicht besser. Ich möchte hier nicht die dreiundzwölfzigste Debatte über die Rolle der Frau in männerdominierten Spielen lostreten, aber die Darstellung der Personen – und da vor allem die der „naiven“ Hausfrau Iskra – geht mir in der vorliegenden Form wirklich gegen den Strich. #notmyDSA. Ich liebe Klischees. Aber hier wurden sie nach meinem Empfinden einfach überstrapaziert und nicht wie sonst oft mit liebenswerten Eigenheiten garniert. Das Szenario bekommt von mir daher nur 3 von 9 Emma-Förderpreisen.

Salaza: Na, guter Nox, so urthorwalsch ist die Gegend ja nicht. Im Gegenteil: Oberluell ist doch eigentlich rechtmäßig nostrisch. Dass diese Barbaren das urnostrische Gebiet besetzt halten, ist doch kein Grund für unsere guten Nostrier, deren kruden Sitten zu übernehmen! Nostalgischer Einwurf am Rande: Endlich komme ich nun in den Ort, zu dem man in der Schicksalsklinge von Efferdûn aus nicht mehr hinreisen konnte. Ansonsten: Ist als Kurzszenario eine schöne Sache, auch wenn ich einige der obigen Kritikpunkte des Herrn Nox durchaus teile. Dennoch bietet sich hier über die präsentierte Fülle an Ideen eine schöne Sammlung, die ein findiger Spielleiter gut nutzen kann. Daher 6 von 9 tsagefällig bunten Steinchen von mir.

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