Ohne die heutige Bewertung unseres Meisters (s.o.) schon gelesen zu haben, poste ich hier mal meinen eigenen Beitrag:
Meine Bewertung:
In unser eigenen
Splitterdämmerungs-Kampagne haben wir nach
Schriftenhatz nun mit
Schleierspiel ein zweites Vorabenteuer in Aranien erlebt. Aus Spielerperspektive muss ich feststellen: Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung, freue ich mich jetzt doch aufrichtig auf einen Blick hinter den Schleier…
Und wir haben ingame gerade so eine Art erste Ahnung, dass es in Aranien überhaupt einen Schleier gibt, hinter den ein Blick geworfen werden sollte!
Ich habe das Abenteuer nicht gelesen, sondern kann nur bewerten, was unser Meister daraus gemacht hat und vergebe 4 Punkte: Es gibt bessere Abenteuer, aber es sind ihrer nicht allzu viele!
Die SCs:
Ein Olporter Kaper- und Runen-Magier
Ein Krieger und gleichzeitig Dichter/Schriftsteller aus Vinsalt
Ein mittelreichischer hesindegweihter Draconiter aus dem Orden der Eisernen Schlange
Zeitweise als Gast-SC: Ein norbardischer Bogenschütze aus dem Heer der Gerechten
Inhalt in unserem Schleierspiel:
Nach den Vorfällen in Llanka, hatten wir uns eine Einladung zur Hochzeit des Erbprinzen von Baburin mit der Heerführerin des Heers der Gerechten verdient. Tatsächlich eilte uns unser Ruf voraus und wir wurden von Prinz Assad ibn Merkan mit der Sicherheit der Braut betraut und zu Sonderermittlern ernannt.
Gleich zu Beginn vermuteten wir Prinz Wulftann als Drahtzieher und als Motivation seinerseits, das Bestreben, den Platz seines älteren Bruders als Erbprinz einzunehmen (Stichwort: Giftanschlag).
Während der Feierlichkeiten gab es viel Platz für Charakterfindung und Rollenspiel. So gelang es unserem Thorwaler gar, mit seiner Tätowierkunst den Kunstfertigkeits-Wettbewerb zu Ehren der Göttin Hesinde zu gewinnen (so viel Würfelglück hat der betreffende Spieler öfter), und damit zum offiziellen Brauttuchträger, bzw. Beschützer der Braut, ernannt zu werden. Leider überdrehte der Fürst von Baburin nach einem Spottlied etwas und da wir Helden uns nicht für die Sängerin einsetzten, verlor sie ihre Zunge.
Dies sorgte
1. dafür, dass die bereits köchelnde Stimmung in der Stadt kurz vorm Überkochen war und
2. dafür, dass unser Krieger einen solchen Hass auf den Fürsten entwickelte, dass er später (nach dem Kampfwettbewerb) selbständig und ohne Wissen der übrigen Gruppenmitglieder das Überkochen der Stimmung in der Stadt erledigte:
Erst ließ er eine metaphorische Geschichte über die Fürstenfamilie in der Stadt von der Phex-Kirche verbreiten, die anonym zur offenen Rebellion aufrief. Dann verführte er die Waisenkinder Baburins auf spielerische Art mit Reimen, Liedern und Spielen, die ebenfalls den gleichen Inhalt und Zweck hatten. Die derartig instrumentalisierten Kinder begannen auf den Straßen Baburins diese Reime, Lieder und Spiele zu weiterzutragen.
Im Kampfwettbewerb konnten zwei unserer Nahkämpfer (der Krieger mit Schwert und Buckler und der Draconiter mit seiner Zweililien) immerhin gemeinsam den 3. Platz erreichen.
Bei der Durchsicht des Ablaufs der Hochzeits-Festivitäten, fiel uns das Straußenrennen als potentieller Schwachpunkt auf.
Den dabei durchgeführten Entführungsversuch auf die Braut konnten wir daher klug vereiteln und dabei einen der Angreifer fassen und eine der Masken der Attentäter erbeuten. Der Angreifer wurde eingesperrt und die Maske verwendeten wir während des Versenkungsfestes im Tempel. Dort scheuchten wir durch das Aufsetzen der Maske zwei Mitglieder des Kultes auf und verfolgten diese. Wir verloren zwar deren Spur, konnten so aber ihre Herkunft zumindest auf einen speziellen Stadtteil einschränken. Nachdem der Rahja-Geweihte Zarel (Betreuer des Levthans-Schreins im Rahja-Tempel) unser Interesse bereits vorher geweckt hatte und wir die Ornament-Verzierungen auf der Maske des Attentäters sowie die Versenkungsfest-Maske des Bräutigams Erngrimm jeweils dem Halbgott Levthan zuordnen konnten, verdächtigten wir zum ersten Mal einen Levthans-Kult hinter den Anschlägen. Dann tat unsere Gruppe etwas Dummes: Wir trennten uns…
Krieger und Geweihter durchsuchten Zarels Haus, fanden aber aufgrund schlechter Sinnenschärfe-Proben nichts.
Der Thorwaler und der Bogenschütze verteidigten derweil die Braut, Ariana von Pfiffenstock-Ruchin, bei einem erneuten Entführungsversuch. Diesmal gelang aber die Entführung, weil sich der Thorwaler im Kampf seinem Jähzorn hingab und von der Seite Arianas wich. Immerhin konnte der Bogenschütze einen Gefangenen machen.
Der Krieger und der Geweihte hingegen kamen gerade noch rechtzeitig zum Rondratempel (durch Kampflärm angelockt), um, nach einem Attentat auf die beiden Prinzen Erngrimm und Wulftann, dem Letzterem das Leben zu retten. Hierbei konnte ebenfalls noch ein Angreifer gefangen genommen werden.
Die ganzen Ausmaße der Verschwörung kamen dann zum Vorschein:
Um eine Revolution in jener Nacht zu verhindern, wollten wir dafür sorgen, dass möglichst wenige Soldaten in der Stadt unterwegs waren, denn ein massiver Auftritt von Stadt-Gardisten und Kämpfern aus dem Heer der Gerechten hätte wohl zur Eskalation geführt. Deshalb wollten wir den Fürsten davon abbringen, erneut so überzureagieren wie nach dem Spottlied. Uns war klar, dass wir hierfür aber gut argumentieren müssten. Unsere Argumente sollten sein:
1. Schutz des Palastes als wichtigstes Ziel der Truppen, statt Aufteilung der Truppen in der Stadt zur Niederschlagung von Aufrührern/Plünderern.
2. Der genaue Ort des Unterschlupfs der Kultisten/Entführer musste herausgefunden werden, damit eine stadtweite Razzia schlichtweg unnötig war.
3. Ein guter Plan zur Befreiung Arianas.
Um das zu schaffen, suchten wir Unterstützung bei der Rondra-Hochgeweihten Biebernell von Heringsfort (oder so ähnlich
). Die folgte unseren Ideen und begleitete uns zu Prinz Assad im Hauptquartier der Stadtgarde. Hier konnten wir gerade noch verhindern, dass die Gefangenen tödlich vergiftet werden und mittels des von Biebernell gewirkten HEILIGEN BEFEHLS, wurden sie verhört. So erfuhren wir vom Schlupfwinkel des Kultes und auch, dass Erngrimm der Anführer des Levthan-Kultes ist, Wulftann und Zarel jedoch einen „Kult im Kulte“ gegründet hatten, der wohl von einer Alt-Oronierin beeinflusst wurde. Mit diesem Wissen, der entschlossenen Biebernell und dem erschütterten Assad, gingen wir zum Fürsten. Dort gelang uns unsere Argumentation und wir zogen zum Versteck der Entführer.
Nachdem unser Geweihter die Wachen des Anwesens weggeschickt hatte (indem er ihnen mächtig Angst machte, dass das Haus umstellt sei und sie sonst verhaftet würden, und so seien sie ja nur „ahnungslose Zeugen“), wurde das Haus von 40 Kämpfern des Heers der Gerechten und den Helden planvoll gestürmt. Wir waren durchaus nicht kopflos sondern konnten recht zügig Fortschritte und Erfolge beim Angriff verzeichnen und schlussendlich waren die Verteidiger eigentlich chancenlos. Es wurden noch Hinweise auf die Rädelsführerin (Mondsilberwesira Shahane ay Zedrakkin) und auf Erngrimm als Anführer des Kultes gefunden, aber mit deren Verhaftung ließen wir Helden den Prinzen Assad alleine, damit ausschließlich das Haus Revennis die Aufklärung und Verhaftung für sich als Erfolg verbuchen konnte. Im Nachhinein erfuhren wir, dass Shahane eine BLK-Paktiererin war und bei ihrer Verhaftung einen Dämon beschwor, aber Assad konnte in unserer Abwesenheit Shahane und den Dämon bezwingen.
Da hatten wir dann aber doch ein klein wenig ein schlechtes Gewissen, dass wir die Garde damit vielleicht etwas überfordert hatten, aber ganz realistisch wäre noch ein weiterer Kampf in derselben Nacht auch für uns Helden eine Überforderung gewesen.
Nur der Hammer war: Unter einem HEILIGEN EID schworen sowohl Erngrimm als auch Wulftann, dass sie beide nie etwas mit diesem Kult zu tun hatten. Das war nochmal ein krasser Plot-Twist und so wurde die ganze Angelegenheit leider nicht vollständig aufgeklärt. Erngrimm dankte dennoch als Erbprinz ab und Wulftann ließ gar bei der Boron-Kirche seine Existenz rituell auslöschen, aber sowohl Ariana als Heerführerin und Prinz Assad als neuer Erbprinz werden wir hoffentlich im Laufe der Splitterdämmerung wiedertreffen.
Immerhin gab es Belohnungen für die Helden (eine besondere Waffe, ein Pferd, Dinare und auch Lehrmeister für Sonderfertigkeiten). Unser Krieger schuldet der Phex-Kirche noch einen großen Gefallen für das Verbreiten seiner „revolutionären Dichtkunst“ und Wulftann ist wohl ins Exil gegangen und wer weiß: Vielleicht taucht er in seiner neuen Existenz ja nochmal in der Kampagne auf.
Nach dem Schleierspiel ging es für uns erstmal nach Perricum, wo gerade das Final-Four-Turnier der Aventurische Imman-Champions-League stattfand und plötzlich
eine Kuh ins Imman-Stadion fiel.
Fazit:
Das Abenteuer braucht etwas Zeit, bis es so richtig Fahrt aufnimmt – dafür rockt es dafür umso mehr, je mehr man herausfindet. Und wer Intrigen und Verschwörungen nicht mag, dem wird es natürlich nicht gefallen. Aber unser Meister konnte uns allesamt packen und zur aktiven Mitarbeit motivieren. Das war dann auch die größte Stärke: Wir Helden waren aktiv! Der Meister reagierte auf unsere Ideen und so hatten wir immer das Gefühl, dass wir wirklich die Haupthandlungsträger sind.
Kleiner Tipp:
Wir waren zu schüchtern (oder was auch immer), um Fürst Merkan, Prinz Erngrimm, Prinz Wulftann oder die Braut Ariana vor dem Finale persönlich aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen. Es hätte geholfen, wenn uns die Fürstenfamilie etwas nahbarer dargestellt worden wäre. Es hätte ja z.B. eine einfache KL- oder Etikette-Probe gereicht, die uns gesagt hätte, dass es in unserer Position als Sonderermittler wohl angebracht wäre, mit den Mitgliedern der Fürstenfamilie und mit der Braut frühzeitig persönlich zu sprechen. Als Resultat wären diese dann nämlich greifbarer und menschlicher geworden. So haben wir sehr lange nur über Dritte kommuniziert und Vermutungen angestellt und Vorurteile geschürt. Es wäre schöner gewesen, wenn solcherart Vorurteile/Vermutungen auf unseren eigenen Gesprächen mit der Fürstenfamilie basierten und nicht nur auf Erzählungen anderer. Sicher war das hauptsächlich der eigene Fehler der Helden, die diesbezüglich (mal wieder!!!) schisserhaft agiert haben. Hier hätten so einfache Proben eben aber auch leicht hilfreich sein können. Also wir Spieler brauchen offenbar dabei etwas mehr meisterliche Anleitung, sonst kommen wir da nicht drauf oder trauen uns so etwas noch nicht.
Edit:
Rechtschreibung. Mal wieder.