verdreht auch noch vollkommen die NSCs.
War zu 100% Absicht.
Das von Dir so hoch gelobte Original geht davon aus, dass die SC tendenziell mit dem Schwarzmagier gemeinsame Sache machen, der Menschen in Chimären verwandelt.
Menschen durch dämonische Zauberei mit Tieren zu Chimären verschmelzen ist doch wohl wohl wirklich das abartigste was man so als Magier ohne Dämonenpakt anstellen kann.
Nach kurzem Nachdenken über die Moralvorstellungen einer typischen DSA4 Heldengruppe kam der Gedanke, dass man das vielleicht nicht einfach so voraus setzen kann.
Passt die Zusammenarbeit mit einem Chimärologen der Chimären aus intelligenten Humanoiden anfertigt wirklich zu den Moralvorstellungen deiner Gruppe? Denkst du das das zu allen Gruppen passen würde? [Denk dran, dass Chimären unter einem Odem leuchten und das dämonische der Magie ab einer gewissen Menge an ZFP* auch als solches erkannt wird.]
In der Überarbeitung wurde Vermis ein Golembauer. Gut Golems sind auch nicht gerade moralisch gut. Aber um einen Golem zu bauen muss man keine Menschen töten und erst recht nicht für die nächsten Jahre unter Qualen in ein grauenhaftes Mensch-Tier-Mischwesen verwandeln.
Die Idee war, dass die Helden Vermis als Golembauer erkennen können aber seine Taten mit Zähneknirschen ('er konnte nur so überleben') evtl. akzeptieren.
Daraus sollte sich eine Szene ergeben in denen sich die Helden mit der moralischen Frage 'Vermis wäre für uns wirklich nützlich aber können wir mit dem bösen Schwarzmagier wirklich zusammenarbeiten?' ergeben.
Vespertilio fand ich für diese Szene zu 'krass'. Ich gehe davon aus, dass die meisten Gruppen zu Vespertilio gleich 'nein' gesagt hätten sobald sie von dessen Menschenchimären wussten. Damit würde die 'Contra Entscheidung' zu einfach.
Ich finde moralisch schwierige Entscheidungen reizvoll aber man sollte es mit ihnen nicht übertreiben. Es besteht die Gefahr, dass so eine Szene von SL als Railroading geleitet wird oder von Spielern als Railroading empfungen wird, weil SL oder Spieler glauben es gäbe keine Wahl. Hätte ich einen Rondrageweihten würde ich nicht wollen, dass man mich zur Kooperation mit einem Chimärologen zwingt.
Zu den Dingen der Überarbeitung die Absicht sind gehört, dass die Überarbeitung darauf eingeht wie man die große finale Auseinandersetzung um den Kelch ausgestalten kann. (Hier ist das Original etwas sparsam bzw. auf DSA2 Stand)
Weiterhin beabsichtig sind auf Seite 144 bis 146 Ausgestaltungen zu verschiedensten Schiffen samt grober erkundbarer Hintergründe die dem SL Hilfe in die Hand geben soll wenn die Helden ein Schiff erkunden (auch ein wenig Beute wurde verteilt). In einige Schiffe sind auch mit Hinweisen auf die Haupthandlung und das was Vermis und Vespertillio verschweigen versehen. Das Original verfügt hier nur über eine etwa um den Faktor 3 kürzere Würfeltabelle.
Ergänzt wird das durch die -- nennen wir sie mal -- Miniszenarien 'Geisterschiff', 'Brutschiff' und 'Chimärenschiff' die man auf einige der Schiffe noch aufsetzen kann.
Dann gibt es noch Regelteile zur Frage 'Wie bewegen sich die Helden eigentlich in der Toten See?', 'Wie überleben die Helden?', 'wie kann man das Erkunden regeltechnisch abbilden' immer unter Berücksichtigung dass sich Fähigkeiten der Helden lohnen sollen und ausgearbeitet damit sich die Spielleiter so sie das denn simulieren wollen nicht alles selbst ausdenken müssen. [Es gibt auch eine Erläuterung auf Seite 137 unten, dass man sich als SL nicht gezwungen sehen soll das alles so zu simulieren.]
Alles in allem ist die Überarbeitung als recht große 'Sandbox' gedacht bei der primär die Fähigkeiten, Handlungen und Entscheidungen der Gruppe bestimmen was ausgehend von der Ursprungssituation geschieht und wie erfolgreich man denn nun ist. (Und mit der Variante, dass es die Helden wahrscheinlich im Finale irgendwie mit dem Mactans zu tun haben werden.).
Gruß Robak