rillenmanni hat geschrieben:Wobei man so wiederum mE nicht argumentieren darf, Auribiel. Aber durch diesen Einwand gelangen wir sogleich wieder in den Bereich der Grundsatzdiskussion, wie denn was zu bewerten sei: Wenn man die Maßstäbe für ein komplett ausgearbeitetes Abenteuer an Szenarios (und dazu gehören die ganzen Botenabenteuer) anlegt, dann haben diese Szenarios keine Chance auf eine gute Bewertung. (Gleiches gilt mE für Gruppenabenteuer / Soloabenteuer.) Statt dessen muß man angesichts eines Szenarios fragen: Was macht speziell ein Szenario zu einem gelungenen Szenario?
Ähm, nein...
...ich bewerte das, was vorliegt. Und wenn ich mit dem was vorliegt nicht vernünftig arbeiten kann ohne noch massenhaft selbst Arbeit darin zu investieren, dann ist das vorliegende, unabhängig davon, ob Szenario oder Abenteuer nicht wirklich hilfreich. Natürlich liegt es in der Sache eines Szenarios, dass es nicht so gut ausgearbeitet ist wie ein Abenteuer, aber auch hier gibt es Unterschiede, wieviel ich noch nachbereiten muss. ...
Da gibt es andere Szenarios und Kurzabenteuer die mehr Hilfestellung geben.
Jeder legt seine eigenen Bewertungskriterien fest. Und ich finde, daß diese bei Kurzszenarios durchaus andere sind als bei Abenteuern. Bei einem 5 Seiten-Szenario ist die Abenteueridee und die grobe Ausarbeitung (Ort, NSCs, etc) das entscheidende, daß man die Feinarbeit selbst machen muss liegt in der Natur der Sache, deswegen heißt es Kurzszenario.
Bei einem Abenteuer ist viel mehr Platz, auch die Feinheiten (wie Atmosphärisches, Vorlesetexte, etc) auszubreiten, sowie die NSCs näher zu beschreiben, mehr Hintergründe aufzudecken etc.
Und in diesem Punkt bin ich
positiv beeindruckt von "Des Königs letzte Reise" denn irgendwie hat es der Autor geschafft neben dem Plot (der zwar nicht perfekt gelungen ist) auch "Abenteuerhafte" Züge hineinzubringen.
Auribiel hat geschrieben:Und ich finde es bezeichnend, dass offenbar nur diejenigen gut beurteilt haben, die das Abenteuer unter Mysti gespielt haben.
Daher vergab ich 5 Punkte (auch ohne Mysticus zu kennen).
Eine Verteidigung des Abenteuers/Szenarios schwebte mir dadurch nicht vor.
Mir schon
Ich mag auch das Thema der schwammigen und daher fehl verstandenen Vision nicht. Zumal Ingerimm auch genügend göttlichen Überblick besitzen sollte, mitzubekommen, dass Rondra offensichtlich auch gerade schon große Helden ausgeschickt hat, die Splitter in Sicherheit zu bringen.
Ich finde das gerade reizvoll. Vermutlich ist es Ingerimm nämlich nicht recht daß die Schwertsplitter in die Gefahr gebracht werden, zu einem "pervertierten" Schwert geschmiedet zu werden. Diese Diskussion "fechten" die Götter in dem Moment aus, an dem die Gruppe und der Zyklop aufeinandertreffen. Und weil Rondra die besseren Argumente hat, gewinnt sie, aber der Zyklop sollte meiner Meinung nach eben nicht sterben sondern aus seinen Fehlern lernen (und evtl im Finale nochmal aus einer Erdspalte steigen, bei uns mit einem handlichen Schultermagier, der in selbige gestürzt war).
Da sowieso nicht alle Splitterträger feststehen kann man ihn ja auch zu einem solchen machen, so klingt das zwischen den Göttern etwas versöhnlicher.
Das ist zwar doof für die Szenarios und den Autor desselben, stellt aber im Moment die einzige Möglichkeit dar, darauf hinzuweisen, dass der Abenteuer suchende Spielleiter hier eben noch sehr viel eigene Arbeit investieren muss.
Die Frage ist doch viel mehr: lohnt es sich, die Arbeit hineinzustecken. Es ist viel einfacher aus einer schlecht ausgearbeiteten aber inhaltlich guten Story in ein gutes Abenteuer zu machen als aus einer gut ausgearbeiteten schlechten Geschichte.