Nachteil Einbildung als Meister nutzen

[bandin]

Hallöchen,

wir haben einen Held der den Nachteil Einbildung gewählt hat (DSA 4.0) Wir sind der Meinung das wenn man Nachteile oder Vorteile wählt diese auch spührbar im Abenteuer zur Geltung kommen sollte. Nun habe ich mir ein paar Gedanken gemacht wie man es spielen könnte und ich wollte mal fragen ob dies so umsetzbar ist und ihr noch weiter Ideen habt, die ich nutzen könnte.

Ideen:

- Bei Untersuchungs / Detektive Aufträge bildet sich der Held Informationen ein um das Abenteuer zu behindern.

- leichte Kritik kann als persönlicher Angriff gewertet werden

- ist überzeugt das in gewissen Situationen immer dieser Held als "opfer" gewählt wird

- Gesellschaftliche Konflikte vorprogrammiert - Held will z.B. einen Rucksack kaufen und ist davon überzeugt das der Verkäufer gesagt hat er soll hintern Tresen ins Lager gehen und sich den Rucksack selber holen (in Wahrheit hat er gesagt das ER gleich im Lager nach einen Rucksack schauen will)

Kann ich das so umsetzen? was meint ihr?

[Assaltaro]

Ich bin immer der Ansicht, dass der Spieler selbst davor entscheiden sollte in welchem Bezug er Einbildungen hat. Sicher macht er das in Absprache mit dem Meister. Nur wenn er sich eigene Sachen einfallen lässt, passt das vielleicht nicht zur Vorstellung des Spielers.

z.b. hat meine Eulenhexe auch Einbildungen. Allerdings heißt es bei ihr, dass sie sehr paranoid ist und noch überall Hexenjäger vermutet. Dazu würde dein letzter Punkt z.b. gar nicht passen.

Ich würde also mit dem Spieler vorher absprechen, was er sich unter Einbildungen vorstellt.

[bandin]

danke Assaltaro, leider haben wir einen Mitspieler dabei der nur das Spielt was er muss. Deswegen haben wir uns als Gruppe geeinigt, das der Meister gewisse Situationen übernehmen sollte.

Die Person die das hat, spielt einen Mitteländer Entdecker

[Horasischer Vagant]

Hm, ob das dann der richtige Nachteil für den Spieler ist?

[BenjaminK]

Wenn er den Nachteil nicht spielt, dann ist es kein Nachteil, dann gibt es keine GP oder er bekommt im Anschluss erst einmal einen AP-Penalty um sich die Nachteile wegzukaufen. (oder die anderen bekommen einen AP-Bonus und der Spieler nur Einbildungen weggekauft)

Selbst wenn er nur das ausspielt, was er muss, dann liegt es doch trotzdem nicht in der Verantwortung des Spielleiters, den Nachteil auszugestalten. Hier muss auch der Spieler im Vorfeld bestimmten, welche Form von Einbildungen der SC hat. Eine Paranoia vor Hexenjägern, sieht überall Echsen und Intrigen der Echsen, glaubt an kleine grüne Männchen, etc. kann der Spieler selbst ausdenken, selbst wenn im Anschluss der SL dann die Situationen entsprechend auskleidet.

[Horasischer Vagant]

Ich habe mal eine Schelmin gespielt, die hat sich eingebildet, dass sie einen Kobold, den "Fixmuchl", zum Freund hat, der für so manchen Streich verantwortlich gemacht wurde. Was die Schelmin jedoch nicht wusste ist, dass der Kobold tatsächlich real existierte und sich sozusagen mit ihr einen Scherz erlaubte!

Der "Fixmuchl" war dafür bekant in den Tavernen das Bier aus den Gläsern der Gäste zu trinken - überall dort wo es Bier gab, war der Kobold zu finden und trank alles leer, soweit er konnte!

[Cartefius]

Ich finde, das wichtigste sollte am Anfang sein, erstmal ein klares Thema festzulegen, das bestimmt, was der Held sich überhaupt einbildet. Denn das kann ja, je nach Charakter, sehr unterschiedlich sein: Ein Held, der sich einbildet, das hinter allem Bösen der Welt eine Echsenverschwörung lauert, wird ganz anders handeln als jemand, der glaubt, der Geist seines verstorbenen Großvaters begleite ihn durchs Leben und spreche zu ihm, und wieder anders, als derjenige, der fest überzeugt ist, dass alle Frauen Aventuriens heimlich in ihn verliebt sind.
Wenn der Spieler diese Eigenheit nicht nur als grauen Punktelieferant genommen hat, wird er sich ja vermutlich etwas konkretes vorgestellt haben, das würde ich mal mit ihm besprechen.

Unter diesen Rahmenbedingungen ist es dann auch einfacher, auf Ideen zu kommen, wann diese Einbildungen anspringen könnten und wie sich das in der entsprechenden Situation auswirkt.

Wie man das am besten konkret handhabt hängt auch viel von eurem Spielstil ab. In vielen Gruppen reicht es schon, wenn der Spielleiter dem Spieler einen Anstoß gibt, und diesen dann selber die Situation ausgestalten lässt: "Als du gerade den Rucksack bezahlen willst, fällt dir auf, dass der Rucksackverkäufer grüne, ja fast ein bisschen reptilienhafte Augen hat - Sehr verdächtig! Und wieso holt der jetzt eigentlich extra für dich einen Rucksack aus dem Lager, wo hier doch einige passende herumhängen?" oder "Die Rucksackverkäuferin verlässt den Laden richtig Lager, wobei sie zwar betont sachlich tut, aber diesen typischen Blick hat. Du, sie, das abgeschiedene Lager, wenn das keine klare Aufforderung ist!"
Der Spieler kann dann selbst entscheiden, was er macht, und wird hoffentlich eine kreatrive Lösung außer "ich bezahle meinen Rucksack und gehe" finden.
Anderen Spielern fällt es schwer, auf diese Weise bewusst etwas zu tun, von dem sie wissen, dass es "falsch" oder "dumm" ist. Da muss man sich dann was anderes überlegen, man kann ihnen entweder Handlungen ihres Charakters vorschreiben (was aber oft unschön ist), oder sie gezielt mit Falschinformationen aufgrund ihrer Einbildungen füttern. Hier (und auch im ersten Fall) kann es auch nett sein, wenn der Spieler auch sonstige, richtige Infos durch den Filter seiner "Einbildungen" erhält, also z.B. die Ergebnisse gelungener Sinnenschärfe, Menschenkenntnis oder Wissensfertigkeits-Proben, so dass es in vielen Fällen auch sinnvoll ist, auf die Einbildungen zu hören.

[bandin]

Alles klar vielen Dank. Er ist nun eingeknickt und "leidet" unter Verfolgungswahn, egal wo er unterwegs ist, denk er er wird verfolgt

[Der Gaukler und sein Äffchen]

Mich würde aber noch interessieren, wie man sich das vorstellen muss, dass er nur das spielt, was er muss.

[bandin]

Man sollte sich das so vorstellen, das er z.B. bei dem Nachteil Einbildung (Verfolgungswahn) diesen nur ausspielt, wenn der Meister ihn in eine Situation gebracht hat, wo er es muss.

Ein Beispiel, eine Übernachtung im Wald auf einer Reise nach X, könnte man dran denken, das man schlecht Einschlafen kann oder bei dem halten der Nachtwache, aus jedem kleinen knistern eine Situation heraufbeschwört das könnten die "Verfolger" sein. Und er würde sich dann hinlegen und schlafen bzw. bei der Nachtwache jegliches knistern als "normale" Waldgeräusche abtun.

Hoffe ich konnte mich halbwegs gut ausdrücken

[Der Gaukler und sein Äffchen]

Ja, nun kann ich es mir sehr gut vorstellen.