Schwule Charaktere

[Djembo]

Ich habe einen Druiden, der die Ansicht vertritt "Ach, Rosen, Nelken, beide duften süß und zieren den, der sie im Haar trägt" oder wie er es zu anderer Zeit prosaischer ausdrückte "Loch ist Loch".
Allgemein witzeln wir als reine Hetero-Runde gerne rum, aber tatsächliche Schwulitäten kommen von Zeit zu Zeit bei NSCs und ganz selten mal bei SCs vor, worum dann kein großes Gewese gemacht wird.

[Quintian]

Weiterhin spiele ich selbst einen bisexuellen Olporter Kapermagier. Der Kerl ist kein schwaches Würstchen, keine Klischeetunte und auch kein überbetont männlicher Supermann, sondern einfach ein Klischeethorwaler, der offener ist als viele andere, vor allem auf Sauberkeit steht (einen kleinen Reinlichkeitstick hat),

Das.. als Thorwaler. Wenn der Mann ein Problem hat, dann das. Findet er unter dieser Voraussetzung überhaupt Geschlechtspartner (gleich welchen Geschlechts) in seiner Heimat?

Natürlich! Hör mal, wir Thorwaler sind allesamt reinlich - steht auch in Westwind (S. 34, Punkt "Badehäuser").
Nur, weil ihr güldenländischen Gegenwindpinkler euch lieber die Poperzen pudern lasst, seid ihr langweiligen Liebfelder noch lange nicht sauberer als wir!

:D

[TrollsTime]

Zitat meines Anatoms, nachdem er den Zwerg "zufällig berührte":
"Oh, ihr habt aber eine schöne Niere!"

Zu seinem Adligen:
"Es wird Zeit für euren Einlauf, Herr!"

Spielt eher mit dem Klischee.
Das Thema halte ich bewusst offen.

[der.maekkel]

Ich habe sowohl Charaktere die hetero/homo/bi/pan/asexuell und dies alles noch mal mehr oder weniger zolibatär.
Sexualität wird bei meinen Runden als Akt selten in Deutlichkeit dargestellt.

*Keftsche Novadi - die sich anderen Novadi als Achmadsunni ausgibt und generell so Auftritt.
- In Wahrheit von zuhause ausgebüxt damit sie nicht verheiratet wird.

*Rhayadan - sehr rhajanisch & tsagefällig eingestellter maraskanischer Magier. ursprünglich bisexuell angelegt später eher was man heutzutage genderfluid/pansexuell nennen würde.

*Praiwin - Praiosgeweihter Bannstrahler. Schwul. Aber da er quasi zolibatär lebte fiel dies nicht ins Gewicht. Ich vermute das seine Mithelden dies nie mitbekamen, da er nie darüber sprach.

[damien_hell]

Ich liebe dieses Thema und will mehr lesen xD

[Bluthandel]

Meine Dämonolgin ist wohl auch vom anderen Ufer. Wie so oft, wenn man einen Charakter erstellt, lässt man sich manche Dinge offen, legt vielleicht eine Tendenz an. Vom Hintergrund her hat sie wenig bis keine Erfahrungen auf dem Gebiet, fand aber ihre Mitadeptin und frühere beste Freundin immer sehr schön und fühlte sich gegenüber ihr ganz häßlich (bedauerlicher Weise wurde jene junge Dame das Opfer erzkonservativer koscher Zwölfgöttersklaven).
Es begab sich nun, dass die junge Heldin auf ihren Spuren sich einer Gruppe anschloss, in der auch eine fesche bornländische Grenzjägerin (niederer Adel, ein wenig eingebildet und ziemlich korrekt) mitspielte. Mit der war sie schnell ganz dick befreundet, auch, weil die beiden Herren in der Gruppe wirklich total abgehalfterte Typen waren - da war´s nicht so schwer, bei der Bornländerin zu punkten. Leider musste die gute Dämonologin die genaueren Details ihrer Profession ihr gegenüber weitgehend unter Verschluss halten, was die Beziehung gehemmt hat. Immerhin hat Frau miteinander Kleider getauscht und sich auch mal einen Schlafsack geteilt - weil´s sich eben so ergab. Leider wurde nicht mehr draus: Nach einer jähen Aufspaltung der Truppe sah es zunächst trübe aus im Leben der studierten Heldin.
Doch seit einiger Zeit reist sie mit einer neuen Gruppe. Und da hat es eine wirklich tolle Gefährtin: eine aus irgendwelchen Gründen durchgebrannte, gesuchte Adlige (schon wieder) aus dem Almadischen, die es vor allem mit den phexischen Talenten hat. Die sieht nicht nur total apart aus, hat atemberaubende Haare, sie hat auch eine maximale Leichtigkeit im Umgang mit dem Leben, die sie unwiderstehlich macht! Nun hat unsere Dämonologin auch mal mit dem seefahrenden und sehr aufgeschlossenen Utulu der Gruppe getestet, wie das so ist, wenn man einen Mann küsst, fand es dann aber doch mit der Gefährtin viel besser. Denn praktischer Weise ist die Dame auch sehr tolerant und regt sich über (fast) nichts auf (und wenn dann nur kurz), selbst wenn sie mal von einem Thalon ausfindig gemacht wird, bleibt sie doch vergleichsweise cool. Die beiden teilen sich seit Neuestem ein Zimmer & meistens auch ein Bett, steigen Nachts in Patrizierhäuser ein, und klauen sich... Klamotten - ganz toll. Leider meint es die andere Dame garnicht so ernst und so richtig was passiert ist auch noch nicht - und sie hat außerdem anderswo noch einen Mann, also einen echten, Traviagebundenen! Mögen die Zwölfe geben, dass dem mal nichts zustößt (z. B. unerwartetes Pandämonium beim Kacken, Infektion mit Duglumspest nach dem Abendessen, plötzliche und unerklärliche Walwut direkt vor der Stadtwache oder Vergleichbares)...

OT war die Jägerin der ersten Gruppe auch von einem Mädel gespielt, die phexische Adlige der neuen Gruppe spielt tatsächlich auch ein Typ, das geht aber klar. Es macht Laune, mal den Klischee-Frauenkram zu tun, über die Männer zu lästern "tihi, schau wie blöd die sich anstellen" etc.

In einer Gruppe die ich meistere sind zwei weibliche Charaktere unzertrennlich. Nun hat mir die Spielerin des einen Charakters OT - und darauf auch IT - offenbart, dass sich ihr Charakter in die Gefährtin verliebt hat. Ich war erstmal baff, aber dann hat alles Sinn gemacht, was mir - und auch anderen Spielern in der Gruppe - vorher an Verhalten etwas merkwürdig vorkam. Das Geheimnis ist aber tatsächlich noch nicht raus, es bleibt spannend, wie der andere Charakter darauf reagiert...

Egal ob schwul oder hetero muss man sehen, wie die Gruppe so drauf ist, was geht und welche Dinge wann relevant sind. Und wenn man gerade die Welt am Retten ist, ist das Zwischenmenschliche ggf. manchmal einfach nicht so relevant.

[Illcoron]

Hallo,

das Thema ist auch nicht tot zu bekommen. Da ist man mal ein paar Jahre nicht da und man merkt, es läuft immer noch *zwinkert* Manche Dinge ändern sich eben nie.

Aber zum eigentlichen Thema:
Meisterfiguren:
Wir spielen gerade das Abenteuer "Helden einer Saga". Dort ist die Skaldin Bjarnilda Saldasdottir beschrieben (sie wird ja auch in anderen Quellen bereits erwähnt, aber nie so genau charakterisiert wie in Helden einer Saga. Bjarnilda_Saldasdottir). In der Beschreibung in Helden einer Saga heißt es: "In ihren Sängen ist stets nur von Taten weiblicher Heldinnen die Rede, und auch ansonsten hält sie nicht viel von Männern. An hübschen und stattlichen Heldinnen findet sie viel Gefallen und ist begierig darauf, auch über sie einen Sang zu dichten." (Helden einer Saga Seite 11). Diesen Abschnitt kann man jetzt wieder interpretieren wie man möchte - das ist jetzt wieder Lesart des Einzelnen - ich habe sie für unsere Runde aber als lesbisch dargestellt, was der Meisterfigur noch mal richtig Tiefe und eine Theatralik gegeben hat. Sie hat sich in eine Figur aus unserer Runde verknallt (eine SC Figur, die aber im Moment als NSC mitläuft das ich ja SL bin - und die so was von hetro ist und mit Frauen total nichts anfangen kann - es verwirrt sie das eine Frau ihr schöne Augen macht und führt ihrerseits zu leichten Zickereien und Kurzschlussreaktionen). Für die Runde heißt das aber auch, das sie da eine schmachtende Skaldin am Hals haben die genau weiß, dass sie keine Chance hat und deswegen total geknickt ist, aber dennoch irgendwie auch einen Weg sucht um ihr Nahe zu sein. Das hat schon einige sehr interessante Rollenspielerische Szenen gegeben. Es hilft durchaus der Figur eine gewisse Tiefe zu geben. In diesem Fall eine tragische.

Auch eine interessante Figur ist die Tochter des Wirtes des "Drachentöters" aus dem Abenteuerband "Stadtstreicher". Sie bekommt ihre Tiefe dadurch das sie ganz klar bisexuell ist und sich sowohl mit hübschen Männern, als auch mit hübschen Frauen trifft. Die hätten meine Spieler am liebsten adoptiert. Aber gerade das ist es, was dieser Rolle ihr Flair gibt.

Homosexuelle Meisterfiguren können durchaus eine Bereicherung sein. Sie dürfen nur nicht zu oft und zu überspitzt auftauchen. Eben dennoch 'normal' nur mit ein wenig anderen Sorgen und Nöten. Bei der Tochter des Wirtes war es das Problem: Wie bekommen meine Eltern davon nichts mit - bei Bjarnilda mehr das Problem überhaupt erst mal an die Traumfrau heran zu kommen bzw. sie zu finden.

Spielerfiguren:
Hier ist die Sache etwas komplizierter. Oft spielt Sexualität innerhalb einer Runde kaum eine nennenswerte Rolle bzw. wird nicht dargestellt. Oder nur sehr oberflächlich. Wir haben gerade mal die Deluxe Situation in einer meiner Runden, dass sich zwei Frauen und ein Mann um einen Kerl balgen. Aber so richtig thematisiert wird es eigentlich nicht. Wobei wir schon den einen oder anderen Schwulen Charakter dabei hatten.

Ich habe in meinen DSA Portfolio zwei Figuren die zum eigenen Geschlecht tendieren - zumindest teilweise.

Einen sehr feminin wirkenden Barden. Der ist sehr zierlich / elfisch gebaut und kann auch mit einem stattlichen Kerl durchaus was anfangen. Allerdings nicht ausschließlich.

Und dann noch eine Phexianerin (eine Mischung aus Streunerin, ex Hure und Phexleihenprieisterin), die durchaus mehr zu Frauen tendiert (allerdings auch nicht ausschließlich). Sie sieht das aber auch mehr wie ein phexisches Spiel um umgarnen und erobert werden und das Spiel ist Männern einfach zu leicht zu spielen. Da bekommt sie zu schnell was sie will. Frauen sind eine grö0ere Herausforderung. Und auch irgendwie für sie im rahjanischen Sinne angenehmer.

In einem anderen Spielsystem (Splittermond) habe ich noch eine Ritterin, bei der nicht ganz klar ist ob sie bi, lesbisch oder hetro ist. Zumindest ist sie Männern gegenüber sehr ablehnend und feindlich eingestellt. Sie hat sich in ihrer Ausrichtung wohl selber noch nicht richtig gefunden.

Anderseits neige ich dazu Charaktere die prädestiniert sind dafür Homosexuell zu sein, hetro zu spielen. Zum Beispiel hatte ich mal eine Amazone, die zwischen ihrer Kultur und der Faszination für Männer hin und her gerissen war.

Grüße

Jens

[Illcoron]

Hallo noch mal:

Sorry für den Nachpost innerhalb von 14 Tage - ich will Euch das hier zu dem Thema aber nicht vorenthalten.

https://richtig.spielleiten.de/2016/07/ ... -und-nsce/

Grüße

Jens