DSA4 Geister zaubern als besessener Magier

[Hildenyar]

Hallo liebes Forum ,

ich habe eine Frage bezüglich einer Idee für meinen neuen Charakter.

Ich wollte ganz gerne ein Magier erstellen, der ein beseelten Gegenstand hat. Dieser besagte Gegenstand ist beseelt von dem Geist des verstorbenen Meisters des zu erstellenden Magiers.

Nun sagt das WdZ aus, dass man in der Lage ist einen Geist freiwillig den Körper bzw. den Geist einer Person einzulassen.

Meine Frage: Wäre es möglich, dass der Geist des Meisters in den Magier einfahren kann und dann dessen AsP verwenden kann, um Zauber zu wirken, die er zu Lebzeiten noch hatte?


Bsp.: "Meister Magus wusste damals, wie man einen Ignifaxius zaubert, Magier Bob aber nicht. Meister Magus kann nun in einer Notsituation in den Magier Bob einfahren, Kontrolle über ihn haben und nun seine eigenen magischen Kenntnisse wirken, wie den Ignifaxius, solange Magier Bob die nötigen AsP hat."

In WdZ wird scheinbar alles offen gehalten, daher bin ich unsicher, ob der Geist wirklich solche Dinge vollbringen kann.

Ich bedanke mich für eure Zeit und Antworten .

LG
Hildenyar

[Horasischer Vagant]

Das kommt auf die Mächtigkeit des Geistes an!
Ich halte es grundsätzlich für möglich, aber gleichzeitig auch für bedenklich!

Warum? Weil man dann eigentlich mehr oder weniger 2 Charaktere zur Verfügung hat, die ein weites Zauberspektrum abdecken können.
Als Spielleiter würde ich das nicht allzu gerne haben. Wenn es allerdings für die Dramaturgie passt, also, dass der verstorbene Magier auf seinen Erzfeind trifft oder ähnliches und es der Hauptcharakter allein nicht bewerkstelligen kann oder weil es ganz einfach stimmungsmäßig innerhalb der Gruppe passt – würde ich es einmal erlauben! Als ständigen Helfer würde ich den Geist weder als Spielleiter noch als Spieler gerne haben wollen! Das ist allerdings nur mal meine persönliche Meinung zu diesem Thema!

[Gorbalad]

Ich würde eigentlich annehmen, dass der Geist seine eigenen AsP benutzt, die wandern ja auch bei der Seelenwanderung mit.

Allerdings hätte der bei mir auch seine eigenen Pläne, die nur teilweise mit denen des lebenden Magiers übereinstimmen dürften...

[Demras]

Ich werfe auch mal meine 2-3 Gedanken dazu in den Raum.

Wie schon gesagt müsste es grundsätzlich möglich sein.

Nun werfen sich aber noch andere Fragen dahingehend auf. Beispielsweise, wie balanced man das ganze ordentlich? (immerhin geht es hier um einen Meistermagus, welcher deutlich höhere ZfW haben sollte als Bob)
Oder auch, warum sollte der Geistermeistermagus das überhaupt tun?

Ich würde das wie folgt aufbauen als Grundsatz:
Erstmal müsste Bob sich den Vorteil Verbindungen holen. Damit der Geistermeistermagus ihm überhaupt so sehr gewogen ist, das halbwegs regelmäßig zu machen und nicht einfach seinen Körper komplett für sich zu übernehmen muss es schon der absoluteste Lieblingsschüler sein denke ich. Gleichzeitig, da es eben halbwegs regelmäßig vorkommt, ist Bob grundsätzlich anfälliger dafür von Geistern übernommen zu werden, anders gesagt er kriegt den Nachteil Medium (der war meines Wissens nach für leichtere Geisteskontrolle verantwortlich). Dazu würde ich diesen Gegenstand als eine Art semipermanentes Artefakt behandeln, damit die "Seelenwanderung" hier nur 1-2 mal im Monat vorkommt (vielleicht auch seltener, abhängig von der Spielgeschwindigkeit bei euch). Dazu kommt, dass der Geistermeistermagus trotzdem noch eigene Pläne hat. Sei es nun ein neuer Körper oder eigentlich die Zerstörung des "Artefakts" um frei zu sein und Boron guten Tag sagen zu können, um zwei Beispiele zu nennen.

[Feuer!]

Aber wenn das Artefakt besessen (beseelt wäre mit Artefaktseele) ist, bin ich mir grad nicht sicher, ob der Geist einfach so zwischendurch in einen anderen Körper einfahren kann, immerhin ist er doch im Artefakt gebunden. Was kann das Artefakt denn? Darauf hat der Geist nämlich auch Zugriff (vor allem bei einem Magier). Ansonsten kann ein Geist, der ein Artefakt besessen hat, sich nicht weiter als 7 Schritt vom Artefakt wegbewegen, und dann ist da noch die Sache mit der Loyalität des Geistes zum Artefaktbesitzer (die man in diesem Fall eventuell tatsächlich durch Verbindungen erhöhen könnte, wenn die Gruppe sich einig ist -- meinem Geist habe ich mit Exorzismus gedroht, wenn er Probleme macht, und wir haben eine Einigung gefunden, mit der wir beide leben können, da er partout nicht aus meinem Kashra-Stein raus wollte und mir daher Zugeständnisse gemacht hat, damit ich ihn nicht exorzieren lasse -- ist aber auch ein profaner Zwergengeist, der nur aufgrund seiner Sturheit noch an seinem letzten Werk hängt).

Grundsätzlich sehe ich es für den Spieltisch so:
Wenn die Gruppe (nicht nur der Spieler und SL, sondern die gesamte Gruppe!) damit einverstanden ist, kann man es notfalls hausregeln, damit es so funktioniert. Ebenso kann man Beschränkungen festlegen, damit es nicht allzu OP wird.
Das Artefakt müsste natürlich über BB "gekauft" werden, denn Artefakte sind mitunder richtig teuer -- im Zweifelsfall, je nachdem, was es können soll, reicht nicht mal BB1.
Der Geist braucht eine gute Begründung, warum er das überhaupt tun sollte. Warum ist er nicht zu Boron gegangen? Wie ist er im Artefakt gelandet? Absicht oder Unfall? Wie denkt er über seine Bindung im Artefakt? (Je nachdem, wie die Antworten ausfallen, kann so ein Geist durchaus auch eine Gefahr für den Helden darstellen.)

Falls ihr es noch nicht getan habt, lest euch mal im WdA die entsprechenden Seiten zur Beseeltheit / Besessenheit von Artefakten durch und schaut einfach, ob die Regeln dazu für euch passen würden oder ob ihr da hausregeln müsst (oder ihr einigt euch direkt auf Hausregeln innerhalb eurer Gruppe, geht natürlich auch).

[FrumolvomBrandefels]

Im Prinzip kommt es darauf an was der Geist alles kann
- Verstärkung der Zauberfähigkeiten des Helden --> Problem
- Erweiterung --> Weniger Problem falls die Geist-Fähigkeiten irgendwie zu entsprechenden GP/AP Kosten zugekauft werden.

Im Prinzip könnte der Geist auch wie ein Vertrauter gehandhabt werden. (Dachte beim durchlesen zumindest daran. evtl kann man darauf etwas aufbauen)

die Hauptherausforderungen bleiben aber die Stimmigkeit des gesamten Helden und wie bereits von den Vorpostern erwähnt die Balance.

[WeZwanzig]

Ich würde es wie folgt machen: Der Geist zaubert mit den eigenen AsP. Wenn er in den Körper des Schülers einfährt, dann verdrängt sein Astralkörper sozusagen den seines Schülers. Wenn er ihn wieder verlässt, dann ist dieser danach erstmal leer und darf normal regenerieren. Ich denke, dass könnte vom Balancing her einigermaßen passen.
(dazu natürlich bereits gesagtes, wie, dass der Meister eine eigene Agende hat und nicht einfach ein "Zauberspeicher auf Abruf" ist, etc...)

[Horasischer Vagant]

Das ganze könnte sogar für witzige Einlagen sorgen - so in der Art: der eine Charakter ist ein Frauenheld und der andere ein Mauerblümchen. (Mir fällt momentan kein besseres Beispiel ein). Ich denke da sind diverse "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" Varianten möglich...

[Eadee]

Ich würde da die Balance hinten anstellen und dringend darüber nachdenken wie und warum das ganze klappt. Meinem Ermessen nach bleibt ein Geist nämlich nur solange Geist wie er unerledigte Dinge hat die ihn hier halten. Und wenn der SC nicht hilft diese Dinge zu erledigen, gibt es auch keinen Grund für den Geist zu bleiben.
Also ist das ganze ohnehin eine Nummer auf Zeit, welche stark mit dem ausgespielten plot zusammenhängen sollte, und kein Dauerzustand.

Der einzige Grund weshalb das als "Dauerzustand ohne Plotbindung" denkbar wäre, wäre wohl wenn es eine intime Beziehung zwischen Meister und Schüler gegeben hätte und Meistergeist sich einfach nicht von SchülerSC trennen kann weil die beiden über beide Ohren ineinander verliebt sind. Dann wäre der SC quasi der Anker der den Geist im hier und jetzt hält und es wäre auch klar warum er seinen Körper bereitwillig dem Geist überlässt und warum der Geist auch bereitwillig den Körper wieder freigibt.

Ein SC der tagein tagaus mit seinem nichtleiblichen Liebhaber flirtet kann aber auch ziemlich anstrengend sein, ob das jede Gruppe mitmacht kann ich nicht versprechen.

[AngeliAter]

Ich bin mir sicher das der Geist auf längere Zeit auf den Geschmack kommt und Bob der Aushilfskörper beizeiten in einer dunklen Ecke des Gehirns eingesperrt wird.
Den irgendwann wird der Geist auf den Gedanken kommen das ein Meistermagier eher für das Wohl der Welt geeignet wäre als Bob und wer mag dem widersprechen können?

[Hildenyar]

Ich bin überwältigt wie viele hilfreiche Antworten dazu bekommen habe. Genauer gesagt habt ihr ALLE evtl. Fragen, die ich noch in einer Form hatte, beantworten können, vielen Dank.

Eine Sache nur. Wenn besagter Meister seine eigene AsP verwenden soll, wie hoch wäre die denn dann? Hatte jetzt nichts bezüglich der Geister AsP gefunden

Liebe Grüße
Hildenyar

[AngeliAter]

Entweder den letzten Stand an pAsP welchen der Meister vor seinem Ableben hatte oder wirkürlich weniger gewählt. Aber keinesfalls mehr wie vorher, Werte zu verbessern ist eher das Vorrecht der Lebenden, Untotes sollte eher statisch sein.