Fragen zum "Lategame"

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Madalena
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Fragen zum "Lategame"

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Nachricht der Moderation - Eadee

Thema von Wie wichtig sind Eigenschaftswerte? ausgelagtert.

Darf ich mal fragen, ab welchem AP-Level ihr das Lategame ungefähr ansetzt, wo die AP nicht mehr der limitierende Faktor sind? Ich habe schon öfter so etwas gelesen, aber kenne es nicht aus eigener Erfahrung. Mein heftigster Char bisher war in der G7, am Ende mit ~20k AP (incl. haufenweise SE), und da hatte ich immer noch eine mehr als ellenlange Wunschliste, ohne mir um Maxima Gedanken zu machen...
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Rasputin
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Wie wichtig sind Eigenschaftswerte

Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Ich denke Lategame ist bei DSA so 15-20k. Darüber hinaus wird es komisch. Ich rechne ca. so:
  • 0-5k AP: Anfänger (z.B. Soldat)
  • 5-10k AP: Sehr erfahrener Charakter (z.B. Offizier)
  • 10-15k AP: Weit bekannte Person, Teil der aventurischen Elite, Meister seines Faches (z.B. General)
  • 15-20k AP: Aventurienweit bekannter Held (z.B. Schwert der Schwerter)
  • 20k+ AP: Verhüllter Meister
Ich habe aber auch mein Konzept so ausgelegt, dass möglichst viel AP für KK-Steigerungen übrig bleiben. Kettenwaffen haben nur extrem wenige Manöver (aber gute TP/KK :devil: ), gesteigert werden keine Handwerklichen Talente, keine Sprachen, keine Schriften, nahezu keine Wissenstalente (Tierkunde + Götter und Kulte + minimal Kriegstkunst) und bei gesellschaftlichen Talenten wird sich auf Überzeugen und Menschenkenntnis beschränkt um ein guter Anführer zu sein. Körperliche Talente sind leider sehr teuer, müssen aber sein. Wildnistalente sind für einen Stadtcharakter auch nicht nötig, SEs werden aber mitgenommen.

Ringen, Raufen und Kettenwaffen sind alles günstige Kampfstile und durch die Profession ist der komplette "Linkhand-Baum" sehr günstig. Man hat also 4 verschiedene Kampfstile (Parierwaffen, Schildkampf, BhK, Ringen) für weniger AP als viele für 2 Kampfstile bezahlen.
Zuletzt geändert von Rasputin am 17.01.2019 15:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich denke das hängt stark vom Charakter ab. Meine Jägerin braucht wohl deutlich weniger AP als Magier, vor allem da ich bislang eine Spätweihe noch nicht für sie sehe, es wäre unpassend und wohl ein reines "ka wohin mit den AP" (Im Moment ist sie da noch nicht, aber ich sehe es kommen, weil in Körper und Wildnis schon recht gut und auch schon alle Bogen SFs und das gerade mal bei knapp 5k)
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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Ich sehe 20k AP eher als Midgame, da haben die Helden endlich einen Status erreicht mit dem sie auch anfangen können Einfluss auf die Welt zu nehmen. Sie reisen nicht mehr ziellos herum und erschlagen Orks oder was ihnen sonst so in die Quere kommt sondern haben Zeit und Mittel um eigene Interessen zu verfolgen (und auch die Werte um dabei erfolgreich zu sein).

Lategame ist dann wenn die Charaktere ihre Ziele verwirklicht haben oder kurz davor sind. Sie haben dann etwas signifikantes in der Spielwelt geleistet dass nicht in irgendeinem Abenteuer vorkam sondern aus ihrer eigenen Motivation entsprang. Die Spielwelt hat also einen deutlichen Fingerabdruck der Helden auf sich die sie einzigartig macht. Sie erleiden ggf die ersten Probleme mit Alterungsstufen und man überlegt sich ob man vielleicht die Nachkommen der Helden in Zukunft spielen will oder doch lieber einen ihrer Handlanger oder oder oder...

An einer fixen AP-Zahl kann man das allerdings nicht festmachen, es geht da mehr um die Dinge die rollenspielerisch erreicht wurden als die AP die man gesammelt hat. Als Faustregel: solange die AP-Zahl einem noch wichtig ist weil man "noch unbedingt XYZ" braucht, ist man nicht im Lategame.
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Koronus
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Ungelesener Beitrag von Koronus »

Ich glaube das müsste in einen eigenen Thread aufgeteilt werden

Nachricht der Moderation - Eadee

Erledigt.

weil ich frage mich diesbezüglich, wäre es Lategame wenn man endlich genug Geld hat um dem zweiten Dutzend seiner mit seiner Elfischen Frau gezeugten Halbelfen dann in der Oberschicht aufziehend auf Magierakademien schicken kann anstatt sie vorher um Geld zu sammeln nur alle drei Monate im Winter pro Jahr sehen kann und ihr dort Geld für sie und Kinder die in der Sippe aufwachsen zu geben?
Fragt mich nicht wieso!
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Fragen zum "Lategame"

Ungelesener Beitrag von Vanni Fucci »

Also ich sehe es mit dem Lategame wie Rasputin: 15 - 20k AP. Habe nen Magier, der bei ca 15k ist und noch einiges vor sich hat (an Wünschen meinerseits), aber in seinem Fach sehr fähig ist.
Und ich hatte mal einen Granden aus Al' Anfa, Kämpfer und Diplomat, der mit 20k+ AP dann gestorben ist. Was der konnte, war sehr zufrieden stellend XD
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bluedragon7
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Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Man ist im Lategame angekommen wenn man vergisst zu steigern. („Was, ich hab noch 3000 AP frei?“) ;-)

Bisher war ich so im Bereich 10-25k dort angekommen, je nach Char. Der Held kann dann irgendwann alles was er soll ausreichend gut, daher weiß man nicht unbedingt was man als nächstes steigern sollte. Und ehe man es sich versieht stellt man fest daß man immernoch die AP von vor 3 Abenteuern auf Halde liegen hat.
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Mein Magier hat jetzt etwa 23k und ich hab noch eine 2 A4 Seiten lange Wunschliste ... also vor 30k AP schick ich ihn sicher nicht in die Heldenrente.
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Feuer!
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Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Meine Magierin (ca. 15k AP derzeit) hat noch eine dermaßen lange Wunschliste, dass ich noch gar nicht weiß, wo ich die AP herbekommen soll :oops: Sie hat aber auch drei verschiedene Ritualgegenstände (Schale, Stab, Kugel) und ist Artefaktmagierin, was unheimlich viele AP schlucken kann für SFs, die bindenden Sprüche, sinnvolle wirkende Sprüche ... Einflussreich und mächtig ist sie durchaus schon, aber noch immer nicht da, wo ich mit ihr noch hin will :lol:

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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Ich sage auch nicht, dass man mit 20k AP keine Ziele mehr haben darf/kann. Ich vermute aber, dass ab 20k AP das System nicht mehr so gut funktioniert, Abenteuer zu stark angepasst werden müssen und das ganze Spiel sehr zu "high fantasy" wird.
Ich habe hier schon Geschichten gelesen, dass Leute Erzdämonen beschworen haben. Kann man machen. Hat Horas auch gemacht. Aber wie soll man die Welt drauf reagieren lassen?
Ab einem bestimmten Zeitpunkt werden die Helden zu stark für das System und/oder die Lore/ Metaplot. Dann heißt es: "Ach, das ist ja nur Balphemor von Punin. Den Schaffe ich auch ohne einen Dämonen zu beschwören. Hier Alrik, nimm mal meine 20 Artefakte, der Kampf soll ja fair für ihn sein."
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Wunschlisten definieren mMn nicht das Lategame. Lategame ist klassischerweise der Punkt, an dem man keinen signifikanten Machtzuwachs über zusätzliche AP-Investments mehr erreichen kann. Das liegt daher bei Zauberkundigen/Geweihten sehr viel später als bei profanen Charakteren. Es ist auch dann erreicht, wenn die spielerischen Herausforderungen das obere Limit der Möglichkeiten erreicht haben. Man kann das Lategame bei DSA relativ gut berechnen, wenn das relevant ist, denn man kann ja die höchsten Herausforderungen mit Probenwahrscheinlichkeiten gegenrechnen und kommt dann nicht auf einen AP-Wert aber auch eine Eigenschafts- und Fertigkeiten-Skalierung.

Das man sich immer noch zusätzliche Dinge wünschen kann, steht dann auf einem anderen Blatt. Der Streuner, der auch noch sein Betören neben seinem Überreden und Menschenkenntnis maximieren will, hat vermutlich davon kaum noch merkliche Boni, aber dennoch ein paar AP, die er "verbraten" kann.

Es kommt auch darauf an, wie sehr man seinen Charakter optimiert hat, bzw. welche Art von Charakter man für sich wählt und in welchem System man sich bewegt. Z.B. erreichen einige Konzepte ihr potentielles Lategame sehr schnell, andere hingegen brauchen deutlich mehr Breite. Bei DSA5 ist der Machtzuwachs für einige Konzepte so gering, dass man quasi das Lategame auch gar nicht mehr ausschöpfen muss, weil es sich nicht mehr bemerkbar macht. Andere Konzepte besitzen sowas wie ein Lategame gar nicht, weil ihre Fertigkeiten ab einem gewissen Niveau der Gegenspieler nicht mehr funktionieren (z.B. der Illusionist der nur noch gegen Drachen und hochklassige Dämonen angeht, kommt schnell an einen Punkt, wo seine Fertigkeiten irrelevant werden können).

Ich würde sagen, Lategame ist sehr stark abhängig von vielen Faktoren drumherum.
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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

@Rasputin Na als Held(tm) darf man schon Protagonist sein. Und Protagonisten sollten sich am Ende ihrer Karriere nicht vor Nebenrollen oder Redax-lieblings-NSCs kuschen müssen. Die Redax hat mit ihren NSCs eine sehr hohe Messlatte gesetzt was für eine Machtfülle in Aventurien erreichbar ist und warum sollte man es ausgerechnet den Protagonisten verweigern solch eine Machtfülle zu erreichen?

Ich sage nicht dass es einfach sein soll, ich sage nicht, dass jeder Held alles zugleich erreichen können soll. Aber jeder Held sollte, wenn er einen vergleichbaren Weg (der Erkenntnis) geht wie ein NSC auch vergleichbare Fähigkeiten erlangen können. Dass sich nicht immer genau die Gelegenheit für einen vergleichbaren Weg bietet ist mir klar, aber dafür können die Helden ganz andere Gelegenheiten ergreifen die auch zu ganz anderen Fähigkeiten führen, welche wiederum die NSCs nicht haben.

Zu behaupten, dass "die offiziellen Abenteuer funktionieren nicht mehr" oder "der Metaplot läuft nicht mehr wie im Buch" bedeuten würde, dass "DSA nicht mehr funktioniert" ist ziemlich übertrieben. Für Computerspiele mag so eine Aussage stimmen, denn der Programmierer kann nicht spontan sein Spiel erweitern wenn die Helden mächtiger werden als von ihm geplant. Ein Spielleiter im Pen&Paper kann aber sich, Aventurien und auch die Regeln aber an alle Veränderungen anpassen und weiterhin für Spannung und Spielfreude am Tisch sorgen.

Die Grenzen sind allein definiert durch die Vorstellungskraft der Beteiligten, nicht durch die schriftliche Ausdrucksfähigkeit der DSA-Redaktion (zum Glück :dance: ).
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Rasputin
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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

Eadee hat geschrieben: 17.01.2019 23:05@Rasputin Na als Held(tm) darf man schon Protagonist sein. Und Protagonisten sollten sich am Ende ihrer Karriere nicht vor Nebenrollen oder Redax-lieblings-NSCs kuschen müssen. Die Redax hat mit ihren NSCs eine sehr hohe Messlatte gesetzt was für eine Machtfülle in Aventurien erreichbar ist und warum sollte man es ausgerechnet den Protagonisten verweigern solch eine Machtfülle zu erreichen?
Dem möchte ich ja in keiner Weise widersprechen. Ich sage nur, dass das System darauf nicht wirklich ausgelegt ist und nach meiner Kategorisierung damit Lategame "überschritten" ist. In Videospielen gibt es so was auch.
Wenn ein Videospiel vorsieht, dass man beim Endboss lvl 36 ist, dann ist das Spiel darum herum gebaut und lvl 30-40 ist Lategame. Man kann natürlich auch mit lvl 99 dahin gehen, dann hat man aber eine andere Erfahrung. In einigen Videospielen gibt es auch NG+.

Natürlich werde ich niemandem verbieten bis 40k AP zu spielen. Das darf man ruhig und werde ich auch machen :lol:
Meiner Meinung nach ist man dann aber aus dem Lategame heraus und befindet sich eher im "post-game". Aber das ist nur eine Definitionsfrage.
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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Meine persönliche Wunschliste für einen Char definiert sich meist eher nicht über "wo ist noch Luft nach oben?", sondern eher über "kann ich mit meinen Werten das Bild meines Chars so rüberbringen, wie ich es mir vorstelle".

Wenn ich einen profanen Nichtkämpfer spiele, ist natürlich das Ende der Fahnenstange schneller erreicht. Dann liegt mein Fokus vor allem auf B-Talenten, und der Spielraum bei SF ist überschaubar. Bleibt als mögliches AP-Grab noch der Kampf - wo ich dann zwar auch früher oder später sehr gute Fähigkeiten habe, aber nicht unbedingt den Ehrgeiz, überragend zu sein, oder noch zwei zusätzliche Kampfstile zu meistern.

Bei Zauberern finde ich es viel schwieriger - da kenne ich es quasi gar nicht anders, als den eigenen Erwartungen beständig hinterher zu rennen. Im Spezialgebiet geht es dann irgendwann nur noch um den Feinschliff, aber man baut dann natürlich auch andere Standbeine aus - und sei es nur, dass man sich bei "Nebenzaubern" nicht die Blöße geben mag, als sehr hochstufiger Zauberer einen Standardspruch zu verbaseln. Dann kommt evtl. noch ein Magiebereich hinzu, den man ursprünglich nie im Blick hatte, der einem aber nun mal irgendwann in den Schoß gefallen ist, und wo der Ehrgeiz es verbietet, das links liegen zu lassen. Und was AsP angeht, erreicht man das Level, wo mehr AsP sich kaum noch bemerkbar machen auch sehr sehr spät. Da kann man alleine für Große Medis schon mehrere Tausend AP versenken.

Insofern kann ich mir für manche Konzepte gut vorstellen, irgendwann saturiert zu sein - aber bei anderen gibt es kaum Grenzen - zumal sich auch die Erwartungshaltung immer weiter verschiebt. Man kann natürlich die Frage stellen, ob letzteres nicht ein falsches Denken ist... Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf einem sehr hohen Level auch meistens NSCs auftauchen, die richtig krass sind, und das Gefühl der eigenen (relativen) Unzulänglichkeit immer wieder von Neuem füttern.

Ist natürlich auch eine Frage der Spielbalance. Einen Helden, der nun mal einfach der größte Meister des Kontinentes in sechs verschiedenen Handwerken ist verträgt die Spielwelt viel besser als einen Magier oder Krieger, dem keiner das Wasser reichen kann.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Eadee hat geschrieben: 17.01.2019 15:59An einer fixen AP-Zahl kann man das allerdings nicht festmachen, es geht da mehr um die Dinge die rollenspielerisch erreicht wurden als die AP die man gesammelt hat.
Sehe ich ähnlich.

Wenn im Abenteuer steht, dass man am Ende den Heldentod sterben oder zumindest den Helden zur Ruhe setzen soll, weil er jetzt zu hochstufig, bekannt, einflussreich und legendär ist, um weitere Abenteuer zu erleben, dann ist man offenbar beim Ende vom lategame angekommen. :cry:
Also am Ende der G7 zum Beispiel. Womit man das AP/Stufen-Voraussetzungs-Niveau zumindest des letzten Bandes davon wohl als lategame annehmen muss.

Obwohl hintergrundmäßig ja eigentlich nichts dagegen spricht, dass etwaige Überlebende anschließend versuchen würden, das Mittelreich wieder auf die Beine zu kriegen, was gegen die Schwarzen Lande zu unternehmen, später im JdF mitmischen, oder auch auf eigene Faust nach Uthuria oder ins Güldenland segeln.
Nur über das übliche Anheuer-Szenario mit dem Typen im Kapuzenumhang in der Kneipe sind sie halt hinaus. Am Respekt gegenüber Baronen und Stadtwachen fehlt es vermutlich auch, aber das ist ja chronisch. Nur die üblichen Aufträge, Kaliber "eskortiere diesen Wagenzug" oder "bezwinge die Wildsau von Wutzenhausen", die sind dann nicht mehr so der Bringer - da kommen dann tatsächlich auch die Werte ins Spiel. :)

OT: Zitate zum Thema:

M (nach einigen Kampfrunden der Helden gegen eine Übermacht Ferkinas): "Ist noch keiner verletzt?"
S: "Doch, ein paar Ferkinas."

M (nachdem die Helden einen Dämon in Rekordzeit zerlegt haben): "Der Dämon holt gleich seinen großen Bruder."
S: "Das ist gut, der ist leichter zu treffen."

S: "Drei gegen einen. Mann, bin ich unfair."


Andererseits: Wenn man mit einer Gruppe gleich so starten mag, dass da Phexdan Stoerrebrandt drin ist, frisch verheiratet mit Prinzessin Yppolita, und seine Aufgabe ist es, in die Thronfolge im Horasreich einzugreifen, dann ist man irgendwie auch auf Stufe 1 schon im lategame.
Rasputin hat geschrieben: 17.01.2019 15:41 keine Handwerklichen Talente, keine Sprachen, keine Schriften, nahezu keine Wissenstalente (Tierkunde + Götter und Kulte + minimal Kriegstkunst) und bei gesellschaftlichen Talenten wird sich auf Überzeugen und Menschenkenntnis beschränkt um ein guter Anführer zu sein.
Für Sold-Verhandlungen, Proviant-Einkäufe, und wenn deine einheimischen Kundschafter bestenfalls gebrochen Garethi sprechen, engagierst du einen Nandus-Strategen? Die sind niedlich. :)
Zuletzt geändert von chizuranjida am 17.01.2019 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
- Alrik der Ältere

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Ungelesener Beitrag von Rasputin »

chizuranjida hat geschrieben: 17.01.2019 23:28engagierst du einen Nandus-Strategen
Der befindet sich bereits in der Gruppe, nur ohne Weihe :lol:
Ist ein zyklopäischer Soldat mit einer Vorliebe für Kunst, Bildung und Taktik. Ist der zweite Hauptkämpfer der Gruppe.
Für Verhandlungen haben wir noch eine hochadelige Hofdame einer Handelsfamilie in der Gruppe.
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Ungelesener Beitrag von Koronus »

Rasputin hat geschrieben: 17.01.2019 22:34Ich sage auch nicht, dass man mit 20k AP keine Ziele mehr haben darf/kann. Ich vermute aber, dass ab 20k AP das System nicht mehr so gut funktioniert, Abenteuer zu stark angepasst werden müssen und das ganze Spiel sehr zu "high fantasy" wird.
Ich habe hier schon Geschichten gelesen, dass Leute Erzdämonen beschworen haben. Kann man machen. Hat Horas auch gemacht. Aber wie soll man die Welt drauf reagieren lassen?
Ab einem bestimmten Zeitpunkt werden die Helden zu stark für das System und/oder die Lore/ Metaplot. Dann heißt es: "Ach, das ist ja nur Balphemor von Punin. Den Schaffe ich auch ohne einen Dämonen zu beschwören. Hier Alrik, nimm mal meine 20 Artefakte, der Kampf soll ja fair für ihn sein."
Das erinnert mich an die eine G7 Runde in der ich war. Die Spieler dachten sich, hey ihre Charaktere sind so mächtig, da können sie doch das einzige tun was noch fehlt:
Neulinge ausbilden.
Ich war quasi der arme Jägersohn der sich in eine verliebt hat die einem adligen versprochen war. Während sie mich also fit in Sachen Aventurische Allgemeinbildung gebracht haben und ich dann so weit war stürmten wir am Tag der Hochzeit gerade noch rechtzeitig bevor sie den Traviabund besiegeln kann. Der adlige war natürlich aufgebracht weil wie sie auch sagten, sie haben Aventurien gerettet und Borbarad und viele seiner Schwarzen Lande Herrscher besiegt aber dennoch ist er Reich und adlig und für mich armen Schlucker bürgen nur die 7 Retter des Kontinents. Daraufhin hat der Thorwaler der Runde gemeint, sie sollen es in einem Duell austragen ich gegen er und weil man natürlich nicht selbst kämpft wird es über einem Vertreter bestimmt. Der Krieger sagte nun, man lasse den Ysilia Magier ran damit es immerhin noch fair bleibt. Ja am Ende wurde der Schwertgeselle fair mit dem Stab verdroschen.
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Rasputin hat geschrieben: 17.01.2019 15:41 keine Handwerklichen Talente, keine Sprachen, keine Schriften, nahezu keine Wissenstalente (Tierkunde + Götter und Kulte + minimal Kriegstkunst) und bei gesellschaftlichen Talenten wird sich auf Überzeugen und Menschenkenntnis beschränkt um ein guter Anführer zu sein.
Und wenn dann eine holde Maid, beeindruckt von des Liebling Kors, Interesse zeigt beginnt er dann direkt wild vor sich hinzubrabbeln oder läuft das dann so?
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Naja, zu viel Macht in den Händen der SC strapaziert die aventurische Realität schon bedeutend. Ich habe einmal einen Gezeichneten nach der G7 fortgeführt, der war ein Elementarist aus Punin mit 35k AP und Ausnutzung von einer Unzahl an SF und Steigerungserleichterungen (und hatte damit sicherlich einen Gesamtwert von c. 70k AP im DSA4.1 System). Letztlich gab es nichts, was er nicht konnte und auch wenig, was ihm etwas konnte. Er kam überall rein, Kaiser und Könige konnten ihm nichts mehr bieten und einzig eine direkte Konfrontation mit Galotta, Balphemor von Punin oder anderen verhüllten Meistern, wäre für ihn noch eine Herausforderung gewesen (und die reinste Materialschlacht). Dschinne und elementare Meister, mehrgehörnte Dämonen, Pentagramma-Artefakte, die jede Beschwörungsschwierigkeit überwinden (inklusive Manifestation und bis zu 50 Punkten aus Protectionis) usw. usf. machten das Spiel irgendwann nur noch seltsam, sobald es auf eine regeltechnische Ebene ging. Er war eine laufende deus ex machina und das in jeder Hinsicht.

Immer wenn ich also höre, dass man die Charaktere gut weiterführen kann, denke ich an den Kerl zurück und schmunzele dabei, während ich langsam den Kopf schüttele. Ja, kann man, aber ich persönlich halte so etwas nicht für fruchtbar. Aventurien ist nämlich zu klein für eine solche Konzentration an Kompetenz und Können. Das merkt man schon sehr regelmäßig daran, dass alle NSC nur im Rahmen des vom Plot bestimmten Rahmens ihre Möglichkeiten nutzen oder auch nicht. Das Regelsystem trägt die Spielwelt nicht und umgekehrt auch nicht. Daher ist das Lategame, sobald man sich mehr in Richtung Simulation wendet, was man bei der Besetzung von hohen politischen Ämtern usw. tendenziell tut, auch sehr schwierig zu gestalten. Gamistisch kann man die Gefahren noch mitwachsen lassen. Der Meisterdieb muss dann eben die mit Schmierseife eingeriebene Wand aus glattem Zwergenstahl raufkommen, um dann das zehnfache Monsterschloss mit Claudibus-Verstärkung zu knacken, während der Bannmagier nur noch auf Dämonen stößt, die von Balphemor von Punin persönlich unter Aufwendung von 2 Astraltränken-Protectionis-Schutz beschworen wurden (den anderen Kram würfelt man eben nur noch aus, wenn der Spieler seinen "BÄMMM! Ich bin der GEILSTE"-Moment haben möchte, der ihm/ihr auch gerne gegönnt sei).

Für mich persönlich, ist es meistens einer der Punkte, an denen ich den Aufwand nicht mehr mit dem Ertrag übereinbringen kann. Die Aufbereitung solcher Abenteuer wie "die verlorenen Lande" für meinen SC, der selbst Reichserzmarschall geworden ist, ist so unfassbar aufwendig, da die Abenteuer selbst überhaupt keine Hilfestellung zur Kriegsführung etc. geben und die Angaben zu den Heeren so willkürlich und undurchdacht sind, dass man abseits von "Ich gebe sinnvolle Befehle" faktisch nicht damit spielen kann und für das "Ich gebe sinnvolle Befehle" brauche ich dann eben auch nicht den großen Reichserzmarschall spielen, dessen größte Herausforderung es ist besser zu würfeln als Haffax und der von den großen Konflikten selbst meilenweit entfernt ist. Viel intensiver und immersiver und auch weniger aufwendig ist da, nach meiner Erfahrung, das Spiel mit den Soldaten, welche die großen Befehle ausführen, welche sich in die Schlacht werfen oder - besser noch - Einzelaktionen fahren. Aber auch hier ist das spannende dann eben nicht mein G7-Charakter, der die Zantim-Garde mit einem Fingerschnipsen in Rauch aufgehen lässt oder mein 30k AP Rondrianer, der alle Bluttempler mittels Heiligem Befehl dazu zwingt sich in die Reihe zu stellen und gegen ihn im Duell zu sterben.

Also wenn die Frage weg geht vom "Was ist Lategame bei DSA?" hin zu "Wie gut funktioniert Lategame bei DSA?", dann würde ich zu letzterem sagen: Schlecht, aus genannten Gründen. Was nicht bedeutet, dass man keinen Spaß haben kann und keine Herausforderungen stellen kann, aber die Spielwelt muss sich oft doch arg strapazieren.
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Sumaro hat geschrieben: 17.01.2019 23:56Das merkt man schon sehr regelmäßig daran, dass alle NSC nur im Rahmen des vom Plot bestimmten Rahmens ihre Möglichkeiten nutzen oder auch nicht.
Und Spielerhelden nutzen ihre Möglichkeit nur im Rahmen ihrer moralischen Prinzipien (ich rede nicht von regeltechnischen Nachteilen sondern gesundem Menschenverstand). Deswegen ist es wichtig in DSA Helden zu spielen und nicht Charaktere die einfach die Sau raus lassen.

Die Schwierigkeit liegt für die Helden irgendwann einfach nicht mehr dabei ob sie etwas erreichen können sondern daran ihr Ziel auf einem Weg zu erreichen der ihren moralischen Ansprüchen genügt.

Und wenn das nicht reicht: Es gibt gute Gründe warum verhüllte Meister verhüllt sind. Spielt man seine Karten zu offen oder zu oft aus werden die anderen Mächtigen (Plural) aufmerksam auf den neuen Spieler der Spieltische umwirft und Chaos säht in ihren minutiös geplanten Machtspielen. Da werden schonmal Zweckbündnisse geschlossen um so jemandem Hausverbot zu erteilen (Exil in einer anderen Sphäre? In der 4. soll eine Halle mit viel Platz sein). Man kann nur hoffen dass die Spielerhelden das schnell genug begreifen, notfalls kann man ihnen ja mal eine KL-Probe zugestehen :dance: .

Dass der Fokus der Vorbereitung für den Spielleiter sich bei solchen Machtniveaus deutlich wandelt sehe ich auch. Ob ich von quantitativ mehr Aufwand reden würde weiß ich nicht (kommt stark auf den Spielstil an), zweifellos ist es aber qualitativ anspruchsvoller als einer Heldengruppe orkische Wegelagerer vorzusetzen.
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Grakhvaloth
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Ungelesener Beitrag von Grakhvaloth »

Mein weitester Char hat vor kurzem Bahamuths Ruf abgeschlossen und hatte zum Schluss ca. 10k AP. Ich fand den ehrlich gesagt schon extrem mächtig. Es war ein Halbzauberer aus der Runajasko zu Thorwal (da gab es irgendwann mal eine Ergänzung zu), dh er war sehr gut in den Merkmalen Luft und Umwelt und konnte sonst nichts anderes zaubern. Außerdem kämpfte er mit Ochsenherde und Großschild (Schildmeister war er auch, also PA 24 oder so) und hätte als nächstes noch die Swafnirweihe drangehängt. Natürlich konnte man da noch einige AP verbraten, aber der war schon wirklich extrem gut in dem, was ihn ausmachte.
Mehr als 15k AP kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Mein Argument zielt gar nicht auf die qualitative Ebene, die man in regelseitige Kenntnis investieren müsste. DSA ist da sehr stringent. Will man etwas großes, schweres als Kampf-Gegner haben bedient man sich aus der Schiene Dämonen/Untote/Golems/Chimären/Elementare und gibt diesem Wesen die passenden Immunitäten und Zusatzeffekte mit. Es gibt einen endlosen Baukasten aus diesen Gegner-Arten einen Encounter zu stricken, der häufig in "try and error" und "Ressourcen verbrennen" übergeht, womit man auch hochstufigste SC (bis auf Praioten) gut unterhalten kann.

Die Frage stellt sich viel mehr nach den Ressourcen. Die Ressourcen beispielsweise, die ein Galotta gebraucht hätte, um meinen G7-Magier auszuschalten wären ähnlich groß gewesen, wie diejenigen, die er verwendet hat, um das Mittelreich anzugreifen. Und das weil eben das Machtniveau dieses einzelnen SC alles überstiegen hat, was das Reich selbst im Konglomerat, offiziell zu bieten hat. Die DSa-Regeln sind ja so aufgebaut, dass Organisationen keine große Synergie aus ihren Befähigungen ziehen können, einzelne machtvolle Gestalten sind bedeutender als 100 machtlose Gestalten (ein Hochgeweihter mit LkW 20 und Grad IV Liturgien bewirkt im Regelfall deutlich mehr als 10 normale Geweihte mit LkW 10 und Grad II Liturgien und er hat kaum Synergien aus ihrer Anwesenheit).

Und genau das strapaziert eben die Spielwelt und die Hintergründe. So ein mächtiger Magier könnte Galotta alleine beschäftigt genug halten, dass dieser gar keine Ressourcen erübrigen kann, um das Reich anzugreifen. Einzelne, sehr machtvolle Personen haben so eine enorme Gravitas in der Spielwelt, dass diese unter ihrem Gewicht eben sehr verbogen wird.

Moral hingegen halte ich für eine sehr wenig brauchbare Einschränkung. Aventurien besitzt eine vielzahl von erstrebenswerten Moralvorstellungen, sie bilden meist keine große Einschränkung mehr, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat. Ein Spielerheld z.B. kann problemlos Balphemor von Punin mit einer widerlich hinterhältigen Attacke vernichten (z.B. mehrfach gestapelte Fulminictus-Zauber mittels Protectionis geschützt abgefeuert unter einem Tempus Stasis, der den Unsterblichen Handlungsunfähig macht und kombiniert mit einem Zonenzauber des Verständigung stören und Dämonenbann mittels gestapelten 100 ZfP*, um jeden Versuch von dämonischer Hilfe oder Seelenwanderung-Scharade zu unterbinden), tut dabei aber etwas absolut gutes für die Spielwelt.

Die Spielwelt selbst kommt nicht gut mit den hohen Fähigkeiten zurecht, weswegen sie auch faktisch nie eingesetzt werden und niemals auf Seiten der NSC vorkommen. Würden die Möglichkeiten von Kirchen und Gildenmagie genutzt, sähe Aventurien anders aus. Und sobald ein einziger Würdenträger (ein SC) auf dieser Ebene sie zu nutzen beginnt, fällt ihm auch auf, dass dies die ganzen Jahre über nicht geschehen ist, bzw. man muss alles retrospektiv rechtfertigen und proaktiv neugestalten, damit er da hineinpasst.

Das hat, meiner Meinung nach, auch weniger mit Moral und Heldentum zu tun, sondern ist schlicht im Design von Spielwelt und Regelkörper festgelegt, dass solche Dinge nicht von sich alleine funktionieren. Niemand hat sich je darum bemüht, dass Aventurien funktioniert und daher tut es das auch nicht.
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smarrthrinn
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Also ich kann nur von meinem Andergaster Kampfmagier berichten. Da sind 23k AP bei weitem nicht das obere Ende der Fahnenstange. Der höchste TaW liegt bei 18, der höchste ZfW bei 20. Sowohl Talente als auch Zauber bewegen sich durchschnittlich im Bereich von 7 - 10. Er ist relativ breit aufgestellt, hat mit Artefaktmagie oder Beschwörung allerdings nix am Hut. Ich hab ihn nicht nach PG Rezept gesteigert, sondern wie es sich durch die erlebten Abenteuer ergeben hat. Da hat man dann halt auch eine TS auf Götter&Kulte mit dem Namen Götterwelt Uthurias oder kann 3 uthurische Sprachen auf einem TaW von 5.

Weil weiter oben Bahamuths Ruf angesprochen wurde. Klar kann eine hochstufige Gruppe die vorgegebenen Lösungswege sprengen (das tun wir auch regelmäßig) aber übermächtig sind wir deswegen noch lange nicht. Regelmäßig hört mindestens einer unserer Chars ganz leise die Schwingen Golgaris, vor allem wenn wir grad mal (auf der Seeadler von Beilunk mitfahrend) eine Dämonenarche kapern, die jetzt übrigens von unserem Schiff im Schlepptau gezogen und von unseren Magiern begeistert analysiert wird.
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Baal Zephon
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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Eadee hat geschrieben: 18.01.2019 00:25
Sumaro hat geschrieben: 17.01.2019 23:56Das merkt man schon sehr regelmäßig daran, dass alle NSC nur im Rahmen des vom Plot bestimmten Rahmens ihre Möglichkeiten nutzen oder auch nicht.
Und Spielerhelden nutzen ihre Möglichkeit nur im Rahmen ihrer moralischen Prinzipien (ich rede nicht von regeltechnischen Nachteilen sondern gesundem Menschenverstand). Deswegen ist es wichtig in DSA Helden zu spielen und nicht Charaktere die einfach die Sau raus lassen.
Wer meint sich einschränken zu müssen, braucht sich irgendwann nicht über die eigenen Grenzen beschweren :wink:
Wer unbedingt Helden spielen muss, hat nur nicht genug Eigeninitiative um Prinzessinen/Prinzen zu entführen , Truppen zu sammeln und Putsche zu planen... ist natürlich nur eine Möglichkeit. Wenn einem das keinen Spaß macht sollte man es nicht spielen, ganz klar, aber es wäre ein weg den ich sehe.
Ich sehe es eher so dass Endgame dann erreicht ist wenn man mal im Vorbeigehen Balphemor umnietet und Nahema und Pardona als Betthäschen hält (Von Hetero männlichen Helden ausgehend, für andere natürlich was anderes, da fällt mir nur kein Beispiel ein) Die Gefahr dass das passiert halte ich für Überschaubar.
Ich stimme allerdings vollkommen zu dass viele DSA Abenteuer nicht gut funktionieren sobald die Charaktere etwas anderes als anheuerbare Handlanger darstellen. Das habe ich gestern erst bei meinem SL erlebt als ich gesagt habe ich würde gerne wieder meinen Al'Anfaner Magier spielen. Der SL meint er könne kaum noch mit ihm normale Abenteuer spielen und Abenteuer in der Stadt selber wären unmöglich nachdem was ich in Rabenblut angestellt habe (Veritabler Held des Imperiums, Stadt und Reichsbekannt, persönlicher Freund der Al'Anfaner Spektablilität, Gatte der Matriarchin seines Grandenhauses)für klassische Abenteuer einfach nicht realistisch einbaubar ist. Auch Unterwelt und Intrigenabenteuer könne er kaum noch spielen da ihn jeder erkenne. Und mit knapp 10000 AP ist für den Char das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, er ist kompetenter Kampfmagier, zweites Standbein Dämonologie, Hobby Artefaktbauer (Noch nicht wirklich im ernst zu nehmenden Bereich) der sich nebenbei noch im Kampf mit dem Zweihänder übt und von seiner Frau die Hexische Repräsentation lernen möchte... wenn er 30K AP hätte... wäre er vielleicht dort wo er sein möchte... jetzt muss ich halt länger auf Abenteuer warten weil mein SL erstmal eigene Schreiben oder vorhandene umschreiben muss. Plot an sich gibt es aber immer noch genug, mein SC hätte pläne die Armade post Rabenblut neu auf zu stellen, das Shikanidad auf Maraskan zu befreien und zum Mitglied der Allianz zu machen, und im Endefekt das Mittelreich an der Linie Weiden&Tobrien in Nord und Süd zu spalten, einen Freihafen in Mendena zu gründen und im Nordreich für seine Familie wenigstens so viel wenn nicht mehr Einfluss zu schaffen wie die Paligans es im Kaiserhaus Garet haben... also Pläne und Optionen gibt es genug, halt nichts offizielles.
Zuletzt geändert von Baal Zephon am 18.01.2019 08:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Ich denke der entscheidende Punkt ist wirklich der hier häufig angesprochene und von Sumaros magischem Balphemor-Instakill schön illustrierte Punkt: Profane Helden lernen ganz viel profane Dinge und sind darin dann irgendwann auch echt gut, bleiben aber dabei halt einfach Menschen. Oder Zwerge. Aber es sind immer noch bodengebundene Wesen mit zwei Armen und zwei Beinen, die zwar vielleicht extrem charismatisch sind, all ihre Ausrüstung aus ihren Grundbestandteilen selbst herstellen können und auch vielleicht jede Kampfrunde einen Elite-Söldner umhauen, aber das sind alles verhältnismäßig berechenbare Dinge für SL und Spielwelt und in ihrer Gesamtwirkung auch nicht total abseits von Gut und Böse.

Aber durchdachte Zauberer (und manche Geweihte), in die sich der Spieler mit ausreichend Zeit und Witz eingedacht hat, das ist halt eine völlig andere Ebene. Und weil es eine so völlig andere Ebene ist, so eine maximal aufgeweitete Vielfalt von Möglichkeiten und Dingen, in denen man noch besser werden kann, sind es eben auch meist die Gildenmagier, die noch so viel Luft nach oben für sich sehen. Ein Kampfcharakter ist von seiner Selbstwahrnehmung teilweise eben wirklich recht früh schon "da wo er sein will", während manch ein Magierspieler ganz passend zu den unstillbaren Ambitionen eines Magiermoguls natürlich noch fünf Ideen hat, wie man die Realität mit dem Daumen unterjochen und sich zunutze machen kann. Und das extrem komplexe DSA-Magiesystem sagt dann auch "klar, die Möglichkeiten hamma da!"

Manchmal habe ich das Gefühl (DSA 4.1 Spieler hier), Magier/Geweihte und profane Charaktere sind einfach wirklich zwei völlig verschiedene Spiele innerhalb von DSA...

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

So, ich hab jetzt erstmal Balphi nachschlagen müssen in der Wiki weil mir der Name nichts sagt ihr ihn aber irgendwie für wichtig haltet. Als ich dann gesehen habe dass er quasi vor der G7 nicht existent war (outgame meine ich, ingame wurde er ja in die Dunklen Zeiten geretcont.) wurde mir auch klar warum ich die Nase nicht kenne.

Und meiner Meinung nach ist das eben ein Kritikpunkt am Metaplot ab der G7 dass der vollkommen absurd ist bei dem was die Helden eigentlich leisten können. Schwarze Lande sollte es kaum länger als eine Woche geben. Verhüllte Meister sollten keine Bösewichte sein die offen auftreten oder Armeen über das Land schicken. Das provoziert zu viele andere verhüllte, welche dann aus der Sicherheit der Schatten ein Attentat auf denjenigen verüben der da auf den Putz haut.

Ich glaube leichter verständlich ist das ganze für Leute die ausgiebig Vampire the Masquerade (ggf Dark Ages) gespielt haben.
Spoiler
Schon die Ahnen einer Domäne haben eigentlich die Möglichkeiten eines Insta-Kill-Buttons gegeneinander, sie setzen sie aber nicht ein weil sonst Totmannschaltungen losgehen oder die anderen Ahnen sie präventiv ausschalten (wer Ahnen A umbringt hat auch keine Skrupel weitere Ahnen umzubringen). Also genießen sie lieber ihre Privilegien als Ahnen und manipulieren die jüngeren in kleinen Intrigenspielen ohne die anderen Ahnen zu sehr gegen sich aufzubringen, so muss niemand sterben.
Geht man dann von den Ahnen eine Stufe höher zu den Methusaleh werden nun aus den Insta-Kill-Buttons eben Gefahren für ganze Landstriche oder Kontinente, vergleichbar mit einem Atomaren Wettrüsten bei dem niemand seine Möglichkeiten Ausspielen will.
Man könnte also von einem Kalten Krieg zwischen den verhüllten Meistern reden, sie haben allesamt die Möglichkeiten sich gegenseitig umzubringen aber wenn bekannt würde dass Balphi einen anderen verhüllten Meister gekillt hat, dann sollten die anderen Meister ihn eigentlich geschlossen aus dem Orbit nuken (sprichwörtlich, nicht wortwörtlich), denn er hat gezeigt dass er keine Skrupel hat verhüllte Meister zu töten und man kann nicht wissen wen er als nächstes als Opfer auswählt. Die Magierkriege sind doch jedem hier ein Begriff? Die wurden

Und wo ihr sagt "die Regeln passen nicht zur Aventurischen Spielwelt" sage ich eben "die Entwicklungen der aventurischen Spielwelt sind spätestens ab der G7 nicht mehr mit den Regeln vereinbar". Ergebnis ist das gleiche, die Schuld schieben wir jeweils einem anderen zu.

Ich kann mit dieser Inkonsistenz leben weil wir schlicht die Zeit vor der G7 bespielen und falls wir zur G7 kommen ich vermutlich die Kampagne deutlich umgestalten werde, eben so, dass Borbarad wie ein "richtiger" verhüllter Meister agiert und nicht seine Lakaien wie magische Schulhofschläger aufs Land loslässt.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

@Eadee
Klar, man kann Magie und Karma quasi begrenzen in dem man sagt "So etwas tut man in der Riege nicht" und dann per Gentlemans Agreement alles ausblenden, was diese Leute tun könnten. Ein SC Inquisitor mit 25k AP überzeugt nicht mal eben die Kaiserin davon, dass es besser wäre, ihn die Eidsegen auf ihre Gefolgschaft sprechen zu lassen, damit diese unverbrüchlich loyal ist (weil Proben +35 auf Selbtbeherrschung für den gängigen Adligen schwierig bis unmöglich sind), verhindert damit jegliche Art von Usurpation und Intrige im Keim, weil er es eben kann. Nein, er lehnt sich zurück und tut nichts, bzw. bleibt schön profan und darf hier und dort mal einen Zerschmetternden Bannstrahl gegen eine der oben genannten Gegnerkategorien einsetzen, womit er seine "Macht" beweist und ansonsten wie ein gewöhnlicher Höfling und Moralträger agiert.

Man kann auch irgendwie einen kalten Krieg der verhüllten Meister inszenieren, die eigentlich die Welt zwischen sich aufgeteilt haben und daher einander nicht in die Quere kommen. Aber auch das ist natürlich überhaupt nicht mit irgendeiner Art von offiziellem Hintergrund zu vereinbaren. Nahema, die verhüllte Meisterin per se, mischt sich ständig überall ein, andere verhüllte Meister sind hingegen vollkommen vergessen und höchstens ein Plotvehikel, wenn man sie mal braucht. Solche Personen haben selten eine brauchbare eigene Agenda, geschweige denn dass die Spielwelt eine solche Agenda aushalten würde (eben weil 99,99% der Spielwelt ihnen ausgeliefert ist).

Vampire erschafft ja auch keine plausiblen Strukturen für dieses Lategame, da auch hier die Möglichkeiten nicht genutzt werden, sondern man sich etwas zurechtbiegen muss. Das gleiche tut DSA ja auch und ich denke nicht, dass dies ein Problem der G7 ist. Pardona und Nahema sind z.B. verhüllte Meister, die irgendwer hätte "wegnuken" müssen, weil sie doch recht offensichtlich die Geschicke der Welt beeinflussen, nur funktioniert Spielwelt eben nicht nach Spielregeln.

Es ist allerdings auch für die eigentliche Frage irrelevant. Das Lategame kann man ja ausrechnen, wenn man möchte. Dass die Spielwelt kein plausibles und konsequentes Lategame verkraftet habe ich selbst schon so oft gemerkt (nicht mal ein vernünftiges Mittel-Game verträgt sie an vielen Stellen sobald die mächtigen Spielarten von Magie und Karma losgehen) und ich habe sogar noch Regeln in der Hinterhand, die viel mehr Lategame und Konterspiel ermöglichen. Aber an vielen Stellen denke ich, dass es problemlos möglich ist mit einem einzigen 5-10k Charakter das Schicksal ganzer Landstriche nach seinem Willen zu ändern. Und das ist sicherlich nicht gewollt, aber eben möglich. Mit 25k AP kann man dann, entsprechende Fähigkeiten vorausgesetzt, als karmaler oder zauberkundiger Charakter, ganz Aventurien in seniem Lauf maßgeblich verändern und dafür ist Aventurien mMn nicht ausgelegt, weil es zu viele Risse im Gefüge der Spielwelt erzeugt.
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Rasputin
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Eadee hat geschrieben: 17.01.2019 23:56Und wenn dann eine holde Maid, beeindruckt von des Liebling Kors, Interesse zeigt beginnt er dann direkt wild vor sich hinzubrabbeln oder läuft das dann so?
Ne, eher so:
Witchblade hat geschrieben: 17.01.2019 09:18gute Frau geht zurück in die Küche
:thorwaler: :borbi: :thorwaler:

Der Gute ist nicht der romantische Typ.
Demnächst wollte der Meister unbedingt mal "Namenlose Nacht" spielen. Das dürfte interessant werden :dunkelheit:
Anscheinend kapiert ihr es alle nicht. Ich bin hier nicht mit euch eingesperrt, ihr seid hier mit mir eingesperrt!

Andwari
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Ungelesener Beitrag von Andwari »

@moralische Bedenken
Wenn allerdings der etwas fortgeschrittene Held nach einigen Kampagnen das nächste Große Ding vorgesetzt bekommt, wo er und seine Kumpels moralisch passend für ihre bisherigen Ziele agieren könnten ... wo wäre das Hindernis? Ein Held mit 20-30k AP und typischem aventurischen Hintergrund könnte genau hier auf die Idee kommen, das Mittelreich mal eigenhändig aus der Kacke zu ziehen. Schließlich hat der sogar eine Vorgeschichte, die ihn zu bestimmten Handlungen drängt. Gemeinsam mit den zahlreichen, auch in den letzten 20 Jahren irgendwie bedeutend gewordenen Kumpels.
Die G7 hatte da noch den Dreh, dass man die Heldengruppe als eben die zuständigen Helden aufgebaut hat. Aber was ist mit ihren jüngeren Kollegen, die sich auch irgendwie durch Orkensturm, Borbaradkrise und JdF durchgewurstelt haben und jetzt vor der nächsten Kampagne stehen? Dass die End-Konfrontation nur mit dem Oberboss stattfinden wird, weil das Schicksal das eben genau für diese Helden so will, hat man den Abenteurern leider nicht gesagt, die nicht als Gezeichnete berufen wurden. Die stehen vllt. mit je 25k AP mitten in einer anderen Kampagne, haben merkliche Ressourcen und eben nicht den Grund, die für Punkt X gegen den Obererzschurken aufzusparen.

@verhüllte Meister
sind vllt. ein Mittel gegen amoralisches reines Machtstreben. Dem "Lichtling" sagen zu müssen, dass alles nach Proporz läuft und man aus Gleichgewichtsgründen gleich den verhüllten Dunkelchampion loslässt, wenn unser Held sich weiter als Lichtgestalt gebärdet ... wenig inspirierend. Fortgeschrittene Bösewichter in DSA sind immer am rumwerkeln, weil meist Dämonenknechte, Namenlosanhänger o.ä. also eben keine zurückhaltenden Typen, die sich einem kosmischen Gleichgewicht verpflichtet fühlen.

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Eadee
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Ungelesener Beitrag von Eadee »

Andwari hat geschrieben: 19.01.2019 01:02Wenn allerdings der etwas fortgeschrittene Held nach einigen Kampagnen das nächste Große Ding vorgesetzt bekommt, wo er und seine Kumpels moralisch passend für ihre bisherigen Ziele agieren könnten ... wo wäre das Hindernis? Ein Held mit 20-30k AP und typischem aventurischen Hintergrund könnte genau hier auf die Idee kommen, das Mittelreich mal eigenhändig aus der Kacke zu ziehen.
Wunderbar, was spricht dagegen? Ich meine "eigenhändig" ist jetzt eher sprichwörtlich zu sehen, aber das Mittelreich zu stabilisieren ist doch ne feine Sache und es gibt bestimmt lieblichfeldische Politiker die das nicht gerne sehen und halt politische Probleme verursachen würden. Ich sehe da noch keine verhüllten Meister auf den Plan treten sofern der Held nicht beginnt ihre Marionetten abzusägen.
Andwari hat geschrieben: 19.01.2019 01:02sind vllt. ein Mittel gegen amoralisches reines Machtstreben. Dem "Lichtling" sagen zu müssen, dass alles nach Proporz läuft und man aus Gleichgewichtsgründen gleich den verhüllten Dunkelchampion loslässt, wenn unser Held sich weiter als Lichtgestalt gebärdet ... wenig inspirierend. Fortgeschrittene Bösewichter in DSA sind immer am rumwerkeln, weil meist Dämonenknechte, Namenlosanhänger o.ä. also eben keine zurückhaltenden Typen, die sich einem kosmischen Gleichgewicht verpflichtet fühlen.
Es gab mal eine Zeit da war in DSA noch nicht alles durchsetzt mit Paktierern und Namelosen. Da gab es einfach unterschiedliche Ansichten wegen derer verschiedene Parteien in der Fehde zueinander standen. "Den Lichtling" gibt es nicht. Auch er vertritt am Ende nur die politischen Interessen irgendeiner Person (und seien es seine eigenen). Es gibt dutzende Parteien die das richtige tun wollen, aber ein unterschiedliches Verständnis davon haben was das richtige ist und deswegen kommt es zu Konflikten. Wer gut und böse ist, ist oft schlicht ansichtssache oder war es... in G7 haben sie ja von bunt auf schwarz-weiß umgestellt und waren dann nach der G7 ganz stolz Graustufen als Fortschritt verkaufen zu können. Das Grauturien mal bunt war hatte man in der Redax schon lange vergessen.

Und so nervig und willkürlich Nahema auch ist, wenigstens ist sie nicht eine weitere Paktiererin/Namenlose sondern verfolgt nur ihre eigenen Interessen (zumindest bis auch das geretcont wird. Oder wurde es schon? Ich bin nicht up to date!), damit ist sie mir schonmal 1000mal lieber als die Scharen von grauschattierten NSCs die in der Politik der neueren aventurischen Geschichte rumdümpeln.
Hier könnte ihre Signatur stehen.

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