DSA4 SL nie zufrieden

Hier finden allgemeine DSA-Themen ihren Platz, zu denen es kein explizites Unterforum gibt.
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Skyvaheri
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Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

chizuranjida hat geschrieben: 16.11.2018 14:17 (...) Klar, ein Ork passt nicht in jedes Abenteuer. Aber in manche. Er passt auch nicht in jede Gruppe, aber es ist möglich. Deswegen fände ich es unfair, Orks grundsätzlich auszuschließen. (...)
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich (oder ein anderer SL) IMMER und IN JEDEM FALL etwas grundsätzlich ausschließt. Ich habe nur geschrieben, dass der SL in seinem AB das mMn grundsätzlich darf... :wink:

Sky
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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Also eigentlich sind alle einer Meinung. Der Sl ist ein Spieler, auch er darf Vorlieben haben, kein Spieler sollte seine Vorlieben anderen aufzwingen und Rollenspiel ist in den meisten Fällen kooperativ und nicht kompetitiv.

Was man in welchen Nuancen nun mit seiner Gruppe regelt ist dann wieder Einzelfalls und Überspitzungen führen nur dazu, dass man erneut die gleiche Runde dreht. Das meiste, was noch diskutiert wird, ist dann eher semantischer Natur.
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Dingleberry
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Ungelesener Beitrag von Dingleberry »

Ich würde jetzt mal sagen, dass hier zwei verschieden Spielertypen aufeinander treffen.

Die, die primär Abenteuer spielen wollen und die, die primär Charaktere spielen wollen.

Und ich denke diese unterschiedlichen Prioritäten führen zu einer Diskussion, die keinen Konsens hat. Jeder legt beim Spielen den Fokus auf was anderes und bei Charaktererstellung und Gruppenzusammenstellung ist es das selbe. Es wäre falsch zu sagen, dass eine Herangehensweise besser ist, als die andere, aber offenbar lassen sie sich nur schlecht kombinieren.
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Nagamasa
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Ungelesener Beitrag von Nagamasa »

Dingleberry hat geschrieben: 16.11.2018 16:07Ich würde jetzt mal sagen, dass hier zwei verschieden Spielertypen aufeinander treffen.

Die, die primär Abenteuer spielen wollen und die, die primär Charaktere spielen wollen.

Und ich denke diese unterschiedlichen Prioritäten führen zu einer Diskussion, die keinen Konsens hat. Jeder legt beim Spielen den Fokus auf was anderes und bei Charaktererstellung und Gruppenzusammenstellung ist es das selbe. Es wäre falsch zu sagen, dass eine Herangehensweise besser ist, als die andere, aber offenbar lassen sie sich nur schlecht kombinieren.
Sehr schön zusammengefasst

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AngeliAter
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Dingleberry hat geschrieben: 16.11.2018 16:07Es wäre falsch zu sagen, dass eine Herangehensweise besser ist, als die andere, aber offenbar lassen sie sich nur schlecht kombinieren.
Dann sollte man das machen was beim RPG wichtig ist und sich einfach mal auf was neues einlassen (natürlich beide Fraktionen). Und nur weil es einmal beim Gruppenhonk (der eh nur Gastspieler war) mal schief gelaufen ist, ist es noch lange keinen Grund davon auszugehen das es dann bei jedem schief laufen muss.
Und wenn manche Konstellationen an Chars nicht mit DSA funktionieren, wie wäre es dann mal mit einem Systemwechsel? Bei anderen kann sowas funktionieren.
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Dingleberry hat geschrieben: 16.11.2018 16:07Ich würde jetzt mal sagen, dass hier zwei verschieden Spielertypen aufeinander treffen.

Die, die primär Abenteuer spielen wollen und die, die primär Charaktere spielen wollen.
Vielleicht, aber ich finde, das schließt sich nicht aus. Man muss seinen Charakter nicht auf Kosten des Abenteuers ausleben, und andersrum muss man den Char nicht unbedingt auf ein austauschbares Wertepaket reduzieren, um sich aufs Abenteuer zu konzentrieren.

Sicher, ein Praiot oder Schelm hat größeres Potential, ein Abenteuer zu zerschießen, und die ganze Screentime auf sein Charakterspiel zu ziehen. Aber das muss auch nicht immer so sein - nicht bei jedem Schelm in jedem Abenteuer. Auch da gibt es einen Mittelweg (mit kompromissbereiten Spielern und einigen Abenteuern, nicht allen).
Skyvaheri hat geschrieben: 16.11.2018 15:51Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich (oder ein anderer SL) IMMER und IN JEDEM FALL etwas grundsätzlich ausschließt. Ich habe nur geschrieben, dass der SL in seinem AB das mMn grundsätzlich darf
Und das sehe ich immer noch anders. :) Ich finde, der SL darf einen bestimmten Char für ein bestimmtes Abenteuer verbieten, wenn es einen guten Grund dafür gibt.
("Nein, du kannst in dem Yetiland-Abenteuer deinen Achaz nicht spielen. Nein, beim Kamelrennen im Dienste des Kalifen auch nicht." "Glaub mir, dieses Abenteuer ist nichts für Inquisitoren. Nein, auch nicht für Bannstrahler." "Bist du dir echt sicher, dass dein gjalsker Tierkrieger mit Blutrausch, Unfähigkeit Gesellschaftstalente und üblem Geruch in einem Detektivabenteuer in der Vinsalter Oper voll zur Geltung kommen wird?")

"Ich mag keine Schelme" ist kein guter Grund. Wenn das Abenteuer für Schelme nicht geeignet ist oder die Gruppe gerade wen anders braucht - okay. Nur aus Abneigung des SL - nö.
Der nächste mag keine Elfen, der dritte keine Barbaren.
Wenn der SL dann sagt "Dann meistere ich halt nicht!", was ist damit gewonnen? Darf er als Spieler auch seinem Mitspieler den Schelm verbieten, weil er ihn nicht mag? Wenn nicht, dann sitzt er trotzdem mit dem Schelm in einer Runde.
Und wie gesagt, wenn alles ausscheidet, was irgendwem nicht gefällt, bleibt wenig übrig.
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
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Feuer!
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Ungelesener Beitrag von Feuer! »

chizuranjida hat geschrieben: 16.11.2018 22:53 Wenn der SL dann sagt "Dann meistere ich halt nicht!", was ist damit gewonnen?
Damit ist gewonnen, dass der SL nicht seine Zeit für eine Runde opfert, die ihm in der Zusammenstellung keinen Spaß machen würde. Und wenn er überhaupt nicht mit einem Schelm in der Gruppe spielen will, kann er einfach für das AB ganz aussteigen. Man muss doch nicht zwingend mit Leuten zusammen spielen, wenn absehbar ist, dass die Zusammensetzung (aktuell oder dauerhaft) nicht passt und einem keinen Spaß machen würde.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Wieviele Schelme hast Du denn schon in der Runde gehabt @chizuranjida? Ich hab mir meine Vorurteile im Laufe langer Jahre redlich verdient, ich habe genug "Mein Schelm ist ganz anders"-Spieler ertragen. Wenn jemand einen Komiker spielen will, dann kann er gerne seinen Helden witzig spielen. Aber ohne Zabigu Ubigaz, Nackedei, Langer Lulatsch, Koboldsgeschenk, Aufgeblasen Abgehoben etc. etc. Wer einen Helden spielen will, der Scherze auf Kosten anderer lustig findet, sollte auch den Gegenwind aushalten.

Wenn der Meister sagt: "So macht mir das keinen Spass, sucht euch wen anderes." ... dann ist das so. Wenn der Meister ein Feenabeteuer mit lauter "lustigen" Spielerf*ckenden Kobolden und Feen bringen will, und die Spieler haben da keine Lust drauf, dann gilt das ja auch umgekehrt. Gemeinsam Spass haben kann man nur, wenn es für alle paßt.

Wenn ein Spieler mir sagt, "Ich mag keine Intrigenabenteuer", dann reicht mir das. Dann sage ich nicht: "Ich mag nicht ist kein guter Grund." Wenn alle anderen Spieler total Lust auf ein Intrigenabenteuer haben, dann hat man zwar ein Problem, aber dann muss sich halt die Minderheit entscheiden. Notfalls mit den Füssen. Es ist eine Freizeitbeschäftigung, die man betreibt, um Spaß zu haben. Gerade Schelme können extrem nervtötend sein. Die sind schon eine deutlich andere Kategorie als Elfen, Barbaren oder Geweihte.
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Lanzelind
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Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

Eine gewisse Kompromissbereitschaft und Flexibilität auf allen Seiten ist, wie so oft im Leben, sicher hilfreich.

Ich hab mal in einer Gruppe gespielt, in der kein Cross-Gender erlaubt war. Fand ich komisch (ähnlich wie @chizuranjida wäre ich aus meiner Spielerfahrung heraus bis dahin auch nicht auf die Idee gekommen, dass damit jemand ein Problem haben könnte), aber letztendlich stand ich vor der Alternative, das zu akzeptieren, eine Grundsatzdiskussion anzustrengen (wozu? Dazu gibt es ja das Forum :P) oder zu gehen. Da alle anderen Parameter stimmten, hab ich dann eben eine Frau gespielt. Ging auch. :ijw:

Letztendlich ist es mir lieber der/die SL gibt mir im Voraus klare Ansagen, welche Charaktertypen sich für das betreffende AB weniger eignen oder meinetwegen auch, mit was er oder sie nicht so gut zurecht kommt als dass er/sie das Konzept zulässt und einem dann im Spiel mutwillig (!) ständig Stolpersteine in den Weg legt, weil er/sie eigentlich keinen Bock auf meinen Charakter hat (und ich spreche jetzt nicht vom Achaz im Yetiland oder anderen Konzepten, bei denen man mit etwas GMV auch von selbst darauf kommen könnte, dass das Konzept in diesem speziellen Fall .... schwierig ist). Ist mir in dem Maße zwar selbst noch nicht passiert, aber einem Mitspieler, und da hat dann der Spielspaß aller drunter gelitten. Und nein, er hat keinen Schelm gespielt. :wink:

Um Missverständnissen vorzubeugen - gegen Stolpersteine im Spiel habe ich prinzipiell nichts (im Gegenteil finde ich es langweilig, wenn ständig alles glatt läuft), solange sie Sinn machen und nicht einfach nur aus irgendeiner Antipathie heraus entstehen.

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Skyvaheri
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Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

chizuranjida hat geschrieben: 16.11.2018 22:53"Ich mag keine Schelme" ist kein guter Grund. Wenn das Abenteuer für Schelme nicht geeignet ist oder die Gruppe gerade wen anders braucht - okay. Nur aus Abneigung des SL - nö.
Doch das ist ein guter und völlig ausreichender Grund.
chizuranjida hat geschrieben: 16.11.2018 22:53Der nächste mag keine Elfen, der dritte keine Barbaren.
Na und? Dann ist das eben so. Wenn das in Deiner Rund passiert, bist Du vielleicht der/diejenige, die nicht reinpasst. Wenn Du auf die Spielwünsche der Mitspieler keine Rücksicht nehmen willst, sagt das nur aus, dass Du Dich wichtiger nimmst als Deine Mitspieler. Gleich ob Spieler oder SL.

Ich versuche noch ein letztes Mal zu erklären, warum ich klare Ansagen vorab für die einzige Methode halte, späteren Frust zu vermeiden und damit die "bessere" Lösung:
Gehen wir davon aus, ich habe mich von Dir breitschlagen lassen, dass Du was spielen darfst, was mir (eigentlich) nicht passt und ich zuerst abgelehnt habe. Mitten im Abenteuer merke ich dann, dass Du mir damit den Spaß verdirbst oder ich einfach immer wieder mehr Aufwand damit habe, als mir gefällt.
Ich reagiere darauf, indem ich Dir dann ingame auch den Spaß verderbe, weil ich mich ärgere. Bspw. reagiere ich (wie @Rasputin das praktiziert) mit der "vollen Härte" der Spielwelt auf Deinen Char bzw. seine Aktionen. Zusätzlich nehme ich jede Gelegenheit wahr, meinen Frust an Deinem Char auszulassen und ärgere/drangsaliere/mishandle ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit - und dafür kann ich ja problemlos jeden Spielabend auf's Neue immer wieder sorgen, denn ich bin der SL. Während Du nur über Deinen Char bestimmst, bestimme ich die über Spielwelt, denn dazu habe ich das Mandat aller Spieler, sonst wäre ich kein SL.

Da haben dann ganz bestimmt alle gewonnen. :rolleyes:

[Edit]@Lanzelind hat ähnliches geschrieben, hatte ich aber erst zu spät gesehen.[/Edit]

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Ist das nicht alles Semantik? Ein Spielleiter, der nicht leitet, ist kein Spielleiter. Sprich, wenn jemand absolut nicht unter Bedingung X leiten will, ist er eben genauso in der Position wie ein Spieler. Der kann ja auch sagen "mit SC X spiele ich kein Abenteuer". Ein Spielleiter hat und braucht auch keinerlei Sonderrechte, denn er ist nur dann Spielleiter (mit Sonderrechten der Weltgestaltung) wenn er das Spiel leitet.

Also im Endeffekt haben alle am Tisch das gleiche Recht ihre Meinung kund zu tun und ihre Konsequenzen. Im Regelfall muss es nicht besonders drastisch sein, auch wenn als Beispiel natürlich der Auftritt der Dramaqueen bunter wirkt, als die freundschaftliche Absprache und Einigung auf Konzepte - wie sie vermutlich in 80% aller Runden stattfindet. Das ein paar Runden irgendwie dysfunktionale Mechanismen haben, hat man ja mitbekommen, aber grundsätzlich ist alles eigentlich kooperatives Miteinander.

Die gesamte Pseudo-Offensive seitens Spieler und SL, die eine Seite drückt ihren Charakter durch, die andere Seite hat tyrannische Spielweltrechte, die sie durchdrückt, ist doch ein gutes Stück Dramatisierung und auch nicht hilfreich. Alles was beim gemeinsamen Spiel passiert, ist ein gemeinsamer Prozess, ein Konstrukt von freiwillig miteinander interagierenden Personen. Sobald die Prämisse nicht mehr gilt, sollte man kommunikativ eingreifen und das tun, was Menschen eben machen, wenn sie soziale Konflikte haben. Aber ein Problem des Rollenspiels ist das definitiv nicht.

Ich habe nicht das Gefühl, dass irgendwelche Extrempositionen, die nur eingenommen werden, um die Diskussion zu bedienen, irgendwas beitragen.
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Ungelesener Beitrag von AngeliAter »

Lustig nur, das der SL der wegen des Schelms nicht leiten möchte zum Spieler wird und dann immer noch den Schelm, nur unter einen anderen SL, vor der Nase hat.
Ich weiß jetzt nicht aber wenn ich etwas nicht mögen würde, dann würde ich zumindest gerne etwas Kontrolle darüber ausüben wollen (und das geht als SL doch deutlich leichter wie als Mitheld).
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Jadoran hat geschrieben: 16.11.2018 23:27Wieviele Schelme hast Du denn schon in der Runde gehabt


Ich habe selber lange eine Schelmin gespielt, diese hier: Horasischer Vagant @ Euer Held als Lehrmeister

Zeitweise nur gespielt, zeitweise hab ich zeitgleich gemeistert. Wir haben in festen Gruppen oft abwechselnd gemeistert und dann meist die Helden des jeweiligen Meisters in der Gruppe gelassen und mitgeschleppt.
Es ist gut möglich, dass ich meine Mitspieler damit genervt habe, aber nicht in dem Maße, dass sie mich gebeten hätten, einen anderen Char zu nehmen. (Das haben der Pirat und der Ferkina-Stammeskrieger geschafft :wink: ; bei letzterem war mir auch vorher klar, dass der grenzwertig war. Achja und die tulamidische Hexe mit Angst vor Männern, die ging auch nicht, so langfristig gesehen. :ijw: )

In einer anderen Gruppe hat zeitweilig eine Mitspielerin einen Schelm gespielt. Auch das ging.

Der einzige Held, der bei uns mal umgebracht wurde, weil er dem Meister zu sehr auf die Nerven ging, war ein Zwerg, soweit ich mich erinnere.
Skyvaheri hat geschrieben: 17.11.2018 00:02Wenn Du auf die Spielwünsche der Mitspieler keine Rücksicht nehmen willst, sagt das nur aus, dass Du Dich wichtiger nimmst als Deine Mitspieler. Gleich ob Spieler oder SL.
Das sage ich ja die ganze Zeit. Wenn jemand einen Schelm spielen will und der Meister darauf keine Rücksicht nimmt ... :wink:
Skyvaheri hat geschrieben: 17.11.2018 00:02Gehen wir davon aus, ich habe mich von Dir breitschlagen lassen, dass Du was spielen darfst, was mir (eigentlich) nicht passt und ich zuerst abgelehnt habe. Mitten im Abenteuer merke ich dann, dass Du mir damit den Spaß verdirbst oder ich einfach immer wieder mehr Aufwand damit habe, als mir gefällt.
Was machst du denn, wenn jemand, dessen Helden du einfach so durchgewunken hast, dir mit seinem Char das Abenteuer zerschießt und den Spaß verdirbt? Oder glaubst du, dass das bei Standard-Helden wie Kriegern, Schatzsucher-Zwergen, Magiern, Elfen, Hexen, Ronnies oder Streunern nicht passieren könnte?
Wirst du dann auch so nickelig und rächst dich ingame?
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bluedragon7
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Ungelesener Beitrag von bluedragon7 »

Da sind wir wieder an dem Punkt daß ein SL nur soviel mehr Rechte hat als die anderen Spieler wie diese im zugestehen.
Anders wird es auf Dauer nicht funktionieren.

Wenn der SL ständig Konzepte verbietet die alle anderen sich in der Gruppe wünschen, dann schränkt einer den Spielspaß vieler ein und das sollte nicht sein* und wenn man keinen Kompromiss** zwischen den Wünschen einzelner Spieler (incl SL) findet sollte man in der Konstellation nicht weiter spielen.

Wenn mein SL sagt er will keine Schelme dann applaudiere ich weil er nicht nur seinen Spielspaß sondern auch meinen und den der meisten anderen Mitspieler rettet ;-)

*Betonung auf ständig, dauerhaft alle einer Meinung geht kaum.
**Je absoluter die Meinungen umso schwieriger.
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Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

chizuranjida hat geschrieben: 17.11.2018 01:45Das sage ich ja die ganze Zeit. Wenn jemand einen Schelm spielen will und der Meister darauf keine Rücksicht nimmt ...
Genau, damit nimmst Du Dich als Spieler wichtiger, weil Du unbedingt Deinen Willen durchsetzen willst ... ich will, ich will, ich will.

Ich weiß, dass Du es genau andersrum gemeint hast. Aber wenn man eine Aussage nach Belieben deuten kann, ist es kein Argument in einer Diskussion, sondern nur mehr eine Sichtweise, die man vertritt.
Wenn Du den rechten Weg nicht findest ... geh links!

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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@chizuranjida: Es gibt Konzepte, die funktionieren ... nur in ganz besonderen Konstellationen. Schelme gehören meiner persönlichen Erfahrnung nach dazu.
Es mag Grupen geben, die aus dem Lachen nicht mehr herauskommen, wenn der Schelm mal wieder seine DSDS-Nummer abzieht und dem Praiosgeweihten bei der Predigt die Gewänder runter schelmt. Ich war noch in keiner solchen.
Ich kenne durchaus nette Leute, die einen Schelm versucht haben. Es liegt also nicht nur an den Leuten. Klar kann, wenn die Chemie nicht paßt, auch ein völlig unexotischer Held zu massiven Problemen führen, weil der Spieler nicht mit anderen Spielern/SL "kann". Ich hatte auch schon so einige Maria-Susannes (die vornehmlich auf Cons), Hobbyfolterer und Mitspielerkorrigierer am Tisch. Ich bin auch mal aus einer Gruppe raus, weil die drei anderen Folterszenen einfach gerne en detail auspielten und ich nicht. (Sind meines Wissens nach alle nicht straffällig geworden und waren ansonsten durchaus nett). Es war auch mal länger eine Spielerin in einer Runde dabei, deren Heldin sich dauernd in Situationen begab, wo ihr eigentlich eine Vergewaltigung hätte sicher sein müssen. (Meine NSC vergewaltigen keine Heldinnen, es kommt notfalls immer irgendwas dazwischen.). Sie ist dann auf Gelegenheitsprostitution umgestiegen (ausschliesslich IT, OT war sie komplett "normal")

Wenn es einfach nicht passt, dann läßt man es.
Es ist besser, den Schelm abzulehnen, als dem Schelm einen Kobold auf den Hals zu hetzen, der dann dauernd reziproke "Scherze" mit dem Schelm macht. Das ist nur PvP auf SL Ebene, und PvP ist auch so etwas, was nur "in ganz bestimmten Konstellationen" paßt.

Es dreht sich weniger darum, wie "wichtig" man sich nimmt, oder ob der SL "bestimmen" will, sondern dass man einen gemeinsamen Grund findet. Und dazu muss man kommunizieren, was man (ggf. nicht) will. Wenn es nicht paßt, dann merkt man es lieber vorher, also wenn "mag ich gar nicht" auf "ich will will will aber" stößt.
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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Rasputin hat geschrieben: 15.11.2018 11:40
bLa9000 hat geschrieben: 15.11.2018 11:38I.d.R steht das Abenteuer ja fest und sagt dann die Spieler dürfen sich SC's generieren. Zumindet läuft das bei uns so ab. Und als Meister hast du ja als einziger den Überblick darüber ob die Charaktere für ds Abenteuer geeignet sind.
Ist bei uns genau umgekehrt. Die Charaktere stehen zuerst, dann äußern die Spieler ihre Meinung dazu, was sie so ungefähr gerne machen wollen oder was ihnen gar keinen Spaß machen würde (Erkundung, Kampf, Gesellschaft, Region, Gut/Böse/Neutral, etc) und dann werden erst Abenteuer geplant.
Im Wesentlichen ist das der Kern.

Wenn die Charaktere feststehen, sucht der SL ein Abenteuer aus/denkt sich eins aus, dass zu den Charakteren passt.

Wenn hingegen das Abenteuer zuerst feststeht, dann bauen sich die Spieler Charaktere/wählen welche aus, die dazu passen wofür der SL Vorgaben macht.

In meinen DSA-Gruppen kommt beides immer wieder vor. Gerade wechselnde SLs bei bestehenden Gruppen landen eher im zweiten Bereich, gerade große Kampagnen eher im ersten.


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Dass gewisse Charaktere grundsätzlich abgelehnt werden und nicht, weil sie nicht ins Abenteuer passen, ist natürlich unschön, aber leider legitim. Ich spiele selber häufig Exoten und habe oft mit diesen ungerechtfertigten Einschränkungen zu leben, aber in der Essenz gibt es halt Dinge, die Leute nicht leiten/bespielen wollen und das ist ihr gutes Recht.

Ich meine letztens erst wollte eine Spielerin einen Brazoragh-Geweihten (DDZ) spielen, der Vergewaltigung für göttliche Pflicht hält und diese im Spiel auch ausführt. Natürlich hat sie explizit die Gruppe um Erlaubnis gefragt und keinem übel genommen, wenn die Antwort "Nein, sowas will ich prinzipiell nicht als SC sehen" gelautet hätte.

Dass nun empfindlichere Leute schon Elfen, Echsen, Orks, Crossgender-Spiel oder Dämonenbeschwörer grundsätzlich ausschließen, ist äußerst schade und sicher weniger nachvollziehbar, aber aus den selben Gründen ihr Gutes recht.

Gilt natürlich auch für Schelme, wobei Schelme anscheinend einen so schlechten Ruf haben, dass oben genannter massenvergewaltigender Brazoraghgeweihter ancheinend leichter als gruppenkonform akzeptiert wird. Ich selbst habe immer Schelme zugelassen, auch wenn ich sie nicht mag. Allerdings hatte ich noch keinen Spieler, der nach einem Abend Schelm spielen diesen Charakter weiter führen wollte. Lustig sein müssen ist ziemlich stressig und Komiker kein anspruchsloser Beruf. Und effektiv muss der Schelmenspieler genau das tun, (ohne einfach auf "Witze machen" würfeln zu dürfen, wenn ihm nichts einfällt).


Persönlich habe ich erst einmal einen Charakter grundsätzlich (abenteuerunabhängig) abgelehnt und das war ein Trollzacker-Fekina-Bergmann-Gladiator nach 4.0. Hätte nicht gedacht, dass tatsächlich mal ein Spieler so was ernsthaft an einen Tisch bringt.

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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Für mich persönlich ist einer der Punkte, der beim Zusammenspiel von sehr verschiedenen und teilweise sehr exotischen Charakteren mit am Wichtigsten ist, einfach die innerweltliche Stimmigkeit der ganzen Aktion. In einem eher Sandbox-artigen, offenen Abenteuerfeld ohne größere, äußere Zwänge gibt es selten Grund für sehr gegensätzliche Charaktere (arroganter Adliger / jähzorniger Ausländer; magieunfreundlicher Praiot mit ausufernd extrovertiertem Zauberer; etc), wirklich länger beisammenzusein. Sich dann als Spieler irgendwelche Gründe an den Haaren herbeizuziehen finde ich dann meist a) anstrengend und b) oft einfach dann nicht zum Charakter passend, wenn man sich die Frage stellt, wie der Char mit seinen Mithelden umgehen würde, wenn es keine SCs sondern NSCs wären.

Auf der anderen Seite gibt es auch nur eine begrenzten Anzahl an Tropes und Klischees, die der Meister als Weltensteuerer auffahren kann um eigentlich wenig zueinander passende Helden als "Truppe wider willen" zusammenzuhalten, bis sie sich besser kennenlernen. Es gibt nun mal nur soundso viele "Zusammen vom Feind eingesperrt und jetzt Flucht planen!" und "Überlebende nach Unglück eines großen Schiffes!" - Aufhänger, die dann auch lange genug dauern, dass wilde Combos (Mittelreicher Krieger und Orkjäger, etc. pp.) wirklich innerweltlich realistisch Lust entwickeln könnten, länger etwas zusammen zu unternehmen.

Was ich sagen will ist: Natürlich geht als SL vieles, natürlich kann man sich mit "Fantasie" einen Plot überlegen, wie der Ork in die Vinsalter Opernintrige passt, aber ob auch bei deutlichem Mehraufwand das Ergebnis GUT wird und der Orkspieler dann auch noch das Gefühl hat er kann seinen Ork so spielen wie ER sich das vorgestellt hat, möchte ich in vielen Fällen in Zweifel ziehen. Insofern ist der Spruch "Das kannst du schon so machen, aber dann isses halt kacke." nach wie vor bei vielen exotischen Konstellationen mit mehr als einem Quentchen Wahrheit gefüllt.

Was der Grund ist, warum wir unsere Königsmacher-Kampagne gerade mit einer sehr homogenen Gruppe spielen (Alles Menschen, Belhanker Magier, Arivorer Krieger, lokalhorasische Jagdfrau, zugezogener Boronpriester, Vinsalter Geheimagent, als Exot einen Fasarer Leibwächter für den Chef).

Malko
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Ich sehe mich, wenn ich SL bin, mehr als Dienstleister (aber auch im Eigeninteresse). Ich plane weniger ein Abenteuer und versuche dann die Spieler in Richtung einer guten Charakterkomposition zu schieben. Damit stehe ich zuweilen auch vor Problemen. Einer meiner Spieler spielt einen ziemlichen Loner-Charakter, der oft Abstand von der Heldengruppe sucht, und ist in seinem Spiel oft recht unkooperativ.

Ich glaube, man kommt nicht ganz um Erziehung und Selektion der Spieler herum. Ein Schelm wie ihn hier alle beschreiben muss ingame Konsequenzen erfahren (diese Charakterklasse ist eigentlich ziemlich überflüssig) und wenn einem Spieler das nicht passt, muss er sein Spiel und seine Charakterwahl überdenken. Die Welt passt sich nicht ihrem Bewohner an, allenfalls passt der Bewohner sich die Welt an, wenn er oder sie kann ...

Mein Spieler hatte sich mal darüber beklagt, dass ich ihm das Abenteuer aufzwinge, weil ich mich konsequent daran halte, dass der Plot stattfindet wo die Spieler sind (also oft nicht dort, wo er ist).

Ich freu mich, dass er es langsam versteht. ;)

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Sumaro
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@Schelme

Habe ich schon zwei sehr gute Spieler*innen hier im Forum gehabt, die Schelmen-Konzepte gespielt haben und dabei weder PvP noch sonst was angestrebt haben. War ein total schönes Spiel mit Schelminas Schelmin und mit Oerty, in der Frühzeit meiner Foren-Abenteuer-Zeit. Also kann die Erfahrung, die seien unspielbar, immer PvP und sonst was nicht nachvollziehen, aber ich kann schlechte Erfahrungen nachvollziehen. Man darf sich faktisch nicht sklavisch ans Regelwerk halten, weil Aventurien und auch jede normale Sozialmechanik das nicht verkraftet. Auch Hexen, die hauptsächlich Hexen sind (was macht Hexen aus? Fluchmagie, hässliche Einflusszauberei und sonstige egomanische Magie), Druiden, die hauptsächlich Druiden sind (Beherrschungsrituale, Isolationisten oder Soziopathen auf dem Machttrieb), Gildenmagier, die hauptsächlich Gildenmagier sind (Typen mit mindestens einer Zwangsneurose, oft auch noch arrogant oder sonst wie eingebildet) usw usf. machen im Spiel ohne den Fokus auf einer hauptsächlich menschlichen Komponente nur Schwierigkeiten. Schelme sind was ihre Zauberauswahl betrifft noch einmal ein bisschen blöd aufgestellt, aber die kann man ja problemlos abändern und auch solche Dinge wie "Nur aus Spaß zaubern" wandelt man ab in etwas weniger soziopathisches. Dann geht das alles gut.

@SL/SC
Die Spielwelt als solches existiert ja auch nicht, sie ist ein Konstrukt aus Flickwerken und Bühnen, mit denen man arbeiten muss. Da passen viele Versatzstücke nicht zueinander und nicht ineinander und damit hat man immer ein Problem, nicht nur mit einem "exotischen" SC sondern auch als Spieler generell und als SL. Man denkt sich da immer etwas zurecht, was aber niemals so in den Büchern steht, sondern was immer gewaltige Räume, die in Aventurien zu leer sind (oder keinen Sinn ergeben) mit seiner eigenen Vorstellung eines Fäntelalters füllt.

Und genau da sehe ich hier eher das Problem als in der Autorität des SL oder der Egomanie der Spieler (SL inklusiv). Das würde ich nämlich unter dem #Kommunikation beschreiben. All diese Probleme "Ich will gerne Charakter X spielen" "Charakter X passt aber nicht dahin, spiel was anderes" sind nur dann Probleme, wenn man sich nicht austauscht und auf Augenhöhe kommuniziert. Man muss ein gemeinsames Bild davon entwickeln, was man gerne spielen möchte und auch wie man sich die Welt vorstellt. Nur mit diesem gemeinsamen Bild vor Augen geht man dann in die Entwicklung von Spielrunden und auch von Kampagnen und Abenteuern. Ich kann mir z.B. problemlos vorstellen, dass man in einer horasischen Intrige einen Ork spielen kann. Entweder als exotisches Lustobjekt so wie Seidenpelz oder auch dass der Ork Teil eines illegalen Kampfrings horasischer Logenmitglieder ist und sich quasi seine Freiheit erkämpfen muss. Aber dafür muss man ein gemeinsames Bild vom Setting erschaffen, bevor man sich daran macht Abenteuer und Kampagnen zu starten.

Ich persönlich bin auch kein Freund von dem Wort "Erziehung" in irgendeinem Kontext um meine Mitspieler. Ich benutze es mal scherzhaft, wenn ich sie ein wenig foppen möchte, aber eigentlich ist es ein wechselseitiges Lernen und gemeinsames Entwickeln von Spielwelt und Konzepten. Gerade neue Spieler haben mir als SL häufig viel neues beigebracht, weil sie ganz anders auf die Spielwelt geschaut haben. Die "erziehe" ich nicht.
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Feuer!
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Ungelesener Beitrag von Feuer! »

Was mich an dieser ganzen Diskussion gerade ein wenig irritiert ist die offenbare Annahme einiger, dass die Gruppe zwingend in genau derselben Konstellation zusammenbleiben muss (wie z. B. diese Aussagen, wenn der SL nicht leitet, weil er keine Schelme mag, diesen Schelm dann halt als Mitspieler hätte -- wo steht, dass der SL dann überhaupt in der Runde spielen muss?). Wir sind doch alles freie Menschen, die in unserer freien Zeit etwas spielen wollen, um Spaß zu haben. Und wenn ich frühzeitig merke, dass ich in der aktuellen Gruppenzusammensetzung keinen Spaß hätte, weil man sich nicht einig wird, gehe ich. Ist natürlich immer schade, wenn eine Runde schon länger zusammenspielt, aber ganz ehrlich, es geht hier um unsere Freizeit, und die sollten wir uns nicht mit unnötigem Stress beladen (und solche unpassenden Runden sind meistens für mindestens einen, teilweise sogar alle Beteiligten irgendwann stressig, weil es nicht rund läuft / passt).

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Wizkatz
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Ungelesener Beitrag von Wizkatz »

Sumaro hat geschrieben: 17.11.2018 10:51 Ich kann mir z.B. problemlos vorstellen, dass man in einer horasischen Intrige einen Ork spielen kann. Entweder als exotisches Lustobjekt so wie Seidenpelz oder auch dass der Ork Teil eines illegalen Kampfrings horasischer Logenmitglieder ist und sich quasi seine Freiheit erkämpfen muss. Aber dafür muss man ein gemeinsames Bild vom Setting erschaffen, bevor man sich daran macht Abenteuer und Kampagnen zu starten.
Was aber heißt, dass jemand, der seinen Ork weder als Lustsklave noch als vermenschlichter Untergrund-Ringkämpfer geplant hat, da deutliche Einschnitte machen muss. Bis hin zur kompletten Änderungen einer möglicherweise geplanten Backstory. Und selbst wenn das klappt, vermute ich, dass die restliche Spielergruppe aus angepassteren Horasiern sich ganz schön verbiegen müssen wird um innerweltlich-logisch einen Grund zu finden, jetzt ausgerechnet diesen SO2 Pitfight Ork in irgendeiner Form in ihren SO10 Intrigenplot zu integrieren. Von "problemlos" würde ich da als langjährig auch selbst leitender Spieler im Leben nicht reden. Letztlich passiert also genau das, was schon mehrmals gesagt wurde, "jedes" Charakterkonzept passt halt nicht in "jedes" Abenteuer, und mehr wollte ich zumindest auch nicht ausdrücken. ;-)

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Sumaro
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Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Also jemand der gerne einen Schwarzmagier in seinem Magierturm spielen möchte oder einen Priester in seinem Schrein, kann auch nicht die Phileassonsaga spielen, weil er wesentliche Bestandteile seines Konzeptes aufgeben muss. Aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das in dieser Diskussion bringen soll. Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich, dass man sich absprechen muss und das dann gar nicht die Frage nach einer Integration des Konzeptes aufkommt, sondern es zu einer Symbiose wird.

Diese seltsamen Beispiele sind letztlich total an den Haaren herbeigezogen und nicht im geringsten hilfreich. Wenn sich ein Spieler nicht mit seinen Mitspielern einigen kann, wie und was man zusammenspielen möchte, liegt das Problem wo ganz anders und nicht im "Konzept".
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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Jadoran hat geschrieben: 17.11.2018 08:24Es mag Grupen geben, die aus dem Lachen nicht mehr herauskommen, wenn der Schelm mal wieder seine DSDS-Nummer abzieht und dem Praiosgeweihten bei der Predigt die Gewänder runter schelmt.
Wenn der Schelm von sich aus einen Praiostempel betritt und dort sogar auch eingelassen wird, dann ist er doch irgendwie schon auf dem Weg der Besserung?
Jetzt muss er diese Aktion nur noch lang genug überleben, um sich eine schöne Bußqueste auszusuchen.
Gelobt sei Praios! :cookie:
Jadoran hat geschrieben: 17.11.2018 08:24Klar kann, wenn die Chemie nicht paßt, auch ein völlig unexotischer Held zu massiven Problemen führen,
Der Spieler ist nett, nur sein Zwerg bestand aus seinem Goldgier-Wert und nichts weiter. Kann gut sein, dass Schelme mehr dazu verleiten, aber auch ein jähzorniger Thorwaler, sehr ehrenhafter Krieger/Ronnie, badocophober Elf etc pp kann ein Abenteuer zerschießen.

Ich finde es ja völlig legitim, einen bestimmten Char für bestimmte Abenteuer nicht zuzulassen, oder einem Spieler nahezulegen, den Char zu wechseln, wenn der vorige für die Runde nicht so der Hit war. Wenn er meint, sein Schelm/Zwerg/Ork ist aber doch okay, kann er ja auch anbieten, selber was zu meistern, wo der reinpasst, und dann mal sehen ob alle anderen begeistert zusagen oder an dem Tag schon was vor haben (oder auf einmal ein ganz tolles anderes Abenteuer hervorzaubern was sie schon lange mal selber meistern wollten).

"Keine Schelme, weil ich SL bin" heißt doch irgendwie: "Dein Schelm wird sowieso kacke, du bist nur zu blöd, das zu begreifen."
Satinavian hat geschrieben: 17.11.2018 08:46Persönlich habe ich erst einmal einen Charakter grundsätzlich (abenteuerunabhängig) abgelehnt und das war ein Trollzacker-Fekina-Bergmann-Gladiator nach 4.0. Hätte nicht gedacht, dass tatsächlich mal ein Spieler so was ernsthaft an einen Tisch bringt.
Dabei dachte ich, die wären das Paradebeispiel für die DSA4-Generierung gewesen. :grübeln:
"Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Al'Anfa wieder eins drauf kriegen wird."
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

chizuranjida hat geschrieben: 17.11.2018 14:20"Keine Schelme, weil ich SL bin" heißt doch irgendwie: "Dein Schelm wird sowieso kacke, du bist nur zu blöd, das zu begreifen."
Nein, das heisst tatsächlich nur. "Ich kann DSA Schelme nicht ausstehen und habe es satt, es immer wieder 'doch mal ausprobieren' zu sollen." Gestehe mir zu, zu wissen, was ich mag. :cheer:
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Ungelesener Beitrag von hexe »

:grübeln: Bin ich wirklich so alleine, wenn ich mich bei einer neue Runde mit mir als SL erst nachfrage, was für Charaktere ich habe und mir dann eine Geschichte dazu überlege? Also Abenteuer nach Charakteren auswähle?
Die letzte Runde, die ich so gestartet habe läuft seit 17 Jahren, sind nur noch zwei von drei der anfänglichen Charakteren dabei, was an Spieler-Fluktuation lag. Irgendwas fällt einem doch immer ein, wie und warum genau die sich treffen und wie es weiter geht und warum man zusammen bleibt.

Wo treffen sich ein Brabaker Magier, ein Kristallomant, eine Firnelfe und eine Schelmin? Antwort: Im Keller der brabaker Akademie!
Der eine muss da eine Sauerei weg machen und die anderen drei sind doch prima Studienobjekte. Die Objekte schließen sich zusammen um dort raus zu kommen, der Magier bemerkt das, es kommt zu einem Gerangel, das zufällig herumstehende Auge des Limbus Artefakt (eigentlich gedacht um die Sauerei weg zu machen) löst aus und WUSCH! Sind alle weg! - Gruppenzusammenführung. Check. - 1. Abenteuer Lost in Limbus. Wird schon irgendwie zusammen schweißen...*

*das ist allerdings eine Voraussetzung, die ich an die Spieler stelle. Sie sollen Interesse haben mit den anderen SCs zu agieren und eine irgendwann eine freundliche Zuneigung entwickeln. Reiberein zu Beginn darf es gerne geben (wie in jeden Buddy-Movie), aber irgendwann sollte man sich gegenseitig respektieren.
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Skyvaheri
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Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

AngeliAter hat geschrieben: 17.11.2018 01:32Lustig nur, das der SL der wegen des Schelms nicht leiten möchte zum Spieler wird und dann immer noch den Schelm, nur unter einen anderen SL, vor der Nase hat.
Ich weiß jetzt nicht aber wenn ich etwas nicht mögen würde, dann würde ich zumindest gerne etwas Kontrolle darüber ausüben wollen (und das geht als SL doch deutlich leichter wie als Mitheld).
Ja, wenn Du dann weiter mitspielst und der neue SL den Schelm akzeptiert, hast Du ihn vor der Nase. Genau so wie der Praioten-Spieler den Schwarzmagier vor der Nase hat, falls der SL beides zulässt. Aber Du musst als Spieler keinerlei Vorbereitungsaufwand für die Spielrunde treiben oder den Schelm-Spieler "aktiv" anspielen und bestmöglich in die Handlung einbinden. Genau das macht aber ein guter SL. Wenn Dich der Schelm nervt, spieltst Du ihm ingame ähnlich böse Streiche, bis er's kapiert. Wenn er Dich so nervt, dass Dir der Spielspaß vergeht, dann bleibt Dir auch als Spieler die Option die Runde zu verlassen oder das AB auszusetzen.

chizuranjida hat geschrieben: 17.11.2018 01:45Ich habe selber lange eine Schelmin gespielt, diese hier: (...)
chizuranjida hat geschrieben: 17.11.2018 14:20"Keine Schelme, weil ich SL bin" heißt doch irgendwie: "Dein Schelm wird sowieso kacke, du bist nur zu blöd, das zu begreifen."
Ach daher weht der Wind! :rolleyes: Du bist eine Schelmspielerin und fühlst Dich als Spielerin diskreditiert, wenn ein ein SL sagt "mit Schelmen spiele ich nicht"?! :grübeln:
Sorry, aber da liegt das Problem eindeutig bei Dir, wenn Du sachliche, ich-bezogene Aussagen als persönliche Wertungen Dir gegenüber empfindest.
Ich maße mir in keinster Weise an über die Spielfähigkeiten eines Spielers/einer Spielerin zu urteilen, wenn ich sage "XY" will ich nicht in meinem AB haben. Das ist eine rein ICH-bezogene Aussage über meine Wünsche und Rahmenbedingungen und keine Wertung dem anderen gegenüber. Und sorry, das sollte man auch genau so verstehen und akzeptieren und nicht mit "ich will aber" oder "Du hast kein Recht mir vorzuschreiben..." reagieren.

chizuranjida hat geschrieben: 17.11.2018 01:45
Skyvaheri hat geschrieben: 17.11.2018 00:02Gehen wir davon aus, ich habe mich von Dir breitschlagen lassen, dass Du was spielen darfst, was mir (eigentlich) nicht passt und ich zuerst abgelehnt habe. Mitten im Abenteuer merke ich dann, dass Du mir damit den Spaß verdirbst oder ich einfach immer wieder mehr Aufwand damit habe, als mir gefällt.
Was machst du denn, wenn jemand, dessen Helden du einfach so durchgewunken hast, dir mit seinem Char das Abenteuer zerschießt und den Spaß verdirbt? Oder glaubst du, dass das bei Standard-Helden wie Kriegern, Schatzsucher-Zwergen, Magiern, Elfen, Hexen, Ronnies oder Streunern nicht passieren könnte?
Wirst du dann auch so nickelig und rächst dich ingame?
Wenn ich einen Helden durchgewunken habe und hinterher merke, dass ich den Helden nicht abkann, bzw. dass mir der Spieler den massiv Spaß verdirbt, würde ich das beim Spieler klar ansprechen und versuchen ihn entweder dazu zu bewegen den Helden so zu spielen, dass mich (als SL) das nicht mehr stört oder ihn bitten doch einen anderen Char zu spielen (falls das "Störende" ein zentrales Charakteristikum des Chars ist). Nun kommt es auf den Spieler an. Ist er einsichtig und gibt sich Mühe, das "störende Verhalten" abzustellen oder zu wechseln ist ja schon alles gut. Wenn der Spieler sein Char-Verhalten nicht anpasst, weil ich ihm ja "nicht reinzureden" habe, dann habe ich zwei Möglichkeiten: 1.) maximale Konfrontation: "Du oder ich" sprich entweder das SL-Amt niederlegen oder ihn vom Spielen auszuschließen. Das hängt natürlich auch stark von den anderen Spielern ab, welche Wünsche diese haben. 2.) die beschriebene "Härte" der Spielwelt mit entsprechenden Situationen, die immer kniffliger für den Chaos-Helden werden.

Ich kann Dir ein reales Beispiel aus unserer G7 Zeit nennen (zuerst mal "Szenen-Beschreibung"):
Die Gezeichneten waren im Hochgebirge unterwegs, auf einem eiskalten Berggrat und die Nacht nahte. Das war eine Szene für die Ifirn-Geweihte mit der entsprechenden Liturgie "Sichere Zuflucht finden". Dann kam die "Schwierigkeit" , denn die Zuflucht war eine Höhle, die etwa 10 Schritt unterhalb des Weges an einer senkrechten Felswand lag, bei der es 2000 Schritt in die Tiefe ging. Geplant war, dass sich die Gezeichneten gegenseitig anseilen und dann dort eine ruhige Nacht verbringen. Von meiner Seite aus waren keinerlei besondere Schwierigkeiten (oder gar Würfelproben!!) geplant, damit es nicht völlig unnötig zu einer Absturz-Katastrophe kommt. Ich wollte nur hören: "OK, wir seilen uns an, helfen uns gegenseitig und einer nach dem anderen klettert runter. Einer der "KK-starken" zuerst, der andere als letztes, blabla..." Die "Besonderheit" der Szene war ja schon passiert: Die Ifirn-Geweihte konnte über ihre Liturgie eine eigentlich "unauffindbare" Höhle finden und hatte deswegen eine eigene Szene.

Jetzt zum Spielerverhalten:
Einer der Chars hatte herausragende Körperliche Eigenschaften und sehr hohe Körperliche Talentwerte, u.a. in Klettern. Der Spieler war nun urpötzlich auf einen "Nervenkitzel-Todesgefahr-Kick" aus und wollte von mir wissen, welche Probe ich von ihm haben möchte, damit sein Char OHNE jede Sicherung per Freiklettern in PLATTENRÜSTUNG und MIT GEPÄCK (ich habe nachgefragt, kein Irrtum möglich!) dort runterkommt.
Und da habe ich mich massiv geärgert, denn jedwede Nachfrage von mir "das ist eine dumme Idee, wenn Du abstürzt, dann stirbt Dein Char" wurde mit "Ich will das jetzt aber machen." und "ich würfel gegen 17/21/18 mit TaW 11, los sag schon, was ist der Aufschlag!" quttiert.
Ganz ehrlich, da war für mich Schluss mit lustig. Ich hatte sehr viel Zeit und Mühe speziell in das Zeichen (und die Entwicklungsmöglichkeiten) dieses Chars investiert und überhaupt keine Lust dies für den "spontanen Kick" einer Probe zu riskieren. Was wenn genau in diesem Fall die Doppel- oder gar Triple-20 da liegt? :ups:
Wir hatten schon mal eine Triple-20 beim Reiten. Ausgerechnet. Nur konnte da der Spieler absolut nichts dafür und hatte auch nichts provoziert. Trotzdem hat die Aufarbeitung unter Beibehaltung der "aventurischen Stimmigkeit" und dem Würdigen eines herausragenden Patzers mitten in einem Finale wertvolle Spielzeit verschlungen.
Und nun will ein Spieler das Leben seines Chars völlig unnötig riskieren? Oder mich als SL zwingen mir eine hanebüchene Rettung auszudenken, wenn es wider aller Wahrscheinlichkeit doch schiefgeht? Ne, sorry! Das ist eine Situation, die ich als SL nicht so akzeptieren muss.
Ich habe ihm die Probe genannt (keine Ahnung mehr, wie hoch die wirklich war), ihm aber auch klar die Konsequenzen genannt: Sollte die Probe schiefgehen, stürzt der Char unrettbar ab und stirbt. Er wird nicht durch göttliche Intervention gerettet und für den Spieler ist unsere G7 zu Ende. Sprich ich hätte ihn direkt im Anschluss achtkantig rausgeworfen. Und das wäre auch von allen anderen Spielern so getragen worden, denn diese wollten auch gerne mit ihm und genau diesem Char die G7 zu Ende spielen (obwohl er damit teilweise auch seine Mitspieler bis an den Rand des PvP getrieben hat, wenn ich nicht "schlichtend" und "begründend" eingegriffen hätte).

Wenn ich leite und die Majorität der Gruppe bei mir spielen will, bestimme ich auch die Rahmenbedingen für Helden, Eigenschaften, etc. eben alles was eine Relevanz für mich hat, weil ich es entweder zwingend brauche, oder absolut nicht mag. Da bleibt in der Regel immer noch genügend übrig damit jeder Spieler zufrieden ist.

Dazu ein anderes Beispiel. Nachdem wir in der G7, dem JdF, der Drachen-Chronik immer mehr oder weniger "strahlende" Helden hatten, wollte ich für die VeG-Runde mal etwas anderes ausprobieren und jeder Spieler sollte einen "Verbrecher" als Grundchar erstellen. Einfach mal, damit die Spieler ausprobieren können, wie das ist, wenn man "Probleme" mit "unfairen" Methoden bzw. den Methoden die sonst nur böse NSCs nutzen dürfen lösen kann.
Die meisten Spieler fanden das gut und waren bereit das Experiment mitzumachen. Wir einigten uns darauf, dass "Schandtaten" jedoch nicht das Zentrum des Spiels sind und ausgiebig ausgespielt werden, sondern dass es hauptsächlich darum gehen sollte, dass die Helden ein sehr strapazierbares Gewissen haben.
Doch einem der Spieler hat das nicht gefallen. Er wollte unbedingt einen "rechtschaffenen" Helden spielen. Das ist in Ordnung. Tatsächlich hat er dann in Absprache mit mir einen adeligen Ritter des Alten Schlags gebaut, dessen "Verfehlung" es war, als Sohn eines Answinisten geboren worden zu sein und nach Kerkerhaft in Rulat sich Borbarad anschloss und in der Karmoth-Garde "Karriere" machte. Er hatte sich aber geweigert zu paktieren und wurde während dem JdF fahnenflüchtig. Somit war auch dieser Char "auf allen Seiten" ein Verbrecher/Verräter - trotzdem konnte der Spieler ihn als ehrhaften Ritter spielen. Tatsächlich waren wir uns schnell einig, dass dieser Char der Gruppenchef wird und die "Verbrecherbande" im Zaum halten muss - und natürlich war er auch der designierte Baron. Somit wurden sowohl meine Vorgaben "alles Verbrecher", als auch die Wünsche des Spielers "ich will einen rechtschaffenen, ehrbaren Char haben, der zum echten Helden taugt" bestmöglich erfüllt.

hexe hat geschrieben: 17.11.2018 20:19:grübeln: Bin ich wirklich so alleine, wenn ich mich bei einer neue Runde mit mir als SL erst nachfrage, was für Charaktere ich habe und mir dann eine Geschichte dazu überlege? Also Abenteuer nach Charakteren auswähle?
Ja, hexe, aus meiner Sicht bist Du das. Inzwischen kenne ich hier aus den Äußerungen hier im Forum noch @Rasputin, bei dem das offenbar ähnlich gehandhabt wird. In keiner meiner Runden und mit keinem Spielleiter haben wir zuerst Charaktere erstellt und dann das AB ausgewählt. Es wurde immer zuerst bestimmt, welches System wir spielen wollen, wer es leitet und worum es im AB zumindest grob gehen soll. Dann haben die Spieler in Absprache untereinander und mit dem SL die Chars erstellt, damit sie sich gut ergänzen und gut zusammenpassen (und soweit zu diesem Zeitpunkt bekannt, auch gut in die geplante Geschichte passen).

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Ungelesener Beitrag von hexe »

Ja, wir spielen halt keine Geschichten sondern Charaktere.

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Ungelesener Beitrag von Baal Zephon »

Ich möchte @hexe hier beispringen, in meinen Fixen Tischrunden, war/ist es meistens so dass zu erst gesagt wird wer was spielt und erst im Anschluss sucht der Spielleiter die Abenteuer raus (zu 80-90% selbst erdacht ist bei uns die Regel) und dass finde ich an sich auch die bessere Variante weil die Spieler sich dann besser auf die Chars einstellen und was spielen was sie wirklich wollen. Wobei wir aber auch vorher gemeinsam grob besprechen wer was macht.
Online habe ich jetzt eine JdG Runde angefangen, da hab ich die Ausgangslage vorgegeben und meinen Spielerinnen gesagt "Von mir aus könnt ihr spielen was ihr wolt, solange ihr mir erklären könnt was ihr dort zum Begin des AB macht" hat auch spitze funktioniert
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Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

hexe hat geschrieben: 17.11.2018 20:48Ja, wir spielen halt keine Geschichten sondern Charaktere.
Das liest sich fast schon "abwertend".

In meinen Runden spielen die Spieler Charaktere in einer Geschichte. Ich persönlich habe wenige Ausnahmen erlebt, in denen ich es tatsächlich spannend fand "nur" Charaktere ohne jede Geschichte zu spielen. Deswegen kann ich für mich sagen, dass es mir in den meisten Fällen viel zu langweilig wäre "nur" Charaktere zu spielen.

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