AngeliAter hat geschrieben: ↑17.11.2018 01:32Lustig nur, das der SL der wegen des Schelms nicht leiten möchte zum Spieler wird und dann immer noch den Schelm, nur unter einen anderen SL, vor der Nase hat.
Ich weiß jetzt nicht aber wenn ich etwas nicht mögen würde, dann würde ich zumindest gerne etwas Kontrolle darüber ausüben wollen (und das geht als SL doch deutlich leichter wie als Mitheld).
Ja, wenn Du dann weiter mitspielst und der neue SL den Schelm akzeptiert, hast Du ihn vor der Nase. Genau so wie der Praioten-Spieler den Schwarzmagier vor der Nase hat, falls der SL beides zulässt. Aber Du musst als Spieler keinerlei Vorbereitungsaufwand für die Spielrunde treiben oder den Schelm-Spieler "aktiv" anspielen und bestmöglich in die Handlung einbinden. Genau das macht aber ein guter SL. Wenn Dich der Schelm nervt, spieltst Du ihm ingame ähnlich böse Streiche, bis er's kapiert. Wenn er Dich so nervt, dass Dir der Spielspaß vergeht, dann bleibt Dir auch als Spieler die Option die Runde zu verlassen oder das AB auszusetzen.
chizuranjida hat geschrieben: ↑17.11.2018 01:45Ich habe selber lange eine Schelmin gespielt, diese hier: (...)
chizuranjida hat geschrieben: ↑17.11.2018 14:20"Keine Schelme, weil ich SL bin" heißt doch irgendwie: "Dein Schelm wird sowieso kacke, du bist nur zu blöd, das zu begreifen."
Ach daher weht der Wind!
Du bist eine Schelmspielerin und fühlst Dich als Spielerin diskreditiert, wenn ein ein SL sagt "mit Schelmen spiele ich nicht"?!
Sorry, aber da liegt das Problem eindeutig bei Dir, wenn Du sachliche, ich-bezogene Aussagen als persönliche Wertungen Dir gegenüber empfindest.
Ich maße mir in keinster Weise an über die Spielfähigkeiten eines Spielers/einer Spielerin zu urteilen, wenn ich sage "XY" will ich nicht in meinem AB haben. Das ist eine rein ICH-bezogene Aussage über meine Wünsche und Rahmenbedingungen und keine Wertung dem anderen gegenüber. Und sorry, das sollte man auch genau so verstehen und akzeptieren und nicht mit "ich will aber" oder "Du hast kein Recht mir vorzuschreiben..." reagieren.
chizuranjida hat geschrieben: ↑17.11.2018 01:45Skyvaheri hat geschrieben: ↑17.11.2018 00:02Gehen wir davon aus, ich habe mich von Dir breitschlagen lassen, dass Du was spielen darfst, was mir (eigentlich) nicht passt und ich zuerst abgelehnt habe. Mitten im Abenteuer merke ich dann, dass Du mir damit den Spaß verdirbst oder ich einfach immer wieder mehr Aufwand damit habe, als mir gefällt.
Was machst du denn, wenn jemand, dessen Helden du einfach so durchgewunken hast, dir mit seinem Char das Abenteuer zerschießt und den Spaß verdirbt? Oder glaubst du, dass das bei Standard-Helden wie Kriegern, Schatzsucher-Zwergen, Magiern, Elfen, Hexen, Ronnies oder Streunern nicht passieren könnte?
Wirst du dann auch so nickelig und rächst dich ingame?
Wenn ich einen Helden durchgewunken habe und hinterher merke, dass ich den Helden nicht abkann, bzw. dass mir der Spieler den massiv Spaß verdirbt, würde ich das beim Spieler klar ansprechen und versuchen ihn entweder dazu zu bewegen den Helden so zu spielen, dass mich (als SL) das nicht mehr stört oder ihn bitten doch einen anderen Char zu spielen (falls das "Störende" ein zentrales Charakteristikum des Chars ist). Nun kommt es auf den Spieler an. Ist er einsichtig und gibt sich Mühe, das "störende Verhalten" abzustellen oder zu wechseln ist ja schon alles gut. Wenn der Spieler sein Char-Verhalten nicht anpasst, weil ich ihm ja "nicht reinzureden" habe, dann habe ich zwei Möglichkeiten: 1.) maximale Konfrontation: "Du oder ich" sprich entweder das SL-Amt niederlegen oder ihn vom Spielen auszuschließen. Das hängt natürlich auch stark von den anderen Spielern ab, welche Wünsche diese haben. 2.) die beschriebene "Härte" der Spielwelt mit entsprechenden Situationen, die immer kniffliger für den Chaos-Helden werden.
Ich kann Dir ein reales Beispiel aus unserer G7 Zeit nennen (zuerst mal "Szenen-Beschreibung"):
Die Gezeichneten waren im Hochgebirge unterwegs, auf einem eiskalten Berggrat und die Nacht nahte. Das war eine Szene für die Ifirn-Geweihte mit der entsprechenden Liturgie "Sichere Zuflucht finden". Dann kam die "Schwierigkeit" , denn die Zuflucht war eine Höhle, die etwa 10 Schritt unterhalb des Weges an einer senkrechten Felswand lag, bei der es 2000 Schritt in die Tiefe ging. Geplant war, dass sich die Gezeichneten gegenseitig anseilen und dann dort eine ruhige Nacht verbringen. Von meiner Seite aus waren keinerlei besondere Schwierigkeiten (oder gar Würfelproben!!) geplant, damit es nicht völlig unnötig zu einer Absturz-Katastrophe kommt. Ich wollte nur hören: "OK, wir seilen uns an, helfen uns gegenseitig und einer nach dem anderen klettert runter. Einer der "KK-starken" zuerst, der andere als letztes, blabla..." Die "Besonderheit" der Szene war ja schon passiert: Die Ifirn-Geweihte konnte über ihre Liturgie eine eigentlich "unauffindbare" Höhle finden und hatte deswegen eine eigene Szene.
Jetzt zum Spielerverhalten:
Einer der Chars hatte herausragende Körperliche Eigenschaften und sehr hohe Körperliche Talentwerte, u.a. in Klettern. Der Spieler war nun urpötzlich auf einen "Nervenkitzel-Todesgefahr-Kick" aus und wollte von mir wissen, welche Probe ich von ihm haben möchte, damit sein Char OHNE jede Sicherung per Freiklettern in PLATTENRÜSTUNG und MIT GEPÄCK (ich habe nachgefragt, kein Irrtum möglich!) dort runterkommt.
Und da habe ich mich massiv geärgert, denn jedwede Nachfrage von mir "das ist eine dumme Idee, wenn Du abstürzt, dann stirbt Dein Char" wurde mit "Ich will das jetzt aber machen." und "ich würfel gegen 17/21/18 mit TaW 11, los sag schon, was ist der Aufschlag!" quttiert.
Ganz ehrlich, da war für mich Schluss mit lustig. Ich hatte sehr viel Zeit und Mühe speziell in das Zeichen (und die Entwicklungsmöglichkeiten) dieses Chars investiert und überhaupt keine Lust dies für den "spontanen Kick" einer Probe zu riskieren. Was wenn genau in diesem Fall die Doppel- oder gar Triple-20 da liegt?
Wir hatten schon mal eine Triple-20 beim Reiten. Ausgerechnet. Nur konnte da der Spieler absolut nichts dafür und hatte auch nichts provoziert. Trotzdem hat die Aufarbeitung unter Beibehaltung der "aventurischen Stimmigkeit" und dem Würdigen eines herausragenden Patzers mitten in einem Finale wertvolle Spielzeit verschlungen.
Und nun will ein Spieler das Leben seines Chars völlig unnötig riskieren? Oder mich als SL zwingen mir eine hanebüchene Rettung auszudenken, wenn es wider aller Wahrscheinlichkeit doch schiefgeht? Ne, sorry! Das ist eine Situation, die ich als SL nicht so akzeptieren muss.
Ich habe ihm die Probe genannt (keine Ahnung mehr, wie hoch die wirklich war), ihm aber auch klar die Konsequenzen genannt: Sollte die Probe schiefgehen, stürzt der Char unrettbar ab und stirbt. Er wird nicht durch göttliche Intervention gerettet und für den Spieler ist unsere G7 zu Ende. Sprich ich hätte ihn direkt im Anschluss achtkantig rausgeworfen. Und das wäre auch von allen anderen Spielern so getragen worden, denn diese wollten auch gerne mit ihm und genau diesem Char die G7 zu Ende spielen (obwohl er damit teilweise auch seine Mitspieler bis an den Rand des PvP getrieben hat, wenn ich nicht "schlichtend" und "begründend" eingegriffen hätte).
Wenn ich leite und die Majorität der Gruppe bei mir spielen will, bestimme ich auch die Rahmenbedingen für Helden, Eigenschaften, etc. eben alles was eine Relevanz für mich hat, weil ich es entweder zwingend brauche, oder absolut nicht mag. Da bleibt in der Regel immer noch genügend übrig damit jeder Spieler zufrieden ist.
Dazu ein anderes Beispiel. Nachdem wir in der G7, dem JdF, der Drachen-Chronik immer mehr oder weniger "strahlende" Helden hatten, wollte ich für die VeG-Runde mal etwas anderes ausprobieren und jeder Spieler sollte einen "Verbrecher" als Grundchar erstellen. Einfach mal, damit die Spieler ausprobieren können, wie das ist, wenn man "Probleme" mit "unfairen" Methoden bzw. den Methoden die sonst nur böse NSCs nutzen dürfen lösen kann.
Die meisten Spieler fanden das gut und waren bereit das Experiment mitzumachen. Wir einigten uns darauf, dass "Schandtaten" jedoch nicht das Zentrum des Spiels sind und ausgiebig ausgespielt werden, sondern dass es hauptsächlich darum gehen sollte, dass die Helden ein sehr strapazierbares Gewissen haben.
Doch einem der Spieler hat das nicht gefallen. Er wollte unbedingt einen "rechtschaffenen" Helden spielen. Das ist in Ordnung. Tatsächlich hat er dann in Absprache mit mir einen adeligen Ritter des Alten Schlags gebaut, dessen "Verfehlung" es war, als Sohn eines Answinisten geboren worden zu sein und nach Kerkerhaft in Rulat sich Borbarad anschloss und in der Karmoth-Garde "Karriere" machte. Er hatte sich aber geweigert zu paktieren und wurde während dem JdF fahnenflüchtig. Somit war auch dieser Char "auf allen Seiten" ein Verbrecher/Verräter - trotzdem konnte der Spieler ihn als ehrhaften Ritter spielen. Tatsächlich waren wir uns schnell einig, dass dieser Char der Gruppenchef wird und die "Verbrecherbande" im Zaum halten muss - und natürlich war er auch der designierte Baron. Somit wurden sowohl meine Vorgaben "alles Verbrecher", als auch die Wünsche des Spielers "ich will einen rechtschaffenen, ehrbaren Char haben, der zum echten Helden taugt" bestmöglich erfüllt.
hexe hat geschrieben: ↑17.11.2018 20:19 Bin ich wirklich so alleine, wenn ich mich bei einer neue Runde mit mir als SL erst nachfrage, was für Charaktere ich habe und mir dann eine Geschichte dazu überlege? Also Abenteuer nach Charakteren auswähle?
Ja, hexe, aus meiner Sicht bist Du das. Inzwischen kenne ich hier aus den Äußerungen hier im Forum noch
@Rasputin, bei dem das offenbar ähnlich gehandhabt wird. In keiner meiner Runden und mit keinem Spielleiter haben wir zuerst Charaktere erstellt und dann das AB ausgewählt. Es wurde immer zuerst bestimmt, welches System wir spielen wollen, wer es leitet und worum es im AB zumindest grob gehen soll. Dann haben die Spieler in Absprache untereinander und mit dem SL die Chars erstellt, damit sie sich gut ergänzen und gut zusammenpassen (und soweit zu diesem Zeitpunkt bekannt, auch gut in die geplante Geschichte passen).
Sky