Naja, du darfst nicht ignorieren, dass DSA 4 aber gerade hier extrem geschwächelt hat. Ich meine, welcher Neuling (wenn er nicht gerade Informatiker ist) fängt denn mal schnell einfach so mit DSA 4 an, wenn er sich nicht gerade als Einzelperson in eine Gruppe einsteigt? Das Problem ist ja nicht nur die Komplexität, sondern auch der schiere Aufwand bei der Charaktererstellung.
In den meisten mir geläufigen RPG-Systemen sieht es so aus, dass du dir aus einer überschaubaren Anzahl von Rassen und Klassen eine Kombination aussuchst, ein paar Punkte verteilst, deine Standardausrüstung bekommst und dann spielbereit bist. In DSA 1 war es auch noch genauso, in DSA 2 und 3 (die ja funktional fast identisch waren) hattest du zwar eine etwas größere Auswahl an möglichen Heldentypen (und die theoretische Option, Völker/Klassen-Kombinationen zu basteln), aber wenn man sich erstmal entschieden hatte, ging es nach der Übertragung der TaWs eigentlich recht fix.
In DSA 4 dagegen wirst du als Laie selbst mit Einweisung durch einen Veteranen erst mal von der möglichen Auswahl erschlagen; und wenn du zumindest halbwegs optimieren willst, wird es noch schlimmer ("eigentlich würde mir der Bornländer gefallen, aber Thorwaler sind besser... soll ich einen Thorwaler im Bornland spielen oder...."). Und das ist wohlbemerkt bevor du die möglichst passendste GP-Allokation nach Vorteilen, Nachteilen etc. vornimmst! DSA 5 hat das zwar jetzt nicht viiiiel besser gemacht, aber es wurde zumindest deutlich vereinfacht und das war meiner Meinung nach durchaus angebracht.
Aventurien ist nicht kreativ (eher im Gegenteil), aber es ist atmosphärisch extrem dicht. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich schon irgendwie das klassiche "Prä-Borbarad-Aventurien" vermisse... aber das dürfte ebenfalls die Nostalgie sein, die aus mir spricht. Was mir allerdings tatsächlich missfällt, sind die stilistischen Entscheidungen, die ich bei der neuen Redaktion erkenne, Stichwort Bentoisierung.Mindergeist hat geschrieben: ↑07.12.2018 01:49na ob das mal aufgeht ... in meinen Augen ist Aventurien als Setting nicht gerade der Brüller. Irgendwie halt standard 90er Jahre Fantasy-Soße. Ohne nostalgische Gefühle würde mich die Welt heutzutage echt nicht dauerhaft fesseln.