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[abgebrochen] [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Beendete oder abgebrochene Abenteuer
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Xomasch
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[abgebrochen] [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Wasser floß von einen Sumpfloch ab und gab den Geheimgang frei. Er führte zur Stadt hinaus. Gwenda hob die jahrhundertealte Falltür mit einen schmatzenden Geräusch hoch. Sie wußte das sie einen weiteren Ausgang finden würde. Die Kuppel des Tempels ist auf den Haupteingang der Vulkanhöhlen gestürzt und versiegelte sie damit. Damit hätte es keinen Weg mehr aus den Tunnel Labyrinth mehr hinaus gegeben. Gwenda wußte das es immer einen Geheimgang gab. Reiche Händler und mächtige Herrscher verzichteten niemals darauf. Es war ihre letzte Lebensversicherung. Zielgerichtet suchtet sich die Tänzerin das letzte Rattenloch und fand dort den Geheimgang der nach oben in die Freiheit führte. Es war immer das Gleiche mit den Reichen. Wenn es um ihr eigenes Leben ging dachte sie immer noch wie die Ratten. Gwenda hatte schon so viele gefunden. Immer waren sie im höchsten Turm oder im tiefsten Keller. Es war erstaunlich wie wenig Kreativität die Macher solche Geheimgänge hatten.

Nach und nach stiegen die Überlebenden aus den Höhlen und erkundeten die Umgebung. Die Hohepriesterinnen kämpften sich als erstes durchs Schlammloch nach oben. Als sie an der Kannte standen sagten sie nur noch: “Bei der großen Mutter Zsahh!“

Nichts war von der Stadt war übrig geblieben. Nicht einmal der kleinste Stein. Dort wo einst sich mächtige Mauern erhoben war nur noch ein Krater der sich langsam mit Wasser füllte. Was auch immer hier passiert war es mußte gewaltig sein. Sie hatte es in den Höhlen gespürt gehabt. Das Beben, die Magiewelle, für kurze Zeit verlor sich sogar Sumus griff.

Der Taschendrachen landete neben der Gruppe und bettelte nach einen Vogel:“Ich verlange drei Vögel dafür das ich euch erzähle was passiert ist. Ihr hättet es sehen sollen. Hannah befahl den Sonnenstein zu überladen. Der Rat gehorchte und gab sein Leben um dies zu tun. Jetzt fragt ihr euch sicher warum sie das getan hatte? Nun das kostet euch noch einen Vogel. Währen es schon vier. Für die nächsten Wochen habe ich ausgesorgt. Die Magierin dachte das Undenkbare. Sie ließ den Sonnenstein überladen damit er zerplatzt und ein Loch in die Spähren reißt.“
Meckerli gab eine ausführliche Beschreibung davon wie Rika und Gilgram Dunklis Armee so lange aufhielten wie sie nur konnten. Als alle Stricke rissen zerschlug Gilgram den Sonnenstein. Die Achaz waren schon von Grund auf tief bestürzt. Es war schon schwer genug zu verdauen das ihre Stadt und all ihre Kammeraden mehr als nur den Erdboden gleich gemacht worden sind. Als sie hörten das der Sonnenstein, ihr Heiligtum zerschlagen worden war legten sie in ihrer Bestürzung noch einen oben drauf.

Meckerlie schluckte einen ganzen Flügel herunter und erzählte:“ Der Karfunkel zersprang in tausend Stücke. Ein Lichtblitz so hell wie drei Sonnen erleuchtete den ganzen Sumpf. Die Nacht wurde zum Tag. Und mit dem Licht zerfielen die Untoten wie Kartenhäuser. Es regnete Knochen vom Turm. Dunklis Schergen standen an der Turmspitze und bekammen die volle Wucht der Magie ab. Gewaltige arkane Kraft die auf einen Schlag frei wurde als der Karfunkel zertrümmert wurde. Wie eine Flutwelle breitete sie sich aus und zeriss das Gefüge der Spähren. Raum und Zeit brach zusammen. Es gab weder oben noch unten. Selbst der bleierne Griff der Götter fiel aus. Alles setzte sich wieder neu zusammen. Und mitten in diesen magischen Chaos fanden die Schwarzmagier ein grausammes Ende. Sie verschmolzen mit allem was sie berührten. Ihre Artefakte glühten wie Schmiedeisen in der Esse und fraßen sich durch ihre Körper. Aus Augen, Nase und Ohren sprudelte nur so das Blut. Aus ihren Mund quollen die....“

Genug. Erspar uns bitte die schrecklichen Einzelheiten. Es reicht zu wissen das sie eines grausammen Todes gestorben sind.“Unterbrach die Zsahhgeweihte.

Meckerli fuhr fort:“Zu schade. Ich war gerade so gut in Fahrt. Ihr hättet es sehen sollen. Es währe eine sehr lehreiche Kunde in Anatomie gewesen. Sicher fragt ihr euch was mit den Außerwälten der Drachen passiert ist. Nun so genau weiß ich das auch nicht. Als ich sie das letzte mal sah lebten sie noch. Zumindest für einen Augenblick. Dann brach das Spährengefüge zusammen und riß ein Loch in den Limbus. Die grau wabernde Zwischenwelt die die Welten von Dere trennt. Sie wurden sofort eingesaugt. Ich sah nichts mehr als immer größer werdenen Mahlstrom der über der ganzen Stadt hing und alles gierig einsaugte. Blitze zuckten und tausende Trümmer, Knochen und Gräser wurden eingesaugt. Alles schwebte herum und wurde vom Sog ergriffen. Der Trum hielt nur für kurze Zeit stand, dann zerstörten so wahr ich hier stehe Apfelbäume das Alchimistenzimmer. Sie ließen das Stockwerk wie ein Faß bersten und wuchsen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Es waren Hunderte Apfelbäume die aus den Samen der Apfeltonnen sprißten. Als nächstes barst das Reislager. Abertausende Ähren drückten gegen die Wände bis sie brachen. In Bruchstücke zerlegt wurde der Turm in den Limubs gesaugt. Das überlebt Keiner. Ich kann den Helden nur wünschen das sie gestorben sind. Wenn sie der Limubswächter erwischt erwartet sie bei weitem ein grauenhafteres Schicksal. Nun danach hat es auch den Rest der Stadt eingesaugt. Das Erdbeben zerstörte alle Bauten und die Trümmerhaufen flogen mitsammt Sumpf in die Lüfte. Wenn ich Gefühle hätte würde ich jetzt sagen:“Da ist mir die Kinnlade runter gefallen. Da blieb mir die Spucke weg.“

Die Zsahhpriesterinn sagte:“Laßt uns für alle beten. Sie haben das unfaßbare getan und das unmögliche Vollbracht. Sie haben ihr Leben ohne zu zögern riskiert und gegeben. Das ist wahrer Heldentum. Sie werden in die Geschichte eingehen und Barden werden noch Lange ihre Namen besingen. Oh Zsahh heilige Mutter...“
Es folgte eine lange Predigt die die zerütteten Herzen aller berührte und ihnen neuen Mut und Kraft gab. Sie richtete sich an das leuchtende Beispiel der Helden die nicht aufgaben um andere zu schützen. Sie verteidigten die Nachwelt und dieser Mut diese Entschlossenheit soll ihr Erbe sein. Jeder Achaz soll solch Willen und Heldenhaftigkeit in seinen Herzen hochhalten und pflegen. Auf das ihr Opfer nicht umsonst gewesen sei.

Die Zsahhpriesterinn sprach:“Meckerli unser treuer, wenn auch lästiger Freund. Das Opfer der Helden soll nicht umsonst gewesen sein. Tu mir einen Gefallen und flieg von Stadt zu Stadt, von Barde zu Barde und erzähl allen was geschehen ist. Damit sich auch die Nachwelt an sie erinnert. Damit ihr Name in aller Munde ist und niemals in vergessenheit gerät.“

Es war in Riva in einer dunklen Taverne. Die Nördlichste Stadt Aventuriens. Nach ihr kamen nur noch die Eismeere und die Zelte der Nivesen. Das Bier schmeckte wie immer nach Orkenpisse. Der Erbsenbrei hatte wenigstens etwas Fleisch dabei. Es wurde einen geraten niemals zu fragen wo es herkommt. So totgekocht wie es wahr könnte es Ratte oder gar schlimmeres sein. Am Tisch verspielte ein Thorwaller sein letze Heuer. Bald wird wieder die Zankerei losgehen. Der Wirt räumte schon sicherheitshalber alles zerbrechliche Weg und hielt seinen Knüppel für unliebsamme Gäste bereit. Kurz um, es war ein gemütlicher Abend in der Tavere. Die Tür ging auf und eine Bardin betrat die Schenke. Die Ohren wurden spitz und es wurde sogleich ihr ein Bier und eine Mahlzeit serviert. Barden und Nivesen waren die reisende Mundpost. Von ihr erfuhr man die Neuigkeiten aus erster Hand. Nachdem die müde Wanderin ihren Hunger und Durst gestillt hatte spielte sie auf der Laute auf. Sie sagte:“Ich möchte euch ein Lied singen. Eine Balade über große Helden. Über Rika, Gilgram, Hannah, Lastiriel und Gwenda. Ein Lied über Mut, Stärke, Weisheit und Mitgefühl.“ Und sie sang ihr Lied, Strophe für Strophe über die tapfern Helden und was sie alles erlebt hatten. Sie wurden in den höchsten Tönen Besungen. Am Ende jeder guten Heldenballade wurden die Reken von Rondra persönlich abgeholt. Sie nahm sie mit in ihr Reich. Ins Rondras Hallen wo sie glücklich bis in alle Ewigkeit speisten und tranken. Ab da kippte die Stimmung in ein allgemeines Besäufnis, denn bei jeder Strophe wurde einmal der Bierkrug erhoben. Die Bardin wiederholte das Lied mehrere male bis auch der letzte unter dem Tisch lag. Mit ein paar Heller mehr in den Taschen zog die Sängerin zur nächsten Taverne.

Der Akademieleiter Elcarna Erillion von Hohenstein saß in seiner Schreibstube. Die Regale waren voller Artefakte und Bücher, Schrifften und Obskuritäten vollgestopft. Neben den Fenster brodelte es im Destilierkolben. Tropfen schlugen zischend aus den Abkühlröhrchen und fraßen sich durch die Auffangschale. Das große Rundglasfenster war geöffnet um den Gestank dieses Experimentes hinauswehen zu lassen. An einer Stange saß sein treuer Rabe der auf jeden magischen Spion aufmerksam machte. Des Akademieleiters Schreibtisch nahm den meisten Platz im Raum ein. Zwischen Stapeln von Büchern und Pergamenten hatte er sich einen kleinen Platz zum schreiben geschaffen. „Drache!“ kreischte der Rabe und flatterte los. Elcarna sah auf und erspähte wie ein gold schillerndes Geschoß den Vogel traf und ihn gegen die Tür klatschte. Er setzte sich sein Sehhilfe auf und sah wie ein kleiner Taschendrache gerade das Genick seines Haustieres herausriß. Meckerli sah Elcarna an und sagte ungerührt:“Entschuldigung. Das war Instinkt. Den kann ich nicht kontrollieren. Aber keine Sorge ich schleck die Sauerei nachher auf.“
Elcarna hatte in seinen 90 Sommern schon zu viel erlebt als das er sich von so etwas aus der Ruhe bringen lassen würde. Die Haare kosteten ihn schon die neuen Schüler und einige missglückte Experimente. Er kommentierte:“Das war mein klügster Rabe. Er war schon intelligenter als ein Ork. Nur meine Musterschülerin hatte es geschafft in zu überlisten. Sie hatte ihn den Verrat gelehrt. Ich lehrte ihn was es heißt sich dabei erwischen zu lassen. Jammerschade um ihn. Er war so Loyal. Erzählt werter Meckerlie was ist euer Begehr.“
Der Taschendrache kümmerte sich nicht viel um die großen Worte und widmete sich erstmal ausgiebig seiner Mahlzeit. Nachdem selbst die Feder verputzt waren und das Blut aufgeschleckt konnte er endlich einen klaren Gedanken fassen. Der Akademieleiter war Unterbrechungen gewöhnt. Er kümmerte sich ungerührt wieder den Papierkram. Es war ein nie endender Schwall an Berichten über die Orkbelagerung und andere Nichtigkeiten.
Der Rabe war fast doppelt so groß wie der Taschendrache gewesen, dennoch schaffte das kleine Vieh ihn vollständig zu verputzen. Meckerlie hatte fast eine Kugelform angenommen und hatte mühe auf den Schreibtisch zu fliegen. An der Tischkannte hielt er sich fest und riß ein paar Pergamente herunter ehe er Elcarna in die Augen sehen konnte. Meckerli löste das Band um seinen Hals woran ein kleiner Beutel hing. Er öffnete diesen geschickt mit Maul und Krallen und ließ die Diamanten herauskullern. Elcarna war große Summen gewöhnt. Er schätze das hier an die 100ert Dukaten vor ihn lagen. Ein hübscher Batzen der die stetig leeren Akademiekassen für einige Zeit füllen könnte. Er besann sich das es bei weitem wertvolleres gab und sprach:“ Ihr kennt die Devise der Gildenmagie. Wissen gegen Wissen. Behaltet eure Steinchen. Hesindes Gaben sind tausend mal mehr Wert alles Gold dieser Welt. Erzählt, was ist mit den bösen Geist passiert. Dunkli oder Puppenspieler wird er genannt.“
Meckerli antwortete:“Das ist ein dunkles Geheimniss. Die Hohepriesterinnen haben ihm mit einen schwarzmagischen Ritual seine Kräfte gebunden. Er bekommt erst seine Fähigkeiten zurück wenn er all seine Taten wieder gut gemacht hat. Dunkli kann nicht einmal eine Feder heben. Geschweige denn jemals wieder irgendetwas tun. Er ist in den Limbus gesaugt worden und ohne jegliche Kraft wird er niemals wieder auf Dere zurück finden. Und nun sagt. Hannah hatte ausführliches Wissen darüber wie sie den Tod durch eine eine Arkane Druckwelle entging. Wo hatte sie diese Kunde her? Ich kann mir kaum vorstellen das jemand ohne ein Lebenwesen zu töten dieses Wissen sich aneignen kann. Meines Wissens fällt so etwas eindeutig unter Schwarze Magie. Ist die nicht verboten?“
Elcarna knirschte mit den Zähnen und Antwortete leise:“Das ist ein dunkles Geheimniss unserer Akademie. Ich kann euch versichern das dieser wie Borbarad forschende Wahnsinnige aus unserer Akademie verbannt wurde. Seine Studien jedoch nicht. Hannah mußte sie in die Finger bekommen haben als sie meine Raben zum Verrat anstiftete. Sie war meine gelehrigste und gleichzeitig auch nervigste Schülerin. Kein Geheimniss war vor ihr Sicher. Es war eine gute Entscheidung sie gegen den Feind ins Feld zu schicken. Ihre Fähigkeiten brachten den Ausschlag. “
Meckerlie bemerkte:“Und es hatte rein gar nichts damit zu tun das sie auf diesen Selbstmordzug mit dem Geheimnis verschieden hätte können? Welch Ironie des Schicksals das ihr all jene ins Abenteuer schickt da zuviel darüber wissen.“
Elcarna ignorierte diese kleinen Seitenhieb und fragte:“Nun die Auswirkung dieser magischen Entladung waren heftiger als erwartet. Das ist jenseits dessen was in mein *hust* in Studien berechnet worden ist. Unter den Lehrmeistern herrscht eine rege Diskussion darüber ob nicht eine Wesenheit bei solch Akarnen Druckwellen einen Riß in die Spähren reißt. Also ein dunkler Wille der diese Kraft steuern und Bündeln kann. Magie ist göttliche Schöpfungskraft. Sie zerstört nicht. Es ist unmöglich das eine Druckwelle solch wundervoller Madakraft schlechtes bewirkt. Nur will das einfach nicht in die Hohlköpfe meiner Kollegen hinein. Ihr Drachen seht mehr als wir jemals erahnen können. Sagt, habe ich recht?“
Meckerlie antwortete:“Als der Karfunkel platzte spürte ich einen unerschöpflichen Willen eine schier unglaublich große Macht. Sie wirkte wie ein trotziges Kind dem man seine Spielsachen wegenomen hatte. Es konnte nichts selbst erschaffen also nahm es die freigewordene Astrahlenergie und zerstörte was es in Dere vorfand. Nur um es nach seinen Willen wieder neu zusammen zu setzen. Dabei tötete es ohne zu zögern alles was seiner Zerstörungswut nicht gewachsen war und zerriß das Spährengefüge. Die Zwölfe griffen sofort ein und verbannten den eingriff dieses Gottes. Sie zerstörten alles was er neu geschaffen hatte und damit die ganze Stadt. Was halt davon noch übrig war. In seinen Zorn warf der Zerstörungsgott einen Teil von sich auf Dere und versteckte ihn in den tiefsten der Vulkanhöhlen. Der Feuergott bannte dieses Stück in den tiefsten Tiefen der Unterwelt. Von da an verlor ich seine Spur. Nur eines blieb übrig, eine schier unendliche Diamantader die endlos in die Tiefe zu gehen scheint. Es wird nicht lange dauern und solch unendlicher Schatz wird sich herum sprechen. Er wird Begehrlichkeit wecken. Vor allem bei den Orks. Ich habe einen Höhlendrachen gebeten sich in den Vulkanhöhlen ein zu nisten. Nur dieses Schwarzpelze sind so zahlreich und Vermehrungsfreudig wie die Karnikel. Wo ein Wille da auch ein Weg sagt man. Ach ja da war noch eine Kleinigkeit. Dieser Zerstörungsgott suchte ständig nach seinen Namen.“
Kalter Angstschweiß floß den Akademieleiter die Stirn hinunter. Der Taschendrache schob den Diamantbeutel Elcarna entgegen und sagte:“Ich Denke es ist im Interesse beider Völker das die jagt auf die Namenlosen Gläubigen intensiviert wird. Der Zerstörungsgott schöpft neue Kraft aus ihnen. Nun zu der eigentlichen Frage. Die Zsahhpriesterinnen spüren wenn ihren Schlüpflingen etwas zustößt. Sie sind der festen Überzeugung das sie noch leben. Sie spüren sogar das es ihnen gut geht. Die Priesterinnen hatten sich noch nie geirrt. Ein Paradoxum, denn niemand kann im Limbus lange überleben. Also wie kann jemand etwas Überleben was Tötlich ist?“
Elcarna war dankbar für diese Herausforderung, denn es lenkte ihn von seinen Sorgen ab. Sein Geist blendete geübt alles aus was ihn am Denken hinderte und ließ seine Kreativität laufen. Dann sagte er:“Die schlüssigste Lösung währe das sie sich nicht mehr im Limbus befinden. Es ist nur einen Zwischenwelt die die Spähren voneinander trennt.“ Er suchte ein Buch in seiner privaten Sammlung heraus. Stolz konnte er auf ein volles Regal blicken. Es hatte ihn Blut, Schweiß und ein Vermögen gekostet um sich solch Wissenschatz an zu reichern. Vorsichtig zog er ein Buch names Codex Dimensionus heraus. Darin fand sich eine beiläufige Notiz auf Pergament. Es war wie die Nadel in Heuhaufen die der Akademieleiter gezielt wiederfand. Dann sagte er:“Ah ja da steht es. Die Rohalszeiten waren die Blütezeit der Magie. Die Zauberer hatten großes ansehen und Macht. Sie waren damals die regierenden Macht in den Ländern. Es war ein Zeitalter voller Wohlstand, Frieden und Fülle. Bis Borbarad nach der Macht griff. In dieser Zeit brüstete sich ein Magus das er seine eigene Welt erschaffen habe. Ich habe dieses Thema studiert. Einige große Geister hatten es wirklich geschafft eigene Welten zu kreieren. Sie können überall sein. Z.b in einen Bild oder in einen Spiegel. Größe spielte noch nie eine Rolle. Der Raum war schon immer eine Illusion. Was aber noch viel wichtiger ist, viele vermuten das diese Zaubermeister solch Aufwand betrieben haben um ihr geheimes Wissen zu verstecken. Viele suchten nach diesen Spähren aber keiner hat sie jemals gefunden. Tagebücher über solch Expeditionen füllen ganze Hesindebibliotheken. Es gibt hinweise darauf das sich einer dieser Welten im Libus versteckt sein sollte. Es ist zwar nur reine Spekulation, ein Gedankenkonstrukt, ein einziger Hinweis und dennoch der Schluß den ich aus meinen Wissen ziehen kann. Sie müssen auf dieser Welt gelandet sein.“
Meckerli kommentierte scharf:“ Was wir niemals herausfinden werden. Denn keiner ist jemals aus den Limbus entkommen. Wir werden es wohl nie erfahren.“
Der Akademieleiter konterte:“Quatsch mit Soße. Bei meinen letzten Haaren. Hannah ist meine beste Schülerin. Wenn es einen Weg zurück gibt wird sie ihn finden.“

Kapitel 3. Scherbenhaufen
Hannah erwachte. Das erste was sie bemerkte war das ihr die Magie aus den Ohren sprudelte. Sie konnte sie nicht halten. Entweder entlud sie sich in kleinen Rondrafunken, in unkontrollierten Zuckungen, hysterisches Gelächter oder alles zusammen. Sie war unter irgendetwas begraben. Durch Ritzen zog frische Atemluft. Sie schmeckte nach Rost und Moder. Ihr Hauptaugenmerk galt ihren Verletzungen. Ihre Arme und Beine waren entweder gebrochen oder ausgerenkt oder beides. Ihr Stab war weg. Sie wußte das sie ihn irgendwo festgebunden hatte. Sie wird ihn finden, aber vorher mußte sie ihren zerstörten Körper zusammen setzten. Astrahlenergie hatte sie ja genug. Nur war es einer der größten Herausfoderungen die sie sich vorstellen konnte. Schmerzen, Lachen, Zuckungen, all das war nicht gerade förderlich für die Konzentration. Auf ihren Gesicht klebten Eisenspähne. Ihr Kleidung ist eng geworden. Riesenwuchs, körperlicher Magnetismus und Rondrafunken, Teile ihrer Kleidung waren mit ihrer Haut verschmolzen. Sie hatte die volle Bandbreite an magischen Sekundäreffekten abbekommen. Das meiste wird sicher von selbst vergehen. Nur den Riesenwuchs mußte sie in ein paar Monden stoppen oder sie überragt sonst einen Oger.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Der Boden in den ihr gerammt wart bestand hauptsächlich aus verrottetem Holz. Das meiste war so vermodert das es sich mit der bloßen Hand zerbröseln ließ. Hartnäckig waren die Eichenfässer. Selbst nach Jahrhundertzähnen von Satinav hatten die Hölzer noch einen harten Kern. Hinzu gesellten sich ein paar Truhen. Vieles war nicht größer als ein Nachtkastel. Es war zu vermuten das auch größere Teile sich unter euren holzerdigen Gefängnis befanden. Zum Beispiel ließ ein Holm eines Handkarren erahnen das sich noch der Rest dran befand. Reiche Verzierungen einer Wandschranktür ließen Schlüsse auf den verbleibenden Rest zu. Eure verbleibende Ausrüstung war als währe sie fest verleimt worden. Waffen ließen sich nur mit mühe von Grütel reißen. Die Schutzhülle hielt sich hartnäckig auf den Klingen. Es war als währen sie miteinander verschmolzen.
Wenn es gut ging währe es schon möglich in einen Praiosgong einen Schritt weit zu graben. Es war ein Phexspiel den richtigen Weg zu finden. Eiserne Faßringe und Truhenbeschläge waren wie Ästgabelungen in einen verotteten Baum. Ihr verbleibender Stahlkern leistete erheblich Wiederstand. Es wird leichter sein sie zu umgraben als sie zu zerschneiden oder weg zu biegen.

((Gilgram))

Als Gilgram aus seiner Ohnmacht erwachte, war er völlig orientierungslos. Zu dieser Orientierungslosigkeit gesellten sie dann allmählich noch die Scherzen an fast allen Gliedmaßen. Vereinzelt zuckende Blitze, statische Funkensprünge die den kleinen Hohlraum nur für Millisekunden erhellten was aber wenig half sich zu orientieren, nein es verwirrten nur noch mehr. Einzig das Ertasten und abklopfen seiner ihn umgebenden Materialien gaben Gilgram einen Schimmer davon in welcher Lager er sich befand. Ebenfalls verwirrend waren noch eine ganze Anzahl anderer Sinneseindrücke die auf den Zwerg einstürmten.

Was war geschehen?

Das letzte an was sich der Zwerg erinnerte war, das er vor dem Sockel stand auf dem der Sonnenstein hell strahlend ruhte.
Hatte er zugeschlagen und den Stein zertrümmert?
Muss wohl so gewesen sein, aber an eine Ausführung eines Schlag fehlte ihm jeglicher Erinnerung.
Wie war es den anderen ergangen, Rika, Hannah und all die anderen?
Ob Sie noch lebten?
Er wusste es nicht.

Ernüchternd und gleichzeitig niedergeschlagen beurteilte er die Situation.
Seine Axt lag zwar in reichbarer nähe, doch die Enge des Raums und die Verletzungen und Brüche an Armen und Beinen ließen kaum einen wirksamen Einsatz zu. Weder würde der Zwerg in dem engen Raum weit genug ausholen noch für einen Wirkungsschlag genug Kraft in einen Schlag legen können. Dazu kamen erschwerend die Diffusen und verwirrenden Lichtverhältnisse, die Gilgram auch mit seiner Dunkelsicht kaum auszugleichen vermochte. Der Zwerg kann zu dem Schluss, das seine momentane Situation allgemein betrachtet eher hoffnungslos war.

((Rika))
Es dauerte eine kleine Ewigkeit, aber langsam kehrten die ersten vernünftigen Gedanken zu Rika zurück. Sie befand ich immer noch auf der Turmspitze, doch der ganze Turm war umgefallen. Oder wie konnte er sonst verschüttet sein? Holz, Stein, aber auch Erde war unter ihr. Zumindest definierte sie diese Richtung jetzt als ´unten´, weil sie dorthin gezogen wurde. Und wenn es auch nur durch das Gewicht der Waffen und der metallenen Ausrüstug war. Halb tastend, halb das kurze Licht der Rondrafunken nutzend, erkundete sie die Umgebung, noch ohne sich von der Stelle zu bewegen.

Da gab es eine morsche Truhe und einen halb im Boden steckenden Schrank. Sie konnte sich nicht an einen Schrank auf der Turmspitze erinnern, aber hier war so oder so einiges durcheinander geraten. Nicht nur im normalen, physischen Sinne, wie sie fürchtete. Die Decke über ihr, ehemals wohl der Fußboden der Turmspitze, war gemauert und sicherlich nicht ohne passendes Werkzeug und genug Bewegungsfreiraum zu durchbrechen. Türme wurden in der Regel so gebaut, dass sie Belagerungen standhalten und Geschützen, mit einem Dolch an den Mörtelfugen kratzen war da eher wenig erfolgversprechend. Abgesehen von der Tatsache, dass die Steine auf sie runterprasseln würden.

SIe hörte Stimmen, Rufe. Dumpf und leise, aber doch aus der näheren Umgebung. Die Richtung konnte sie nicht ausmachen, es halte zu sehr.

"Gilgram? Hannah? Seid ihr das?" Ihre eigene Stimme klang kratzig, als hätte sie Staub und Erde verschluckt. "Gilgram? Hannah?" Sie versuchte es erneut, dieses mal etwas fester und lauter.

((Xomasch))

Dumpf schallend konntet ihr die Worte wahrnehmen. Der Hörsinn war in der Dunkelheit geschärft und bald erkanntet ihr die vertraute Stimme von Rika. Die Achaz kicherten vor sich hin. Ihr dumpfes Gegacker war wirkte wie das Rauschen der Blätter. Es waren die Eisengegenstände die die Decke wie Nägel emporhoben und Ritzen zum Atmen und Sprechen ließen. Zwischen den Stahl war verrottetes Holz was zusammengefallen war und einen handbreiten Spalt hinterließ.
Ihr lagt auf Fässern, Truhen, Kisten, Nachtkästen. Überall wo man klopfte hörte es sich hohl an. Das Holz war durchgemorscht. Kaum bewegte man sich brach die eine oder ander Faßlatte oder Kastenwand durch.

((Rika))

War da nicht die Stimme von Gilgram? Und dann meinte sie Hannah zu hören. Weit entfernt konnten sie nicht sein, schließlich standen sie auf dem Turm nah beieinander. Als es die Welt aus den Fugen riss, wie sie sich dumpf erinnerte. Theoretisch könnte jeder von ihnen wohl überall und in jedem beliebigen Aggregatzustand sein. Aber das waren sie nicht. Zum Glück.

Rika fing an zu graben. Morsches Holz splitterte unter ihren Händen, fast mühlos konnte sie es beiseite ziehen. der Hohlraum wo sie sich befand vergrößerte sich etwas. Als der Boden vor ihr härter wurde, nahm sie den Orksäbel. Es war eine Waffe und die einzige die sie gerade bei sich trug, aber in diesem Fall fand sie die Zweckentfremdung als in Ordnung.

"Gilgram, Hannah, ich versuche mich zu Euch durchzugraben!", rief sie in die Dunkelheit. "Und dann sollten wir hier raus. Bevor dem ganzen Turm einfällt, dass er eigentlich ganz schwer ist und wir unter ihm begraben sind.", fügte sie mit einer Spur bitterem Spott hinzu.

((Hannah))
Auch Hannah kam langsam wieder zu sich, doch alles tat ihr weh. Wo war sie? Was war passiert? Lebte sie noch? Sie schliesst die Augen und versucht sich zu erinnern, was alles passiert ist und langsam dämmerte ihr, wo sie sein müsste. Sie öffnet wieder die Augen und dreht leicht den Hals nach links und rechts, um das Umfeld von sich wahrnehmen zu können.

Als Hannah Rikas Stimme hört, wendet sie sich zu dem Schall und flüstert erst leise, doch man mag es kaum vernehmen. Sie hustet einmal und die Stimme bricht bei den Schmerzen. Erneut erhebt sie die Stimme und antwortet nun etwas lauter.

Ja. Ich bin hier. Geht es Euch gut?

Gut die Frage war angesichts der Lage wohl eher irrsinnig. Sie fühlte sich ja selbst schon beschissen, wie mag es wohl anderen dann erst ergehen …

Sie konzentrierte sich auf sich selbst und würde langsam mit etwas Astralenergie ihren Körper ob der ganzen Verletzungen langsam ertasten und teilweise zu heilen und zu regenerieren, so dass sie wieder zu Kräften kommen konnte

((Xomasch))

Keinen Schritt weit brauchte es da erkannte Rika auch schon die Füße von Hannah. Die morschen Holzleisten des Fasses das zwischen ihr und der Kriegerin war gaben unter der Wucht der Säbelspitze nach. Eichenbretter zerbröselten nach ein zwei gezielten Hieben. Es war kaum Platz zum ausholen. Verostete Faßringe und ein Schwert mußten Beiseite gebogen werden. Es tat gut die Nähe eines Gefährten zu spüren.

Hannahs erste Versuche Astrale Kraft zu kanalisieren scheiterten daran das zuviel des Guten in ihr war. Die gewaltige Magie die in ihr angestaut war suchte sich ihren eigenen Weg. Funken sprühten aus ihren Finger und verbrannten sie. Lachkrämpfe ließen die Astralenergie unkontrolliert entweichen. Unermüdlich fokusierte sie ihren Geist bis sie die gewaltigen Mengen an Kraft nach ihren Willen formen konnte. Wunden schlossen sich, Knochen renkten sich hörbar wieder ein. Selbst die verkohlte Haut ihrer Finger viel ab und ließ neue zum Vorschein kommen.

((Sicht von Rika und Gilgram))
Zwischen Decke und Boden befand sich ein handbreiter Spalt durch dem ihr bis zu Hannah sehen konntet. Die Rondraspeere von den Magierinhänden, die sich über mehrere Metallteile weiter verbreiteten, erhellten fast die gesamte Umgebung. Die Luft knisterte, die Haare stellten sich kurz auf und es roch nach einen Gewitter. Der donnernde Lachanfall von Hannah steckte fast Alle wieder an. In ihrer Stimme lag Magie die sich wie eine Welle ausbreitete und alles mitriß was sich nicht beherrschen konnte. Endlich schien die Zauberin ihre Kraft unter kontrolle zu haben. Das vertraute Geräusch von einrenkenden Knochen habt ihr nur zu oft gehört. Hier war Heilung im Gange.

((Rika))
"Tut nur weh, wenn ich atme", grummelte sie leise ohne zu wissen, ob Hannah die Antwort auf ihre Frage verstehen konnte. Rika räumte weitere Erde, Steine und zertrümmerte Teile der Einrichtung zur Seite, sich weiter zur Magierin vorarbeitend. Auch Gilgram war zum Glück nicht weit entfernt, der Zwerg als alter Bergbauexperte sollte sich wohl am Besten von ihnen orientieren und vorarbeiten können. "Komm, Gilgram, hilf mit. Wir müssen hier raus bevor alles zusammenbricht. Was meinst Du, finden wir den Ausstieg aus dem Turmgeschoss?" Die Kriegerin blickte zur Decke, die ehemals den Boden der obersten Plattform bildete. Irgendwo musste die Treppe sein. Durch den Turm hindurch kamen sie bestimmt einfacher heraus als wenn man sich nun den langen Weg unten durch graben musste.

((Xomasch))

Die Bemühungen von Rika schafften einen Tunnel bis zu Gilgram. Mut und Hoffnung stiegen. Die Gefährten waren wieder vereint.
Gilgrams Bergbaukunde kam ihm zu gute. Er konnte erahnen wo es am schnellsten oder wo es am sichersten hinaus ging.

Die Bemühungen von Rika schafften einen Tunnel bis zu Gilgram. Mut und Hoffnung stiegen. Die Gefährten waren wieder vereint.
Gilgrams Bergbaukunde kam ihm zu gute. Er konnte erahnen wo es am schnellsten oder wo es am sichersten hinaus ging.

((Gilgram))

Gilgram hatte die zeit genutzt um sich einwenig zu erholen und sich zu orientieren.
Durch Bewegung und wohl auch durch sein Gewicht war er in etwas hinein eingebrochen was seiner Schätzung nach mal ein Schrank gewesen sein mochte. Das Holz war morsch und roch modrig, was er sich nicht wirklich erklären konnte. Denn wenn es ein Schrank war der vor dem Großen Knall im Turm stand, konnte er unmöglich in so kurzer Zeit so sehr von Satinav berührt worden sein. Aber egal, es war wohl halt so. Und Gilgram war sich eigentlich sicher, dass er sich immer noch in demselben Turm befand, nur eben alles irgendwie anders. Dann hatte er Stimmen vernommen. Stimmen die ihm vertraut vorkamen und diese Stimmen drangen von gar nicht soo weit her zu ihm.

„Rika? - Hannah? - Seit ihr das?“

Gilgram horcht in die Stille und hoffte auf Antwort von seinen Gefährten.

((Hannah))

Hannah hatte sich nun langsam wieder etwas einbekommen, auch wenn die Situation ihr mehr als absurd vorkam. Aber sie musste nicht mehr unkoordiniert lachen. Das war doch schon mal was. Als sich ihre Gliedmaßen wieder eingespielt hatten und der Schmerz im Großen und Ganzen etwas nachliess, wand sie sich an die beiden Mitstreiter.

"Braucht jemand etwas Heilmagie ... bzw besser ausgedrückt: Will jemand die Heilmagie in Anspruch nehmen?"

Ansonsten würde sie sich natürlich von den beiden Kumpanen schnell selbst überzeugen wollen, wie es ihnen geht indem sie diese selbst in Augenschein nahm. Vor Freude umarmte sie sogar beide kurz ob des Wiedersehens.

((Rika))
Sie stöhnte kurz auf ob der Umarmung, presste doch irgendeine ihrer Rippen gegen etwas Inneres und tat höllisch weh. "Ich nehme was ich kriegen kann", nickte sie Hannah zu und versuchte sich wieder zu entspannen, zum einen weil es dann einfach weniger weh tat, zum anderen weil sie hoffte, die Magie würde so besser wirken können.

"Gilgram, wir müssen hier raus. Was meinst Du, finden wir die Treppe die in den Turm führt?" Rika deutete auf die Decke über ihnen, die vor kurzem noch den Boden des obersten Turmgeschosses bildete.

((Hannah))
Hannah lächelt leicht zu Rika und nickt ihr zu, um dann ganz vorsichtig ihre Hände auf Rikas Körper zu legen und leise vor sich hinsummend, was man als leises Sprechen von diversen Zauberformeln wahrnehmen könnte, die Heilzauber anwendet. Stets wiederholt sie ihre Worte und fährt zeitgleich mit den Händen über die verschiedenen lädierten Körperstellen. Rika mag ein leichtes, wohliges und warmes Gefühl wahrnehmen bevor der Körper mit der richtigen Regeneration beginnt. Nach und nach baut Hannah ihre Magie weiter ab und Rika kann die Süße des Nicht-Schmerzes wieder wahrnehmen.
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Was bisher geschah.
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DSA Wald ohne Wiederkehr03.doc
(1.89 MiB) 89-mal heruntergeladen
DSA Wald ohne Wiederkehr02.doc
(1.94 MiB) 66-mal heruntergeladen
DSA Wald ohne Wiederkehr01.doc
(1.85 MiB) 85-mal heruntergeladen

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Die wohltuende Wärme und das Kribbeln der Magie breite sich von Hannahs Hand in Rikas Körper aus. Wunden schlossen sich. Die Schmerzen verschwanden augenblicklich. Knochen knurpsten als sie sich wieder einrenkten und zusammen wuchsen. Zu guter letzt spürte Rika wie wieder Kraft in ihre Muskeln floß. Die auswirkungen des Blutverlustes verschwanden vollkommen. Rikas Körper war vollständig geheilt. Jetzt war das Denken noch klar. Die Situation in der sie sich befanden wurde als Bedrohlich eingestuft und die Schreckensbilder der Vergangenheit wurden von der derzeitigen Lösungsuche verdrängt. Im Hintergrund merkte die Kriegerin aber schon das die Schlacht nicht spurlos an ihr vorüber gegangen ist. Alpträume werden das mindeste sein auf was sie sich einstellen muß. Der süße trost des Sieges, die wohltuende Gemeinschaft und Heilung ließen die Hoffnung aufkeimen. Auf Gilgram war sicher verlaß.

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Gaggy
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Gaggy »

Der Zwerg orientierte sich neu und schaute sich genau um.
Gilgram begann sich zu erinnern wie es im inneren des Turms ausgesehen hatte. Auch wenn jetzt alles anders wirkte als vorher, weil alles unterste zu oberst war.

Dann rief Gilgram zu Hannah hinüber.

„HANNAH ?
SCHAUE DICH MAL ETWAS UM.
BEI DIR IN DER NÄHE MÜSSTE SICH DIE TREPPE, ODER ZUMINDEST DER DECKENDURCHBRUCH VOM TREPPENABGNG BEFINDEN.“


Dann klopfte der Zwerg die hölzerne Decke, was vorher der Turmboden war ab und bemerkte das die Holzbohlen sich morsch und brüchig anhörten. Mit etwas Anstrengung und Glück könnte er dort durchbrechen.

Gilgram tastete nach seiner Skraya. Als er die Axt zu packen bekam setzt er sie über sich an einer Holzbohle an und versuchte den ersten Schlag. Sehr viel kraft konnte das Zwerg nicht in den Schlag legen. Erstens fehlte es ihm an Platz zum ausholen und zweitens war er durch seine Verletzungen immer noch arg geschwächt.
Zuletzt geändert von Gaggy am 08.02.2015 23:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Gilgrams Anstrengungen trugen schnell Früchte. Der Spalt der Fließen verbreiterte sich mit jedem Schlag. Am Ende siegte die Kraft und Ausdauer von dem Zwerg und zerstörte die dünne Schicht die das Holz schützte. Holz splitterte und wirbelte herum. Es waren nur Fichtenbalken. Der Wurm war schon längst darinnen und hatte schon vorarbeit geleistet. Es war ein Glücklicher umstand das sie sich an der Schwachstelle des Bollwerkes befanden. Sicherlich war am Fuße des Turms alles aus Eichenbalken. Nur das war die Spitze. Etwas wo kein Geschoß jemals hinkam. Und noch ein Umstand kam zu gute den nur der Zwerg bemerkte. Je höher das Stockwerk des Turmes, desto leichtere Materialien waren verbaut worden. Die Spitze des Bauwerkes lag auf ihnen. Schnell wurde klar das selbst bei der Decke Gewicht und Material gespart wurde. Gilgram mußte sich nur durch 1 Spann Holz schlagen ehe das erste Licht durch das Loch in seine „Grab“ drang. Phex sei dank, der Heilige Raum war noch intakt. Eine frische Briese war am feuchten finger zu spüren. Der Luftzug war stark genug das dieser Raum nicht als verschlossen oder gar verschüttet gewertet werden konnte. Unter großen Schmerzen und Anstrengung schaffte der Zwerg ein Loch in den Raum darüber. Der Weg für die Recken war frei.

Heiliger Raum:
Abgesehen das alles Kopf stand wirkte der Raum recht vertraut. Teile von euerer Ausrüstung euch schwebten herum. Abertausenden Glassplittern hingen wie eine Staubwolke in der Luft. Die Vitrinen waren alle zu Bruch gegangen und ihr Inhalt flog durch den Windhauch getragen herum. Es sah aus wie ein Meer aus groben Staub. Bernsteine des Wissens kollidierten gegeneinander und triffteden wieder auseinander. Was bei allen Göttern war nur geschehen? Metallene Gegenstände lagen am Boden. Alles andere schwebte herum. Eure Ausrüstung war zur Sicherheit in der Turmspitze untergebracht worden. Die Rucksäcke waren geöffnet so das in eile auf alles nötige zugegriffen werden konnte. Das Seil am Kletterhacken schwebte wie einen Schlange herum. Mehrere Schlingen schienen verklebt zu sein und bildeten kleine Lassos. Die Zeltplane war von Windhauch ergriffen worden und schwebte umher. Eine leere Schnurrolle kreiselte lustig in der Luft herum. Der Rest hatte etwas Metall oder war gut verstaut so das er nicht entkommen konnte. Zuerst war es schwer zu erkennen. Nach und nach dämmerte es einen was diese Stümpfe die wie kleine abgehackte Baumstämme hervorragten eigentlich waren. Es war die Kutte die einem verriet um was es sich da handeln könnte. Rote Symbole auf schwarzem Untergrund. Teils sah ein klumpen unförmiges Fleisch hervor, teils das Leder der Sandalen. Das was von den Beinen der Schwarzmagier übrig war ist mit allen Verschmolzen was sie am Leibe trugen. Die Erklärung Lag auf der Hand nur war sie so unglaublich das es Zeit brauchte um sie als Wahrheit zu akzeptieren. Dunklis Schergen sind durch die Decke wie durch Sirup gerutscht und dann mit ihr und allen möglichen Verschmolzen. Was zu sehen ist, sind ihre Beine. Diese sind fast bis zur Unkenntlichkeit mit ihrer Kleindung und Rüstung zu einen Einheitsbrei zusammengemanscht. Wenn dies nicht ein grausamer Tod währe, so ist dies fast schon eine lustige Obskurität. Ihr zähltet Elf paar Beine. Dunkli hatte 13 dunkle Schergen. Der Erste ging im verfluchten Wald in einen unfreiwilligen Tod. Angeblich soll Lastiriel einen Schwarzmagier getötet haben. Damit stimmte die Zahl. Es fühlte sich nicht so an als hätte irgendetwas die Katastrophe noch überlebt. Euch schwante schon das die Ausmaße der Zerstörung bei weiten größer waren als angenommen. Von Ausgang der Heiligen Kammer strömte schon der Geruch des Todes herein. Der Gestank von getrocknetem Blut stieg in die Nase.

Umgebung:
Der Erste Blick über die Weiten zeigte schauderhaftes. Teile von Achaztempel waren deutlich zu erkennen. Ein gigantisches Haufen an Trümmern lag über alle Winde verstreut herum. Nur die Turmteile waren mehr oder minder intakt. Das Bauwerk war in Drei Teile zerbrochen und die Bruchstücke haben Krater in die Landschaft gebohrt. Die einst großen Dachkonstruktionen der Gemeinschaftsküche so wie Handwerkshalle sind in einzelne Balken zerborsten und liegen wie dahingeworfene Zahnstocher herum. Nur die Turmkammern sahen noch stabil aus. Zur euer Verwunderung standen wie Borsten einer Bürste, dicht gedrängte Apfelbäume auf einen der Stockwerke. Ihre Früchte sahen sehr einladent aus. Reisähren sahen wie Haare auf den andern Turmteil aus.

Horizont:
Ihr konntet schon erahnen das hier alles gleich war. Unter den Trümmern der Echsenstadt fand sich ein Boden der die Bezeichnung „größter Unrathaufen aller Zeiten“ verdient hatte. Wagenräder, Fäßer, Handkarren, Kästen, Truhen, Rüstungen, Werkzeug, Kronleuchter und vieles mehr lag hier herum und verrottete. Es sah aus als hätte jemand willkürlich Hausrat und Kriegsgerät gleichermaßen in der Gegend verteilt und liegen gelassen.

An Seilen festgehängt saht ihr etwas was wie schwebende Gärten aussah. Nur das Grün fehlte. Es mag maximal einen Meile bis dort hin sein. Über den Gärten schwebte ein funktionierender Sonnenstein. Er bot Licht und Wärme die die Kälte hier erträglich machte. Der Himmel selbst schien aus Wasser zu bestehen. Es reflektierte das Licht des Sonnensteins. Es gab sogar etwas wie einen Wasserfall. Ein silbernes Band was von Himmel aus sich durch die Gärten zog und von dort aus zu Boden stürzte. Dort aufgeschlagen verteilte sich das Wasser in alle Götterrichtungen. Das kühle Naß hatte seine eigenen Gesetzte. Anstatt am Boden pfützen zu Bilden, behielt es eher Kugelform. Ungerührt von Sumus griff flog es herum und bildete kleine Tröpfchen die sie mehr und mehr mit größernen Verbanden und wieder gegen Richtung Himmel schwebten.

Die Orientierung schlug fehl. Hier war nichts mehr was an Dere erinnerte. Langsam dämmerte es einen das dies nicht von dieser Welt wahr.

Abgesehen von Kulturschock gab es eine weitere Bestürzung. Leichen lagen wie Saatkörner in der Gegend herum. Es waren die Leiber der Achaz die hier ihr Ende gefunden hatten. Hier lag nur noch der Tod.

Sagen und Legenden berichten immer von den glorreichen Siegesfeiern, von Ehrenzeremonien, Ritterschläge und Festbanketten. Die Wahrheit sah anders aus. Im Krieg gewann immer nur einer.“Boron.“

Phex und Tsa konnten den Totengott noch ein Schnippchen schlagen. Die Laute der letzten Überlebendne Achaz drangen unter dem Turm hervor. Sie hatten es nicht geschafft sich zu befreien. Und schon spürtet ihr den Druck der Verantwortung auf euren Schultern lasten. Gilgrams Blick fiel auf Hannahs Gürtel. Es waren Zwei an der Zahl. Einer von Hannah und einer von der Hohepriesterin. Kurz vor dem Endkampf hatte die große Mutter ihr den Gurt gegeben damit sie sich am darauf befindlichen Antitod bedienen konnte. Am Gurt hingen fünf kleine Geldkatzten. Es war die Belohnungen die für die Helden beim Sieg geplant war. Welch Phexbeistand das dieser Gurt mitgenommen wurde. Die Hohepriesterin mußte dies gewußt haben.

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Cherrie
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Immerhin gehorchte ihr Körper wieder, die Kraft kehrte zurück und mit ihr auch der Wille weiterzumachen. Als zweite folgte sie Gilgram durch das Loch in der Decke und zog sich in den darüberliegenden Raum, den ´Heiligen Raum´, wie sie sich erinnerte.

"Bei den Göttern", stieß sie hervor, als sie des Chaos um sich herum gewahr wurde. "Kein Stein steht mehr auf dem anderen." Die Szenerie war fast surreal, Dinge schwebten, allen Gesetzen Sumus trotzend durch die Luft, Rika griff mit der Hand nach oben und schob ein Seil zur Seite, was langsam auf die zutrieb.

"Das muss ein Nacheffekt von der magischen Explosion sein", stellte sie fast völlig überflüssigweise fest. Zum Glück hielt das Metall, was sie noch am Körper trug, sie selbst auf dem Boden, auch wenn es sich alles irgendwie komisch anfühlte. Gewichte schienen nicht mehr zu stimmen. Sie fühlte sich leicht und schwer zugleich, ein wenig als würde sie permanent fallen.

Rika dachte praktisch. Hannah schien es gut zu gehen, Gilgram weniger. Vermutlich würde er sich von der Magierin auch nicht helfen lassen, zumidnest nicht mit Magie. Vielleicht könnte sie ihm mit normaler Heilkunde helfen, aber das mussten die beiden unter sich ausmachen.
Ihr Blick glitt erneut in die Runde. Alles wichtige schien hier zu sein. Rasch hatte sie die gröbste Ausrüstung zusammengesammelt und auf Vollständigkeit überprüft.

"Wir müssen nach Gwenda sehen!" Die Chancen, dass die Halbelfe überlebt hatte, waren minimalst. Doch vielleicht hatte das System aus Katakomben und Tunneln ja gehalten, mit etwas Glück war die Druckwelle durch den Boden gebremst worden. Sie trat zum Fenster, was schief vor ihr aufragte und starrte hinaus. Dann traf sie der Schlag.

Wie versteinert verharrte sie, nur die Augen waren weit aufgerissen. Tod, Trümmer und Asche, wohin das Auge blickte. Die letzten Minuten hatte sie es erfolgreich verdrängt gehabt, jetzt kam ihre Erinnerung wieder. Sie hatten versucht die Stadt der Echsen gegen den Feind zu verteidigen. Sie, Rika, hatte den Oberbefehl gehabt. Sie hatte den Sieg versprochen, sie hatte einen Plan gehabt. Sogar bei Tsa hatte sie es den Echsen geschworen, den paar verbleibenden die es bis in den Tempel geschafft hatten.

Sieg? Sah so ein Sieg aus? Ihre Gesichtszüge krampften, ihr Kiefer kaute wortlos.

"Wenn das ein Sieg ist, dann will ich nie eine Niederlage kennenlernen." Sie flüsterte die Worte fast. Dann kamen ihr Tränen in die Augen. Erst nur eine, dann weitere, schließlich immer mehr. Sie konnte nicht sagen ob es Traurigkeit oder Wut war. So viele Tote. So viele sinnlose Tote. Zwischen der Ohnmacht der Erkenntnis keimte Zorn auf, Hass auf Dunkli, der für alles hier die Verantwortung trug.

Für alles? Nein, nicht für alles. Das wäre zu einfach gewesen. Jeder hier trug Verantwortung, vor allem sie selbst. Die Wut auf sich selbst brauste auf. Warum nur hatten sie nicht einfach alles evakuiert? Die Stadt kampflos zu übergeben hätte vielen Echsen das Leben gerettet. Und Dunkli den Sieg gebracht. Den ersten und wichtigen Sieg, mit dem im Rücken er den Rest des Landes unterworfen hätte. Zweifel. Hätte er das wirklich getan? Es gab so viele andere die hätten helfen können, ihm einen Strich durch die Rechnung hätten machen können. Die Garnison in Greifenfurth. Wehrheim hätte sich neu strukturiert, neue Armeen ausgehoben. Das Mittelreich. Der Kaiser war stark. Hätte Dunkli wirklich sein eigenes Reich schaffen können? War sie, Rika von Punin, wirklich die letzte Hoffnung der freien Welt gewesen?

Sie starrte reglos durch das schmale Turmfenster, doch genauso gut hätte sie direkt vor einer Wand stehen können. Ihr Blick ging völlig ins Leere...

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Gaggy
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Gaggy »

Gilgram stand im Heiligen Raum und schaute sich ungläubig um.

"Sind wirklich wir die einzigen die diesen Wahnsinn überlebt haben?"

Der Zwerg betastete sich an Armen, Brust bis hinab zu den Beinen. Der Schmerz war real, alles andere um ihn herum wirkte jedoch surreal, ja geradezu grotesk und es fühlte sich nicht richtig an.

Er stand zwar auf seinen Beinen, aber er hatte kaum ein Gefühl von Gewicht. Sein Gefühl von fehlendem Gewicht und das Bild das sich ihm bot passten jedoch zusammen. Alle metalllosen Gegenstände schwebten völlig schwerelos in der Luft herum und wenn man sie in die Hand nahm fehlte ihnen jegliches Gewicht.

Halb stapfte, halb schwebte der Zwerg zu Rika die an einem der Fenster stand um ebenfalls einen Blick nach draußen zu werfen.

"Welcher tiefere Sinn mag wohl in all diesem Wahnsinn liegen".

Diese Frage stellt der Zwerg einfach so in den Raum, an niemand direkt gewand.

Gilgram grübelte.
War das nun ein Sieg oder eine Niederlage?
Wenn das ein Sieg war, dann war es einer bei dem sie mehr haben zahlen müssen als gut und richtig war. Der Tod war allgegenwärtig wohin man auch blickte, nur Tot und schiere Zerstörung.

Der Zwerg fühlte sich nicht als Sieger, nein, er fühlte sich schuldig.
Er drehte sich mit dem Rücken zur Wand und lies sich kraftlos an der Wand runter rutschen bis er mit hängendem Kopf auf dem Boden saß.

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Cherrie
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Sie konnte nicht sagen wie lange sie dort gestanden hatte. Die Tränen waren versiegt, sogar die Wut war verraucht, alles schien einem Gefühl der Schwere gewichen zu sein.

Geräusche drangen in ihre Sinne. Stimmen. Fremdartig, aber dort vertraut. Es war das Echsisch der Achaz, dumpf und hohl.

"Da leben noch welche!" Ihr Körper reagierte automatisch, schon begann sie den Boden abzuklopfen, zu lauschen, von wo genau die Stimmen kamen. Als sie meinte den passenden Ort gefunden zu haben, sah sie sich nach einem geeigneten Werkzeug um. Etwas weiter lag eine Eisenstange auf dem Boden, knapp zwei Schritt lang. Rika hatte keine Ahnung zu was sie gedient hatte, vielleicht eine Halterung für die Ketten oder den Sonnenstein, doch jetzt schien sie genau passend zu sein. Mit kräftigen Hieben schlug sie das eine Ende immer wieder senkrecht in den Boden, in der Hoffnung, er würde nachgeben.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

(Originalpost von Graugaenger)
Hannah lauschte Gilgrams Worten und würde sich nun ebenso umschauen und mit den Händen nach größeren Öffnung im direkten Umfeld tasten. Als Gilgram ein Loch in den Boden - oder auch Decke geschlagen hatte - folgte sie den anderen nach Draußen und blickt sich ebenso um. Sie legt ihre rechte Hand an ihren Hals und schaut sich um. Sie konnte sich schon ausdenken, dass es nicht schön und hübsch aussieht. Aber so einen Schauplatz hatte sie nicht erwartet. Langsam wendet sie ihren Blick nach links und versucht alles mit den Blicken aufzusaugen. Wie viele hatten es geschafft? Gab es Schwerverletzte, die noch Hilfe brauchten? Konnte man ausmachen, dass der Gegner es wirklich nicht geschafft hatte?

Sie wendet sich zu den anderen Mitstreitern und wird ihre ersten Impressionen gerne mit ihnen teilen.

Ich denke, wir sind in einer eigenen Welt. Da alles auf dem Kopf zu stehen scheint, gehe ich von einer magischen Kugel aus.

Hannah dreht sich weiter und beobachtet immer noch die ganzen Impressionen, die auf sie einströmen und muss nun mehrmals schlucken bevor sie weiterreden kann.

Stellt es euch vor wie eine Schneekugel, die man umgedreht hinstellt. Mich würde nicht einmal wundern, wenn irgendwann sich alles nochmal dreht.

Ein leichtes Aufflackern von Neugierde kann man in ihrem Blick sehen, wenn man zu ihr schaut und sie auch schon eine Weile kennt. Sie bleckt sich die Lippen ... Was sich hier für neue Möglichkeiten entwickeln können. Das ist ...Sie bleckt sich erneut die Lippen und wendet sich zu den anderen.

Wir müssen raus und die Umgebung untersuchen. Ich muss meine Theorie prüfen.

Und mit diesen Worten stapft sie auch schon los und schiebt einzelne Gegenstände in der Luft an die Seite um sich nicht zu verletzen und auch deren Gewicht/Dichte/Verhalten zu studieren, wenn sie diese zu Boden oder in den Himmel schubst.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Der Eisenstab entpuppte sich als der letzte Rest vom Sonnenstab. Rika hatte diesen einst die ganze Schlacht geschützt und hochgehalten. Es war ein Zeichen der Hoffnung das sie einst in der Brandung der anstürmenden Feinde so lange aufrecht gehalten hat. Von dem Vier Schritt des Stabes waren nur noch zwei Schritt übrig. Der Stahl war schön schwer und der Teil des abgebrochen Endes war Spitz genug um das Holz zu verletzten. Die Eichenvertäfelung brach sofort weg. Darunter kamen die dünnen Fichtenblacken zum Vorschein. Holzmehl und Wurmlöcher zeugten von Sativnavs unerbittlichkeit. Die kleinen Biester haben gute Vorarbeit geleistet. Die Arbeit wird mindesten einen Praiosgong pro Bergungsloch betragen.

Reaktion der Umgebung auf Rikas Taten.)
Auf Rikas hämmern kamen Klopfzeichen zurück. Vielleicht waren es 15 oder 16 Lebende an der Zahl. Das mußten fast die ganze Geschützmannschaft und Deserteure sein.

(Reaktion der Umgebung auf Hannahs Taten.)
Als sich die Zauberin den Weg durch die offenen Tür in die Freiheit bahnte mußte sie sich bei jedem Schritt aus zerbrochenen Kastentüren, Faßwänden oder Anderem befreien. Maroder Unrat sackte unter ihren Gewicht zusammen. Rostige Scharniere, Eisenbänder, Waffen und Rüstungen hielten der Verfall länger stand und ragten wie Dornen aus vermoderten Holzresten. Hannah erklomm eine kleine Anhöhe und war auf alles gefaßt. In ihrerer Magieakademie war Ungewöhnliches und Unglaubliches an der Tagesordnung.

Die erste Erkenntnis war, daß die Welt nicht Kopf stand, sondern der Turm. Die Spitze des Bauwerkes war abgebrochen und hatte sich in die Erde gerammt. Der Rest des Turmes lag in zwei Teilen, wie ein weggeworfener Stock, daneben.

Ausrüstung:
Rucksack / Feuerstein, Stahl, Zunderschwamm / zwei Wolldecken / Beil / Brecheisen / Hammer / Kneifzange / kleiner Spaten / Nägel / 10 Kletterhacken / Wurfhacken / Kletterseil mit Steigknoten 10Schritt/ Schnurrolle leer / Einmannzeltplane / 4 Holzpflöcke / 6 Pechfackeln / 120 Tagesrationen.

Viele Teile der Ausrüstung waren miteinander verschmolzen. Besonders Eisen hatte sich verformt. Der Hammerkopf sah aus als währe er kurz aus Wasser gewesen und ist wieder in seiner Bewegung erstart. Das Brecheisen hatte eine zusätzliche Biegung. Der Beilkopf war etwas gekrümmt.
Der Verschmelzungseffekt betraf nur die Oberfläche der Materialien. Es wird mühsam sein alles von einander zu trennen. Die Holzgriffe die mit den Rucksack verschmolzen sind können leicht rausgeschnitten werden. Schwieriger wird es schon mit den vier Holzpflöcken für die Zeltplane. Diese waren zu einzigen Stück verschmolzen. Vor dem Essen hat die Magie erst recht keinen Halt gemacht. Trennen war nicht mehr möglich. Wenn man sich da bediehnen wollte mußte man sich schon etwas herausschneiden. Die Nahrungsrationen bestandenen aus Trockenfrüchten, Fleisch und gerösteten Haselnüssen. Das kleine Bierfaß ist geplatzt und nun ein riesiger Hefebrei. Dieser scheint immer noch auf zu gehen. Alle Wasserschläuche sind geplatzt. Das wenige darin befindliche Wasser wirkte äußerst erfrischend, wenn nicht sogar belebend.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Wohnraum:
Jeder Raum hat ein Loch im Boden und an der Decke. Es ist gerade mal so breit das ein Mensch sich in voller Rüstung durchzwängen kann. Es sieht aus als hätte jemand mit den Händen ins Holz gegriffen und es einfach wie einen Teig aufgezogen. Von diesen Neuzugängen aus haben die Untoten die Stockwerke erstürmt. Kein Wunder das damals Steinwurf und Kralle nutztlos waren. Die Untoten erklommen am Ende der Schlacht nicht mehr ungeschützt die Außenwände. Nur noch Kratzspuren zeugten von der Anwesenheit der einst gewaltigen Armee die den Turm erstürmt hatte.
Man könnte glauben ein verschlossener Raum auf der Turmspitze sei die
Schatzkammer. Nun, wenn kuschelweiches Bettenzeug ein Schatz ist, so ist dieser Raum voll davon. Der Rat lebte Bescheidenheit vor. In diesen Raum findet sich nichts außer Meditations und Schlafkissen. Der Moder, der ehemaligen Untotenarmee hält sich hartnäckig im Stoff.
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

"Eigene Welt... alles auf dem Kopf... Schneekugel..." was immer letzteres auch sein mochte, Rika hörte nur mit einem halben Ohr hin. Auch von außerhalb des Turmes hatte sie noch nichts mitbekommen, ihr Blick war zu sehr ins Innere gekehrt gewesen um die Veränderung der Landschaft durch das Turmfenster zu registrieren.

Unermüdlich stieß sie die metallene Stange in den morschen Holzboden, wo sich langsam das erste Loch zeigte. Es dann aufzuhebeln und zu vergrößern war einfacher, Hauptsache die Vorarbeit war getan.

Warum ist alles hier so verrottet? Doch jetzt war noch keine Zeit für solche Gedanken. Die Befreigung der Echsen hatte Vorrang.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Schweiß stand Rika auf der Stirn. Der Stab war schwer und gab genug Wucht um das Holz zu verletzten. Ein Balken war neu. Die Vermutung lag nahe das hier nur das Nötigste repariert wurde. Holz war im Sumpf Mangelware. Alte Rattensklette und Nester kamen unter der weggebrochenen Holzvertäfelung zum Vorschein.

Eure Körper fühlten sich an als hätten sie zwei Tage lang nichts getrunken oder gegessen. Schnell war die Kraft zu ende und die Kehle trocken wie die Wüste. Die letzten Reste in den Wasserschläuchen halfen über den schlimmsten Durst hinweg. Mit dem trinken kam die Kraft zurück. Es war erstaunlich wie sehr die Konstitution unter der Austrocknung litt. Die geplatzten Wasserschläuche waren damit endgültig geleert.

Schnell wurde Rikas improvisiertes Werkzeug stumpf. Das Kernholz der Balken war noch intakt und leistete hartnäckig Wiederstand. Ein halber Praiosgong verging bis das erste Loch geschlagen war. Es war kaum einen Handbreit groß, aber schon der erste Erfolg. Der Achaz streckte die Hand durch und ließ sie sich greifen. Es beruhigte ihn etwas, denn das zittern seiner Finger verschwand. Von nun an wurde es etwas schwieriger. Um den Echsenmenschen nicht zu verletzten mußte Rika vorsichtiger arbeiten. Aus einen Praiosgong wurden zwei. Endlich war das Loch breit genug das sich der Achaz hindurchzwängen konnte.

Kaum in der Freiheit kroch der Arme zu den Wasserschläuchen und schleckte verzweifelt die letzten Wassertropfen auf.

Es war einer von der Geschützmannschaft. Sie gehörten der Mutter Dschossor, den Handwerkern an. Auffallend schön glänzten die Drachenschuppen an seinen Körper. Es war das Wunder der Zsahh was diese erschaffen hatte. Die Achaz hatten gebetet und mitten in der Schlacht sind ihnen Drachenschuppen gewachsen. Ihr habt es in Eifer des Gefechtes nur am Rande bemerkt. Nun konntet ihr dieses Wunderwerk bestaunen. Schuppen die dicker als ein Finger waren hatten die Nähte des Lederharnisch gesprengt. Die Rüstung des Achaz war übersät mit Hiebspuren. Es war ein Wunder das er noch lebte. Ein Arm und ein Bein schien von Dschossor gebrochen zu sein, denn sie waren auf baumdicke angeschwollen und er bewegte sie nicht.

Die Augen des Achaz waren leer. Sein Verstand machte eine lange Reise und kam nicht mehr zurück. Vor euch saß nur eine instinktgetriebene Hülle. Er war weder ansprechbar noch sagte er etwas. Der Dschossor saß nur da und wippte vor sich hin. Es sah aus als wollte er sich damit beruhigen. Solch Fall wahr reif für die Nonoiten. Nun lag es an euch die Verantwortung für dieses geistig verdorrte Gemüse zu übernehmen.

Hoffnung und Mut kehrten zurück. Jemand hatte überlebt und unter den Holzboden warten noch mehr auf eure Hilfe. Ihr habt nun Verantwortung für Leben. Mut und Kraft verdrängten die Trauer. In dieser Situation war es selbstverständlich die anderen zu retten. Ihr mußtet stark für die anderen sein und werden. Etwas machte in euch Klick und ihr wuchst über euch selbst hinaus.

Gelegentlich klopften die Achaz aus ihren „Grabgefängnis“ zurück. Das Leben wahr so zäh. Anscheinend hatten fast alle auf der Turmspitze überlebt. Geschätzt war es über ein Dutzend, wenn nicht mehr. Es war schwer die genaue Zahl aus zu machen.

Ob nun ein Tunnel gegraben wurde oder der Boden aufgeschlagen. Pro Achaz lag mindestens ein Praiosgong arbeit vor euch.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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(Rondra der 14 Spät am Abend. Stadt Selem)
In der Sumpfstadt Selem ist schon die Sonne untergegangen. Eine leichte Brise vom Meer macht die nächtliche Schwüle erträglicher. In den Tavernen grölten nur noch die Seemänner und selbst die Marktschreierin hatte die leichten Männer an die Frau gebracht. Welch segen für die Ohren wenn ihr Schlingergebrüll endlich versiegte.
Abgesehen von den vertrauten Urwaldgeräuschen war es nun endlich ruhig. Maya verbrachte wieder die Nacht in der Bibliothek. Einige andere gelehrte Zeitgenossen saßen vor den Büchern und gaben erst auf wenn ihre Augen versagten. Licht kam von einen kleinen Sonnenstein an der Decke. Es war ein Wunderwerk der Achaz deren Geheimniss sie nie verrieten. Berge von Pergament, Büchern, Schrifttafeln und Palmblättern stapelten sich vor Maya. Am Kreisrunden Tisch nutzte jeder so gut es konnte das schwache Licht der Deckenleuchte. Die Wände waren voll mit Bücherregalen. Aus dem Turmfenster sah man die Ruinen der Achaz. Einst waren sie beeindruckende Bauwerke. Seit der großen Götterstrafe stehen nur noch ihre Bruchstücke. Teils aus anderen Ruinen zusammen gesetzt, teils mit Holzdächern ergänzt. Es sah aus wie ein Flickwerk. Um die Menschenbauten war es nicht viel besser bestellt. Sie sahen aus wie dicht zusammengestellte Kisten. Die Gelehrten waren gut bekannt. Einer eingebildeter und arroganter als der Andere. Es waren reiche müßiggänger der Großhändler. Der Zugang zur Bibliothek war teuer. Und so nutzte man schweigend jeden einzelen Praiosgong. Die Ruhe wurde von gelegendlichen würgen der Achazhohepriesterin unterbrochen. Mit ihren 200 Stein Lebendgewicht meditierte ohne Unterlass. Sie war so alt das man immer glaubte sie währe friedlich entschlafen. Mit ihren Auge sah sie alles. Sie wahr blind und doch sehend. Man mied sie, denn für sie wahr man wie ein offenes Buch. Bis jetzt konnte niemand sagen warum sie Bernsteine schluckt und wieder hochwürgt.

Es war immer das gleiche am Abend. Der Sonnenstein verlor an Leuchtkraft. Die Gelehrten zogen sich zurück und Maya war endlich alleine. Sie behalf sich mit einer Kerze und durchblätterte das neueste Buch ihres Vaters. Er hatte es günstig bei einen Händler erstanden. Der Norbarde hat es ihn gerade zu aufgedrängt. Kein Wunder, wahren es doch nur Lobpreisungen des Praios. Der Goldkult wahr hier so willkommen wie ein dutzend Schlinger. Mit solch Büchern versuchte die Praioskirche hier wieder Fuß zu fassen. Nach Süden reisende Händler kaufen die schriften billig ein und werden sie nicht mehr los. Vater hatte das Buch nicht umsonst gekauft. Einerseits ist solch Wissenspende immer ein Einlas in die Bibliothek wert anderseits ging es sicher darin um eine versunkene Stätte. Die Lobpreisungen rankten sich um die Entstehung und Schlacht am Praiospilgertempel. Er wurde zweimal zerstört. Einmal von den Novadis und einmal von Achaz. Mayas müdigkeit ließ die Kerze sinken. Als sie umblätterte bemerkte sie ein Wasserzeichen. Es war zwischen den Pergamenten gemalt und nur erkennbar wenn man es durchleuchtete. Darauf befand eine geheime Botschaft. Müdigkeit und Augenbrennen war sofort verschwunden. Hier wurde ein Geheimniss offenbar.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Erste Untersuchungen der Wasserzeichen ergaben das hier das Wort eines hochrangigen Praiospriester niedergeschrieben worden ist. Unter den geschwollenen Worten und Glaubensphrasen deckt er die Mißstände des Goldkultes auf.
Verfasser dieser Abschrift könnte nur der Phexkult gewesen sein. Kein anderer Ordern würde so dermaßen dreist und frech sein und eine Praioslobpreisung so dermaßen diskreditieren.

Das Geheime Buch im Buch nennt sich „Des Ketzers Wahrheit“ Mutige Käufer und Herrscher könnten durchaus Interesse an solch Werk zeigen. Für seltene Geheimwerke, mit mächtigen komprimitierenden Wissen, sind bekannten Käufer an die 100er Goldstücke wert. Leider ist dieses unscheinbare Buch der Bibliothek vermacht. Wenigstens gewährte die Hohepriesterin ungewöhnlich viel Zugangszeit zur Bibliothek. Es währe nicht verwunderlich wenn sie hellsichtigerweise schon längst über den Wert des Buches bescheid wußte. Hätte Vater das gewußt hätte er sicher die doppelte Zugangszeit herausschlagen können. Nichts desto Trotz ist „Des Ketzers Wahrheit.“ bei den Achaz gut aufgehoben, denn ebensoviel Gold und Mühe würde der Praiosorden auf sich nehmen um Buch, mitsammt Besitzer, verschwinden zu lassen.

Auf den ersten Seiten wird die Erbauung des Pilgertempels beschrieben. Dort fanden sich wieder geheime Wasserzeichen. Diese besagten:“Oh Praios. Welch Schande das wir so schwach sind. Gebe es doch nur mehr von uns wahrhaft aufrecht gläubigen. Wie kann es sein das verfluchte Magie dermaßen unseren willen trotzt? Müssen wir erst einen Tempel darauf bauen das sie verschwindet? Warum erhörest du unseren willen nicht....“ In den geschwollenen Geschwafel konnte entnommen werden das hochmagische Artefakte in den Bleikammern der Praiostempel gelagert werden. Dort werden sie dann so lange geweiht bis sie ihre Magie verloren haben. Solch Prozess kann manchmal Jahrhunderte dauern. Der Schreiber beschwert sich am laufenden Band über die Unfähigkeit der Novizen und ihren fehlenden Glauben. Verschwendungsucht und Völlerei sind an der Tagesordnung. Kein wunder das die Ordnung von Praios so lange braucht um fuß zu fassen.

Oh, Praios. Oh Praios welche fauler Wurm hat sich nur in deinen golden Apfel der Weisheit gefressen? Wendeten sie doch das verbotene Gesetz an die eigene Anhängerschaft an. Wie sollen wir dein Licht verkünden wenn wir selbst vor deinen Schäfchen die Wahrheit mit Füßen tretten. Wie können die Hohepriester die dein Antlitz preisen noch nachts ruhig schlafen, wenn sie behaupten das dein heiliges Zepter in den Hallen von Szintquell liegt. Ich habe die Reliquie gesehen. Sie ist so heilig wie der Namenlose. So unbedeutend wie Hesinde. Welch....“ Es folgten noch weitere geschwollene Phrasen. Heraus kam das gelogen wurde. Von den höchsten Priestern selbst. Eine Notlüge um genug Krieger gegen den Feind auf zu bringen. Die Pilger waren wie Vieh was zum Schlachthof getrieben wurde. Von Feinden umringt war es nur eine Frage der Zeit bis sie überrannt wurden. Dies konnte der Schreiber nicht mit seinen Gewissen vereinen und hat wohl die bitter Wahrheit niedergeschrieben.

Szintquell, Vater hatte also nie ganz augeben zu suchen. Das finden von Magierstätten war wie heilige suche nach Sumus Kelch. In Rohalszeiten gab es einst mächtige Magier die vor den Borbaradianieren ihre Wohnungen und Bücher versteckt haben. Ganze Hesindebibliotheken sind voll von Tagebüchern die darüber handeln. Meist geht es um gescheiterte Expeditionen die zu alten Häusern und Ruinen führen. Gefunden werden nur ein paar Knochen und Tonscherben. Selten ist ein Keller oder gar Grabstätte intakt und gibt sein Wissen preis. Nicht immer war die Suche ganz in Namen von Hesinde. Besonders Adelige erhoffen sich bei solchen Ausgrabungen ein mächtiges Artefakt oder gar Schatz. Die Entdecker klagten oft Seitenlang über die ungeduld und geizigkeit ihrer Gönner.
Geschichten verdichten sich das eine Magierin von den Borbaradianern bis in den Süden hinunter gejagt wurde. Anscheinend hatte sie mächtiges Wissen was es unter allen Umständen zu schützen galt. Immer wieder gab es darüber Sagen. Sie handeleten darum das diese Magierin mit ihren Gefährten den Schwarzmagiern ein Schnippchen schlug. Ihre Spur verlor sich nähe Selem. Am Quell des Szinto. Dort gibt es nur ein kleines Dorf das eine bewegte Geschichte hatte. Der Praiosorden gründete dort eine Pilgerstätte um Krieger und andere Lichtgefällige an zu ziehen. Es ging um Macht. Die Rastullahgläubigen sollen notfalls mit Gewalt bekehrt werden. Es war nicht verwunderlich das es dort zu Kriegen kam. Interessant war die Hartnäckigkeit mit dem der Praiosorden die Pilgerstätte verteidigte und anpries. Zweimal wurde die Pilgerstätte überrannt. Einmal von den Novadis und einmal von den Achaz. Niemand duldete den Praiostempeln an seinen Grenzen. Mit den zurückweichen der Borbaradiander schwand auch die Macht des Praioskultes. Hesindes Gaben waren mehr Segen als Fluch und die glaubensinvasiven Versuche der Praioner wurden ins Mittelreich zurück gedrängt. Am Dorf „Szintoquell“ findet sich nur einen Ruine eines Praiostempels. Was auch immer dort gewesen sein mußte, es war sicher geplündert. Berichte von Schatzsucher sprechen davon das sie dort nur leere Gewölbe vorgefunden hatten. Den richtigen Namen halten die Zauberer so wie so geheim. Letzter bekannter Name war gelehrte Vardeen von Szintoquell. Dort verlor Vater ihre Spur.

simia
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von simia »

"Das...das kann doch nicht wahr sein." Beim ersten Anzeichen einer Geheimschrift reibt sich Maya die Augen. Als sie aber wieder hinschaut sind die Buchstaben immer noch da. Ihre Neugier ist geweckt und sie fängt an, das Buch beinahe zu veschlingen. Schnell holt sie noch ein paar Kerzen hebrei und geht an die Arbeit. Auf einem Blatt neben dem Buch macht sie sich Notizen und schreibt ihre Entzifferungen ab. Ha, wenn die Sesselfurzer in Al'Anfa das jetzt sehen könnten. Diese Gedanken scheinen sie geradewegs anzuspornen. Ihre Umgebung völlig vergessend arbeitet sich Maya durch das Buch. Das ist so aufregend. Sie freut sich wie ein kleines Kind. Als sie alles entziffert und notiert hat ist sie beinahe enttäuscht, dass es nun schon zu Ende ist, aber ihre Euphorie lässt sie das schnell wieder vergessen. Im Mayas Kopf beginnt es weiter zu arbeiten. Sie schaut sich kurz um, ob sie jemand beobachtet hat. Dann legt sie das Buch unter einen Stapel anderer Bücher, die noch einsortiert werden müssen und zwar so, dass es noch lange da liegen würde. Sie wusste ja, wie langsam die Arbeiten in der Bibliothek vorangingen. Eine Karte, ja eine Karte wäre jetzt gut. Moment mal, wo habe wir die denn. Geschwind sucht sie nach einer Karte, auf der Szintoquell abgebildet ist. "Ah, hier habe wir es doch schon." Wieder ein kurzer Blick durch die dunkle Bibliothek. Also ans Werk. Sie skizziert sich kurz die Karte ab. Puh, das war eine ganz schöne Arbeit. Hm, ob ich noch nach Vardeen von Szintoquell suchen sollte. Sie nimmt sich wieder eine Kerze und kämpft sich durch die unzählbar vielen Bücher auf der Suchen nach einem Hinweis auf Vardeen von Szintoquell.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Vardeen von Szintoquell. Der erste Hinweis fand sich in den Buch „Sagen und Balladen“ Pergament war teuer. Noch teuerer war Papyrus und so wurden nur das Allerwichtigste in Schrift fest gehalten. Religöse Texte und bedeutende Schlachten sind in den ältesten Büchern niedergeschrieben. Erst später kamen Magiebücher und Abschriften davon. Mit dem Segen der drei Felderwirtschaft wahr soviel Korn da, das Herrscher sich Gelehrte leisten konnten. Ihnen ist es zu verdanken das sich die Bibliotheken mit Kunst und Kultur füllten. Vor dieser Zeit gab es nur die Barden die Heldentaten besangen, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Ihre Liedtexte sind nicht gerade Wahrheitsverliebt. Strotzen sie doch vor Übertreibungen und Hinzugedichteten. Es war eine schöne Geschichte die sie gegen ein Stück Brot verkaufen. Und so war es nicht verwunderlich das sie die Wahrheit für Tragik und Epos opferten. Ein gut unterhaltener Zuhöher läßt einfach mehr Münzen springen. Was des einen Freud ist des anderen Leid. In den Balladen war nicht viel verwertbares zu finden. Nur einige Texte sind in verschieden Gedichten und Lieder gleich geblieben:„
Und so täuschte Vardeen das Raubergesind
und schlug sie ganz geschwind.
Versengeld sie gegeben, so schnell wie der Wind
Geflohn vor Schreck sie sind, weit über Berg und Tal.
Sie nie wieder kamen, ein für alle mal."


Anscheinend hielt sich Verdeen bedeckt, konnte jedoch nicht wiederstehen weiterhin Heldentaten zu vollbringen. Die Lieder berichten über eine große Räuberbande. Selbst wenn nur ein Zehnt davon wahr sein sollte stand sie einer kleinen Armee gegenüber. Entweder hatte Verdeen sehr viel Hilfe oder sie wahr sehr mächtig.

Ähnliche Sagen berichten über eine Frau die durch die Wüste zog und dort Heldentaten vollbrachte. Stets wahr das Muster gleich. Mal wurde von einen Trugbild gesprochen, mal von flammenden Wänden. Sie wahr bekannt, als Kräuterweib, Tränkebrauerin oder gar weise Schriftgelehrte. Alles Wissen über das auch Zauberinnen verfügen. Und stets reiste sie unteren anderen Namen. "Needrev, Dreenev, Verneed."
Die Heldentaten zogen sich wie ein roter Faden von Mittelreich hinunter zu Szintoquell. Erst im Buch geschrieben wird das Unscheinbare offensichtlich. In den kleinen Dorf wahr die letzte Heldentat verzeichnet. Andere glorreiche Reken kamen erst späterer Zeit. Nachdem die große Götterstrafe auf Selem hernieder ging.

Weitereres konnte getrost verworfen werden. Immer wurde die Heldin von den Göttern in ihre Hallen geholt. So endet einfach jedes gut Lied.

Die Zeit verging wie im Fluge. Alles nieder zu schreiben würde Wochen dauern. So war das Wichtigste auf 5 Seiten abgeschrieben. Als eine grobe Abzeichnung der Karte fertig war graute schon der Morgen. Wichtigste Wege, Flußläufe und Wegmarken sind gut und am richtigen Platz eingezeichnet.

(Rondra der 15. Scherbenwelt.)
Rika hatte mit Müh und Not ein weiteres Loch durch den Boden gestanzt. Es wahr groß genug damit der Achaz hindurchschauen konnte. Er nagte aus dem Holz Stücke heraus um es zu verbreitern. Es tauchten die ersten Schwierigkeiten auf. Das improvisierte Werkzeug ist stumpf geworden. So kam die Kriegerin nicht mehr weiter voran. Der Durst wurde zur Quall. Ohne Wasser mußte Rika immer mehr Pausen einlegen. Der Dschossor hatte etwas endeckt und setzte sich in Bewegung. Es waren Wassertropfen die wie perlen in den Wänden hingen. Er kroch dort hin und schleckte das kostbare Naß vom Stein.

Als die Wasserschläuche geplatzt sind hat sich ihr Inhalt im Raum verteilt. Teils wurde er von Holz aufgesaugt, teils sammelt sich das kostbare Naß in den Ritzen und Kanten der Bilderschriften. Eichenvertäfelungen hatten die Pfützen schon längst aufgesaugt. Vermutungen liegen nahe das sehr viel Zeit vergangen sein muß. Ein Tag wenn nicht Zwei. Gut möglich das ihr so lange Bewußtlos wart.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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(Ort Selem, Mayas Arbeitserfolge)
Abschrieb Seite 1 . Beschaffung des Tempels
"Das Chaos kann niemals gegen die Ordnung bestehen. Der Erzdämon Vardeen, der Schrecken von Szintquell kämpfte gegen seine eigne Brut. In seinen Reihen gab es nur Verrat und Niedertracht. Es war ein Aufstand seiner Schergen. Mit flammenden Wänden umringt hielt er ihre Kreaturen auf Abstand. Und dann kam Praios mit all seiner Leuchtigkeit. Er hatte genug von dem Chaos und schlug sein Heiliges Zepter danieder. Es donnerte gewaltig, die Erde beebte.... „ Hier erging sich der Schreiber in Übertreibungen um die Macht seines Gottes hervor zu heben. „ und er erschlug die Schergen mit nur einen Streich und Vardeen, der Schrecken von Szintquell, wurde zurück in die Niederhöllen geschleudert. Auf das er dort auf ewig verbannt sei."

Dann übergab Praios sein Zepter den treusten Anhängern und sprach:" Dort wo mein Zorn aufschlug sollt ihr mir zu eheren einen Tempel bauen. Der Sockel soll sein aus Blei, auf das Magie hier nicht wirke und versiege. Der Höhe des Sockels soll sein der zwei Schritt. Nicht ein sondern zwei Schritt an der Höhe. Nicht Spann, noch Elle sondern Schritt. Das Maß meiner Dinge. Darauf schichtet ihr Erdreich, damit mein Tempel weit erhoben für Jederman sichtbar steht. Auf das Feinde schon am Hang versagen und die überlegenheit Praios erkennen. Das Erdreich ihr aufschichtet der 3 Schritt. Nicht eins nicht zwei sondern drei. Nicht Spann, noch Elle sondern Schritt. Das Maß meiner Dinge. Die Mauern meiner Sonnigkeit, die den Unwissenden trotze, fußen auf 5 Schritt Erhebung. Nicht 3 nicht 4 sondern 5.....“ Ab hier folgte eine ausführliche Erklärung wie Tempel zu bauen sei. Auffallend war wie genau die Praiosanhänger ihre Pilgerstätte geplant hatten. Von den Stallungen bis zur Festungsmauer war alles detailverliebt festgelegt. Die Pilger schienen den Größenwahn nicht gerne zu unterstützen. Vielen Textpassagen richten sich daran das sie die Baupläne nicht etwas kleiner auslegten.

Auszug aus dem Tagebuch eines Schatzjägers
Tempelmauern umringten die Festung der 100ert mal 100ert Schritt. Darin wuchsen noch heute die Früchte ihrer Arbeit. Das Heiligtum ruhte auf einer 5 Schritt hohen Erhebung. Ganze zwei Schritt in Tiefe gingen ihre Keller. Sie wahren längst geplündert und leer. Weitere Gewölbe sind eingestürzt. Dort stank es gewaltig nach Blei, nicht nach Gold. Welch Verschwendung meiner Zeit. Stöhnen und seufzen dringt durch die Keller. Hier spuckt es. Eilig verließ ich die Keller.
Selbst der Marmor der fünf Säulen wahr längst fortgetragen und nur zersprunge Stumpfen zeugen noch von der größer dieses Bauwerkes. Hier gab es nichts mehr von Wert. Die Expedition wahr ein einziger Verlust.


Abschrieb Seite 2. Standort des Tempels. Auszug aus „Des Ketzers Wahrheit.“
Oh Praios, Oh Lichtbringer, bitte gib mir Kraft auf das ich aufrechten Herzens noch in dein Antlitz schauen kann. Beschämt es mich das wir auf Götzenbilder bauen, so das die Unwissenden zu ihrer Heiligstätte durch unseren Tempel müssen. Sollten wir nicht Dein Leuchtendes Beispiel leben so das die unwissenden Schäfchen von selbst ihren Götzenglauben abschwören. Wie kann es sein das Du Deine Jünger nicht strafst wenn sie Deinen Reichtum verprassen und verhuren?“ Der Schreiber zog lang und Breit über die nicht zu verleugende Dekadenz der Anhänger her. Nicht selten daraus geschuldet das ein verwöhnter Adelssohn als Novize und später sogar als Priester weiter seinen Lastern nachging. Sie wahren wie eine Plage die man gegen gutes Gold aufnahm und nur schwer bändigen konnte. Ihr gelebtes „Beispiel“ vertrieb mehr die Gläubigen als das es sie anzog.

Auszug aus dem Kompendium der Arkanen Kraftlinien.
Die Astralströme verzweigen sich in einen Abstand von 108 strich. Dort wo sie zusammentreffen steht ein Obeliskenring. Meist ist dort ein Altar mit Fünf dieser Felsen umringt. Jeder gibt die Richtung der Astraline, von der Opferstätte aus gemessen, an. Einst von Druiden und Achaz errichet werden sie von Zwölfgötterglauben verdrängt. Der Praioskult ist der Dreisteste unter ihnen. Steht fast auf jeden dieser Obeliskenringe ein solch verdammter astralzerstörender Tempel. Der Suchende kann auch dort weitere Richtungen finden. Die Tempelsäulen der Praioskuppel sind immer der 5 an der Zahl. Vom Opferstock aus gemessen ergibt sich die Richtung der astralen Kraftlinie. Auch Magiertürme stehen gerne auf solch Obeliskenringen. Die Felsenblöcke sind meist unzerstörbar und nicht mehr zu bewegen. Es ist ein Rätsel wie die Achaz fast einen halben Berg an Fels zu solch Orten transportiert haben. Der Rest des Buches wittmet sich den Kraftorten und wie sie zu finden sind. Unter den Kraftorten ist auch die Tempelruine von Szintquell.
Zuletzt geändert von Xomasch am 20.02.2015 16:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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(Orignalpost von Tork. Scherbenwelt)
Hannah kämpfte sich ihren Weg nach draußen voller Erwartungen und wurde schier enttäuscht als sie erkannte, dass es sich doch nicht um die Chaostheorie handelt, die sie sich erhofft hatte. Gut, die anderen wohl weniger ... Aber ... Sie lässt die Schultern etwas hängen vor Enttäuschung, blickt noch um sich und würde sich dann aufraffen. Trübsal blasen würde ihr nun auch nicht weiterhelfen. Während sie sich umblickt bleibt ihr Blick auf schwebenden Gärten hängen.

Sie runzelt leicht die Stirn, bedeckt ihre Augen mit der Hand, dass sie weit genug schauen kann und hebt dann eine Braue.

"Da hinten ... bei den Gärten. Da scheint es Wasser zu geben. Wir sollten uns auf den Weg dahin begeben."

Während sie ein paar Schritte dahingeht, wird sie die Hand an den Turm legen und versuchen ihn anzuheben. So es zu schwer ist, würde sie es umrunden und vollen allen Seiten genauer anschauen, ob man irgendwelche Beschläge entfernen kann.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Abschrift Seite 3 Schlachten von Sitzquell
Schlachtrede bei Szintoquell von Kommandanten der Bannstrahler:“Ihr seid der Wille Praios. Wenn ihr zuschlägt dann schlagt der Lichtbringer zu. Wenn ihr tötet dann ist es sein Wille. Ihr seit sein Werkzeug, seine Rechte Hand die seinen Willen führt. Fürchtet euch nicht, denn durch euch strömt die Kraft Praios. Sie macht aus einen von euch 1000end. Mit Praios macht sind wir unbesiegbar. Und wenn ihr einen Zauberer seht, dann erschlagt ihn. Ihr erkennt ihn daran das er einen Stabe trägt. Sein Gewande ziert allerei Götzensymbol und auf den Haupte trägt er meist einen Spitzen Hut. Last euch nicht von seiner menschlichen Form täuschen, denn er ist eine Kreatur der Niederhöll, ein Dämon und des Praios ein Greul. Er ist kein Mensch mehr und besitzt keine Seele. Ihn zu töten ist keine Sünde sondern der Weg Praios.“
Es war die Schlachtrede bevor die Novadis die Tempelfestung überrannt hatten. Die Rede fand in der Palmblattschriften nur Erwähnung weil sich nachher der Geschichtschreiber darüber lustig machte:“ Wo war denn nun euer Gott? Wo war die Macht die ihr versprachet? Einer von uns nahm es mit zwei von euch auf. Unser Mut war grenzenlos....“

Lobpreisungen. Erste Seite.
"Vardeen, der Schrecken von Szintquell. Ein Erzdämon der übelsten Sorte brachte die Bewohner in seinen Bann. Er verführte sie der Macht und Wundertinkturen die süchtig danach machten. Oh wahrer Lichtbringer welch üble Made hatte sich dein Reich eingenistet? Welch Wolf in Schafspelz konnte sich so lange deiner Ordnung entziehen.“.... Und sein Schlag war so Kraftvoll wie die von 1000 Mann. Und zerstampfte sie wie eine Maden im Dreck. Als sein Fuß auftraft bebete die erde als würden 1000end Mann in gleichschritt gehn.“
In solch Glaubensgerede fand sich immer eine Symbolik. Maya spürte das sie nah dran war. Vielleicht noch ein einziger Hinweis und sie würde dahiner kommen.

(Scherbenwelt. Reaktion der Umgebung auf Hannahs Taten)
Hannah schaffte es tatsächlich das sich der Turm ein kleines Stück bewegte. Er war zu schwer als das er sich heben ließ, aber er ließ sich hin und her rütteln. Gilgram Sinne schärften sich. Es fühlte sich an als währe der Turm so leicht wie ein dünner Bretterverschlag. Die Achaz unter dem Turm zucken aus und fingen an zu heben und zu drücken. Das ganze Turmstück wackelte wie wild hin und her. Bald ging ihnen die Kraft aus. Das Beben der Emotionen und des Turmes ebbten wieder ab. Hannah erkannte durch Klopfen wo die Mechanik von den Steintüren befand. Man mußte nur von der Kurbel aus gehen. Dahinter werden sicher die gesuchten Eisenbeschläge und Zahnräder sein. Nur sah Hannah nicht wie man zur Mechanik hinter der Mauer kam. Irgendwo mußte ein Schlüsselloch sein.
Zuletzt geändert von Xomasch am 24.02.2015 13:31, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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(Selem)
Abschrieb Seite 4. Vardeen von Szintoquell:
Auszug aus den Ketzers Wahrheit:“Oh Praios, oh wahrer Lichtbringer, wie soll ich noch aufrecht in dein Antlitz sehen, wenn dein Recht mißbraucht wird? Wie oft mußten wir ausziehen und Hexerverbrennungen verhindern? Wie oft mußten wir unschuldiges Leben vor dem wütenden Mob verteidigen? Wie kann es sein das du es zuläßt, daß die Wahrheit mit Füßen getretten wird? Warum strafst du nicht diejenigen die aus Gier und Neid das Opfer als Hexer verleumden? Ich habe ihre Augen und Gesicht gesehen. Ich sah wie sie logen um der Läuterung zu entgehen. Sie hätten alles gestanden, selbst im Packt mit den Namenlosen zu sein, nur damit ihr Leid endlich beendet wird. Das ist keine Gerechtigkeit mehr, das ist reine Willkür. „
Es folgen noch weitere und lange Beschwerden über die Bannstrahler und ihre Hexerverfolgungen. Wie sie die jagt nach Magiebegabten ins Uferlose übertrieben. Es waren Krieger deren Haß gegen alles magische gezielt geschult wurde. Hinzu kamen noch Adelssöhne der dritten oder späteren Geburt. Jene die niemals etwas erben würden. Gegen gutes Gold von Baron wurden sie in den Bannstrahlerorden aufgenommen und dort in höhere Positionen eingesetzt. Während sich die Priester nach Gerechtigkeit bemühten und fragwürdige Kräuterweiblein, Magiediledanten sogar von der Anklage der Hexerei frei sprachen, machten es die Bannstrahler genau umgekehrt. Geschuldet und von höchster Stelle geduldet war dies, weil der Besitz des verbrannten Schwarzmagiers in die Verwaltung Praios überging. Bis das Gold von den vereinzelten Bannstrahltrupps zum Kommandanten und dann in die Tempel kam, versickerte es in den Taschen der Feldwelbel. Dieses waren die so verhaßten verwöhnten Adelssöhnchen. Der Schreiber entschuldigt sogar den Praiosorden. Was Verwaltung und Ordnung anging waren sie Vorbildhaft. Es gab zu wenig Novizen die alle Trupps von Bannstrahler überwachen konnten. Es galt ein gewaltiges Heer unter Kontrolle zu halten. Eine Armee die durch die Bedrohung durch Borbarad immer mehr anschwoll. Die Angst vor einen erneuten Dämonenkrieg war groß und der Praiosorden bekam immer mehr Zustimmung und zuwachs um Schwarze Magie zu vernichten. Als sich der Schreiber über die Doppelmoral beschwerte überschlug er sich fast:“ Oh Praois, Oh wahrer Lichtbringer. Wie kann es sein das du zuläßt das Verleumdungen der übelster Sorte geduldet werden? Vardeen hatte bis zum Schluß gegen das Böse gekämpft. Er mußte lange Jahre vor den Borbaradiern fliehen. Verkleidet als Frau, ging er ihnen aus den Weg. Er floh durch die Wüste und vollbrachte Heldentaten wie kein anderer. Er opferte seinen Bart und dies alles nur weil sie ihn verleumden. Welch Doppelte Moral, welch Bequemlichkeit. Alle unangenehmen Kritiker des Packtierens zu beschuldigen. Wie konnte es so weit kommen das die Macht des Goldkultes auf Lügen beruht? Nein, der Wille Praios muß sich wieder auf deine wahren, lichten Werte besinnen. Ich werde einen neuen Orden gründen und diese Zeilen niederschreiben. Damit die Wahrheit ans Licht kommt. Vardeen war guter und weiser Mann. Er vergoß kein Blut, sondern vertrieb die Räuber mit Illusionen. Und als die Borbaradiener ihn in seinen Turm stellten, gab er das größte Heldenopfer, sein Leben. Er verbrannte all sein Hab und Gut mitsammt den angreifenden Dämonen. Und als die Armee der Packtierer vernichtet war, erledigte der Wille Praios, den Rest. Er war niemals ein Ketzer oder gar Erzdämon. Er war nur ein unangenehmer Kritiker der die Mißstände zurecht aufzeigte. Als Verkörperung von Praios Willen spreche ihn ihn frei von jeglicher Schuld und Anschuldigungen. Er war nur mit den Gaben der Hesinde gesegnet. Ihn dies als Packtierung zur Last zu legen ist der größte Unfug aller Zeiten. Ja, er hatte Magie benutzt, aber stehts nur zu guten Zwecken und wenn es nicht anders mehr ging. Er benutze nur ein Werkzeug, wie der Bannstrahler sein Sonnenzepter. Ihn ist es nicht an zu Lasten das er alles versuchte um dem Bösen einhalt zu gebieten. Ich spreche ihn von der Schuld der Magieanwendung frei.“ Dies war die letzte Spur von Vardeen. Der Schreiber erging sich hier nur noch in langen Planungen wie er im Praios wieder zu seinen wahren Werten bringt. Viele seiner Reformierungen sind fester Bestandteil des heutigen Praioskultes. Anscheinden hatte der Schreiber mit seinem Vorhaben Erfolg.

Einige Textpassagen schienen zu fehlen. Es war als hätte man sie Absichtlich ausgelassen oder herausgeschnitten. Niemals wurde erwähnt was die Borbaradianer suchten. Auch in andere Geschichtschreibungen fanden sich nur kleine Randbemerkungen. Die Feindesarmee war entweder vollständig zerschlagen oder verteilte sich in alle Winde. Auslöschung der faulen Wurzeln, die das Gezücht von Borbarad wieder heraufbeschwören konnten, wurden nur am Rande erwähnt. Stets war der Ort der Niederstreckung nur ungenau angegeben oder gar ausgelassen.

Abschrieb Seite 5:
Beschäftigte sich mit der Umgebung von Szintoquell. Die Informationen waren rar. Es gab nur eine Liste von Strafgefangenen die in einer Silbermine arbeiteten. Für die Schwerverbrecher gab es ein B. Was wohl für Blei stand und für die Sklaven ein S. Was wohl für Silber stand. Die Buchhaltung trat erst später auf und die Bücher wurden alle zwei Jahre verbrannt. Kein Wunder, die wenigen geretteten Rechnungsbücher waren stets Beweise für Gerichtsverhandlungen.
In niedergeschriebenen Sagen gab es einige Geschichten über Flößer. Die auf dem Flußweg die Ausbeute der Minen zu den Städten brachten. Auf ihren langen Reisen erlebten sie so manch Abenteuer und entgingen oder vergingen an Monster und Versuchungen. Nach Norden brachten sie das Blei und tauschten es gegen Gold. Es war die schwerste und gefährlichste Fuhr, denn sie zogen das Floß am Flußrand entlang die Steigung hinauf. Wer abrutschte brach sich den Fuß oder landete gar in den Fluten. In Hungerzeiten versagten so manch das Herz. Sie kippten um wie die Fliegen. Der Pilgerstrom verursachte ein schwerwiegendes Nahrungsproblem. Aus Not heraus bildeten sich Räuberbanden die die umliegenden Dörfer plünderten. Während die Silberladung schwer bewacht wurde, war die Bleiladung stets ungesichert. Was Räuber nicht davon hielt den Flößern selbst die Unterhose zu nehmen. Dennoch war es dieses Wagnis wert. Der Praiosorden zahlte jeden Preis. So wichtig war es ihnen das sie ihren Sockel aus Blei fertig bekamen.

Maya war fertig mit ihren Aufzeichnungen. Jetzt brauchte sie schon gute Ideen wo sie noch nach Informationen suchen könnte. Die Neugierde lockte nur so. Die Tempelruine persönlich zu untersuchen, ihr Geheimnis zu lüften, ließ ihr keine Ruhe mehr.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Die Arbeit dauerte länger als Rika gehofft hatte, deutlich länger. Aber es half nichts, mit Verwundern nahm sie Hannah´s Reaktion zur Kenntnis sich außerhalb umsehen zu wollen. So lange hier unter dem Steinboden noch Achaz am Leben waren, gab es in ihren Augen nichts Wichtigeres. Die Metallstange des Sonnensteins war stumpf geworden, aber besseres Werkzeug war nicht in Sicht. Es musste gehen. Sie hoffte, ein paar der Echsen würden sich unterhalb durchgraben können, zu den bestehenden Löchern oder zur Treppe, so dass sie nicht für jeden einen eigenen Durchgang brechen musste.

Als sie die Stange kaum noch zu heben vermochte, teilte sie den anderen dies mit lautem Rufen mit. So würden sie wissen, dass ihr Hämmern in wenigen Minuten weitergehen täte. Ermattet lehnte sie sich an die Turmwand und versuchte ihr Glück mit dem Klumpen an Nahrung, der sich auf magische Art miteinander verschmolzen hatte.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Trockenobst, Nüsse und Fleisch waren zu einer süßsalzigen Masse verschmolzen. Es schmeckte sogar. Mit Mühe konnte Rika die trocken Masse hinunterwürgen. Das Essen erzeugte noch mehr Durst. So wurde nur das nötigste geschluckt.

Das „Beben“ war recht heftig gewesen. Es hat sich angefühlt als würde man auf einen Tisch stehen und fünf kräftige Kerle heben diesen unkoordiniert hoch. Kaum verließ einen Achaz die Kraft knickte der Turm rechts ein und dann gab die linke Gruppe Achaz unter den zusätzlichen Gewicht nach.

Die Tür des Mechanikastens war deutlich zu erkennen. Die Rillen der sonst so nahtlos zusammengefügten Sandsteinblöcke waren dort bei weiten dicker.
Links stieß man mittels Klinge auf die Scharniere, Rechts, neben der Kurbel, auf dem Riegel. Nur das Schlüsselloch war nicht zu sehen. Es mußte irgendwo versteckt sein.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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(Originalpost von Tork)

Hannah blickt auf den Rest des Turmes und legte die Hände dann auf die Steine und scheint nachzudenken. Sie schliesst die Augen und konzentriert sich auf den Bau vor sich. Die Hände tasten langsam über die Steine hinweg, leise summt sie immer und immer wieder die gleichen Worte vor sich her. Vielleicht war es nur in ihren Gedanken, vielleicht aber auch in Wirklichkeit. Hannah nahm ein Klicken wahr. Sie öffnete wieder die Augen und probierte erneut an dem Gebäuse zu rütteln, nachdem sie den "Foramen"-Zauber wirkte.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Rasch sprang Rika auf die Füße, als der Boden unter ihr anfing sich zu bewegen. Noch nie hatte sie ein Sumo-Beben erlebt, doch man erzählte darüber, man würde die Orientierung verlieren, jeglichen Halt, oben unten, rechts und links waren für den Moment bedeutungslos. Sie presste den Rücken an die Turmwand, schaute nach oben. Was könnte von dort auf sie fallen? Waren andere Orte sicherer? Ein Sprung aus dem Fenster? Draußen könnten ihr keine Deckenteile auf den Kopf regnen. Doch sie zögerte. War irritiert. Irgendwas stimmte nicht. Entweder die Geschichten stimmten nicht oder das war etwas anderes hier. Zu gleichmäßig, zu ruhig. Doch der Turm bewegte sich definitiv.

Erst als die Achaz unter ihr anfingen zu rufen und mitzudrücken, wurde ihr klar, dass man versuchte das gesamte Gebäude gezielt zu bewegen. Und auch noch mit Erfolg, wenngleich es nicht reichte. Rasch rannte sie nach draußen, fand die Magierin dort bei ihrem Versuch das Bauwerk anzuheben.

"Hannah." Es war eine Mischung aus Feststellung und Frage, die in dem Wort mitschwang. "Was tust Du?"
Ungläubig betrachtete Rika das mächtige Bauwerk, das mussten Tausende Tonnen an Stein sein. Und doch wurde es soeben bewegt. Viel konnte nicht gefehlt haben, vielleicht ein großer Hebel? Noch immer trug sie die Stange vom Sonnenstein...

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

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Gilgram saß niedergeschlagen am Boden, bzw. auf der umgekehrten Decke und haderte mit sich selbst. Der Zwerg machte sich Vorwürfe und stellt seine Tat den Sonnenstein zerschlagen zu haben in Frage. Er fühlte sich schlicht schuldig an all dem Chaos das jetzt herrschte.
Das alles hier war falsch, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Die Rufe der überlebenden Achaz drangen nicht bis zu seinem Bewusstsein vor.
Erst als Hannah ihre Magie wirkte und der Turm sich zu bewegen begann schreckte Gilgram hoch.

„Brroo, - was ist das, - ein Erdbeben ?
Wir müssen hier raus bevor uns der ganze Turm noch einmal auf den Kopf fällt. Noch mal haben wir sicher nicht so viel Glück zu überleben, sofern man das hier überhaupt Leben nennen kann“.


Gilgram wirkte panisch und agierte genauso chaotisch wie seine Umgebung.

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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

(Reaktion der Umgebung auf Gilgrams Taten)
Zuerst hielt der Achaz nur die Hände schützend über den Kopf und zog die Beine an. Dann war der Dschossor von Gilgrams Gemütszustand angesteckt und überholte ihn trotz Verletzungen auf dem Weg nach Draußen. War es die Aussage oder war es die Tat von Gilgram die den Achaz dazu brachte ihn zu folgen? Über verottetes, teils zusammenbrechende Holz von Fässern, Nachtkästen und Kisten bahnte er sich seinen Weg zum nächsten Versteck. Ein noch intakter umgestürtzer Handkarren wurde zur sicheren Behausung. Es waren nur Fünf Schritt aus der Turmtür hinaus und schon hattet ihr dort so eine art Weg getretten. Alles was was auf den Minipfad zusammen brechen konnte wurde schon niedergestampft oder zeigte Stellen des sicheren Trittes. Gilgram befand sich nun außerhalb des Turms, gleich neben Hannah und Rika.

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Cherrie
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Cherrie »

Gilgrams Panik fiel ihr nicht auf, lediglich dass ihr Freund kurz nach ihr aus dem Gebäude stürzte entging ihr nicht.

"Komm, hilf mit, Gilgram. Schauen wir mal, ob wir diesen seltsamen Turm weghebeln können!"
Dann suchte sie auch schon nach einer geeigneten Stelle, wo man die Stange ankanten konnte und legte alle Kraft in den Versuch das mächtige Bauwerk nach oben zu drücken.

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Xomasch
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Re: [Wald ohne Wiederkehr 3] Scherbenhaufen

Ungelesener Beitrag von Xomasch »

Hannah machte sich an den Machnikasten der gleich neben der Tür war. Sie wußte wo der Riegel war und konnte damit diesen beeinflußen. Zuerst brach sie in schallendes Gelächter aus und von ihren Finger zuckte ein Rondraspeer in die Kurbelachse. Das Ganze wiederholte sich mehrmals bis es plötzlich knackte und sich der Riegel von Geisterhand zurück schob. Endlich war der Zauber geglückt. Der Meachnikasten ließ sich öffnen als man die Krubel abnahm. Zum Vorschein kam eine Kettenspule und ein achtfacher Flaschenzug. Das Eisen war oberflächlich festgerostet oder gar miteinnader verschmolzen. Hannah konnte den Flaschenzug und Kettenspule mit ihren Zauberstab herausbrechen und nach Draußen bringen. Der Turm wog jetzt von geschätzten 200 Stein Gewicht nur noch 150 Stein. Das war war das Zügelchen an der Waage was noch fehlte, denn Rikas Eisenstab drohte zu verbiegen ehe der Turm angehoben werden konnte.

Endlich war es so weit. Auf den Überesten eines frischen Dachbalken ruhte der Sonnenstab und ihr konntet gezielt Hebelkraft auf den Turm wirken. Die Stahlstange ächzte unter dem Gewicht. Langsam und vorsichtig hebt ihr den Turm an. Die Reaktion der Achaz konnte heftiger nicht ausfallen. Durch dem spannbreiten Spalt quetschten sie sich durch als währe der Dämonensultan persönlich hinter ihnen her. In ihrer Panik setzten sie so viel Kraft frei das der Turm weiter angehoben wurde und kippte. Roststaub wurde aufgewirbelte als die Masse ihren Weg zu Boden fand. Die Erde gab nach und die darunter befindlichen Höhlräume brachen ein. Der gekippte Trum sackte einen halben Schritt tiefer. Zum Vorschein kam die graußig entstellten Oberkörper von Dunklis Schergen. Der Anblick war ein Grundkunde in Anatomie. Aus ihren Tragetaschen fielen ein paar Wälzer. Jene Zauberbücher mit denen Dunkli seine Schergen einst kontrolliert hatte. Alle hatten sie den gleichen Einband mit den eingeschnitzten Pentagram. Groß darauf geschrieben war das Wort „Dämonicon“. Bücher die große Macht versprachen und gaben. Kraft die einen Hacken hatte, die Aufgabe des eigenen Willen. Von den verfluchten Büchern korrumpiert hatten die Schergen Dunklis Weltbeherrschungsideen übernommen und eins zu eins Ausgeführt. Das Ergebnis dieses Wahnsinns wurde jetzt umso deutlicher. Gedärme schwebten wie flirrende Haare herum. Achaz krochen aus den seichten Krater und brachen zusammen. Andere suchten sich ein Versteck. Keiner der Echsenmenschen war mehr bei Sinnen. Sie waren nur noch Instinkgetriebene Hüllen. Das ist das Ende von unendlicher Machtgier. Nichts als Wahnsinn und Zerstörung. Ihr habt dem Ganzen zu einen unsagbaren hohen Preis Einhalt geboten. Ein Preis der höher nicht sein hätte können. Und dennoch war Hoffnung da. Das Leben fand einen Weg. 15 Achaz haben Dank euch überlebt. Nur Drei blieben liegen und standen nie wieder auf. Das Leben ging weiter. Durst machte sich breit als der Roststaub euch einhüllte und hartnäckig sich als metallener Geschmack im Rachen festsetzte. Der geruch von Moder erfüllte die Luft. Es dauerte eine Zeit aber irgendwann gewöhnte man sich dran. So weit das Auge reichte saht ihr eine Welt aus Trümmern, aus Kästen, Kisten, Fäßern, Karren und sogar Kriegsgerät. Anhaltspunkte waren nur die drei Turmteile, die künstliche Sonne, die schwebenden Gärten und der Fluß der sie durchzog, besser gesagt wie eine Schlange durchwand. Am Ende des Horizontes sah man ein glitzern von Eis. Dort wo die Kraft des Sonnensteins nicht mehr reicht schien es Kälter zu werden. Eine große Wasserkugel schwebte an euch vorbei und mischte sich mit den Roststaub.

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