Anleitung: Handouts, Siegel und was die Dinge älter macht

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fetzili
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Anleitung: Handouts, Siegel und was die Dinge älter macht

Ungelesener Beitrag von fetzili »

Hallo ihr Lieben,

ich bin noch neu hier und das ist meine erste Anleitung, also bitte ich um Entschuldigung, sollte sie beim ersten Schreiben noch nicht "perfekt" sein. Wenn Infos fehlen: Einfach sagen :)
Ich will hier besonders den Meistern etwas zeigen, das die Handouts etwas authentischer werden lässt und das für sehr wenig und günstiges Material, sowie in kurzer Zeit.

Zuerst einmal habe ich mich damit befasst Siegel selbst anzufertigen: Diese sind nicht perfekt bei mir, aber reichen aus und sind weitaus günstiger als sich welche anfertigen zu lassen.


SIEGEL MIT RADIERGUMMI
Man benötigt
  • Radiergummi
    Meine Empfehlung - Die größe ist perfekt und dazu sind sie Flach und kostengünstig
  • Schnitzwerkzeug
    Meine Empfehlung - Ich tendiere zu Linol-Schnittzeug, damit geht es sehr leicht, aber ein Messer o.ä. tut es bestimmt auch
  • Siegelwachs
    Meine Empfehlung - Eine halbe Kerze reichte bei mir für ca. 10 Siegel
  • Butterbrotpapier
    Einfach ein billiges aus dem Markt um die Ecke - zum Abpausen, wenn nötig
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  1. Das richtige Design

    Die Fläche ist sehr klein, daher müsst ihr bedenken, dass (gerade wenn man noch übt) filigrane und detailreiche Bilder nicht gut sind für ein Siegel.
    Je "gröber" desto leichter wird es. Ihr könnt natürlich auch Umrandungen überlegen, die werten das Siegel an sich noch ein wenig auf.
    Das ganze sollte dann am Besten einmal auf die Größe ausgedruckt werden, in der es auf das Siegel passt (sofern nicht frei Hand gezeichnet).


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  2. Auf den Radiergummi damit

    Wichtig ist: Das Siegel muss spiegelverkehrt sein!
    Das ist besonders dann wichtig, wenn ihr frei Hand zeichnet. Solltet ihr das Design gedruckt haben, erledigt sich das in diesem Schritt von selbst.
    Hier kommt nun das Butterbrotpapier ins Spiel. Wer es noch aus Kindertagen kennt: Jetzt wird abgepaust.
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    Das abgepauste Bild drückt ihr dann auf die Fläche des Radiergummis und reibt mit dem Finger darüber. Der Bleistift haftet nun spiegelverkehrt auf dem Radiergummi.

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    .
  3. Bearbeitung

    Nun müsst ihr den Linien nur noch folgen, dabei einfach aufpassen, dass ihr immer in derselben Höhe bleibt. Gerade bei Flächen, ist das sehr schwer, daher sollte man diese vermeiden. Diese sehen meist nicht schön Flach aus bzw. ist es sehr schwer, das schön hinzubekommen.
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    Am Ende sollte das ganze dann in etwa so aussehen:
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    Man könnte denken, dass es etwas unförmig ist, oder wackelig - aber auf dem Siegelwachs selbst fällt das meistens gar nicht mehr ins Gewicht! Aber ihr seht: Zum oben ausgewählten Design, habe ich hier einige Abstriche machen müssen, damit es gut aussieht.

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  4. Resultat

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    Bild

    Je nach Wachsfarbe ist das Siegel besser zu erkennen, oder eben nicht. Auf dunklem blau ist es besonders schwer, daher habe ich es ein wenig aufgehellt. In echt sieht man es aber besser, als auf Fotos :)
    Dafür könntet ihr die Linien mit z. B . goldenem Lack-Stift bemalen. Achtet dabei darauf, dass das Ende des Stiftes flach und nicht abgerundet ist! Sonst sind Patzer vorprogrammiert, so wie bei mir - das sieht dann nicht mehr schön aus.
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PAPIER ALTERN LASSEN
Man benötigt
  • normales Papier
  • Laser-Drucker
    Ich weiß nicht, ob es mit Tintenstrahl geht, habe ich nicht ausprobiert
  • Ofen
  • schwarzer Tee/Kaffee
    Ich selbst nehme schwarzen Tee her, soll aber mit Kaffee auch sehr gut gehen
Spoiler
  1. Papier mit gewünschten Schreiben/Bilder bedrucken.
    Wollt ihr ein geschriebenes Dokument, dann setzt als Schriftfarbe immer ein dunkles braun, damit wirkt es authentischer.
  2. Tee in z. B. eine Auflauf-Form oder ein Ofen-Blech gießen und lange ziehen lassen.
    Ich nehme immer drei Teebeutel her für einen Aufguss in meine Auflauf-Form.
  3. Bedrucktes Papier in den Tee tunken.
    Achtet dabei darauf, das Papier nicht zu reißen. Zusätzlich sollte es komplett mit dem Aufguss bedeckt sein, wegen eventueller Blasen unter dem Papier daher noch einmal wenden und von der anderen Seite eintunken.
  4. Das Papier bei 50° in den Backofen, bis es trocken ist.


Nice to know:
Wenn ihr das Papier im Backofen trocknen lasst, dann wird es besonders schön wellig. Trocknet es bei Luft färbt es sich meistens nur ein.
Wenn es mir zu wellig war nach dem backen (z. B. für Landkarten) dann habe ich es über Nacht noch einmal in ein dickes Buch gelegt, sodass nur noch kleinere Wellen zu sehen waren.

BEISPIEL IN KOMBINATION
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Bluthandel
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Ungelesener Beitrag von Bluthandel »

Super!
Ich persönlich könnte noch einen Leitfaden gebrauchen wie "Siegelwachs aufbringen für Dummies" - bei mir wird das immer sehr unreglmäßig und das Wachs ist auch von der Kerzenflamme immer nur extrem kurz aufgeweicht... :grübeln:
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Postapokalyptisches DSA (MPA, nach A176, seit 11.2019), Notmark-Sandbox (seit 06.2022)
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VeG (A159, seit 01.2018), Al Anfa - Königsmacher von Horasien (nach A135/A155, seit 06.2020), Rabenkrieg (VA4x, DSA4.1, seit 08.2022)
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fetzili
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Ungelesener Beitrag von fetzili »

Ich mache das in etwa so wie sie:


Nur dass ich mit dem Abziehen vom Radiergummi solange warte bis der Rand hart aussieht, das dauert meist nur einige Sekunden.

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Braunbär
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Ungelesener Beitrag von Braunbär »

Für die Inhaber eines 3D-Druckers kann ich auch nur empfehlen die Height-Map-Funktion von CURA (Freeware) zu nutzen.
Damit kann man einen Siegelstempel aus einer Schwarzweiß/Graustufen-Grafik herstellen.

Vor allem mit der Glätten/Ironing-Funktion kombiniert!

:)
Aventurien hat keine Verbraucherzentrale für geprellte Paktierer.
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Exar
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Ungelesener Beitrag von Exar »

Hui, das ist mal eine schöne Idee. Gefällt mir sehr gut. :)
Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis ich mich mal ans Leiten wage, das hier werde ich im Hinterkopf behalten.

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