[Fasar] Marwans Teestube

[Sumaro]

Fasar, die verruchte Stadt. Schmelztopf von Kulturen, Völkern und Religionen. Verdorben, erhaben, uralt. Volle Straßen, dicht drängen sich die Häuser aneinander und die Stände der Krämer und fliegenden Händler. Propheten, Prediger und Verrückte sammeln sich auf dem Marktplatz und verkünden Lehren, Botschaften und Warnungen, mal unbeachtet oder verlacht, mal mit viel lauschendem Publikum. Erzähler und Gaukler zeigen an schattigen Orten ihre Kunst, in den dunklen Gassen treibt sich Gesindel herum, huscht über den Markt und verschwindet in anderen dunklen Gassen. Bettler und Gossenkinder streiten sich mit Hunden und Katzen um die hingeworfenen Gaben der mittelständischen.

Fasar, die Uralte. Erhaben wie die Menschen die sie bewohnen thronen die Türme der reichen und mächtigen über den vielgeschossigen Häusern des einfachen Volkes. Verbunden mit Brücken die ein ganz eigenes Straßennetz sind bewegen sich dort die Erhabenen von Fasar.

Von all dem unbeeindruckt liegt Marwans Teehaus. Eine ruhige und bescheidene Teestube. Marwan, ein Mann dessen Alter schwer zu schätzen ist, leitet es. Von mittlerer Größe und schlankem Wuchs, mit kahlgeschorenem Haupt und mit scharfen Gesichtszügen, trägt er doch stets ein freundliches Lächeln, plaudert gerne mit seinen Gästen über dies und das. Auch seine Bedienungen sind nette junge Damen und Herren, die sich mit einer natürlichen Eleganz und Sicherheit selbst durch das engste Gedränge bewegen. Ein gastlicher Ort in mitten der Stadt, der man nachsagt schlimmer zu sein als Al'Anfa. Und ein Ort an dem sich auch Einheimische gern zu einem Plausch treffen, denn Meister Marwan scheint wirklich gut informiert was so vor sich geht in der Stadt und wer hört nicht gerne Klatsch und Tratsch?

[Alirion Schwingenweber]

Die Tür schwingt auf und ein Mann in den Gewändern eines hesindegweihten betritt den Raum. In seiner rechten Hand hält er einen langen Stab. Seine Haut ist von der Farbe, wie sie die weitgereisteren unter euch vielleicht schon einmal an den Ufern des Yaquirs erblickt haben mögen. Sein nussbraunes harr trägt er bis zu den Schultern, sein Bart ist buschig, er hängt aber nicht weit herab. Sein Blick schweift fröhlich und neugierig durch den Raum. Als er einen freien Tisch erblickt schreitet er sogleich darauf zu und setzt sich. seinen Stab leht er an die Wand. Er nimmt ein Buch heraus und beginnt darin zu blättern.

[Sumaro]

Sofort kommt eine junge, hübsche Frau zu ihm an den Tisch. Ihr schwarzes Haar ist zu einem Zopf geflochten. Ich grüße euch Effendi. Womit kann ich dienen?

[Alirion Schwingenweber]

Der Blick des Mannes erhebt sich von den Seiten seines Buches. er lächelt der bedienung freundlich zu und antwortet in bestem Tulamidisch:
Ah, hesinde mit euch,
nun denn, wie wäre es mit einer Tasse vom besten Honigbuschtee?

[Sumaro]

Oh Effendi, eine hervorragende Wahl. Ich werde ihn gleich bringen. Darf es etwas Gebäck dazu sein? fragt die grazile Schönheit weiter.

[Alirion Schwingenweber]

Aber gerne doch. entgenget der Geweihte.

TESTTESTTEST

[Sumaro]

Damit entschwindet die junge Tulamidin in Richtung der Küche.

Auch sonst hält sich der Betrieb noch in Grenzen. Nur ein paar ältere Herren die an kleinen Tisch auf Kissen ausgebreitet über Götter, Land und Leute disputieren sowie ein junger Wasserträger, der mit sehnsüchtigem Blick zu einer Schankdame eine der günstigsten Teesorten bestellt.

[Schelmina]

Der Tür wird erneut geöffnet und eine gebräunte Gestalt tritt ein.
Seine helle Kleidung bildet einen absoluten Kontrast zu seinem sonst recht dunklen Äußeren. Schwarze Haare und dunkle Augen gegenüber der beigen Pluderhose und der Tunika, die auf den ersten Blick aus recht guter Tuche gefertigt sind.
Er geht zielsicher auf den Herr des Hauses zu. Meister Marwan, auf einen Plausch? grüßt er ihn.

[Sumaro]

Der Meister des Teehauses blickt auf und kommt gleich um die Theke herum um den alten Freund in die Arme zu schließen und mit Bruderkuss zu begrüßen. Sei gegrüßt mein alter Freund. Du schon wieder hier? Laufen die Geschäfte gut? Komm berichte, aber nimm zuerst Platz. Er deutet auf einen Diwan.

[Schelmina]

Der Aufforderung kommt Seyshaban sogleich nach.
Ich schon wieder hier? Natürlich, wie könnte ich in dieser Stadt weilen, ohne dir einen Besuch abzustatten? meint er grinsend.
Dieser süße Tee, den ich das letzte Mal von hier mitgenommen habe, wurde mir förmlich aus der Hand gerissen, kaum, dass ich ihn hatte

[Sumaro]

Wie immer neigst du zum übertreiben, aber ich höre die Geschäfte laufen gut, welch Freude dies zu hören. Um einen schlauen Fuchs muss man sich keine Sorgen machen, nicht wahr? Marwan bringt höchst persönlich die Teeschale, Gebäck und den frisch aufgebrühten Tee an den kleinen tisch.

In diesem Moment wird auch der Geweihte von der tulamidischen Schönheit bedient. Ruft nur wenn ihr noch einen Wunsch habt, Effendi.

[Fessy]

Erneut geht die Tür auf und der Mann, der eintritt, wirkt von der Kleidung wie ein Bewohner der ländlichen Gegenden am Laufe des Mhanadi. Er geht auf die vierzig zu. Hinter ihm tritt ein Mädchen von vielleicht fünfzehn Jahren ein, einen großen Einkaufskorb an sich gedrückt, das sich mit großen Augen umsieht.

[Schelmina]

Um mich muss man sich keine Sorgen machen, mein Freund. Er nimmt dankend den Tee entgegen.
Wie läuft es bei dir? Wie ich dich kenne, hast du sicherlich wieder den neusten Tratsch parat.
Die zwei Neuankömmlinge mustert er mit geschäftigem Blick.

[Sumaro]

Oh mein Freund, du tust mir Unrecht, ich habe nur einige Dinge gehört und überlasse es jedem selbst ob er sie hören will oder nicht. Meister Marwan lächelt und zahlreiche Lachfältchen entstehen um die Augen.

Zu den Neuankömmlingen tritt ein dunkelhaariger Jüngling mit blauen Augen. Seid gegrüßt, Effendi. Darf ich euch zu einem tissch geleiten?

[Schelmina]

Verzeih meine ungebührliche Wortwahl. grinst Seyshaban.

[Sumaro]

Sie ist dir verziehen, Vater der Geschäftigkeit. Sahib Marwan setzt sich nun ebenfalls geschmeidig auf ein Kissen und schaut seinen langjährigen Kunden und Freund lächelnd an.

[Schelmina]

Ich bin dir zutiefst verbunden, Sohn der Großzügigkeit Er neigt leicht den Kopf.
Aber nun erzähl, was spricht man so in der uralten Stadt? fragt er neugierig.

[Fessy]

Der Mann nickt. Gern. Möchtest du etwas essen? fragt er das Mädchen. Sein Dialekt klingt eher nach dem Aranischen.
Sie nickt.

[Sumaro]

Dann sag mir doch was dich heute interessiert, Vater aller Fragen. Man hört viel wenn man Fasars Stimmen lauscht und so manches Gerücht mag sich als wahr erweisen. Marwan genießt es offenbar sienen gast ein wenig auf die Folter zu spannen.

[Sumaro]

Der junge Mann lächelt freundlich und bedeutet ihnen zu folgen, führt sie zu einem freien Tisch in der Nähe des Meisters und seines Gastes. Nehmt Platz, ich werde euch gleich Gebäck bringen. Habt ihr einen speziellen wunsch was es sonst noch sein darf? Welchen Tee darf ich bringen?

[Fessy]

Das Mädchen stellt den Korb behutsam neben sich, es scheint etwas für sie ungeheuer wertvolles darin zu sein.
Rosentee, bitte. bestellt der Mann.

[Sumaro]

Der junge Mann, ein durchaus ansehnlicher Bursche, ebenso wie die meisten anderen Angestellten Marwans nickt lächelnd und entfernt sich dann um das geforderte herbeizuholen.

[Schelmina]

Seyshaban geht auf das Spielchen ein.
Oh, auch als geschäftiger Händler hört man so das ein oder andere. Zwar zumeist einfaches Gewäsch, aber sicher auch Dinge, von weit höherem Wert

[Sumaro]

Dann frage ich mich, alter Freund, was dieser Vater der Bescheidenheit, der nicht mehr besitzt als ein kleines Teehaus, einem weitgereisten Händlersmann schon erzählen könnte. Sicherlich nichts von dem der Sohn des Fuchses nicht schon alles weiß. Marwan schmunzelt.

[Fessy]

Der Mann und das Mädchen legen ihre Mäntel ab und machen es sich gemütlich. Die großen dunklen Augen des Mädchens sehen sich neugierig um, schauen auch zu dem Hesindegeweihten rüber.

[Schelmina]

Zuweilen kommt es auch vor, dass gerade in einem kleinen Teehaus Dinge offenbart werden, die außerhalb desgleichen über keine Lippen kommen, geschweige denn auf weiten Reisen durch die Lande
Er nippt an seinem Tee.

[Sumaro]

Schon kommt der junge Kellner zurück und reicht ein Tablett mit feinem Gebäck. Der Tee muss noch ein wenig ziehen Effendi. Darf es etwas dabei sein? Honig? Zucker? Milch?

Der Meister der Teestube nickt. Darin liegt ein Korn Whrheit und vielleicht auch mehr als das, Seyshaban. Ist eine Teestube doch weit besser zum Plausch geeignet als die straße mit all ihrem Staub oder der laute Markt. Vielleicht ist dies das Geheimnis einer guten Teestube. Er zwinkert seinem Freund zu.

[Fessy]

Das Mädchen hebt drei Finger als Antwort auf die Frage des Kellners.
Milch bitte. übersetzt der Mann eilig.

[Sumaro]

Der junge Tulamide schenkt beiden ein Lächeln, dem Mädchen vielleicht ein etwas offeneres und eilt wieder in Richtung der Küche von wo er mit einer Kanne Tee und Milch zurückkommt, die er geschickt balanciert. Sonst noch einen wunsch, Effendi? fragt er aufmerksam.

[Schelmina]

Ach ja, da sagst du was. Der Staub der Straße oder der Lärm auf einem Markt, das sind die Dinge, die das Umherreisen ausmachen und ich freue mich jedesmal aufs Neue darauf. Doch ebenso freue ich mich auf den Besuch bei alten Freunden, um gemütlich einen Tee zu trinken Er verfällt richtig ins Schwelgen.