DSA5 Die Streitenden Königreiche - Ochsenhorn und Hirschgeweih

[Assaltaro]

Phylinna hat nun auch aufgegessen und schiebt ihren Teller von sich. "Was ist eigentlich das Problem mit den Nostrianern? Sie erschienen mir recht umgänglich. Und die Orks, sind sie wirklich so schlimm wie in den Geschichten? Brutaler und blutrünstigen als sämtliche Tiere?"

[Minstrow]

"Diese Nostriacken?!?", ruft der Holzfäller neben Arnbrecht und lehnt sich zu euch herüber, "Um die ist es in letzter Zeit wirklich ruhig geworden. Aber dieser Friede ist natürlich nur eine List der Gretenkönigin dort hinterm Wald. Die zahlen gutes Geld, damit wir unsere Steineichen den Ingval runterschicken, angeblich um neue Schiffe zu bauen. Aber bestimmt will die uns einfach die Deckung durch den Wald wegkaufen, damit die uns überrennen können."
Seine bisherige Gesprächspartnerin, eine Frau mit zwei Schwertern an der Seite und in Lederrüstung: "Nun belästige die Leute doch nicht, Friedward. Offensichtlich kennen sich die beiden Rahjanis nicht so gut aus bei uns."
Der Mann schnaubt die Frau an, beinahe wirkt es so, dass er es gerade ihr übel nimmt, ihm ins Wort gefallen zu sein: "Wenn ich einen Pfeil hätte, um entweder 'nen Nostriacken oder 'nen Schwarzpelz zu erschießen, würde ich den Schwarzpelz erschießen und den Nostriacken mit meinen bloßen Händen zu Boron schicken."
"Dann denk doch mal über das Söldnertum nach.", die Frau lehnt sich etwas vor, "Denn so wie unser König sich im Moment gibt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wirklich viel Soldvolk braucht."
"Ja! Endlich wird der gute Wendelmir den Nostriacken das Fürchten lehren!", stimmt der Mann unverholen zu.

[Marty mcFly]

Arnbrecht beugt sich zu Phylinna herüber und flüstert ihr zu: "So etwas werdet Ihr leider von den meisten Menschen in diesem Land hören. Der Zwist zwischen den beiden alten Reichen dauert schon viele Jahrhunderte und viel Blut ist vergossen worden. Zu viel Blut. Für einen sinnlosen Zwist. Doch damit wird es hoffentlich bald vorbei sein..." Arnbrecht schaut sich kurz zu den Tischnachbarn um und fährt, als er merkt, dass die zwei sich wieder ihrem Gespärch zugewandt haben, mit noch energischerem Tonfall fort, sichtlich dabei bemüht, seine Stimme gedämpft zu halten: "Ein Teil der Sumen Andergasts will nicht mehr mit ansehen, wie der Leib unser aller Mutter, der Göttin Sumu, vom Krieg geschunden wird. Sie begehren auf. Und ich denke, dass einige aus dem Volk - Bauern, Holzfäller, Viehhirten, Knechte und Mägde - ihnen folgen werden. Denn diese tragen doch schon seit jeher das größte Leid. Nicht der König und seine Fürsten. Nicht die Ritter und Magier. Diese wollen uns glauben machen, dass der Krieg zwischen unseren Völkern notwendig ist. Sie säen all den Hass, den ihr von diesem bemitleidenswerten Holzfäller gerade gespürt haben mögt." Scheinbar brannten dem jungen Arnbrecht diese Worte schon länger auf der Zunge. Seine vorherige Schüchternheit scheint er kurzzeitig vergessen zu haben und Amando und Phylinna können sehen, dass er seine Fäuste geballt hat, in der Rechten den Löffel fest umschlossen.
Nachdem er sich kurz gesammelt hat, fügt er noch hinzu: "Und was die Orks betrifft: Würden unsere Fürsten nicht immer wieder das Schwert gegen Nostria erheben, hätten die Orks, die die nördlichen Gebiete unseres Landes immer wieder überfallen, schon längst das Weite gesucht. Zumal es sogar Stämme gibt, die mit Menschen handeln. In Teshkalien soll dies vorkommen, hat mein Meister mir einmal erzählt."

[Nicolo Bosvani]

Amando nickt verstehend auf Arnbrecht Worte. "Wenn sich mit den Orks auch handeln lässt, können sie auch nicht schlimmer sein als die Heiden aus der Wüste, die immer mal wieder in mein Heimatland einfallen", meint er noch. "Ein Leben in Eintracht ist immer schwer, aber möglich. Und erstrebenswert. Am liebsten wäre ich jetzt auch gar nicht hier, sondern in Omlad, wo ein solches fragiles Zusammenleben herrscht, um den dortigen Tempel der schönen Göttin zu beschützen", seufzt er. "Aber die Wege der Götter sind unergründlich."

[Assaltaro]

Phylinna schnaubt kurz. "So wie ich das gehört habe, wollen sie doch den Krieg, ich frage mich nur warum. Dorlen eine Heilige der Rahja hat einst eine Schlacht zwischen den beiden verhindert, hat ein göttliches Wunder erfleht und wurde erhört. Und wie danken es ihr die Andergaster? Sie haben es gewagt die Verehrung der schönen Göttin zu verbieten. Das drang sogar bis zu uns auf die Zyklopeninseln, ich verstehe nur nicht, was das dem andergaster Adel gebracht haben soll." Sie blickt dann neugierig zu Amando. "Bei euch kommen sie aus der Wüste? Bei uns sind es wenn dann die Thorwaler, aber zum Glück gab es schon länger keinen Überfall mehr. Aber die Wüste ist also wirklich so stark bewohnt?"

[Nicolo Bosvani]

Amando zuckt mit den Schultern. "Ich weiß nicht, wie bewohnt die Wüste ist. Ich war noch nie dort. Aber es gibt dort wohl zu wenig Oasen für alle Wüstenstämme, wenn sie Teile unseres Landes besetzt halten müssen", mutmaßt er.

[Marty mcFly]

An Phyilnna gerichtet antwortet Arnbrecht: "Ja, von dieser Geschichte habe ich gehört. Aber die Fürsten brauchen stets etwas, das sie dem Volke als Feind präsentieren können. Damit sie selbst es nicht werden können. Zwar sind die Wälder Andergasts weit und voller Wild und Sumus Leib schenkt uns reichlich Frucht. Aber dennoch leidet das Volk, und nicht nur dann, wenn Firuns unbarmherziger Frost über uns kommt oder die Bauern wieder mal ihre Sensen umschmieden müssen."
Als Armando von der Wüste spricht, entgegnet Arnbrecht kurz: "Was sind Oasen?"

[Nicolo Bosvani]

"Hm... denkt Euch ein Stück Wald, dazu einen Wasserlauf oder See und darum einige Wiesen. Und dann versetzt ihr dieses Stück Land in eine große, fast endlos Fläche aus Hitze und Sand. Das ist dann eine Oase", erklärt Amando.

[Marty mcFly]

"Das klingt nach einem wundersamen Ort. Aber Sumus Schöpfung ist voller Wunder! Zu gerne würde ich diese Oase einmal besuchen.."

[Nicolo Bosvani]

"Wer weiß, vielleicht werdet Ihr das sogar irgendwann. Immerhin seid Ihr noch jung und knackig", schmunzelt Amando. "Wollen wir dann so langsam hinauf gehen? Ich bin doch zu neugierig, um was es geht."

[Marty mcFly]

"Dann, äh, auf nach oben", entgegnet Arnbrecht, der von der Bemerkung Amandos ein wenig irritiert zu sein scheint, und steht auf.

[Assaltaro]

Phylinna nickt lächelnd "Ja gehen wir nach oben, ich kann es auch kaum erwarten. Das ganze ist ja schon etwas geheimnisvoll" erwidert sie und folgt den Beiden nach oben.

[Minstrow]

Ihr steigt die Treppen nach oben. Neugierige Blicke folgen euch, doch niemand bringt die Dreistigkeit mit, euch die Treppen nach oben zu Folgen.
Ihr folgt den Anweisungen Sulvares, die euch direkt vor ihr Zimmer führen und nach einem Anklopfen, bittet sie euch herein.
Ihr betretet ein Vierbettzimmer und staunt auch nicht schlecht, als ihr Sulvares "Gepäck" erblickt: Neben vielen Gewandungen, die über den Stuhllehnen hängen seht ihr sogar Harnische aus grünem Metall. Als ihr euch diese anschaut, staunt ihr auch nicht schlecht, als ihr erkennt, dass sie tatsächlich nicht grün lackiert sind, sondern viel eher aus Holz bestehen, welches grün angemalt worden ist.
Sulvare lächelt euch freundlich zu: "Setzt euch doch bitte."
Kurz blickt sie in die Runde und nickt anschließend: "Vorweg möchte ich sagen, dass der Auftrag nicht von mir stammt. Ich bin nur eine Mittelsfrau und genauso kontaktiert, wie ihr. Nur bin ich ein Stück prominenter als ihr. Der Auftrag, den ich euch übermitteln soll, findet zum Wohle Andergasts, des Landes und der Leute statt, ganz gleich, was ich euch gleich erzählen werde. Zuvorderst muss ich euch allerdings abermals das Versprechen abnehmen, nichts über diesen Auftrag an Außenstehende zu tragen, selbst wenn ihr euch entschließen solltet, abzulehnen."
Intensiv blickt sie euch in die Augen und erwartet eure Reaktionen.

[Nicolo Bosvani]

Amando beäugt neugierig die Harnische, allein schon aus beruflichem Interesse. "Meine Paraderüstung ist sinnlicher", stellt er fest. "Sind die für uns? Grün als Tarnung in den Andergaster Wäldern?", fragt er halb scharzhaft und halb ernst nach und nickt dann entschieden. "Selbstverständlich verlässt darüber meine Lippen. Ihr könnt Euch meiner Diskretion gewiss sein", bekräftigt er.

Nach einer kurzen Weile fügt er an: "Stört es jemanden, wenn ich rauche?"

[Minstrow]

"Die Rüstungen sind zum Anprobieren und gewiss nicht zum Verstecken gedacht. Dafür sind sie zu ungelenk. Beste Steineiche, fast so stabil wie Koscher Stahl. Ich erkläre den Rest gleich."
Auf deine Zusicherung hin, nickt die Frau und blickt an dir herunter als du das mit dem Rauchen erwähnst.
"Stört mich nur, wenn du nicht teilst.", sie beugt sich vor, "Was ist das?"

[Nicolo Bosvani]

"Ich bin gespannt", meint Amando noch zu den Rüstungen, während er eine kleine Silberdose hervorholt und daraus einen Cigarillo fingert. "Cigarillos aus leichtem Methumis-Tabak. Leider habe ich nicht mehr viele. Ist verdammt schwer hier bei diesen Hinterwäl... hier im Norden Nachschub davon zu bekommen. Wenn wir länger hier bleiben, werde ich wohl bald auf Pfeife umsteigen müssen."

[Assaltaro]

Auch die Geweihte nickt auf die Aufforderung. "Natürlich werde ich nichts davon weitersagen, Schwester. Aber wozu eine Rüstung? Mir erscheinen sie stark einengend und unbequem"

[Goblin]

Zwischen den Rüstungen kuckt ein kleines Männlein mit langem Bart hoch und hält Amando ein Säcklein hin, das verdächtig nach Methumis-Tabak riecht. Um es zu verdeutlichen spricht das kleine Männlein, das dem Zwergenvolk anzugehören scheint: "Hier, mein Herr, Zigarillos, ich schenk sie euch! Ich hab noch mehr davon, die gibts beim Wirt und beim örtlichen Tabakhändler", grinst der Zwerg über alle 4 Backen.

"Ja, ich werde leicht mal übersehen" verbeugt er sich entschuldigend.

Dann meint er in Richtung der Geweihten: "Und? Spürt Ihr ihn auch schon? Den Hitzemond? Der heisst nicht nur so, weils um diese Jahreszeit üblicherweise schwitzeheiss ist, neeeein, auch weil die Leute dann eine gewisse Hitze in sich verspüren, falls Ihr versteht, was ich meine?" grinst der Zwerg anzüglich und besitzt wahrhaftig noch die Frechheit, ihr zuzuzwinkern!

Aber ohne Punkt und Komma setzt er nach: "ich heisse übrigens Halbold und bin wegen des Holzfällerturniers hier. Am meisten freu ich mich aufs Holzbalkenweitwerfen! Unsereins versteht sich nämlich darauf, mit langem Balken zu fuhrwerken!"

Halbold muss nun angesichts seiner "geistreichen" Bemerkung so sehr lachen, dass er sich den wackelnden Bauch hält.

"Aber genug von mir, was führt so einen feinen Herrn", er grinst dreckig, "und eine so verführerisch hübsche Lady", er zwinkert schon wieder, " in diese Gegend? Hier ist doch der sprichwörtliche Dachs begraben?"

[Minstrow]

Sulvare nickt ihrer Kirchenschwester zu: "Eine Rüstung dient ja auch nicht der Bequemlichkeit."
Ihr Blick wandert zu Arnbrecht und blickt dann wieder zu den Rüstungen: "Ich gehe mal davon aus, dass du auf jeden Fall verschwiegen sein wirst. Immerhin hat dich ja Arbogast selbst ausgewählt, nicht wahr?"
Sie blickt sich um zu den beiden Ausländern und legt den Kopf leicht schief: "Ich gehe davon aus, dass ihr Arbogast nicht wirklich kennt, richtig? Er ist sowas wie das nicht-offiziell gewählte Oberhaupt der Diener Sumus in Andergast. Es heißt, dass er sogar stets auf den stürmischen König einzuwirken versucht. Ein weiser Mann, der Andergasts Wohl im Blick hat. Und außerdem schulde ich ihm noch etwas."
Sie faltet die Hände auf ihrem Schoß und blickt Phylinna dann beinahe entschuldigend an: "Dementsprechend ist mein Anliegen kein Auftrag der Kirche, sondern von der Sumenschaft. Und wir laufen zudem Gefahr zum Wohle des Andergaster Volkes mit dem Königshaus aneinanderzugeraten.
Aber bitte. Bevor ich euch die Ohren wund rede... was wisst ihr über die Gründe für die diesjährigen Festivitäten, die bei Andraquell anstehen werden?"

Spoiler

Arnbrecht darf eine Magiekunde- oder Geschichtswissen-Probe-2 werfen. Informiere mich über deinen Wurf und ich informiere dich per PN

[Marty mcFly]

Auch Arnbrecht schaut sich die Steineichenholzrüstungen interessiert an. Auf Sulvares Frage antwortet er knapp: "Ja, das verspreche ich. Ob mich Meister Arbogast ausgewählt hat? Womöglich steckt er dahinter, den Auftrag habe ich jedoch von meinem eigenen Lehrmeister Bärfried erhalten. Beide stehen aber in Kontakt, wenngleich mein Meister sich aus den politischen Angelegenheiten zwischen Sumen und Königshaus heraushält. Zumindest so weit es geht. Und soweit er es mich erkennen lässt."

[Nicolo Bosvani]

"Im besten Fall ist eine Rüstung eine Mischung aus Bequemlichkeit und Schutz, auf Reisen ist eine Kettenweste einfach praktischer als die Paraderüstung", meint Amando zu dem Thema und zündet dann erst einmal sein Cigarillo an. Schließlich zuckt er mit den Schultern. "Ich weiß, dass es eigentlich ein jährlicher Holzfällerwettstreit ist. Warum das in diesem Jahr mit einem Turnier ergänzt wird? Keine Ahnung. Irgendein Jubiläum vielleicht?"

[Assaltaro]

"Hm, ein Auftrag der Druiden, interessant. Aber ist es wirklich klug, sich mit dem Königshaus anzulegen? Wobei hier die Frage bleibt, warum unser Auftrag dem Wohle des Volkes dient, aber gegen den Willen des Königs ist" Zu der Frage nach dem Fest schüttelt Phylinna aber nur den Kopf.

[Minstrow]

Sulvare nickt verstehend und beginnt zu erklären, während sie mit ihren Finger untermalend Zeichen in die Luft malt:
"Es geht darum, dass der König nach einem neuen Krieg mit Nostria giert. Und er wartet auf einen Vorwand. Nun ist Ysgol von Tatzenhain ein solcher Vorwand geradezu in die Hände gefallen. Er ist der Freiherr von Andraquell."
Sie deutet markant aus dem Fenster: "Die meisten Leute wollen keinen Scheiß Krieg. Sie hassen die Nostrianer vielleicht, aber keiner möchte sich in einen weiteren sinnlosen Krieg werfen."
Sulvare bemerkt in diesem Moment, dass sie offenbr den Faden verloren hat und nimmt ihn wieder auf: "Ein Mann wurde in der Waldwildnis festgenommen, der illegal die Grenzen zwischen den Reichen überqueren wollte. Und Ysgol von Tatzenhain ist der Überzeugung, dass es sich um ein Mitglied des nostrischen Hochadels handeln könnte.
Sulvare winkt ab und deutet zu Arnbrecht: "Unabhängig davon, dass es einfach unmöglich ist, da Nostria Hochadel momentan aus drei gut behüteten Personen besteht und der Rest an der Blauen Keuche verstorben ist, würde unser werter König die Gelegenheit nutzen, um einen Affront gegen Nostria auszuführen und in seiner blinden Wut nicht einmal mehr auf Arbogast hören.
Weiterhin wirkt alles ein wenig durcheinander: "Der König wurde vom Freiherr eingeladen, um ihm ein Geschenk zu machen. Sicherlich meint er den Gefangenen. Um also einen Krieg durch des Königs Wut gegen Nostrianer zu verhindern, müssen wir den guten Freiherrn von Andraquell dazu bringen, den Gefangenen uns zu übergeben oder freizugeben, ehe der König ihn in die Finger bekommt."

[Marty mcFly]

"Hmm, wenn es stimmt, wie Ihr vermutet, würde der Freiherr von Andraquell sich aber des Hochverrats schuldig machen, sollte er einen Gefangenen in die Freiheit entlassen. Könnten uns die Rüstungen dabei denn irgendwie helfen?" Arnbrecht wirkt etwas ungläubig.

[Nicolo Bosvani]

"Sollte man nicht erst einmal klären, wer der Gefangene wirklich ist, ehe man versucht, seine Freilassung zu erwirken? Dann müsste sich doch herausstellen, ob man ihn zu Recht oder zu Unrecht festhält. Und ob eine Freilassung Hochverrat wäre oder eine gerechte Tat", meint Amando dazu.

[Assaltaro]

Phylinna legt nachdenklich den Kopf schief. "Also ist es auch in Friedenszeiten verboten die Grenze zu überschreiten? Aber das beste ist wohl wirklich erstmal mit dem Freiherren zu reden"

[Minstrow]

"Eure Bedenken sind angemessen und vor allem korrekt."
Sulvare dreht sich gerade den beiden Ausländern zu und überschlägt die Beine.
"Ich bin nicht mit den Einzelheiten vertraut, aber Arbogast hat mir versichert, dass er mit den Jäger gesprochen hat, die den Gefangenen gefunden haben. Angeblich war er sogar verletzt, sprach davon von Schwarzpelzen attackiert worden zu sein. Sie haben ihn gerettet und nach Andraquell bringen lassen. Als der Freiherr seiner ansichtig geworden ist, hat er den jungen Mann festnehmen lassen, ohne dies zu erklären. Da eine Grenzüberschreitung sicherlich nicht ganz einfach, aber im Moment auch gewiss nicht illegal ist, kann man dem Gefangenen also nicht mehr vorwerfen, als ein Gesicht zu haben, welches Ysgol von Tatzenhain wiedererkannt hat."
Sie blickt etwas niedergeschlagen drein und nickt Amando zustimmend zu: "Ich plädierte auch dafür, die Identität zweifelsfrei zu klären. Aber dafür fehlt uns die Zeit. Ysgol hat König Wendelmir zu dem Turnier eingeladen, um ihm dort ein Geschenk zu überreichen. Es steht außer Frage, dass er den Gefangenen meint."
Nun blickt Sulvare zu Phylinna: "Du hast das Herz am rechten Fleck und ich wünsche dir bei dem Gespräch viel Erfolg, aber der König wird kommen und der Freiherr wird ihm ein Geschenk machen. Ich sehe da exakt zwei Möglichkeiten: Entweder ist der Gemeinte kein Adliger aus Nostria, so wird Ysgol dem Gelächter des Andergastschen Hofes geopfert und seinen Zorn gewiss an dem Unschuldigen auslassen. Oder es handelt sich um einen Adligen, der wichtig genug ist, um ihn in die Hände des Königs zu spielen. Dann schütze und die Göttin, was der König in seinem Kriegswahn machen wird. Aber in beiden Fällen... und hier ergreife ich Partei für den Rechtlosen... sitzt er ohne eine Straftat begangen zu haben im Kerker. Und weder Freiherr noch König werden diesen ihrer Fehler eingestehen, ob Adliger oder nicht."
Ein Blick zum Sumen, dem sie auch zu begegnen gedenkt: "Ich weiß nicht, wie hoch die Strafe ausgehen könnte, aber wir bräuchten schon äußerst gute Argumente, damit Ysgol von Tatzenhain sein Geschenk für König hergibt. Und deswegen appellieren wir auf ein Recht, welchem sich der König selbst und ein Freiherr sowieso zu beugen hat, wenn er es sich nicht mit Mutter Sumu selbst verderben möchte."
Erwartungsvoll blickt sie Arnbrecht an, als ob gerade er wüsste, worauf sie anspielt.

[Marty mcFly]

Arnbrecht wirkt etwas unsicher. Die Geweihte hat Vieles gesagt und nicht Allem konnte er so ganz folgen. Als sie dann das Recht Sumus anspricht, fragt Arnbrecht nach: "Meint ihr den Rat der Sumen, der des Königs Herrschaft begleitet und ihm helfen soll, Entscheidungen zu fällen? Meint ihr, der Rat könnte auf den König und auf den Freiherren einwirken? Das könnte ein schwierges Unterfangen sein, ist es doch kein Leichtes, mit den Sumen des Rates in Kontakt zu treten. Und ob sie zu Gunsten des Gefangenen sprechen werden, ist auch nicht gesichert. Steht doch die Mehrzeahl der Sumen des Rates auf der Seite des Königs."

[Assaltaro]

Phylinna blickt etwas niedergeschlagen zu Boden. "Also hat Reden keinerlei Erfolg. Was sollen wir stattdessen tun, in den Kerker einbrechen und ihn befreien? Einen Fremden, von dem wir im Grunde nichts wissen. Aber gut, wenn er wirklich Unschuldig ist, wäre ich wohl dabei" Sie blickt dann fragend zu Amando und dem Druiden.

[Nicolo Bosvani]

"Würde es die Lage nicht noch verschlechtern, ihn zu befreien? Man schiebt diese Aktion einfach den Nostriern in die Schuhe und hat damit einen veritablen Kriegsgrund", wendet Amando ein. "Wir müssen den Mann frei bekommen, ohne dass dabei irgendwer das Gesicht verliert oder einen Krieg ausrufen kann. Von welchem Recht sprecht Ihr also?" Er schaut zu Sulvare und Arnbrecht.