DSA4 [Bornland] Purpurgeburt

[Lokwai]

Taverne

Als sie in den Gastraum eintritt, bleibt sie ruhig, nickt den anderen zu. Für sie war es einfach ungewohnt jedermann zu grüßen, die Menschen hier sind einfach nett und oft fürsorglich. Für jemanden der lange Zeit in Fasar lebte einfach war dies fast unverständlich.
Sie geht zu einem der Schlafstellen, wo sich auch ihr Rucksack befindet, und legt ihre Reiserobe ab.
"Hey Wildzorn, kommt doch hier rüber und mache es dir später hier gemütlich." Sie deutet auf einen Schlafplatz neben ihr.
Außerdem versuchte sie ihre Unsicherheit etwas zu lockern.
Etwas später gesellt sie sich an den Tisch, auch hier ergreift sie nicht als erstes das Wort und wartet ab. Lässt ein wenig die Stimmung auf sich wirken und schaut zu was die anderen machen.

[Fjolnir Draugertöter Torbrandson]

Taverne

Als Rowena mit den anderen die Taverne betritt, begrüßt sie die versammelten Dorfbewohner und die Miliz freundlich "Perain und Travia zum Gruße gute Leute. Wenn es eure Vorbereitungen zu lassen, können wir gern gemeinsam ein Abendgebet sprechen bevor Eure Wacht beginnt, womit sie alle Anwesenden einschließt.

[Lanzelind]

Taverne

"Ach, ich hab vornehmlich bei Privatlehrern fechten gelernt. Im Stile von Essalio Fedorino, falls euch das etwas sagt. Mein eigentliches Steckenpferd ist aber das Erforschen alter Ruinen und Geheimnisse. Meine Forschungen haben mich auch schon in die Tulamidenlande geführt...", hatte er Shey noch geantwortet, aber eigentlich hatte er das ja schon alles an diesem Abend erzählt. Er war sich nur nicht mehr ganz sicher, wem. In der Taverne nickt er den bereits anwesenden Gästen kurz zu und will sich gerade auf einen freien Stuhl fläzen und die Füße auf einen anderen legen, als Rowena vorschlägt ein Abendgebet zu sprechen. Und so viel hat seine gute Erziehung dann doch gebracht, dass er sich (mit einem stummen Seufzer) wieder aufrecht hinsetzt und der jungen Geweihten freundlich zunickt.

[hexe]

Taverne

Wildzorn ist entsetzt von dieser Menge an Menschen in einem so engen Raum mit all ihren Gerüchen. Hätte Shey sie nicht angesprochen wäre sie sofort wieder davon gelaufen. So legt sie ihre große Tasche und den langen Speer ab. Sie setzt sich brav auf ihren Schlafplatz, zieht die Knie an den Oberkörper und legt ihren Kopf darauf ab. Ihre Augen huschen zwischen all den Menschen und Eindrücken hin und her.

Abendgebet. Das Wort hat sie schon mal gehört. Die Frau in den roten Stoffen, hat dabei immer mit Rosenwasser um sich geworfen. Aber die sah ganz anders aus, als die Frau in grün hier. Deshalb wird Rowena von der Nivesin neugierig beäugt. Vielleicht kann sie die Jurtengeister hier besänftigen?

[Fjolnir Draugertöter Torbrandson]

Taverne

Rowena wartet bis sich alle zum gemeinsamen Gebet versammelt haben. Sie lächelt auch der neugierigen Nivesin zu, freut sich dass auch dieses Wesen der Zwölf sich nicht dem Gebet verschließt. Für die einfache und schlichte Zeremonie entzündet sie ein paar Kerzen und spricht folgendes Gebet.
"Gütige Herrin, schirme uns in dieser dunklen Nacht, beschütze dieses Dorf und seine Menschen vor dem Schrecken im Dunkeln. Bewahre uns vor Unheil und Schrecken. Oh Gütige wache auch über den tapferen Männer und Frauen, die sich wacker aufmachen ihr Dorf und die Ihren zu beschützen. Stärke ihren Mut. Gütige Herrin, wir danken Dir."

[Chephren]

Nahime ist während des nächtliches Spaziergangs erstaunlich ruhig.
Ich glaube uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Aber ich glaube auch, dass eure Schwester so schnell wie möglich erfahren will, was hier passiert ist. Immerhin ist es ihr Land. Wo klopfen wir besser?

[Lokwai]

Taverne

Auch Shey hatte es sich gemütlich am Tisch gemacht, schon nach kurzer Zeit steigt ihr die Wärme des Feuer zu Kopf, sie öffnet das vorher weitgeschlossene Hemd etwas und krempelt sich die Ärmel hoch.
Als dann die Geweihte Rovenna das Gebet spricht, hält sie inne und setzt sich, wie auch Leon, aufrecht hin.
Als sich dann Gespräche am Tisch auftun und Shey bemerkt das Wildzorn weiterhin auf ihrer Schlafstelle sitzt, steht sie auf und geht zu ihr.
"Hey, komm zu uns an den Tisch. Hier ist niemand gefährlich oder komisch ... naja, vielleicht doch, aber das ist nicht schlimm. Wir sitzen hier zusammen wie in einem Zelt." Sie erinnerte sich daran, dass die Ferkinas und die Novadis ihrer Heimat sich meist in ihre Zelte außerhalb der Stadt zurückzogen. Sie war sogar schonmal eingeladen worden und sie fand es dort nicht wesentlich größer, ganz im Gegenteil alle saßen nah beieinander und jedes gesagte Wort machte so schnell die Runde.

[hexe]

Taverne

Vom Gebet wirkt Wildzorn nicht sehr überzeugt. Sie hatte wohl an etwas Anderes vorgestellt.

"Hier ist es weich. Ich bin... satt." Zögerlich sieht sie zum Tisch, all den Leute, den Bier und den Gesprächen. Unwohlsein macht sich auf ihren Gesicht breit. Aber dann nickt sie und gibt Shey die Hand, um ihr auf zu helfen.

[Sumaro]

Taverne

Die Leute der Miliz schließen sich der Einladung zum Gebet an, aber bleiben danach nicht lange, man scheint viel zu tun zu haben. Auch die Wirtsfamilie behelligt die Fremden im Moment nicht, man bietet allerdings noch etwas zu essen und Strohsäcke zum Schlafen an, bevor man sich in die eigenen Räume zurückzieht und den Schankraum dann den Gästen überlässt. Immerhin ist es mittlerweile auch schon spät geworden. Doch manch einer mag in der Tat noch zu aufgekratzt sein, um Schlaf zu finden.

Gutshof

Nirgendwo. Wir nehmen die obere Pforte, seit der Frieden herrscht werden die Türen nicht mehr verschlossen. Ist glaube, das geht dann deutlich schneller, als wenn wir erst ihre Mägde wecken, nur um dann zu meiner Schwester durchzukommen. Folgt mir einfach. Ritter Aldec, der auf diesem Gutshof aufgewachsen ist, scheint sich in der Tat sehr heimisch zu fühlen und macht sich auch keinerlei Umstände mit Etikette oder sonstigen Befindlichkeiten, die vielleicht davon abhalten würden das Haus einfach so zu betreten. Er steigt die knarzenden Stiegen zum ersten Stock hinauf und öffnet die Tür. Umso überraschender scheint es, dass von drinnen nun doch warmer Kerzenschein nach draußen fällt. Nicht viel, aber offenbar sind die Fenster zwar weitestgehend blickdicht verschlossen, aber zumindest irgendjemand scheint noch wach zu sein. So spart man sich zumindest die Suche und auch die Gäste bekommen zunächst, außer der dunklen Diele, nur den Raum zur Linken zu sehen, aus dem der Lichtschein dringt. Es scheint ein Jagdzimmer oder vielleicht auch ein Speisezimmer zu sein, denn hier sind sowohl Trophäen aufgehangen, als auch zwei wuchtige Tische aufgestellt, an denen Stühle stehen, die ebenso dunkel und schwer zu sein scheinen, wie die restliche rustikale Einrichtung. Am Tisch sitzt die Junkerin, den Blick hebend, als die Tür sich öffnet. Sie wirkt betroffen und schwermütig und das Kerzenlicht ist wahrlich nicht schmeichelhaft für ihre gealterten Züge.

[Chephren]

Nahime ist ein wenig überrascht, folgt dann aber Aldec, nur um wieder ein wenig überrascht erst Aldec und dann die Junkerin anzuschauen.
Euer Wohlgeboren. Ihr seid noch auf?
Sie geht in das Jagdzimmer. Wir kommen leider auch nicht mit guten Nachrichten.

[Jackob]

Der Buskur nimmt auch noch am Abendgebet teil und entschuldigt sich bei den restlichen Anwesenden in Richtung Strohsack. Er habe eine anstrengende Reise hinter sich und werde den Schlaf wohl morgen brauchen.

[Nicolo Bosvani]

Alexej folgt ebenfalls in das Jagdzimmer. "Wisst Ihr schon davon? Oder ist hier ebenfalls etwas passiert?", fügt er den Worten seiner Schwägerin noch einige Fragen an, als er den Zustand der Junkerin bemerkt.

[Lokwai]

Taverne

Der Gute-Nacht-Eintopf tat gut, selten hatte Shey so einen Hunger wie an diesem Abend. Es tat gut nach der Aufregung sich zu stärken. Sie wünscht Leomaron eine Gute Nacht als dieser sich zurückzieht.
Nun scheint auch Wildzorn die Einsamkeit am Tisch besser zu bekommen.
"Wo kommst du eigentlich her? Ich habe so eine Frau wie dich noch nie gesehen. Du siehst anders aus als die klassischen Nordmänner und Frauen. Du bist auch keine Norbardin, oder? ... also ich komme aus dem Mhanadistan, das ist ein Region in den Tulamidenlande, es ist sehr heiß und trocken dort. Ich lebte recht lange in der Stadt Namens Fasar." Stellt sie klar, um nicht zu neugierig zu wirken gibt sie auch was von sich preis.

[hexe]

Taverne

Klassische Nordmänner. Wildzorn hat keine Ahnung was das sein soll. Norbarden. Die kennt sie. Natürlich ist sie keine Norbardin. Sie schüttelt den Kopf und zeigt auf ihre Haare. Ganz unnorbardisch. Unter heißt und trocken, kann sie sich auch recht wenig vorstellen.

"Riva." Das ist eine Menschenstadt, die sie kennt. "In der Nähe hat meine Sippe gelagert."

[Lanzelind]

Kurz nach Leomaron entschuldigt sich auch Leon und begibt sich zu ... Strohsack.

[Sumaro]

Gutshof

Die Junkerin lächelt, aber es wirkt beinahe gequält, dann bedeutet sie sowohl ihrer Lehnsherrin als auch ihrem Bruder einzutreten und Platz zu nehmen. Euer Hochwohlgeboren, bitte nehmt Platz. Seid Gäste in meinem Haus. Es klingt ufrichtig, aber dennoch wirkt die gesamte Situation seltsam. Ich glaube, ich weiß aus welchem Grund ihr hier seid. fügt sie dann sogleich an, doch bevor sie fortfährt erhebt sie sich und geht zu einem Schrank um mehrere Tonkrüglein hervorzuholen, die sie mit scharfem Kartoffelschnaps füllt. Bitte, trinkt mit mir. Es ist kein guter Abend, um nicht gemeinsam zu trinken.
Armalia, was ist los? Aldec, der sich zunächst gesetzt hatte und nun sein Schnapskrüglein in der Hand hält, sieht sie scharf an, er wirkt beunruhigt und aufgekratzt, jetzt mehr noch als bei dem Angriff auf das Fest. Wo ist Cordovan?
Nicht hier, Aldec. Aber er wird sicherlich bald wieder zu uns kommen. Euer Hochwohlgeboren, was ist im Dorf geschehen, dass ihr hierher gekommen seid?

[Fjolnir Draugertöter Torbrandson]

Taverne

Rowenna freut sich dass die meisten für das gemeinsame Gebet da bleiben, sogar die Wilde, auch wenn diese nicht so überzeugt wirkt. Wir müssen Geduld und Güte zeigen, wenn wir das Licht der Zwölf allen Menschen bringen wollen. Sie wünscht den beiden "Leos" eine gute Nacht und setzt sich dann freundlich lächelnd zu Shey und Wildzorn und nimmt auch noch was "Gute-Nacht-Eintopf"

[Chephren]

Gutshof
Nahime runzelt die Stirn, nimmt aber erst einmal Platz und auch den Schnaps an, auch wenn sie ihn im Moment noch nicht trinkt.
"Ihr wisst warum wir hier sind? Nun es gab einen Angriff auf das Dorf. Eine Gestalt hat irgendetwas ins Feuer geworfen und so einige Leute verletzt, einschließlich mir und hat außerdem die Schweine abgeschlachtet. Es roch wohl nach Bärlauch."
Sie betrachtet genau wie die Junkerin reagiert.

[Nicolo Bosvani]

Gutshof

Wenn sie es weiß, warum fragt sie dann? Diese unausgesprochene Frage ist Alexej deutlich anzusehen. Anstatt sich in das Gespräch einzumischen, wartet er allerdings zunächst in Ruhe auf eine Antwort der Junkerin.

[Lokwai]

Taverne

Shey wünscht Leon auch eine Gute Nacht. Mit Wildzorn zu sprechen war nicht einfach, sie war so einsilbig.
"Ah Riva", sagt sie, aber eigentlich hatte sie keine Ahnung wo diese Stadt liegt, irgendwo im Norden.
"Ihr seit von hier, nicht wahr ... euer Gnaden?" fragt Shey Rowenna, eigentlich wußte sie, dass sie von hier her kommt, aber sie wollte einfach ein Gespräch anfangen. "Habt ihr öfters solche Probleme? Ich hörte manche dieser Leute hier sprachen über eine Familie oder Nachbardorf das wohl Schuld daran haben soll? Tragt ihr hier eine Fehde aus?" Sie gähnt kurz, hebt die hand an den Mund und wartet auf eine Antwort.

[Sumaro]

Gutshof

Die Götter mögen uns gnädig sein. Die Junkerin sackt ein stückweit in sich zusammen und stürzt dann ihren Schnaps in einem Zug herunter. Das Kerzenlicht tanzt auf ihren grauen Locken, als sie mit den Schultern zuckt und dann ergeben seufzt. Verzeiht, euer Hochwohlgeboren, dass ihr verletzt wurdet. Dieses Unglück tut mir sehr leid. Ich glaube, dass ich weiß, wer das Fest angegriffen hat. Sie atmet hörbar aus, dann strafft sie sich und blickt der Gräfin in die Augen. Es war meine Tochter.
Aldec gibt einen seltsamen Ton von sich, irgendwas zwischen einem Ächzen und einem Stöhnen. Sein Gesicht hat merklich an Farbe verloren. Deine Tochter? Armalia, sie ist seit mehr als einem Dutzend Götterläufen tot. Seine Stimme klingt rau und tonlos.
So war es, schien es... es ist schwieriger als nur das... Mit einem erneuten Seufzen schaut die Junkerin nun die beiden Mitglieder der gräflichen Familie an. Ich habe eine Tochter, euer Hochwohlgeboren, doch es ist nicht gut um sie bestellt. Sie leidet unter einem schrecklichen Fluch und dieser Fluch treibt sie zu grausigen Taten. Wir haben sie versucht aus dem Blick zu halten, sie fernzuhalten von anderen, damit niemandem ein Übel geschieht, aber es war wohl nur eine Frage der Zeit bis... bis sie ausbricht. Mein Mann und ich, wir werden sie wieder einfangen und wir werden für jeden Schaden, der verursacht wurde, aufkommen. Bis dahin sollten wir Ruhe bewahren und den nördlichen Wald meiden.

Spoiler

Die Junkerin spricht zwar die Wahrheit, aber da ist noch mehr, Aldecs Reaktion und auch sein Verhalten legen nahe, dass es eine weitere, tiefergehende Geschichte dazu gibt. Sie verschweigt etwas wichtiges, maßgebliches.

[hexe]

Taverne

Da hat sie wohl etwas falsch gemacht. Vielleicht hat sie die Stadt anders ausgesprochen? Zumindest wendet sich die Lederfrau Shey von ihr ab. Sie muss wohl noch mehr üben. Die Sprache besser lernen, um sie mehr so singen zu können wie sie. Mehr reden weniger atmen. Sie schaut dann auch Rowenna an, die lächelt zumindest viel. Auch wenn sie keine Ahnung hat, wie man mit Jurtengeistern redet. Das muss sie vor dem Schlafen gehen unbedingt noch machen.

[Chephren]

Gutshof
Yarines Stirn ist nun deutlich in Falten gelegt. Was bei der gütigen Göttin?! Sie schließt kurz die Augen, atmet kurz durch.
Ich glaube nicht, dass es Zeit ist abzuwarten und auch nicht irgendetwas hinter dem Berg zu halten. Erzählt die ganze Geschichte.

Spoiler

[dice:2i2wis94]1803001:0[/dice:2i2wis94] mit 1Tap* gelungen

[Nicolo Bosvani]

Gutshof

Tochter? Totgeglaubt? Oder wirklich tot und jetzt ein Wiedergänger? Alexejs Fantasie geht die verschiedensten Möglichkeiten durch, was eher eine Art Reflex ist als wirklich hilfreich. Dafür wusste man noch zu wenig. Stutzen tut er allerdings, als seine Schwägerin noch einmal so entschieden nachhakt. Er selbst war mit der Erklärung der Junkerin zunächst zufrieden. Bis auf eine Sache. "Ich denke auch nicht, dass wir erst noch großartig Zeit verlieren sollte. Im Gasthaus befindet sich bereits eine Gruppe kundiger Menschen, die sich morgen mit uns in den Wald aufmachen will. Leistet gerne Schadensersatz, wenn Ihr Euch für die Taten Euer ... Tochter verantwortlich fühlt, aber bitte lasst Euch helfen. Das schlimmste, was es geben kann, sind Geheimnisse. Und glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche", leistet er Nahime dann auch etwas Schützenhilfe.

[Fjolnir Draugertöter Torbrandson]

Taverne

Oh, das ist ein Irrtum werte Dame, ich stamme nicht von hier oder aus dem Bornland, sondern aus dem Mittelreich. Also kann ich Euch leider nichts über mögliche Fehden sagen. So schlimm Fehden an sich schon für die Bevölkerung sind, umso schlimmer wäre es allerdings wenn hier auf solche Wesenheiten, was es auch immer sein mag, zurückgreift" erklärt Rowenna

[Lokwai]

Taverne

"Oh, entschuldigt, ich dachte ihr kommt von hier," Shey ermahnt sich selbst, sowas durfte nicht passieren, "allerdings, jemand der solche Waffen einsetzt gehört verbrannt!" sagt sie plötzlich mit einer eisigen Kälte in der Stimme. Das mag gar nicht so passen zu diesem jugendhaften, neugierigem Gesicht.
"Morgen früh sollten wir die Wirtsherren mal über die Anschuldigungen befragen, ich meine vernommen zu haben, dass ein Nachbardorf mal wieder für so etwas beschuldigt wurde."
Sie gähnt ein weiteres mal. "Ich glaub so langsam kommt die Müdigkeit über mich."

[Sumaro]

Gutshof

Es ist keine schöne Geschichte, euer Hochwohlgeboren und keine, die ich nicht mit einer gewissen Scham und Schande erzählen würde. die Junkerin sucht den Blick der Aranierin, dann aber kann sie ihn nicht lange halten sondern wendet sich wieder dem Schnapskrüglein und dem Kerzenschein zu. Mein Mann und ich, wir haben keine Kinder bekommen können. Zumindest erschien es lange Zeit so. Es war Krieg und wir haben unsere Jahre damit verbracht für eure Familie zu kämpfen, doch in jedem Tsamond beteten wir zur Göttin, sie möge uns ein Kind schenken und wir haben es versucht... doch leider vergebens. Ich dachte bereits, dies sei der Lauf der Dinge und auch wenn wir wussten, dass die Priester der jungen Göttin vielleicht ein solches Wunder würden vollbringen können, so war doch niemals die Zeit und der Weg nach Festum ist weit und ihre Diener meiden den Krieg. Und wir lebten mitten in einem solchen... sie seufzt schwer, dann aber straffen sich ihre Schultern. Aber dann geschah ein Wunder. Zumindest möchte ich es ein solches nennen, denn es brachte mir meine Tochter. Eines Nachts stand auf unserer Schwelle ein altes Weib, eine Kräuterfrau aus dem Bornwald, ihr wisst bestimmt, was dies bedeutet... Erneut streift ihr Blick die Gräfin nur, aber gerade sie ist vermutlich mit den Legenden des Landes vertraut genug, um dies in der Tat zu bejahen, denn hierzulande sind die Kräuterfrauen des Bornwaldes nichts anderes als Hexen. Sie sagte, sie habe von unserem Leid gehört und sie könne uns Linderung verschaffen. Sie braute etwas für uns, denn wir waren freudig und wir wollten nicht länger warten. Es war Krieg und niemand wusste, ob wir noch ein Morgen haben. Wir tranken es beide und als der Traviamond zum Ende kam, da hatte uns die Herrin von Familie und Heim beschenkt, ich trug ein Leben unter meinem Herzen.
Schwester... Ritter Aldec blickt bleich und erschrocken zu der Junkerin, seine Hand greift nach der ihren, doch sie streift sie wieder ab. Ihre Erzählung gerät ein für zwei Dutzend Herzschläge ins Stocken.
Es war der Rahjamond, etwa um diese Zeit, nur zwei Tage vor dem Wandel des Jahres, da ich ahnte, dass ich nicht rechtzeitig gebären würde. Ich betete zu den Göttern, doch alles was man tun konnte versagte, selbst die Mittel der Hebamme blieben wirkungslos. Meine Tochter wurde geboren am ersten Tag des Namenlosen, unter der Leere der Sterne. Und sie... sie... Jetzt schluchzt die gestandene Frau und es scheint als würde sie ihre mühsam errungene Fassung verlieren.

[Chephren]

Gutshof
Nahime erwidert den Blick der Junkerin und es ist zumindest etwas Mitgefühl darin. Auch als sie auf die Hexe anspielt nickt sie, dies war durchaus im Rahmen dessen, was eine der Kräuterweiber hier tun konnte.
Fahrt bitte fort, meint sie als die Junkerin sich unterbricht.

[Sumaro]

Gutshof

Sie schrie nicht. Sie war ganz still. Mein Mann wollte sie mir nicht geben und die Hebamme, sie war ganz blass. Da pochte es an der Tür. Der Blick der Junkerin ist nun auf die Kerze gerichtet, aber ihre Gedanken scheinen in weiter Ferne zu weilen. Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, es pochte an der Tür, mein Mann öffnete, die Hebamme bettelte, er würde es nicht tun. Es waren die Tage ohne Namen... Doch er trug, das Bündel auf dem Arm, und öffnete die Tür. Ich habe nichts sehen können, aber ich erkannte die Stimme sofort, auch wenn ihr Klang anders war als vorher. Es war das Kräuterweib. Sie war zurückgekommen. Sie wusste irgendwie, dass unsere Tochter geboren war und sie war gekommen, um zu helfen. Sie gab ihr etwas, Tropfen, erzählte mein Mann später, und sie murmelte Worte, doch gleichgültig was sie tat, als sie endete, da schrie meine Tochter endlich und mein Mann lachte und ich war so glücklich wie niemals vorher. Sie lächelt, doch es wirkt so traurig, dass selbst Tränen heiterer scheinen würden. Erst schien es, als wäre nun alles Unbill vorüber. Wir hielten die Geburt geheim, denn wir wussten, was waren die Tage ohne Namen, an denen sie geboren war. Es zeigte sich bald, dass es gut war. Meine Tochter, sie war sehr hungrig, hungriger als andere Kinder, so schien es mir. Bald konnte ich sie nicht mehr stillen, weil sie zu viel von mir verlangte und sogar von unserer Magd, die wir hinzubaten, weil sie ebenfalls vor kurzem Mutter geworden war. Unsere Hebamme kannte keinen Rat, sie wollte, dass wir die Kleine in einen Tempel bringen, vermutlich sei sie verflucht, doch ihr wisst vermutlich sehr gut, wie eine Mutter reagiert, deren Kind man einen Fluch nennt, nicht wahr? Ich wurde sehr zornig und jagte sie davon... habe nichts mehr von ihr gehört... Also suchte mein Mann die Kräuterfrau auf. Er kannte einen Ort, von dem sie gesprochen hatte, in der Nacht der Geburt und als er dorthin kam, da wartete sie bereits, als hätte sie gewusst, dass er kommen würde. Er erzählte ihr alles, doch das Kräuterweib lachte nur. Sie sagte, dies sei der Preis für ein Leben. Der Preis für ein Leben wäre der Hunger auf mehr Leben. Sie verhöhnte ihn, ob er glaubte, es gäbe solche Geschenke ohne Preis und ob er ein Narr wäre. Mein Mann ist vieles, aber kein Narr... Sie stockt erneut, dann blickt sie auf. Es gab keinen Weg, sie hatte immer Hunger und sie wurde immer wilder. Also sperrten wir sie fort, denn Hand an mein Kind zu legen, das wagte ich nicht, das bräche mir das Herz. Es ist nicht ihre Schuld, euer Hochwohlgeboren. Es ist die meinige. Ich habe ihr dieses Leben geschenkt, ich habe sie verflucht. Es gibt ein altes, verfallenes Anwesen im Wald, weit genug fort, dass niemand darüber stolpern mag, doch nah genug, dass wir ihr immer etwas bringen konnten. Fleisch vorzugsweise. Mein Mann, er hat ihr vorgelesen, wenn sie gegessen hat, aber... das nur am Anfang. Es wurde immer schlimmer... dann haben wir beide das Anwesen versperrt und waren hoffnungsvoll, dass sie nicht ausbüchsen würde. Sie hatte doch alles, wir haben uns gut gekümmert... aber... heute Nacht... scheint es nicht genug gewesen zu sein... ich glaube es war meine Tochter, die euch angegriffen hat, Eur Hochwohlgeboren. Aber bitte, sie kann nichts für ihren Hunger... und diesen Fluch.

[Nicolo Bosvani]

Gutshof

Alexej hört in Ruhe zu und wird zunehmend blasser. Der junge Mann wirkt von der Erzählung sichtlich erschüttert, auch wenn sein Tonfall noch gefasst ist. "Wie grausam muss man sein, um einem hoffenden Paar so etwas anzutun? Was hat diese Kräuterfrau davon? Ein Kind, das nicht schreit. Das klingt fast als wäre es ohne Seele auf diese Welt gekommen und jetzt durch irgendetwas besessen sein. Ihr habt diesem Wesen das Leben geschenkt, aber ich weiß nicht, ob Ihr es Tochter nennen solltet." Ein wenig hilflos blickt er zu Nahime.