[Dresden Files] Case File - Night Fears

[Cherrie]

Erleichtert seufzt Dani auf und spricht mit normaler Stimme: "Hier ist Dani Lussier, ich bin mit Terry Jefferson und einem Regisseur aus Hollywood, er heißt Frank und seinen Nachnamen kenne ich nicht, in der Kanzlei von Frau Vilonetta Rubin. Ich glaube, wir sollen hier vielleicht gegen unseren Willen festgehalten werden."
Sie bewegt sich langsam gen Tür hinter ihnen, den anderen beiden zuwinkend ihr zu folgen.
"Bitte bleiben sie einen Moment dran, ich probiere die Tür zu öffnen. Wenn dies nicht klappt, kann es für uns brenzlig werden." Mit dem letzten Nachsatz schafft sie nur etwas Füllmasse für den Weg und Dani wird so lange weiterquatschen, bis die anderen bei ihr sind und im besten Fall die Tür offen.
"Frau Rubin, wir wollen nun gehen", fügt sie laut an.

[Criosa]

Terry blickt auf die Hand, die Vilonetta ihm reicht, dreht aber auch leicht den Kopf zu Dani und hört was sie sagt.
Dennoch zögert er, Dani zu folgen. Er schaut wieder zu Vilonetta. Ob sie die Sache wirklich auf sich beruhen lassen würde, wenn sie aus diesem Büro heraus sind? Irgendwie zweifelt er daran doch stark. Aber so ein Gefallen könnte ihn genauso das Leben kosten - oder schlimmeres.

Er seufzt innerlich. Wenn er nur einen Mentor hätte... irgendjemand, der ihm beibringen könnte, auf was es in dieser verrückten, magischen Welt ankommt.

"Ich werde nicht akzeptieren, dass Sie mich überall und jederzeit aufsuchen, Miss Rubin", sagt er leise, und blickt sie fest an.
"Sie könnten mich anrufen und um ein Treffen bitten, das muss reichen. Ich kann auch keinen Gefallen akzeptieren, der irgendwie das Leben eines oder mehrerer Menschen in Gefahr bringt, oder sonst etwas Illegales. Und sie lassen uns, die Crew und alle anderen involvierten Personen dann auch in Ruhe. Keine geheimen Vergeltungsaktionen oder soetwas. Nach dem einen Gefallen sind wir quitt.

Das... wären meine Bedingungen", bietet er dann an.

"Einverstanden?"

[Lifthrasil]

"Du hast also Bedingungen." sagt Vilonetta süffisant. "Das hat natürlich Einfluss auf die Größe des Gefallens. Aber ich würde natürlich nie irgendwas illegales von euch verlangen. Doch 'alle anderen involvierten Personen' ist viel zu weit gefasst. Dich, Deine Freunde, Frank und die Crew in Ruhe lassen ist OK. Wenn ich aus dem Film aussteige, brauche ich die ohnehin nicht mehr. Dylan ist aber meine Sache." stellt sie klar. Dann ergreift sie Terrys Hand.
"Hiermit ist es bindend." sagt sie und lässt seine Hand wieder los. "Und nun schert euch raus. Dylan wartet sicher schon ganz ungeduldig darauf, dass ich Zeit habe mit ihm zu reden."

[Cherrie]

NEIN!
Mit groß aufgerissenen Augen starrt Dani auf den Handschlag, den sich die alte Hexe und Terry gerade geben. Aber es ist zu spät. Nun gut, es war vielleicht nur ein Handschlag. Nichts mit Blut besiegelt, nichts mit mystischen Beschwörungsformeln, nicht mal ein Huhn musste sterben. Trotzdem hat sie irgendwie das Gefühl, das eben war etwas ganz, ganz, Dummes.

"Äh, nein, Officer, alles in Ordnung. Vielleicht nur ein falscher Alarm. Also nein, kein falscher Alarm, aber wir können nun rausgehen, die Tür scheint offen. Bitte sehen sie das nicht als Scherzanruf, denn das war es nicht. Sie haben eben gerade sehr, sehr geholfen. Danke, Officer. Vielen Dank."
Die Worte kommen stammelnd, aber voller Ehrlichkeit über ihre Lippen, als sie durch die offene Tür huscht und auch sicher geht, dass die anderen folgen.
Nur raus aus diesem Gebäude. So schnell es geht.

[Criosa]

Terry starrt auf seine Hand, als hätte er etwas schreckliches damit angefasst, nimmt diese dann aber wieder zurück und wirft Vilonetta noch einen finsteren Blick zu.

Ohne noch weiter etwas zu sagen - er weiß ja eh nicht genau, was er hier gerade getan hat - schiebt er Frank aus dem Raum, sollte der nicht selbst endlich zu sich finden, und folgt dann Dani so schnell wie möglich, aber ohne dabei zu rennen, aus dem Bürogebäude.

Sofern sie nicht aufgehalten werden, hält er erst vor dem Gebäude wieder an und sagt dann ruhig zu Frank, ohne ihn richtig anzusehen:

"Ich wünsche dir viel Glück mit deinem Film. Mach ihn gut."

[Lifthrasil]

Aber etwas seltsames fällt Terry bei dem Handschlag auf, als er Vilonettas behandschuhte Hand ergreift. Die Berührung scheint ihr genau so unangenehm zu sein, wie ihm. Es kostet sie sichtlich Überwindung und ihr Gesicht verzieht sich für einen Moment so, als hätte sie etwas unheimlich widerliches angefasst oder als hätte sie sogar Schmerzen. Dann hat sie sich wieder im Griff. Sie zieht ihre Hand rasch zurück und blickt Terry und den anderen nach, bis sie durch die Tür sind.
Als sich die Tür hinter ihnen schließt hören sie noch: "Dylan, Schätzchen. Sorry, dass ich Dich warten lassen musste..." dann fällt die schalldichte Tür ins Schloss und sie können das Haus ohne Probleme verlassen.

Draußen antwortet Frank: "Wow. Danke! Das war ja... was ist da eigentlich gerade passiert? Auf jeden Fall danke! Du bist unglaublich. Wie Du Frau Rubin... also jemand, der sich ihr einfach so entgegen stellt. Wow!"

[Cherrie]

"Dein Auto, Frank."
Es fällt ihr erst jetzt ein, wo ihre Beine anfangen zu zittern. Noch immer ist Dani blass, was bei ihr selten vorkommt und wirkt wie neben sich stehend. Ganz langsam nur fällt die Beklemmung von ihr ab, die sie im ganzen Büro gespürt, die fast physisch auf ihr gelastet hat.

Ihr Blick fällt auf Terry. Terry, ihr Beschützer. Der Fels in der Brandung. Fast scheint sie ihn zum ersten mal mit ganz anderen Augen zu sehen.

Tief in ihrem Innern fühlt sich Dani gerade so richtig klein und wertlos. Auch dieses Gefühl ist ihr neu. Aber sie schämt sich dafür, wie hilflos und gelähmt sie da eben rumgestanden ist, deutlich mehr Last als Stütze für die anderen. Einfach unfähig etwas zu tun oder zu erwidern. Sie hätte diese Hexe einfach mit ihrer Dani-Art frontal nehmen sollen. Und statt dessen hat sie den nicht vorhandenen Schwanz eingekniffen und sich gefühlt wie ein kleines Mädchen, was Schelte kriegt. Das Schlimmste daran war: Sie hatte es nicht abstellen können, dieses Gefühl. Sie war einfach nicht dagegen angekommen.

Wut keimt auf. Neues Adrenalin. Sogar das Zittern des Körpers wird etwas besser.
Vilonetta. Ja, sie würde sie platt machen. Vernichten. Töten. Ausschalten. Leiden lassen. Fertig machen.
Zumindest helfen ihr diese Gedanken gerade weiter zu funktionieren.

[Lifthrasil]

Die Frau muss das alles erst mal verdauen. Dann sagt sie zu Jamie: "Hui! Das ist starker Tobak. Aber ja, mit dem Schwellenzauber kann ich euch helfen. Durchführen müsst ihr ihn. Es soll ja euer Heim werden. Am Besten machen wir das heute abend. Ihr sollten versuchen so viel wie möglich über das Haus in Erfahrung zu bringen. Wer hat es gebaut, wer hat vor euch darin gelebt und so. Das hilft, die Verbindung zwischen euch und dem Haus zu stärken. Jeder Ort hat einen Genius Loci, wisst ihr. Eine Art Bewusstsein. Manche stärker, manche schwächer und je mehr man über den Ort weiß, desto leichter ist es mit dem Genius Loci in Verbindung zu treten und sich mit ihm anzufreunden. Denn das ist es, was die Schwelle ausmacht. Der Ort selbst erkennt die Familie als sein Eigen an und die Familie den Ort und gegenseitig stärken sie sich. Aber sagt, wisst ihr schon von den wöchentlichen Treffen des Paranet? Ich glaube heute ist eines, oder? Haben wir Mittwoch? Sorry, ich bin manchmal etwas schusselig."

[Criosa]

Terry ist nicht so nach feiern wie Frank. Er reagiert kaum auf dessen Worte. Nachdenklich schaut er auf seine Hand. Tausend Gedanken schwirren durch seinen Kopf und er fühlt sich etwas überwältigt davon.

Trotzdem spürt Dani plötzlich seine Hand im Rücken und seinen besorgten Blick auf ihr.
"Alles wieder ok, Dani?"

[Lifthrasil]

"Oh, ja. Richtig. Auto. Das ist in der Tiefgarage." sagt Frank noch immer etwas verwirrt. "Dazu müssen wir da wieder rein." sagt er und sieht das Bürogebäude, vor dem sie stehen, misstrauisch an als könnte es jeden Moment beißen.

[Criosa]

Terry schaut auf und seufzt.

"Dann gehen wir schnell zusammen. Ich denke wir alle sollten schnell von hier weg. Und Frank..."

Er mustert Frank, die Hand immer noch in Danis Rücken.

"Diese... Frau hat versucht deinen Willen zu dominieren und dich verzweifeln zu lassen. Ich weiß nicht warum, aber glaube mir Frank, sie ist nicht so ein Engel wie du geglaubt hast. Du solltest ihr in Zukunft aus dem Weg gehen. Das ist sehr wichtig."

Dann ruht sein Blick wieder auf Dani.

[Sanja]

Jamie nickt und lächelt.
"Ja, heute ist Mittwoch. Miss Boules war auch so freundlich uns zu sagen wann und wo sich das Paranet trifft. Wir wollten heute Abend sowieso zu diesem Treffen kommen. Vieleicht können wir ja dann im Anschluss das mit der Schwelle erledigen... Genius Loci... Na dann haben wir ja ein paar Hausaufgaben zu machen."

[Lifthrasil]

"Ja. Machen wir das heute nach dem Treffen. Ich werde auch dort sein. Aber ähm ... ich werde einiges an rituellen Materialien verbrauchen. Ich helfe euch gerne und es ist mir unangenehm danach zu fragen, aber ich hätte gerne eine Unkostenerstattung. So 150,-$ werden die Materialien etwa kosten. Ist das in Ordnung?" fragt die Frau.

"Klar!" mein Chris. "Wenn's danach kuscheliger und heimatlicher in dem Haus wird, zählen wir das einfach zu den Umzugskosten und setzen es von der Steuer ab. 'Einmal Hausgeist beschwören' macht sich sicher gut in dem Formular." witzelt er.

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"Ja." sagt Frank erschöpft. "Ich versteh das gar nicht. Sie war immer so toll und ich habe ihre künstlerische Vision bewundert und ich weiß, dass sie so vielen Menschen hilft. ... Aber plötzlich habe ich nur noch Angst vor ihr und weiß gar nicht wieso. Ich weiß aber auch nicht mehr, warum ich so ... so ... so verliebt in sie war. Ich weiß einfach gar nichts mehr!"

[Cherrie]

"Nein, nichts ist ok", presst sie schließlich hervor. "Sie hat uns vorgeführt wie kleine Kinder. Also, Dich nicht, aber uns. Also Frank und mich. Wie konntest Du da nur so cool bleiben? Diese Bitch. Ich bring sie um. So etwas kann man nicht mit mir machen. So etwas darf man nicht mit mir machen."
Ja, langsam gewinnt die Wut an Fahrt und damit auch deutlich an Überhand im Mix ihrer Gefühle.

"Ich hasse diese Frau!"
Terry kennt Dani schon etwas, vermutlich wird er sich denken können, dass sie mindestens so sauer auf sich selbst ist wie auf Vilonetta. Das Ego hat nicht nur einen leichten Lackschaden abbekommen, eher eine fette Delle. Und damit kommt sie mal so gar nicht klar.

[Criosa]

Terry nickt langsam und atmet dann tief durch.

"Ich glaube, es gibt da einiges, das wir in Ruhe besprechen sollten. Mit den anderen am Besten. Fahren wir erstmal nach Hause, okay?" bittet er Dani und wendet sich Frank zu.

"Kannst du uns bitte eben nach Hause bringen, Frank?"

Tatsächlich lässt Terry jetzt auch keinen großen Widerspruch gelten, und wenig später sitzen sie in Franks Wagen und fahren schweigend zurück zu ihrem Haus. Terry bedankt sich bei Frank für das Absetzen, und legt ihm in einem letzten Wort noch einmal ans Herz, sich zumindest den heutigen Tag mal frei zu nehmen und jemanden zu besuchen, der ihm nahesteht. Vielleicht auch einen Seelsorger. Auf jeden Fall jemand, damit er nicht alleine ist und mal ganz in Ruhe dieses Erlebte verarbeiten kann.


Er selbst geht dann aber erst einmal mit Dani zurück ins Haus und brüht Tee auf. Den braucht er selbst auch gerade!

"Haben wir noch Zeit bis zum nächsten Meeting?" fragt er vorsichtshalber mal, auch wenn ihm gerade nicht wirklich der Sinn nach dem geschäftlichen steht, so kann man das halt auch nicht einfach ausklammern.
Er reicht Dani auch eine Tasse Tee, wenn sie denn möchte.

[Cherrie]

Die Rückfahrt ist sie schweigsam und hängt den eigenen Gedanken nach. Die Mischung aus Unfähigkeit und Wut bleibt explosiv in ihr und die Stimmung schwankt stark, pendelt zwischen beiden Extremen hin und her. Da sie jedoch still auf der Rückbank von Frank´s Auto sitzt, sollte es nicht so auffallen. Lediglich ihr Atmen, abwechselndes Schnaufen und Seufzen deutet auf den aktuellen Gemütszustand hin.

Auch zu hause angekommen wird sie nicht viel redseliger.
Ein knappes "Danke" auf die Teetasse von Terry, erst als er ihr die Frage nach dem geplanten Tagesablauf stellt, hebt sie den Blick und schaut ihn an.
"Der Privatdetektiv wäre als nächstes dran. Aber wir haben den ganzen Tag für ihn Zeit bis abends, wo der Stuhlkreis der Übersinnlichen stattfindet, das Paranet-Treffen."
Und mit einem leisen Nachsatz: "Danke auch für vorhin. Ich wäre da gnadenlos untergegangen bei der Hexe."

[Criosa]

Terry lächelt, wirkt dabei aber eher nachdenklich, als freudig.

"Ja, ich fürchte... das war auch ihr Plan."
Er seufzt, nimmt einen Schluck Tee und schaut Dani dann fest in die Augen.

"Du musst dir keine Vorwürfe deswegen machen, das weißt du hoffentlich, ja?
Diese Frau hat irgendetwas übernatürliches getan, um Euch so dermaßen zu beeinflussen. Ich habe ihren Bann gespürt, das zweite Mal schon. Letztens beim Dreh war es genauso. Aber heute war da noch etwas anderes... seltsames."

Er runzelt leicht die Stirn.
"Hast du auch bemerkt, wie sie zusammengezuckt ist, als sie mir die Hand gegeben hat, kurz bevor wir gegangen sind? Und wie sie etwas zurück gewichen ist, als ihr Bann nicht auf mich gewirkt hat?"

Leicht blinzelt er, versucht ganz genau sich das nochmal in Erinnerung zu rufen.
"Soetwas habe ich noch nie erlebt."

[Cherrie]

Dani schüttelt den Kopf. Nein, sie war voll und ganz mit sich selbst beschäftigt gewesen und weder das eine noch das andere fiel ihr auf.
Und Übernatürliches hin oder her, es musste doch einen Weg geben sich davor zu schützen? Irgendein Artefakt, ein mystischer Anhänger, ein Schutzzauber, irgendwas. So zumindest will sie nie wieder enden.

"Ich habe nichts davon bemerkt, Terry. Und ich will nicht, dass sich so etwas wiederholt. Lass uns den Privatdetektiv anrufen und herbestellen, vielleicht hat er etwas Neues für uns. Und ich werde Dylan fragen, was es mit Vilonetta auf sich hat. Er wird es wissen. Aber damit warte ich ein wenig, so rasch bin ich nicht wieder fit genug dafür, fürchte ich. Und auch bei Dylan will ich mindestens 100% anwesend sein, wenn nicht mehr."
Gedankenverloren streicht sie sich über das kleine, weissgoldene Kreuz an der Halskette. So richtig hat es noch keine Wirkung entfaltet, zumindest keine, die Dani bemerkt hat.

Wenn von Terry kein Einspruch kommt, wählt sie erst die Nummer des Detektivbüros und bestellt den Mann ohne viele Erklärungen zu sich, möglichst bald. Er soll die Fahrtkosten auf die Rechnung schreiben, schiebt sie nur kurz nach, um Missverständnissen vorzubeugen.
Dann logt sie noch in das Online Banking ein und macht eine Transaktion über 1.000,- Dollar als Spende an die Gemeinde des Priesters, der gestern ihr Haus geweiht hat.

[Criosa]

Terry hat keine Einwände und wartet in Ruhe ab, während Dani ihre Telefonate regelt. Aber er weicht ihr auch nicht wirklich von der Seite.

"Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass ich ihr widerstehen konnte? Vielleicht haben wir damit einen Weg, wie andere das auch könnten? Mit Dylan müssen wir unbedingt reden. Und mit diesem Paranet. Hatte Jamie da nicht so ein Forum? Da könnten wir heute schonmal reinschauen, vor dem Treffen heute Abend" sinniert er weiter, während er nebenbei durch die Küche wuselt und anfängt zu backen. Irrational vermutlich, aber seine Mutter hatte auch immer gebacken, wenn sie aufgeregt war. Kurzerhand werden ein paar Zutaten zusammengeworfen und keine zehn Minuten später sitzt eine Lage riesiger Blaubeermuffins im Ofen und verströhmt angenehmen Duft.

"Sie erwähnten Chicago und einen "Mark". Wir müssen Dylan fragen was er damit gemeint hat. Vielleicht gibt es in Chicago noch mehr von Vilonettas Sorte? Sie sagte doch, hier würden sie unangefochten herrschen. Vielleicht gibt es dann in Chicago Leute, die ihnen diese Herrschaft streitig machen?"

Hoffnung und auch ein bisschen Aufregung lag in Terrys Stimme gerade.

"Allerdings... ja warten wir lieber mit Dylan. Wenn er so ist wie sie, bleibt immer noch die Frage ob wir ihm überhaupt trauen können. Außerdem wird Vilonetta ihn vermutlich gerade zu sich zitieren um ihm die Hölle heiß zu machen."

[Cherrie]

"Wie genau hast Du ihr denn widerstanden? Bei mir war sie plötzlich in meinem Hirn drinnen und das war´s schon. Also nicht so, dass sie mir nun Befehle gegeben hat oder so, aber ich war wie gelähmt. Unfähig mich zu bewegen oder zu denken. Alles war so verdammt sinnlos. Sie soooooo groß und ich sooo klein!" Dani unterstreicht es durch entsprechende Gesten, einmal die Arme weit ausgebreitet, einmal nur eine winzige Spanne zwischen Zeigefinger und Daumen haltend.

Anschließend lässt sie sich die ganze Szene noch einmal von Terry schildern, das mit ´Mark´ und ´Chicago´ hat sie nicht wirklich mitbekommen gehabt, so sehr war sie mit sich selbst beschäftigt und musste den Wunsch unterdrücken, sich spontan die Pulsadern aufzuschneiden.

[Criosa]

Bedauernd mustert Terry Dani.

"Es tut mir sehr leid, dass du das erleben musstest", sagt er ehrlich betroffen. Kurz wirft er einen nachdenklich Blick auf seinen Tee, inzwischen die zweite Tasse. Das leise Summen des Umluftbackofens gibt einen beruhigenden Klang im Hintergrund.
Dann hebt er leicht zuckend die Schultern.

"Gottes Kraft hilft mir, wenn ich in einer gefährlichen oder stressigen Situation bin, die Ruhe zu bewahren. Manchmal stelle ich mir vor, als wäre ich an einem ruhigen Ozean. Das Meer rauscht gegen die Brandung...", er atmet tief durch, bevor er sanft lächelt.
"Als ich da stand bei Vilonetta, wusste ich, dass sie keine Macht über mich hat. Nicht über meinen Geist und meinen Glauben. Das was mich ausmacht. Es war wie eine Versicherung des Herrn, dass sie mir im Innersten nicht schaden konnte. Wenn ich ehrlich bin... ich glaube, dass hat sie ziemlich wütend gemacht."

[Sanja]

"150$? Das ist eine ganze Menge... Naja... wenn es uns wirklich hilft, sollte es das wohl wert sein." Antwortet Jamie. Für Dani wäre das Geld wohl eher Portokasse, aber Jamie rechnet finanziell noch immer in anderen Dinensionen.
So verabschieden sich Chris und Jamie dann von der Frau. Nach kurzer beratung macht Chris sich auf, um Jeanette wieder ein zu sammeln, während Jamie zum Grundbuchamt der Stadt geht. Infos über die Vergangenheit des Hauses. Hoffentlich findet sie nicht raus, dass es auf einem alten Indianerfriedhof gebaut wurde oder so etwas.

[Cherrie]

Mit einem ruhenden Ozean ist Dani nun wirklich kaum zu vergleichen, von daher leuchtet ihr diese Erklärung zwar ein, ist aber kaum auf sie übertragbar. Also muss eine andere Lösung her. Und vielleicht kann man diesen Privatdetektiv ja auch genau dafür nutzen. Schließlich ist es doch seine Aufgabe, Lösungen zu liefern.

"Was genau wollen wir ihn eigentlich fragen, zu was wollen wir ihn beauftragen?"
Irgendwie hat sie sich darüber noch keine echten Gedanken gemacht.
"Wir hätten Vilonetta, wir hätten den Racheengel Maria - ja ja, ich weiß, Du kannst uns hören - und seit heute früh suche ich Mittel und Wege, immun gegen solche Ich-mach-Dein-Hirn-wuschig-Zauber zu werden. Auch da kann er gerne mal die Fühler nach ausstrecken. Und dann ist da noch der Schwellenzauber", zählt sie ihre Ideen auf.
Den anderen Gedanken, ihn auf den Shepard anzusetzen, äußert sie nicht laut. Denn der Feind - und damit meint sie nicht Terry - hört schließlich zu.

[Criosa]

Terry nickt nachdenklich.

"Ich möchte gerne mehr über die Lage in der Stadt wissen. Welche Kreaturen hier leben. Was Vilonetta damit meinte, dass sie diese Stadt "beherrschen". Solche Dinge.
Und auch wer denen entgegensteht. Fähige Leute, bei denen man lernen könnte, oder die vielleicht helfen, wenn wir in Schwierigkeiten kommen.
Ich habe so das unbestimmte Gefühl, das Vilonetta nicht das letzte Problem sein wird, dem wir hier begegnen werden. Und auch wenn Vilonetta versprochen hat, das sie uns in Ruhe lassen wird... ich traue ihr nicht."

[Sanja]

Unterdessen stattet Jamie dem Grundbuchamt, der Stadtarchiv und schließlich sogar einem kleinen Heimatkundemuseum einen Besuch ab.
Tatsächlich scheint es nicht allzuviel wissenswertes über ihr Haus zu geben. Mitte der 90er erbaut hat dort ein Architekt mit seiner Familie gelebt, bis er vor ein paar jahren an die Ostküste gezogen ist. Danach war das Haus an ein paar verschiedene Mieter vermietet.
Bis zum Bau in den 90ern gab es an der Stelle eine Orangenplantage, von der sogar noch ein paar Bäum im Garten und in der Umgebung übrig sind.
Irgendwann um 1800 herum muss in der Gegend ein Franziskanerkloster gestanden haben, dass später auch als Waisenhaus diente, während der Sezessionskriege aber vollständig zerstört wurde. Wo dieses Kloster nun ganz genau lag, hat Jamie allerdings nicht herausfinden können. Auf jeden Fall in der Gegend.
Über die Zeit vor 1800 hingegen war fast nichts zu finden. Die Tongva Indianer die diese Gegen besiedelt hatte, wurden mitte des 17 Jahrhunderts missioniert und so ist aus der Zeit vorher so gut wie nichts erhalten geblieben. Sehr schade eigentlich.

[Lifthrasil]

Eine Weile hängen Dani und Terry schweigend jeder ihren eigenen Gedanken nach und starren in ihren Tee. Einen Moment ist es Terry so, als würde Maria auch neben ihm sitzen. Aber als er genauer hinschaut, ist sie nicht da. Doch dann wird plötzlich die Stille durch die Türklingel durchbrochen.

[Criosa]

Terry zuckt zusammen und erhebt sich augenblicklich vom Stuhl.
"Das wird der Detektiv sein. Ich mache ihm auf."

Er stellt die Tasse fort und geht zur Tür. Noch auf dem Weg fällt ihm ein, dass er ja Jamie noch gar nicht angerufen hat.
Rasch tippt er ihr eine SMS, und Chris auch:

"Wir sind zurück im Haus. Müssen reden. Der Detektiv ist auch gerade angekommen. - Terry."

Dann rasch das Handy zurück in die Tasche gepackt und die Tür geöffnet...

"Hallo. Sie sind sicher Mr...?"

Wie hieß der überhaupt nochmal?

[Cherrie]

"Na bitte, da ist er ja."
Dani wartet im Wohnzimmer ab und lässt Terry zur Tür gehen. Vielleicht würde der Tag jetzt noch eine produktive Wende bekommen, mies genug hatte er angefangen.

[Lifthrasil]

Draußen steht ein Mann, mitte vierzig, etwa 1,85m groß, mit wettergegerbtem Gesicht, der ganz klassisch einen ockerfarbenen Trenchcoat und einen passenden Filzhut trägt. "Meyers. Corbin Meyers. Ich habe eine Verabredung mit Frau Lussier. Ist sie da?"

[Criosa]

Terry nickt und tritt beiseite, damit Mr. Meyers eintreten kann.

"Sie erwartet Sie bereits. Möchten Sie einen Tee?"
Er schließt hinter dem Detektiv die Tür und führt ihn zu Dani herüber.

"Oh... entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick."

Da ist er mal kurz in der Küche verschwunden, um die Muffins aus dem Ofen zu holen, bevor die noch ankohlen!