Was genau ist Metrosexuell?

Für alles, was uns sonst noch so interessiert.
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Zaraphine Charazzar
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Ungelesener Beitrag von Zaraphine Charazzar »

Hallo zusammen,

@ Gelasma: Du hast sicherlich recht :). Es ist eine Modeerscheinung. Ganz ähnlich wie damals Cholesterin-senkende Margarine oder heute kristallzuckerfreier (Kinder)Joghurt.
Die Modedesigner (als ein Beispiel) erweitern ihren Kundenkreis und freuen sich darüber, dass Männer mehr und mehr sich für Mode und andere "Äußerlichkeiten" über das normale "Gepflegtsein" hinaus interessieren - ein Kennzeichen der Metrosexualität. In ein paar Jahren hat es sich auch wieder verlaufen.
Amat von Lowangen hat geschrieben:"Ich bin noch nicht schwul, ich sehe nur ganz extrem schwul aus und würde schon aus Prinzip jeden Modetick mitmachen."
Durchaus eine treffende Beschreibung. David Beckham hat etwas, was man gemeinhin und unter Beachtung von Klischees als "schwul" bezeichnet.
Mir wird immer wieder gerne mal Homosexuellenfeindlichkeit/Homophobie vorgeworfen (amüsanterweise), deshalb möchte ich es nochmal klarstellen:
Nicht, dass wir uns missverstehen (aber ich denke, deine Klarstellung war eher auf die Allgemeinheit bezogen): Unterstellen wollte ich dir nichts, nur nachfragen.
Mir ist es scheißegal, wer wo und wie, was oder wen f***t, so lange alle Beteiligten einverstanden sind. Ich kann es nur nicht abhaben, wenn sich einer damit in die Öffentlichkeit drängt. Warum kann man neuerdings stolz darauf sein, schwul/bisexuell/heterosexuell zu sein? Das kann man sich auch nicht aussuchen, und auf seine Sexualität stolz zu sein macht genau so viel Sinn wie auf seine Rasse stolz zu sein.
Recht hast. Aber andererseits - will man jemandem seinen lebensstil verbieten (eben diesen metrosexuellen Stil), nur weil er oder sie sich damit provokativ in die Öffentlichkeit drängt? Er oder sie lebt eben gerne so.

Andererseits folge auch ich der Maxime: jedem Tierchen sein Pläsierchen, solange er damit niemandem Schaden zufügt. Ist auf die Nerven gehen schon "schädigen"?

Möchte ich mal in den Raum werfen...

Viele Grüße,
Nils

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Amat von Lowangen hat geschrieben:Das kann man sich auch nicht aussuchen, und auf seine Sexualität stolz zu sein macht genau so viel Sinn wie auf seine Rasse stolz zu sein.
Ich bin auf Beides stolz -- bin ich nun sinnlos? :rolleyes:

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Danilo von Sarauklis
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Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Gelasma hat geschrieben:
Amat von Lowangen hat geschrieben:Das kann man sich auch nicht aussuchen, und auf seine Sexualität stolz zu sein macht genau so viel Sinn wie auf seine Rasse stolz zu sein.
Ich bin auf Beides stolz -- bin ich nun sinnlos? :rolleyes:
Damit wir das beurteilen können, solltest du hier mal einige Details deiner Sexualität ausbreiten. Wäre schön, wenn verschiedene Rassen dabei vorkommen. :P

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StipenTreublatt
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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Gelasma hat geschrieben:jedes Jahr komplett ihren Kleiderschrank neu kaufen (obwohl die alten Kleider nach wie vor brauchbare wären), sinnlos Geld für teure Kosmetika ausgeben (welche doch nichts bringen) und freiwillig zum Frisör gehen (obwohl mann sich die Haare auch selber mit dem Kurzhaarschneider schneiden könnte, oder wild wachsen lassen kann) und sich die Haare färben (obwohl man genauso glücklich leben kann wenn man das ganze Leben lang die eineundselbe eigene Haarfarbe hat).
:lol: Volle Zustimmung.
Gelasma hat geschrieben:
Amat von Lowangen hat geschrieben:Das kann man sich auch nicht aussuchen, und auf seine Sexualität stolz zu sein macht genau so viel Sinn wie auf seine Rasse stolz zu sein.
Ich bin auf Beides stolz -- bin ich nun sinnlos? :rolleyes:
Das musst du dir wohl selbst beantworten. :lol:
Ich jedenfalls gebe Amat recht - auf etwas angeborenes Stolz zu sein macht keinerlei Sinn.

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

StipenTreublatt hat geschrieben:Ich jedenfalls gebe Amat recht - auf etwas angeborenes Stolz zu sein macht keinerlei Sinn.
Weshalb nicht? Wieso soll man auf seine schönen Augen, seine musikalische Begabung, sein künstlerisches Talent oder seinen sechtes Sinn nicht stolz sein? Ich finde das ergibt mehr als nur Sinn, man sollte auf des stolz sein was man ist, vorallem auf das was einem zu einem einzigartigen Menschen macht (und davon ist vieles angeboren, denn wir werden nicht alle gleich geboren, zum Glück). Alles andere ist schlicht sinnlos...
Danilo von Sarauklis hat geschrieben:Damit wir das beurteilen können, solltest du hier mal einige Details deiner Sexualität ausbreiten. Wäre schön, wenn verschiedene Rassen dabei vorkommen. :P
Tut mir leid, mit Zwergen, Orks und Elfen kann ich leider nicht dienen :wink:

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Danilo von Sarauklis
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Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

Gelasma hat geschrieben:Tut mir leid, mit Zwergen, Orks und Elfen kann ich leider nicht dienen -- wenn man Schäferstündchen an LARPs mal aussen vor lässt :wink:
Och, ich freute mich schon auf eine Abhandlung zur Fortpflanzung des homo helveticus. :cry: Mit den Kapitelüberschriften "Sex in öffentlichen Parks? Das Bankgeheimnis" und "Ziegenpeter und Frl. Rottenmeier - Die tabulose Schweiz".
Zuletzt geändert von Danilo von Sarauklis am 09.08.2005 12:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Gelasma hat geschrieben:Weshalb nicht? Wieso soll man auf seine schönen Augen, seine musikalische Begabung, sein künstlerisches Talent oder seinen sechtes Sinn nicht stolz sein? Ich finde das ergibt mehr als nur Sinn, man sollte auf des stolz sein was man ist, vorallem auf das was einem zu einem einzigartigen Menschen macht (und davon ist vieles angeboren, denn wir werden nicht alle gleich geboren, zum Glück). Alles andere ergibt keinen Sinn.
Weil meiner Meinung nach Stolz etwas mit eigener Leistung zu tun hast.
Und deine Abstammung ist wohl kaum deine Leistung.

karli
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Ungelesener Beitrag von karli »

Amat von Lowangen hat geschrieben: Jo, Spiderman ist auch metrosexuell. Und Superman. Und der Hulk. Und überhaupt alles, was sich bewegt.
Das glaube ich nicht. Jemand wie Beckham gibt wahrscheinlich so alle 14 Tage 200 Guineen aufwärts für den Frisör aus.
Wer kann sich das leisten?
Spiderman?
Wenn ich Teil 1 und 2 glaube, ist er eh notorisch pleite und kann sich womöglich nicht einmal einen Frisör für $ 14.95 leisten.
Superman?
Als Starreporter des Daily Planet müsste Clark definitiv zu den Besserverdienenden gehören. Andererseits ist Perry White geizig und ich kann mir nicht wirklich Clark bei knallharten Tarifverhandlungen vorstellen. Lois klar, sofort! Aber Clark? Der muß doch froh sein, wenn sein Gehalt nicht auf ein Sperrkonto überwiesen wird.
Hulk?
Mit dem kenne ich jetzt gar nicht aus, so dass ich nicht weiss, ob er die Gamma-Bombe im Staatsdienst entwickelt hat oder als Angestellter von Lockheed oder der Rüstungsabteilung von Nestlé. Im ersten Fall hat er sicher auch nicht so üppig verdient. Im zweiten schon eher. Jetzt kommt aber noch hinzu, dass er praktisch keine Reinigungskosten hat, da sich seine Garderobe eh fortwährend in ausgefranste Einwegshorts verwandelt.
Hulk ist vielleich ein Grenzfall.
Batman hingegen ...

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Danilo von Sarauklis
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Ungelesener Beitrag von Danilo von Sarauklis »

karli hat geschrieben:Hulk?
[..] da sich seine Garderobe eh fortwährend in ausgefranste Einwegshorts verwandelt.
Also fashion victim -> metrosexuell.
karli hat geschrieben:Batman hingegen ...
... ist schwuler als Ernie und Bert zusammen. :lol:

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Danilo von Sarauklis hat geschrieben: "Ziegenpeter und Frl. Rottenmeier - Die tabulose Schweiz".
Heidi und Grossvater stehen vor der Alphütte...
Heidi: Du Grossvati, wieso heisst der Geisenpeter eigentlich Geisenpeter?
Grossvater: Das, Heidi, erzähle ich dir wenn du mal älter bischt.
...just in dem Moment tritt der Geisenpeter eben breitgrinsend aus dem Ziegenstall und schliesst seinen Hosenschlitz.

Gut so, ist nun die deutsche Neugier nach schweizer Tabulosigkeit befreidigt? :wink:
Zuletzt geändert von Gelasma am 10.08.2005 17:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Danilo von Sarauklis hat geschrieben:"Sex in öffentlichen Parks? Das Bankgeheimnis"
Der ist gut. :lol:

Heldi
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Ungelesener Beitrag von Heldi »

Mir ist es scheißegal, wer wo und wie, was oder wen f***t, so lange alle Beteiligten einverstanden sind. Ich kann es nur nicht abhaben, wenn sich einer damit in die Öffentlichkeit drängt. Warum kann man neuerdings stolz darauf sein, schwul/bisexuell/heterosexuell zu sein? Das kann man sich auch nicht aussuchen, und auf seine Sexualität stolz zu sein macht genau so viel Sinn wie auf seine Rasse stolz zu sein.
Meine Worte, Bruder. Meine Worte.
Weshalb nicht? Wieso soll man auf seine schönen Augen, seine musikalische Begabung, sein künstlerisches Talent oder seinen sechtes Sinn nicht stolz sein? Ich finde das ergibt mehr als nur Sinn, man sollte auf des stolz sein was man ist, vorallem auf das was einem zu einem einzigartigen Menschen macht (und davon ist vieles angeboren, denn wir werden nicht alle gleich geboren, zum Glück). Alles andere ist schlicht sinnlos...
Was kannst du für deine schönen Augen, den Talent oder deine Begabung. Nichts, sie sind unabhängig von deiner eigenen Leistung und in gewissem Sinne sogar unabhängig vom eigenen Persönlichkeitskern. Stolz ist nach der existentialistischen Definition von Albert Camus das Erfolgsgefühl nach Überwindung eines Hindernisses. Demnach kann man auf die Konzentration stolz sein, die man aufwendete, um seine Begabung zu pflegen oder auf den körperlichen Schweiß (und die Durchsetzungskraft) den man für die Ausbildung der sportlichen Talent geopfert hat. Aber an deinen Augen oder dem Talent selbst hast du keinen Anteil. Du musstest (oder konntest) nichts dafür leisten, dass du diese wunderschönen Augen, das herrausragende Talent hast. Also solltest du auch nicht stolz darauf sein.
Diese Stolzdefinition ist negativ, d.h. der Grad des zu empfindenden Stolz soll nicht von der Größe des Erfolgs abhängen, sondern von der Größe des Hinderniss. Demnach kann der halbseitig Gelähmte über eine 100m Zeit von 20sek. vielleicht stolzer sein als der neue Weltrekordler über seine Zeit.
Aber natürlich ist Stolz immer auch ein individuelles Gefühl und hängt daher von der Gefühlswelt des Fühlenden ab. Aber dass ist ja eine offensichtliche Gewissheit. Bei der Aufstellungen von anthropologischen Definitionen -wie die von Camus- geht es lediglich um idealtypische Erkenntniszustände. Lediglich und immerhin.

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Talron
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Ungelesener Beitrag von Talron »

@Gelasma
Gelasma hat geschrieben: Weshalb nicht? Wieso soll man auf seine schönen Augen, seine musikalische Begabung, sein künstlerisches Talent oder seinen sechtes Sinn nicht stolz sein?
Schöne Augen, von mir aus. Aber auf eine musikalische/künstlerische Begabung ist keiner Stolz, sondern nur auf sein musikalisches/künstlerisches Können. Und das ist nicht angeboren, sondern man muss es sich erarbeiten.

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Ihr habt mir schräge Auffassungen von Stolz :)

Also ich für meinen Teil bin auf das was mir in die Wiege gelegt worden ist ebenso stolz wie auf das was ich bisher aus meinem Leben gemacht habe -- es ist beides gleichermassen Teil von mir, und kann überdies gar nicht getrennt betrachtet werden denn das erste bedingt das zweite.
Ebenso bin ich stolz auf meine Familie und auf meine Heimat und auf die Menschheit.

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StipenTreublatt
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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Gelasma hat geschrieben:Ihr habt mir schräge Auffassungen von Stolz :)
Das liegt im Auge des Betrachters.
Gelasma hat geschrieben:Also ich für meinen Teil bin auf das was mir in die Wiege gelegt worden ist ebenso stolz wie auf das was ich bisher aus meinem Leben gemacht habe -- es ist beides gleichermassen Teil von mir, und kann überdies gar nicht getrennt betrachtet werden denn das erste bedingt das zweite.
Ebenso bin ich stolz auf meine Familie und auf meine Heimat und auf die Menschheit.
Doch, das kann man trennen. Deine Augen sind definitiv nicht deine Leistung. Deine DSA Charakterdarstellung hingegen schon.

Und auf die Menschheit bin ich erst recht nicht stolz.

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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Wie gesagt, ich bin auch auf das Stolz was ich bin -- und nicht einzig nur einseitig auf Leistungen.

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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

StipenTreublatt hat geschrieben:Weil meiner Meinung nach Stolz etwas mit eigener Leistung zu tun hast.
Dann haben wir wohl unvereinbare Ansichten.

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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Ja, ich weiss :lol:



Eine Denkanregung -- du bist stolz auf deine eigene Leistung. Doch genau besehen wäre keine einzige deiner Leistungen möglich ohne die Leistungen welche bereits andere Menschen geleistet haben. "Wir sind Zwerge auf den Schultern von Riesen". Wie kannst du da scharf trennen zwischen beidem? Und zudem noch "erst recht nicht stolz" auf die Menscheit sein.

Eulenspiegel
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Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Vielleicht basiert meine Leistung auf den Leistungen von anderen.
Aber trotzdem bin ich nur auf meine eigenen Leistungen stolz, und nicht auf dass, was meine Vorgänger erschaffen haben.

Ein anderes Beispiel: Angenommen, dein Vater wäre ein hochbegabter Wissenschaftler, der den Nobelpreis gewonnen hat. Wärst du Stolz auf ihn? Wenn ja warum? Was sagt sein Erfolg über dich aus? - Nichts!
Er könnt hochintelligent sein. Aber das sagt noch lange nicht aus, wie intelligent du bist. Vielleicht bist du so intelligent wie dein Vater, vielleicht auch nicht.
Da ich aber nur Stolz auf Sachen bin, die mich selber ausmachen, sehe ich keinen Grund, Stolz auf den Erfolg meines Vaters zu sein. (Denn sein Erfolg, auf den er zurecht stolz sein darf, sagt nichts über mich selber aus.)

Oder nehmen wir Friedrich Schiller. Er war ein großartiger Schrifsteller und Deutscher. Ich bin ebenfalls Deutscher.
Sagt das jetzt irgendetwas über mein schrifstellerisches Talent aus? Bin ich ein guter Schriftsteller, nur weil Schiller gut war? - Nein: Schillers Fähigkeiten sagen überhaupt nichts über meine Fähigkeiten aus. Deswegen kann ich auch nicht Stolz auf Schiller sein. (Aber Schiller könnte Stolz auf sich selber sein.)

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Talron
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Ungelesener Beitrag von Talron »

@Gelasma
Gelasma hat geschrieben: Wie kannst du da scharf trennen zwischen beidem?
Das hat Heldi geschrieben
Heldi hat geschrieben:Diese Stolzdefinition ist negativ, d.h. der Grad des zu empfindenden Stolz soll nicht von der Größe des Erfolgs abhängen, sondern von der Größe des Hinderniss.

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Diese Diskussion führt zu nichts, ausser dass jeder seinen Standpunkt darlegt.

RavenMM
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Ungelesener Beitrag von RavenMM »

Ich frag mich was das Flaming ggn Metrosexualität soll, wo doch soviele RPG'ler toleranz für ihr hobby fordern...

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Gelasma
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Ungelesener Beitrag von Gelasma »

Das ist einfach -- Toleranz fordert man stets nur für sich ein, und nimmt andere davon aus. Das ist menschlich.

karli
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Ungelesener Beitrag von karli »

Ja ist den mittlerweile geklärt, dass der Begriff außerhalb von Feuilletons Sinn ergibt, und dass Mark Simpsons nicht provokativ seltsame Begriffe in die Welt wirft ("even lesbosexuals like me") und schaut, wer sie aufschnappt?
Für mich, der ich mich ein wenig auf seiner Homepage getummelt habe, klingt vieles ein bißchen seltsam.
Wie steht ihr beiden denn zu den Aussagen über Spiderman (s. o.) oder über Arnie
What about Arnold Schwarzenegger, who has been called metrosexual?
Yes, definitely, but not, as has been suggested, because he wears Prada shoes. As a multimillionaire film star, what else is he supposed to wear? Flip-flops? Rather, Arnie is an example of (early) metrosexuality, proto-metro if you will, because, after watching too many Steve Reeves movies as a boy, he became devoted to his physique, turning himself into a spectacle, a sign, a commodity, one that was eventually noticed and bought by Hollywood -- and used to seduce hundreds of millions of other boys around the world into turning themselves into commodities.


oder zu der:
Did you know that "metrosexual" means "motherfucker" in Greek?
No, but thank you for pointing it out. It does make a certain kind of sense. Metrosexuality is the sensibility of the New Matriarchy. It's post-Oedipal. Dad is largely out of the picture, replaced by Nike and Playstation. The metrosexual family romance, the cradle of male narcissism, is just Junior and an adoring Mom. It's why, from a certain perspective, Italians have been metrosexuals for years.

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Anima
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Ungelesener Beitrag von Anima »

Mal ein anderer Punkt.
Letzlich ist es doch egal ob man schwul ,lesbisch ,metrosexuel ,hetero ,bi oder sonst was ist.
Edit: Letzlich ist es doch egal ob man Demokrat ,Metrosexueller ,Kredithai ,Armes Sc**** ,Gesellschafter oder sonst etwas ist. (Jetzt zufrieden ihr Haarspalter ? :) )
Das interessiert am Ende nur noch die katholische Kirche die sich weigert Beerdigungen durchzuführen weil die Priester einfach neidisch sind was für tolle Sachen ihr zu Lebzeiten gemacht habt.
Dem wichtigsten von allen interessiert es ganz sicher nicht.
Seine Güte und seine Gnade sind unendlich. Es macht keinen Sinn sich über so etwas zu ärgern oder nur zu streiten.

Lasst jeden Menschen so leben wie er es sich selbst und dem Herrn gegenüber verantworten kann. Und meidet um seinet Willen solche Websites und schaltet den Fernseher aus wenn mal wieder etwas über die so genannten Prominenten über den Bildschirm flimmert.

Im Namen der unteilbaren Zwölf die doch eins sind ,
noch eine gute Unterhaltung.
Zuletzt geändert von Anima am 12.08.2005 01:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

Gelasma hat geschrieben:Eine Denkanregung -- du bist stolz auf deine eigene Leistung. Doch genau besehen wäre keine einzige deiner Leistungen möglich ohne die Leistungen welche bereits andere Menschen geleistet haben. "Wir sind Zwerge auf den Schultern von Riesen". Wie kannst du da scharf trennen zwischen beidem? Und zudem noch "erst recht nicht stolz" auf die Menscheit sein.

Das stimmt nicht. Wenn ich den Willen aufbringe, eine Runde durch den Wald der Umgebung zu laufen, dann ist das definitiv meine Leistung - sowohl den Willen aufzubringen mich aufzuraffen als auch die geplante Strecke durchzuhalten. Da hat niemand anders Vorarbeit geleistet, ausser dass ich geboren wurde.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass es letztlich auf körperliche und damit angeborene Eigenschaften zurückgeht, ob ich den Willen aufbringe oder nicht. Das würde den freien Willen des Menschen jedoch ausschließen.
Solche Modelle werden ja heutzutage ernsthaft diskutiert, aber ich bleibe dabei: Ich habe einen freien Willen, also ist es auch meine Leistung wenn ich etwas durchhalte. Und mein Versagen, wenn ich es nicht tue.

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Ungelesener Beitrag von RavenMM »

Anima hat geschrieben:Mal ein anderer Punkt.
Letzlich ist es doch egal ob man schwul ,lesbisch ,metrosexuel ,hetero ,bi oder sonst was ist.
Hmm, spielen wir hier: welches Wort passt nicht in die Reihe? ;)
Did you know that "metrosexual" means "motherfucker" in Greek?
No, but thank you for pointing it out. It does make a certain kind of sense. Metrosexuality is the sensibility of the New Matriarchy. It's post-Oedipal. Dad is largely out of the picture, replaced by Nike and Playstation. The metrosexual family romance, the cradle of male narcissism, is just Junior and an adoring Mom. It's why, from a certain perspective, Italians have been metrosexuals for years.
Könnte was dran sein...
Edit: Jetzt weiss ich wieder was ich dazu näher schreiben wollte ;)
Erinnert mich an Fight Club. Da sprach Tyler doch auch davon, wimre.

@scoon
Richtig :lol: 100Gummipunkte gehn an dich ;)
Zuletzt geändert von RavenMM am 11.08.2005 23:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener Beitrag von Scoon »

@Stipen
Ich gehe davon aus Du hast zuvor gut und sicher geschlafen und zwar in einem richtigem Bett, mit Bettzeug, in einem Haus, mit Fenstern und einem Dach. Ich gehe weiterhin davon aus, dass Du an diesem Tag und allen anderen zuvor mehr oder weniger Essen zu Dir genommen hast und natürlich getrunken. Dergleichen könnte ich noch hunderte Sachen anführen. Bist Du immer noch der Ansicht, dass es allein Deine Leistung ist durch einen Wald zu rennen, der einen Weg hat und in dem keine hungrigen Tiere hausen?!? Wenn ich natürlich einen Punkt aus meinem Leben herausschneide, wird es vielleicht möglich zu behaupten, das Ergebnis meiner Handlungen wäre allein meine Leistung. Das ist aber nicht realistisch. Wir sind nun mal eine Spezies, welche in der Gruppe (über)lebt.

Die zweite Sache mit dem freien Willen ist nicht zu be- oder widerlegen. Ich bin genau der entgegen gesetzten Ansicht. Ich glaube nicht, das wir einen freien Willen haben. Aber ich glaube darum ging es Gelasma nicht.

@Raven
*auf der Stelle hupf und mit dem Finger schnips* Ich habs, ich habs, ich habs. Metrosexuell, denn es ist keine Geschlechtspartnerschaftszuordnung. 8)

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Talron
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@Scoon
Stolz nicht proportional zu Ergebniss.
Stolz proportional zu überwundener Wiederstand.
Scoon hat geschrieben: Die zweite Sache mit dem freien Willen ist nicht zu be- oder widerlegen. Ich bin genau der entgegen gesetzten Ansicht. Ich glaube nicht, das wir einen freien Willen haben. Aber ich glaube darum ging es Gelasma nicht.
Das ist der Punkt mit dem alles steht und fällt. Habe ich keinen freien Willen, kann ich (nach meiner Ansicht) auf nichts stolz sein.

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Danilo von Sarauklis
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Talron hat geschrieben:Habe ich keinen freien Willen, kann ich (nach meiner Ansicht) auf nichts stolz sein.
Ob du willst oder nicht ... :P

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