1. Platz: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes II
Ich mag es episch. Und ich mag es, wenn sich Bücher-Verfilmungen nahe an der Vorlage orientieren. Beides trifft auf diesen Film zu. Für mich ist dieser Film ein versöhnliches Ende für eine Filmreihe, die doch einige Enttäuschungen dabeihatte, auch wenn diesem Film wie auch seinem Vorgänger das typische Harry Potter-Feeling fehlt. Das ist allerdings beim Buch ja genauso.
2. Platz: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes I
Wie schon für Teil II gilt auch für Teil I als sehr positiver Faktor die sehr buchnahe Umsetzung des Films. Die schauspielerische Entwicklung der drei Hauptdarsteller tritt hier am deutlichsten zu Tage und auch die Transformation der an sich toleranten Zauberergemeinschaft zu einem totalitären System wird meiner Meinung nach durchaus plausibel dargestellt. Das Finale auf Malfoy Manor ist gut dargestellt.
3. Platz : Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Ich bin ein großer Fan von Jason Isaacs und seiner Darstellung von Lucius Malfoy und in diesem Film ist er am präsentesten. Allein die Szenen bei Flourish und Blotts und in Hagrids Hütte finde ich ziemlich cool. Ärgerlich war nur die Schlussszene. Als wenn Lucius Malfoy Harry Potter in Hogwarts mit dem Avada Kedavra töten würde. Das war albern. Von dieser Überflüssigkeit abgesehen orientiert sich der Film auch hier recht stark ans Buch und gefällt auch durch den "alten Dumbledore", der ja leider ab dem dritten Film nicht mehr zur Verfügung stand. Der Film hat halt noch mehr von dem Märchenhaften des ersten Teils, ist aber nicht mehr ganz so kindlich.
4. Platz: Harry Potter und der Halbblutprinz
Eine willkommene Auferstehung der Filmreihe nach Film V. Man kann das sicher auch anders sehen, aber ich finde, dass dieser Teenie-Herzschmerz nicht überdosiert war und durchaus auch gepasst hat. Das gehört halt irgendwie dazu und muss auch dargestellt werden. Der Film ist auch recht nah am Buch und ist in sich stringent und schlüssig. Zumindest wenn man auch das Buch gelesen hat. Ein großes Kompliment gebührt meiner Meinung Tim Felton für seine Darstellung als Draco. Es ist wahrscheinlich nicht leicht, vom kleinen Asi zum nachdenklichen "Doch nicht so ganz-Bösewicht" zu werden.
5. Platz: Harry Potter und der Stein der Weisen
Einfach ein schöner Kinderfilm. Liebevoll erzählt und gestaltet stellt er einen guten Einstieg dar. War tatsächlich auch mein Einstieg in die gesamte Reihe und hatte mich spätestens dann gefesselt, als der großartige Alan Rickman aufgetreten ist. Inhaltlich kommt er zwar nicht an die oben genannten Filme heran, aber dennoch kann man sich ihn immer wieder gut anschauen, auch wenn die sehr starke Stigmatisierung der Slytherins etwas störend ist. Man stellt sich unweigerlich die Frage, warum man, wenn doch aus Slytherin die ganzen bösen Jungs kommen, das Haus nicht einfach schließt. Etwas mehr Differenzierung, die ja auch im Buch beschrieben ist, wäre schön gewesen.
6. Platz: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
In diesem Film beginnt das, was sich auch auf die folgenden beiden Filme ausdehnt: Es gibt viele überflüssige Szenen und Dialoge, die garnicht im Buch stehen, dafür aber durchaus interessante und wichtige Szenen aus den Büchern den Raum nehmen. So sind z. B. die Szene mit dem Bus und der Flug auf Seidenschnabel an sich vollkommen überflüssig breit ausgefächert. Aber in diesem Film geht das noch durchaus. Der Film ist in sich schlüssig und der Aspekt der Zeitreise ist an sich ganz ansprechend dargestellt.
7. Platz: Harry Potter und der Feuerkelch
Betrachtet man diesen Film nur für sich ist er in Ordnung. Gut, man fragt sich, warum man nichts von der eigentlichen Quidditch-WM sieht oder warum die Gäste aus Beauxbaton und Durmstrang so unfassbar stereotyp sein müssen, aber der Film folgt einer inneren Logik. Leider stellen sich im Kontext des Buches eklatante Schwächen ein. Der Auftritt der Todesser bei der WM ist unglücklich, die ganze Szene wird völlig gegensätzlich zum Buch beschrieben. Danach ist es eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn viel Zeit verschwendet wird, die man später benötigt hätte. Ab der Konservation zwischen Harry und "Moody" nach Harrys Rückkehr vom Friedhof wird es nämlich leider sehr hektisch und fehlerhaft. Essentielle Dinge werden garnicht erwähnt, nämlich der Umstand, dass Crouch jr. von einem Dementor geküsst wird und so nicht mehr aussagen kann. Es fehlt die immens wichtige Szene vom Bruch zwischen Fudge und Dumbledore, die die Probleme in Band V erst verursacht. Das ist wirklich sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, wieviel Zeit bspw. für den Ball oder Harrys Kampf mit dem Drachen verschwendet wurde. Erschwerend hinzu kommt, dass manche, eigentlich sehr schöne Dialoge aus dem Buch hier unzureichend und schlecht verwurstet werden, z. B. der freundlich gemeinte Hinweis von "Moody", Longbottom habe wohl ein besonderes Talent für Kräuterkunde.
8. Platz: Harry Potter und Orden des Phönix
Dieser Film ist meiner Meinung nach tatsächlich eine Frechheit, zumal Band V eigentlich mein Lieblingsband ist. Es wäre klug gewesen, aus diesem Wälzer einen Zweiteiler zu machen, was man leider nicht gemacht hat. An dem Film ist fast alles schlecht. Das fängt bereits mit der Anfangsszene an, in der die Dialoge aus dem Buch in völlig verzehrter Form dargestellt werden. Die Gerichtsszene ist eine Zumutung und auch sonst passt praktisch nichts zusammen. Die Prioritäten in dem Film sind vollkommen falsch gesetzt. Gut, ich verstehe, dass man vieles streichen muss, wenn man ein Buch diesen Umfangs in knapp zwei Stunden Film packen will, aber ob man wirklich dann so viel Gwarp oder so lange Flugszenen braucht, kann man sicher diskutieren. Eigentlich das einzig Gefällige in diesem Film ist die finale Konfrontation im Ministerium. Der Rest ist eigentlich nur ein planloses Gehetze, unschlüssig und ärgerlich. Es gibt noch vieles, was ich an diesem Film kritisiere, aber das muss ich jetzt nicht in epischer Breite ausführen.
Ich hoffe, mit meinen Reszensionen zu den Filmen eine Diskussionsgrundlage für weitere Potter-Freunde hier geschaffen zu haben
