8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
- Denderan Marajain
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8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Deutschland und der 8 Stunden Arbeitstag
Die österreichische Meinung ist mir wohlbekannt aber wie sieht es mit unseren deutschen Nachbarn aus?
Findet ihr ihn ausreichend?
Ist der noch zeitgemäß?
Was würdet ihr ändern?
Die österreichische Meinung ist mir wohlbekannt aber wie sieht es mit unseren deutschen Nachbarn aus?
Findet ihr ihn ausreichend?
Ist der noch zeitgemäß?
Was würdet ihr ändern?
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich finde den 8 Stunden Tag total doof und bin froh, dass ich ihn nicht habe
Rechnerisch ergibt sich bei uns in der Firma eine durchschnittliche Arbeitszeit von ~ 8 Stunden am Tag, jedoch kann man theoretisch kommen und gehen wann man will, solange das Stundenkonto am Ende des Jahres voll ist
Rechnerisch ergibt sich bei uns in der Firma eine durchschnittliche Arbeitszeit von ~ 8 Stunden am Tag, jedoch kann man theoretisch kommen und gehen wann man will, solange das Stundenkonto am Ende des Jahres voll ist
Yesterday's the past, tomorrow's the future, but today is a gift. That's why it's called the present.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich kenne genug Leute die pro Woche auf 50~70 Stunden kommen obwohl sie offiziell nur 8/Tag arbeiten...
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Wir haben eine 39-Stunden-Woche, was auf fünf Werktage genau 7,8 Stunden macht. Ein völlig bescheuerter Wert, gerade weil Feiertage etc. dann auch nur 7,8 Stunden geben und man theoretisch minutengenau die Zeiten eintragen müsste. (Wir haben keine Stechuhr sondern eine Webseite zum Eintragen.) Das gibt dann so lustige Zeitkontenwerte wie +3 Stunden und 3 Minuten.
Allgemein finde ich die Regelung mit acht Stunden Normalarbeitszeit aber ganz OK. Recht auf Homeoffice fände ich zwar cool, ist aber zumindest in meinem Bereich unnötig. Zumal es ganz praktisch ist, wenn man die Kollegen auch mal um Rat oder nach ihrer Meinung fragen kann.
Allgemein finde ich die Regelung mit acht Stunden Normalarbeitszeit aber ganz OK. Recht auf Homeoffice fände ich zwar cool, ist aber zumindest in meinem Bereich unnötig. Zumal es ganz praktisch ist, wenn man die Kollegen auch mal um Rat oder nach ihrer Meinung fragen kann.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich habe leider nur eine 35h Woche, da die 40h Wochen bei uns begrenzt sind. Ich hoffe auf eine baldige Hochstufung.
8h/Tag finde ich in Ordnung unter der Voraussetzung, dass Gleitzeit angewendet wird. Allerdings können wir auch 10h arbeiten und dafür irgendwann frei nehmen oder kürzer arbeiten.
Im Büro kann man bei uns auch im Home Office arbeiten.
8h/Tag finde ich in Ordnung unter der Voraussetzung, dass Gleitzeit angewendet wird. Allerdings können wir auch 10h arbeiten und dafür irgendwann frei nehmen oder kürzer arbeiten.
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- Gorbalad
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Angesichts der Arbeitslosenzahlen und der Burn-out-Raten bin ich für eine Verkürzung der Normalarbeitszeit, um die Arbeit besser auf die Bevölkerung zu verteilen. Mehr Arbeit zu schaffen ist zwar gut und schön, scheint aber nicht so richtig zu klappen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
- Denderan Marajain
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Gorbalad hat geschrieben:Angesichts der Arbeitslosenzahlen und der Burn-out-Raten bin ich für eine Verkürzung der Normalarbeitszeit, um die Arbeit besser auf die Bevölkerung zu verteilen. Mehr Arbeit zu schaffen ist zwar gut und schön, scheint aber nicht so richtig zu klappen.
Funktioniert nur leider in der Praxis nicht
Du hast 2 Optionen
1. Verkürzung der Arbeitszeit und Reduzierung des Lohnes
Da wird halt die Masse der aktuell Arbeitenden nicht mitspielen
2. Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich
Theoretisch machbar nur kannst bei den Stückkosten Erhöhungen von >100% als gesetzt ansehen -> doch nicht machbar denn was nutzt es wenn zwar viele Leute arbeiten aber das Leben noch teurer wird als jetzt schon
@all
Nein ich will keine Debatte über Vermögensteuern, die reichen sollen zahlen oder Maschinensteuern anfangen
Mir geht es wirklich nur um die Frage wie man das aktuelle Arbeitsmodell sieht
- Gorbalad
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Die Lohnfrage hast Du dabei ins Spiel gebracht.
Allerdings würden dann ja auch die Kosten für Arbeitslosenunterstützung usw. sinken, was durch gesunkene Lohnnebenkosten allfällige Gehaltskürzungen zumindest dämpfen sollte.
Allerdings würden dann ja auch die Kosten für Arbeitslosenunterstützung usw. sinken, was durch gesunkene Lohnnebenkosten allfällige Gehaltskürzungen zumindest dämpfen sollte.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Das Problem ist nur der Staat kann auf die Lohnnebenkosten nicht verzichten. Steuersenkung bringt halt auch nur etwas wenn man Lohnsteuer zahlt was in Österreich genug nicht tun. Der wirklich große Brocken sind sowieso die SV ZahlungenGorbalad hat geschrieben:Die Lohnfrage hast Du dabei ins Spiel gebracht.
Allerdings würden dann ja auch die Kosten für Arbeitslosenunterstützung usw. sinken, was durch gesunkene Lohnnebenkosten allfällige Gehaltskürzungen zumindest dämpfen sollte.
Aber genug davon... ich höre schon auf
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Wenn ein Großteil der derzeit Arbeitslosen (durch eine bessere Verteilung der Arbeit) einen Job hätte, würden sie keine Arbeitslose/Notstandshilfe/Mindestsicherung/... mehr bekommen Auch ihre Sozialversicherung würde nicht mehr 100% vom Staat getragen.
Steckt man diese eingesparte Summe nicht in irgendwelche Budgetlöcher sondern in eine Lohnnebenkostensenkung, würde der Staat auf gar nichts verzichten müssen. Lohnnebenkosten hast auch bei einem geringfügigen Job, und es gäbe immer noch das Instrument der Negativsteuern.
Steckt man diese eingesparte Summe nicht in irgendwelche Budgetlöcher sondern in eine Lohnnebenkostensenkung, würde der Staat auf gar nichts verzichten müssen. Lohnnebenkosten hast auch bei einem geringfügigen Job, und es gäbe immer noch das Instrument der Negativsteuern.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Erinnere mich bei unserem nächsten Treffen daran. dann erläutere ich das ausführlichGorbalad hat geschrieben:Wenn ein Großteil der derzeit Arbeitslosen (durch eine bessere Verteilung der Arbeit) einen Job hätte, würden sie keine Arbeitslose/Notstandshilfe/Mindestsicherung/... mehr bekommen Auch ihre Sozialversicherung würde nicht mehr 100% vom Staat getragen.
Steckt man diese eingesparte Summe nicht in irgendwelche Budgetlöcher sondern in eine Lohnnebenkostensenkung, würde der Staat auf gar nichts verzichten müssen. Lohnnebenkosten hast auch bei einem geringfügigen Job, und es gäbe immer noch das Instrument der Negativsteuern.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich arbeite regulär 7,5 h/Tag, Überstunden werden aber anstandlos hingenommen (sowohl von der Firma wie auch von den Mitarbeitern).
Hintergrund ist, unsere Arbeit ist mitunter sehr zeitintensiv oder aber der Auftrag selbst ist halt umfangreicher und man will seinen Kollegen von der nächsten Schicht nicht weiter machen lassen (Qualitätskontrolle, ich will einfach nicht für einen Fehler eines anderen Kollegens verantwortlich sein.. spätestens, wenn es Tote gibt, will ich dafür nicht im Bau landen, nur weil jemand anderes seine Unterschrift "vergessen" hatte).
Verkürzte Arbeitszeiten mitsamt mehr Personal geht ebenfalls nicht, zum einen haben wir dann ein Platzproblem (mehr Prüfanlagen) und zum anderen... es gibt einfach nicht mehr Leute, welche die nötige Qualifizierung aufweisen können. Und mal eben schnell neue Leute ausbilden ist definitv an der Realität vorbei, für diesen Job muss man geboren worden sein oder es besser sein lassen.
Und wenn es dann mal zur Montage 500 km von der Heimatstadt entfernt geht, am besten gleich ein ganzes Jahr lang, dann stellt sich die Frage der Wochenarbeitszeit sowie nicht mehr.
Hintergrund ist, unsere Arbeit ist mitunter sehr zeitintensiv oder aber der Auftrag selbst ist halt umfangreicher und man will seinen Kollegen von der nächsten Schicht nicht weiter machen lassen (Qualitätskontrolle, ich will einfach nicht für einen Fehler eines anderen Kollegens verantwortlich sein.. spätestens, wenn es Tote gibt, will ich dafür nicht im Bau landen, nur weil jemand anderes seine Unterschrift "vergessen" hatte).
Verkürzte Arbeitszeiten mitsamt mehr Personal geht ebenfalls nicht, zum einen haben wir dann ein Platzproblem (mehr Prüfanlagen) und zum anderen... es gibt einfach nicht mehr Leute, welche die nötige Qualifizierung aufweisen können. Und mal eben schnell neue Leute ausbilden ist definitv an der Realität vorbei, für diesen Job muss man geboren worden sein oder es besser sein lassen.
Und wenn es dann mal zur Montage 500 km von der Heimatstadt entfernt geht, am besten gleich ein ganzes Jahr lang, dann stellt sich die Frage der Wochenarbeitszeit sowie nicht mehr.
Das Stockholm-Syndrom ist eine anerkannte Methode um neue Freundschaften zu schließen.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich bin für den 6-Stunden Arbeitstag bei vollem Lohnausgleich. Ja, da wird einiges teurer werden, aber ich denke nicht so viel.
Wir steigern unsere Produktivität dauernd, dafür werden dann Arbeitsplätze abgebaut, weil die nicht mehr benötigt werden und der entsprechende Betrieb natürlich den Gewinn immer nur steigern möchte.
Das macht natürlich aus rein wirtschaftlicher Sicht Sinn, schöner und sicherlich auch möglich wäre eine kleinere Gewinnsteigerung für den Arbeitgeber und gleichzeitig eine reduzierung der Arbeitszeit der Angestellten bei vollem Lohnausgleich.
Weiterhin denke ich, dass Menschen an einem 6-Stunden-Arbeitstag produktiver und motivierter sind, als an einem 8-Stundentag. Man ist fokussierter bei der Sache, hat Feierabend bevor es zur Ermüdung kommen kann, etc.
Das ist jedenfalls meine Laienhafter Vorstellung.
Ich hab eine Zeit lang auf Montage gearbeitet und wir haben teilweise 12 Stunden am Tag gearbeitet, dafür dann eben auch mehrere Monate frei gehabt. Das Konzept funktioniert auch in der Realität.
Edit: Das funktioniert zugegebener Maßen nicht in jedem Beruf und jeder Firma.
Wir steigern unsere Produktivität dauernd, dafür werden dann Arbeitsplätze abgebaut, weil die nicht mehr benötigt werden und der entsprechende Betrieb natürlich den Gewinn immer nur steigern möchte.
Das macht natürlich aus rein wirtschaftlicher Sicht Sinn, schöner und sicherlich auch möglich wäre eine kleinere Gewinnsteigerung für den Arbeitgeber und gleichzeitig eine reduzierung der Arbeitszeit der Angestellten bei vollem Lohnausgleich.
Weiterhin denke ich, dass Menschen an einem 6-Stunden-Arbeitstag produktiver und motivierter sind, als an einem 8-Stundentag. Man ist fokussierter bei der Sache, hat Feierabend bevor es zur Ermüdung kommen kann, etc.
Das ist jedenfalls meine Laienhafter Vorstellung.
Naja, theoretisch könntest du ja, bei einer regulären Arbeitszeit von 6 Stunden auf der Montagestelle trotzdem die 8 Stunden ableisten, weil die weitere Freizeit in dem Fall wenig Mehrwert für dich darstellen würde. Da du dann ein halbes Jahr 2 Stunden mehr pro Tag gearbeitet hast, wäre es tragbar dich im Winter für 2 Monate in den bezahlten Urlaub zu schicken - vorausgesetzt es gibt genug Kollegen, mit denen man dein Fernbleiben ausgleichen kann.Und wenn es dann mal zur Montage 500 km von der Heimatstadt entfernt geht, am besten gleich ein ganzes Jahr lang, dann stellt sich die Frage der Wochenarbeitszeit sowie nicht mehr.
Ich hab eine Zeit lang auf Montage gearbeitet und wir haben teilweise 12 Stunden am Tag gearbeitet, dafür dann eben auch mehrere Monate frei gehabt. Das Konzept funktioniert auch in der Realität.
Edit: Das funktioniert zugegebener Maßen nicht in jedem Beruf und jeder Firma.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Grundsätzlich finde ich flexible Arbeitszeiten sehr sinnvoll. Auch mal länger, später, kürzer, am Wochenende oder von Zuhause aus arbeiten zu können ist etwas, das ich sehr schätze, und das auch z.B. Kollegen mit Familie sehr entgegenkommt. Auch eine eigenständige Aufteilung der Arbeitszeit in "Kernzeiten", in denen viele Kollegen vor Ort sind und man Zeit für Meetings und ähnliches hat, und in Zeiten, in denen man in einem relativ leeren Büro konzentriert vor sich hinarbeiten kann, ist eine ziemlich sinnvolle Sache. Ich bin da mit meinem flexiblen Zeitmodell sehr zufrieden, obwohl das bei mir bedeutet, dass ich in den meisten Fällen trotzdem zu ziemlich regulären Zeiten zwischen 9:00 und 18:00 auf der Arbeit bin.
Problematisch ist dabei allerdings, dass es so auch schwieriger wird, zu prüfen, ob die Höchstarbeitszeit auch eingehalten wird. Bei uns an der Uni sind, je nach Mitarbeiter und Chef, unbezahlte Überstunden, Arbeitstage von 12 Stunden oder mehr, sowie Wochenend- und Nachtarbeit teilweise gang und gäbe, und dies läuft normalerweise unter dem schönen Schlagwort "Vertrauensarbeitszeit". In Zeiten, in denen viele Führungskräfte ihren Erfolg immer noch darin messen, wieviele Wochenarbeitsstunden sie aus ihren Mitarbeitern herausgekitzelt bekommen (ungeachtet tiefergehender Effektivitätsüberlegungen), kann natürlich eine flexibilisierte Arbeitszeit auch eine Einladung sein, den Leuten öfter mal ein paar Zusatzstunden nachts oder am Wochenende aus dem Kreuz zu leiern.
Dazu kommt ein weiteres Problem: Jemand der immer abwechselnd einen Tag 12 Stunden arbeitet und dann einen Tag komplett frei macht, ist dem Stand gängiger Untersuchungen zufolge vermutlich deutlich weniger effektiv in seiner Arbeit als jemand, der jeden Tag 6 Stunden arbeitet.
Problematisch ist dabei allerdings, dass es so auch schwieriger wird, zu prüfen, ob die Höchstarbeitszeit auch eingehalten wird. Bei uns an der Uni sind, je nach Mitarbeiter und Chef, unbezahlte Überstunden, Arbeitstage von 12 Stunden oder mehr, sowie Wochenend- und Nachtarbeit teilweise gang und gäbe, und dies läuft normalerweise unter dem schönen Schlagwort "Vertrauensarbeitszeit". In Zeiten, in denen viele Führungskräfte ihren Erfolg immer noch darin messen, wieviele Wochenarbeitsstunden sie aus ihren Mitarbeitern herausgekitzelt bekommen (ungeachtet tiefergehender Effektivitätsüberlegungen), kann natürlich eine flexibilisierte Arbeitszeit auch eine Einladung sein, den Leuten öfter mal ein paar Zusatzstunden nachts oder am Wochenende aus dem Kreuz zu leiern.
Dazu kommt ein weiteres Problem: Jemand der immer abwechselnd einen Tag 12 Stunden arbeitet und dann einen Tag komplett frei macht, ist dem Stand gängiger Untersuchungen zufolge vermutlich deutlich weniger effektiv in seiner Arbeit als jemand, der jeden Tag 6 Stunden arbeitet.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich habe seit jeher eine 42 Stunden Woche. Je nach Gewerbe halt in Gleitzeit oder Fest. Wobei ich aktuell meist so um die 44 Stunden pro Woche rumkommen. Aber auch mal 80 Stunden wenn es dringend ist. Aber dann wird diese Zeit dann gleich wieder abgebaut.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
40,5h
Wobei ich den außerordentlichen Vorteil habe das ich einfach stempeln kann. Bei betreten und verlassen wird die Zeit genommen und minutengenau abgerechnet. Empfinde ich als wesentlich angenehmer als das "selber Aufschreiben" bei meiner alten Firma. Jeden Tag 30 Min mehr ist beim "Stempeln" nach zwei Wochen mehr als ein halber Tag Gleitzeit und bei der Vertrauensarbeitszeit ist es NICHTS...
Was ich ganz interessant finde sind die Regelungen zu den 10h die man an einem Tag nicht überschreiten darf. Das System gibt hier den Vorgesetzten automatisch eins auf den Deckel wenn die Mitarbeiter hier Zuviel arbeiten. Darum schauen bei uns alle danach hier nur in wirklichen Notfällen die 10h zu überschreiten.
Wobei ich den außerordentlichen Vorteil habe das ich einfach stempeln kann. Bei betreten und verlassen wird die Zeit genommen und minutengenau abgerechnet. Empfinde ich als wesentlich angenehmer als das "selber Aufschreiben" bei meiner alten Firma. Jeden Tag 30 Min mehr ist beim "Stempeln" nach zwei Wochen mehr als ein halber Tag Gleitzeit und bei der Vertrauensarbeitszeit ist es NICHTS...
Was ich ganz interessant finde sind die Regelungen zu den 10h die man an einem Tag nicht überschreiten darf. Das System gibt hier den Vorgesetzten automatisch eins auf den Deckel wenn die Mitarbeiter hier Zuviel arbeiten. Darum schauen bei uns alle danach hier nur in wirklichen Notfällen die 10h zu überschreiten.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich mag Gleitzeit, die ist aber natürlich nicht an jedem ARbeitsplatz möglich.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich hab mit den 8h kein Problem. Es ist halt immer so gewesen, dass man normalerweise den größten Teil des Tages arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Und selbst bzw. gerade, wenn man selbstständig oder anderweitig Chef ist, gilt das um so mehr. 10h am Tag sind allerdings zu viel, da bleibt dann kein Privatleben mehr übrig. Das kann man malkurzfristig bei Druck im Kessel liefern, aber der Druck muss dann auch raus.
Es ist quer über die meisten Branchen ja eher schwer, geeignete Arbeitskräfte zu finden als Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Die meisten Ausbildungsbetriebe reissen sich ja geradezu um Lehrlinge, die fliessend Deutsch sprechen und schreiben können und pünktlich zur Arbeit kommen. Eine meiner Nichten hat sich gerade einen Ast gefreut, "wer sie alles haben wollte".
Es ist quer über die meisten Branchen ja eher schwer, geeignete Arbeitskräfte zu finden als Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Die meisten Ausbildungsbetriebe reissen sich ja geradezu um Lehrlinge, die fliessend Deutsch sprechen und schreiben können und pünktlich zur Arbeit kommen. Eine meiner Nichten hat sich gerade einen Ast gefreut, "wer sie alles haben wollte".
Dreck vorbeischwimmen lassen
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich finde die 10h, solange es keine "Deppenarbeit" ist, absolut nicht zuviel. Ich habe auch genug Privatleben ist aber sicherlich DefinitionssacheJadoran hat geschrieben:Ich hab mit den 8h kein Problem. Es ist halt immer so gewesen, dass man normalerweise den größten Teil des Tages arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Und selbst bzw. gerade, wenn man selbstständig oder anderweitig Chef ist, gilt das um so mehr. 10h am Tag sind allerdings zu viel, da bleibt dann kein Privatleben mehr übrig. Das kann man malkurzfristig bei Druck im Kessel liefern, aber der Druck muss dann auch raus.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
ist ganz bestimmt Deffinitionssache.. Ich arbeite von 8-16:45, brauche dann ca. Bis 17:15 um nach Hause zu kommen, bis 17:30 bis ich geduscht habe, im Schnitt vermutlich 18:00 bis das Essen gekocht und 18:30 bis das Essen verspeist und alles wieder weggeräumt ist.
Bis dahin war ich noch nicht einkaufen, hab geputzt, oder sonstiges, was einfach auch sein muss.
Um spätestens 23 Uhr sollte ich eigentlich wieder im Bett liegen, weil mein Beruf körperlich und geistig anstrengend ist. Bleiben also effektiv 4,5 Stunden Freizeit am Tag.
Für mich ist das entschieden zu wenig (weshalb ich nach Möglichkeit jetzt auch auf 30 Stunden bei angepasstem Lohnausgleich umsteigen werde. Aber diesen Luxus können sich viele Menschen gar nicht leisten).
Und ich bin der festen Überzeugung, dass ich während der 6 Stunden genau so viel schaffen werde, wie während der 8. Zumindest auf Dauer.
Bis dahin war ich noch nicht einkaufen, hab geputzt, oder sonstiges, was einfach auch sein muss.
Um spätestens 23 Uhr sollte ich eigentlich wieder im Bett liegen, weil mein Beruf körperlich und geistig anstrengend ist. Bleiben also effektiv 4,5 Stunden Freizeit am Tag.
Für mich ist das entschieden zu wenig (weshalb ich nach Möglichkeit jetzt auch auf 30 Stunden bei angepasstem Lohnausgleich umsteigen werde. Aber diesen Luxus können sich viele Menschen gar nicht leisten).
Und ich bin der festen Überzeugung, dass ich während der 6 Stunden genau so viel schaffen werde, wie während der 8. Zumindest auf Dauer.
- Denderan Marajain
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Wenn du bei 30 Stunden wirklich noch Leben kannst gratuliere ich dir. Ich kenne genau 1 Person bei der das funktioniert (dementsprechendes Gehalt bei 38,5) ist aber sicherlich kein MassenthemaFirnblut hat geschrieben:ist ganz bestimmt Deffinitionssache.. Ich arbeite von 8-16:45, brauche dann ca. Bis 17:15 um nach Hause zu kommen, bis 17:30 bis ich geduscht habe, im Schnitt vermutlich 18:00 bis das Essen gekocht und 18:30 bis das Essen verspeist und alles wieder weggeräumt ist.
Bis dahin war ich noch nicht einkaufen, hab geputzt, oder sonstiges, was einfach auch sein muss.
Um spätestens 23 Uhr sollte ich eigentlich wieder im Bett liegen, weil mein Beruf körperlich und geistig anstrengend ist. Bleiben also effektiv 4,5 Stunden Freizeit am Tag.
Für mich ist das entschieden zu wenig (weshalb ich nach Möglichkeit jetzt auch auf 30 Stunden bei angepasstem Lohnausgleich umsteigen werde. Aber diesen Luxus können sich viele Menschen gar nicht leisten).
Und ich bin der festen Überzeugung, dass ich während der 6 Stunden genau so viel schaffen werde, wie während der 8. Zumindest auf Dauer.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich arbeite dank Elternteilzeit auch nur 31 Stunden statt 38,5, bei entsprechend reduziertem Einkommen.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
solange es sich ausgehtGorbalad hat geschrieben:Ich arbeite dank Elternteilzeit auch nur 31 Stunden statt 38,5, bei entsprechend reduziertem Einkommen.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Noch bin ich nicht verhungert.
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ich kenne auch wen der 30 Stunden arbeitet und davon leben kann (eigentlich gar nicht so schlecht).
Ich persönlich bin für eine Arbeitszeitreduktion, die Arbeitszeitreduktion ist ein Trend den wir seit der Industrialisierung laufend machen, und laufend machen müssen. Die Produktivität/Arbeiter steigt (enorm) durch Maschineneinsatz und Automatisierung. Das kann entweder dazu führen dass viele Menschen arbeitslos sind, oder dazu führen dass jeder weniger arbeitet. (wobei keins der Modelle finde ich schlechter ist als das andere, auch "es arbeitet nur ein Teil der Bevölkerung, vorzugsweise der Teil der arbeiten will" ist ein valides Modell).
Schön wäre eine Welt in der jeder so viel arbeiten kann wie er will (ich persönlich würde mich glaube ich mit einer 20 Stundenwoche nicht wohl fühlen, ich hab das Glück dass ich meinen Job sehr gerne mache, und arbeiten macht mir Spaß. Bin ich nicht arbeiten, arbeite ich daheim an anderen Dingen (manche bringen Geld ein, manche nicht), aber nicht jeder hat gerne 12 Stunden "Arbeit" am Tag ("Arbeit" in Anführungszeichen weil sichs für mich oft nicht als Arbeit anfühlt, ich machs ja gern) aber ich seh auch ein dass so eine Freiheit auf Kosten derer gehen würde die nicht gerne länger arbeiten (denn als Lohnarbeiter ist man erpressbar indem der Arbeitgeber einfach nur Leute einstellt die eben bereit sind länger zu arbeiten).
Ich persönlich bin ebenfalls für den Ausbau des Home-Office, zu Zeiten des Internets ist es für viele Jobs nicht notwendig körperlich anwesend zu sein, die Netzwerke bei uns sind so groß dass 75% der Besprechungen sowieso über Telefon geführt werden müssen. Persönlicher Kontakt ist wichtig, persönliche Meetings ebenso, aber 50% der Arbeitszeit könnte in einigen Jobs ohne Probleme als Home-Office erledigt werden (ich persönlich bin im Home Office produktiver, weil einfach die Ablenkung durch Kollegen nicht da ist, daheim bin ich allein und arbeite ab was anliegt. Aber auch das ist von Person zu Person unterschiedlich, deswegen wäre ich auch dafür dass das Anrecht auf einen Platz zum Arbeiten in der Firma bestehen bleibt, manche brauchen so einen Platz um gut arbeiten zu können).
Etwas weiter gefasst betrachtet müssen wir uns fragen wie es mit unserem System eigentlich weitergehen soll. In einem Utopia der Vollautomatisierung (das wir nie erreichen werden, aber dem wir sehr nahe kommen können, vielleicht sogar in 100 Jahren schon? da sind dann vielleicht schon Menschen die jetzt geboren werden mit dabei! So lang ist das vielleicht nicht mehr) führt unser heutigen Lohnsystem mit einer wöchentlichen Arbeitszeit dazu dass es Waren im Überfluss gibt, aber niemand mehr einen Lohn hat mit dem er diese Waren kaufen könnte. Ein absurder Zustand. Und in meinen Augen sind wir in einer Übergangsphase zwischen Un-Automatisiert und Voll-Automatisiert und müssen uns überlegen, wie soll und kann unser System in Zukunft aussehen? Ist Lohn dann überhaupt noch zeitgemäß? Eine Frage für unsere Kinder und Enkel, aber eine die wir vielleicht jetzt schon lösen müssen denn damit sind viele Probleme unserer heutigen Zeit verbunden.
Ich persönlich bin für eine Arbeitszeitreduktion, die Arbeitszeitreduktion ist ein Trend den wir seit der Industrialisierung laufend machen, und laufend machen müssen. Die Produktivität/Arbeiter steigt (enorm) durch Maschineneinsatz und Automatisierung. Das kann entweder dazu führen dass viele Menschen arbeitslos sind, oder dazu führen dass jeder weniger arbeitet. (wobei keins der Modelle finde ich schlechter ist als das andere, auch "es arbeitet nur ein Teil der Bevölkerung, vorzugsweise der Teil der arbeiten will" ist ein valides Modell).
Schön wäre eine Welt in der jeder so viel arbeiten kann wie er will (ich persönlich würde mich glaube ich mit einer 20 Stundenwoche nicht wohl fühlen, ich hab das Glück dass ich meinen Job sehr gerne mache, und arbeiten macht mir Spaß. Bin ich nicht arbeiten, arbeite ich daheim an anderen Dingen (manche bringen Geld ein, manche nicht), aber nicht jeder hat gerne 12 Stunden "Arbeit" am Tag ("Arbeit" in Anführungszeichen weil sichs für mich oft nicht als Arbeit anfühlt, ich machs ja gern) aber ich seh auch ein dass so eine Freiheit auf Kosten derer gehen würde die nicht gerne länger arbeiten (denn als Lohnarbeiter ist man erpressbar indem der Arbeitgeber einfach nur Leute einstellt die eben bereit sind länger zu arbeiten).
Ich persönlich bin ebenfalls für den Ausbau des Home-Office, zu Zeiten des Internets ist es für viele Jobs nicht notwendig körperlich anwesend zu sein, die Netzwerke bei uns sind so groß dass 75% der Besprechungen sowieso über Telefon geführt werden müssen. Persönlicher Kontakt ist wichtig, persönliche Meetings ebenso, aber 50% der Arbeitszeit könnte in einigen Jobs ohne Probleme als Home-Office erledigt werden (ich persönlich bin im Home Office produktiver, weil einfach die Ablenkung durch Kollegen nicht da ist, daheim bin ich allein und arbeite ab was anliegt. Aber auch das ist von Person zu Person unterschiedlich, deswegen wäre ich auch dafür dass das Anrecht auf einen Platz zum Arbeiten in der Firma bestehen bleibt, manche brauchen so einen Platz um gut arbeiten zu können).
Etwas weiter gefasst betrachtet müssen wir uns fragen wie es mit unserem System eigentlich weitergehen soll. In einem Utopia der Vollautomatisierung (das wir nie erreichen werden, aber dem wir sehr nahe kommen können, vielleicht sogar in 100 Jahren schon? da sind dann vielleicht schon Menschen die jetzt geboren werden mit dabei! So lang ist das vielleicht nicht mehr) führt unser heutigen Lohnsystem mit einer wöchentlichen Arbeitszeit dazu dass es Waren im Überfluss gibt, aber niemand mehr einen Lohn hat mit dem er diese Waren kaufen könnte. Ein absurder Zustand. Und in meinen Augen sind wir in einer Übergangsphase zwischen Un-Automatisiert und Voll-Automatisiert und müssen uns überlegen, wie soll und kann unser System in Zukunft aussehen? Ist Lohn dann überhaupt noch zeitgemäß? Eine Frage für unsere Kinder und Enkel, aber eine die wir vielleicht jetzt schon lösen müssen denn damit sind viele Probleme unserer heutigen Zeit verbunden.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Das habe ich nicht gemeintGorbalad hat geschrieben:Noch bin ich nicht verhungert.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Ahja, ich arbeite auch meist mehr als 8 h am Stück: Freitag hab' ich frei, und 1-2 mal je Woche hol' ich den Kleinen nach der Arbeit vom Kindergarten ab, da muss ich dann auch entsprechend früher weg, d.h. an den verbleibenden Tagen komme ich den 10 h manchmal recht nahe.
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Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Hier ist der Denkfehler den viele "Ideologen" an dieser Stelle haben. Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit: Durch die steigende Produktivität steigt auch die Menge der Dinge die sich jeder leisten kann. Sprich der Lebensstandard.Gubblinus hat geschrieben:Ich persönlich bin für eine Arbeitszeitreduktion, die Arbeitszeitreduktion ist ein Trend den wir seit der Industrialisierung laufend machen, und laufend machen müssen. Die Produktivität/Arbeiter steigt (enorm) durch Maschineneinsatz und Automatisierung. Das kann entweder dazu führen dass viele Menschen arbeitslos sind, oder dazu führen dass jeder weniger arbeitet.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Das würde aber bedeuten, dass ich effektiv mehr Geld für meine 40 Stunden Woche bekomme, was dann bedeuten würde, dass ich auch weniger Zeit für das gleiche Geld arbeiten könnte.
Ein Überangebot an Waren führt aber dazu, dass Waren weniger Wert werden (im Vergleich zur verfügbaren Kaufkraft), was dann doch dazu führen würde, dass pro verkauften Artikel nur weniger Geld zum Arbeitgeber fließt.
Das System geht also nur für Dinge auf, die wirklich in dem Rahmen mehr gekauft werden. Sobald es um Ware geht, deren Bedarf gedeckelt ist, gibt es eine Grenze bis zu der das System funktionieren würde.
Ich sehe das noch von einer anderen Perspektive:
Natürlich tragen Arbeitgeber Risiko. Andererseits profitieren sie eben auch von jedem Angestellten. Zu versuchen die steigende Produktivität vornehmlich in Gewinn des Arbeitgebers umzusetzen ist einfach unfair und missachtet, dass der Arbeitgeber von der Arbeit seiner Angestellten lebt.
Uns wird viel zu oft erzählt, wieviel Glück wir haben können diesen und jenen Job zu machen. Aber eigentlich ist es anders herum: Wenn wir unsere Arbeit gut machen, dann hat unser Arbeitgeber Glück, dass diese Position besetzt ist.
Und aus dem Grund finde ich eben, dass Arbeitnehmern stärker entgegen gekommen werden muss.
Fakt ist, dass die arm-reich Schere derzeit immer stärker auseinander geht, was unter anderem darauf hindeutet, dass Arbeitgeber von höherer Produktivität profitieren, Arbeitnehmer aber nicht oder nur wesentlich geringer.
Ein Überangebot an Waren führt aber dazu, dass Waren weniger Wert werden (im Vergleich zur verfügbaren Kaufkraft), was dann doch dazu führen würde, dass pro verkauften Artikel nur weniger Geld zum Arbeitgeber fließt.
Das System geht also nur für Dinge auf, die wirklich in dem Rahmen mehr gekauft werden. Sobald es um Ware geht, deren Bedarf gedeckelt ist, gibt es eine Grenze bis zu der das System funktionieren würde.
Ich sehe das noch von einer anderen Perspektive:
Natürlich tragen Arbeitgeber Risiko. Andererseits profitieren sie eben auch von jedem Angestellten. Zu versuchen die steigende Produktivität vornehmlich in Gewinn des Arbeitgebers umzusetzen ist einfach unfair und missachtet, dass der Arbeitgeber von der Arbeit seiner Angestellten lebt.
Uns wird viel zu oft erzählt, wieviel Glück wir haben können diesen und jenen Job zu machen. Aber eigentlich ist es anders herum: Wenn wir unsere Arbeit gut machen, dann hat unser Arbeitgeber Glück, dass diese Position besetzt ist.
Und aus dem Grund finde ich eben, dass Arbeitnehmern stärker entgegen gekommen werden muss.
Fakt ist, dass die arm-reich Schere derzeit immer stärker auseinander geht, was unter anderem darauf hindeutet, dass Arbeitgeber von höherer Produktivität profitieren, Arbeitnehmer aber nicht oder nur wesentlich geringer.
Re: 8 Stunden Arbeitstag noch zeitgemäß
Nur wenn gleichzeitig die Löhne eines jeden entsprechend der Maschinenproduktivität steigen, was sie im Moment bei weitem nicht tun (aber stimmt, das wäre eine dritte Möglichkeit, zumindest anwendbar auf Güter von denen unendlich viele sinnvoll verbraucht werden könnten). Da unsere Produktivität von der Verfügbarkeit der gleichen Waren für jedermann durch den Lohn entkoppelt ist, ist höhere Produktivität nicht zwingend bessere Verfügbarkeit von Waren (für alle).Leta hat geschrieben:Hier ist der Denkfehler den viele "Ideologen" an dieser Stelle haben. Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit: Durch die steigende Produktivität steigt auch die Menge der Dinge die sich jeder leisten kann. Sprich der Lebensstandard.
In den meisten Fällen trägt der Arbeitnehmer (meiner Meinung nach) ein größeres (persönliches) Risiko als der Arbeitgeber (prozentuell am Lebensstandard). Das einzige zusätzliche Risiko dass der Arbeitgeber hat im Gegensatz zum Arbeitnehmer ist dass Risiko sich auf andere Menschen verlassen zu müssen.Natürlich tragen Arbeitgeber Risiko.
Wenn wir von Verlust reden dann ist das Risiko für beide dass die Firma pleite geht, in dem Fall hat in der Regel der Arbeitgeber einen Teil seines Vermögens verloren (umso kleiner das Unternehmen umso signifikanter ist der Verlust meist für den Arbeitgeber) und lebt oft ähnlich weiter wie zuvor (hier wieder, das trifft umso mehr zu je größer die Firma war, hängt auch bisschen von der Firmenform ab), der Arbeitnehmer hat in der Regel hohe Einbußen in der Lebensqualität zu tragen weil ihm sein gesamter Lohn abhanden kommt (und ohne Sozialsystem, hätte er gar nichts mehr).