Zeigt her, eure Schwerter! [Image heavy]

[Diebling]

Motiviert einem Enduriumschwert im Avatarbildchen, hat mich die Neugierde gepackt und die Frage:

"Gibt es noch wohl ein paar mehr DSA Spieler die vom Mittelalterfantasy so angetan sind, dass sie sich Schwerter gekauft oder selbst gefertigt haben?"

"Egal ob VK, Schaukampf, Deko, LARP oder Historisch.
Zeiget her, eure Fotos mit blitzenden Klingen!"

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Unten; Meine Interpretation eines Tuzakmessers
Allerdingst aus 6Kg Chromvanadiumtitan Baustahl.

[Nightcrawler]

Sozusagen auf Wunsch von Diebling *g*:

Das Schwert aus meinem Avatar, scherzhaft von mir gerne als "Enduriumschwert" bezeichnet, weil es gerußt ist (daher die dunkle Erscheinung), außerdem ist es bislang unkaputtbar, hat aber mit seinem Zwilling schon zwei AHH zerdeppert (die aber an der Stelle schon vorbeschädigt waren, wenn auch als in Ordnung gebracht galten).

Dieses Schwert ist alles, was ein gutes Schwert nicht sein soll: zu schwer, unbalanciert, völlig unflexibel.
Ich liebe es, weil ich mir bei ihm keine Sorgen machen muss, dass da dicke Macken reinkommen oder ähnliches, wie bei meinem anderen Einhänder oder dem Langschwert (AHH).
Und die fehlende Flexibilität führt auch nicht dazu, dass die Klinge leichter bricht, im Gegenteil so weit, da sie einfach zu dick und zu stabil dazu ist.

Im früheren Leben waren die beiden mal Lastwagenfedern, so wurde mir vom Schmied gesagt, der damit damals (2004) seine Reenactmentgruppe ausgestattet hatte und sie eben auch auf Wunsch anfertigte.
Den Griff haben wir dann selber gemacht, da ich es ohne bekam.

Sein Zwilling ist daher nicht ganz der Zwilling, da es in der Gruppe kurzzeitig in Gebrauch war und daher einen fertigen Griff (mit Lederband umwickelt) hat.

Zum Beweis, dass es trotz Gebrauch völlig in Ordnung war (wir kauften es, als die Gruppe gerade in einem MA-Lager war): Ein großer Holzscheit für das Feuer wurde auf den Hackklotz gestellt, einmal ausgeholt und mit dem natürlich stumpfen Schwert wurde der Scheit komplett durchgehauen.

Einer meiner Schwertkampftrainer nannte sie "Klopper" und das war nicht nett gemeint.^^
Es ist mein persönlicher Liebling unter meinen drei, und eben auch das erste Schwert, das ich überhaupt hatte.

[dead-flunky]

Die Truppe kam nicht zufällig aus Aachen?^^ Solche Schwerter werden auch gern Eisenbahnschiene genannt

[Nightcrawler]

Nein, Mülheim a.d.R.

[Gubblinus]

Entweder ist der Bildwinkel schlecht oder das Tuzakmesser könnt noch etwas Schleifarbeit gebrauchen. 6kg ist schon verdammt schwer, wie dick ist denn der Rücken von dem Teil?
Wurde das Teil geschmiedet oder nur geschliffen?

[Pack_master]

Es hängt einfach nur neben meinem Bett:

[ externes Bild ]

[Alecto]

Ich bin stolzer Besitzer des "Golden Flower Katana" aus der Schmiede John Lee. Mit dem guten Stück bin ich hochzufrieden: Gefaltete Maru-Klinge mit Bo-Hi und sehr schöner Stahlmaserung. Sehr gute Handlingeigenschaften. Der Schwerpunkt liegt knapp 11cm hinter der Tsuba (Stichblatt). Es fällt kerzengerade. Dazu ist es relativ pflegeleicht. Auch beim Tameshigiri (Schnitttest) habe ich damit gute Erfahrungen gesammelt, insbesondere im Vergleich zu den Schwertern einiger meiner Trainingspartner.
Die einzige echte Schwachstelle ist, daß die Klinge trotz Faltung relativ weich ist, was dem 1045er Kohlenstoff-Stahl geschuldet ist. Gerade bei härteren "Schnittobjekten" haut man sich relativ leicht Macken in die Klinge.

Wirklich reizen würde mich das "Blue Orchid Katana" von Paul Chen. Da das aber nicht wirklich ein Schnäppchen ist und ich in letzter Zeit wenig zum Trainieren komme habe ich mir das bisher verkniffen.

[Talasha]

Die einzige echte Schwachstelle ist, daß die Klinge trotz Faltung relativ weich ist, was dem 1045er Kohlenstoff-Stahl geschuldet ist. Gerade bei härteren "Schnittobjekten" haut man sich relativ leicht Macken in die Klinge.

Falten bringt bei modern hergestellten Stählen null komma gar nichts. Die entsprechenden Veränderungen entstehen schon im Walzwerk.

Ich habe nur eine billige Eisenbahnschiene die ich mir mal in Kaltenberg hab andrehen lassen, derzeit liebäugle ich aber mit einem langen Messer.

[Ryshad]

Mein Langes Schwert, das ich mir fürs Training im Historischen Fechten geholt habe. Von Jiří Kronďák geschmiedet, gut ausgewogen aber aus Sicherheitsgründen natürlich ungeschliffen und entsprechend biegsam. Gefällt mir auf jeden Fall.

[Diebling]

Entweder ist der Bildwinkel schlecht oder das Tuzakmesser könnt noch etwas Schleifarbeit gebrauchen. 6kg ist schon verdammt schwer, wie dick ist denn der Rücken von dem Teil?
Wurde das Teil geschmiedet oder nur geschliffen?

Geschliffen, Baustellen Edelstahl ist unglaublich Zäh und lässt sich nicht einmal Härte.
8mm Rückenstärke ist leider den 6Kg zuschulden zu rechnen. Es war mal ein Trennblech auf einer Baustelle in meiner Nähe.

Das Teil ist von einem Kollegen per Handflex geschliffen worden, welcher ein wenig zu happy über die ganze Schneide damit gesprungen ist. Die ruinierte Schneide ist entsprechend nicht scharf sondern ähnelt einer kleinen Microsäge.

Es war aber gut genug um einen 6 Meter großen Tannenbaum zu fällen und komplett zu entasten, den genannter Kollege aus seinem Garten loswerden wollte. Seitdem klappt es auch wieder mit den Nachbaren.

[Alecto]

Nachdem ich letztlich mal wieder das Training besucht habe haben mich prompt zwei meiner Trainingspartner einmal wieder bestochen für sie die "große Schwertpflege" zu machen. Daher habe ich aktuell (neben meinem eigenen) zwei Pflegeschwerter da: Das Kaze aus der Schmiede Schmiede Longquan und als "alten Bekannten" das Paper Crane Katana von Paul Chen. Beides wird ein tüchtiges Stück Arbeit. Die Tsukamaki (Griffwicklung) ist bei beiden z.T. etwas siffig, beide haben ein paar kleinere Macken in der Klinge. Das "Kaze" hat zwei winzige Rostfleckchen. Im Gegensatz dazu hat es der Besitzer des "Paper Crane" mit dem Öl ein wenig übertrieben. Beim "Kaze" ist dazu die Fuchi etwas verbogen und interessanterweise scheint einer der beiden Mekugi gebrochen zu sein. Und wie man eine Saego knüpft, darin haben die beiden anscheinend auch nicht viel Übung.
Ich werde jetzt erst mal beide zerlegen und gründlich putzen. Mackenausbügeln, Polieren, Nachschleifen und Ölen verschiebe ich auf heute abend - So lange landen die Klingen erst mal in der Shirasaya.

[Diebling]

Das klingt echt interessant. :D

Würdest du die Pflegeschwerter eventuell neben deinem Goldenflower Katana fotografisch hier reinstellen?

[Alecto]

Ich denke das ist am interessantesten wenn ich mit der "Pflege" fertig bin, was sich eventuell noch etwas ziehen kann. Aktuell habe ich nämlich gerade mit ziemlicher Mühe das Kaze-Katana zerlegt. Hier war tatsächlich einer der Mekugi (Haltedübel durch Nakago/Schwertangel) gebrochen und der andere so übel verklemmt, daß er sich mit den üblichen Tricks nicht entfernen ließ. Das bedeutet ich muß jetzt beide ersetzen und ein Paar neue bestellen. Bevor ich das mache sollte ich auch noch mal mit dem Eigentümer sprechen da auch die Tsukamaki (Griffwickelung) an ein paar Stellen so mitgenommen erscheint, daß man sich überlegen sollte sie neu zu machen. Nur hat der Laden meines Vertrauens kein Tsuka-Ito (Griffband) im originalen Farbton. Außerdem muß ich ihn fragen ob er wieder Baumwolle will oder lieber auf Kunstfaser oder Seide umsteigen will. Sich für das Original an die Schmiede zu wenden, welche meines Wissens nach in China sitzt, ist dafür auch keine echte Option.
Zumindest habe ich die verbogene Fuchi (Griffzwinge) wieder auf Vordermann bringen können. Die Macken in der Klinge erscheinen alle auch durch einen Laien wie mich behebbar. Seppa und Tsuba liegen gerade im Reinigungsbad. Dann kann ich mich jetzt mal ausführlich um die Klinge kümmern. DIe Rostfleckchen gingen schon mal sehr einfach 'raus.

[Gubblinus]

Glaube besonders interessant wären vorher/nachher Bilder. Interessieren würde ich mich natürlich auch für eine Bilderreihe die den Prozess zeigt, aber das wäre dann schon sehr viel Arbeit das zusammenzustellen.

[Talasha]

Auf Youtube gibt es eine Reihe von Videos zu dem Thema.

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