Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

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Varana
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Varana »

[mod]Nochmal als allgemeiner Hinweis an alle Beteiligten: Persönliche Angriffe sind zu unterlassen. Wenn der Thread nicht in angemessenem Tonfall fortgesetzt wird, ist er zu.[/mod]

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sagista
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von sagista »

Nochmal, ein kostenpflichtiges (= privates) Bildungssystem kann nicht "billiger" als ein kostenloses (= öffentliches) Bildungssystem sein. Das ist völlig ausgeschlossen, da sich der einzelne Familienvater/-mutter keine Gedanken darüber machen muss, ob man sich den Schulbesuch des Kindes leisten kann. Müsste der Schulbesuch bezahlt werden, so könnten gerade weniger betuchte Eltern sich gezwungen sehen, zu selektieren, welches Kind eine weiterführende Schule besuchen darf und welches nicht. Ob es sinnvoll ist, stattdessen dann einen Bildungskredit aufzudrängen, darüber kann man diskutieren, aber ob das besser als das öffentliche Bildungssystem ist, naja, bezweifle ich mal. Bildungskredite kann man durchaus auch kritisch sehen.

Zu deiner Aufzählung, naja, was soll ich dazu sagen. Für mich klingt das nach "Buh, alles was staatlich ist, ist scheiße, alles was privat ist, ist super". Das ist eine Schwarzweißmalerei, mit der ich nichts anfangen kann und die ich ablehne. Es ist das Mantra, dass sich der freie Markt selbst reguliert und für die Kunden/Schüler das beste Ergebnis bringt. Ein Mantra, dass in der Praxis hundertfach widerlegt und nie bestätigt wurde.

Ich glaube nicht, dass ich im Verdacht stehe, sozialistisches Gedankengut zu vertreten, aber ich glaube nicht an die Selbstregulierung des Marktes und sehe verschiedene Aufgaben, wie auch das Bildungsystem, sehr gern in staatlicher Hand und Aufsicht. Ich will garnicht von irgendwelchen Horrorgeschichten an privaten Lehranstalten anfangen, es gibt auch dort gute wie schlechte, aber all deine Punkte lassen sich sehr leicht widerlegen bzw. es lassen sich Gegenbeispiele finden, z.B. dass gerade an privaten Lehranstalten politische Indoktrinierung sehr einfach funktionieren kann.

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Na'rat
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Talasha hat geschrieben:
Theaitetos hat geschrieben:
Grundsätzlich lässt sich aber nicht sagen, welche Schule generell die Bessere ist, da es stark vom Lerntyp des Schülers, dem eigenen Engagement und dem Einsatz der Lehrkräfte abhängt.
Es lässt sich nicht sagen welche Schule die bessere ist, aber es lässt sich durchaus sagen, welches Schulwesen das bessere ist, nämlich das freie/private.
Wie du mit Stammtischparolen beweist.
Eigentlich widerlegt und bestätigt Theaitetos gleichzeitig. Realsatire?

Natürlich sind private Schulen meist besser, aber eben nur im Vergleich zu dem Großteil der staatlichen Schulen, einfach weil sie mehr Geld für alles mögliche haben, letztens zum Beispiel für eine ganzseitige Anzeige in der Zeit, oder durch die weit höheren Einstiegshürden weit homogener sind.
Da findet sich schon mal ein nordkoreanischer Diktator in den moralischen und freiheitlichen Mauern, aber für die BRD gilt wohl, dass die Schüler hauptsächlich weiße, reiche und deutsche Eltern haben. Jetzt schaue man sich mal eine durchschnittliche Schule in einem Ballungsgebiet an. Kinder mit weißen, deutschen oder gar reichen Eltern sind da weit weniger häufig vertreten.
Selbst bei gleicher Ausstattung mit Geld, Personal, Material und Pädagogik sind ist die Ausgangslage einer Schule in Kiel-Garden weit, weit schlechter als die eines Jesuiten Colleges in Bad Godesberg.

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Chephren
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Chephren »

Private Schulen bringen keine besseren Leistungen, weil sie mehr Geld haben oder die besseren Lehrer oder...
Es liegt schlicht an der Kundschaft, also den SchülerInnen dieser Schulen. Bildungserfolg hängt signifikant von der sozialen Herkunft des Kindes ab und da haben öffentliche Schulen schlechte Karten ggü privaten.
Viele Lehrer an Privatschulen sind übrigens schlechter bezahlt als im öff. Schulwesen, wie das zu besseren Lehrern nach der Theorie der freien Marktwirtschaft führen soll erschließt sich mir nicht. Die müssten ja in Ba-Wü alle im Grenzgebiet zur Schweiz hocken und die Waldorfschulen dürften keine Lehrer kriegen, was ja so nicht stimmt...

Andwari
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Na'rat
Talasha hatte zwei Beispiele für "Privatschulen" verlinkt. Wenn die beide gewisse Rahmenbedingungen einhalten, kriegen sie jeweils denselben staatlichen Zuschuss. Die "Billig-Privatschule" wirtschaftet mit Zuschuss + wenige hundert Euro/mtl. die andere schlägt deutlich mehr drauf.

Der bei Salem so nebenbei erwähnte "Zuschuss nach dem BW-Privatschulgesetz" lässt sich ja fix finden - das ist nach Schulart gestaffelt, für Gymnasien z.B.
§18, og. Gesetz hat geschrieben:je Schüler jährlich 84,6% des Endgrundgehalts des ersten Beförderungsamts für beamtete Lehrkräfte des höheren Dienstes an Gymnasien ...
und zusätzlich 37% von Baukosten. Ich verstehe das so, dass je Schüler jährlich diese Prozente von Monatsbezügen von Vergleichs-Lehrern fällig werden. Für A14, Endstufe finde ich 5134 € - das wäre also ein monatlicher Zuschuß von 362 € je Schüler.

Klar, dass eine Schule, die dann noch 100€ extra nimmt, also insgesamt unter 500 €/Schüler und Monat wirtschaftet, wohl was anderes liefert, als Salem mit 1800 €/Schüler (Tagesheimschüler).
Es gibt diverse Ersatzschulen, die die Kriterien für eine entsprechende Förderung erfüllen, das geht von der Klosterschule bis zur Waldorfschule. Der Rahmen erscheint zumindest mir einhaltbar - dass in den ersten Jahren teilweise nicht gefördert wird und Baukosten nicht voll erstattet werden ... erfüllt einerseits natürlich nicht die möglichen Wünsche jedes denkbaren Privatschulbetreibers - solange es aber nachfolgend einen Sozialstaat gibt, will zumindest ich auch nicht für jede denkbare und möglicherweise doofe Idee (z.B. "es geht auch ohne Mathe und Naturwissenschaften"), die dann nach der Schule wieder an die Gesellschaft zurück übergeben wird, alle Kosten übernehmen. Man erkennt die Steuerungsmöglichkeiten: Wenn man die Klassen größer als 11,8 Schüler macht und Lehrern weniger bezahlt als verbeamteten Staatsdienern, kann man ggf. ohne Zusatzbeitrag wirtschaften.

Was Theaitetos hier vor hat, funktioniert halt auch nur als Komplettlösung "alles Freie Marktwirtschaft", d.h. hier keinerlei gesellschaftliche Verantwortung für Schulversager usw. - eventuellen Schadensersatz könnte man als Schüler dann bitte alles gegenüber den Eltern oder den Schulen durchsetzen.

Ich wäre ja in reiner Marktwirtschaft eher geneigt, mir von der Gesellschaft eine Konzession für "Gewalt" zu holen - Gerichtsgebühren, Sicherheitsdienstleistungen, Abschussprämien ... da kann man wunderbar von allen Beteiligten kassieren.
Da sind wir fast wieder in Aventurien. Streitwert als Gerichtsgebühr an den Grafen, keine Gefängnisse, dafür Galeerensport und chain-gang.

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Theaitetos
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

TheKnightOfLight hat geschrieben:Eine Frau auf ihre Geschlechtsteile zu reduzieren
Wer hat denn so etwas getan? Ich glaube das lässt eher sehr tief in deinen Geist blicken, dass du Frauen nur darum für beliebt hältst, weil sie eine Vagina haben. Was du mit deinen Aussagen implizierst ist sexistisch, frauenfeindlich und insbesondere extrem diskriminierend gegenüber Frauen mit Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom.

Wie kann man sich sonst z.B. erklären, dass es an staatlichen Schulen Schülern mit 1,- Schnitten gibt, während an privaten Schulen ganze Abschlussjahrgänge durchfallen, weil man den falschen Stoff vermittelt.
Wer gibt denn vor was der richtige Stoff ist?

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Theaitetos
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Chephren hat geschrieben:Private Schulen bringen keine besseren Leistungen, weil sie mehr Geld haben oder die besseren Lehrer oder...
Es liegt schlicht an der Kundschaft, also den SchülerInnen dieser Schulen. Bildungserfolg hängt signifikant von der sozialen Herkunft des Kindes ab und da haben öffentliche Schulen schlechte Karten ggü privaten.
Nein. Bildungserfolg hängt an staatlichen Schulen signifikant von der sozialen Herkunft ab.
Viele Lehrer an Privatschulen sind übrigens schlechter bezahlt als im öff. Schulwesen, wie das zu besseren Lehrern nach der Theorie der freien Marktwirtschaft führen soll erschließt sich mir nicht.
Es ist keine freie Marktwirtschaft solange der Staat den Wettbewerb künstlich verzerrt. Gehälter von Beamten sind ohnehin völlig von jeglicher wirtschaftlicher Entwicklung oder Leistungsfähigkeit entkoppelt, daher sind solche Vergleiche doch absoluter Humbug. Da könnte ich ja auch versuchen irgendwelche "Schlüsse" aus dem Vergleich der Gehälter von Büroangestellten und Bundestagsabgeordneten ziehen …

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Talasha
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Theaitetos hat geschrieben:
Nein. Bildungserfolg hängt an staatlichen Schulen signifikant von der sozialen Herkunft ab.
Und an Privatschulen vom Geldbeutel der Eltern.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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Theaitetos
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

sagista hat geschrieben:Nochmal, ein kostenpflichtiges (= privates) Bildungssystem kann nicht "billiger" als ein kostenloses (= öffentliches) Bildungssystem sein. Das ist völlig ausgeschlossen
Ich erkläre es nicht noch einmal. Wenn du dich weiterhin beharrlich weigerst alle Kosten miteinzurechnen, auch die verdeckten, dann wirst du bald das Opfer irgendeiner Abzocke, die im Kleingedruckten irgendwelche Nebenkosten haben.

Also, entweder ALLE KOSTEN einrechnen oder nochmal die Schulbank drücken.
Es ist das Mantra, dass sich der freie Markt selbst reguliert und für die Kunden/Schüler das beste Ergebnis bringt. Ein Mantra, dass in der Praxis hundertfach widerlegt und nie bestätigt wurde.
Wo wurde es denn widerlegt? Nenn mir ein Beispiel bei der eine unregulierte Wirtschaft ständig versagte? Und nein, Firmenpleiten sind kein Marktversagen, sondern normal und sogar wichtig.
es lassen sich Gegenbeispiele finden, z.B. dass gerade an privaten Lehranstalten politische Indoktrinierung sehr einfach funktionieren kann.
Ja, das ist sehr einfach. Ich will sogar, dass das prinzipiell möglich ist. Nicht, dass es passiert, aber das es möglich ist. Denn wo nichts schlechtes möglich ist, ist auch nichts gutes möglich. Ansonsten ist es keine Freiheit.

Ich bin aber erstaunt mit welcher Vehemenz hier alle Seiten eine paternalistische Bevormundung von Millionen anderer Menschen fordern. Man könnte glatt meinen, man sei mit einer Zeitmaschine in die Zeit vor der Aufklärung zurückgereist – "das DSA-Forum ist der Eingang des Menschen in seine selbstverschuldete Unmündigkeit."

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Theaitetos
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Talasha hat geschrieben:
Theaitetos hat geschrieben:Nein. Bildungserfolg hängt an staatlichen Schulen signifikant von der sozialen Herkunft ab.
Und an Privatschulen vom Geldbeutel der Eltern.
Ja, und? Das ist doch der Sinn und Zweck von Geld: Damit man sich etwas leisten kann.

Wenn Eltern sich dazu entscheiden nie in Urlaub zu fahren, verantwortlich zu wirtschaften und ein Vermögen anzusparen, um damit ihren Kindern später den besten Start ins Leben zu ermöglichen, dann ist das gut so.

Wenn Eltern sich aber zusaufen, ihr Geld verprassen und auf Pump leben, dann haben ihre Kinder eben einen sehr schlechten Start ins Leben. Und auch das ist gut so. Nicht schön, aber gut.

Denn es bringt die Verantwortung für Kinder wieder dorthin zurück wo sie liegen sollte: die Eltern. Keine andere gesellschaftliche Gruppe oder Institution, kein Gott oder andere imaginäre Gestalten, keine Staaten oder andere formale Gewaltvereine zeigen eine größere Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Opferbereitschaft, Liebe, Fürsorge und Sozialisationsfähigkeiten als die Eltern eines Kindes.

Im Zweifel für die Eltern. – Wer dieses Credo anzweifelt und Kinder lieber einem gewalttätigen Staat anvertraut, der hat es nicht nur nicht verdient, jemals selber Kinder aufzuziehen, der hat es auch nicht verdient auch nur in die Nähe von Kindern gelassen zu werden.

Man sieht ja wie sich in der Politik massenweise Kinderschänder sammeln, sich in Parlamenten und Regierungen tummeln und nichts erotischeres kennen als einer 5-Jährigen beim Ausziehen zuzusehen. Da habt ihr ja wirklich einen schönen Staat geschaffen für unsere Kinder.

Aber anstatt sich der Realität des Staates zu stellen wird lieber von einem Marktversagen in der Bildung fabuliert, was sämtlichen historischen Daten widerspricht.

Andwari
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Beamtenbashing, Theaitetos
Willst Du den Superlehrern an Deinen deutlich besser funktionierenden Privatschulen denn mehr oder weniger zahlen als dem dann ja obsoleten Beamten? Sobald Du antwortest "mehr" (natürlich leistungsorientiert, evtl. also "viel mehr"), kriegst Du da vllt. auch tendentiell die guten Lehrer rekrutiert?!

Du stößt mit Deinen Utopien leider ständig an diese böse existierende Gesellschaft, die doch tatsächlich bereit ist, Lehrern, Polizisten, Richtern usw. das Geld zu geben, dass sie aktuell bekommen. Frustrierend, oder?
Dabei organisieren sich doch so Bereiche wie "Sicherheit" doch ggf. selbst, wie man gut in Somalia, dem Kongo usw. sieht - da steht dann einer mit Uzi und sorgt für einen geringen Obolus, ggf. in Coltanerz o.ä. für allgemeine Zufriedenheit.
In der Stadtbeschreibung von Al'Anfa steht wenigstens explizit, dass die Granden wissen, dass irgendwann ihre gated community vom Pöbel angegriffen und vmtl. überrannt wird, wenn man nicht immer mehr für Brot und Spiele und die Garden rausrückt.

@Pleiten, Pech & Pannen
Da es eine idealisierte "Freie Marktwirtschaft" nie gab, ist die auch noch nirgendwo gescheitert. Genau wie der Kommunismus. Im angesprochenen 19ten Jhdt. finden wir zwar ein paar Wirtschaftsliberale - die aber nur theoretisch auf diverse auszubeutende Kolonien oder das Linienregiment verzichten wollen um ggf. ein paar aufmuckende Arbeiter zu füsilieren. Die Ablehnung dieser Elemente war zwar bei einigen Denkern enthalten - ausprobiert wurde das aber nicht. Ähnliches gilt für Zollpolitik.

@Eltern-Verantwortung?!
Jetzt also doch nicht mehr die Verantwortung des Einzelnen? Ohne Möglichkeit, die Eltern und Großeltern für ihre Entscheidung zur Rechenschaft zu ziehen?
Das hatten wir doch jahrhundertelang: Papa war Kleinbauer, Opa davor und wahrscheinlich viele andere auch. Die Gesellschaft "belohnt" den Versuch, sich aus einer gewissen Vorbestimmtheit zu lösen dann mit einem Würfelwurf. Im Fall des leibeigenen Habenichts um 1150 n.Chr. steht da: "99% Hungertod, 1% sozialer Aufstieg, z.B. nach Eroberung eines schönen Ackers im Heiligen Land - heute sind die Würfel (auch durch staatliche Eingriffe) etwas besser. Das Sprichwort vom Teufel, der auf den größten Haufen ka**t, ist keine neumodische Erfindung - Du ignorierst unterschiedliche Startbedingungen bisher vollständig.
Zuletzt geändert von Andwari am 22.07.2015 01:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Talasha
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Theaitetos hat geschrieben:
Talasha hat geschrieben:
Theaitetos hat geschrieben:Nein. Bildungserfolg hängt an staatlichen Schulen signifikant von der sozialen Herkunft ab.
Und an Privatschulen vom Geldbeutel der Eltern.
Ja, und? Das ist doch der Sinn und Zweck von Geld: Damit man sich etwas leisten kann.

Wenn Eltern sich dazu entscheiden nie in Urlaub zu fahren, verantwortlich zu wirtschaften und ein Vermögen anzusparen, um damit ihren Kindern später den besten Start ins Leben zu ermöglichen, dann ist das gut so.

Wenn Eltern sich aber zusaufen, ihr Geld verprassen und auf Pump leben, dann haben ihre Kinder eben einen sehr schlechten Start ins Leben. Und auch das ist gut so. Nicht schön, aber gut.
Schön das du einsiehst das der Bildungserfolg der Kinder von nichts aber auch gar nichts anderem als der sozialen Herkunft ab. [*]



Theaitetos hat geschrieben:Denn es bringt die Verantwortung für Kinder wieder dorthin zurück wo sie liegen sollte: die Eltern. Keine andere gesellschaftliche Gruppe oder Institution, kein Gott oder andere imaginäre Gestalten, keine Staaten oder andere formale Gewaltvereine zeigen eine größere Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Opferbereitschaft, Liebe, Fürsorge und Sozialisationsfähigkeiten als die Eltern eines Kindes.
http://www.sueddeutsche.de/leben/kindes ... -1.2468806
Copy und Paste einfach die Fallzahlen für Deutschland hier rein.

http://www.zeit.de/gesellschaft/familie ... alt-tsokos


Theaitetos hat geschrieben:Im Zweifel für die Eltern. – Wer dieses Credo anzweifelt und Kinder lieber einem gewalttätigen Staat anvertraut, der hat es nicht nur nicht verdient, jemals selber Kinder aufzuziehen, der hat es auch nicht verdient auch nur in die Nähe von Kindern gelassen zu werden.
Aber was wenn kein Zweifel besteht? Was wenn das Kind vom Freund der Mutter vergewaltigt wird diese aber wegschaut?



Theaitetos hat geschrieben:Man sieht ja wie sich in der Politik massenweise Kinderschänder sammeln, sich in Parlamenten und Regierungen tummeln und nichts erotischeres kennen als einer 5-Jährigen beim Ausziehen zuzusehen. Da habt ihr ja wirklich einen schönen Staat geschaffen für unsere Kinder.
Weißt du was: Ordne doch einfach mal folgende Personengruppen nach der Wahrscheinlichkeit das ein Kinderschänder darunter ist:
Priester, Anwälte, Politiker Familienangehörige.

Nachtrag:
[*]Zumindest in der von dir Favorisierten Gesellschaftsform
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!

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Theaitetos
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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Andwari hat geschrieben:@Beamtenbashing, Theaitetos
Willst Du den Superlehrern an Deinen deutlich besser funktionierenden Privatschulen denn mehr oder weniger zahlen als dem dann ja obsoleten Beamten? Sobald Du antwortest "mehr" (natürlich leistungsorientiert, evtl. also "viel mehr"), kriegst Du da vllt. auch tendentiell die guten Lehrer rekrutiert?!
Ich will da gar nichts. Wieso fragen Leute denn nach irgendwelchen Preisvorstellungen in einer freien Marktwirtschaft? Die Preise regulieren sich selbst und regulieren den Rest der Wirtschaft.

Nur ein freier Markt kann optimale Preise (Löhne = Preise für Arbeit) finden. Preiskontrollen können das nicht – die liegen entweder darunter (mit katastrophalen Folgen) oder darüber (mit katastrophalen Folgen). Daher ist es unsinnig mich zu fragen, was ich Lehrern zahlen will.

Kunden wollen so wenig wie möglich bezahlen.
Anbieter wollen so viel wie möglich einnehmen.

Beide Seiten einigen sich schlussendlich auf den Preis, der für beide Seiten akzeptabel ist.
Du stößt mit Deinen Utopien
Welchen Utopien? Ich stelle keine Utopie vor, sondern ich stelle die beste bekannte Methode vor, mit der sich Verbesserungen erreichen lassen.

Die freie Marktwirtschaft ist keine Utopie, freie Marktwirtschaft ist Realität. Mal mehr, mal weniger. Und sie hat den absolut besten "track record" an Erfolgen in jeder nur denkbaren Hinsicht. Nichts bekämpft Armut so gut oder entwickelt ein Land so schnell wie die freie Marktwirtschaft – selbst die Kommunisten in China haben das eingesehen.
leider ständig an diese böse existierende Gesellschaft, die doch tatsächlich bereit ist, Lehrern, Polizisten, Richtern usw. das Geld zu geben, dass sie aktuell bekommen.
Nein! Sie geben denen nicht ihr Geld, sie geben denen mein Geld! Sie stehlen es mir und haben dann auch noch die Dreistigkeit meinen Protest mit der billigen Floskel abzutun "das sei alles nur zu meinem eigenen Wohl!"

Ich bin ein mündiger Mensch und kann sehr wohl selbst entscheiden, was mein Wohl ist und wie ich es am besten realisiere. Ihr habt nicht das Recht über mein Leben zu entscheiden. Dass ihr euch dieses Recht dennoch herausnehmt ist beschämend.
Frustrierend, oder?
Frustrierend ist wie sehr sich die Menschen hier für Gewalt, Paternalismus, Bevormundung, Entmündigung, Diebstahl, "Vergewaltigung" (Eigentumsverweigerung), … einsetzen.

Ganz ehrlich: Wenn ihr eure Gesellschaftsform nicht ohne die Gewalt gegenüber Andersdenkenden durchsetzen könnt, dann sind eure Ideen nicht besonders gut.

Dass ihr euer Leben davon bedroht seht wenn andere Menschen ein Ende der Gewalt verlangen, zeigt doch wie barbarisch die Herzen hier noch sind. Ist es das, was so viele hier an DSA fasziniert? Die brutale Gewalt der mittelalterlichen Welt, die ihr euch auch hier wieder wünscht? Schließlich hätte es unter einem "starken Kaiser an der Macht" keine "bösen Banken" gegeben.

Ich muss mich wenigstens nicht vor den unangenehmen Fragen im Leben verstecken, aber ihr scheint jede moralische und ethische Herausforderung zu scheuen, wenn ich von euch den Gewaltverzicht mir gegenüber einfordere. Im Gegenteil, einige Leute hier lachen nicht nur höhnisch über mein Verlangen nach einem Ende der Gewalt, nein sie würden am liebsten auch noch weiter zutreten.

Wie kann man sich denn ernsthaft als zivilisiert ansehen, wenn man nicht einmal bereit ist über einen Gewaltverzicht auch nur prinzipiell nachzudenken? Seid ihr selbst Opfer von Gewalt in der Kindheit geworden, dass ihr es jetzt als euer "gottgegebenes" Recht anseht anderen Menschen Gewalt anzutun?

Was für hässliche Seelen sich doch in der menschlichen Brust verbergen mögen …

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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Theaitetos »

Talasha hat geschrieben:Schön das du einsiehst das der Bildungserfolg der Kinder von nichts aber auch gar nichts anderem als der sozialen Herkunft ab.
Nein. Sondern von Veranlagung durch die Eltern (Genetik), von den Entscheidungen der Eltern und von den Ausgaben der Eltern.

Die Kinder eines Milliardärs können genauso verhungern wie die Kinder eines Bettlers. Nur wenn der Milliardär Geld ausgibt kann er Nahrung für seine Kinder besorgen. Die soziale Herkunft hält niemanden am Leben.

Und ein Milliardärskind, dessen abwesende Eltern weniger Geld für die Bildung ihres Kindes ausgeben als das arme Arbeiterpäarchen, die alles in die Bildung ihres Kindes investieren, hat dann einen schlechteren Start als das Kind aus der armen Familie.

Menschen sind irrational, insbesondere wenn es um ihre Kinder geht. Nichts treibt Menschen so sehr zur Arbeit an wie das Wohl ihrer Kinder. Eltern werden ihr letztes Hemd für die Chancen ihres Kindes ausgeben.

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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Talasha »

Theaitetos hat geschrieben:
Eltern werden ihr letztes Hemd für die Chancen ihres Kindes ausgeben.
Nicht alle Eltern, wenn du meinen Post ganz gelesen hättest würdest du wissen wozu Eltern alles fähig sind.


Theaitetos hat geschrieben: Was für hässliche Seelen sich doch in der menschlichen Brust verbergen mögen …
Und deshalb will ich einen Rechtsstaat, da nur ein Rechtsstaat Sicherheit vor den Bestien in Menschengestalt bietet die hier nun einmal herum laufen. Anarchie kann sie nicht halten, wie auch? Außer natürlich man schließt sich einer Gruppe an und... aber das wäre doch im Endeffekt wieder ein Staat.
Theaitetos hat geschrieben:Nein. Sondern von Veranlagung durch die Eltern (Genetik), von den Entscheidungen der Eltern und von den Ausgaben der Eltern.
Also 100% von seiner Herkunft, das sagen wir dir doch die ganze Zeit.
Sir Isaac Newton ist der tödlichste Bastard im ganzen Weltraum!


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Re: Freie Marktwirtschaft in der Diskussion

Ungelesener Beitrag von Leta »

Varana hat geschrieben:[mod]Nochmal als allgemeiner Hinweis an alle Beteiligten: Persönliche Angriffe sind zu unterlassen. Wenn der Thread nicht in angemessenem Tonfall fortgesetzt wird, ist er zu.[/mod]
[mod]Dieses Limit ist jetzt erreicht. Möglichst viele Links zu posten ist kein Diskussionsstil[/mod]

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