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"Terroristen"

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Talron
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Talron »

@Salix Lowanger
Richtig, von einer Friedlichen Gesellschaft mit faktisch ihrem "eigenen" Wirtschaftskreislauf. Das ist doch der Kern mit der japanischen Enklave, dass dort eben die japanischen Firmen sitzen.

Es geht nicht darum ein Bekenntniss zu haben weil man sich besser fühlt. Wenn man nicht einfach nur einen Slum haben will, aus dem man sich billige Arbeitskräfte holen kann oder den man mit Sozialabgaben durchfüttert, dann muss man diese Personen in die Wirtsgesellschaft integrieren. Es sei den Außenstehende übernehmen für dich die Sache mit den "Jobs" und der Versorgung.

Und beide oben genannten Alternativen führen früher oder später zu Problemen. Du hast es doch selbst angesprochen, dass Pegida wahrscheinlich vorallem wegen der Sorgen des sozialen Abstiegs auf der Straße ist.

Ich glaube es gibt kaum jemandem dem nicht klar ist, dass "nicht integrierte Flüchtlinge" Geld kosten. Und es ist doch auch völlig klar wessen Geld das sein wird. Solange dein Staat dasteht wie eine 1, ist das kein Problem. Da denkt man sich halt: Die da oben haben das Geld. Wenn dem aber nicht so ist, dann fragt man sich: Woher nehmen die da oben das Geld....
Und die Antwort auf die Frage ist nunmal verdammt einfach: Von denen da unten.

Wieviel zahlt den der deutsche Staat für die japanische Enklave und wieviel Steuern erhält er von ihr? Ich glaube die Antwort darauf fällt verdammt eindeutig aus.

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Salix Lowanger
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

Das stimmt, aber genau deshalb finde ich es zu einfach gedacht, ein solches Bekenntnis einzufordern. Der Punkt ist doch, dass die Zielsetzung hinter den politischen Entscheidungen selten genug von den Entscheidungsträgern kommuniziert wird. Von Ehrlichkeit will ich dabei mal gar nicht anfangen. Wie schon gesagt -- eigentlich sind Einzelfallbetrachtungen notwendig.
Wenn man nicht einfach nur einen Slum haben will, aus dem man sich billige Arbeitskräfte holen kann oder den man mit Sozialabgaben durchfüttert, dann muss man diese Personen in die Wirtsgesellschaft integrieren.
Wenn ich mir Leute ins Land hole, dann ist die Gesellschaft dieses Landes auch in der Pflicht, die Leute in ihre Mitte aufzunehmen. Und die Politiker dieses Landes in der Pflicht, deutlich zu machen, dass diese Leute gebraucht werden und deshalb auch willkommen geheißen werden sollten. Und genau das vermisse ich bei den Anhängern von Pegida und AFD am meisten. Jedes Mal, wenn ich den Lucke (oder einen anderen von den Parteioberen der AFD) reden höre, kriege ich den Eindruck, dass der eigentlich gar keine Nicht-Deutschen hier haben will. Ich glaube, schon die EU-Freizügigkeit ist denen eigentlich zu viel. (Sieht man ja daran, dass viele Rumänen, die ihre Freizügigkeit ausnutzen, als Wirtschaftsflüchtlinge gesehen werden.)
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Talron
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Talron »

Nur als kurze Anmerkung ob Islam das Problem ist:
Wenn ich mir überlege, dass damit der Kopf von Hisbollah stärker für Pressefreiheit eintritt als so mancher Meinungsführer hier in Deutschland...
Was ich alleine von öffentlichen Äußerungen der freien Universität Berlin gehört habe...

Nein, Islam ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir auf rationale Argumente im Westen nicht eingehen und bei Gewalt aber einknicken und "Verständniss" zeigen. Damit helfen wir etwas dem "falschen" Islam.

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Der Wanderer
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Salix Lowanger hat geschrieben:Wenn ich mir Leute ins Land hole, dann ist die Gesellschaft dieses Landes auch in der Pflicht, die Leute in ihre Mitte aufzunehmen. Und die Politiker dieses Landes in der Pflicht, deutlich zu machen, dass diese Leute gebraucht werden und deshalb auch willkommen geheißen werden sollten.
Das ist ein wichtiger Punkt. Viele der Muslime, vor denen sich die Pegidaler so fürchten, sind eben türkischer Herkunft. (Wobei man auch erwähnen sollte, dass da ziemliche viele "Papier-Muslime" dabei sind, die wenig mit "ihrem" Glauben am Hut haben.) Und diese wiederum wurden in den 60ern und 70ern als "Gastarbeiter" ganz expizit ins Land geholt, ja, gelockt, damit man hier sehr billige Arbeitskräfte hat. Und die einzigen Bemühungen, die der deutsche Staat in ihrem Fall gezeigt hat, war sie dann Ende der 70er und Anfang der 80er wieder loszuwerden, weil es wirtschaftlich nicht mehr so blendend lief. Integration? Überhaupt sowas wie Toleranz? Völlig Fehlanzeige. Man hat sie bewusst ignoriert und möglichst abgeschottet und sich einen Scheiß für sie interessiert.

Dass das bei denen, die trotzdem hier geblieben sind, und ihren Kindern Spuren hinterlassen hat, nämlich in der Form, dass man sich seinerseits abschottet und halt sein Ding durchzieht, mag da kaum verwundern.

Ähnliches gilt für Flüchtlinge. Da herrschte bislang ja auch eher das Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn - und hoffentlich sind sie irgendwann wieder weg." Dass gerade aus Syrien z. B. viele gebildete Leute fliehen und diese sich recht leicht integrieren, wenn man sie nur lässt, ist ja eine rechte neue Idee, scheint es. Da ließe sich eine Menge machen. Allerdings hat man dann ja dennoch Ausländer hier, die dann auch noch Arbeitsplätze wegnehmen ...
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Salix Lowanger
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

[youtubehd][/youtubehd]
Etwa ab 42:55, genau davon rede ich.
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Andwari
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Andwari »

"Wenn ich mir Leute ins Land hole ..."

Genau bei dem Punkt fühlt sich der Pegida-Typ in Dresden so über den Löffel balbiert - die Geschichte mit den vietnamesischen Freunden hat er irgendwann geschluckt - und Herr Nguyen betreibt ja auch den letzten Laden im Ort, wo man jetzt sowohl Fernsehzeitschrift als auch Brötchen kriegt und wo man jetzt die Briefe hinbringt, seit die Post zugemacht hat.
Er hat aber auch von "mobilen ethnischen Minderheiten" gehört, die plötzlich auf dem Feld vor seinem Haus die Wohnwagen abstellen könnten und das dürfen, weil wir alle EU sind - und die ganzen Leute auf dem Schrottboot, das da im Fernsehn gezeigt wird, hat er ganz sicher nicht aktiv "geholt".

Außerhalb Dresdens schafft es dieses Format "Pegida" nicht, die Leute zu erreichen - es wäre dumm zu glauben, dass anderswo kein Potential dafür da ist.

Ängste sind meist nicht ganz rational - und im Umgang damit hilft es den meisten Leuten wenig, wenn extra abgehoben argumentiert wird, wozu einige besonders schlaue Politiker neigen.
"Das Hemd ist mir näher als der Rock" - wenn Herr Nguyen also zusperrt, weil er Angst vor braunem Pöbel hat, leuchtet das unseren deutschen Biedermann viel mehr ein als irgendein EU-Wirtschaftsgeschwafel ohne lokalen Bezug.

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Ryshad
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Ryshad »

Salix Lowanger hat geschrieben:
Ryshad hat geschrieben:
Salix hat geschrieben: 13. "Pegida ist für die Erhaltung und den Schutz unserer christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur!"
Liest sich für mich reichlich xenophob -- ich sehe keinen Grund, das überhaupt zu fordern, da ich keine Gefahr für diese sehe.
Wenn eine kleine Gruppe sich im Aufenthalts- und Einflussbereich einer größeren Gruppe ansiedeln möchte, dann ist es eben die neue Gruppe, welche sich an die Gepflogenheiten der alten angleichen muss. Ich halte das für einen ganz normalen Vorgang und weiß nicht warum wir darüber überhaupt diskutieren.
Bis hierhin völlig richtig. Das einzige, was ich erwarten muss und darf, ist, dass sie sich an die Gesetze halten.
Das sehe ich anders. Wie in den oben genannten Beispielen ist es eben nicht genug sich zur Aufnahme bei einem neuen Arbeitsplatz, einem Freundeskreis, einem Club oder einem Verein einfach an die Gesetze zu halten. Man muss die Kultur zumindest akzeptieren und leben, sonst wird man eben kein Teil des Ganzen. Oder um es anders zu sagen: Man kann zusammenleben ohne ins Gefängnis zu kommen, integriert d.h. in die Gruppe aufgenommen ist man darum noch lange nicht.

Beispielsweise wird ein Neoliberaler genausowenig Teil der Partei "Die Linke", wie ein überzeugter Grüner einen Posten in der NPD erhält. Es geht eben um die Kultur der Gruppe und da kann es nicht sein, dass der Mehrheit dieser Gruppe durch den Zuzug einiger Weniger die Regeln geändert werden. Als Beispiel möchte ich den teils heftig umstrittenen Schwimmunterricht, Sexualkunde, gemischte Klassen, Klassenfahrten, Sprachen die ein Grpßteil nicht versteht und ja auch Beschränkungen beim Schulessen für alle anführen. Rücksichtnahme auf Privates ist eine Sache, die Preisgabe unseres Lebenalltags eine andere. Bevor jetzt auf den Speißegeboten rumgehackt wird: Es geht nicht darum, ob es jetzt Schweinebraten (nicht im Islam und Judentum) oder Rind (Hindusismus...) gibt oder nicht. Es geht darum, dass die Regeln einer relativ kleinen und neuen Gruppe auf diejenigen angewandt werden, die nicht zu dieser Gruppe gehören. Somit ist es ein gesellschaftlicher Eingriff und keine Privatsache der Gruppe, die daran glaubt. Wie gesagt: Was jeder zu Hause macht ist seine Sache, wenn es in die Leben der anderen eingreift, dann ist es das nicht mehr.
Salix Lowanger hat geschrieben:
Ryshad hat geschrieben: Gerade darum ist es meiner Meinung nach auch so wichtig ein klares Bekenntnis zu "unserer" Gesellschaft zu verlangen und grundlegende Dinge, wie das Beherrschen der deutschen Sprache und andere Minimalkriterien, als Voraussetzung für einen permanenten Aufenthalt zu machen.
Ich weiß nicht, ob das wirklich notwendig ist. Ich möchte an der Stelle mal auf einen Ausschnitt von Pispers verweisen, der von 25% Ausländeranteil in Düsseldorf-Oberkassel redet. Aber das sind Japaner. Und die haben wohl tatsächlich japanische Schulen, japanische Apotheken, japanische Kindergärten mit japanischen Erziehern, in den Supermärkten findest du Regale, in denen nur japanische Produkte mit japanischen Schriftzeichen sind. Zitat Pispers: "Die haben sogar Jehovas Zeugen mit nem japanischen Wachturm an der Straßenecke! [...] Es ist kein Miteinander! Es ist ein friedliches und freundliches Nebeneinander!" Laut Pispers sprechen die wenigsten der dort lebenden Japaner Deutsch. (OK, das wäre eine Behauptung, die ich gerne mal geprüft hätte.)
Ja, die Japaner dort sind nur teilintegriert. Warum diese einen Sonderfall darstellen ist eigentlich gar nicht so schwer.

1. Sie sind zwar keine voll integrierte Gesellschaft, aber sie greifen nicht in die Belange der Menschen ein. D.h. es ist kein Problemviertel, die Kriminalrate ist äußerst gerning und die Schulbildung sehr hoch. Desweitern generiert das Viertel Geschäftsbeziehungen, Steuereinnahmen und generell Wohlstand für den deutschen Staat. Darum wird die Japanische Gemeinde Düsseldorf auch immer als Gegenbeispiel aufgeführt.

2. Sogar noch wichtiger warum die mangelnde Sprachfähigkeit der dort lebenden Japaner nur selten kritisiert wird ist der Fakt, dass diejenigen die Pispers meint in der Regel Expatriots sind. Was Pispers scheinbar nicht weiß ist, dass nur wenige Japaner dort tatsächlich lange leben. Die allermeisten arbeiten dort und gehen nachdem ihr Auftrag erfüllt ist zurück nach Japan. Diejenigen die bleiben lernen es aber und selbst wenn viele davon Probleme mit der Aussprache haben kannst du sicher sein, dass Kinder die bleiben Deutsch auf einem hohen Niveau lernen müssen und mit müssen meine ich mit aller asiatischen Härte. (Dasselbe gilt im Übrigen für die Mehrzahl der Asiaten aus Fernost, deren eher konfuzianistisches Weltbild doch etwas mehr zur Strebsamkeit und Gehorsam "motiviert" als unseres.)

Zur Information rate ich zu der Doku: Unternehmen Deutschland - Konnichiwa Deutschland oder das Gespräch z.B: auf dem Japantag Düsseldorf.

Salix Lowanger hat geschrieben:
Talron hat geschrieben: Wenn man nicht einfach nur einen Slum haben will, aus dem man sich billige Arbeitskräfte holen kann oder den man mit Sozialabgaben durchfüttert, dann muss man diese Personen in die Wirtsgesellschaft integrieren.
Wenn ich mir Leute ins Land hole, dann ist die Gesellschaft dieses Landes auch in der Pflicht, die Leute in ihre Mitte aufzunehmen. Und die Politiker dieses Landes in der Pflicht, deutlich zu machen, dass diese Leute gebraucht werden und deshalb auch willkommen geheißen werden sollten. Und genau das vermisse ich bei den Anhängern von Pegida und AFD am meisten. Jedes Mal, wenn ich den Lucke (oder einen anderen von den Parteioberen der AFD) reden höre, kriege ich den Eindruck, dass der eigentlich gar keine Nicht-Deutschen hier haben will. Ich glaube, schon die EU-Freizügigkeit ist denen eigentlich zu viel. (Sieht man ja daran, dass viele Rumänen, die ihre Freizügigkeit ausnutzen, als Wirtschaftsflüchtlinge gesehen werden.)
Siehe Ausführung zu Integration in eine Gruppe: Eine Gruppe nimmt nur Leute auf die Teil von ihr werden und nicht einfach nur daneben leben ohne ins Gefängnis zu kommen. Genauso nimmt eine Gruppe auch nur dann Menschen gerne auf, wenn sie den Interessen der Gruppenmitglieder zuträglich sind und d.h. keine Kosten oder Eingriffe in den Alltag verursachen, welche nicht durch andere Effekte kompensiert werden. Integration ist nun mal Angleichung und Miteinander und nicht parallel, nebeneinander leben. Genau dies führt aber zu den heutigen Verhältnissen und Trennung.

Taipan
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Taipan »

Eulenspiegel hat geschrieben:
Gubblinus hat geschrieben:Zitat eines der Journalisten war eben dass er lieber frei und stehend sterben will als kriechend leben.
Das hatte er wahrscheinlich geschrieben, weil er nie gedacht hätte, dass er mal vor die Wahl gestellt werden würde.

Einer der Journalisten hat ja nur überlebt, weil er hinter einen Tisch gekrochen ist. Hätte man ihn 1 Tag zuvor darauf hingewiesen, dass er lieber kriechend überleben anstatt stehend sterben würde, hätte der Journalist die Person vielleicht ausgelacht. - Aber in Angesicht des Todes entscheiden sich dann halt doch viele lieber für das überleben.
Dir ist aber schon bewusst, dass das "kriechend leben" metaphorisch gemeint ist oder? Hinter einem Tisch in Deckung zu gehen gehört für mich auf jeden Fall nicht dazu.
Die Bereitschaft zum "aufrecht sterben" hingegen zeigt sich für mich in der massiven Verbreitung islamkritischer Karikaturen (Quasi jede Zeitung und Nachichtenseite hat sich damit zum potentiellen nächsten Ziel gemacht), den großangelegten Sympathiebekennungen und -veranstaltungen (auf offener Straße, schon während die Schützen von Paris noch auf der Flucht waren), oder den Taten des Druckereiangestellten, der ca. 8 Stunden mit den Schützen in einem Gebäude war, und die Polizei per SMS über jeden Schritt der Brüder informiert hat (und dabei auf jeden Fall sein Leben riskiert hat).
"For those who believe, no proof is necessary. For those who don't believe, no proof is possible."

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Der Wanderer
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Ryshad hat geschrieben:Man muss die Kultur zumindest akzeptieren und leben, sonst wird man eben kein Teil des Ganzen.
Wenn Du mir jetzt noch auf die Schnelle erklärst, was die Kultur in Deutschland sein soll ... und was eigentlich mit den Deutschen passieren soll, die sich nicht daran halten.
Sexualkunde
Schönes Beispiel. Ich hörte, da sind ein paar Bio-Deutsche auch ziemlich klarer Ansicht, wie der aussehen sollte und wie nicht.

Nun will ich nicht sagen, dass man jeden Scheiß nun mitmachen oder (etwa als Behörde) aus einem seltsamen Toleranzverständnis heraus jedem Tierchen sein Pläsierchen ermögliche muss, aber lasst mal die Kirche im Dorf. Weil in 2,5 Schulkantinen man kein Schwein mehr kriegt (aus den Fingern gesogen, ich weiß nicht mal, ob das überhaupt stimmt), bricht nicht die Islamisierung übers Abendland herein. So ist das eben in einer Demokratie: Da ringen alle möglichen Leute miteinander, und am Ende kommt meist was Halbgares raus.
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Ryshad
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Ryshad »

Der Wanderer hat geschrieben:
Ryshad hat geschrieben:Man muss die Kultur zumindest akzeptieren und leben, sonst wird man eben kein Teil des Ganzen.
Wenn Du mir jetzt noch auf die Schnelle erklärst, was die Kultur in Deutschland sein soll ...
Damit meine ich beispielsweise die Wertegemeinschaft, die in Mitteleuropa herrscht und anderswo anders gelebt wird. Wenn du dir einmal andere Länder ansiehst, dann wirst du feststellen, dass es dort andere Werte gibt. Wärend die deutsche Kultur etwa eine der direktesten der Welt ist, ist Kritik in asiatischen oder angelsächsischen Kulturen weit indirekter vorzubringen. Die Bindung an die Kleingruppe ist relativ hoch, trotz des hohen Wertes an Individualismus und die Mobilität/Freiheit ist dank der hohen Unsicherheitsvermeidung in Deutschland geringer als z.B. in den USA. Glücklicherweise spielt die Wissenschaft gegenüber der Religion eine höhere Rolle als in manch anderen Ländern usw... Es gibt eine Unmenge an kulturellen Einflüssen auf unser Leben und ja, ich möchte es nicht missen.

Ich habe bereits für länger in anderen Ländern gelebt und habe auch eine nicht-europäische Parnerin, aber dennoch weiß ich meine Kultur zu schätzen und möchte sie nicht auf den Altar der Tolleranz und um "ja nichts falsches zu sagen" opfern. Sollte ich mich jedeoch eines Tages in einem anderen Land niederlassen, dann ist es meine Pflicht die Sprache zu lernen, die Gesetze zu halten und ja auch mich in den Gegebenheiten, Gepflogenheiten und Gebräuchen der neuen Heimat zu beweisen und mich somit meinem neuen Umfeld anzupassen.

Wenn du mehr über Kulturen und ihre Unterschiede erfahren möchtest, dann kann ich dir Autoren wie Geert Hofstede oder Edward T. Hall empfehlen. Das sind/waren beides anerkannte Professoren der Anthropologie und haben sich mit dem Thema grundlegender Kulturdimensionen sehr lange und sehr ausgewogen beschäftigt.
Der Wanderer hat geschrieben: und was eigentlich mit den Deutschen passieren soll, die sich nicht daran halten.
Mal ganz plump gesagt: Deutsche Vollidioten die es unverkennbar gibt sind nunmal allein unser Problem. Man kann versuchen sie zu bilden oder zu überzeugen, aber sie werden unser Problem bleiben. Wir werden uns mit ihen arrangieren müssen, sie sind aber eine andere Gruppe an Menschen und stehen gerade nicht im Zentrum der Betrachtung.

Wir sollten darum lieber aufpassen, dass es nicht noch mehr davon gibt, ein kluges Einwanderungsgesetz erlassen und Verantwortung für die Zukunft aller hier lebender Menschen übernehmen. Ich heiße gerne gut ausgebildete, freundliche Menschen oder auch einfach Menschen mit einem ähnlichen Wertekanon willkommen. Menschen die sich integrieren und an ihre neue Heimat anpassen wollen und dies auch signalisieren. Eben dieser Wunsch sich zu Sozialisieren und ein Teil davon zu werden ist der Kern dessen, was ich bei vielen guten Beispielen von mir bekannten Einwanderern und deren Kinder bewundere. Meschen die diesen Wertekanon wiederholt brechen und nicht ein untrennbarer Teil von uns sind gehören nicht dazu. Da sie bis zum Erhalt eines Passes noch keine Teil sind, müssen wir sie nicht zu unserem Problem machen.
Der Wanderer hat geschrieben:
Der Wanderer hat geschrieben:Sexualkunde
Schönes Beispiel. Ich hörte, da sind ein paar Bio-Deutsche auch ziemlich klarer Ansicht, wie der aussehen sollte und wie nicht.
Ich wiederhole gerne: Idioten haben wir hier auch. Wir sollten bestmöglich Aufklärungsarbeit leisen und diese sollten wir auch einfangen. Das ist unsere Verantwortung unseren Kindern gegenüber, dass keine Idioten ihre Thesen unwidersprochen verteilen können. Wir brauchen aber nicht noch mehr davon.
Der Wanderer hat geschrieben:Nun will ich nicht sagen, dass man jeden Scheiß nun mitmachen oder (etwa als Behörde) aus einem seltsamen Toleranzverständnis heraus jedem Tierchen sein Pläsierchen ermögliche muss, aber lasst mal die Kirche im Dorf. Weil in 2,5 Schulkantinen man kein Schwein mehr kriegt (aus den Fingern gesogen, ich weiß nicht mal, ob das überhaupt stimmt), bricht nicht die Islamisierung übers Abendland herein. So ist das eben in einer Demokratie: Da ringen alle möglichen Leute miteinander, und am Ende kommt meist was Halbgares raus.
Ich habe es ausdrücklich als angreifbares Beispiel gebracht und darunter erklärt. In wieweit spielt es jetzt eine Rolle, ob es 2,5 Kantinen oder 500 sind. Es ist ein Eingriff Weniger in das Leben Vieler. Dass das nicht jeder gut findet ist sein gutes Recht und zeigt von dir recht wenig Tolleranz gegenüber den Menschen, die das stört. Ich zitiere mich mal selbst:
Ryshad hat geschrieben: Rücksichtnahme auf Privates ist eine Sache, die Preisgabe unseres Lebenalltags eine andere. Bevor jetzt auf den Speißegeboten rumgehackt wird: Es geht nicht darum, ob es jetzt Schweinebraten (nicht im Islam und Judentum) oder Rind (Hindusismus...) gibt oder nicht. Es geht darum, dass die Regeln einer relativ kleinen und neuen Gruppe auf diejenigen angewandt werden, die nicht zu dieser Gruppe gehören. Somit ist es ein gesellschaftlicher Eingriff und keine Privatsache der Gruppe, die daran glaubt. Wie gesagt: Was jeder zu Hause macht ist seine Sache, wenn es in die Leben der anderen eingreift, dann ist es das nicht mehr.
Mich persönloch stören halbgare, faule Kompromisse. Ich sehe manches eben nicht als verhandelbar an und würde in einem Land welches das anders sieht nicht meinen Lebensmittelpunkt haben wollen.

Zur Sache mit der Demokratie: Ich denke bei einer Volksentscheidung über jedes der Themen könntest du überrascht sein...

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Der Wanderer
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Ryshad hat geschrieben:Damit meine ich beispielsweise die Wertegemeinschaft, die in Mitteleuropa herrscht und anderswo anders gelebt wird. Wenn du dir einmal andere Länder ansiehst, dann wirst du feststellen, dass es dort andere Werte gibt.
Sei mir nicht böse, aber das ist recht unkonkretes Geschwurbel. Ich habe ja nicht umsonst nach der konkret deutschen Kultur gefragt.

Natürlich haben andere Länder eine andere Kultur oder Lebensweise. Da braucht man nicht weit zu reisen. Ich habe ein Jahr in Norwegen gelebt, auch da sie sind "anders". Die angelsächsische Indirektheit hast Du ja selbst als Beispiel angeführt.

Nur frage ich mich jetzt: Wenn ein Amerikaner seine "Höflichkeit" nicht ablegen und er nicht so direkt wie ein Deutscher werden will, auch wenn er hier lebt, hat er dann hier nichts verloren? (Mal außer Acht gelassen, dass es auch Deutsche keineswegs immer so ein homogenes Verhalten haben, so dass es irre schwer wird zu sagen, was nun deutsche Kultur ist und was nicht.)

Die Frage ist also: Wo ist die Grenze? Beim "us-höflichen" Angelsachsen wohl kaum.

Meine Antwort: Das Grundgesetz. Wer Ansichten hat, die dem entgegenstehen, der hat hier tatsächlich nichts verloren, weil er das Fundament unserer Gesellschaft ablehnt. Das hat aber mit deutscher Alltagskultur - wie gesagt, was auch immer das sein soll - recht wenig zu tun, denn das Grundgesetz gesteht jedem weitgehende persönliche Freiheit zu.

Und ja, die deutsche Sprache sollte man auch lernen.

Alles weiter darüber hinausgehende halte ich für nicht tragbar, weil es selbst wieder gegen das Grundgesetz verstoßen würde. Natürlich kann man Zuwanderung dennoch regeln, aber das wird ja bereits getan. Es ist überhaupt nicht leicht, nach Deutschland reinzukommen. (Von außerhalb der EU wohlgemerkt - die europäische Freizügigkeit halte ich aber auch nicht für schlecht; gegen Spanier oder Polen hat übrigens mittlerweile ja auch kaum jemand mehr was.) Der größte Posten ist Familiennachzug. Über seine Ausgestaltung kann man sicher auch streiten, eine gewisse Berechtigung kann man aber auch schwer verneinen. Von der Zuwanderung stark abzugrenzen ist Asyl, auch wenn es am Ende natürlich in eine ähnliche Richtung geht. Aber: Asyl steht eben auch im Grundgesetz. Und schließlich sollte man nicht vergessen, dass "Migrationshintergrund" oft bedeutet, dass man hier geboren ist, aber ausländische Elternteile hat. Naturgemäß vergrößert sich so die Gruppe der Leute mit Migrationshintergrund, auch wenn gar keiner mehr einwandert.


Ich halte das ganze Thema für ziemlich aufgeblasen. Ja, man kann in Sachen Einwanderung sicherlich noch einiges verbessern, aber die Probleme, die wir jetzt haben, sind die Folgen einer seit den 60ern verfehlten Politik. Und, damit verbunden, einer generell reichlich ablehnenden Haltung gegenüber "Fremden".

Und: Diese Probleme mit "Ausländern" sind nicht sonderlich groß. Da gibt's ganz andere Dinge, die unser schönes Deutschland weit mehr gefährden. Nur: Sündenböcke sucht man eben immer gern. Pegida zeigt das ja schön: Die Leute sind mit allem möglichen und unmöglichen unzufrieden, versammeln sich aber unter dem Banner gegen die vermeintliche Islamisierung ...
Selbst wenn wir jeden Ausländer rausschmeißen würden, wäre die Rente nicht sicherer.
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Der Wanderer
Das Problem beim Einfordern eines "deutschen" Wertekatalogs ist doch, dass ein solcher gleich eine Abgrenzung bedeutete - was spezifisch deutsch ist, würde nicht für den Österreicher oder Franzosen zutreffend sein.

Je freiheitlicher eine Gesellschaft ist, um so weniger werden die Leute (innerhalb der Gemeinschaft) auf einzelne Punkte dieses Katalog verpflichtet - gut so, oder?

Aus den beiden Punkten zu schließen, es gäbe gar keine regionale Kultur (=Gesamtkatalog), bzw. die eines "Fremden" könne nicht anders und konflikterzeugend sein, halte ich für einen Fehlschluss. Die deutsche Politik hat in den letzten Jahren den "Anforderungskatalog" für Zuwanderer quasi auf das Element Sprache und Faktenwissen zu Geschichte usw. reduziert. Das heißt nicht, dass es nicht noch mehr gäbe.

Der Begriff Migrationshintergrund ist böse. Er packt den sich bemühenden Einwanderer aus Korea oder Kenia in einen Topf mit dem devianten männlichen Jugendlichen, um den es eigentlich geht. Er verwischt das, was eigentlich ausgesagt werden soll - jemand mit deutschem Pass wird übrigens in der polizeilichen Kriminalstatistik immer zu den "deutschen" Problemen gezählt. Da fragt auch keiner, ob vllt. der Großvater Italiener war.
Typischer Fall für Euphemismus-Tretmühle. Der Begriff "mit Migrationshintergrund" wird nur auf die angewendet, wo irgendwas schief läuft, was man gleichzeitig mit "anderer Kultur" korreliert.

Bis in alle Ewigkeit den Verweis auf "Gastarbeiter" zu liefern und weil sich die damit verbundenen Fehler nicht rückwirkend ändern lassen, dann resignierend in Untätigkeit zu verharren, ist nicht gut. Wir sprechen von der 3. Generation, wenn es um z.B. "deutsche Sprache bei Einschulung" geht, 4. Generation.
Bei den Nachkommen italienischer, jugoslawischer, spanischer oder portugiesischer Gastarbeiter (von denen prozentual weniger, aber doch einige geblieben sind) ist Sprachbeherrschung überhaupt kein Thema. War es schon in der 2. Generation nicht.

Eulenspiegel
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Salix Lowanger hat geschrieben:Wirfst du mir gerade vor, dass jemand das Pegida-Thesenpapier in die Diskussion eingebracht und ich darauf geantwortet habe? Ist das Eingehen auf einzelne Argumente geschmacklos?
Jemand sagte: Das Thesenpapier ist nicht schlimm, weil es nicht rassistisch sei.
Und du sagst daraufhin: Das Thesenpapier ist doch schlimm, weil es gegen den Zwang zur gendergerechten Sprache ist.
Herr der Welt hat geschrieben:Welche Maßnahmen schlägst du vor, um dem vorzubeugen? Bzw. welche von Israel betriebenen Maßnahmen hältst du in dieser Hinsicht für nachahmenswert?
In Israel gibt es zum Beispiel an vielen Gebäuden Sicherheitsschleusen mit Waffenkontrollen. Das heißt, die Täter haben es wesentlich schwerer, ins Gebäude einzudringen.

bzgl. Oberkassel(Düsseldorf) bzw. Japan
So wie ich das lese, herrscht dort die buddhistische Religion vor. Das ist aber völlig unproblematisch. Niemand, der ein "Bekenntnis zur abendländischen Kultur" fordert, fordert ein "Bekenntnis zu einer im abendländischen Kulturkreis vorherrschenden Religion".

Man kann sich ja durchaus zur abendländischen Kultur bekennen und trotzdem einer (für das Abendland) exotischen Religion angehören.

Zudem muss man auch bedenken, dass gerade Japan seit der Meiji-Zeit zunehmend westeuropäischer/abendländischer geworden ist.
Durch die Niederlage im 2. Weltkrieg und die Nutzung des Marshallplans wurde die japanische Kultur nochmal eine Spur abendländischer.
Gerade die deutsche Kultur ähnelt der japanischen in vielen Belangen. (Viele Leute lassen sich bei Japan immer durch die anderen Schriftzeichen blenden, die für uns exotisch wirken. Andere stellen sich das moderne Japan so wie das traditionelle Japan vor.)

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Ryshad
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Ryshad »

@ Der Wanderer
Zum Thema Kultur und deutscher Wertekatalog: Es geht um ganz einfache Dinge wie Respekt vor seinen Mitmenschen und die Art des Zusammenlebens. Es geht um die Frage der Gewaltbereitschaft innerhalb der Familie und gegenüber Fremden, die im momentanen Europa nicht so gegeben ist. Es geht um die Frage in wieweit und für was Provokationen empfunden werden und zu Beleidigungen, Sachbeschädigung oder Körperverletzung führen können. Diese manifestiert sich z.B. ich Schlägereien wegen „verletzter Ehre“, offen geäußerter Verachtung gegenüber Frauen, Lehrern, „Ungläubigen“... Es geht um die Anerkennung des öffentlichen Rechtes über dem der Friedensrichtern. Es geht darum, ob die Religion eine wichtige Sache ist und das Öffentliche Leben zu beeinflussen hat oder Privatsache ist und ich durch sie keinen anderen beeinflussen darf. Diese gilt für Speisegebote genauso wie eine Arbeitsreduktion durch Fasten, was nun mal den Kollegen mehr Arbeit macht. Es geht darum ob die Leitlinien der Wissenschaft wie auch Sexualkunde, Evolution und ähnliches akzeptiert und nicht bekämpft werden. Es geht darum warum sich die Mehrheit den Geboten der Minderheit zu beugen hat. Es geht darum, dass sich viele Menschen diese Bevormundung ablehnen, die immer wieder sagt „das ist doch nicht schlimm, das muss man aushalten…“. Nein, muss man nicht! Man kann es, aber wenn man das nicht will, dann kann man es auch bleiben lassen.

Viele Menschen ärgern sich zu recht um diese apologetische Haltung a là „schwere Kindheit, bekommt er auch noch beim 12 mal Bewährung“. Diese idiotische Art der Toleranz führt uns unweigerlich in eine Parallelgesellschaft. Auch wenn das einige nicht wahrhaben wollen. Diese Parallelgesellschaft wird uns allen viel mehr schaden, als endlich die Probleme beim Namen zu nennen, hart durchzugreifen und auch mal Verbrecher und den sozialen Frieden störende Integrationsverweigerer abzuschieben oder anständig zu bestrafen. Unsere eigenen müssen wir dabei leider behalten, die anderen aber nicht.

Mag für so einige selbsternannte Vorkämpfer für Toleranz und Multikultigesellschaft zwar schrecklich klingen, aber das ist durchaus auch die Meinung vieler gut integrierter und gebildeter Deutscher mit Migrationshintergrund. Wenn man sehen kann gegen welche Vorurteile z.B. eine sehr gut ausgebildete (Dipl.), bei einem angesehen Großkonzern arbeitende und herzensgute türkische Kollegin bei der Suche nach einer schönen, neuen Wohnung zu kämpfen hatte, dann hat das eben einen Grund. Gerade Leute wie sie hassen diese Menschen, die ihren Ruf beschmutzen und würden eine härtere Gangart durchaus begrüßen. So lange so etwas nicht geschieht, muss man sich nicht wundern, wenn die anderen Menschen aus Eigenschutz eben nicht immer super tolerant sind. Die Augen zu halten und behaupten, dass das Meiste doch toll läuft hilft eben nicht. Man muss die Wurzel des Ganzen anpacken, nur dann wird unser Zusammenleben wieder harmonischer.

Asylrecht habe ich ausdrücklich ausgenommen und das auch hingeschrieben. Das kannst du mir sicherlich nicht vorwerfen. Ist aber auch weniger wichtig, da die meisten davon zurückgehen müssen, wenn der Konflikt vorbei ist. Außerdem können sich im Fall von Syrien meist eh nur die Akademiker und reiche/gutgebildete Personen die Einreise nach Europa leisten. Diese lassen sich viel einfacher integrieren als unaufgeklärte, bildungsferne Schichten.

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Der Wanderer
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Der Wanderer »

Andwari hat geschrieben:Aus den beiden Punkten zu schließen, es gäbe gar keine regionale Kultur (=Gesamtkatalog), bzw. die eines "Fremden" könne nicht anders und konflikterzeugend sein, halte ich für einen Fehlschluss.
Und den macht wer? Ich ganz sicher nicht. Vgl. "Natürlich haben andere Länder eine andere Kultur oder Lebensweise."
Typischer Fall für Euphemismus-Tretmühle. Der Begriff "mit Migrationshintergrund" wird nur auf die angewendet, wo irgendwas schief läuft, was man gleichzeitig mit "anderer Kultur" korreliert.
Quasi mein Reden. Ich wollte nur deutlich machen: Wenn wir von den vielen, tja, wie nennen wir es denn? "Fremden"? hier reden, dann werden sowohl tatsächliche Einwanderer wie auch Asylsuchende (ganz andere rechtliche Baustelle) wie auch die Leute, die halt irgendwie "ausländisch" sind, wiewohl sie hier geboren und ausgewachsen sind ("Türken"), in einen Topf geworfen. Das ist wenig zielführend.
Bis in alle Ewigkeit den Verweis auf "Gastarbeiter" zu liefern und weil sich die damit verbundenen Fehler nicht rückwirkend ändern lassen, dann resignierend in Untätigkeit zu verharren, ist nicht gut.
Mache ich nicht. Aber wenn sich erst vor ein paar Jahren von der Politik akzeptiert wurde, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist das eben ein Problem. Wenn man "Ausländer" und "fremde Kulturen" nicht hier toleriert und akzeptiert, obwohl sie schon lange da sind, dann ist das mit der Integration natürlich ein bisl schwierig. Das muss eben von beiden Seiten kommen - und bei beiden Seiten gab und gibt es Defizite.
Wir sprechen von der 3. Generation, wenn es um z.B. "deutsche Sprache bei Einschulung" geht, 4. Generation.
Bei den Nachkommen italienischer, jugoslawischer, spanischer oder portugiesischer Gastarbeiter (von denen prozentual weniger, aber doch einige geblieben sind) ist Sprachbeherrschung überhaupt kein Thema. War es schon in der 2. Generation nicht.
Ganz so stimmt das nicht. Gerade die "Italiener" haben sich auch gern abgeschottet, dass da manche Familienmitglieder nur sehr rudimentär deutsch konnten, war lange nicht unüblich. Interessant ist aber die Frage, warum sich das geändert hat ...
Bei den "Türken" ist das leider nicht selten noch immer so, das ist korrekt. Das hat natürlich auch etwas mit Bequemlichkeit zu tun und dem fehlenden Druck, sich anpassen zu müssen, weil man es sich in seiner türkischen Community so schön eingerichtet hat. Aber dass es diese Communities überhaupt so gibt, das hat eben Ursachen in der verfehlten Politik der letzten Jahrzehnte.
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Salix Lowanger
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Salix Lowanger »

Der Wanderer hat geschrieben:Wenn wir von den vielen, tja, wie nennen wir es denn? "Fremden"? hier reden, dann werden sowohl tatsächliche Einwanderer wie auch Asylsuchende (ganz andere rechtliche Baustelle) wie auch die Leute, die halt irgendwie "ausländisch" sind, wiewohl sie hier geboren und ausgewachsen sind ("Türken"), in einen Topf geworfen. Das ist wenig zielführend.
Ziemlich genau das sehe ich auch als Problem, das nach meinem Empfinden häufig ignoriert oder übersehen wird.
Der Wanderer hat geschrieben:Mache ich nicht. Aber wenn sich erst vor ein paar Jahren von der Politik akzeptiert wurde, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist das eben ein Problem. Wenn man "Ausländer" und "fremde Kulturen" nicht hier toleriert und akzeptiert, obwohl sie schon lange da sind, dann ist das mit der Integration natürlich ein bisl schwierig. Das muss eben von beiden Seiten kommen - und bei beiden Seiten gab und gibt es Defizite.
Genau das habe ich gemeint.
Der Wanderer hat geschrieben:
Wir sprechen von der 3. Generation, wenn es um z.B. "deutsche Sprache bei Einschulung" geht, 4. Generation.
Bei den Nachkommen italienischer, jugoslawischer, spanischer oder portugiesischer Gastarbeiter (von denen prozentual weniger, aber doch einige geblieben sind) ist Sprachbeherrschung überhaupt kein Thema. War es schon in der 2. Generation nicht.
Ganz so stimmt das nicht. Gerade die "Italiener" haben sich auch gern abgeschottet, dass da manche Familienmitglieder nur sehr rudimentär deutsch konnten, war lange nicht unüblich.
Das Beispiel habe ich sogar in meinem Freundeskreis -- der italienische Vater von einem meiner Freunde hat sich nie bemüht, seine Sprachkenntnisse großartig zu erweitern. Der Mann klingt heute noch wie Trappatoni bei seiner "Wutrede". (Besagter Freund jedoch nicht, da die Mutter eine Deutsche ist.) Trotzdem wohnt der Mann seit Jahrzehnten in Deutschland.

@Eulenspiegel:
Jemand sagte: Das Thesenpapier ist nicht schlimm, weil es nicht rassistisch sei.
Und du sagst daraufhin: Das Thesenpapier ist doch schlimm, weil es gegen den Zwang zur gendergerechten Sprache ist.
Das ist ja wohl mal ein bisschen SEHR vereinfacht. Jemand sagte: Ich finde da nichts xenophobes oder diskriminierendes. Und ich habe es daraufhin Punkt für Punkt gelesen und ein paar Punkte kommentiert. Und männliche Sprache kann frauenfeindlich und damit diskriminierend sein. Exakt darauf habe ich hingewiesen.
I can fight an opponent, but I cannot fight my biological clock.
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sagista
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von sagista »

Wichtig ist meiner Meinung nach zunächst einmal, dass zwischen den Themenfeldern "Terrorismus" und "Integration" möglichst scharf differenziert wird. Natürlich kann eine nicht erfolgreiche Integration Terroristen hervorbringen, aber es ist sicherlich nicht das allein ausschlaggebende. Es gibt ja auch durchaus auch Terroristen und ideologische Scharfmacher, auch islamistische, die garkeinen Migrationshintergund haben, also de facto eigentlich gar keine Integrationsschwierigkeiten haben können. Ein sehr bekanntes Beispiel ist Pierre Vogel.

Die Gründe, warum Menschen zu Terroristen sind wahrscheinlich deutlich vielschichtiger. Ich glaube allerdings nicht daran, dass es immer oder meistens Leute sind, die sich aufgrund tatsächlich oder nur eingebildeter Ungerechtigkeiten etc. zu solchen Leuten entwickeln. Wenn ich da z.B. an die Terroristen von 9/11 denke, greifen diese Schablonen ja nun garnicht.

Wenn man nun über Schwierigkeiten bei der Integration spricht, meint man meist ja nur einen ganz bestimmten Teil der Menschen mit Migrationshintergund, weitgehend unabhängig davon, ob selbst zugewandert oder bereits hier geboren. Das, was viele als problematisch ansehen, hat Ryshad beschrieben. Ich weiß ja nicht, wie ihr da seht, ob ihr das Problem nicht so dramatisch seht, aber ich finde das schon extrem schwierig, was z.B. zu bestimmten Zeiten in bestimmten Bereichen des Ruhrgebiets abgeht.

Auf die Formel
Der Wanderer hat geschrieben:Meine Antwort: Das Grundgesetz. Wer Ansichten hat, die dem entgegenstehen, der hat hier tatsächlich nichts verloren, weil er das Fundament unserer Gesellschaft ablehnt.
kann man sich sicherlich einigen. Ich glaube bzw. hoffe, dass die Zahl jener, die meinen, die Integration der "Ausländer" sei erst gelungen, wenn der Türke den Schweinsbraten mit Bier runterspült oder die deutsche Geschichte besser kennt als die türkische und seine Muttersprache vergessen hat, ist verschwindend gering. Aber wenn jemand meint, dass das (vermeintlich) Wort seines Gottes über dem Gesetz steht, der sollte halt gehen. Da stimme ich dir zu.
Der Wanderer hat geschrieben:Und: Diese Probleme mit "Ausländern" sind nicht sonderlich groß. Da gibt's ganz andere Dinge, die unser schönes Deutschland weit mehr gefährden. Nur: Sündenböcke sucht man eben immer gern. Pegida zeigt das ja schön: Die Leute sind mit allem möglichen und unmöglichen unzufrieden, versammeln sich aber unter dem Banner gegen die vermeintliche Islamisierung ...
Selbst wenn wir jeden Ausländer rausschmeißen würden, wäre die Rente nicht sicherer.
Ich weiß nicht, ob diese Interpretation nicht zu kurz greift. Und vor allem, ob die Leute auf den Pegida-Demos alle das selbe denken. Ich würde mal schätzen, dass der Prozentsatz jener, die "diese ganzen Ausländer loswerden wollen" und mit den Muslimen am liebsten sonstwas machen würden, also tatsächliche Rassisten, Neonazis u.ä. irgendwo zwischen 10- und 20% liegt, wenn überhaupt.

Aber das kann man doch nicht pauschal allen unterstellen, wo man doch sonst überall bis ins Kleinste differenziert. Inzwischen soll man ja sogar schon zwischen friedlichen und gewaltbereiten Salafisten unterscheiden und die, die auf Anti-Nazi-Demos gehen, möchten sicherlich nicht mit irgendwelchen Krawallmachern in einen Topf geworfen werden. Es wäre auch falsch, ihnen das vorzuwerfen, weil sie doch genau wüßten, wer da sonst noch so mit ihnen auf der Demo ist.

Thargunitoth
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Das einzig Intelligente was ich bisher über PEGIDA gehört habe, kam bei Anne Will vom Politikwissenschaftler Patzelt (s. Minute 54-57, der Rest ist typischer Talkshowquatsch).


Kurz gesagt, Deutschland hat kein Einwanderungsgesetz, Deutsche wurden niemals gefragt wieviel Einwanderung sie überhaupt wollen, sondern ihnen wird abgenötigt immer schön zu lächeln und eine Willkommenskultur zu sein, völlig gleichgültig wem gegenüber und dann sollen wir natürlich immer weggucken, weil egal was auch passiert, es hat nie etwas mit dem Migrationshintergrund zu tun. Und falls doch, dann sind die Deutschen selber schuld, weil sie es hätten besser machen sollen.

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Leta
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Leta »

Thargunitoth hat geschrieben:Kurz gesagt, Deutschland hat kein Einwanderungsgesetz, Deutsche wurden niemals gefragt wieviel Einwanderung sie überhaupt wollen,...
"Haha! Fakten. Haben sie sich doch noch nie für interessiert!" :lol:

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Grinder
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Grinder »

Das wird man doch noch sagen dürfen! :lol:

Warte gespannt auf weiteren Pegidaschrott.
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Na'rat
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

Thargunitoth hat geschrieben: Kurz gesagt, Deutschland hat kein Einwanderungsgesetz, Deutsche wurden niemals gefragt wieviel Einwanderung sie überhaupt wollen, sondern ihnen wird abgenötigt immer schön zu lächeln und eine Willkommenskultur zu sein, völlig gleichgültig wem gegenüber und dann sollen wir natürlich immer weggucken, weil egal was auch passiert, es hat nie etwas mit dem Migrationshintergrund zu tun. Und falls doch, dann sind die Deutschen selber schuld, weil sie es hätten besser machen sollen.
Ist irgendwie genau der Populismus der aus dem Tal der Ahnungslosen und leider nicht nur von da.

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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Also dass Deutschland kein konsistentes Einwanderungsgesetz hat, darüber waren sich in der Talksshow alle einig. Von daher bitte etwas genauer, anstatt nur polemische Sülze.

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Leta
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Leta »

Thargunitoth hat geschrieben:Also dass Deutschland kein konsistentes Einwanderungsgesetz hat, darüber waren sich in der Talksshow alle einig. Von daher bitte etwas genauer, anstatt nur polemische Sülze.
Ganz zu Anfang: "Kein Einwanderungsgesetz" != "kein konsistentes Einwanderungsgesetz"
Und was bitte meinst du mit "konsistent"?

Das ist ein bisschen wie die Reichsbürger die meinen Deutschland hätte keine gültige Verfassung.

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Grinder
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Grinder »

Was die Lügenpresse unter den Teppich kehrt! :lol:
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Andwari
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@"Lügenpresse"

Was man in SPON leider nicht lesen kann, ist der schlichte Umstand, dass Göbbels in seinen Reden auch die Worte "ich", "wir" sowie das zu verfemende "deutsch" mehr als einmal gebrauchte. Muss alles in diesem Kontext gesehen werden.

Ja, viele Parolen der Pegida wurden schon von Nazis, SED usw. verwendet - das könnte einfach daran liegen, dass die jede schicke Parole verwendet haben, die nicht bei drei auf dem Baum war.

Hätten 1989 nur diejenigen dem Ruf "Auf die Straße" gefolgt, die sauber zwischen Vormärz und Resten nationaler Euphorie in Folge der Befreiungskriege unterscheiden können und auch die Parolen der Reaktionäre dazwischen kennen - das wäre ein armselig kleines Häufchen Gebildeter geblieben.


Zur inhaltlichen Auseinandersetzung trägt diese Exegese aus den Parolen einiger im Pegida-Konglomerat (unter denen garantiert auch denkbefreite geübte Parolenbrüller sind) nicht wirklich bei.

Ich hätte den Begriff "Lügenpresse" jetzt eher in eine gegen Springer gemünzte "linke" Ecke und zeitlich zwischen APO und Deutschem Herbst gepackt. So kann man irren?!

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Na'rat
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Na'rat »

@ Thargunitoth:

Es gibt einen Haufen Sachen für die es keine Gesetze gibt, welche aber trotzdem geregelt sind, z.B. die Straßenverkehrsordnung oder die Heizkostenverordnung. Es gibt einen Haufen Sachen zu denen die Deutschen TM nie gefragt TM wurden, Steuern oder der Beitritt der DDR zur BRD z.B.
Den Artikel 16a des Grundgesetz, noch so eine Sache zu der die Deutschen TM nie gefragt TM wurden, halte ich für ein ganz und gar großartiges Gesetz zum Thema Zuwanderung. Na ja, zumindest den ersten Absatz. Auch wenn es bisweilen sehr komisch bis äußerst fragwürdig angewandt wird.

Nee, was du für einen intelligenten Beitrag aus der PEGIDA-Ecke hältst halte für nicht mal sonderlich gut inszenierten Populismus. Das dem Mann nicht widersprochen wurde kann ich nicht verstehen.

Dann wäre da noch die Unterstellung, dass eine zielgerichtete Gleichschaltung zum Thema Migration erfolgt sei oder erfolgen soll. Wo doch PEGIDA und nicht nur die zeigt, dass dem nicht so ist.

Klar muss man die PEGIDA-Leute ernstnehmen, aber nicht weil sie im Recht sind sondern gerade weil sie es nicht sind.

p.s.: Mein letzter Beitrag hier. Sind eh schon zwei mehr als es eigentlich sein sollten.

Thargunitoth
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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Thargunitoth »

Mit dem Argument:"In anderen Sachen wurdet ihr auch nicht gefragt." Kann man allerdings gleich die Demokratie abschaffen. Wozu noch wählen, bei der Wiedervereinigung wurdet ihr auch nicht gefragt...


Das passt nicht. Eine representative Demokratie funktioniert eigentlich so, dass die gewählten den Willen der Bürger in Gesetze umsetzen und nicht dass die Politiker machen was sie wollen und die eigene Bevölkerung als Mischpocke beleidigen, wenn sie mal anderer Meinung sind und das auch zeigen. Bei Dingen bei denen spontanes Handeln gefragt ist, wie die Wiedervereinigung, muss man einfach genügend vertrauen in seine Politiker haben, da geht es nicht anders, darüberhinaus war das Ziel der deutschen Politik seit der Teilung in Besatzungsstaaten die Wiedervereinigung. Wenn es genügend Menschen gegeben hätte, die das anders gesehen hätten, dann hätten sie eine eigene Partei gründen sollen.

Aber was ist denn das Ziel der deutschen Einwanderungspolitik?

Zur Heizkostenverordnung, Straßenverkehrsordnung kannst du gerne auch Demonstrationen organisieren und versuchen genug Aufmerksamkeit zu bekommen, damit die Politiker auch dich beleidigen. Dann bekommst du unter Umständen durch die Öffentlichkeit ein Mitspracherecht. Diese Themen sind allerdings eher ein ausgewachsener Paragraphendschungel und du wirst wohl niemanden finden, der in diese Themen seine Zeit investieren will, was ihren Zustand sehr gut erklärt.

Was Steuern betrifft: "HALLO?????" In jeder verdammten Bundestagswahl geht es zu mindestens 50% um nichts anderes. Da hat deine Wahlstimme also zu etwa 50% Einfluss auf das Steuergesetz. Das sollte eigentlich reichen.

Artikel 16a des Grundgesetzes, genauso wie eigentlich das komplette Grundgesetz gefallen mir auch sehr gut, hat allerdings nichts mit der Zuwanderung an und für sich nichts zu tun, sondern mit dem Asylrecht.

Dass dem Mann nicht widersprochen wurde hat den Grund weil er Recht hat und weil man sich als Politiker was Wissen betrifft, zwar mit anderen Politikern anlegen kann, man es im Allgemeinen bei Professoren aber lassen sollte, die nehmen einen da naturgemäß auseinander. Ich finde es aber sehr schade, dass bei Talkshows nur sehr selten solche Menschen sitzen. Das würde das Niveau sehr erhöhen.

Das Problem ist, dass in den Medien ein sehr anderes Bild aufgezeigt wird, als es viele von der Realität kennen. Dazu ist der Beitrag: ich kanns nicht mehr hören!! von Buschkowsky ein Paradebeispiel:
Zuletzt geändert von Thargunitoth am 14.01.2015 18:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Na'rat hat geschrieben:Den Artikel 16a des Grundgesetz, noch so eine Sache zu der die Deutschen TM nie gefragt TM wurden, halte ich für ein ganz und gar großartiges Gesetz zum Thema Zuwanderung. Na ja, zumindest den ersten Absatz.
Der Artikel 16a des GG ist ein großartiger Artikel zum Thema Asylrecht.

Allerdings hat Zuwanderungsrecht nur wenig mit Asylrecht zu tun. (Wird zwar gerne immer in einen Topf geworfen. Aber wenn du dich etwas mit Jura beschäftigst, stellst du fest, dass es zwei grundverschiedene Sachen sind.)

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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von StipenTreublatt »

SpOn hat geschrieben:Sechs Tage war er im Dezember im Gefängnis, festgenommen wegen Terrorvorwürfen. Dann kam er frei, mit der Auflage, die Türkei nicht zu verlassen. Dumanli ist seit 2001 Chefredakteur der "Zaman", die er zur auflagenstärksten Zeitung des Landes machte.
Jemand stört? "Terrorist"! :rolleyes:
Aufgeben ist was für Schwächlinge.--Melek ibn Cherek, Richter der neun Streiche

If you made a mistake, own up to it. --Common Sense

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Re: "Terroristen"

Ungelesener Beitrag von sagista »

Hier mal ein paar links, die möglicherweise Erklärungen dafür liefern, warum viele die PEGIDA-Bewegung nicht so schlimm finden, wie es unsere Politiker gern hätten und was meiner Einschätzung nach zur Verwendung von Begriffen wie "Lügenpresse" führt. Keine Angst, das sind alles links zu SPON, nicht zu irgendwelchen, nennen wir es mal, "obskuren" Seiten:

Leipzig: Randale von Linksautonomen - Polizei ermittelt
Viele PEGIDA-Sympathisanten denken sicherlich, dass die Berichterstattung etwas anders aussähe, wenn 600 Rechtsradikale randalierend durch eine Stadt ziehen würden.

Angriff auf Polizei in Hameln: "Hemmungslose Gewalt"
Was nicht in dem Artikel steht, man aber schnell geneigt ist zu vermuten und was dann auch nach nur kurzer Recherche (Artikel welt-online) bestätigt wird ist, dass es sich bei den Angreifern um einen libanesischen Familienclan handelt. Soweit ich informiert bin gibt es einen Pressekodex, der durch den Verzicht der Nennung der Nationalität verhindern soll, rassistische Vorurteile gegen Minderheiten zu schüren. Das mag in vielen Fällen ja einigermaßen nachvollziehbar sein, aber in Fällen wie solchen ist es überflüssig. Vor allem, weil in Fällen wie diesen die Nationalität sehr wohl eine erhebliche Rolle spielt.

Anti-Islam-Demos: Türkischer Premier vergleicht Pegida mit IS
Auch wenn PEGIDA mehrheitlich von Medien, Politik und Bevölkerung abgelehnt wird, so denke ich schon, dass man dies nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen sollte. Allerdings scheint das nicht stattgefunden haben, was sicherlich nicht dazu beiträgt, dass die Demonstranten, die nicht stramm rechts sind, Vertrauen in Medien und Politik zurückfinden.

Fast schon wohltuend in dem Zusammenhang ist ein Artikel wie dieser, der mit der Mär aufräumt, da würden sich tausende rechtsradikale Islamhasser zusammenrotten und Fackelmärsche veranstalten. Auch wenn die Verwendung von Verben wie "marschieren" leicht tendenziös ist.

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