Rondrian Schattengrat hat geschrieben:In der grünen Biotechnologie weiß man sehr genau welche Wirkung die neu eingebrachten Gene haben. Viel genauer als bei zufällig auftretenden Mutationen, die bei natürlich erzeugten (also unveränderten) Pflanzen vorkommen.
Jain. man weiß welche Wirkung das gen in der Ursprungspflanze hat, oder haben soll, aber nicht ob es in der Pflanze in die man es einsetzt dann auch wie gewünscht wirkt. Da besteht ja auch immer eine gewisse Wechselwirkung, so dass man selten alles vorhersagen kann. Oder wie die Pflanzen sich in weiteren Generationen verhalten werden, was für Nebenwirkungen dabei entstehen können.
Die Zellfusion etwa geht da sogar noch weiter, wo ja in Petrischalen vereinfacht ausgedrückt Hybridzellen mit zwei Zellkernen oder gar einem einzigen Zellkern erschaffen werden. Das ist noch eine weitere Möglichkeit Gene zu übertragen, auch wenn man da noch viel weniger vorhersagen kann da alles mal schön durchgemischt wird.
Dafür sind die oft vorkommenden Vorteile von etwa triploiden Pflanzen recht bekannt. Die erhöhte Wuchskraft, größere Früchte oder z.B kernlose Früchte und auch Vermehrungsunfähigkeit über Samen sind ja durchaus gewünschte Merkmale.
Aber das ist ja eher schon der Bereich der Präzisionszucht und keine grüne Biotechnologie mehr. Der große Unterschied zur grünen Biotechnologie ist dabei dass man zwar Großteils auf gleiche Verfahren zur Analyse und anderes zugreift, aber ohne artfremde Gene arbeitet so das eben keine transgenen Pflanze entstehen. Also nur Tomate zu Tomate überträgt, wenn man denn überträgt und nicht nach der Diagnose kreuzt, anstatt etwa z.B Tabakgene in Tomate.
Natürlich erzeugte Pflanzen sind dazu auch nicht unverändert. Pflanzen werden schon seid Jahrtausenden gezüchtet und somit unseren Anforderungen entsprechend verändert. Wie etwa unser Getreide, was ich ja schon kurz aufgegriffen habe.
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Aber egal, ich schweife ab und das ganze wird schon viel zu kompliziert. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, das man eben nur genau weiß, welche Wirkung die Gene in der Ursprungspflanze hatten und dementsprechend auch nur abschätzen kann was dabei heraus kommen soll. Wie sich das entwickelt wenn die Gene erst einmal in der Zielpflanze sind, auch in Wechselwirkung mit allem anderen und eventuellen auftretenden Nebenwirkungen, muss sich erst noch zeigen. Etwa, sagen wir mal beispielsweise, Weizen der plötzlich Eiweiße so produziert das Leute mit Heuschnupfen auch darauf mit Allergie antworten.
Sicherlich präziser als Mutationzucht, aber noch nicht annähernd so weit erforscht.
Und Mutationszucht hat eben den großen Vorteil, gleichzeitig ihr großer Nachteil, das man eben nie weiß was rauskommt. Das kann so auch zu Eigenschaften führen, die man durch direkte Genmanipulation so nie bekommen könnte, aber eben auch ein völliger Fehlgriff sein wenn nichts dabei ist was man brauchen kann.
Wie gut sich das alles auf Tiere ummünzen lässt weiß ich aber ehrlich gesagt nicht, ich hab zwar gehört dass es da Parallelen geben soll, aber eben nur gehört. Aber da in den Thread hier sowohl die Themen Tiere als auch die Themen Pflanzen verschoben wurden, zumindest mal das was ich zu den Pflanzen beisteuern kann.