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Legalisierung von Drogen
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Legalisierung von Drogen
Im Thread Afghanistan, Kriege und deutsche Außenpolitik wurde vorgeschlagen Drogen zu legalisieren. Bei leichten Drogen (z.B. Haschisch) stimme ich dem zu. Dort wurde aber auch vorgeschlagen, schwere Drogen zu legalisieren. Und dem gegenüber bin ich etwas zwiespältig.
Da dieses Thema imho unabhängig von Afghanistan diskutiert werden sollte, mach ich mal einen extra Thread dazu auf:
Baltusius: Die Drogen zu legalisieren und staatlicher Kontrolle zu unterstellen wäre das einfachste und effizienteste, um mehrere Probleme zu beseitigen: Armut, Kriminalität, Einfluss der Mafia etc.
Das gilt nicht nur für Afghanistan, in Mexiko hat das sogar ein Minister vorgeschlagen.
Schade, dass man das immer noch klarstellen muss: Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, das die Legalisierung einer Substanz deren Nachfrage entscheidend beeinflusst. In den USA wurde während der Prohibition nicht weniger getrunken, und in Holland herrscht bei weitem nicht der höchste pro-Kopf-verbrauch an Marihuana in Europa.
Oder kennst du jemanden, der kein Heroin nimmt, weil es illegal ist, der es aber sofort ausprobieren wollte, wäre es legal?
Und ja, natürlich bricht der Markt der Mafia sofort ein. Jeder Drogenkonsument würde staatlich kontrollierten Stoff dem Straßendreck bevorzugen. Warum hat die Mafia denn wohl in den USA während der Prohibition mit Alkohol gehandelt und tut es heute nicht mehr?
Der Vorteil der illegalen Märkte besteht in ihrer Stabilität. Denn anders als bei legalen Waren, werden sie nicht an der Börse gehandelt. Anders als der Baumwollfarmer muss der Kokabauer nicht fürchten, nur ein Drittel des letzten Betrages für seine Ernte zu bekommen, weil der Kurs an der WallStreet gefallen ist.
Vgl. mit Lebensmitteln sind die Preise extrem stabil.
sagista: Also befürwortest du, dass die USA das afghanische Opium ankaufen soll, um die afghanische Wirtschaft zu stärken, und anschließend das Zeug an seine Bürger verkaufen soll? Sauberes Heroin oder Opium mag zwar 'besser' sein als der Straßendreck, aber Drogen mit verheerenden Auswirkungen wäre auch das.
Baltusius: Ist so nicht ganz richtig, die größten gesundheitlichen Gefahren gehen in der Praxis von den Streckmitteln und dem Fix-Prozedere aus, weniger unmittelbar vom Heroin selber. Sonst gäbs Keith Richards auch nicht mehr: Der konnte sich sauberen Stoff und frische Spritzen leisten.
Die Nachfrage ist sowieso da, dann ist es doch besser, der Staat gibt es kontrolliert ab, verdient noch Geld (oder auch nicht, dafür dann keine Beschaffungskriminalität) die Junkies sind gesünder und die Straßen sauberer. Und vor allem fällt ein Milliardengeschäft der Mafia dann ins Wasser.
Das heißt ja nicht, dass der Staat seine Bürger zum Konsum animieren soll, falls du das so aufgefasst hast. Ich will hier auch ganz sicher nicht Heroinkonsum bagatellisieren, immerhin gibt es unzweifelhaft eine schnell erreichbare letale Dosis und ein hohes Suchtpotenzial.
sagista: Die Gefahr durch Streckmittel und verunreinigte Spritzen und die Gefahr durch Drogen sind zwei verschiedene Aspekte, denn auch reinstes Heroin macht sehr schnell abhängig und ist gefährlich.
Da dieses Thema imho unabhängig von Afghanistan diskutiert werden sollte, mach ich mal einen extra Thread dazu auf:
Baltusius: Die Drogen zu legalisieren und staatlicher Kontrolle zu unterstellen wäre das einfachste und effizienteste, um mehrere Probleme zu beseitigen: Armut, Kriminalität, Einfluss der Mafia etc.
Das gilt nicht nur für Afghanistan, in Mexiko hat das sogar ein Minister vorgeschlagen.
Schade, dass man das immer noch klarstellen muss: Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, das die Legalisierung einer Substanz deren Nachfrage entscheidend beeinflusst. In den USA wurde während der Prohibition nicht weniger getrunken, und in Holland herrscht bei weitem nicht der höchste pro-Kopf-verbrauch an Marihuana in Europa.
Oder kennst du jemanden, der kein Heroin nimmt, weil es illegal ist, der es aber sofort ausprobieren wollte, wäre es legal?
Und ja, natürlich bricht der Markt der Mafia sofort ein. Jeder Drogenkonsument würde staatlich kontrollierten Stoff dem Straßendreck bevorzugen. Warum hat die Mafia denn wohl in den USA während der Prohibition mit Alkohol gehandelt und tut es heute nicht mehr?
Der Vorteil der illegalen Märkte besteht in ihrer Stabilität. Denn anders als bei legalen Waren, werden sie nicht an der Börse gehandelt. Anders als der Baumwollfarmer muss der Kokabauer nicht fürchten, nur ein Drittel des letzten Betrages für seine Ernte zu bekommen, weil der Kurs an der WallStreet gefallen ist.
Vgl. mit Lebensmitteln sind die Preise extrem stabil.
sagista: Also befürwortest du, dass die USA das afghanische Opium ankaufen soll, um die afghanische Wirtschaft zu stärken, und anschließend das Zeug an seine Bürger verkaufen soll? Sauberes Heroin oder Opium mag zwar 'besser' sein als der Straßendreck, aber Drogen mit verheerenden Auswirkungen wäre auch das.
Baltusius: Ist so nicht ganz richtig, die größten gesundheitlichen Gefahren gehen in der Praxis von den Streckmitteln und dem Fix-Prozedere aus, weniger unmittelbar vom Heroin selber. Sonst gäbs Keith Richards auch nicht mehr: Der konnte sich sauberen Stoff und frische Spritzen leisten.
Die Nachfrage ist sowieso da, dann ist es doch besser, der Staat gibt es kontrolliert ab, verdient noch Geld (oder auch nicht, dafür dann keine Beschaffungskriminalität) die Junkies sind gesünder und die Straßen sauberer. Und vor allem fällt ein Milliardengeschäft der Mafia dann ins Wasser.
Das heißt ja nicht, dass der Staat seine Bürger zum Konsum animieren soll, falls du das so aufgefasst hast. Ich will hier auch ganz sicher nicht Heroinkonsum bagatellisieren, immerhin gibt es unzweifelhaft eine schnell erreichbare letale Dosis und ein hohes Suchtpotenzial.
sagista: Die Gefahr durch Streckmittel und verunreinigte Spritzen und die Gefahr durch Drogen sind zwei verschiedene Aspekte, denn auch reinstes Heroin macht sehr schnell abhängig und ist gefährlich.
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Re: Legalisierung von Drogen
Wir reden nicht nur über Heroin. Wenn alle Drogen legalisiert werden, kann es sehr gut sein, dass die allgemeine Hemmschwelle diese auszuprobieren geringer wird.Eulenspiegel hat geschrieben: Oder kennst du jemanden, der kein Heroin nimmt, weil es illegal ist, der es aber sofort ausprobieren wollte, wäre es legal?
Re: Legalisierung von Drogen
Also Sachen, an denen man in absehbarer Zeit abkrepelt oder die Beschaffungskriminalität wie Sau hervorbringen, ... würde ich nie und nimmer legalisieren.
Bei Alkohol kann man ja noch davon ausgehen, dass der normale Konsument nicht automatisch zum Spritter wird. Und bei Tabak kriegt man keinen Herzklapps, wenn man ihn nicht konsumiert. Ich finde schon, dass man unterscheiden muss.
"Gras" würde ich allerdings legalisieren. Wobei ich allerdings nicht weiß, was mit "scharfen Konsumenten" passiert. - Edit: Die "de-facto"-Legalisierung ist ja aber ohnehin gediehen.
Bei Alkohol kann man ja noch davon ausgehen, dass der normale Konsument nicht automatisch zum Spritter wird. Und bei Tabak kriegt man keinen Herzklapps, wenn man ihn nicht konsumiert. Ich finde schon, dass man unterscheiden muss.
"Gras" würde ich allerdings legalisieren. Wobei ich allerdings nicht weiß, was mit "scharfen Konsumenten" passiert. - Edit: Die "de-facto"-Legalisierung ist ja aber ohnehin gediehen.
Zuletzt geändert von Poliziano am 24.10.2011 23:20, insgesamt 2-mal geändert.
- Salix Lowanger
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Re: Legalisierung von Drogen
Gerade Alkohol wird schon durch die Werbung verharmlost. Alkohol hat langfristig deutlich schlimmere Konsequenzen und Risiken als zB THC9 (also Marihuana bzw. Haschisch). Die Grenzen zur Abhängigkeit (und auch die einzelnen Abhängigkeitsformen selbst) sind bei Alkohol sehr fließend.Poliziano hat geschrieben:Bei Alkohol kann man ja noch davon ausgehen, dass der normale Konsument nicht automatisch zum Spritter wird.
Erstens sind durchaus Dinge legal, die in kürzester Zeit schwere körperliche Schäden verursachen. Was glaubst du, wie Klebstoff schnüffeln entstanden ist? Und es ist überhaupt kein Problem, so viel Ibuprofen zu kaufen, um sich eine Dosis zu geben, dass in kurzer Zeit der Magen buchstäblich blutet.Also Sachen, an denen man in absehbarer Zeit abkrepelt oder die Beschaffungskriminalität wie Sau hervorbringen, ... würde ich nie und nimmer legalisieren.
Zweitens ist ein Stoff, der neu auf den Markt kommt, erst einmal legal. Wie hieß dieses Modeduftkraut vor ein paar Jahren doch gleich, was von der Wirkung deutlich schlimmer als Marihuana war?
Die Aufklärung müsste besser werden, wenn diese Stoffe legal erhältlich wären. Ich meine, es ist auch kein Problem, sich mit ner Kappe Haushaltsreiniger zu vergiften, trotzdem tun das die wenigsten. Aber es ist allemal besser, das Strecken der bewusstseinändernden Stoffe zu unterbinden.
Ein Freund von mir arbeitet beim Hanfverband. Du ahnst nicht, was denen von Labors schon für Streckmittel berichtet wurden, die diese in Marihuana gefunden haben: geschredderte CDs, Bleikügelchen, Zucker... Crack ist übrigens auf diese Methode entstanden: Da hatte jemand die Idee, Kokain mit Backpulver zu strecken. Da ist es mir deutlich lieber, man kriegt das Zeugs legal in Apotheken, als dass eine neue Droge auf den Markt kommt, die durch ein Streckmittel eine chemische Veränderung hervor bringt, so dass sie legal (und deutlich gefährlicher als die ursprüngliche Droge) ist. Dann hätte auch so ein "neues Kraut" weniger Chancen auf Missbrauch: Wenn ich meinen Stoff, den ich kenne, legal bekomme, muss ich nicht auf legalen Ersatz ausweichen, der mich vielleicht deutlich schneller dahin rafft.
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Re: Legalisierung von Drogen
Ich sehe es ähnlich wie Poliziano. Haschisch und Marihuana sollte meiner Meinung nach ruhig legalisiert werden, die davon ausgehende Gesundheitsgefährdung und das Abhängigkeitspotential würde ich eher als gering einstufen. Ich kann da aus eigener Erfahrung berichten, da ich in meiner Jugend dem Joint durchaus freundlich zugetan war.
Aber das Argument von Baltusius, harte Drogen zu legalisieren folgte aus der Diskussion um den afghanischen Mohn, der leider der Exportschlager Nr.1 Afghanistans ist und wie man erreichen kann, dass die Bauern dort lieber Weizen und keinen Mohn anbauen. Eine Legalisierung harter Drogen (Opiate) durch den Ankauf des Mohns durch westliche Staaten würde das kontakarieren und in Folge dessen würde natürlich noch mehr Mohn angebaut werden und noch mehr Opiate auf die Märkte geschwemmt werden. Deswegen halte ich es nachwievor für etwas naiv anzunehmen, mit einer Legalisierung positive Ergebnisse zu erreichen, genausowenig wie ich annehme, dass man der Mafia die Kontrolle über das Geschäft entreißen könnte.
Ich denke nämlich schon, dass eine Legalisierung harter Drogen zu einer Steigerung des Konsums gerade bei jüngeren Menschen führen wird. Heute ist es ja so, dass man, selbst wenn man Koks oder Heroin kaufen möchte, nur so zum ausprobieren, illegale Pfade beschreiten müßte. Das schreckt schon einmal viele ab, auch natürlich aus Angst, irgendwelchen Mist angedreht zu bekommen.
Über eine Entkriminalisierung von Junkies könnte man sicher nachdenken, aber eine Legalisierung harter Drogen ist definitiv der falsche Weg. Wie man dieses Problem lösen kann weiß ich allerings auch nicht.
@Salix: Eine Abgabe reiner Drogen kann jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und im Rahmen einer Therapie erfolgen. Gäbe es in der Apotheke eine Ladung Koks für 2,50 Euro ohne irgendwelche Begleitmaßnahmen würde ich gravierende Folgen befürchten.
Aber das Argument von Baltusius, harte Drogen zu legalisieren folgte aus der Diskussion um den afghanischen Mohn, der leider der Exportschlager Nr.1 Afghanistans ist und wie man erreichen kann, dass die Bauern dort lieber Weizen und keinen Mohn anbauen. Eine Legalisierung harter Drogen (Opiate) durch den Ankauf des Mohns durch westliche Staaten würde das kontakarieren und in Folge dessen würde natürlich noch mehr Mohn angebaut werden und noch mehr Opiate auf die Märkte geschwemmt werden. Deswegen halte ich es nachwievor für etwas naiv anzunehmen, mit einer Legalisierung positive Ergebnisse zu erreichen, genausowenig wie ich annehme, dass man der Mafia die Kontrolle über das Geschäft entreißen könnte.
Ich denke nämlich schon, dass eine Legalisierung harter Drogen zu einer Steigerung des Konsums gerade bei jüngeren Menschen führen wird. Heute ist es ja so, dass man, selbst wenn man Koks oder Heroin kaufen möchte, nur so zum ausprobieren, illegale Pfade beschreiten müßte. Das schreckt schon einmal viele ab, auch natürlich aus Angst, irgendwelchen Mist angedreht zu bekommen.
Über eine Entkriminalisierung von Junkies könnte man sicher nachdenken, aber eine Legalisierung harter Drogen ist definitiv der falsche Weg. Wie man dieses Problem lösen kann weiß ich allerings auch nicht.
@Salix: Eine Abgabe reiner Drogen kann jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und im Rahmen einer Therapie erfolgen. Gäbe es in der Apotheke eine Ladung Koks für 2,50 Euro ohne irgendwelche Begleitmaßnahmen würde ich gravierende Folgen befürchten.
Re: Legalisierung von Drogen
Wollte mich in dem Thread auch gar nicht groß geäußert haben.Salix Lowanger hat geschrieben:(...) Du ahnst nicht, was (...)
Ich gehöre zu den Spießern, deren Erfahrung sich darauf beschränkt, dass ... in einer Gruppe mal abends niemand mehr dem Tischgespräch folgen konnte oder in geselliger Runde das allgemeine Plaudern den inhaltlichen Zusammenhang verlor, usw. Evtl. hat noch mal ein McDonalds-Mitarbeiter in der Begegnung zu später Stunde einschlägige Eindrücke gehabt. Das wäre aber drogenmäßig schon alles.
Und was für ein Zeug noch so in der Welt denkbar ist oder existiert, - ok, das weiß ich alles nicht.
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Re: Legalisierung von Drogen
Jegliche Art von Drogen gehören meiner Meinung nach legalisiert - wer sie will bekommt sie eh, daher bringen Vorschriften an diesem Punkt genau nichts. Man muss lediglich aufklären - damit ist mMn die Pflicht des Gesetzgebers erfüllt.
Außerdem stelle man sich einmal eine absolut drogenfreie (wie auch immer man die Droge als Solche definiert) vor ... quasi eine kunstfreie Welt ... pfff ... das kanns auch nicht sein, oder?
Außerdem stelle man sich einmal eine absolut drogenfreie (wie auch immer man die Droge als Solche definiert) vor ... quasi eine kunstfreie Welt ... pfff ... das kanns auch nicht sein, oder?
Re: Legalisierung von Drogen
Wie toll die Aufklärung funktioniert sieht man ja am Zigarettenkonsum. Jeder Dödel weiß, dass Rauchen schädlich ist und abhängig macht, dennoch rauchen viele Idioten. Ich bin einer von ihnen und tue es trotzdem.Zornbold hat geschrieben:Jegliche Art von Drogen gehören meiner Meinung nach legalisiert - wer sie will bekommt sie eh, daher bringen Vorschriften an diesem Punkt genau nichts. Man muss lediglich aufklären - damit ist mMn die Pflicht des Gesetzgebers erfüllt.
Wie genau soll denn eine Legalisierung aussehen? Sollen dann Koks, LSD, Heroin frei am Kiosk oder in der Apotheke verkauft werden? Wenn ja, zu welchem Preis? Schließlich muss der Preis ja niedrig sein, da sonst die Mafia mit dem gepanschten Zeug die Standardpreise unterbieten würde.
Interessanter Gedanke.Zornbold hat geschrieben:Außerdem stelle man sich einmal eine absolut drogenfreie (wie auch immer man die Droge als Solche definiert) vor ... quasi eine kunstfreie Welt ... pfff ... das kanns auch nicht sein, oder?
Wie genau hat man sich das vorzustellen, zumal nie von einer absolut drogenfreien Welt (?) geredet wurde.
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Re: Legalisierung von Drogen
Mal die Fragen: Seit wann rauchst du, und warum hast du damit angefangen? Hättest du auch angefangen, wenn die Folgen so drastisch wie bei Heroin oder Crack wären? Ich denke, Alkohol und Zigaretten funktionieren vor allem, weil die kurz- und mittelfristigen Folgen eher vernachlässigbar im Vergleich zu Heroin, Crack und Amphetaminen sind.Wie toll die Aufklärung funktioniert sieht man ja am Zigarettenkonsum. Jeder Dödel weiß, dass Rauchen schädlich ist und abhängig macht, dennoch rauchen viele Idioten. Ich bin einer von ihnen und tue es trotzdem.
Naja, Kokain ist zB ohnehin eine Droge bei Leuten, die wirklich Geld haben. Also, ich denke, dass sich gar nicht so wahnsinnig viel ändern würde, wenn man die Preise in etwa so lassen würde, wie sie jetzt sind. Die wenigsten Drogen haben momentan einen hohen Reinheitsgrad, und das ist momentan auch eine Gefahr für Konsumenten: Einige von ihnen sind an eine sehr niedrige Reinheit gewohnt. Plötzlich bekommen sie höhere Reinheit, ohne das zu wissen und *peng* war die Dosis dadurch zu hoch.@Salix: Eine Abgabe reiner Drogen kann jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und im Rahmen einer Therapie erfolgen. Gäbe es in der Apotheke eine Ladung Koks für 2,50 Euro ohne irgendwelche Begleitmaßnahmen würde ich gravierende Folgen befürchten.
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Re: Legalisierung von Drogen
Oh, vertiefte Kenntnisse ...Salix Lowanger hat geschrieben:(...) Also, ich denke, dass sich gar nicht so wahnsinnig viel ändern würde, wenn man die Preise in etwa so lassen würde, wie sie jetzt sind.
@Thread: Lasst Euch im Fortgang des Threads nicht abhalten. Nur ein scherzafter Einwurf.
Re: Legalisierung von Drogen
Ich habe meine erste Zigarette mit 13 geraucht. Ich fands halt irgendwie cool. Ein Gruppenzwang bestand damals nicht. An die erste Zigarette kann ich mich noch gut erinnern, wenn es dich interessiert erzähle ich dir gern, wie es dazu kam. Ich habe zwischendurch immer mal wieder aufgehört, aber seit einigen Jahren rauche ich durchgehend.Salix Lowanger hat geschrieben:Mal die Fragen: Seit wann rauchst du, und warum hast du damit angefangen?
Schwer zu sagen, wahrscheinlich nicht, zumal ich nicht gewusst hätte, wie ich an so ein Zeug rankommen soll. Ich sag es mal so, ich habe mir schon nach meinem ersten Joint mit 14 gesagt, dass ich niemals harte Drogen auch nur anrühren möchte und damit bin ich bis heute gut gefahren.Salix Lowanger hat geschrieben:Hättest du auch angefangen, wenn die Folgen so drastisch wie bei Heroin oder Crack wären?
Das ist mit Sicherheit richtig, aber man sollte nie die Gruppendynamik vergessen und wie sie auf Leute wirkt, die vielleicht weniger stabil sind, als ich es damals (und heute) war.Salix Lowanger hat geschrieben:Ich denke, Alkohol und Zigaretten funktionieren vor allem, weil die kurz- und mittelfristigen Folgen eher vernachlässigbar im Vergleich zu Heroin, Crack und Amphetaminen sind.
Das würde einer Legalsierung ja eher widersprechen. Aber ich würde gern beim Preis vielleicht und vielleicht vom Koks weggehen und mich dem Heroin zuwenden. Nun habe ich keine Ahnung, wie teuer ein Schuss ist, aber wenn man das legalisieren möchte müßte man ja auch einen Preis festlegen.Naja, Kokain ist zB ohnehin eine Droge bei Leuten, die wirklich Geld haben. Also, ich denke, dass sich gar nicht so wahnsinnig viel ändern würde, wenn man die Preise in etwa so lassen würde, wie sie jetzt sind. Die wenigsten Drogen haben momentan einen hohen Reinheitsgrad, und das ist momentan auch eine Gefahr für Konsumenten: Einige von ihnen sind an eine sehr niedrige Reinheit gewohnt. Plötzlich bekommen sie höhere Reinheit, ohne das zu wissen und *peng* war die Dosis dadurch zu hoch.
Generell wäre es hilfreich, wenn Legalisierungsbefürworter einmal konkretisieren würden, wie sie sich eine Legalisierung harter Drogen genau vorstellen.
Re: Legalisierung von Drogen
Undenkbar, oder?sagista hat geschrieben:Generell wäre es hilfreich, wenn Legalisierungsbefürworter einmal konkretisieren würden, wie sie sich eine Legalisierung harter Drogen genau vorstellen.
Also als ich zur Schule ging, war so die Message etwa: "Leute, passt auf: Jede Gesellschaft hat anerkannte Drogen." Und der Nachsatz des postmodernen Standard-Gesellschaftswissenschaftenlehrers war praktisch: "Formell bin ich jetzt mal gegen Joints, etc. Aber zwischen den Zeilen sei gesagt: Gerade ist unsere Gesellschaft und Gesetzgebung nicht ganz up-to-date."
Damit ist doch praktisch gesagt (worden): "Bei den laschen Sachen ist es nur eine Frage der Etabliertheit von dem Zeug." - Das muss man doch trennen von den Drogen, die sozusagen echt und dabei auch absehbar Schaden machen.
Zuletzt geändert von Poliziano am 25.10.2011 01:01, insgesamt 1-mal geändert.
- Theaitetos
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Re: Legalisierung von Drogen
Das Gute am Zusammenbruch des transatlantischen Großbankensystems ist auch, dass man damit rechnen kann, dass die Geldwäschelogistik hinter Drogengeschäften starken Schaden nimmt und Drogen damit in Zukunft viel schwerer verfügbar werden.
Mein Matheprof meinte auch einmal "Wer sich wirklich multidimensionale Vektorräume vorstellen kann, braucht diese billige Chemie nicht mehr."
Mein Matheprof meinte auch einmal "Wer sich wirklich multidimensionale Vektorräume vorstellen kann, braucht diese billige Chemie nicht mehr."
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Re: Legalisierung von Drogen
Wo er Recht hat.. mir schwirrt da regelmäßig der Kopf.Theaitetos hat geschrieben: Mein Matheprof meinte auch einmal "Wer sich wirklich multidimensionale Vektorräume vorstellen kann, braucht diese billige Chemie nicht mehr."
Ansonsten bin ich, auch als Mitglied der Piraten, völlig für eine Legalisierung der harmloseren Drogen.
Der Mensch als solches muss ab einem gewissen Alter nichtmehr vor sich selbst beschützt werden, er ist ein mündiger Bürger, der selbst entscheiden sollte, ob er sich kapput macht, oder nicht.
- Theaitetos
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Re: Legalisierung von Drogen
Da schon der Verzehr von Tieren und tierischen Lebensmitteln derart auf die Unwissenheit der Konsumenten angewiesen ist, kann dieses Argument bezüglich des Konsums psychotroper Chemikalien nicht Ernst genommen werden: Denn auch von einem mündigen Bürger kann und darf man keine Omniszienz erwarten.Calomiriel hat geschrieben:Der Mensch als solches muss ab einem gewissen Alter nichtmehr vor sich selbst beschützt werden, er ist ein mündiger Bürger, der selbst entscheiden sollte, ob er sich kapput macht, oder nicht.
Der mündige Bürger wählt seine Regierung nämlich auch aus dem Bedürfnis heraus, dass die derart legitimierten staatlichen Systeme ihn und die Gesellschaft vor Bedrohungen und Gefahren schützen, derer er sich selbst nicht bewusst ist oder sich nicht erwehren kann. Die wenigsten Menschen hierzulande haben die entsprechende Bildung in neuroendokrinologischen Bereichen, um tatsächlich eine fundierte Entscheidung über Drogenkonsum treffen zu können. Ziel des verantwortungsvollen Staates darf es daher nicht sein der gegenwärtigen (unzureichend gebildeten) Mehrheit nach dem Munde zu reden, sondern im Interesse aller (auch zukünftiger Generationen) wissenschaftliche Erkenntnisse und Expertise zur Grundlage für entsprechende Entscheidungen zu nehmen.
Das wäre sonst in etwa so, als würde man generell polybromierte Biphenyle legalisieren und dem einzelnen Käufer/Konsumenten dann die Entscheidung überlässt, ob er sich entsprechende Geräte zulegt mit der Behauptung "wenn er mündig ist, muss er selbst wissen was er tut" (RoHS).
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Re: Legalisierung von Drogen
Tut mir leid, aber das ist totaler Mumpitz.Zornbold hat geschrieben:Jegliche Art von Drogen gehören meiner Meinung nach legalisiert - wer sie will bekommt sie eh, daher bringen Vorschriften an diesem Punkt genau nichts. Man muss lediglich aufklären - damit ist mMn die Pflicht des Gesetzgebers erfüllt.
Außerdem stelle man sich einmal eine absolut drogenfreie (wie auch immer man die Droge als Solche definiert) vor ... quasi eine kunstfreie Welt ... pfff ... das kanns auch nicht sein, oder?
Mal angenommen, es gibt demnächst Heroin an jeder Tankstelle: Das Ganze hätte den einzigen Vorteil, dass Koma-Saufen dann vielleicht out wäre - stattdessen würden die ganzen 15jährigen mit 'ner Spritze im Arm irgendwo auf dem Bahnhofsklo aufwachen (oder eben nicht mehr).
Dass Aufklärung nicht funktioniert, sieht man ja.
Und dass Drogen essentielle Voraussetzung für Kunst seien...
Ich habe lange nicht mehr so gut gelacht und an der Schulbildung unserer Gesellschaft gezweifelt wie neulich, als ich vom Drogen-Legalisierungs-Plan der Linken las. -.-
MfG,
Olvir Albruch
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Re: Legalisierung von Drogen
Nur so als kleiner Einwurf: Ich hab' mal in einer Apotheke gearbeitet. Kokain stand in der Preisliste unseres Lieferanten, kostete im Einkauf etwa 10 Euro/Gramm. Ich tippe mal drauf, dass das ziemlich rein ist. Capsaicin kostete 100 (das hab' ich eigentlich gesucht, aber Cocainum ist mir zuerst untergekommen).
"Eigentlich wäre <X> sehr <Y>, nur man hat daraus nichts gemacht" ist glaube ich die Quintessenz von DSA.
Re: Legalisierung von Drogen
Im Prinzip stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass jeder sein Leben zumindest soweit selbst bestimmen sollte, wie er damit niemand anderen ins Gehege kommt. Entsprechend war mein erster Gedanke auch lange, dass ich der Meinung bin erwachsene Menschen sollten das Recht haben mit ihrem Körper anzufangen was immer sie wollen. Zu Ende gedacht muss man dann aber auch noch anhängen: ... und solange sie bei einem dann selbstverschuldeten Sturz ins Elend der Gesellschaft freiwillig nicht zur Last fallen werden.
Hier fängt mein Problem dann aber an: Stelle ich mir ein Gesellschaft vor, die dem Einzelnen wirklich die absoluten Rechte über sich lässt und ihn dann in Folge aber auch alleine im eigenen selbstverschuldeten Leid lässt, dann möchte ich in einer solchen nicht leben. Gesteht man aber auch Menschen, die selbstverschuldet in Not geraten, zu dennoch in einem gewissen Maße Hilfe der Gesellschaft zu bekommen (was in meinen Augen wünschenswert ist), dann finde ich es nur recht und billig wenn ein Staat versucht Wege, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ins Elend führen, zu unterbinden.
Klar ist, dass eine Regelung, die hierbei nicht hilft sinnlos ist. Aber die Argumentation der Linken geht in meinen Augen nicht weit genug. Die Frage, ob Gesetze hier helfen können, muss mindestens um die Frage erweitert werden, inwieweit die Gesetze die Sicht der Gesellschaft widerspiegeln. Ein Gesetz, das gesellschaftlich zu großen Teilen nicht akzeptiert wird wird weniger effektiv sein als ein solches, da es wird. Das Haschisch-Verbot ist deswegen in Teilen wenig effektiv, weil in weiten Teilen der Gesellschaft wenn ich das richtig sehe, der Haschisch-Konsum als ähnlich oder nur wenig mehr gefährlich wie der Alkohol-Konsum gesehen wird. Deswegen wird dann da auch gerne mal drüber weggesehen. Bei harten Drogen sehe ich es momentan anders: Das ist die Gesellschaft mehrheitlich gegen eine Freigabe und der Verkauf und Konsum ist weiterhin in der Regel auch gesellschaftlich geächtet.
Jetzt kann man die Frage stellen, ob diese Ächtung alleine nicht bereits ausreicht. Ich denke nicht. Die Gesetze zumindest gegen Dealer sind nötig, damit diese auch dingfest gemacht werden können. Ich habe nicht das Gefühl, dass in Deutschland die Drogen-Mafia schalten und walten kann wie sie will, was ich gut finde und was in meinen Augen dem Zusammenspiel aus Gesetzen und gesellschaftlicher Ächtung zu verdanken ist. Desweiteren könnte (nicht muss, aber ich sehe da eine reale Gefahr) eine Freigabe auf Dauer die gesellschaftliche Ächtung dieser Substanzen schwächen, was dann doch zu mehr Konsum führen würde.
Pointiert gesagt: Eine Haschisch-Freigabe würde wegen gesellschaftlich tolerierter Unterlaufung vrtmutlich deutlich weniger ändern, als eine Freigabe harter Drogen, da hier die Gesetze in meinen Augen (noch) greifen.
Und Olvirs Einwurf ist auch wichtig: Eine Freigabe für Erwachsene senkt auch für Jugendliche und Kinder die Schwelle massiv. Das wäre in meinen Augen dann wirklich fatal.
Hier fängt mein Problem dann aber an: Stelle ich mir ein Gesellschaft vor, die dem Einzelnen wirklich die absoluten Rechte über sich lässt und ihn dann in Folge aber auch alleine im eigenen selbstverschuldeten Leid lässt, dann möchte ich in einer solchen nicht leben. Gesteht man aber auch Menschen, die selbstverschuldet in Not geraten, zu dennoch in einem gewissen Maße Hilfe der Gesellschaft zu bekommen (was in meinen Augen wünschenswert ist), dann finde ich es nur recht und billig wenn ein Staat versucht Wege, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ins Elend führen, zu unterbinden.
Klar ist, dass eine Regelung, die hierbei nicht hilft sinnlos ist. Aber die Argumentation der Linken geht in meinen Augen nicht weit genug. Die Frage, ob Gesetze hier helfen können, muss mindestens um die Frage erweitert werden, inwieweit die Gesetze die Sicht der Gesellschaft widerspiegeln. Ein Gesetz, das gesellschaftlich zu großen Teilen nicht akzeptiert wird wird weniger effektiv sein als ein solches, da es wird. Das Haschisch-Verbot ist deswegen in Teilen wenig effektiv, weil in weiten Teilen der Gesellschaft wenn ich das richtig sehe, der Haschisch-Konsum als ähnlich oder nur wenig mehr gefährlich wie der Alkohol-Konsum gesehen wird. Deswegen wird dann da auch gerne mal drüber weggesehen. Bei harten Drogen sehe ich es momentan anders: Das ist die Gesellschaft mehrheitlich gegen eine Freigabe und der Verkauf und Konsum ist weiterhin in der Regel auch gesellschaftlich geächtet.
Jetzt kann man die Frage stellen, ob diese Ächtung alleine nicht bereits ausreicht. Ich denke nicht. Die Gesetze zumindest gegen Dealer sind nötig, damit diese auch dingfest gemacht werden können. Ich habe nicht das Gefühl, dass in Deutschland die Drogen-Mafia schalten und walten kann wie sie will, was ich gut finde und was in meinen Augen dem Zusammenspiel aus Gesetzen und gesellschaftlicher Ächtung zu verdanken ist. Desweiteren könnte (nicht muss, aber ich sehe da eine reale Gefahr) eine Freigabe auf Dauer die gesellschaftliche Ächtung dieser Substanzen schwächen, was dann doch zu mehr Konsum führen würde.
Pointiert gesagt: Eine Haschisch-Freigabe würde wegen gesellschaftlich tolerierter Unterlaufung vrtmutlich deutlich weniger ändern, als eine Freigabe harter Drogen, da hier die Gesetze in meinen Augen (noch) greifen.
Und Olvirs Einwurf ist auch wichtig: Eine Freigabe für Erwachsene senkt auch für Jugendliche und Kinder die Schwelle massiv. Das wäre in meinen Augen dann wirklich fatal.
- der.maekkel
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Re: Legalisierung von Drogen
Das Problem ist ja nicht nur Gesetzgebung, sondern auch die Gesellschaft.
Alkohol: führt erst mit schwerer Sucht zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. Die Belastung sozioeconomischen Belastungen sind aber gewaltig, von den ganzen alkoholinduzierten verkehrstoten erst gar nicht zu reden. Aber man muss auch davon reden wie stark Alkohol verbreitet ist und wie intensiv es verbreitet ist. Immerhin ist der seit den 50er Jahren der Usus zurückgegangen, bei mittaglichen Pausen oder schlichten Treffen sich nen kurzen zu "gönnen".
Haschisch: Das Bild hat sich stark geweitet. Die meisten Leute die ich noch meiner Jugendzeit kenne und die teilweise intensive Nutzer waren, haben meist ihren Konsum stark eingegrenzt oder sogar ganz aufgegeben. Problematisch ist tatsächlich die immernoch mafiösen Strukturen der Branche. In den Niederlanden waren zumindest die Studenten die ich kennenlerne dem Zeug stärker abgeneigt als hier. Durch die Legalisierung und die Millionen Drogentouristen ist der Coolnessfaktor arg gesunken.
Harte Drogen:
LSD: Das Verbot von LSD und anderer psychotroper Substanzen hat eher christlich-kulturelle Gründe. Medizinisch gesehen besteht die Gefahr dauerhafter psyschicher Veränderungen(insbes. bei falscher Anwendung), Suchtgefahr ist niedriger als bei Marihuana. In ländern in denen Drogen quasi freiverkäuflich sind, stellt LSD dar. Es besteht aber dafür eine sehr niedrige Experimentationsschwelle.
Heroin: hochgradig Suchterzeugend und das bei der ersten Anwendung - und hier liegt das Kernproblem. Hier wäre eine Legaisierung bzw. Staatskontrolle über den Markt wohl gut für die Suchttherapie und eine Trockenlegen des Schwarzmarktes. hochprobelamtisch ist jedoch durch die starken Entzugssymptome und Suchtdruck die Neigung zur Polytoxikomanie. Heroinsüchtige neigen größtenteils stark zu Verwahrlosung, da selbst wenn sie nicht aufgrund Geldmangels sozial absteigen - stark handlungsunfähig werden.
Amphetaminen: Auch der kleine Bruder von Kokain genannt. Die ehemalige Soldatendroge, da sie Leistungsfähigkeit über Hunger und Erschöpfung hinaus verspricht. Heute als Durchtanz-, Euphorie-, Abnehm- und "Pauker"droge verbreitet. Durch die gesellschaftlich teils als sehr positiv wahrgenommen Effekte: (Leisteungssteigerung) sehr hohe Wiederholungsgefahr, da durch das übersteigerte Selbstwertgefühl - das Drogenfreie Ich zur Depression neigt.
Kokain: Bei Kokain besteht die Gefahr zum einen im hohen suchtpotenzial und dem schleichendem psychosozialem Verfall. Nicht umsonst wird Kokain gerne von anführer von höchstbrutalen Gangs und Kindersoldaten benutzt um "moralische" Schranken zu überwinden. Hier sehe ich persönlich auch die größte Gefahr der Legalsierung. Da man insbesondere im Gegensatz zu Heroin von einem enorem Neugierkonsum sprechen muss, der dann sehr häufig zur Sucht führt. In meinem einjährigen Aufenthalt in Südamerika habe ich das beorbchten können. Dort konsumieren in so manchen Clubs 1/3 der Leute Kokain. Disco-Vergewaltigung MIT Publikum sind dort erschreckend häufig, die Täter kennen oft keine Reue aufgrund ihres übertsteigerten Selbstbewußtseins. Auch ist Kokain auch hier in der BRD kein "Yuppiepulver" mehr. Sondern in allen Schichten vertreten. Senkende Preise habe bei Kokain für einen starken Konsumanstieg gesorgt.
Alkohol: führt erst mit schwerer Sucht zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. Die Belastung sozioeconomischen Belastungen sind aber gewaltig, von den ganzen alkoholinduzierten verkehrstoten erst gar nicht zu reden. Aber man muss auch davon reden wie stark Alkohol verbreitet ist und wie intensiv es verbreitet ist. Immerhin ist der seit den 50er Jahren der Usus zurückgegangen, bei mittaglichen Pausen oder schlichten Treffen sich nen kurzen zu "gönnen".
Haschisch: Das Bild hat sich stark geweitet. Die meisten Leute die ich noch meiner Jugendzeit kenne und die teilweise intensive Nutzer waren, haben meist ihren Konsum stark eingegrenzt oder sogar ganz aufgegeben. Problematisch ist tatsächlich die immernoch mafiösen Strukturen der Branche. In den Niederlanden waren zumindest die Studenten die ich kennenlerne dem Zeug stärker abgeneigt als hier. Durch die Legalisierung und die Millionen Drogentouristen ist der Coolnessfaktor arg gesunken.
Harte Drogen:
LSD: Das Verbot von LSD und anderer psychotroper Substanzen hat eher christlich-kulturelle Gründe. Medizinisch gesehen besteht die Gefahr dauerhafter psyschicher Veränderungen(insbes. bei falscher Anwendung), Suchtgefahr ist niedriger als bei Marihuana. In ländern in denen Drogen quasi freiverkäuflich sind, stellt LSD dar. Es besteht aber dafür eine sehr niedrige Experimentationsschwelle.
Heroin: hochgradig Suchterzeugend und das bei der ersten Anwendung - und hier liegt das Kernproblem. Hier wäre eine Legaisierung bzw. Staatskontrolle über den Markt wohl gut für die Suchttherapie und eine Trockenlegen des Schwarzmarktes. hochprobelamtisch ist jedoch durch die starken Entzugssymptome und Suchtdruck die Neigung zur Polytoxikomanie. Heroinsüchtige neigen größtenteils stark zu Verwahrlosung, da selbst wenn sie nicht aufgrund Geldmangels sozial absteigen - stark handlungsunfähig werden.
Amphetaminen: Auch der kleine Bruder von Kokain genannt. Die ehemalige Soldatendroge, da sie Leistungsfähigkeit über Hunger und Erschöpfung hinaus verspricht. Heute als Durchtanz-, Euphorie-, Abnehm- und "Pauker"droge verbreitet. Durch die gesellschaftlich teils als sehr positiv wahrgenommen Effekte: (Leisteungssteigerung) sehr hohe Wiederholungsgefahr, da durch das übersteigerte Selbstwertgefühl - das Drogenfreie Ich zur Depression neigt.
Kokain: Bei Kokain besteht die Gefahr zum einen im hohen suchtpotenzial und dem schleichendem psychosozialem Verfall. Nicht umsonst wird Kokain gerne von anführer von höchstbrutalen Gangs und Kindersoldaten benutzt um "moralische" Schranken zu überwinden. Hier sehe ich persönlich auch die größte Gefahr der Legalsierung. Da man insbesondere im Gegensatz zu Heroin von einem enorem Neugierkonsum sprechen muss, der dann sehr häufig zur Sucht führt. In meinem einjährigen Aufenthalt in Südamerika habe ich das beorbchten können. Dort konsumieren in so manchen Clubs 1/3 der Leute Kokain. Disco-Vergewaltigung MIT Publikum sind dort erschreckend häufig, die Täter kennen oft keine Reue aufgrund ihres übertsteigerten Selbstbewußtseins. Auch ist Kokain auch hier in der BRD kein "Yuppiepulver" mehr. Sondern in allen Schichten vertreten. Senkende Preise habe bei Kokain für einen starken Konsumanstieg gesorgt.
Re: Legalisierung von Drogen
Das Handlungsunfähig und der Geldmangel bezieht sich aber nur auf alles was nicht mit der Droge zutun hat. Für seine Droge hat ein Süchtiger sehr viel Energie.der.maekkel hat geschrieben: Heroin: hochgradig Suchterzeugend und das bei der ersten Anwendung - und hier liegt das Kernproblem. [...] da selbst wenn sie nicht aufgrund Geldmangels sozial absteigen - stark handlungsunfähig werden.
Haschisch halte ich für bei weitem nicht so harmlos wie es dargestellt wird.
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Re: Legalisierung von Drogen
Haschisch selbst erzeugt keine körperliche Abhängigkeit und verursacht deutlich weniger körperliche Schäden als Zigaretten oder Alkohol. Beispielsweise kann sich ein Mensch durch normalen Konsum (Haschischkekse oder Joints) keine Überdosis THC zuführen. (Vgl. Wikipedia-Artikel THC).Leta hat geschrieben:Haschisch halte ich für bei weitem nicht so harmlos wie es dargestellt wird.
@der.maekkel:
Da fehlt mir ein Akkusativobjekt: Was stellt LSD in diesen Ländern dar?In ländern in denen Drogen quasi freiverkäuflich sind, stellt LSD dar.
Ansonsten ist dein Post sehr interessant; speziell der Kokainabschnitt. Besonders der Abschnitt hat mich verblüfft:
Gibt's da Untersuchungen, wie viele der Täter tatsächlich unter Kokaineinfluss gehandelt haben? Mich würde auch interessieren, wie sehr die Polizei dort allgemein Vergewaltigungsanzeigen nachgeht. Wenn das nämlich eher marginal passiert, könnte die Ursache dafür auch in der offenbar fehlenden gesellschaftlichen Ächtung von Vergwaltigung liegen. Nicht jede scheußliche Tat ist auf Drogenmißbrauch zurückzuführen.In meinem einjährigen Aufenthalt in Südamerika habe ich das beorbchten können. Dort konsumieren in so manchen Clubs 1/3 der Leute Kokain. Disco-Vergewaltigung MIT Publikum sind dort erschreckend häufig, die Täter kennen oft keine Reue aufgrund ihres übertsteigerten Selbstbewußtseins.
@Salaza:
Sehr guter Beitrag! Ich muss zugeben, dass ich mir über diesen Punkt noch keine Gedanken gemacht habe:
Insofern muss ich den Punkt erst mal für mich "verarbeiten". Danke für's Anstupsen zum Nachdenken!Stelle ich mir ein Gesellschaft vor, die dem Einzelnen wirklich die absoluten Rechte über sich lässt und ihn dann in Folge aber auch alleine im eigenen selbstverschuldeten Leid lässt, dann möchte ich in einer solchen nicht leben. Gesteht man aber auch Menschen, die selbstverschuldet in Not geraten, zu dennoch in einem gewissen Maße Hilfe der Gesellschaft zu bekommen (was in meinen Augen wünschenswert ist), dann finde ich es nur recht und billig wenn ein Staat versucht Wege, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ins Elend führen, zu unterbinden.
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Re: Legalisierung von Drogen
Bie Haschisch sehe ich jetzt nicht das Problem, wenn es so gehandhabt wird wie Alcohol, also nicht auf der Arbeit, keine schweren Maschinen und erst recht kein Autofahren, dann macht man ja "nur" sich selbst kaputt.
Heroion ist eigentlich schon sehr abschrekend und könnte in sofehrn Legalisierd werden um die jetztigen mit einer Suchttherapie davon runter zu bringen. Die meisten zerstören sich ja wegen schlechtem Stoff oder verunreinigtem "Zubehör".
Die wirklich miesen finde ich sind die ganzen Pillen, Kokain ect. Da merkt man nichtmal das man die nimmt (Pille in den Drink, Pappe in den Nacken) und die hemmschwelle ist auch viel geringer(ist doch nur eine Pille) und da Pepp einem schon überhall hinterher geworfen wird ist man damit auch super schnell beim Kokain.
Und die meisten davon kann man vollständig synthetisieren und kosten deshalb in der Herstellung so gut wie nichts und können überall hergestellst werden.
Diesa zu legalisieren währe ein Schuss in den Ofen, meiner Meinung nach.
Heroion ist eigentlich schon sehr abschrekend und könnte in sofehrn Legalisierd werden um die jetztigen mit einer Suchttherapie davon runter zu bringen. Die meisten zerstören sich ja wegen schlechtem Stoff oder verunreinigtem "Zubehör".
Die wirklich miesen finde ich sind die ganzen Pillen, Kokain ect. Da merkt man nichtmal das man die nimmt (Pille in den Drink, Pappe in den Nacken) und die hemmschwelle ist auch viel geringer(ist doch nur eine Pille) und da Pepp einem schon überhall hinterher geworfen wird ist man damit auch super schnell beim Kokain.
Und die meisten davon kann man vollständig synthetisieren und kosten deshalb in der Herstellung so gut wie nichts und können überall hergestellst werden.
Diesa zu legalisieren währe ein Schuss in den Ofen, meiner Meinung nach.
Zuletzt geändert von Astralo der Unglaubliche am 25.10.2011 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Legalisierung von Drogen
@Salix Letale Dosis hin oder her - Fakt ist, dass THC langfristig negative Wirkungen hat/haben kann.
Und "Kein Alkohol am Steuer" klappt ja so super, da kann man es hiermit ja ähnlich handhaben.
Allerdings ist ein großer Teil der Menschheit doof und tut auch Dinge, die definitiv nicht in seinem Interesse liegen (da er tw. die Folgen gar nicht abschätzen kann). Entsprechend bin ich kein Freund anti-autoritärer Regelungen, sondern dafür, dass die Leute, die es besser wissen/wissen sollten, Entscheidungen treffen - im Idealfall ist das unsere Politik bzw. entsprechende Expertengremien.
MfG,
Olvir Albruch
Und "Kein Alkohol am Steuer" klappt ja so super, da kann man es hiermit ja ähnlich handhaben.
Im Großen und Ganzen sehe ich es ähnlich wie du - um es auf eine prägnante Formel zu bringen, "endet die Freiheit des Einzelnen dort, wo die eines anderen beschnitten wird".Salaza Lautenspieler hat geschrieben:Im Prinzip stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass jeder sein Leben zumindest soweit selbst bestimmen sollte, wie er damit niemand anderen ins Gehege kommt. Entsprechend war mein erster Gedanke auch lange, dass ich der Meinung bin erwachsene Menschen sollten das Recht haben mit ihrem Körper anzufangen was immer sie wollen. Zu Ende gedacht muss man dann aber auch noch anhängen: ... und solange sie bei einem dann selbstverschuldeten Sturz ins Elend der Gesellschaft freiwillig nicht zur Last fallen werden.
Allerdings ist ein großer Teil der Menschheit doof und tut auch Dinge, die definitiv nicht in seinem Interesse liegen (da er tw. die Folgen gar nicht abschätzen kann). Entsprechend bin ich kein Freund anti-autoritärer Regelungen, sondern dafür, dass die Leute, die es besser wissen/wissen sollten, Entscheidungen treffen - im Idealfall ist das unsere Politik bzw. entsprechende Expertengremien.
Nur mal so als Einwurf...
MfG,
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Re: Legalisierung von Drogen
@Astralo: Und Gras könnte man unter den harmloseren Drogen auch legalisieren, um unserer Gesellschaft einen Schliff Weltbürgerlichkeit zu geben.
Immer unter der Annahme gesprochen, dass es bei den anderen eben in der Rolle von den einfachen Genussmitteln auftritt.
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Re: Legalisierung von Drogen
Haben kann ist kein Argument: Negative Wirkung kann auch Internet-, Spiel- oder Sexsucht haben. Trotzdem wirst du wohl nicht ernsthaft vorschlagen, das Internet, Spiele oder Sex zu verbieten, oder?Olvir Albruch hat geschrieben:@Salix Letale Dosis hin oder her - Fakt ist, dass THC langfristig negative Wirkungen hat/haben kann.
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Re: Legalisierung von Drogen
Um mal Fakten zu nennen:Salix Lowanger hat geschrieben:Haben kann ist kein Argument: Negative Wirkung kann auch Internet-, Spiel- oder Sexsucht haben. Trotzdem wirst du wohl nicht ernsthaft vorschlagen, das Internet, Spiele oder Sex zu verbieten, oder?Olvir Albruch hat geschrieben:@Salix Letale Dosis hin oder her - Fakt ist, dass THC langfristig negative Wirkungen hat/haben kann.
Langandauernder Cannabis-Konsum kann zu schweren Psychotischen Ereignissen führen und letztlich im schlimmsten Fall sogar eine Schizophrenie verursachen.
Das wurde bereits in mehreren Studien belegt, zuletzt in einer 10-Jahres Follow-Up-Studie von Rebecca Kuepper et al. im British Medical Journal 2011; 342:d738;
Hier eine kleine Grafik aus der Publikation um das zu verdeutlichen:
[ externes Bild ]
Sicher wird nicht jeder nach Konsum erkranken, aber das Zeug ist nicht so harmlos wie gemeinhin dargestellt und besonders gefährlich bei Personen mit Disposition zu psychischen Problemen (und die Forschung hat gezeigt dass gerade diese Gruppe zu Substanzmissbrauch (wohl als Versuch der Selbstbehandlung) neigt).
“Ce qu'on appelle une raison de vivre est en même temps une excellente raison de mourir.” - Albert Camus
Re: Legalisierung von Drogen
@Olvir
Ich weiß jetzt nicht so genau, wie du deinen Einwurf verstanden haben willst? Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass ich bei Entscheidungen lieber diese von Leuten treffen lasse, die im jeweiligen Gebiet eine ordentlich Übersicht haben. Deswegen bin ich auch kein Freund davon eine absolut direkte Demokratie einzuführen. Wichtig bleibt dennoch, dass die Entscheidungsträger in der Verantwortung bleiben und bei Unsinn auch zur Rechenschaft gezogen werden können. Das bietet in meinen Augen am ehesten die repräsentative Demokratie.
Eine weitere Zuspitzung auf einen Imperator ist dann etwas, was auf lange Sicht etrwa genauso funktioniert wie der Kommunismus
@Legalisierung harter Drogen für Abhängige
Die Legalisierung für den Einsatz in einem ordentlichen Entzug sehe ich selbst durchaus als sinnvoll an. Bei einer weiteren Freigabe bin ich aber skeptisch, was die Ergebnisse angeht. Auf der anderen Seite bin ich jetzt darauf gestoßen, dass in Portugal bereits 2001 alle Drogen entkriminialisiert wurden und der Besitz jetzt nur noch eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Dies scheint zu einer Zunahme der Cannabisnutzung, dafür aber Abnahme der Heroinnutzung geführt zu haben (Studie):
Dass Haschisch auch das Leben von Menschen zerstören kann sehe ich auch so. Allerdings kann Alkohol das ebenfalls. Dass letzterer legal ist, ersteres nicht entspringt unserer kulturellen Prägung ist aber ansonsten ziemlich willkürlich. Das bleibt die große offene Flanke des Teils der Haschisch-Kritiker, die nicht gleichzeitig auch den Alkohol verbieten wollen. (Die, die beides verbieten wollen sind in ihrer Ansicht dabei zwar glaubwürdiger, mir persönlich dann aber zu einschränkend).
Ich weiß jetzt nicht so genau, wie du deinen Einwurf verstanden haben willst? Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass ich bei Entscheidungen lieber diese von Leuten treffen lasse, die im jeweiligen Gebiet eine ordentlich Übersicht haben. Deswegen bin ich auch kein Freund davon eine absolut direkte Demokratie einzuführen. Wichtig bleibt dennoch, dass die Entscheidungsträger in der Verantwortung bleiben und bei Unsinn auch zur Rechenschaft gezogen werden können. Das bietet in meinen Augen am ehesten die repräsentative Demokratie.
Eine weitere Zuspitzung auf einen Imperator ist dann etwas, was auf lange Sicht etrwa genauso funktioniert wie der Kommunismus
@Legalisierung harter Drogen für Abhängige
Die Legalisierung für den Einsatz in einem ordentlichen Entzug sehe ich selbst durchaus als sinnvoll an. Bei einer weiteren Freigabe bin ich aber skeptisch, was die Ergebnisse angeht. Auf der anderen Seite bin ich jetzt darauf gestoßen, dass in Portugal bereits 2001 alle Drogen entkriminialisiert wurden und der Besitz jetzt nur noch eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Dies scheint zu einer Zunahme der Cannabisnutzung, dafür aber Abnahme der Heroinnutzung geführt zu haben (Studie):
@THCIt seems that there has been a shift in drug use patterns, with increasing use of cannabis and decreasing use of heroin. The rise in cannabis use is probably less threatening to public health than the levels of heroin use that were recorded prior to 2001. The reductions in drug-related deaths and blood-borne viruses also suggest that there have been public health improvements since 2001.
Dass Haschisch auch das Leben von Menschen zerstören kann sehe ich auch so. Allerdings kann Alkohol das ebenfalls. Dass letzterer legal ist, ersteres nicht entspringt unserer kulturellen Prägung ist aber ansonsten ziemlich willkürlich. Das bleibt die große offene Flanke des Teils der Haschisch-Kritiker, die nicht gleichzeitig auch den Alkohol verbieten wollen. (Die, die beides verbieten wollen sind in ihrer Ansicht dabei zwar glaubwürdiger, mir persönlich dann aber zu einschränkend).
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Re: Legalisierung von Drogen
Salix Lowanger hat geschrieben:Haschisch selbst erzeugt keine körperliche Abhängigkeit und verursacht deutlich weniger körperliche Schäden als Zigaretten oder Alkohol. Beispielsweise kann sich ein Mensch durch normalen Konsum (Haschischkekse oder Joints) keine Überdosis THC zuführen. (Vgl. Wikipedia-Artikel THC.Leta hat geschrieben:Haschisch halte ich für bei weitem nicht so harmlos wie es dargestellt wird.
Nun, negative Auswirkungen von Haschisch sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. Zigaretten jedoch machen weniger Probleme durch den angestrebten Effekt durch das Nikotin sondern durch das Krebsrisiko. Ich halte insbes. die Zigarettenindustrie für perfide, da hier noch zusätzlich suchterzeugende Stoffe beigemischt werden um die Leute beim Stengel zu halten. Aber insbes. im Verhältnis zum Alkohol sollte man "fairer" sein. Je nach philosophie könnte man sich auch für ein Verbot von Ethnanol aussprechen.
@der.maekkel:Da fehlt mir ein Akkusativobjekt: Was stellt LSD in diesen Ländern dar? Oh stimmt. "[...]kaum größeres Problem dar."In ländern in denen Drogen quasi freiverkäuflich sind, stellt LSD dar.
Ansonsten ist dein Post sehr interessant; speziell der Kokainabschnitt. Besonders der Abschnitt hat mich verblüfft:In meinem einjährigen Aufenthalt in Südamerika habe ich das beorbchten können. Dort konsumieren in so manchen Clubs 1/3 der Leute Kokain. Disco-Vergewaltigung MIT Publikum sind dort erschreckend häufig, die Täter kennen oft keine Reue aufgrund ihres übertsteigerten Selbstbewußtseins.
Gibt's da Untersuchungen, wie viele der Täter tatsächlich unter Kokaineinfluss gehandelt haben? Mich würde auch interessieren, wie sehr die Polizei dort allgemein Vergewaltigungsanzeigen nachgeht. Wenn das nämlich eher marginal passiert, könnte die Ursache dafür auch in der offenbar fehlenden gesellschaftlichen Ächtung von Vergwaltigung liegen. Nicht jede scheußliche Tat ist auf Drogenmißbrauch zurückzuführen.
Ich kann da hauptsächlich von Ecuador sprechen. Kokain ist neben Alkohol die Volksdroge überhaupt, da es kaum mehr kostet als ne ordentliche Mahlzeit.
Nein, mit der fehlenden Ächtung hat das nicht zu tun, da es sich um ein regelmäßiges Thema in Zeitungen und Nachrichten handelt. Auch gibt es häufig Aufnahmen von Razzien und man kann viele der Verdächtigen an den "gepuderten" Näßchen erkennen. Wenn man drauf achtet ist es ein altägliches Bild. Egal ob Schüler, Taxifahrer, Priester, Professor, Beamter. Man darf nicht vergessen das Kokain stark Verhaltensändert wirkt, bei intensiven Konsum auch noch bei cleanen Leuten bemerkbar. Ich sehe Kokain auch als vorwiegend sozialgefährlich durch die antisozialen und narzistischen Störungen die sich bei vielen Leuten auf Dauer entwickeln. Nachzulesen in jedem halbswegs guten Handbuch zur klinischen Psychologie.
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Re: Legalisierung von Drogen
Das fiel mir nur zu dem Thema "Selbstbestimmung" spontan ein, da ich durchaus der Ansicht bin, dass man Leute manchmal zu ihrem Glück zwingen muss.Salaza Lautenspieler hat geschrieben:@Olvir
Ich weiß jetzt nicht so genau, wie du deinen Einwurf verstanden haben willst?
Natürlich will auch ich keine Diktatur und bin mit der Demokratie voll und ganz zufrieden, doch gibt es bisweilen Bereiche, die man definitiv nicht dem einzelnen Bürger selber überlassen sollte.
MfG,
Olvir Albruch
Re: Legalisierung von Drogen
Man müsste noch wissen, ob die Brau- und Spirituosenbranche ihre Hände in Wertungen drin hat.
Schließlich wäre Cannabis eine Konkurrenz. Oder?
Und viel gefährlicher wird es sicherlich nicht sein. Im Vergleich zu Alkohol und dessen Folgen bei Missbrauch.
Schließlich wäre Cannabis eine Konkurrenz. Oder?
Und viel gefährlicher wird es sicherlich nicht sein. Im Vergleich zu Alkohol und dessen Folgen bei Missbrauch.