Filmempfehlung - Astrópía

[Edler Leomar]

Ich weiß nicht warum, aber der isländische Film "Astrópía - Hier gelten andere Regeln!" ist hier im Forum noch überhaupt nicht vorgestellt worden, oder ist einfach in anderen Threads untergegangen.

Deshalb an dieser Stelle mal ein bisschen Werbung für einen sehr schön gestalteten Film über die Welt der Comics, des RPG und des LARP. Ein Muss für jeden RPGler!

Und für die, denen diese oder diese Beschreibung für einen Kauf nicht reicht, ein kleiner Ausblick:

In der "High-Society" hat Hildur keine Probleme. Erst die Verhaftung ihres erfolgreichen Freundes und Autohändlers holt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Um nicht auf ewig im Kinderbett des Sohnes ihrer besten Freundin schlafen zu müssen, fängt sie, Wohl oder Übel, an, in dem Comic- und Rollenspielladen "Atrópía" zu arbeiten. Nach ersten Problemen beim Aufeinandertreffen der zwei Welten, fängt sie langsam an, an der Welt der Fantasie und der Rollenspiele ihren Gefallen zu finden.

Zur Machart des Films muss ich allerdings ein paar Dinge voranstellen: Der Film ist aus dem fernen Inselstaate Island. Natürlich lassen sich hier bei Tricktechnik und Action keine Hollywod-Standarts ansetzen. Doch das Fehlen dieser (oft überschätzten) Elemente der Cineastik macht dieser Film mit Charme, Humor und tollen Darstellern allemal wett. Die hervorragende deutsche Synchronisation (Borbarad findet eine Erwähung) rundet das Gesamtbild dieser Kostbarkeit der Filmindustrie noch zusätzlich ab.

Als Fazit lässt sich von mir nur sagen: Ich hatte zusammen mit meiner Gruppe sehr viel Spaß mit diesem Film, und kann ihn nur allen wärmstens ans Herz legen.

Mit der Hoffung euch den Mund wässrig gemacht zu haben,
Leomar

[Loriel]

Mir gefiel er ausnehmend gut. Am Anfang hat er zwar einige Längen aber das macht er dann in der 2. Hälfte wieder wett. Besonders gut gefiel mir der Wechsel zwischen In- und Outgame.
Natürlich sind die Charaktere stark überzeichnet, aber was erwartet man von einem Randgruppenfilm.
Übrigens muss ich die Synchronisation loben. Hier saß wirklich jemand dran, der sich mit der Materie auskennt.

[Olvir Albruch]

Ist denk ich im Smalltalk besser aufgehoben.

MfG,
Olvir Albruch

[sosom]

Der Film ist wirklich sympathisch. Natürlich hat er handwerkliche und dramaturgische Mängel und Nerd-Filme wie "Abgedreht" oder "High Fidelity" spielen in einer ganz anderen Liga, aber hey, dafür ist es eine echte Rollenspieler-Komödie und in diesem Bereich gab es bis jetzt nun mal nur unlustige Fanproduktionen zu sehen.

Man sieht dem ganzen Projekt einfach an, wieviel Liebe zum Detail darinsteckt und daß die Macher aus den begrenzten Mitteln das Größtmögliche herausgeholt haben. Obendrein ist es ja auch nicht das schlechteste, wenn man ausgerechnet in Island auf die Idee kommt, einen Fantasy-Film zu drehen. Da können DSA-Fans noch lange mit Camcorder durch deutsche Fichtenmonokulturen stapfen.


Ach ja, anständig synchronisiert ist er tatsächlich und ich gucke sonst alles im Original und verachte die Synchronisation.

[Yussuf der Esel]

Welche Fanproduktionen meinst du denn? Kenne keine.

[Fystanithil]

@ Yussuf
Googel mal nach Leuenklinge.

[Benutzer 3205 gelöscht]

Oder sieh es Dir einfach an.

[Der Gaukler und sein Äffchen]

@Yussuf
Oder wie wäre es mit The Gamers I und II???
Den ersten Teil finde ich sehr cool, den zweiten Teil habe ich noch nicht gesehen!

Aber was die Leuenklinge betrifft, ist der zwar nicht wirklich das Gelbe vom Ei, aber ich finde auch dort steckt viel liebe drin. Es ist halt immer die Frage, welche Möglichkeiten einem zur Verfügung stehen!

[Benutzer 3205 gelöscht]

@Yussuf
Oder wie wäre es mit The Gamers I und II???
Den ersten Teil finde ich sehr cool, den zweiten Teil habe ich noch nicht gesehen!

Den ersten Teil fand ich auch cool.

Und den zweiten Teil kannst Du ja bei Gelegenheit noch einmal nachholen.

[sosom]

Was meinen Kommentar betraf, so bezogen sich die "unlustigen Fanproduktionen" auf besagte "The Gamers"-Filme. Schlimmste Grütze, mir unbegreiflich wie man darüber lachen kann.
"Leuenklinge" meinte ich mit meiner zweiten Anspielung, der hat in seiner dilettantischen Machart einen gewissen Reiz und man merkt, daß sich Fans wirklich krummgelegt haben um dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Eine professionelle Filmproduktion ist aber einfach was anderes und deshalb habe ich mich sehr über "Astrópía" gefreut.

[Alrik von Drakonia]

Hallo!

Ich habe den Film ebenfalls gesehen. Gleiches gilt auf für Gamers 1 und 2. Mein Eindruck von Astropia war es, das es ganz stark versucht hat, unser schrulliges Hobby der Masse zu erklären und das in eine Handlung zu verpacken. Mein Problem damit ist folgendes:
1. Für die unkundigen ist der Film nicht mE nicht besonders attraktiv, da zu speziell.
2. Für die Insider kam er mir etwas zu gewollt vor.

Was ich anerkenne ist der breitere Rahmen des Films im Vergleich zu Gamers. Man hat den Eindruck es wirklich mit Schauspielern zu tun zu haben und auch das sich jemand die Mühe gemacht hat mir etwas professionell wirkenden Mitteln einen Film über Rollespieler statt einen Rollenspieler Film zu machen.

Sehr unterhaltsam fand ich das aus oben genannten Gründen nicht.

gruss

Alrik

[Der Gaukler und sein Äffchen]

Was meinen Kommentar betraf, so bezogen sich die "unlustigen Fanproduktionen" auf besagte "The Gamers"-Filme. Schlimmste Grütze, mir unbegreiflich wie man darüber lachen kann.

Wo liegt das Problem?
Was findest du denn so unkomisch?

Ich finde den ersten Film, sehr lustig. Weil es Szenen sind, die auch in Veteranenrunden immer wieder vorkommen können!
Und ich finde, die haben sich bei ihren Effekten auch sehr viel Mühe gegeben!

[sosom]

Wo liegt das Problem?
Was findest du denn so unkomisch?

Willste jetzt doch über Geschmack streiten?

Peinlichster Pennäler-Humor, affige Dialoge. Außerdem ist der Film im Gegensatz zu "Astrópía" nichts anderes als die Nabelschau einer selbstreferenziellen Szene. Irgendwelche zu kurz gekommenen College-Kids, die ihre soziale Inkompetenz als Coolness verkaufen wollen. No thanks.
"Astrópía" tritt seinen Protagonisten liebevoll und wohlwollend gegenüber, aber der Film zeigt eben auch mit Gelassenheit und viel Humor, woran es bei nicht wenigen Rollenspielern fehlt und hat nicht das zwanghafte Bedürfnis das auch noch abzufeiern.

Ich finde den ersten Film, sehr lustig. Weil es Szenen sind, die auch in Veteranenrunden immer wieder vorkommen können!
Und ich finde, die haben sich bei ihren Effekten auch sehr viel Mühe gegeben!

Das sei dir unbenommen.

[Yussuf der Esel]

Die sind ja wirklich schlecht. Ich machs besser. *Kamera-und-freunde-hol*

[Zorni]

hmm. ich hatte eben zu nem Kumpel gesagt, wetten gleich kommt dieser Yussuf und meint ein neues Projekt starten zu müssen ... nun liegen wir hier auf der Erde ... bin auf jeden Fall sehr gespannt, was dieses Mal nicht daraus wird.

[Goldfeder]

Ach ja, anständig synchronisiert ist er tatsächlich und ich gucke sonst alles im Original und verachte die Synchronisation.

Woher willst du denn wissen, was "anständig synchronisiert" ist, wenn du dir keine Synchros anschaust?




Achtung Spoiler!

Wer den Film ernsthaft sehen will, sollte diesen Post nicht weiterlesen!


Also ich hab Astrópia bereits Ende Januar gesehen und ich muss sagen, insgesamt gefällt mir der Film nicht besonders.
Was man ihm lassen muss, ist seine technische Qualität und die Mühe, die in ihn investiert wurde. Das war's aber auch schon.

Mein Hauptkritikpunkt ist im wesentlichen, dass es weniger um Rollenspiel(er) geht als um diverse (teilweise überlappende) nerdige Randgruppen und den Umgang der Gesellschaft mit ihnen.
Zwar liegt schon ein gewisser Schwerpunkt auf der (Live-)Rollenspielszene, aber es kommt trotzdem keine echte Betrachtung von innen heraus vor. Hildur spielt zwar mal kurz mit, aber mir fehlt irgendwie eine Erklärung, eine Szene, in der ihr (und damit dem unkundigen Zuschauer) erklärt wird, wie denn Rollenspiel genau funktioniert. Es wird im Film z.B. nicht ein einziges Mal gewürfelt.
Erst sitzen sie am Tisch, dann sind sie kostümiert im Wald, schließlich sind sie kostümiert im Reallife (und verhauen die "fiesen" Knastis... ). Wie soll denn da ein Laie kapieren, was Pen&Paper-Rollenspiel ist?! Geschweige denn, eine neutrale Meinung bekommen können...

Das "pädagogische" Element fällt also weg. Nun zum Humor des Films.
Dem kann ich irgendwie fast garnichts abgewinnen. Weder den vollkommen übertriebenen "sozialkritischen" Rahmenteil um Hildur, ihren (Ex-)Freund, ihre merkwürdigen Freundinnen und schließlich ihre beste Freundin mit Sohn, noch Hildurs "Läuterung", als sie entdeckt, dass diese ganzen Nerds ja doch eigentlich ganz nett sein können, fand ich in irgendeiner Weise lustig. Vielleicht unterscheidet sich der isländische Humor ja stark von meinem oder es geht durch die Übersetzung einiges verloren (z.B. humoristische Bedeutungsnuancen...), keine Ahnung.
Das einzige, was mich ein bisschen erheitert hat, waren die ganzen Anspielungen, vor allem auf Kinofilme oder Star Trek. Aber hey, sowas kriegt man auf einem durchschnittlichen Rollenspielabend genauso präsentiert, dafür muss man sich nicht solche Filme anschauen...

Tja, was bleibt noch übrig? Handlung...? Kann man knicken; mehr Inhalt als auf dem Klappentext steht, hat der Film nicht.

Unterm Strich kommt also raus, dass es sich um einen Film handelt, der mit einigermaßen akzeptablen technischen Mitteln (super für eine Fanproduktion, mies für einen Kinofilm) in einer sehr seichten Handlung mit sehr eigenartigem Humor (der Slapstick von "The Gamers" ist sicherlich Geschmackssache, aber immerhin leichter zugänglich als Astrópia) thematisch Nerds und dabei unter anderem Rollenspieler aufgreift, dabei aber das Klischee der sozialen Inkompetenz dieser Nerds nicht vom Tisch bekommt und schließlich ohne Aussage bleibt.

Wenn ich mich nicht mit Teilen der betroffenen Szenen identifizieren könnte oder zumindest Erfahrungen mit entsprechenden Personen gemacht hätte, wäre mir der Unterhaltungswert bei diesem Film zu wenig.

4/10 Punkte


Und ein bisschen genervt bin ich schon davon, wie alle diesen Film in den Himmel loben, bloß weil er vergleichsweise gut umgesetzt ist.

[sosom]

Ach ja, anständig synchronisiert ist er tatsächlich und ich gucke sonst alles im Original und verachte die Synchronisation.

Woher willst du denn wissen, was "anständig synchronisiert" ist, wenn du dir keine Synchros anschaust?

Ich lebe in Deutschland und gucke gelegentlich fern.
Da bleibt es nun mal nicht aus über synchronisierte Filme zu stolpern. Außerdem hört man doch schon, ob ein Synchronsprecher versucht, einen natürlichen Sprachfluß hinzubekommen oder ob er in dieses exaltierte Synchron-Sprech verfällt. Isländisch kann ich nämlich auch nicht.

Was den Film angeht, so kann man den natürlich auch richtig einfach richtig schlecht finden, ich verstehe was dich stört. Nur die Forderung nach einem "pädagogischen" Anspruch ist irgendwie seltsam, das ist ein leichter Spielfilm, keine Dokumentation und schon gar kein Rollenspieler-Werbeclip. Es bleibt zwar ein wenig oberflächlich, aber falsch werden die Spielprinzipien m.E. nicht dargestellt. Der Futurama-Film "Bender's Game" erklärt ja auch nicht was Rollenspiel ist und funktioniert trotzdem grandios (für Spieler wie Nicht-Spieler).

Und die soziale Inkompetenz von Rollenspielern mag ein stereotypes Klischee sein, aber leider eines, daß viel zu oft in bitterer Realität begründet liegt.

[Der Gaukler und sein Äffchen]

@Goldfeder

Ich sehe da jetzt auch nichts verwehrfliches an dem Film, außer dass er sehr Stereotypische Charaktere beinhaltet.
Aber es ist, wie Sosom, schon sagte keine Dokumentation, sondern ein leichter Unterhaltungsfilm, der zeigt, dass man sich selbst nicht immer so ernst nehmen soll, aber dass auch Rollenspieler keine Verlierertypen sein müssen, sondern ebenfalls, sehr sozial kompetent sind.

Für mich ist der Film gut gemacht. Kann man vielleicht sogar öfter gucken. Aber bei "The Gamers", wie gesagt, zweiter Teil noch nicht geguckt, musste ich viel mehr lachen und fand auch viel mehr Szenen, die ich in den vielen Rollenspielgruppen, in denen ich schon war, selbst schon erlebt hatte!

[Yussuf der Esel]

hmm. ich hatte eben zu nem Kumpel gesagt, wetten gleich kommt dieser Yussuf und meint ein neues Projekt starten zu müssen ... nun liegen wir hier auf der Erde ... bin auf jeden Fall sehr gespannt, was dieses Mal nicht daraus wird.

Irgendwann schaff ich auch was!

[Graf Zaphod]

Ach was!? Der Gaukler hat den Film auch schon gesehen...hast ihn noch oder hat Sosom den schon wieder? Möcht ihn auch endlich mal sehen.

Bin hier gelandet, weil ich grad bei der Arbeit ein wenig Zeit hatte und mir in Ruhe Youtube zu Gemüte führen konnte. Da bin ich auf die Leuenklinge gestoßen.

Für nen Amateurfilm echt gut gemacht. Wenn man über die Laienhaften Schauspieler hinweg sieht macht er wirklich Lust auf mehr.
Die Story is nett(nett ist diesmal nicht der kleine Bruder von Sch...schon klar was er meint) und Christopher Lee als Borbarad is geil.

[Goldfeder]

ein leichter Unterhaltungsfilm, der zeigt, [...] dass auch Rollenspieler keine Verlierertypen sein müssen, sondern ebenfalls, sehr sozial kompetent sind.

Ähm... wo zeigt er denn das...?
Du meinst jetzt die Tatsache, dass die vier Nerds sich zusammentun und gemeinsam in einem gammligen Haus ihrem Nerdhobby nachgehen? (Um zu widerlegen, dass Rollenspieler keine Freunde haben...?) Oder was meinst du?

[Thanee]

...dafür ist es eine echte Rollenspieler-Komödie und in diesem Bereich gab es bis jetzt nun mal nur unlustige Fanproduktionen zu sehen.

Du findest "The Gamers" nicht lustig. Pöh! Der ist ja wohl absolut genial!

[StipenTreublatt]

Irgendwelche zu kurz gekommenen College-Kids, die ihre soziale Inkompetenz als Coolness verkaufen wollen.

Welchen Film hast du denn gesehen? In dem Film, den ich gesehen habe, haben sich die "zu kurz gekommenen College-Kids" (wobei eigentlich zu kurz gekommen?) eigentlich ziemlich effektiv über sich selbst lustig gemacht - von "Coolness" (auch von versuchter... wobei man natürlich erstmal definieren sollte was "Coolness" in diesem Zusammenhang heißen soll - hatte einer der Spieler etwa eine Sonnenbrille auf?) keine Spur.

[Skyvaheri]

Ich fand' ihn eigentlich ganz lustig...

Sky