weiterhin möchte ich nochmal auf diesen Link von Ayas verweisen.Ist Rollenspiel gefährlich? Ich weiß es nicht. Da kommt immer das Argument, dass es ja nur ein harmloses Spiel sei, ein Hobby. Der ganze Fantasykram und die Gewalt seien nur harmloser Zeitvertreib, wie Computerspiele oder Kinofilme und es wäre ja völlig hirnrissig, anzunehmen, dass Jugendliche durch das Spiel dazu angetrieben würden, ihre kleine Schwester zu opfern. Ich bin mir sicher, viele Spieler würden da mit einstimmen.
Das ist KEIN Hilferuf. Ich brauche keine Tipps, wie ich von meinen kranken Gedanken runterkomme und ich verarsche euch ebensowenig, wie ich von euch verarscht werden möchte. Mich würde aber doch interessieren, ob es anderen genauso geht...
Rollenspieler sind komisch. Bei uns an der Schule waren sie immer eine Außenseitergruppe. Nicht, dass sie irgendwie gedisst wurden oder jemand ernsthafte Vorurteile gegen sie gehabt hätte, aber irgendwie waren sie immer außen vor, hatten keine Bekanntschaften und blieben unter sich.
Im Studium konnte ich fast auf den ersten Blick erkennen, wer dem Rollenspielertypus entsprach und ich lag immer richtig. Und das waren alles Typen, die ich von vorneherein in die Schublade "Spinner" geschoben habe.
Und was Cons angeht - ich habe teilweise selten solche Deppen gesehen wie auf Cons. Das trifft nicht auf jeden zu, es gibt da massenweise nette Leute, aber weder bei Sportereignissen noch bei Hobbies wie Modellbau oder Sammeln-von-Irgendwas habe ich je so viele Leute gesehen, die mir derartig exzentrisch erschienen.
Und von diesen Vampire-LARP-Freaks, denen man in einigen Städten begegnen kann, sind viele ziemlich durchgedreht - ich glaube nicht, dass die wirklich so schlimm drauf sind, wie sie tun, aber das Verhalten allein erzeugt ein ziemlich komisches Image.
Ich kenne eine Menge Rollenspieler, wiederum fast alle davon nette Leute, aber auch ein großer Teil davon ziemliche Kiffer, Ausbildungsmehrfachabbrecher und Versagertypen.
Ist Rollenspiel Realitätsflucht? Ich denke, das ist es und zwar bis zu dem Grad, den der Spieler zulässt. Denn ich lese ja auch Bücher, um der langweiligen Zugfahrt oder der monotonen Vorlesung zu entgehen, ich spiele Videospiele um künstliche kleine Erfolgserlebnisse zu haben und ich spiele Rollenspiel, weil mich der Gedanke eines anderen Lebens in einer anderen Welt zumindest genügend fasziniert, als dass er mich unterhält.
Und zumindest bei mir ist es so, dass ich manchmal denke, dass mein Leben lahm und träge ist und dass ich mich nach Aventurien denke, wo das Abenteuer hinter jeder Ecke lauert und wo ich weiß, wie die ganze Welt funktioniert. Das hindert mich daran, mein Leben zu leben und ich werde garantiert auch nicht durchdrehen oder mich umbringen oder weiß Gott was, aber meine Tagträumereien kann ich wohl nicht von der Hand weisen.
Ist es verwunderlich, dass all das, was ich hier geschrieben habe, Eltern verunsichert? Sowohl die bloße Mechanik des Hobbies als auch seine Faszination sind schwer zu verstehen, gerade für Eltern und Erzieher, die null Erfahrung damit haben.
Rollenspieler sehen oft "komisch" aus, nicht so wie die "normalen" Leute aus dem Fernsehen. Rollenspieler sind oft schräge Typen, die nicht im Schützenverein sind und immer seltsam reden. Was soll ich als Mutter oder Vater oder Lehrer da denken, wenn sich ein Kind plötzlich für solche Kreise interessiert? Und dass gerade bei jüngeren Einsteigern ins Hobby pubertäres Protzgehabe auf Keller und Drachenbasis gern grassiert, trägt nicht gerade zum besseren Verständnis bei...
Verständnisvolle Eltern mit glücklichen Kindern haben das vielleicht schnell geklärt, aber ich habe es durchaus erlebt, dass anderen der Kontakt mit uns Rollenspielern verwehrt wurde oder das Eltern die Rollenspielsammlung ihrer Kinder tatsächlich verbrannt haben - und was mach ich dann, wenn ich solche Eltern habe?
Ich weiß nicht, wie es mit euch ist, aber ich finde die Medienzensur im Filme- und Computerspielbereich durch das geänderte Jugendschutzgesetz echt nervig. Und Selbstwelches ist so gut durchgekommen, weil da wieder eins von den unglücklichen, rollenspielenden Kindern durchgedreht ist und die Medien rummelten.
Es ist schön, wenn ihr da nicht so dumme Erfahrungen gemacht habt und das Ganze locker sehen könnt, aber ich würde nicht unterschätzen, wie krass unser Hobby gern mal von den Medien dargestellt oder von Erziehungsberechtigten gesehen wird...
Neue Forenaktion: Aventurien untenrum! |
Ist Rollenspiel Realitätsflucht? Sind Rollenspieler Psychos?
- Varsinor
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- Registriert: 27.08.2003 20:19
- Wohnort: Bruchsal
- Kontaktdaten:
Ist Rollenspiel Realitätsflucht? Sind Rollenspieler Psychos?
Da ja der "Ist DSA gefährlich?"-Thread wieder aufgewärmt wurde, dort aber immer noch um die Frage "Troll oder nicht?" diskutiert wird, habe ich mich entschlossen, basierend auf folgendem Beitrag, einen neuen Thread zu eröffnen:
- Hasran ben Zuhal ay Punin
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- Beiträge: 59
- Registriert: 27.10.2003 19:53
- Wohnort: Berlin/Punin
- Kontaktdaten:
Endlich wird auch dieses Thema ein weiteres Mal aufgegriffen ...
Vorneweg sei erwähnt, dass ich weder studierter Psychologe bin, noch mich auf entsprechende Gutachten verstehe.
Grundsätzlich sind Rollenspieler "anders".
Dabei sollte man aber nicht den Fehler machen, das Wort mit einer zu starken negativen Konnotation zu belegen, auch wenn das oft so gemacht wird.
Sie sind insoweit anders, als dass sie andere Dinge tun als der großteil der Deutschen, der Menschen, der Christen oder Anhänger Bobs.
Vielleicht sind einige von ihnen gestört, vielleicht sogar psychisch krank, aber d.h. nicht, man könne es veralgemeinern. Immerhin sind Bowling- und Kegelmannschaft nach dem Amoklauf an der Columbine High School auch nicht verschrien.
Mehr Worte möchte zu diesem Themenkomplex gar nicht verlieren.
Nur möchte ich warnen, im Folgenden zu pauschalisieren usw., denn so ein Thema hat das nicht verdient.
Grüße,
Hasran, *pfeiff*
Vorneweg sei erwähnt, dass ich weder studierter Psychologe bin, noch mich auf entsprechende Gutachten verstehe.
Grundsätzlich sind Rollenspieler "anders".
Dabei sollte man aber nicht den Fehler machen, das Wort mit einer zu starken negativen Konnotation zu belegen, auch wenn das oft so gemacht wird.
Sie sind insoweit anders, als dass sie andere Dinge tun als der großteil der Deutschen, der Menschen, der Christen oder Anhänger Bobs.
Vielleicht sind einige von ihnen gestört, vielleicht sogar psychisch krank, aber d.h. nicht, man könne es veralgemeinern. Immerhin sind Bowling- und Kegelmannschaft nach dem Amoklauf an der Columbine High School auch nicht verschrien.
Mehr Worte möchte zu diesem Themenkomplex gar nicht verlieren.
Nur möchte ich warnen, im Folgenden zu pauschalisieren usw., denn so ein Thema hat das nicht verdient.
Grüße,
Hasran, *pfeiff*
- Jahnu
- Posts in topic: 4
- Beiträge: 33
- Registriert: 30.11.2003 18:09
- Wohnort: Münster im Westfalenländle
Meine subjektive, aus meinem beschränkten Blickwinkel resultierende Meinung ist:
1. Jeder Mensch (oder zumindest fast jeder) entflieht recht regelmäßig der Realität durch Bücher, Filme, PC-Spiele, Internet und Rollenspiele.
2. Rollenspieler sind dabei kreativer und aktiver als z.B. Dauerfernsehgucker.
3. Rollenspieler entfliehen länger, verbringen durchschnittlich mehr Zeit in ihren Traumwelten.
4. In Maßen ist diese Flucht in Ordnung, vielleicht sogar notwendig.
5. Aus 3.+4. folgt, dass prozentual mehr Rollenspieler über die Maßen in ihren TRaumwelten sind.
6. Dies könnte (!) daran liegen, dass ein gewisser Prozentsatz dieser Menschen
- private Probleme hat/ mit seinem Leben nicht zufrieden ist.
- sehr empathisch/ nachdenklich /vom Wesen her melancholisch (das ist nicht negativ gemeint!) sind.
- oder einfach nur Spaß am Rollenspiel haben !
Für diese Ideen kann ich als Beispiel nur auf meine Rollenspielgruppe zurückgreifen, in der wir 2 mit gewissen Problemen in der Schule/allgemein haben, 2 mit Spaß am Rollenspiel und mich als Melanchoniker/Nostalgiker/Teilzeitdeprimierten, aber ansonsten fast "normalen" Menschen.
1. Jeder Mensch (oder zumindest fast jeder) entflieht recht regelmäßig der Realität durch Bücher, Filme, PC-Spiele, Internet und Rollenspiele.
2. Rollenspieler sind dabei kreativer und aktiver als z.B. Dauerfernsehgucker.
3. Rollenspieler entfliehen länger, verbringen durchschnittlich mehr Zeit in ihren Traumwelten.
4. In Maßen ist diese Flucht in Ordnung, vielleicht sogar notwendig.
5. Aus 3.+4. folgt, dass prozentual mehr Rollenspieler über die Maßen in ihren TRaumwelten sind.
6. Dies könnte (!) daran liegen, dass ein gewisser Prozentsatz dieser Menschen
- private Probleme hat/ mit seinem Leben nicht zufrieden ist.
- sehr empathisch/ nachdenklich /vom Wesen her melancholisch (das ist nicht negativ gemeint!) sind.
- oder einfach nur Spaß am Rollenspiel haben !
Für diese Ideen kann ich als Beispiel nur auf meine Rollenspielgruppe zurückgreifen, in der wir 2 mit gewissen Problemen in der Schule/allgemein haben, 2 mit Spaß am Rollenspiel und mich als Melanchoniker/Nostalgiker/Teilzeitdeprimierten, aber ansonsten fast "normalen" Menschen.
- Opa Anders
- Posts in topic: 1
- Beiträge: 239
- Registriert: 04.09.2003 15:47
- Wohnort: Tecklenburg (bei Osnabrück)
- Kontaktdaten:
Es hängt sicherlich auch davon ab, wie extrem man dieses Hobby betreibt.
Ich spiele gerne DSA und ich kann sehr gut zwischen Spiel und Realität unterscheiden. Das Spiel ist mir wichtig, doch es ist bestimmt nicht der wichtigste Part in meinem Leben.
So ähnlich wird es den anderen Spielern in meiner Gruppe auch gehen. Wir suchen einfach nette Unterhaltung.
Natürlich vergisst man an einem DSA-Abend auch wohl mal die alltäglichen Sorgen. Doch das tut man auch beim Besuch einer Disko, beim Sport oder im Kino. Daher würde ich den "normalen" Hobby-Rollenspieler nicht als Psycho beschreiben!
Natürlich gibt es hier auch andere Fälle. Doch ich denke, das wird eine Minderheit sein.
Ich spiele gerne DSA und ich kann sehr gut zwischen Spiel und Realität unterscheiden. Das Spiel ist mir wichtig, doch es ist bestimmt nicht der wichtigste Part in meinem Leben.
So ähnlich wird es den anderen Spielern in meiner Gruppe auch gehen. Wir suchen einfach nette Unterhaltung.
Natürlich vergisst man an einem DSA-Abend auch wohl mal die alltäglichen Sorgen. Doch das tut man auch beim Besuch einer Disko, beim Sport oder im Kino. Daher würde ich den "normalen" Hobby-Rollenspieler nicht als Psycho beschreiben!
Natürlich gibt es hier auch andere Fälle. Doch ich denke, das wird eine Minderheit sein.
- Abdul ben Dschinni
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- Registriert: 12.09.2003 13:42
- Wohnort: München
- Geschlecht:
Ich denke, ganz so schlimm ist es nicht.
Das Hauptproblem ist schlicht und einfach, dass wir eine schlechte PR haben.
Da gibt es Leute, die setzen sich in den Keller und so dunkle Räume, zünden vielleicht noch Kerzen an und beschäftigen sich mit fremden Welten. Mal ehrlich, wer würde da denn nicht was Negatives vermuten?
Dazu noch ein paar verhängnisvolle Zeitungsartikel und tolle Live-Rollenspieler, die sich für ihre Vergewaltigungs- und Gewaltszenen brüsten (wer macht das, wenn er doch wissen müsste, dass man das durch ein bisschen geschicktes Schneiden bis zum Geht-nicht-mehr aufbauschen kann?) - und das war's.
Aber es ist nicht mal nötig, dass jemand von diesen Pressestimmen weiß, es reicht völlig aus, dass es da Leute gibt, die hinter verschlossenen Türen irgendetwas machen, was irgendwie mit Zuhören zu tun hat. Wer weiß denn, was die da aushecken?
Hier ist schlicht und einfach Aufklärung angesagt.
Dazu kommt noch das Rollenspielmilieu: Rollenspiele sind eine Möglichkeit für Leute, die im realen Leben nicht so gut ankommen, kurzzeitig in eine zentrale Rolle zu schlüpfen. Kein Wunder, dass sich in Rollenspielerkreisen öfter Außenseiter tummeln. Sie deshalb gleich als Freaks zu verschreien... Aber zurück zum Thema: Wenn ich also auf eine Con gehe, dann ist das eine der wenigen Veranstaltungen, wo sich solche Leute hinwagen, weil sie sich dort nicht als Außenseiter fühlen. Ich denke, auf Cons trifft man überproportional viele Leute mit mangelndem Selbstbewusstsein. Deshalb gleich auf überproportional viele Gestörte zu schließen, halte ich für falsch. Man muss das vielmehr so sehen: Rollenspiele und Cons geben Leuten mit wenig innerer Stärke die Möglichkeit, solche zu entwickeln. Und das finde ich äußerst positiv.
Abdul, der, wenn er ehrlich sein soll, im wirklichen Leben auch nicht DER selbstbewusste Frauenmagnet ist
Das Hauptproblem ist schlicht und einfach, dass wir eine schlechte PR haben.
Da gibt es Leute, die setzen sich in den Keller und so dunkle Räume, zünden vielleicht noch Kerzen an und beschäftigen sich mit fremden Welten. Mal ehrlich, wer würde da denn nicht was Negatives vermuten?
Dazu noch ein paar verhängnisvolle Zeitungsartikel und tolle Live-Rollenspieler, die sich für ihre Vergewaltigungs- und Gewaltszenen brüsten (wer macht das, wenn er doch wissen müsste, dass man das durch ein bisschen geschicktes Schneiden bis zum Geht-nicht-mehr aufbauschen kann?) - und das war's.
Aber es ist nicht mal nötig, dass jemand von diesen Pressestimmen weiß, es reicht völlig aus, dass es da Leute gibt, die hinter verschlossenen Türen irgendetwas machen, was irgendwie mit Zuhören zu tun hat. Wer weiß denn, was die da aushecken?
Hier ist schlicht und einfach Aufklärung angesagt.
Dazu kommt noch das Rollenspielmilieu: Rollenspiele sind eine Möglichkeit für Leute, die im realen Leben nicht so gut ankommen, kurzzeitig in eine zentrale Rolle zu schlüpfen. Kein Wunder, dass sich in Rollenspielerkreisen öfter Außenseiter tummeln. Sie deshalb gleich als Freaks zu verschreien... Aber zurück zum Thema: Wenn ich also auf eine Con gehe, dann ist das eine der wenigen Veranstaltungen, wo sich solche Leute hinwagen, weil sie sich dort nicht als Außenseiter fühlen. Ich denke, auf Cons trifft man überproportional viele Leute mit mangelndem Selbstbewusstsein. Deshalb gleich auf überproportional viele Gestörte zu schließen, halte ich für falsch. Man muss das vielmehr so sehen: Rollenspiele und Cons geben Leuten mit wenig innerer Stärke die Möglichkeit, solche zu entwickeln. Und das finde ich äußerst positiv.
Abdul, der, wenn er ehrlich sein soll, im wirklichen Leben auch nicht DER selbstbewusste Frauenmagnet ist
Zuletzt geändert von Abdul ben Dschinni am 03.12.2003 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
- Amat von Lowangen
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- Beiträge: 1537
- Registriert: 28.08.2003 12:41
- Wohnort: Köln
Volle Zustimmung an alle Vorposter!
Wir (Ich und meine Gruppe) spielen vor allem aus Spaß am Spiel. Das wird, meiner Meinung nach, bei allen der Hauptgrund sein.
Und gerade die von Abdul angesprochene Problematik trifft es auf den Kopf. Stellt euch mal vor, die (Durchschnitts-Klischee-)Rollenspieler würden die Welt regieren, wie sähe es dann hier aus?
Mal ganz ehrlich und selbstverachtend: Unser Hobby ist nicht gerade muskelaufbauend oder Trainig für Selbstbehauptung im Alltag. Folglich wird man durch Rollenspiel nicht gerade zum Model oder Sunnyboy. Unser Hobby ist also in keinster Weise dazu geeignet, unsere soziale Position (nach derzeitigen Maßstäben) anzuheben. Andersherum ist unser Hobby auch völlig unabhängig von unseren gesellschaftlichen Maßstäben betreibbar. Das dürfte ein Grund sein, warum sich viele "Außenseiter" in diesem Hobby finden, einem Sammelbecken gleich. Wir nehmen halt Jeden vorurteilsfrei auf.
Doch die Leute, die viel Wert auf ihr gesellschaftliches Ansehen legen, lassen sich davon abschrecken, was für Leute unser Spiel spielen. Das trifft, so leid es mir tut, vor allem auf Mädchen zu. (*sorry*) Wenn nun alle Stars (Sänger, Schauspieler, etc.), also die von den Leuten der Glitter-Welt Angebeteten, sagen würden: "Spielt Rollenspiele, die sind toll!", dann würden diese Leute sicher ihrem Aufruf folgen. (Weil sie alles kopieren, was die Stars machen. )
Wir (Ich und meine Gruppe) spielen vor allem aus Spaß am Spiel. Das wird, meiner Meinung nach, bei allen der Hauptgrund sein.
Und gerade die von Abdul angesprochene Problematik trifft es auf den Kopf. Stellt euch mal vor, die (Durchschnitts-Klischee-)Rollenspieler würden die Welt regieren, wie sähe es dann hier aus?
Mal ganz ehrlich und selbstverachtend: Unser Hobby ist nicht gerade muskelaufbauend oder Trainig für Selbstbehauptung im Alltag. Folglich wird man durch Rollenspiel nicht gerade zum Model oder Sunnyboy. Unser Hobby ist also in keinster Weise dazu geeignet, unsere soziale Position (nach derzeitigen Maßstäben) anzuheben. Andersherum ist unser Hobby auch völlig unabhängig von unseren gesellschaftlichen Maßstäben betreibbar. Das dürfte ein Grund sein, warum sich viele "Außenseiter" in diesem Hobby finden, einem Sammelbecken gleich. Wir nehmen halt Jeden vorurteilsfrei auf.
Doch die Leute, die viel Wert auf ihr gesellschaftliches Ansehen legen, lassen sich davon abschrecken, was für Leute unser Spiel spielen. Das trifft, so leid es mir tut, vor allem auf Mädchen zu. (*sorry*) Wenn nun alle Stars (Sänger, Schauspieler, etc.), also die von den Leuten der Glitter-Welt Angebeteten, sagen würden: "Spielt Rollenspiele, die sind toll!", dann würden diese Leute sicher ihrem Aufruf folgen. (Weil sie alles kopieren, was die Stars machen. )
- Abdul ben Dschinni
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- Registriert: 12.09.2003 13:42
- Wohnort: München
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Amat von Lowangen hat da sicher Recht.
Das Problem mit den Außenseiter potentiert sich recht einfach. Wenn ich, der obercoole Frauenheld (irgendwie erinnere ich mich hier an Brad, den Captain der Footballmannschaft aus einem gewissen Kolumne), sehe, wer alles so Rollenspiel betreibt, dann kann ich mich mit denen nicht sehen lassen. Also kann ich nicht rollenspielen. Und von da ist es nicht mehr weit bis zu "Ähh, Rollenspiel, das ist doch blöd, was für Weicheier..."
Und ich denke, dass das auch der Grund ist, warum man so wenig Mädels unter den Rollenspielern findet. In unserer Gesellschaft wird Frauen immer als Ideal vorgehalten, in der Gesellschaft anzukommen (zumindest mehr als den Männern, die müssen nur erfolgreich sein, von toll Ankommen ist da nicht die Rede) - und der Umgang mit Außenseitern ist da nicht hilfreich...
Abdul, eher ein Einzelgänger
Das Problem mit den Außenseiter potentiert sich recht einfach. Wenn ich, der obercoole Frauenheld (irgendwie erinnere ich mich hier an Brad, den Captain der Footballmannschaft aus einem gewissen Kolumne), sehe, wer alles so Rollenspiel betreibt, dann kann ich mich mit denen nicht sehen lassen. Also kann ich nicht rollenspielen. Und von da ist es nicht mehr weit bis zu "Ähh, Rollenspiel, das ist doch blöd, was für Weicheier..."
Und ich denke, dass das auch der Grund ist, warum man so wenig Mädels unter den Rollenspielern findet. In unserer Gesellschaft wird Frauen immer als Ideal vorgehalten, in der Gesellschaft anzukommen (zumindest mehr als den Männern, die müssen nur erfolgreich sein, von toll Ankommen ist da nicht die Rede) - und der Umgang mit Außenseitern ist da nicht hilfreich...
Abdul, eher ein Einzelgänger
-
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- Registriert: 26.08.2003 22:02
Vorurteile gegenüber Rollenspielern
Es ist sicherlich ganz unbestreitbar, dass Rollenspieler bestimmtes Image haben und oft auch gleich abgestempelt werden. Der bekannte Rollenspielfilm "the gamers" skizziert dieses Image recht gut - alles Versager, Warmduscher und weltfremde Sonderlinge. Und der, der endlich eine Freundin und sozialen Kontakt nach außen hat, spielt nicht mehr mit. Mag sein, dass das Rollenspiel eine bestimmte Klientel anzieht, das tun andere Hobbies aber auch. Jede Tätigkeit hat halt so ihre Klischees. Wer Linux verwendet ist gleich ein kalkgesichtiger Hacker, Briefmarkensammler vereinsamte Langweiler, Golfspieler arrogante Schnösel, Hobbygärtner Birkenstock tragende Ökofuzzies, Autobastler schlaffe Machos, Motorsportbegeisterte hirnlose "Schumi"-Brüller Philosophieinterssierte weltfremde Wichtigtuer, usw....
Ich selbst halte mich eigentlich für ziemlich normal. Und das Rollenspiel ist für mich auch nicht das wichtigste im Leben. Ein- bis zweimal die Woche treffe ich mich halt gern mit Leuten, um diesem Hobby nachzugehen. Mehr nicht.
Genauso gut könnte man sagen, dass Surfer, Drachenflieger, Taucher, Segler Basketballspieler oder was auch immer Realitätsflucht betreiben und nicht mehr mit der wirklichen Welt zurecht kommen. Ihnen macht ihr Hobby deshalb so viel Spass, weil sie mit der Last und dem Druck des Alltags nicht klar kommen und deshalb die Flucht in die Freiheit der Luft, des Meeres oder sonstwas brauchen. Erfolg in ihrem Sport ist das Einzige was sie haben, denn im wirklichen Leben kriegen sie ja nix gebacken. Insbesondere die Mannschaftssportfuzzies sind extrem suspekt und mit Vorsicht zu behandeln, da sie den Rausch in der Mannschaft brauchen, weil sie alleine nichts fertig bringen, bei ihrer Frau/Freundin ständig versagen und auch sonst ziemliche Schlaffies sind. Außerdem haben sie homosexuelle Tendenzen... würden sie sonst immer mit so vielen Gleichgeschlechtlichen rumhängen?
Das klingt alles total abwegig und krank und nach weit hergeholten Vorurteilen? Stimme. Aber ich glaube, ihr versteht, was ich damit sagen (schreiben) will. Und irgendwie ist doch jedes Hobby ein bisschen Realitätsflucht. Auch wenn ich ins Kino gehe, entfliehe ich der Realität für zwei Stunden. Deshalb brauch ich noch lange keinen Seelenklemptner. Das ist einfach nur Abwechslung.
Dass die Medien jetzt gleich so ein Zerrbild schaffen, ist ja auch irgendwie normal. Dort sitzt halt ein Schreiberling (ob der wohl das Klischee des erfolglosen Käseblatt-Schreibers erfüllt?), der kurz ein paar Infos zusammensucht, sich den Rest irgendwie ausdenkt, das alles zusammenkleistert und hier und da noch ein bisschen drückt und quetscht, bis es passt und das war's dann auch schon. So was passiert auch bei anderen Themen. Wenn man selbst Ahnung davon hat und dann den Schwachsinn der Journalisten liest, kann man nur noch den Kopf schütteln. Leider kommen aber halt Aussagen, die das eigene Klischeebild verstärken, weit besser an, als jene, die es nicht tun.
Jetzt haben ja schon einige Poster vor mir festgestellt, dass RPGs eine ganz bestimmte Klientel anziehen. Und da sind überproportional viele Jungs drunter, mit denen Vanessa, die Schulschönheit, wahrscheinlich niemals ausgehen würde. Warum ist dies so? Ich glaube, es liegt daran, dass RPGs es einem relativ einfach machen, ein toller Held zu sein. Alles, was man braucht, sind Papier und Bleistift, um auf einem Zettel ein paar Zahlen zu notieren. Und dann kann man auch schon Monster schlachten, stärker werden, mehr Monster schlachten, das Herz der Dorfschönheit oder besser gleich Reichsschönheit erobern und alle anderen platt machen. Und Mark, den Basketballstar, besiegt man sowieso. Zudem hat man ein dynamisches Gruppenerlebnis und Gruppenerlebnisse ziehen neben den meisten Menschen auch eben jene Typen an, mit denen Vanessa nie rummachen würde. Beim RPG erschließt sich ein ganze Welt durch ein paar Zahlen.
Diese Typen sind es, die das äußere Image von Rollenspielern prägen. Aber für mich sind die Typen, mit denen Vanessa niemals zum Schulabschlussball gehen würde, und die RPGs so betreiben, wie ich das eben beschrieben habe, gar keine Rollenspieler, sondern klassiche PG-Anwärter. Das Rollenspiel erfordert nun mal viel mehr als nur das Aufschreiben von Zahlen und die Würfelei beim Metzeln. Es ist eine kreative Herausforderung, einem Bühnenschauspieler oder Autor vergleichbar, eine Figur zu erschaffen, sich für einige Stunden pro Woche in diese hinein zu versetzen und die stimmig, stimmungsvoll und plastisch im Zusammenwirken mit anderen und in Interaktion mit der Spielewelt darzustellen. Es fördert die Kontaktfähigkeit, das Vorstellungs- und Diskussionsvermögen, die Teamfähigkeit, das freie Sprechen vor einer Gruppe und die Kreativität. Eigentlich alles "Soft-Skills", die in der heutigen Arbeitswelt so hoch angepriesen werden.
Somit hängt also viel von der Spielweise der Gruppe ab. Und jeder muss sich die Frage stellen, warum er das so gerne macht. Wie ich bereits geschrieben habe, ist an ein bisschen Realitätsflucht nichts auszusetzen. Das entspannt, macht locker und man ist nach dem Hobby wieder bereit für neue Herausforderungen. Und Realitätsflucht ist auch gesellschaftlich anerkannt. Wie sonst hätte die gesamte Unterhaltungsbranche so viel Erfolg und die Freizeit in unserer Gesellschaft einen so hohen Stellenwert? Theater und Museen werden sogar staatlich gefördert. Manager spielen heutzutage in Seminaren mit Legos, um sich ihr Unternehmen besser vorstellen zu können. Vielleicht spielen sie ja auch mal irgendwann DSA, um ihre "Soft-Skills zu verbessern.
_edit_: In diesem Sinne kann man also beim RPG gar nicht einmal von Realitätsflucht sprechen, weil das Gestalten der Freizeit Teil der Realität ist. Denn in jedem Augenblick meines Lebens gestalte ich die Realität.
-------
Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich überall so geschickt ausgedrückt habe, aber ich hoffe, ihr versteht so in etwa, worauf ich hinaus will.
Ich selbst halte mich eigentlich für ziemlich normal. Und das Rollenspiel ist für mich auch nicht das wichtigste im Leben. Ein- bis zweimal die Woche treffe ich mich halt gern mit Leuten, um diesem Hobby nachzugehen. Mehr nicht.
Genauso gut könnte man sagen, dass Surfer, Drachenflieger, Taucher, Segler Basketballspieler oder was auch immer Realitätsflucht betreiben und nicht mehr mit der wirklichen Welt zurecht kommen. Ihnen macht ihr Hobby deshalb so viel Spass, weil sie mit der Last und dem Druck des Alltags nicht klar kommen und deshalb die Flucht in die Freiheit der Luft, des Meeres oder sonstwas brauchen. Erfolg in ihrem Sport ist das Einzige was sie haben, denn im wirklichen Leben kriegen sie ja nix gebacken. Insbesondere die Mannschaftssportfuzzies sind extrem suspekt und mit Vorsicht zu behandeln, da sie den Rausch in der Mannschaft brauchen, weil sie alleine nichts fertig bringen, bei ihrer Frau/Freundin ständig versagen und auch sonst ziemliche Schlaffies sind. Außerdem haben sie homosexuelle Tendenzen... würden sie sonst immer mit so vielen Gleichgeschlechtlichen rumhängen?
Das klingt alles total abwegig und krank und nach weit hergeholten Vorurteilen? Stimme. Aber ich glaube, ihr versteht, was ich damit sagen (schreiben) will. Und irgendwie ist doch jedes Hobby ein bisschen Realitätsflucht. Auch wenn ich ins Kino gehe, entfliehe ich der Realität für zwei Stunden. Deshalb brauch ich noch lange keinen Seelenklemptner. Das ist einfach nur Abwechslung.
Dass die Medien jetzt gleich so ein Zerrbild schaffen, ist ja auch irgendwie normal. Dort sitzt halt ein Schreiberling (ob der wohl das Klischee des erfolglosen Käseblatt-Schreibers erfüllt?), der kurz ein paar Infos zusammensucht, sich den Rest irgendwie ausdenkt, das alles zusammenkleistert und hier und da noch ein bisschen drückt und quetscht, bis es passt und das war's dann auch schon. So was passiert auch bei anderen Themen. Wenn man selbst Ahnung davon hat und dann den Schwachsinn der Journalisten liest, kann man nur noch den Kopf schütteln. Leider kommen aber halt Aussagen, die das eigene Klischeebild verstärken, weit besser an, als jene, die es nicht tun.
Jetzt haben ja schon einige Poster vor mir festgestellt, dass RPGs eine ganz bestimmte Klientel anziehen. Und da sind überproportional viele Jungs drunter, mit denen Vanessa, die Schulschönheit, wahrscheinlich niemals ausgehen würde. Warum ist dies so? Ich glaube, es liegt daran, dass RPGs es einem relativ einfach machen, ein toller Held zu sein. Alles, was man braucht, sind Papier und Bleistift, um auf einem Zettel ein paar Zahlen zu notieren. Und dann kann man auch schon Monster schlachten, stärker werden, mehr Monster schlachten, das Herz der Dorfschönheit oder besser gleich Reichsschönheit erobern und alle anderen platt machen. Und Mark, den Basketballstar, besiegt man sowieso. Zudem hat man ein dynamisches Gruppenerlebnis und Gruppenerlebnisse ziehen neben den meisten Menschen auch eben jene Typen an, mit denen Vanessa nie rummachen würde. Beim RPG erschließt sich ein ganze Welt durch ein paar Zahlen.
Diese Typen sind es, die das äußere Image von Rollenspielern prägen. Aber für mich sind die Typen, mit denen Vanessa niemals zum Schulabschlussball gehen würde, und die RPGs so betreiben, wie ich das eben beschrieben habe, gar keine Rollenspieler, sondern klassiche PG-Anwärter. Das Rollenspiel erfordert nun mal viel mehr als nur das Aufschreiben von Zahlen und die Würfelei beim Metzeln. Es ist eine kreative Herausforderung, einem Bühnenschauspieler oder Autor vergleichbar, eine Figur zu erschaffen, sich für einige Stunden pro Woche in diese hinein zu versetzen und die stimmig, stimmungsvoll und plastisch im Zusammenwirken mit anderen und in Interaktion mit der Spielewelt darzustellen. Es fördert die Kontaktfähigkeit, das Vorstellungs- und Diskussionsvermögen, die Teamfähigkeit, das freie Sprechen vor einer Gruppe und die Kreativität. Eigentlich alles "Soft-Skills", die in der heutigen Arbeitswelt so hoch angepriesen werden.
Somit hängt also viel von der Spielweise der Gruppe ab. Und jeder muss sich die Frage stellen, warum er das so gerne macht. Wie ich bereits geschrieben habe, ist an ein bisschen Realitätsflucht nichts auszusetzen. Das entspannt, macht locker und man ist nach dem Hobby wieder bereit für neue Herausforderungen. Und Realitätsflucht ist auch gesellschaftlich anerkannt. Wie sonst hätte die gesamte Unterhaltungsbranche so viel Erfolg und die Freizeit in unserer Gesellschaft einen so hohen Stellenwert? Theater und Museen werden sogar staatlich gefördert. Manager spielen heutzutage in Seminaren mit Legos, um sich ihr Unternehmen besser vorstellen zu können. Vielleicht spielen sie ja auch mal irgendwann DSA, um ihre "Soft-Skills zu verbessern.
_edit_: In diesem Sinne kann man also beim RPG gar nicht einmal von Realitätsflucht sprechen, weil das Gestalten der Freizeit Teil der Realität ist. Denn in jedem Augenblick meines Lebens gestalte ich die Realität.
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Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich überall so geschickt ausgedrückt habe, aber ich hoffe, ihr versteht so in etwa, worauf ich hinaus will.
- Jahnu
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- Beiträge: 33
- Registriert: 30.11.2003 18:09
- Wohnort: Münster im Westfalenländle
"Philosophieinterssierte weltfremde Wichtigtuer, usw.... "
Das sagen welche? Wer sagt denn .. das? Das ist gemein! Blöde Welt da draußen!
Was mir noch auffällt: Rollensieler sind andes als der Rest. Der Rest ist aber auch untereinander anders, es gibt keine 80 % totale Durchschnittsmenschen mit einem Golf, einem Reihenhaus, Bürojob, eine Frau...
Es gibt nicht die Sportler, die Frauen und die Rollenspieler, sondern auh rolenspielernde Sportler (Kung-Fu!), rollenspielernde Frauen und bedenket unsere Frauenfußballnationalmannschaft!
Jeder ist anders und wir sind ziemlich normal. Ich zumindest...
trotz Philosophie?
Das sagen welche? Wer sagt denn .. das? Das ist gemein! Blöde Welt da draußen!
Was mir noch auffällt: Rollensieler sind andes als der Rest. Der Rest ist aber auch untereinander anders, es gibt keine 80 % totale Durchschnittsmenschen mit einem Golf, einem Reihenhaus, Bürojob, eine Frau...
Es gibt nicht die Sportler, die Frauen und die Rollenspieler, sondern auh rolenspielernde Sportler (Kung-Fu!), rollenspielernde Frauen und bedenket unsere Frauenfußballnationalmannschaft!
Jeder ist anders und wir sind ziemlich normal. Ich zumindest...
trotz Philosophie?
Moment mal, Rollenspiel ist also ein ganz normales Hobby wie jedes andere? Und andererseits zieht es eher Versagertypen an als andere Hobbies?
Hmm, wenn Rollenspieler nur einen Bruchteil der Bevölkerung stellen, aber sich ein proportional größerer Teil der Freaks zum Rollenspiel hingezogen fühlt, dann heißt das für mich, dass es im Rollenspiel mehr Außenseitertypen als anderswo gibt, oder?
Ich glaube euch gern, dass ihr alle nette Menschen seid und dass eure Gruppen einigermaßen funktionieren. Aber der gute, ausgeglichene, intelligente Spieler bestimmt nicht, wer Rollenspieler ist und wer nicht und wenn es da draußen tausende von PGs, Munchkins, Deppen und Trollen gibt, die eine DSA-Box haben und damit sonstwas spielen, müssen wir die wohl alle zu den Rollenspielern zählen, oder?
Hmm, wenn Rollenspieler nur einen Bruchteil der Bevölkerung stellen, aber sich ein proportional größerer Teil der Freaks zum Rollenspiel hingezogen fühlt, dann heißt das für mich, dass es im Rollenspiel mehr Außenseitertypen als anderswo gibt, oder?
Ich glaube euch gern, dass ihr alle nette Menschen seid und dass eure Gruppen einigermaßen funktionieren. Aber der gute, ausgeglichene, intelligente Spieler bestimmt nicht, wer Rollenspieler ist und wer nicht und wenn es da draußen tausende von PGs, Munchkins, Deppen und Trollen gibt, die eine DSA-Box haben und damit sonstwas spielen, müssen wir die wohl alle zu den Rollenspielern zählen, oder?
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- Registriert: 26.08.2003 22:02
*Seufzt*
@Gast: Bei jeder Tätigkeit, der eine Gruppe nachgeht, gibt es immer welche, die seltsamer sind, als die anderen. Muss man deshalb die ganze Gruppe verurteilen?
Außerdem bin ich mir manchmal nicht so ganz sicher, wer in unserer Gesellschaft "normal" ist, und wer nicht. Wenn "normal" gleichzusetzen ist mit dem Satz "Was die meisten Gesellschaftsmitglieder machen, ist normal", dann möchte ich manchmal gar nicht normal sein...
@Gast: Bei jeder Tätigkeit, der eine Gruppe nachgeht, gibt es immer welche, die seltsamer sind, als die anderen. Muss man deshalb die ganze Gruppe verurteilen?
Außerdem bin ich mir manchmal nicht so ganz sicher, wer in unserer Gesellschaft "normal" ist, und wer nicht. Wenn "normal" gleichzusetzen ist mit dem Satz "Was die meisten Gesellschaftsmitglieder machen, ist normal", dann möchte ich manchmal gar nicht normal sein...
- Torvon
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Und hier komme ich ins Spiel *g*: Im Rahmen meines Studiums werdet ihr hier in wenigen Wochen vermutlich einen Fragebogen finden, exakt zu diesem Thema.
Ich persönliche betreibe Rollenspiel, um meine Fantasien auszuleben, um psychologisch ein paar neue Dinge auszuprobieren (Strategien u.ä), und um der Welt gezielt und für ein paar Stunden zu entfliehen. Weiterhin hat man, wenn man seine eigene Persönlichkeit für eine Zeit lang an der Garderobe zurücklässt, danach einen besseren Blick für sich selbt.
"Rollenspiel ist ein ganz normales Hobby"
Klar. Doch sind nach einer Schmidt Spiele Umfrage 97% der Spieler Gymnasiasten oder Abiturienten (ich werde die Umfrage bald replizieren), was für sich spricht. Ich denke, auch Schachspielen ist ein ganz normales Hobby, und doch denke ich, dass es Persönlichkeitsmerkmale gibt, die bei Schachspielern häufiger auftreten als bei Tennisspielern oder Rollenspielern.
Meine Hypothesen äußere ich nicht, weil ihr sonst in Bezug auf die Fragebögen in einigen Wochen vorbeeinflusst seit.
Aber sicher könnt ihr euch sein, dass ich die Ergebnisse publiziere (zumindest den Leuten gebe, die bei der Umfrage mitmachen *g*).
Ich persönliche betreibe Rollenspiel, um meine Fantasien auszuleben, um psychologisch ein paar neue Dinge auszuprobieren (Strategien u.ä), und um der Welt gezielt und für ein paar Stunden zu entfliehen. Weiterhin hat man, wenn man seine eigene Persönlichkeit für eine Zeit lang an der Garderobe zurücklässt, danach einen besseren Blick für sich selbt.
"Rollenspiel ist ein ganz normales Hobby"
Klar. Doch sind nach einer Schmidt Spiele Umfrage 97% der Spieler Gymnasiasten oder Abiturienten (ich werde die Umfrage bald replizieren), was für sich spricht. Ich denke, auch Schachspielen ist ein ganz normales Hobby, und doch denke ich, dass es Persönlichkeitsmerkmale gibt, die bei Schachspielern häufiger auftreten als bei Tennisspielern oder Rollenspielern.
Meine Hypothesen äußere ich nicht, weil ihr sonst in Bezug auf die Fragebögen in einigen Wochen vorbeeinflusst seit.
Aber sicher könnt ihr euch sein, dass ich die Ergebnisse publiziere (zumindest den Leuten gebe, die bei der Umfrage mitmachen *g*).
Schachspieler waren mir schon immer suspekt. Ich könnte mich nie so lange konzentrieren. Ich glaube die trainieren nur. Für den 3. Weltkrieg. Sie gegen uns. Taktik gegen Masse. Man sollte dieses Spiel verbieten
Zurück zum Thema: Ich glaube Rollenspiel zieht überdurchschnittlich intelligente und fantasievolle Personen mit geringen Selbstbewusstsein an.
Es bietet einen die Bestätigung, die man im wahren Leben nie hat - weil man nicht entsprechend gut aussieht, nicht genug Geld hat/verdient usw.
Man hat schnell einen Freundeskreis - alles Spinner, aber besser als nix.
Wer allerdings nur aus diesen Gründen Rollenspiele spielt gibt wahrscheinlich keinen tollen Spieler ab - aber bei den meisten kommt schnell auch die Freude am Spiel hinzu. Ausserdem bin ich überzeugt, dass Rollenspiel das Selbstwertgefühl und die Gesprächskompetenz erhöht.
@ Sternenkrähe: Könntest du Vanessa ausrichten ich habe einen 17 in Galanterie, ja? Sie soll sich bei mir melden, wenn sie die Vorzüge von Konsti 15 und Charisma 16 erleben will....
Zurück zum Thema: Ich glaube Rollenspiel zieht überdurchschnittlich intelligente und fantasievolle Personen mit geringen Selbstbewusstsein an.
Es bietet einen die Bestätigung, die man im wahren Leben nie hat - weil man nicht entsprechend gut aussieht, nicht genug Geld hat/verdient usw.
Man hat schnell einen Freundeskreis - alles Spinner, aber besser als nix.
Wer allerdings nur aus diesen Gründen Rollenspiele spielt gibt wahrscheinlich keinen tollen Spieler ab - aber bei den meisten kommt schnell auch die Freude am Spiel hinzu. Ausserdem bin ich überzeugt, dass Rollenspiel das Selbstwertgefühl und die Gesprächskompetenz erhöht.
@ Sternenkrähe: Könntest du Vanessa ausrichten ich habe einen 17 in Galanterie, ja? Sie soll sich bei mir melden, wenn sie die Vorzüge von Konsti 15 und Charisma 16 erleben will....
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Natürlich kommen bei bestimmten Tätigkeiten Leute zusammen, bei denen von den abertausend möglichen Merkmalen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale häufiger auftauchen, als bei anderen Leuten. Schließliche dient jedes Produkt (also auch Produkte, die der Unterhaltung und Freizeitgestaltung dienen) in irgendeiner Form einer Bedürfnisbefriedigung. Menschen, die ein bestimmtes Produkt (ob gekauft oder nicht, ob materiell oder nicht) konsumieren, hoffen damit (bewusst oder unbewusst), bestimmte (durchaus unterschiedliche!) Bedürfnisse zu befriedigen. Und bei jedem nicht existenziell notwendigen Produkt kommen eben Leute zusammen, von denen sich mehrere an irgend einem Punkt ähnlich sind, denn sonst hätten sie die Bedürfnisse nicht, die sie durch das Produkt befriedigen wollen. Aber da die Menschen der Gruppe eben unterschiedliche Bedürfnisse mit dem gleichen Produkt befriedigen möchten, sind sich eben nur bestimmte Menschen der Gruppe in einem oder mehreren Merkmalen ähnlich, es gibt also Subgruppen, die zueinander höchtens entfernt ähnlich sind.Torvon hat geschrieben:"Rollenspiel ist ein ganz normales Hobby"
Klar. Doch sind nach einer Schmidt Spiele Umfrage 97% der Spieler Gymnasiasten oder Abiturienten (ich werde die Umfrage bald replizieren), was für sich spricht. Ich denke, auch Schachspielen ist ein ganz normales Hobby, und doch denke ich, dass es Persönlichkeitsmerkmale gibt, die bei Schachspielern häufiger auftreten als bei Tennisspielern oder Rollenspielern.
***
(_edit:_) Auf das Rollenspiel bezogen wäre natürlich zu diskutieren, ob nicht jede Art von Rollenspiel vielleicht ein eigenes Produkt darstellt. Diese Ansicht würde ich unterstützen. Das würde dann also dazu führen, dass sich jede Rollenspielgruppe ein eigenes RPG-Produkt zimmert, um bestimmte (vielleicht wiederum unterschiedliche) Bedürfnisse zu befriedigen. (/_edit_)
***
Letztlich führt das ganze verworrene Geschwafel von eben dazu, dass Menschen mit gleichen Interessen zusammen finden. Das ist jedenfalls meine obskure Theorie zu diesem Thema...
Die Aussage, dass Rollenspiel besonders kreative, intelligente oder phantasievolle Personen anzieht, halte ich für unbewiesen und unwahr. Durch das Rollenspiel habe ich ein paar der dümmsten und unangenehmsten Menschen kennengelernt, denen ich je begegnet bin.
Das soll nicht heißen, dass im Hobby nicht viele wunderbare Denker, Intellektuelle und Geschichtenerzähler zu finden sind, aber auch genausoviele Deppen, Rules Lawyers und Leute, die sich seit zwanzig Jahren durch dieselben Dungeons kloppen... Ich denke, das gleicht sich statistisch aus, gerade auch, weil sich die ernsthaften Rollenspieler recht gut auf beide Extreme verteilen...
Das soll nicht heißen, dass im Hobby nicht viele wunderbare Denker, Intellektuelle und Geschichtenerzähler zu finden sind, aber auch genausoviele Deppen, Rules Lawyers und Leute, die sich seit zwanzig Jahren durch dieselben Dungeons kloppen... Ich denke, das gleicht sich statistisch aus, gerade auch, weil sich die ernsthaften Rollenspieler recht gut auf beide Extreme verteilen...
- Mysticus
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Die Zahlen waren anders, ich habe die Umfrage selber mitgemacht und auch nachgelesen. Die ist schon älter und seinerzeit waren, wenn ich mich recht erinnere, Auszubildende und Berufstätige auch ganz gut vertreten. Und da muss das Abi nicht Voraussetzung sein.Torvon hat geschrieben:Doch sind nach einer Schmidt Spiele Umfrage 97% der Spieler Gymnasiasten oder Abiturienten.
Oder gab es da noch eine Umfrage, die sich nur auf die Schulbildung bezog? Hm, ich weiß es nicht.
Meine ganz kurze Meinung zum Thema: Rollenspieler sind nicht anders und auch keine Psychos. Es sind eher die Leute, die sehr kontaktfreudig sind und schnell neue Leute kennenlernen, so ist das bei uns zumindest. Sollten wir da eine Ausnahme sein? Die meisten von uns haben eine gute Portion Selbstbewusstsein.
Mysticus
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Ich mag diesen Thread, er enthält sehr viele ausgezeichnete Beiträge.
Übrigens kommt imho der "Freak-Eindruck" dadurch zustande, dass sich sehr viele Rollenspieler nicht um aktuelle Mode oder ihr Aussehen im Allgemeinen kümmern (Ausnahmen bestätigen die Regel). Durch die ganze Medienkultur und dem Schönheitswahn wird uns schon von Kleinauf eingeprägt, dass erfolgreiche Männer nur in Armani-Anzügen rumlaufen, blendend weiße Zähne und eine perfekte geschnittene Frisur haben. Außerdem spielen sie Golf, haben eine 25 Meter-Yacht und fahren selbst zum Bäcker mit ihrer S-Klasse vor...
"Trendige" Frauen hingegen sollten nur 90-60-90 Maße haben, im "kleinen Schwarzen" rumlaufen und sich ohne Makeup und Feuchtigkeitscreme nicht aus dem Haus wagen...
Rollenspieler scheren sich weit weniger um solche Schönheitsideale. Ich kenne nur sehr, sehr wenige Rollenspieler, die sich an "Modestandards" anpassen oder gar metrosexuell sind. Meistens läuft es sogar aufs Gegenteil hinaus: Nicht wenige protestieren gegen den ganzen Schönheitswahn und kämen nie auf die Idee, sich öfters als einmal / Monat im Gesicht zu rasieren. Von anderen Körperstellen ganz zu schweigen...
Stellt euch mal vor, die DSA-Redaktion würde in Zukunft nur noch in Anzug und Krawatte rumlaufen, ihre Meetings mit der Unterstützung von Powerpoint-Präsentationen abhalten und die DSA Produkte nur noch von Playboybunnys im String-Bikini verkaufen - was glaubt ihr wohl, wie schnell dann der ganze "Freak-Verruf" wieder weg wäre?
Übrigens kommt imho der "Freak-Eindruck" dadurch zustande, dass sich sehr viele Rollenspieler nicht um aktuelle Mode oder ihr Aussehen im Allgemeinen kümmern (Ausnahmen bestätigen die Regel). Durch die ganze Medienkultur und dem Schönheitswahn wird uns schon von Kleinauf eingeprägt, dass erfolgreiche Männer nur in Armani-Anzügen rumlaufen, blendend weiße Zähne und eine perfekte geschnittene Frisur haben. Außerdem spielen sie Golf, haben eine 25 Meter-Yacht und fahren selbst zum Bäcker mit ihrer S-Klasse vor...
"Trendige" Frauen hingegen sollten nur 90-60-90 Maße haben, im "kleinen Schwarzen" rumlaufen und sich ohne Makeup und Feuchtigkeitscreme nicht aus dem Haus wagen...
Rollenspieler scheren sich weit weniger um solche Schönheitsideale. Ich kenne nur sehr, sehr wenige Rollenspieler, die sich an "Modestandards" anpassen oder gar metrosexuell sind. Meistens läuft es sogar aufs Gegenteil hinaus: Nicht wenige protestieren gegen den ganzen Schönheitswahn und kämen nie auf die Idee, sich öfters als einmal / Monat im Gesicht zu rasieren. Von anderen Körperstellen ganz zu schweigen...
Stellt euch mal vor, die DSA-Redaktion würde in Zukunft nur noch in Anzug und Krawatte rumlaufen, ihre Meetings mit der Unterstützung von Powerpoint-Präsentationen abhalten und die DSA Produkte nur noch von Playboybunnys im String-Bikini verkaufen - was glaubt ihr wohl, wie schnell dann der ganze "Freak-Verruf" wieder weg wäre?
Zuletzt geändert von Sphaerion am 04.12.2003 00:47, insgesamt 1-mal geändert.
- Menacor
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Ich persoenlich muss sagen das Rollenspiel ehrlich gesagt fuer mich sowas wie eine Realitiaetsflucht ist. Aber immerhin besser als Alkohol, Drogen und was weiss ich was...
(das soll jetzt nicht heissen das ich gegen Alkohol bin , aber ich bin nicht einer der sich jedes Wochenende auf jder Party zu Tode saeuft)
(das soll jetzt nicht heissen das ich gegen Alkohol bin , aber ich bin nicht einer der sich jedes Wochenende auf jder Party zu Tode saeuft)
- Mysticus
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[IRONIE] Das ist richtig, aber so könnte man auch einige Leute akquirieren, die sonst niemals Rollenspiel gespielt hätten.Sphaerion hat geschrieben:Stellt euch mal vor, die DSA-Redaktion würde in Zukunft nur noch in Anzug und Krawatte rumlaufen, ihre Meetings mit der Unterstützung von Powerpoint-Präsentationen abhalten und die DSA Produkte nur noch von Playboybunnys im String-Bikini verkaufen - was glaubt ihr wohl, wie schnell dann der ganze "Freak-Verruf" wieder weg wäre?
Und außerdem: Wo bleiben denn die leichtbekleideten Männer? Wir wollen doch auch andere Zielgruppen erreichen, da braucht es ein paar gestählte eingeölte Bodies, vielleicht ein paar androgyne Wesen darunter, dann passt alles. [/IRONIE]
Mysticus
Hmm, ich kümmere mich einen Dreck um Mode, ich besitze ein drei Jahre altes Paar Schuhe, irgendwas richtung hundert verwaschene T-Shirts, drei Jeans und zwei Jacken.
Ich bin definitiv nicht der erfolgreiche, gutaussehende zukünftige Geschäftsführer von irgendwas, ob ich überhaupt einen "vernünftigen" Job kriegen würde, weiß ich nicht einmal.
Ich glaube, dass viele Leute mich für einen Deppen halten und das ist okay so, mir gefällt es, wie ich bin, aber ich würde niemanden zwingen wollen so zu sein wie ich...
Daher finde ich es gruselig, dass es unter Rollenspielern noch Leute gibt, die ICH für verschroben und schlecht gekleidet halte...
Für die DSA-Redax in Bikini und Tanga bin ich aber auch. Sollten wir vielleicht mal für die nächste Con vorschlagen und dann auch alle so kommen. Sommercons sind sowieso alle viel zu heiß und ich fände es lustig, "normalen" Leuten beim Kübeln zuzuschauen, wenn die unssehen... *grin*
Ich bin definitiv nicht der erfolgreiche, gutaussehende zukünftige Geschäftsführer von irgendwas, ob ich überhaupt einen "vernünftigen" Job kriegen würde, weiß ich nicht einmal.
Ich glaube, dass viele Leute mich für einen Deppen halten und das ist okay so, mir gefällt es, wie ich bin, aber ich würde niemanden zwingen wollen so zu sein wie ich...
Daher finde ich es gruselig, dass es unter Rollenspielern noch Leute gibt, die ICH für verschroben und schlecht gekleidet halte...
Für die DSA-Redax in Bikini und Tanga bin ich aber auch. Sollten wir vielleicht mal für die nächste Con vorschlagen und dann auch alle so kommen. Sommercons sind sowieso alle viel zu heiß und ich fände es lustig, "normalen" Leuten beim Kübeln zuzuschauen, wenn die unssehen... *grin*
Argh, doch nicht die Redaktion! *slap*Anonymous hat geschrieben:Für die DSA-Redax in Bikini und Tanga bin ich aber auch.
Ich kann auf einen Thomas Römer im Stringtanga getrost verzichten. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die Vorstellung eines "von Wieser" in Strapsen und sexy Unterwäsche durchaus "reizen" *hüstel* würde
Nene, wenn dann doch schon ein paar leckere Mädels vom Strand klauen und hinter die Stände mit den neusten DSA Sachen positionieren... *mjam* Und daneben einen Stand mit Tshirts: "Rollenspiele machen sexy"
Mist, ich schweife ab
- Neerjan Baerensen
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*ROTFL*Sphaerion hat geschrieben: Argh, doch nicht die Redaktion! *slap*
Mit den Bikini-Mäuschen, die laut Michael Mittermaier ja von Videodreh zu Videodreh gekarrt werden, könnte man schon was reißen.
Weiß einer, was es kostet, die zu buchen? 8)
Sphaerion hat geschrieben: Übrigens kommt imho der "Freak-Eindruck" dadurch zustande, dass sich sehr viele Rollenspieler nicht um aktuelle Mode oder ihr Aussehen im Allgemeinen kümmern (Ausnahmen bestätigen die Regel).....
....Rollenspieler scheren sich weit weniger um solche Schönheitsideale. Ich kenne nur sehr, sehr wenige Rollenspieler, die sich an "Modestandards" anpassen oder gar metrosexuell sind. Meistens läuft es sogar aufs Gegenteil hinaus: Nicht wenige protestieren gegen den ganzen Schönheitswahn und kämen nie auf die Idee, sich öfters als einmal / Monat im Gesicht zu rasieren. Von anderen Körperstellen ganz zu schweigen...
Richtig, aber dies "Anti-Einstellung" ist genauso affig, wie die "Trendy-Tussen und -typen".
Wahrscheinlich wollen mich jetzt einige "böse verhauen" , aber die, die Sphaerion da beschreibt (und die gibt es wirklich), sind für mich exakt auf demselben dämlichen Level, wie die "Modetrendnachläufer".
Nur daß das Pendel bei ihnen zu weit in die andere Richtung ausschlägt.
Warum kann man als Rollenspieler (oder auch als normaler Mensch, der den Werbe-vorgegeben Mode- und Trendwahn nicht mitmachen will) nicht einfach normal sein?
Das ist nicht so schwer. Was soll diese Protesthaltung (die am Ende eh nur Vorurteile schürt, und zu rein gar nichts führt)?
Ich selber halte gar nichts davon ungepflegt herumzulaufen und ein Bart steht mir auch nicht
Bei mir muß es keine Armani-Jeans sein, aber ne vernünftige ordentliche Jeans muß es schon sein.
Auch trage ich T-Shirts und Hemden und habe auch ein paar Anzüge im Schrank.
Wenn man mich von außen sieht, hält man mich ganz sicher nicht für einen Rollenspieler und auf Cons werde ich von den "Standardbesuchern" wahrscheinlich erst mal kurz seltsam angeguckt (nein, ich gehe nicht im Anzug dorthin ), weil ich absolut normal gekleidet bin.
Ich sehe nicht, was dagegen spricht, ein phantasievolles Hobby zu haben, daß einen körperlich zugegeben wenig anstrengt, nebenbei aber dennoch etwas auf sein Aussehen zu achten und sich etwas fit zu halten.
Dabei muß keiner dem "Schönheitswahn" verfallen, nur gibt es immer mehr als Schwarz und Weiß.
Gruß
Black
- Elwin Treublatt
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Oh Mann, da muss ich doch eine Contra-Position einnehmen.
Auf jeden Fall denke ich, dass sich im Rollenspiel eine bestimmte Klientel an Leuten verstärkt versammelt (ohne dass ich damit JEDEM Rollenspieler eine solche Persönlichkeit unterstellen will). Nach meinen Erfahrungen sind es vielfach Außenseiter, Leute, die Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte zu knüpfen, die Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein haben, die mit ihrer Gesundheit Probleme haben und Leute, die von "Stil" und "Massenzwang" die Nase voll haben.
Rollenspiel bietet hier die Alternative: Du kannst Deine irdische Existenz hinter Dir lassen und dich vollkommen auf die Rolle einstimmen. Du bist dann der charmante Barde, der mutige Krieger, der weise Zauberer.
Im Rollenspiel verprügelst du diejenigen, die dich anmachen wollen.
Im Rollenspiel kriegst du die Frauen.
Im Rollenspiel wirst Du für Deine Taten bewundert.
Ich habe einige Leute kennengelernt - in privaten Spielrunden wie auch auf Cons (ja, zum Teil gerade auf Cons, wo man eigentlich meinen sollte, dorthin gehen diejenigen Rollenspieler, die kein Problem mit sozialen Kontakten haben) - die zumindest in einem Teil der Realität "Versager" sind.
Bestes Beispiel ist hier das Thema "Beziehung". Von den ca. 20 Leuten, mit denen ich lange Jahre gespielt habe (die sind alle mindestens 25), hat etwa nur die Hälfte überhaupt schon mal ne Beziehung gehabt.
Okay, okay, ich muss es einschränken. Ich habe genauso sehr wohl Leute kennengelernt, die mit beiden Beinen im Leben stehen, und für die Rollenspiel primär ein kreatives Freizeitvergnügen ist. Allerdings sind das sehr wenige, im Vergleich zu dem anderen Extrem.
Und zuletzt: viele Postings sprechen davon, dass die Personen Rollenspiel aus "Spaß an der Freude" betreiben. Sicher, das will ich auch gar nicht in Zweifel ziehen, selbst wenn es mich bisweilen erstaunt hat. Wenn ich mich selbst jedoch irgendwo einordnen müsste, dann würde ich ohne viel zu zögern "Freak" wählen. Dazu steh ich.
Chris
Auf jeden Fall denke ich, dass sich im Rollenspiel eine bestimmte Klientel an Leuten verstärkt versammelt (ohne dass ich damit JEDEM Rollenspieler eine solche Persönlichkeit unterstellen will). Nach meinen Erfahrungen sind es vielfach Außenseiter, Leute, die Schwierigkeiten haben, soziale Kontakte zu knüpfen, die Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein haben, die mit ihrer Gesundheit Probleme haben und Leute, die von "Stil" und "Massenzwang" die Nase voll haben.
Rollenspiel bietet hier die Alternative: Du kannst Deine irdische Existenz hinter Dir lassen und dich vollkommen auf die Rolle einstimmen. Du bist dann der charmante Barde, der mutige Krieger, der weise Zauberer.
Im Rollenspiel verprügelst du diejenigen, die dich anmachen wollen.
Im Rollenspiel kriegst du die Frauen.
Im Rollenspiel wirst Du für Deine Taten bewundert.
Ich habe einige Leute kennengelernt - in privaten Spielrunden wie auch auf Cons (ja, zum Teil gerade auf Cons, wo man eigentlich meinen sollte, dorthin gehen diejenigen Rollenspieler, die kein Problem mit sozialen Kontakten haben) - die zumindest in einem Teil der Realität "Versager" sind.
Bestes Beispiel ist hier das Thema "Beziehung". Von den ca. 20 Leuten, mit denen ich lange Jahre gespielt habe (die sind alle mindestens 25), hat etwa nur die Hälfte überhaupt schon mal ne Beziehung gehabt.
Okay, okay, ich muss es einschränken. Ich habe genauso sehr wohl Leute kennengelernt, die mit beiden Beinen im Leben stehen, und für die Rollenspiel primär ein kreatives Freizeitvergnügen ist. Allerdings sind das sehr wenige, im Vergleich zu dem anderen Extrem.
Und zuletzt: viele Postings sprechen davon, dass die Personen Rollenspiel aus "Spaß an der Freude" betreiben. Sicher, das will ich auch gar nicht in Zweifel ziehen, selbst wenn es mich bisweilen erstaunt hat. Wenn ich mich selbst jedoch irgendwo einordnen müsste, dann würde ich ohne viel zu zögern "Freak" wählen. Dazu steh ich.
Chris
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Was ist denn das für ein Rollenspiel? Wie ich in meinen vorherigen Beiträgen schon geschrieben habe, ist das für mich kein Rollenspiel und nicht das Produkt, mit dem ich meine Bedürfnisse befriedigen will.Elwin Treublatt hat geschrieben:Im Rollenspiel verprügelst du diejenigen, die dich anmachen wollen.
Im Rollenspiel kriegst du die Frauen.
Im Rollenspiel wirst Du für Deine Taten bewundert.
Ein weiterer Grund, warum RPGs so ein Versagerimage haben, ist vielleicht, dass vielfach nur diesem Image entsprechende Typen nach außen hin das RPG vertreten und z.B. auf Cons rumhängen. Wie überall gibt es auch hier Leute, die bei Vanessa 'ne Chance hätten. Nur die Leute treten nach außen hin vielleicht nicht so in Erscheinung. Sie kaufen die Produkte, spielen in ihren Gruppen, diskutieren ein wenig in den Foren und lesen ab und zu mal die News - kurz: sie haben Spass mit ihrem Hobby und gut is. Es gibt noch viele andere Dinge im Leben.
Die Freaks hingegen nehmen das Rollenspiel sehr viel erster. Sonst wären es keine Freaks. Ein Motorsport-, Golf-, oder Surffreak ist auch extremer als der Durchschnittsinteressierte. Die Freaks gestalten also vielfach aktiv mit und sind somit nach außen hin für das Hobby sichtbar und repräsentieren es damit für die Öffentlichkeit. Die ganzen vielen Vanessa-Anwärter treten einfach nicht so oft in Erscheinung, einfach, weil sie weniger Interesse z.B. an den ganzen Cons, Veranstaltungen, Baroniespielen usw. haben...
Sicherlich ist das jetzt etwas zu überzeichnet, aber dem Grundsatz nach stimmt es mMn schon.
Dem stimme ich voll zu. Ein Rollenspiel, wo man Conan-mäßig im Lendenschurz auch zahlenmäßig überlegene gut gerüstete Gegner massenweise besiegt, ist für mich kein Rollenspiel, sondern höchstens eine Parodie darauf.Sternenkrähe hat geschrieben:Was ist denn das für ein Rollenspiel? Wie ich in meinen vorherigen Beiträgen schon geschrieben habe, ist das für mich kein Rollenspiel und nicht das Produkt, mit dem ich meine Bedürfnisse befriedigen will.Elwin Treublatt hat geschrieben:Im Rollenspiel verprügelst du diejenigen, die dich anmachen wollen.
Im Rollenspiel kriegst du die Frauen.
Im Rollenspiel wirst Du für Deine Taten bewundert.
Ich will ein Rollenspiel, wo man auch Zweifel und Ängste hat und auch mal mit List und Tücke vorgehen muß und so am Ende triumphieren kann, wenn man nicht der Stärkste ist, aber der listigste.
Usw.usf.
Ich hoffe nur, daß keine hier lesende weibliche DSA-Spielerin Vanessa heißtSternenkrähe hat geschrieben: Wie überall gibt es auch hier Leute, die bei Vanessa 'ne Chance hätten.
Im übrigen werde ich nie mehr, wenn ich eine Frau kennenlerne, die Vanessa heißt, ruhig bleiben können, sondern werde unwillkürlich grinsen müssen .
Vollkommene Zustimmung meinerseits.Sternenkrähe hat geschrieben: Die ganzen vielen Vanessa-Anwärter treten einfach nicht so oft in Erscheinung, einfach, weil sie weniger Interesse z.B. an den ganzen Cons, Veranstaltungen, Baroniespielen usw. haben...
Sicherlich ist das jetzt etwas zu überzeichnet, aber dem Grundsatz nach stimmt es mMn schon.
Gruß
Black
- Abdul ben Dschinni
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- Wohnort: München
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Naja, so ganz unrecht hat Elwin Treuwind nicht.
Im Rollenspiel verprügeln die Helden doch einen guten Teil derer, die sie dumm anmachen (denkt nur mal an die übliche Kneipenschlägerei).
Im Rollenspiel haben Helden einfach mehr Chancen bei den Frauen (denkt nur mal an die vollbusige Schankmaid, die den Helden immer schöne Augen macht).
Im Rollenspiel werden die Helden doch ob ihrer Taten bewundert (weil es Heldentaten sind).
Ich weiß, das ist jetzt ziemlich platt und klischeehaft - aber es ist nun mal so. Ein Klischee ist ja deshalb ein Klischee, weil es so häufig ist. So etwas passiert nun mal im (Klischee-)Rollenspiel.
Abdul, der zum Glück keine Vanessa kennt
Im Rollenspiel verprügeln die Helden doch einen guten Teil derer, die sie dumm anmachen (denkt nur mal an die übliche Kneipenschlägerei).
Im Rollenspiel haben Helden einfach mehr Chancen bei den Frauen (denkt nur mal an die vollbusige Schankmaid, die den Helden immer schöne Augen macht).
Im Rollenspiel werden die Helden doch ob ihrer Taten bewundert (weil es Heldentaten sind).
Ich weiß, das ist jetzt ziemlich platt und klischeehaft - aber es ist nun mal so. Ein Klischee ist ja deshalb ein Klischee, weil es so häufig ist. So etwas passiert nun mal im (Klischee-)Rollenspiel.
Abdul, der zum Glück keine Vanessa kennt
Erstmal: volle Zustimmung an Black!
Dann: Was macht Rollenspiel eigentlich so anders als andere Hobbies?
Meine Antwort: Es ist eines der ganz wenigen Hobbies, bei denen man nicht unter Druck steht.
Man spielt nicht gegeneinander und man muss auch nicht ständig irgendetwas trainieren oder üben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
So ziemlich jedes andere Hobby, dem man nicht alleine nachgeht, hat etwas mit Konkurrenz und Gewinnen zu tun. Es macht einfache keinen Sinn, Fußball zu spielen, wenn keine der Mannschaften gewinnen will, denn dann kann man einfach jedem einen Ball geben und gut ist.
Man steht in seinem Leben eigentlich ständig unter Druck, in der Schule, auf der Arbeit, in der Uni, in der Familie, in der Beziehung. Immer ist da einer, der etwas von einem will. Und dann eben auch noch in der Freizeit.
Und das ist mMn auch der Grund, warum Rollenspiel vielleicht viele "gescheiterte Persönlichkeiten" anzieht. Da haben sie eben nicht den Druck, den sie in anderen Bereichen nicht standgehalten haben.
Und sich ein Hobby zu suchen, bei dem man mit anderen Leuten zusammenkommt, finde ich besser, als zuhause zu sitzen und Computer zu spielen oder den ganzen Tag Bücher zu lesen.
Ich spiele DSA, weil ich Geschichten mag, gerne mit anderen Leuten zusammen bin und im Rest meines Lebens schon genug Druck habe. Klar, ich könnte auch einfach wandern gehen oder so, aber findet mal nette Leute, die da mitmachen.
Gruß, Gefjun - ihres Zeichens Erfolgstyp
"I live in terror of not being misunderstood. Don't degrade me into the position of giving you useful information."
PS: Wer ist Vanessa?!?
Dann: Was macht Rollenspiel eigentlich so anders als andere Hobbies?
Meine Antwort: Es ist eines der ganz wenigen Hobbies, bei denen man nicht unter Druck steht.
Man spielt nicht gegeneinander und man muss auch nicht ständig irgendetwas trainieren oder üben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
So ziemlich jedes andere Hobby, dem man nicht alleine nachgeht, hat etwas mit Konkurrenz und Gewinnen zu tun. Es macht einfache keinen Sinn, Fußball zu spielen, wenn keine der Mannschaften gewinnen will, denn dann kann man einfach jedem einen Ball geben und gut ist.
Man steht in seinem Leben eigentlich ständig unter Druck, in der Schule, auf der Arbeit, in der Uni, in der Familie, in der Beziehung. Immer ist da einer, der etwas von einem will. Und dann eben auch noch in der Freizeit.
Und das ist mMn auch der Grund, warum Rollenspiel vielleicht viele "gescheiterte Persönlichkeiten" anzieht. Da haben sie eben nicht den Druck, den sie in anderen Bereichen nicht standgehalten haben.
Und sich ein Hobby zu suchen, bei dem man mit anderen Leuten zusammenkommt, finde ich besser, als zuhause zu sitzen und Computer zu spielen oder den ganzen Tag Bücher zu lesen.
Ich spiele DSA, weil ich Geschichten mag, gerne mit anderen Leuten zusammen bin und im Rest meines Lebens schon genug Druck habe. Klar, ich könnte auch einfach wandern gehen oder so, aber findet mal nette Leute, die da mitmachen.
Gruß, Gefjun - ihres Zeichens Erfolgstyp
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PS: Wer ist Vanessa?!?