Ungefähr so viel Sinn, wie eine gemeinsame Währung ohne eine gemeinsam Finanz- und Steuerpolitik einzuführen?
richtig.
Falls es noch nicht aufgefallen ist, ich bin ein Befürworter der EU, aber nicht zwingend der jetzigen EU, oder wie sie geschaffen wurde. Was nicht heißt dass ich nicht ein mehr an EU fordern würde um das nachzuholen, was meiner Meinung nach versäumt wurde (anstatt es einfach wieder abzuschaffen).
Kurzes Kommentar zu "mit nachweislich gefälschten Zahlen": Wer ist der böse, der der welche vorlegt oder der der (auch nachweislich) davon gewusst hat und Griechenland trotzdem aufgenommen hat? beide ! Hilft das jetzt in der Situation weiter Schuldzuweisungen hin und her zu schieben? nein ...
Das finde ich eine seltsame Behauptung.
Echt? Welche Optionen zur Sanierung bleiben denn? Griechenland hat bevor die Verhandlungen mit der neuen Regierung Varoufakis begonnen haben alles gemacht was die EU gefordert hat, und sind dabei mit allen Kennzahlen egal ob sozial oder wirtschaftlich in den Keller gerutscht. Entschuldung wird kathegorisch abgelehnt, im Euro bleibt keine Möglichkeit abzuwerten, oder Inflation zu erzeugen, außerhalb des Euro abwerten aber in der EU bleiben kostet Merkel den Job und damit jegliche Handlungsmöglichkeit Griechenlands in der EU (weil die ist dann echt beleidigt ...). Was bleibt?
@Direktmandate: Wie gesagt, ich glaube dass sie in der Theorie dafür sorgen dass sich Politiker darum kümmern, in der Praxis, sehe ich wenig Unterschied zwischen Deutschland und Österreich (und Österreich hat kein Direktmandat, es werden aber trotzdem Minister und auch Kanzler ausgetauscht wenn sie der Bevölkerung nicht mehr passen)
Ich würde Direktmandate nicht abschaffen wenn ich sie hätte (sie sind "strictly better" als keine zu haben), aber es hat bei meiner Prioritätenliste eine relativ geringe Stellung.
@Argentinien: Mittlerweile bekommen sie wieder Geld, das Wirtschaftswachstum lag nur 3 Jahre nach der Krise bei 8%. Das sind Daten von denen Griechenland feuchte Träume kriegt ...
Das Problem ist doch, dass die einen Regelungen für alles mögliche haben wollen, die anderen jedoch nicht und sich gegängelt fühlen. Wenn dann auch noch offensichtlicher Blödsinn geredet wird darf man sich über Vertrauensverlust nicht wundern, genauso wie man es wenig überraschend ist, wenn Politiker und Bevölkerung empfindlich reagieren, wenn sie mit Populismus überzogen werden.
Ich fühle mich von der EU nicht mehr reguliert, gegängelt, vera*** ... als von meiner nationalen Regierung. Von dem her, seh ich das große Problem nicht.
@Obergrenzen:
Ja, der Frage muss man sich stellen, was ist beim 500001sten, wer keine Zahl nennt sagt ja trotzdem dass "irgendwann" schluss ist, aber es gibt keine fundierte Diskussionsbasis. Wer von Kontigenten redet muss ja auch benennen wie groß diese sein sollen. Man kann auch eine ungefähre Zahl nennen, aber man muss mal drüber reden um welche Größenordnungen es geht, ob die Belastungsgrenze von der wir reden finanzieller Natur ist (was ich nicht glaube), infrastruktureller Natur ist (also Wohnungen, was schon eher ein Problem sein kann) oder integrativer Natur ist (und das ist der Punkt über den wir meiner Meinung nach eigentlich reden sollten, aber über Lösungen, und nicht über Probleme.)
Und einerseits sagts du in einem Satz man sollte nicht einfach immer weiter aufnehmen (also eine Obergrenze haben) andererseits sagst du man könne so eine Grenze nicht definieren. Wenn man sie nicht definiert, wenn man nicht darüber redet wo eine Belastungsgrenze überhaupt liegt, haben die freies Spiel die behaupten sie wäre schon längst überschritten und wir sollten Ausländer rausschmeißen.
Wer eine Grenze definiert, und sagt sie ist noch nicht erreicht, und wir treffen Maßnahmen dass sie vielleicht nie erreicht wird, erzeugt ein ganz anderes Bild (nämlich das einer kontrollierten Situation) als wenn man nie irgendeine Zahl nennt. Unsicherheit schafft nur die Vorstellung der für jeden schlechtmöglichsten Variante in den Köpfen der Wähler. Es reichen ja auch Größenordnungen, sinds 50.000, sinds 500.000, sinds 5.000.000, und wissen wir überhaupt wie Integration geht, wieviele können wir überhaupt integrieren, was heißt integrieren, was sind die Erwartungen, wie können wir diese erreichen.
Richtig, machmal gibts schlechte und sehr schlechte Lösungen, im Moment wird aber nichtmal über irgendwelche Lösungen gesprochen. Vielleicht ist eine Obergrenze die beste Lösung die wir haben können, vielleicht auch nicht. Und wenn, wie soll die dann konkret aussehen. Im Moment ruht sich Deutschland darauf aus dass keine neuen kommen weil andere Staaten Aktionen gesetzt haben, die sich die Merkel selbst nie trauen würde. Das ist auch keine Situation die auf Dauer halten kann wenn man zB als Österreich von Deutschland offiziell gerügt wird die Grenzen dicht zu machen (was wir de facto eh nicht haben), aber dann übers Innenministerium gelobt wird ...