Das ist genauso wie bei einem Dreijährigen mit einem Spielzeug-Telefon: Wenn er Dir als Erwachsenem den Telefonhörer in die Hand drückt, dann hast Du 'ranzugehen!
Salix Lowanger hat geschrieben: ↑02.06.2018 12:55 Klingt so, als hätte sie eine geplante Hochzeit plus Schwangerschaft vorgetäuscht auf dem Kaffeekränzchen.
Mittlerweile hat mich Vater zurückgerufen und ich weiß was gelaufen ist. Das war eine klassische Schwesterchen-Aktion: Links antäuschen, rechts zuschlagen (mit Hufeisen im Handschuh) und der Tritt in die Nüsse sobald der Schiedsrichter wegschaut.
Aber in lang: Schwesterchen hatte im Vorfeld mitbekommen, daß ein paar der lieben Verwandtschaft anlässlich dieses Geburtstagskränzchens ihr im Rahmen einer Art ad-hoc Omiai ihren Wunsch-Heiratskandidaten vorstellen wollten: Einen 27-Jahre jungen Mann, der im mittleren Management einer japanischen Traditionsfirma arbeitet und den Schwesterchen schon vorher zumindest oberflächlich kannte. Das war auch der Grund warum sie sich für das Geburtstagskränzchen richtig aufgedonnert hat - Und ich muß ihr lassen, das sah richtig gut aus.
Bei dem Treffen hat sie sich dann auch freudig überrascht von der Aktion gegeben und sich sehr lange mit dem vorgeschlagenen Ehepartner in spe unterhalten, bis sie sich etwas vorzeitig verabschiedet hat. Laut Vater lief das so, daß sie dann natürlich vor versammelter Mannschaft noch gefragt wurde, ob sie den jungen Mann nochmals treffen wolle. Ihre Antwort grob rekonstruiert:
S: "Ich möchte nochmals Tante H. für ihre Einladung danken. Auch für die unternommenen Mühen mir hier im Rahmen dieser kleinen Feier O. vorzustellen gilt hier mein Dank. Ich weiß die Bemühungen um meine Person sehr zu schätzen. Ein weiteres Treffen zwischen uns beiden möchte ich in Zukunft aber auf jeden Fall tunlichst vermeiden"
***Das hatte anscheinend ziemlich gesessen. Der erste der seine Fassung wiederfand war der junge Mann selbst:
O: "Aber warum?"
S:" Möchten Sie das wirklich wissen?"
O: "Ja."
S: "Ich komme mit ihrem Sexismus, Rassismus, ihrer Xenophobie und Misogynie nicht zurecht. Ihre merkwürdigen, überkommenen, archaischen Werte, auf die sie so stolz sind teile ich keineswegs. Ihr exzessiver Alkohol- und Zigarettenkonsum, sowie der offensichtliche Bewegungsmangel lässt uns auch nicht gut kompatibel erscheinen. In unserem Gespräch konnte auch sehen, daß sie sich in keinster Weise für meine Person, dafür aber umso mehr für den Stand meiner Familie und mein Geld interessieren. Ich möchte zudem kein Brutkasten für ihren 'Stammhalter' sein" [...] [Die Begründung war laut Vater anscheinend noch deutlich ausführlicher - Das sind die Punkte an die er sich erinnerte]
S: "Da ich in meiner derzeitigen Beziehung sehr glücklich bin habe ich daher nicht die Absicht diese hierfür aufzugeben.
Ich möchte hier um für Verzeihung bitten, daß ich die Feier etwas vorzeitig verlasse. Ich möchte nochmals für die Einladung und den leckeren Kuchen danken. Nochmals meine besten Geburtstagswünsche Tante H.!" [Gefolgt von einer sehr höflichen Verabschiedungsfloskel und einer tiefen Verbeugung]
***Die Geburtstagsgesellschaft war offenbar ziemlich geschockt. Der junge Mann versuchte noch sie am Arm zu packen, was sie mit einem leisen "Wage es ja nicht mich anzufassen!" unterband und rauschte aus dem Zimmer.
Mutter war von der Aktion natürlich absolut "not amused", weswegen Schwesterchen gerade etwas "pro forma Hausarrest" absitzen darf. Der zu erwartende Anschiß zuhause beschränkte sich aber offenbar auf ein "Richtig im Inhalt, aber vollkommen falsch in der Form". Vater bezeichente den Hausarrest als "pro forma", da Kaori zu Besuch kommen durfte und Mutter beide mit Keksen und Tee versorgt hat.