So, die Gedanken sind ein wenig sortierter und ich habe mich soweit von dem Stress der vorletzten Woche erholt. Damit kann ich dann auch hier mal das vergangene Drachenfest 2017 Revue passieren lassen.
Was die Grundvoraussetzungen anging war es der reine Horror. Es sollte am Montag früh los gehen. Das vorhergehende Wochenende war extrem stressig, da noch Unmengen an Zeug zu erledigen war. Der Mörser (mit Druckluftbetrieb) musste noch fertig werden, die Munition war noch nicht fertig, es musste gepackt werden und so weiter und so fort. Die Kommunikation hat etwas gehakt, dementsprechend wusste auch niemand so wirklich wann wir am Sonntag zum packen aufschlagen sollten. Ich habe es um kurz vor 11 hin geschafft, nach maximal drei Stunden Schlaf. Alles in allem ging es dann erst zwischen 14 und 15 Uhr los, nachdem sich auch die letzten von der vorherigen Nachtschicht erholt hatten (zugegeben nach 19 Stunden Mörser bauen und Munition tapen darf man mal ausschlafen. Der Fairness halber muss ich sagen, dass ich an der Aktion nicht beteiligt war). Ich bin dann gegen halb eins rum nach Hause gefahren, die verbleibenden Leute haben wohl noch bis halb fünf weiter gepackt. Das Wetter war auch eher unfreundlich und die Aussicht auf die kommenden Tage war da eher noch schlechter.
Montag ging es dann alles in allem gegen 15 Uhr rum los. Dementsprechend spät waren wir vor Ort (nicht zuletzt dank des Staus weil die Bodenbeschaffenheit auf dem Quast sich nicht so gut mit vielen Autos und viel Regen verträgt) und mussten unsere Zelte bei schwindendem Licht, feuchtem Boden und zwischenzeitlich Nass von oben hoch ziehen. Positiv an der Geschichte: Heißer Krümeltee schmeckt unter den Umständen verdammt gut.
Tag Zwei bestand dann vornehmlich aus Einrichten, Zeltplatz wetterfest machen, beim Aufbau des Lagers helfen und das Lager vor einer Überschwemmung zu retten. Man kann kurzfristig erstaunlich viele Leute aktivieren um Ablaufrinnen zu graben und Drainagen zu ziehen.
Tag Drei beinhaltete dann das restliche Lager aufzubauen. Die Orga hatte zu dem Zeitpunkt schon verlauten lassen, dass das eigentliche Spiel erst einen Tag später los geht und Gummistiefel als IT-tauglich zu betrachten sind.
Tag Vier begann dann mit dem großen Knall. Truppensammlung während des Anfangsrituals und im Anschluss daran direkt rauf zum Lager des ewigen Wandels (ehemals Chaos). Das wollten aber auch Kupfer und Silber rauf. Das endete also leider damit, dass viel zu viele Leute über viel zu wenige drüber walzten. Meine Truppe war zum Glück nur für die Belagerung zuständig, dementsprechend war es mir egal, dass ich nicht viel von diesem Kuchen abbekommen hatte. Mit den zehn Belagerungswaffen, die wir als relativ kleines Spielerlager aufstellen konnten war die Belagerung auch relativ schnell gegessen und der Wandel hat das Tor freiwillig aufgemacht um raus zu stürmen. Sehr netter Zug, da Torschlachten echt scheiße sind. Im Nachhinein haben wir dann noch erfahren, dass der erste Schuss, den wir mit unserem Mörser abgegeben haben den feindlichen Heerführer mitten in seiner Ansprache am Kopf getroffen hat. Sehr schade für den Spieler, aber alles in allem eine verdammt witzige Geschichte.
Die restlichen Tage bestanden aus einer Folge von Angriffen, Gegenangriffen, Belagerungen und viel Spaß mit dem Mörser und seiner überlegenen Reichweite. Auch wenn viele Leute nicht wirklich auf Treffer durch Belagerungswaffen eingehen...man kann aber auch nicht alles haben.
Leider mussten wir schon am Samstag die Zelte abbrechen und zusammen packen, damit wir am Sonntag alle in Ruhe auspacken und die Zelte zum trocknen aufstellen konnten. Damit haben wir bedauerlicherweise nicht an der abschließenden Lagerfeier teilnehmen können und nur einen Bruchteil der tollen Geschichten vom Krieg...ähm...Fest der Drachen zu hören bekommen.
Wir sind mit extrem viel Stress im Gepäck hin gefahren, es hat ständig gekriselt und die Stimmung war mehr als oft genug im Keller. Aber als wir angefangen haben zu packen hat sich diese ganze Spannung in Luft aufgelöst. Als wir uns dann noch still und heimlich verabschieden wollten um die Leute nicht in ihrem Spiel zu stören haben wir noch eine großangelegte Verabschiedung bekommen und da merkt man dann wie sehr uns unser Lager (nach nur zwei Drachenfesten) mag und wie sehr einem doch manche Leute ans Herz gewachsen sind und wie sehr einem der durchgeknallte Haufen fehlen wird. Jedes Jahr wieder. Jedes Jahr Triumvirat.
Und nach dieser unfassbaren Schlammschlacht haben wir alle uns den Sumpforden dritter Klasse redlich verdient