Rechtliche Grundlage bei einem eigenen Pen and Paper

Erfahrungen, Tipps, Vorlieben, Probleme, Fragen zu RPG-Systemen und RPG-Theorie.
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Reto Eichenblatt
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Rechtliche Grundlage bei einem eigenen Pen and Paper

Ungelesener Beitrag von Reto Eichenblatt »

Hey Leute!

Ich brauche mal fachmännische Beratung. Ich arbeite schon seit einiger Zeit an meinem eigenen Zombie Pen and Paper.

Ich habe ziemlich viele Spielmechanismen aus DSA und Cthulhu übernommen. Dazu zählen beispielsweise das Punktesystem für die Charaktergenerierung, der Aufbau von Berufen (Professionen), Vorteile und Nachteile, Kampfsystem, Talentsystem oder geistige Stabilität. Ich bin mit dem PnP schon so weit, dass es spielbar ist. Wir haben es in mehreren Runden zu 4. getestet und bisher habe ich nur positives Feedback bekommen.

Ich habe überlegt mein PnP zu publizieren. Dafür würde ich mir jemanden für die Illustrationen suchen und eine Druckerei, um dies dann als Hardcover herauszubringen. Ich würde versuchen das ganze über Kickstarter zu starten. Jedoch weiß ich nicht wie die Rechtslage da ist, da ich Spielmechanismen anderer Publisher nutze.

Ich wäre über hilfreiche antworten sehr dankbar!
Im Praiostempel predigt der predigende Praiosprediger eine Praiospredigt am ersten Praiostag im Praios.

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Cthulhu benutzt ja das das Basic Role-Playing System. So wie ich das sehe kann man das nicht einfach so verwenden. Gerade wenn man kostenpflichtige Produkte herausbringen will.

Ich würde mich nach anderen Regeln umsehen. FATE z.B. ist unter Open Game License. Es gibt diverse eigene Settings die dieses Regelwerk nutzen Eis und Dampf zum Beispiel.

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Satinavian
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Ungelesener Beitrag von Satinavian »

Es kommt extrem darauf an, was genau drin ist.

Ein Punktesystem für die Generierung ist unproblematisch. Vorteile und Nachteile an sich ebenso. Schablonen in einem Punktesystem auch. All das und noch viiel mehr findet sich in Dutzenden und Aberdutzenden Systemen, die nicht das gleiche Regelsystem haben. Sogar geistige Stabilität findet man ähnlich aber eben immer wieder etwas anders überall von D&D bis WoD und darüber hinaus.

Was ist dein Probenmechanismus ? In welchem Bereich liegen deine Werte (einschließlich Talente/Fertigkeiten) ? Wie funktioniert dein Kampfsystem ? (das zu kopieren, kann Ärger geben). Hast du Vor- und Nachteile oder wirklich genau die selben Vor- und Nachteile mit untereinander gleicher Wertigkeit ?

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Die Rechtslage ist wahrscheinlich das geringste Problem, sofern Du nicht seitenweise abgekupfert hast. Das größte Problem wird die Kundschaft sein - denn das Zombiegernre ist schon recht gut abgedeckt, und eigentlich alle Mainstream-Systeme kann man damit bespielen. Du wirst da also eine Nische beleuchten müssen. In dem von vielerlei Fernsehserien und Kinofilmen bespielten Genre schwierig. (und Filme-copyrights willst Du nicht verletzen, das würde ar...mteuer.) So ein bischen wie Craft-Beer also.

Auf Kickstarter wirst Du ausser bei ein paar Regelnerds nur was reissen können, wenn auch gute Bilder dabei sind, und gute Illustratoren sind ganz definitiv teuer und lassen sich nciht über Gewinnbeteiligung bezahlen. Wenn es wirklich kommerziell werden soll, dann würde ich mir vor allem einen Geschäftsplan machen: Was kostet mich das, wie vertreibe ich es dann. (Werbung... und so), wieviel Umsatz brauche ich, um das wieder rein zu holen, etc. etc. (Denk auch dran, dass Du ggf. Gewerbetreibender damit wirst... Steuer und so...und Produkthaftung...)
Vertu dich nicht: Layout und Lektorat kannst Du vielleicht in Selbstausbeutung und mit Freunden stemmen, aber Illustration und Werbung nicht. Das kostet auf jeden Fall, und sei es ein Stand auf einer grossen Con in nicht allzuschlechter Lage. Du musst ja einen Haufen Leute erreichen die sich dann denken. "Oh geil, ein Zombie-PnP, das viel besser ist, als wenn ich es mit Shadowrun/Chutulu/Pathfinder/DnD bespiele". Über den Preis wirst Du es nicht verkaufen können...
Dreck vorbeischwimmen lassen

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Arikha Madaiama
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Ungelesener Beitrag von Arikha Madaiama »

Jadoran hat's schon schön geschrieben, nur noch ein Zusatz zu den Regeln:

Regelmechanismen an sich kann man nicht schützen. Und das ist auch gut so (sonst schützt noch jemand würfeln und 95% aller RPGs sind tot). Du kannst dich also von so vielen Systemen inpiriren lassen wie du möchtest, solange du nicht ganze Regelabschnitte übernimmst (und selbst dann wird's gar nicht so einfach rechtlich dagegen vorzugehen). Was geschützt sein kann sind Begriffe (wie z.B. das 'Tappen' bei MtG lange ein geschützter Begriff war) und natürlich so etwas wie die Spielwelt (weshalb du kein Walking Dead-RPG herausbringen möchtest).

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Hotzenplotz
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Ungelesener Beitrag von Hotzenplotz »

Ich haue in die gleiche Kerbe wie Jadoran, möchte dich allerdings auf eine Möglichkeit hinweisen, wie du vielleicht feststellen kannst, ob das System etwas für den Markt ist und du es veröffentlichen solltest.

Dafür eignet sich das Tanelorn-Forum sehr gut, weil sich hier Spieler und vor allem SL mit teilweise sehr großer Erfahrung aus allen RPG-Bereichen herumtreiben.
Es gibt hier einen Bereich "Pen & Paper - Eigententwicklungen", wo du dein System vorstellen kannst.
Beherzige dazu bitte die Vorstellungstipps von 1of3: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,22921.0.html

Warnung: Die Kritiker sind in aller Regel mit der Lupe dabei ;). Je nach System findet im Tanelorn auch hin und wieder ein regelrechter Verriss statt. Lass dich davon nicht entmutigen, was deine persönlichen Vorlieben angeht. Aber mal ganz frei gesagt: Wenn dein System dem Tanelorn nicht stand hält, wird es sich vermutlich nicht gut verkaufen lassen. Andersherum: Wenn es nach dem Tanelorn geht, müsste DSA absolut erfolglos sein, weil es ein schlechtes System ist. Heißt: Nur weil etwas schlecht ist, ist es nicht zugleich schlecht verkäuflich. :ijw:

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Leta
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Ungelesener Beitrag von Leta »

Gerade über fhragn gestolpert*. Ist Open Game License.

*) beim eskapodcast

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