Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

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Benutzer 7553 gelöscht

Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Am Sonntag hatten wir im Rollenspiel mal wieder eine Aktion die zwei unserer Spieler in heftige Gewissenskonflikte gestürzt hat.

Ich mal mal schnell die Szene: Ein Wirtshaus, ein finsterer SDOM (SuperDuperOberMagier, Äquivalent zu Borbarad) hat die Heldengruppe (low level) erwartet um sie durch Drohungen für seine Zwecke einzuspannen. Es geht bei der ganzen Story um drei magische Amulette die zusammen absolute Macht versprechen. Zwei hat der SDOM, sie baumeln verlockend an seinem Gürtel. Das dritte sollen die Helden ihm besorgen sonst passieren ihnen schlimme Dinge. Sowohl den Charakteren als auch den Spielern ist klar das dieser Magier so mächtig ist das es praktisch Selbstmord wäre ihn anzugreifen oder sonst irgendwie zu reizen.

Zwei unserer Charakter hatten nun ein Dilemma:

Der Paladin/Ronni ist alles andere als glücklich damit dem Bösen nachzugeben, und sei es nur zum Schein. Er würde am liebsten das Schwert ziehen und den Bösewicht zum Aufgeben auffordern oder dergleichen.

Der Schurke/Streuner findet dagegen das die beiden Amulette doch zu verlockend am Gürtel des Schwarzmagiers baumeln. Es juckt ihn in den Fingern dem Bösewicht eins dieser Amulette zu stibitzen und ihn damit in seinem Bestreben zurück zu werfen.

Die Situation wurde zu Ende gespielt, es interessiert mich nur ob andere Spielrunden vielleicht anders gehandelt hätten als wir. Den Ausgang will ich aber mal zurück halten um das Stimmungsbild nicht zu verzerren. Was denkt ihr wie die Spieler sich in einer solchen Situation verhalten sollten? Ihren Charakter mit allen Konsequenzen ausspielen und damit zu riskieren das möglicherweise die ganze Gruppe sich neue Charaktere machen muss? Oder sich "taktisch klug" verhalten, die Finger ruhig halten und gute Mine zum bösen Spiel machen?

Firnblut
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Firnblut »

Wenn mein Charakter die Amulette haben will und eine realistische Chance sieht, die auch zu bekommen, dann würde er es auch versuchen.

Das Schwert ziehen und angreifen, obwohl dem Charakter klar ist, dass das quasi Selbstmord ist... Wenn wir nicht gerade von Mut 20, Klugheit 6 und Impulsiv reden, dann ist das für mich kein Charakterspiel. Der Charakter würde zumindest auf einen günstigen Moment warten.
Gleiches gilt auch für den Diebstahl: Wenn es aussichtslos ist, dem Charakter das bewusst ist, es nicht zwingend wenn dann sofort geschehen muss - warum sollte man sich dann in den Tod stürzen?

Also wie gesagt: Wenn da nicht noch andere Faktoren, als die benannten eine Rolle spielen (hohe Goldgier+vergeigte Probe z.B.), dann gibt es für mich keinen Grund hier "Charakterspiel" zu betreiben (in Anführungszeichen, weil ein Spiel, bei welchem der natürliche Selbsterhaltungstrieb des Charakters ausgeblendet wird, kein stimmiges Spiel ist).

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Cartefius
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Cartefius »

Was charaktergerechtes Handeln wäre kann man meiner Ansicht nach schwer sagen, weil man dafür mehr über die Charaktere wissen müsste.

Bei einem sehr geradlinigen Geweihten oder Paladin mit hehren Vorsätzen ist es schon möglich, dass der bei einem solchen Unternehmen nicht mitmacht, auch nicht zum Schein. Da wäre es möglich, dass er sich schlicht weigert, oder sogar einen aussichtslosen, suizidalen Angriff wagt. Gerade bei einem derart moralischen Charakter wäre es für mich aber sehr unplausibel, wenn er das ohne Rücksicht auf eventuellen Schaden für seine Kampfgefährten oder Unschuldige im Wirtshaus täte, denn deren Wohlergehen sollte ihm eigentlich (anders als z.B. sein eigenes) über seinen Stolz gehen, und das würde für mich einen Frontalangriff klar ausschließen.

Bei dem Dieb ist das ebenso eine Auslegungssache: Hat er Verantwortungsgefühl, so wird er vielleicht versuchen, die Amulette zu stehlen, dies aber auf eine sehr gut vorbereitete Art tun bei der das Risiko überschaubar ist. Sicherer wird es ihm vermutlich erscheinen, erstmal zum Schein mitzumachen und auf eine bessere Gelegenheit zu warten.
Ist er hingegen vollkommen egozentrisch, würde er vermutlich ebenfalls einen sicheren Plan suchen, aber wohl eher einen, der seine Kameraden (als klare Verdächtige) als Sündenböcke reinreißt, denn das macht die Sache viel einfacher. Sich dem Bösewicht zu unterwerfen und dann im Laufe der Zeit auf eine Gelegenheit zu suchen, die weniger profitable Partei zu hintergehen, scheint mir da aber ebenfalls der richtige Ansatz zu sein.

Am ehesten geeignet dafür, in dieser Situation spontan etwas "dummes" zu tun, wären meiner Ansicht nach Charaktere, die sowohl rücksichtslos als auch impulsiv und nicht besonders helle sind. Da ist allerdings ein bisschen die Frage, wie die es überhaupt so weit als Abenteurer geschafft haben. :-)

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Sumaro
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Sumaro »

Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion finde ich bei dem genannten Beispiel ein wenig fraglich, denn was wäre denn in der Situation das Charakterspiel und was die Schwachsinnsaktion gewesen?

Ich meine, wenn mein Streuner reinkommt und irgendein Magier erklärt ihm "Ich habe auf euch gewartet! Tut dies und dies!" dann würde er, schon weil es ein Magier ist, vielleicht gute Miene zum bösen Spiel machen und sich danach absetzen, anstatt jetzt auf Konfrontation mit Mr. Allmächtig zu gehen. Evtl. noch die richtigen Stellen benachrichtigen, dass da gerade jemand böses auf dem Weg ist, irgendwelche magischen Artefakte zusammen zu klauben und das man das ja unmöglich so lassen kann.

Ihm aber die Amulette vom Gürtel zu klauen (zumal wenn ich dummerweise der einzige weit und breit bin, der das just in diesem Moment getan haben könnte) würde ich definitiv nicht machen. Denn zum einen kann ich wohl nichts mit unendlicher magischer Macht anfangen, zum anderen habe ich ja auch kein Interesse, dass jemand anderes diese Macht bekommt.
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smarrthrinn
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Hmm, also als Rondra-Geweihter einfach den nächsten Tempel benachrichtigen und vielleicht noch die Inquisition. Gegen die geballte Kraft eines Sonnenzuges und eines Schwertzuges wird der Typ wohl wenig ausrichten können :)

Und währenddessen das Amulett finden und zerstören (lassen).

Der Streuner wird, wenn er nur ein wenig Überlebenswillen hat, gar nix tun.
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Benutzer 7553 gelöscht

Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Ja, es ist wohl etwas zu speziell gefragt. Und die ganze Situation mit Vorgeschichte hier lang und breit darzulegen wäre doch etwas zu viel des Guten.
Die SCs hatten jedenfalls sowohl eine Motivation diese Amulette auch besitzen zu wollen, als auch diesem Finsterling das Handwerk zu legen. Und die Chance für Beides war da. Wie hoch die Chance war steht auf einem anderen Blatt und wird in einer solchen Situation sicherlich von den verschiedenen Spielern unterschiedlich hoch eingeschätzt. Die Möglichkeit Verstärkung zu holen war nicht gegeben.

Letztendlich kann man meine Frage aber auch vereinfachen auf: Was haltet ihr davon wenn ein Spieler mit derartigen riskanten Einzelaktionen die gesamte Gruppe und/oder Kampagne in die Waagschale wirft?

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hexe
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von hexe »

Wirklich riskante Einzelaktionen macht man meistens aus einer tiefen Überzeugung. Für etwas, was das Risiko wirklich wert ist und eher nicht aus Spaß am Nervenkitzel. Also eine zentrale Charaktereigenschaft, die ganz sicher nicht 'überraschend' kommt.

Der Rondrageweihte möchte einem echt fiesen Schwarzmagier das Handwerk legen? Damit kann ich als SL rechnen. Natürlich ist der Rondrianer bereit sein Leben dafür zu riskieren oder gar zu geben.

Der goldgierige Dieb nutzt eine Gelegenheit zwei mächtige und magisches Wertgegenstände zu klauen? Damit kann ich als SL rechnen. Natürlich möchte ihm dieses Phexenstück gelingen und wenn er dabei auch noch 'die Welt retten kann' umso besser.

Von daher sind riskanten Einzelaktionen eigentlich sehr gut vorhersehbar und sogar planbar - aus Spielleitersicht. Deshalb ist die Kampagne selten bis nie in Gefahr 'schief zu laufen'.

Aus Spieler- und Gruppensicht sehr ähnlich. Wer mit einem Dieb oder Rondrageweihten zusammen reist, weiß sehr bald an welchen Moralcodex sie sich halten. Meine Charaktere kennen ihre Mitstreiter und falls es nötig ist, redet man vorher auf den 'Problemcharakter' ein - IT versteht sich. "Hör zu Rondriana, wir müssen das so machen, vielleicht deckst Du uns besser den Rücken? Und Du Phejian hast besser die Hintertür im Auge, ja?" So kann man solche Situation vorher entschärfen, wenn man will.
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Naja eigentlich sind es ja nicht die Spieler, die hier ein Risiko eingehen; neue Charaktere sind schnell gemacht, wenn die sowieso noch low-level sind :)

Meine Frage wäre eher, warum hast du es als Meister notwendig, der Gruppe eine derart mächtige Meisterperson vor die Nase zu setzen ;)

Denn damit zwingst du sie ja direkt in diesen Konflikt.
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Skyvaheri
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Skyvaheri »

Charakterspiel = Diebstahl/Angriff? Sorry, sehe ich in erster Linie nicht als Charakter-Spiel sondern als "Handlungs-Spiel"

Charakterspiel wäre für mich in diesem Fall, wenn der Spieler des Ronnies 15 Minuten braucht, um seinen Gewissenskonflikt auszuspielen: Den Drang das "Richtige" zu tun und jetzt und auf der Stelle den SDOM anzugreifen - und seinem Selbsterhaltungstrieb, denn er weiß dass seine Chance maximal 5% ist.

In Summe stelle ich fest, dass viele "Schwachsinnsaktionen" dadurch entstehen, dass die Spieler null Gefühl für den Selbsterhaltungstrieb ihrer Charaktere haben.

Auch eine gelungene Goldgier-Probe (solange es keine bstätigte 1 ist), muss nicht zwangsweise dazu führen, dass der Dieb unbedingt jetzt sofort versuchen wird die Amulette zu stehlen, wenn er weiß, dass es keine Chance auf Erfolg gibt. Dann starrt der Dieb die Amulette vielleicht nur überdeutlich mit geweiteten Augen an und ist zu keiner anderen Handlung mehr fähig...

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Alle Infos zu Sky's DSA-Runde gibt es hier:

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Benutzer 7553 gelöscht

Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Danke für eure Beiträge. :)
smarrthrinn hat geschrieben:Meine Frage wäre eher, warum hast du es als Meister notwendig, der Gruppe eine derart mächtige Meisterperson vor die Nase zu setzen ;)
Denn damit zwingst du sie ja direkt in diesen Konflikt.
Über die Motivation meines SL diese Szene zu kreieren kann ich nur spekulieren, ich war selbst nur als einer der vier Spieler beteiligt.
Skyvaheri hat geschrieben: Auch eine gelungene Goldgier-Probe (solange es keine bstätigte 1 ist), muss nicht zwangsweise dazu führen, dass der Dieb unbedingt jetzt sofort versuchen wird die Amulette zu stehlen, wenn er weiß, dass es keine Chance auf Erfolg gibt.
Goldgier ist in unserer Situation kein anwendbares Konzept, es ging dem Dieb bei seinen Erwägungen nicht darum sich zu bereichern. Die Amulett sind, um es auf der Meta-Ebene zu sagen, plotkritische Items, wobei ich als Spieler der Runde noch nicht beurteilen kann ob sie uns wirklich was bringen oder eher in die Kategorie MacGuffin fallen.
Ganz wichtig finde ich aber auch die Unterscheidung: Weiß der Charakter wirklich wie seine Chancen stehen? Ein Charakter hat im Gegensatz zu seinem Spieler keine Ahnung von W20-Würfen, Prozentchanchen, Talentpunkten, Umstandsboni/-mali und dergleichen. Der Dieb an sich weis dazu eigentlich nur das es ihm schon des öfteren gelungen ist unbemerkt ein Beutelchen von fremden Gürteln zu stibitzen, insbesondere wenn der fremde Gürtel etwas abgelenkt ist.

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Cartefius
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Cartefius »

Letztendlich kann man meine Frage aber auch vereinfachen auf: Was haltet ihr davon wenn ein Spieler mit derartigen riskanten Einzelaktionen die gesamte Gruppe und/oder Kampagne in die Waagschale wirft?
Ich persönlich finde solche Aktion rücksichtslos und störend, und in den üblichen Gruppen, in denen ich spiele, gehört es zum ungeschriebenen Gruppenkonsens, keine unabgesprochenen Einzelaktionen anzuzetteln, die die anderen dann ausbaden dürfen.

Ich hatte ab und an mal Mitspieler, bei denen so etwas häufiger vorkam, dort hat unser SL meistens dann durch Improvisation in letzter Minute noch die Situation gerettet und das Auslöschen der Gruppe verhindert, aber in diesen Fällen hat das ganze auch langfristig nicht harmoniert und der Spieler hat die Gruppe verlassen.

Mir gefällt allgemein eine kooperative Spielweise am besten, bei der weder die Spieler dem Spielleiter absichtlich in die Story grätschen, noch der Spielleiter die Spieler dafür abstraft, dass sie nicht tun was er will. Der Fokus sollte für mich immer darauf liegen, dass die Story zwar Höhen und Tiefen hat, aber immer weitergehen und Optionen bieten kann.

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Leta
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Leta »

Ich wollte noch kurz was anmerken.

Es kann in einigen Fällen auch so sein das die Intention einer Szene von Meister und den Spielern unterschiedlich wahrgenommen werden: Der Meister kann sich gedacht haben
"Großer böser Obermotz könnte die Helden mit einem Fingerschnippen erledigen, also protzt er mit seinen Erfolgen(Amulette am Gürtel). Er ist so stark das die Helden nichts gegen ihn ausrichten können und sollen."

Der Spieler dagegen kann sich sagen:
"Großer böser Obermotz könnte die Helden mit einem Fingerschnippen erledigen, also protzt er mit seinen Erfolgen(Amulette am Gürtel). Ich bin aber ein gewitzter Dieb der es schaffen könnte ihm die Amulette abzunehmen! Es wird eine Herausforderung aber mein Held kann das schaffen. Und aus Spielersicht gesehen 'warum sollte der Meister die am Gürtel baumelnden Amulette so hervorheben? Er hat sie jetzt schon zum zweiten mal erwähnt.'"

Die einen sehen es als "Schwachsinnsaktion" und die anderen eben als vom Meister angebotene Herausforderung.

Andwari
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Andwari »

Ich sehe hier zwei deutlich unterschiedliche Ansätze:

1. Der direkte Angriff
ist blödsinnig, jeder Chari kann sich vorstellen, dass der Oberbösewicht nicht in diese selbstgewählte Konfrontation geht, wenn er nicht wenigstens noch was dagegen in petto hat. Auch als Spieler kann man wissen, dass eine derartige Abenteuerverkürzung nicht gewollt sein kann.

2. Der Diebstahl eines der Amulette
ist etwas anders gelagert. Darauf, von einem dreisten Komplizen beklaut zu werden, hat sich der SDOM hier nicht vorbereitet. Je nach Theatralik in der Gruppe kann man da mit "Herr, ihr seit so mächtig, erlaubt dass ich Eure Füße küsse..." schon was machen. Ist halt extrem schwierig - aber zwingt den SDOM im Fall, dass er es bemerkt, nicht gleich dazu, die Gruppe zu grillen.


Randbedingungen:

- der SDOM scheint die Gruppe als solche zu identifizieren, hat sich also vorher über sie informiert - oder kriegt auch der Rollkutscher am Nachbartisch denselben Auftrag?

- er wählt einen öffentlichen Ort, obwohl das für ihn taktisch suboptimal ist (er könnte auch gar geheimnisvoll halb hinter einem Baum stehen). Er will also zusätzlich noch die Gruppe bloßstellen (als Komplizen eines Schurken), hat keine Angst vor tratschenden Wirten ... oder massiven Zeitdruck für seine Suche.

- wenn der SL nur ein wenig mehr als die pure Existenz der beiden anderen Amulette beschreibt, ist das "am Gürtel baumeln" mMn ein starker Hinweis für den Dieb, genau seine Aktion durchzuführen.

- wäre ich ein SDOM, ich wäre bei Ronnies äußerst zurückhaltend, die sind dafür bekannt manchmal noch weiter mit dem Schwert rumzuhacken, obwohl sie eigentlich tot sein müssten (und hinterher auch sind). Und haben auch sonst Fähigkeiten, die man als Magier so gar nicht einordnen kann. Ein Heiliger Befehl an den Magier, bis Praiostags mittag hier zu bleiben kann seine ganze Planung kaputtmachen. Und er will eigentlich auch den Ronnie nicht schon bei jedem "Bei Rondra und ihren göttlichen Geschwistern..." grillen, weil dann muss er andere Komplizen suchen.

- generell ist die Situation so, dass man als SL die Chance auf Spieler-Einzelaktionen massiv erhöht: Sie können sich gerade nicht untereinander absprechen, d.h. es gibt gerade keine Gruppe von 4 Personen, sondern 4 Einzelkämpfer, die ihre individuellen Möglichkeiten abchecken. Der Dieb hätte dem Ronnie sonst vllt. vermittelt, dass sein Vorhaben eine ganz dumme Idee ist, uns alle umbringen wird und er damit verantwortlich ist, dass ich der Dieb dann nicht in Rondras Paradies einziehe (was ja Dein Bekehrungs-Ziel war...) aber das fällt gerade flach.

Jadoran
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Ich hab so ein wneig ein Problem mit: "Böser Obermotz zwingt Helden, für ihn zu arbeiten, obwohl er so mächtig ist, dass das völlig unnötig ist..." aber das mal aussen vor:

Der Magier hat seinen Auftritt geplant. Ihn währneddessen azugreifen ist einfach nur dumm. Wenn er denn klug ist. Aber wenn er klug wäre, würde er so eine dumme Schau eigentlich auch nciht abziehen, deswegen dreht man sich im Kreis.
Auch metagamistisch denkend kommt man als Spieler nicht weiter. Ist das jetzt der Große Moment, wo die Helden zu ihren prinzipien stehen sollen oder nur die Finster Sequenz, wo sie Zum Schein Zu Bösen Werden?

Ich hätte wahrscheinlich diese Taktik vorgschlagen. Der Ronnie ziert sich erstmal lautsark etwas, was dem Motzi ja gefallen wird. Derweil prüft der Gruppenmagier per Odem, ob der Magier Armatrutz etc. hoch hat. Wenn nicht, dann "Tötet Ihn!"
Wenn ja, in längeres Gespräch verwickeln und über die Modalitäten Zeit gewinnen ("Wie war das nochmal im Mittelteil?"), bis seine Schutzsprüche auslaufen. Dann Auf Handschlag bestehen für die Vereinbarung. Die Hand hält der Ronnie dann eisern fest und die anderen gehen auf den Magier und halten ihm den Mund zu... Da ist dann nichts mehr mit Gestik und Reden. Zwei Mods sind schon mal ziemlich heftig, und konezrntrieren kann man sich auch nicht, wenn Leute auf einem rumkrabbeln...
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Jeordam
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Frater Tiberius hat geschrieben:Ganz wichtig finde ich aber auch die Unterscheidung: Weiß der Charakter wirklich wie seine Chancen stehen? Ein Charakter hat im Gegensatz zu seinem Spieler keine Ahnung von W20-Würfen, Prozentchanchen, Talentpunkten, Umstandsboni/-mali und dergleichen. Der Dieb an sich weis dazu eigentlich nur das es ihm schon des öfteren gelungen ist unbemerkt ein Beutelchen von fremden Gürteln zu stibitzen, insbesondere wenn der fremde Gürtel etwas abgelenkt ist.
Ja, weiss er. Jeder, aber auch wirklich jeder, Mensch kann sich selbst einigermassen einschätzen und u. a. in seinem Beruf Erfolgschancen, Aufwand o. ä. halbwegs korrekt bestimmen. Das ist die ingame-Seite.
W20, Prozentchancen usw. sind reine Outgame-Mechaniken, die es jemandem, der kein hauptberuflicher Taschendieb ist und nicht mit allen fünf/sechs Sinnen in der Situation steht, die der SL, ebenfalls kein hauptberuflicher Taschendieb, in zwei bis drei Sätzen zusammengefasst hat, eben diese Einschätzung zu treffen.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

smarrthrinn
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Ah ok, sorry Frater Tiberius, ich dachte, du meisterst die Gruppe. Also bleiben die Motive dieser Situation vorerst im Dunkeln :)

Um aber nicht vom Thema abzuschweifen, hier meine Einschätzung:

Unkoordinierte Einzelaktionen halte ich für keine gute Idee. Wer weiß, ob SDOM nicht das ganze Dorf in der Tasche hat, dessen Einwohner dann auf die Helden losgehen oder zumindestens die halbe Wirtshausbelegschaft. Für Low-Level-Charaktere können selbst ein paar Knüppel schwingende Besoffene zum Albtraum werden.

Man zieht (hoffentlich) als Gruppe durch Aventurien und nicht als Ansammlung überzogener Egos ;), also sollten derartige Aktionen zumindestens innerhalb der Gruppe abgesprochen sein und nur für Außenstehende wie unkoordiniert wirken.

Btw: Wie habt ihr denn die Situation gelöst?
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Assaltaro
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Aber in einer solchen Situation kann sich die Gruppe doch nicht zuerst absprechen ohne das der Magier es mitkriegt. (außer alle beherrschen den Gedankenbilder mit Variante) Also bleibt es erstmal bei Einzelaktionen.

Aber meine Ronni würde hier wohl tatsächlich erstmal so tun als ob um mehr über das dritte Artefakt zu erfahren. Da versucht man dann tatsächlich ranzukommen, um es dann zu zerstören oder bei der Praios-Kirche abzuliefern. Danach oder währenddessen überlegt man sich dann in Ruhe, was man nun gegen den Magier macht.
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Andwari »

@Assaltaro
Korrekt, man kann sich nicht absprechen - das macht es für den SL einer von impulsiven, kreativen, usw. Gruppe komplizierter. Denn sie sprechen jetzt nicht erst darüber sondern irgendwer macht irgendwas und die Mithelden verstehen das irgendwie richtig oder nicht.

Die Alternative "immer wenn wir nicht darüber reden können, sind wir handlungsunfähig" ist mMn nicht wünschenswert.

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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Auch die Charaktere können sagen: "Moment, wir müssen da mal was klären. Wir sind gleich wieder da." Und die Spieler können sowieso diskutieren, wir reden hier immerhin von P&P und nicht von LARP.
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Es ist aber fraglich ob der Magier sie nochmal weglässt. Es ist für ihn ja eher von Nachteil wenn die Gruppe sich beraten kann.

Und zumindest bei uns ist es nicht erwünscht zu diskutieren wenn die Chars es nicht können.
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von smarrthrinn »

Der Magier (Meister) wird ein bißchen kompromissbereit sein müssen. Denn sonst geht das sehr schnell in die Hose und alle Spieler sitzen den Rest des Tages/Abends da und basteln sich neue Charaktere.

Ich warte eigentlich noch auf die Antwort vom Thread-Ersteller, wie sie die Situation hingebogen haben :)
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Oppi
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Oppi »

Jeordam hat geschrieben:
Frater Tiberius hat geschrieben:Ganz wichtig finde ich aber auch die Unterscheidung: Weiß der Charakter wirklich wie seine Chancen stehen? Ein Charakter hat im Gegensatz zu seinem Spieler keine Ahnung von W20-Würfen, Prozentchanchen, Talentpunkten, Umstandsboni/-mali und dergleichen. Der Dieb an sich weis dazu eigentlich nur das es ihm schon des öfteren gelungen ist unbemerkt ein Beutelchen von fremden Gürteln zu stibitzen, insbesondere wenn der fremde Gürtel etwas abgelenkt ist.
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Das funktioniert nur so lange, wie nicht die völlig unbekannten Fähigkeiten des Gegenübers mit in die Überlegung einfließen müssen.

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Nochmals danke für alle Beiträge. Ich sehe das die Meinungen auch hier auseinander gehen, nicht nur in der Spielgruppe. Auf ein paar Anmerkungen möchte ich noch im Einzelnen eingehen:
smarrthrinn hat geschrieben:Der Magier (Meister) wird ein bißchen kompromissbereit sein müssen. Denn sonst geht das sehr schnell in die Hose und alle Spieler sitzen den Rest des Tages/Abends da und basteln sich neue Charaktere.
Das ist immer das Problem des Meisters, aber wenn er stets zu kompromissbereit ist und die Sterblichkeit der Charaktere damit vollkommen negiert geht auch die Spannung verloren.
Jeordam hat geschrieben:Ja, weiss er. Jeder, aber auch wirklich jeder, Mensch kann sich selbst einigermassen einschätzen und u. a. in seinem Beruf Erfolgschancen, Aufwand o. ä. halbwegs korrekt bestimmen. Das ist die ingame-Seite.
Naja, er kann natürlich sein können einschätzen, aber wie Oppi schon geschrieben hat ist es ungleich schwieriger ein potentielles Ziel für einen Taschendiebstahl einzuschätzen wenn man mit dem entsprechenden Typ von Person noch nie zu tun hatte. Ein kleiner Dieb kann ja nicht wissen ob so ein Magier nicht ein magisches drittes Auge im Hinterkopf hat.
Leta hat geschrieben:Es kann in einigen Fällen auch so sein das die Intention einer Szene von Meister und den Spielern unterschiedlich wahrgenommen werden:
Über die Intention meines SL kann ich wie gesagt nur spekulieren. Ich vermute das er nur ein wenig die Zügel anziehen wollte weil die Charakter etwa zu entspannt an die Queste ran gegangen sind. Aber sicher sein kann ich mir da natürlich nicht.

Und hier jetzt die Auflösung:
Vorweg: wir spielen Pathfinder, nicht DSA. Der "Ronnie" war dementsprechend ein Iomedae-Paladin, der Streuner ein Schurke. Die Analogien hatte ich nur dargestellt damit die reinen DSA-Spieler hier die Charaktere etwas besser einschätzen können. Aber im Prinzip ist das Regelwerk für eine solche Situation unerheblich. Auch in Pathfinder kann man beispielsweise Magier am Zaubern hindern wie es hier vorgeschlagen wurde.
Ich war der Dieb. Die Amulette hatte der SL eingangs gar nicht erwähnt, erst auf meine etwas flapsig gemeinte Nachfrage ob der Magier zufällig die beiden Amulette, von denen wir wussten das er sie hat, am Gürtel trägt wurden diese erwähnt.
Es lief darauf hinaus das ich die anderen Spieler fragend angesehen habe und diese zumindest zum Teil zustimmend genickt haben, eine Kommunikationsform die auch ingame möglich gewesen wäre. Anschließend habe ich eine gute Gelegenheit abgewartet und zugegriffen als der Magier im Begriff war sich weg zu teleportieren. Der SL hat uns natürlich noch sehr schön im ungewissen gelassen ob er das jetzt in dem Moment bemerkt hat imdem er geschildert hat das ich einen kurzen Augenblick das Gefühl hatte der Magier dreht den Kopf zu mir während er verschwindet. Jetzt haben wir eins der Amulette und können es untersuchen. Was der Magier macht wenn er uns wieder findet ist noch fraglich, aber ich schätze da er noch eins übrig hat wird er nicht gleich in Panik geraten, ohne dieses letzte Amulett können wir auch nichts erreichen (Amulett vernichten ist keine Option, wir brauchen es um unser Dorf vor dem Untergang zu retten).
Hinterher haben wir noch diskutiert was da alles hätte schief laufen können und da gingen die Meinungen auseinander von "Ach, dann hätten wir ihn uns eben vorgenommen. Was soll ein Magier schon machen wenn man ihn im Grapple hat?" bis zu "Naja, das war kurz vor TPK, aber wenn wir die Ini gewonnen hätten dann hätten wir wenigstens noch die Gelegenheit gehabt um Gnade zu winseln". Deshalb habe ich hier mal nachgefragt.

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Mr.Trikorder
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Mr.Trikorder »

Huh ... korrigiert mich, wenn ich falsch liegen, aber ... waren Iomedae-Paladine nicht die, die sich sogar opfern müssen, wenn daruch irgendwas bewirkt werden kann? Selbsterhaltungtrieb wird da glaube ich nicht sonderlich groß geschrieben. Dazu kommen Möglichkeiten zur Wiederbelebung in dem Universum.

Vllt. etwas spät, aber ich geb trotzdem noch meinen Senf dazu: :-P
Wir hätten das vmtl. genauso gemacht, bzw. ich als SL hätte sowas irgendwie erwartet. Ich würde das jetzt aber trotzdem deinem SL nicht ankreiden. Warte erstmal ab, was da noch kommt. Vielleicht entwickelt sich daraus noch was Cooles. Ist ja an sich ganz spannend ausgegangen ...

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Lanzelind
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

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Und so wie ich das verstehe, schien die Gruppe im Großen und Ganzen ja auch einverstanden mit der Aktion, oder? Von daher sehe ich das Problem nicht so ganz. ;)

Jeordam
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Oppi hat geschrieben:
Jeordam hat geschrieben:
Frater Tiberius hat geschrieben:Ganz wichtig finde ich aber auch die Unterscheidung: Weiß der Charakter wirklich wie seine Chancen stehen? Ein Charakter hat im Gegensatz zu seinem Spieler keine Ahnung von W20-Würfen, Prozentchanchen, Talentpunkten, Umstandsboni/-mali und dergleichen. Der Dieb an sich weis dazu eigentlich nur das es ihm schon des öfteren gelungen ist unbemerkt ein Beutelchen von fremden Gürteln zu stibitzen, insbesondere wenn der fremde Gürtel etwas abgelenkt ist.
Ja, weiss er. Jeder, aber auch wirklich jeder, Mensch kann sich selbst einigermassen einschätzen und u. a. in seinem Beruf Erfolgschancen, Aufwand o. ä. halbwegs korrekt bestimmen. Das ist die ingame-Seite.
Das funktioniert nur so lange, wie nicht die völlig unbekannten Fähigkeiten des Gegenübers mit in die Überlegung einfließen müssen.
Wie der unbekannte Sinnesschärfe-TaW (bzw. Perception) des Magiers? Was OG bekannt ist (Fähigkeitsniveau des Streuners/Rogues, Situation, Probenmechanik) ist auch ingame bekannt. Das ingame unbekannte Fähigkeitsniveaus des SDOM ist auch OG unbekannt.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

Benutzer 7553 gelöscht

Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Benutzer 7553 gelöscht »

Mr.Trikorder hat geschrieben:Huh ... korrigiert mich, wenn ich falsch liegen, aber ... waren Iomedae-Paladine nicht die, die sich sogar opfern müssen, wenn daruch irgendwas bewirkt werden kann? Selbsterhaltungtrieb wird da glaube ich nicht sonderlich groß geschrieben. Dazu kommen Möglichkeiten zur Wiederbelebung in dem Universum.
Sich selbst ja, aber seine Freunde, die sich nicht mit Leib und Seele Iomedae verschrieben haben...? Der Rest der Gruppe war ja auch dabei. Wiederbelebung ist weit außerhalb unserer Möglichkeiten.
Meinem SL kreide ich auch garnichts an, er hat die Situation sehr souverän bewältigt. Ich glaube nicht das er das so geplant hatte, aber ich denke er macht schon was draus. Er hat mir sogar dafür einen Schneid-Punkt aufs Konto geschrieben, auch wenn ich damit eigentlich nichts anfangen kann.
Lanzelind hat geschrieben:Und so wie ich das verstehe, schien die Gruppe im Großen und Ganzen ja auch einverstanden mit der Aktion, oder? Von daher sehe ich das Problem nicht so ganz. ;)
Um auf einen anderen aktuell heiß diskutierten Thread bezug zu nehmen: Es hat keiner klar vernehmlich "Nein" gesagt. :lol:
Es wurde in unserer Diskussion schon heraus gestellt das die Aktion riskant war, wäre sie nicht gut verlaufen wäre vielleicht der eine oder andere kritischer gewesen. Es gab damit kein richtiges Problem, es hat mich nur mal interessiert wie andere Rollenspieler solche kritischen Situationen sehen. Meine Antwort habe ich: Unterschiedlich. :lol:

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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von hexe »

Frater Tiberius hat geschrieben:Meine Antwort habe ich: Unterschiedlich. :lol:
Das kannst Du Dir ganz sicher merken. Frage 10 Rollenspieler zum Thema X und Du bekommst 11 Antworten.
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

Aber sonst wären Foren wie dieses ja auch zu einem Großteil überflüssig ,wenn alle derselben Meinung wären ;)

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Mr.Trikorder
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Re: Charakterspiel vs. Schwachsinnsaktion

Ungelesener Beitrag von Mr.Trikorder »

@Gruppenopferung:
Meiner Erfahrung nach passiert das leider viel zu oft, dass Charaktere wegen ihres Hintergrundes (Prinzipientreue, Moralkodex ... oder halt die Klasse Paladin) eben ihre Überzeugungen dem Rest der Party aufzwingen.

Trotzdem denke ich nicht, dass dies auf eure Situation zutrifft, denn hier hätte man gut und recht sagen können: "Opfer du dich mal, mir ist mein Leben zu lieb." Im Gegenzug kann man schon drauf setzten, dass der SDOM das als getrennten Einzelfall betrachtet und nicht gleich alle umbringt, nur weil einer aus der Reihe tanzt ... das mag euer SL entscheiden.

Gleiches gilt im Übrigen für deinen Schurken.

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