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DSA5 Gruppendynamik - ein Gutmensch unter Antihelden

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Ilenya
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Gruppendynamik - ein Gutmensch unter Antihelden

Ungelesener Beitrag von Ilenya »

Den Zwölfen zum Gruße,

wahrscheinlich gab es ähnliche Themen schon, aber Fragen schadet ja nicht. Ich stehe gerade vor einem kleinen rollespieltechnischen Problem mit meiner Gruppe.
Die Zusammensetzung:
Ein Zwergenkrieger, der Ehre im Kampf finden will, um seiner Geliebten daheim zu imponieren (vorzugsweise mit einem Drachenkopf). Goldgierig, Magie abgewandt, etwas hinterlistig, für ihn ist die schnellste Lösung eines Problems einfach alles umzubringen.
Ein Koch, der sehr bewandert in der Heilkunst ist, bereitet gerne Gerichte aus Menschen zu und hat kein Problem damit bspw. Tiergefährten eines NPC umzubringen und zu essen. Und er benutzt hauptsächlich eine Armbrust (absolut NICHT rondragefällig).
Und schließlich eine Rondrageweihte (Salutarist) wie sie im Buche steht.

Ich habe für mich entschieden (weil auch die Regeln da eher grauzonig sind), dass ich Stehlen grundsätzlich erstmal nicht schlimm finde, solang kein armer schutzloser Bauer beklaut wird. Und bezüglich der Armbrust nur hin und wieder abfällige Kommentare machen, es aber dulden. Soweit kann ich mich mit dem Zwerg und seiner Goldgier arrangieren und eigentlich sollten die sich was Ehre suchen angeht gut verstehen, aber durch die Mordlust des Zwergs ist das irgendwie schwer, zumal er offen gesagt hat, der Zweikampf ist für ihn nicht wichtig (was ja sehr gegen Rondras Regeln geht). In unserem ersten Abenteuer haben wir letztlich den Auftrag nur über den GM-Weg bekommen, weil ich in der Gruppe war und als Über-Gute agiert habe. Die anderen zwei Charaktere verstehen sich sehr gut, sind aber eher dunkle Antihelden, die mehr auf Loot und Bezahlung aus sind und erst zweitrangig Aufträge annehmen, nur um Gutes zu tun. Wir haben schon gemeinsam gekämpft und der Koch hat mich sogar geheilt.
Out of Character verstehen wir uns alle prächtig und die Runden machen mir auch immer sehr viel Spaß! Aber ich weiß nicht, wie ich in dieser Charakterkonstellation am Besten spielen sollte.
Streng genommen müsste die Rondrageweihte die anderen beiden überhaupt nicht mögen und den Koch sogar sofort angreifen, sobald er einen Menschen zubereitet. Welchen Grund sollte sie also haben, mit den beiden nach diesem Abenteuer weiterzuziehen? Wie streng sollte ich sein und wie kann diese Kombination klappen ohne dass der Charakter so "herausfällt"? Der GM hat schon angekündigt, dass er in Zukunft offen "böses" Verhalten härter bestrafen wird, aber meine Frage bleibt eben, wie der Charakter mit den anderen zwei am Besten/Geschicktesten umgehen sollte ohne dabei die Integrität zu verlieren.

Wäre super, wenn jemand mir dazu Ratschläge oder auch gerne seine Erfahrungen gibt!
Rondra segne euch,
Ilenya

FrumolvomBrandefels
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Ungelesener Beitrag von FrumolvomBrandefels »

Hi,

Das Problem ist eigentlich nur der Koch. Der Rest ist Basis für Gruppendynamik.

Jadoran
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Gruppendynamik - ein Gutmensch unter Antihelden

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Von Aussen kann man Dir da kaum raten. Am Tisch ausgespielter Kannibalismus und ausgelebter Meuchelmord sind bei erwachsenen Leuten beunruhigend und wirken bestenfalls pubertär. (Damit meine ich nicht, dass die Spieler beuruhigend sind, sondern das Thema).
Was ich OT im offenen Gespräch abklären würde ist, was die Spieler erleben und spielen wollen. Wenn sie sich solche Verbrecher Antihelden aussuchen, dann sind offizielle, aber auch die meisten inoffiziellen Abenteuer, in denen es darum geht, Leuten zu helfen, nichts für euch. (Wahrscheinlich versuchst Du dann, mit deinem "Guten Ronnie" verzweifelt, das AB irgendwie auf der Bahn zu halten, während die beiden anderen "Krawall" machen.)
Wenn das für Dich selbst in Ordnung geht - also Du dabei auch wenigstens ein wenig Spaß hast - würde ich für sie ein Abenteuer auf der Falschen Seite schreiben. Wo sie die Bösen sind, ihren Neigungen nachgehen können. Eben Kannibalismus, Massen- und Meuchelmord, Vergewaltigung von Männer, Frauen und Haustieren, und was die schwarze Seele sonst noch so begehrt :rolleyes:
Wen Dir das einfach keinen Spass macht, dann sage es auch. Man darf sagen. "Kumpels - Kannibalismus ist einfach nicht so meins. Können wir das bitte rauslassen?"
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hexe
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Ungelesener Beitrag von hexe »

Kannibalismus kommt auch nicht vor, oder? Zwerge und Menschen sind da keine Artgenossen.

Aber ich hatte mal eine ähnliche Situation, auch mit einem Zwergen und seiner Armbrust einem Spieler dazu, der auf 'Dort vorne sind Personen auf dem Weg' immer nur mit 'Ich knall sie ab!' geantwortet hat. Gegessen hat er sie dann zwar nicht, sondern lieber vergewaltigt. Aber da es der Rest der Truppe dies moralisch nicht so verwerflich fand, habe ich dann lieber den Charakter gewechselt. Einer der damit weniger Probleme hatte. Wobei dieser sich nach einiger Zeit ebenso einen Plan zu recht gelegt hatte wie sie sich diesem Zwergen entledigen kann, wenn es sein muss - weil man keinen Psychopathen in seiner Nähe brauchen kann.

Zumindest hatte ich mit der Nekromantin in dieser Runde dann mehr Freude als mit der Peraine-Akoluthin, die nur entsetzt daneben stehen konnte und irgendwann die Ordensmacht benachrichtigt hat. Erste hatte wenigstens genügend Leichen ohne was dafür tun zu müssen. Falls es irgendwo aufgefallen wäre, war alles natürlich die irre Zwerg und nicht sie, die arme weibliche Opferrolle...

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Lanzelind
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Ungelesener Beitrag von Lanzelind »

Ich staune immer wieder, auf was für Charakterideen Menschen kommen ... du meine Güte. Aber gut, Geschmäcker sind wohl verschieden (pardon the pun). Ansonsten schließe ich mich Jadoran an. Ich befürchte, auf Dauer wird diese Runde nicht funktionieren, ohne dass sich irgendwer (von dem, was du schreibst, wahrscheinlich du) seinen Charakter massiv verbiegen muss. Kontroverse Charaktere in einer Gruppe können durchaus eine Bereicherung fürs Spiel sein, aber irgendwo gibt es Grenzen.

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Assaltaro
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Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Im Grunde kannst du bei der Gruppe vergessen einen Geweihten zu spielen. Entweder du ignorierst durchgehend deinen Moralkodex oder betreibst pvp. Ich kenne das Problem nur zu gut (musste mit meiner Rondra Geweihten den blutdürstigen Söldner aufhalten der besiegte Feinde die Augen ausstechen wollte). Am Ende musste der andere Spieler gehen (Char wechseln wollte er nicht), da er nicht zum Rest gepasst hat.

Es ist einfach wichtig vorher zu klären, welche Gesinnung man spielen möchte und wenn man da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, klappt es einfach nicht.

PS: ich möchte auch nicht mit einem SC zusammenspielen, der Menschen, Zwerge oder Elfen isst.
75% Method Actor, 71% Storyteller, ..., 17% Power Gamer

Ja ich betreibe "Blümchen"-Rollenspiel und ich steh dazu.

Bin ich froh DSA5 zu spielen. Nicht mehr alle Kämpfer waren in der Fasarer Arena!

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Aus Liebe zu Aventurien ertrage ich die Regeln.
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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Also, mein erster Gedanke war ebenfalls "wer kommt auf so einen Blödsinn?!"

Selbst der Zwerg wäre als Charakter - obwohl durchaus denkbar - schon inkompatibel mit dem Geweihten, aber der Kannibale? Klar, als Konzept kann das funktionieren, aber auf keinen Fall in dieser Konstellation (und auch nicht so recht als Held in Aventurien).

Manchmal denke ich, dass irgendein Gesinnungssystem auch DSA nicht schlecht täte - da wüsste man wenigstens im Vorfeld, dass ein Held "Rechtschaffen Gut" ist und der andere "Chaotisch Böse" und geht halt nochmal zurück zur Charaktergenerierung.

Wobei man hinzufügen muss, dass bei einer bestimmten Dynamik und gemeinsamen Geschichte durchaus auch radikal unterschiedliche Gesinnungen funktionieren können - Beispiel "Ein Lied von Eis und Feuer": Ned Stark (RG) und Robert Baratheon (CN), oder Tyrion Lannister (am Anfang irgendwo zwischen CG und NN) und Bronn (NB).
Wenn die Spieler aber ganz abgefahrene Charakterkonzepte verfolgen oder einfach nur "edgy" (d.h. auf pubertäre Weise möchtegern-evil) sein wollen, geht auch das nicht wirklich.

Jadoran
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Ungelesener Beitrag von Jadoran »

@DnD-Flüchtling: Unsere ersten Gedanken waren offenbar sehr ähnlich. Aber immer bedenken: "My kink is a kink, your's is a perversion". Wenn der Gruppe als Ganzes es Spaß macht, "abgedrehten Sch..." zu spielen, dann ist das völlig okay. Wenn nicht... ich hab mal eine Gruppe wegen sowas verlassen, weil es einfach nicht "meins" war. (Dabei waren die Leute RL eigentlich sehr nett). Offen, unaufgeregt und vorwurfsfrei drüber sprechen, was man selber mag und was nicht, hilft.
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Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Deswegen Sitzung 0: Abstecken von Geschmack und persönlichen Grenzen auf Spielerebene beziehungsweise Art der Settingdarstellung und Erschaffung einer zusammenpassende Gruppe statt Schweineschnitzel mit Vanillesosse und Gummibärchen im Halalrestaurant zu bestellen.

Jetzt liegt das Kind im Brunnen und kommt nicht mehr raus. Von einer Person zu erwarten, im Nachhinein zurückzustecken ist auch nicht schön. Schmeisst am besten alle SCs weg und fangt bei Sitzung 0 nochmal an.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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DnD-Flüchtling
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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Jadoran hat geschrieben: 23.11.2018 17:57Wenn der Gruppe als Ganzes es Spaß macht, "abgedrehten Sch..." zu spielen, dann ist das völlig okay.
Unter den Umständen auf jeden Fall. Und ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass auch abgefahrene Konzepte (inklusive Kannibalismus) ihren Reiz haben können - wobei natürlich schon eine Frage ist, inwiefern Charaktere wie Graf Dracula, Hannibal Lecter oder Roose/Ramsay Bolton (um mal drei mehr oder weniger in Richtung Vampir tendierende Figuren aus der Literatur zu nehmen) auch gute Charaktere für ein Rollenspiel abgeben - insbesondere eins, das nicht dafür gedacht ist.

Wenn ich aber versuche, in einer normalen Gruppe auf Biegen und Brechen einen Soziopathen oder gar Psychopathen einzubauen, dann kann das nicht klappen - zumindest wenn alle Beteiligten ihre jeweiligen Rollen ernst nehmen.

Jeordam
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Ungelesener Beitrag von Jeordam »

Der Kannibale ist nicht die Minderheit... genausogut hättest du sagen können, das in eine Murderhobogruppe kein Normalo passt.

Der Versuch da ein Richtig oder falsch hinzukonstruieren hilft nicht. Gibt es nämlich nicht, nur einen nicht vorhandenen Gruppenkonsens.
Für alle meine Aussagen bezüglich des Kampfsystems von DSA 4 gelten folgende Axiome:
1. Ein professioneller Kämpfer kann die in seiner Ausbildung gelernten Sonderfertigkeiten sinnvoll einsetzen.
2. Die Stochastik von DSA-Würfelergebnissen entspricht der Stochastik gleichverteilter Würfel.

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Madalena
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Ungelesener Beitrag von Madalena »

Ich sehe auch wenig Sinn darin, das Ingame zu lösen. Sprich es mal zwischen zwei Sitzungen an, ob wirklich böse Helden bzw. solche auf dem Pfad der dämonischen Pervertierung gewollt sind. Und wenn ja, pass dich an, oder such eine passende Gruppe.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

Ilenya
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Ungelesener Beitrag von Ilenya »

Jadoran hat geschrieben: 23.11.2018 15:40Wahrscheinlich versuchst Du dann, mit deinem "Guten Ronnie" verzweifelt, das AB irgendwie auf der Bahn zu halten, während die beiden anderen "Krawall" machen.)
Wen Dir das einfach keinen Spass macht, dann sage es auch. Man darf sagen. "Kumpels - Kannibalismus ist einfach nicht so meins. Können wir das bitte rauslassen?"
Ich werd das mal nächste Sitzung ansprechen, ob wir den Koch entschärfen können und der Zwerg etwas weniger rücksichtslos sein kann, sonst wird das wohl mit den Chars zusammen nix. Danke :)

Mindergeist
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Ungelesener Beitrag von Mindergeist »

Ilenya hat geschrieben: 23.11.2018 18:49Ich werd das mal nächste Sitzung ansprechen, ob wir den Koch entschärfen können und der Zwerg etwas weniger rücksichtslos sein kann, sonst wird das wohl mit den Chars zusammen nix. Danke
da liegt wohl kaum das Problem. Sondern eher im generellen Spielverständnis. Die anderen beiden trollen einfach maximal durch die Spielwelt während du ernsthaftes Rollenspiel machen willst. Das wird sich erfahrungsgemäß auch durch ein Gespräch nicht bessern. Es sind nicht die Charaktere die nicht passen, sondern die Spieler.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

FrumolvomBrandefels hat geschrieben: 23.11.2018 15:30Das Problem ist eigentlich nur der Koch.
Das sehe ich anders. Das Problem ist die Ronnie. Die andern beiden kommen ja prima miteinander aus. Nur die Ronnie passt nicht zum bestehenden Duo, und auch nicht in deren bevorzugte Abenteuer.
(Wobei ich mich auch frage, was und wo die spielen. Aber solang der Meister was für sie findet ... So ein paar gesetzlose Ecken gibt es ja.)

Ich würde dem/der TE empfehlen, die Ronnie ad acta zu legen und einen Char zu erstellen, der zu den anderen passt oder zumindest kein größeres Problem mit denen hat.

Ork, brabaker Nekromantin (wie Hexe vorgemacht hat), Yakosh-Dey Schrumpfkopfmacher, Fjarninger Barbarin ("Dein Eintopf erinnert mich an den harten Winter, als mein Opa starb ..."), Gjalsker Tierkriegerin mit irgendwas Fiesem als Odun, Beherrscher-Druide mit Forschungsinteresse an abseitigem Verhalten, Ferkina-Gewohnheitsfolterer, strenggläubiger Novadi ("Hm, ich darf nicht von Geschirr essen, mit dem ein Ungläubiger gekocht hat. Darf ich von Geschirr essen, in dem ein Ungläubiger gekocht wurde? Mal einen Mawdli fragen.") :ijw: , böser Utulu-Schamane ("Ey, iss meinen Zombie nicht auf! Schneid dir halt das Filet raus!"), Nuanaä-Lie-Nivese oder wie dieser völlig verwilderte Stamm heißt (der Mensch ist dem Menschen ein Wolf), vielleicht noch ein Söldner-Veteran oder Korgeweihter mit Kriegstrauma und entsprechend mittelschwerer Macke. Oder auch ein Geode, vielleicht mit dem Zwerg verwandt, dem es am Hinterteil vorbeigeht was mit Menschen passiert.

Wenn sie dann alle Abenteuer durch haben, die mit dem Spielstil funktionieren, können sie ja nochmal darüber reden, ob sie eine andere Gruppe mit netten Chars erstellen, so zur Abwechslung. Da könnte man dann die Ronnie reaktivieren.
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Jeordam hat geschrieben: 23.11.2018 18:18Der Kannibale ist nicht die Minderheit... genausogut hättest du sagen können, das in eine Murderhobogruppe kein Normalo passt. Der Versuch da ein Richtig oder falsch hinzukonstruieren hilft nicht. Gibt es nämlich nicht, nur einen nicht vorhandenen Gruppenkonsens.
Keine Frage. Ich bezog mich jetzt auch nicht auf diese Konstellation hier, sondern ganz allgemein über die Praktikabilität extremer Charaktere im Rollenspiel mit einer Gruppe, die eben nicht extrem ist.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

Ilenya hat geschrieben: 23.11.2018 15:15Streng genommen müsste die Rondrageweihte die anderen beiden überhaupt nicht mögen und den Koch sogar sofort angreifen, sobald er einen Menschen zubereitet. Welchen Grund sollte sie also haben, mit den beiden nach diesem Abenteuer weiterzuziehen?
Ganz ehrlich?

Gar keinen!

Mal eine Frage Wusstestndu, was die beiden anderen spielen, als du dir deinen Charakter erstellt hast?

Falls nein: Sehr unglücklich. Falls ja: Im Grunde ebenso. War es jedenfalls keine gute Idee.
Ilenya hat geschrieben: 23.11.2018 15:15Der GM hat schon angekündigt, dass er in Zukunft offen "böses" Verhalten härter bestrafen wird, aber meine Frage bleibt eben, wie der Charakter mit den anderen zwei am Besten/Geschicktesten umgehen sollte ohne dabei die Integrität zu verlieren.
Wenn du er ernsthaft siehst: Gar nicht.

War das denn euer erstes Abenteuer gemeinsam zusammen? - Und haben die anderen beiden vorher schonmal zusammen gespielt oder nicht?

Falls die (also, der Zwerg und der Koch) vorher schon ein Team waren, ist es ja aus ihrer Sicht irgendwie unfair, dass "plötzlich" böses Verhalten bestraft wird, "nur weil" du jetzt dabei bist und einen guten Charakter spielst. Während es vorher eventuell okay war.

Kann man so machen, ist aber mE dem Gruppenfrieden OT nicht dienlich.

Ich denke wie alle anderen, ihr müsst euch OT einigen, was gespielt werden soll, und dann tatsächlich Charaktere wählen, die mit diesem gemeinsamen Konzept vereinbar sind.

Statt jeder auf seinem zu beharren.

Die sind für sich genommen jedes eine valide Spielvariante - aber eben gemeinsam kaum unter einen Hut zu kriegen!

Ich hatte ansatzweise mal ein ähnliches Problem, als ich bei AD&D eingestiegen bin. Ich kam von DSA und kannte im Wesentlichen nur DSA-typisches SC-basiertes Rollenspiel und "pubertäre Ausrutscher dazu".

Die AD&D-Gruppe - alles nette Jungs übrigens - hatte eine völlig andere Herangehensweise. "Böse" spielten die nicht gern, aber die sahen ein Abenteuer eher als sportlichen Wettkampf, wo die Effizienz der Lösung des jeweiligen Problems, die Zahl der entschärften Fallen, die Beute und die EP deutlich wichtiger waren als konsistentes Charakterspiel.

Ich fand das, bis ich den Unterschied erstmal verstanden hatte, einigermaßen irritierend. Bin aber dabei geblieben, weil wir uns OT eben alle gut verstanden haben, und hab mich dran gewöhnt. Und da sogar mal ein AB geleitet (von dem meine Mitspieler völlig überfordert waren - was sie aber ebenso freundlich-nachsichtig hingenommen haben wie ich ihren Ansatz). Im Gegenzug fand über die Jahre dann tatsächlich zumindest bei einigen mehr Charakterspiel Einzug ins Spiel und auch die ABs. Ich denke, wir hatten also alle was davon, dass wir bei allen Differenzen zusammen gespielt haben.

Nur: In dem Fall waren die Charaktere nicht so krass gegensätzlich wie jetzt bei euch. Vor allem die ausgefuchsten Minmaxer in der Gruppe fanden es befremdlich, dass ich beim Einstieg in ein neues System konsequent einen rein profanen, unmagischen Charakter spielen wollte, der auch nochausgesprochene Schwächen hatte. Das ging für die eigentlich gar nicht. Und ich fand eben das "Loot vor Charakterspiel"-Konzept ein ewnig... naja. "Unreif", hätte ich damals wohl gesagt. :ijw:

Was es aber nicht ganz traf, denn die gingen mit ihrer Spielwelt in sich schon verantwortlich um, und "böse" Charaktere waren da nicht gern gesehen.

Sonst wäre ich da wohl auf Dauer auch nicht geblieben.

Aber: Wie du es halten willst, musst natürlich letztlich du sehen.

Ich denke aber, an deiner Rondrageweihten hättest du in einer anderen Gruppe oder einer anderen SC-Konstellation erheblich mehr Spaß!

hexe hat geschrieben: 23.11.2018 16:36Kannibalismus kommt auch nicht vor, oder? Zwerge und Menschen sind da keine Artgenossen.
Wie ich es verstanden habe, war der Koch kein Zwerg?
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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@Rhonda Eilwind
Stimmt da steht nur Koch. Keine Angabe zur Spezies.
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 23.11.2018 17:44"wer kommt auf so einen Blödsinn?!"
Ich habe auch einen Charakter, die ihre besiegten Feinden isst. AD&D 2nd Planescape. Gefallene Succubus. Priesterin einer Kriegs- und Krankheits-Göttin. Wenn die als 'Dämon' auf irgendwelchen materiellen Ebenen herumgelaufen ist, hat sie sehr vieles als essbar empfunden. Sie ging jetzt nicht Kulturschaffende jagen, aber ein Räuber, der der Meinung war sie zu überfallen oder irgendein Held, der meinte er müsste etwas 'gutes' tun. Warum das gute Fleisch verkommen lassen? Sie hatte eben dem Klassenzeugs genau drei Fertigkeiten 'Jagen' 'Feuer machen' und 'Kochen'.

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Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

hexe hat geschrieben: 25.11.2018 11:27
DnD-Flüchtling hat geschrieben: 23.11.2018 17:44"wer kommt auf so einen Blödsinn?!"
Ich habe auch einen Charakter, die ihre besiegten Feinden isst. AD&D 2nd Planescape. Gefallene Succubus. Priesterin einer Kriegs- und Krankheits-Göttin. Wenn die als 'Dämon' auf irgendwelchen materiellen Ebenen herumgelaufen ist, hat sie sehr vieles als essbar empfunden. Sie ging jetzt nicht Kulturschaffende jagen, aber ein Räuber, der der Meinung war sie zu überfallen oder irgendein Held, der meinte er müsste etwas 'gutes' tun. Warum das gute Fleisch verkommen lassen? Sie hatte eben dem Klassenzeugs genau drei Fertigkeiten 'Jagen' 'Feuer machen' und 'Kochen'.
Das ist aber auch eine massiv andere Situation: Ein Vampir oder Werwolf in WoD, oder eine Succubus in Planescape (oder was auch immer) mit entsprechendem Verhalten und in einer passenden Kampagne ist eine ganz andere Hausnummer aus ein mutmaßlich mittelreichischer Koch in DSA (ein Ork, Achaz oder Waldmenschen-Kannibale wäre etwas anderes, wobei für die aber auch die "wie exotisch soll's denn sein?"-Frage greift.

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chizuranjida
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Ungelesener Beitrag von chizuranjida »

Ich hatte vor Urzeiten einen nordthorwalschen Krieger. Heutzutage wär's ein Gjalsker. Der wollte gerne 'Calva trinken aus den Schädeln der Besiegten', und die Köpfe herausragender Gegner vor seinem Langhaus ausstellen. In irgendeinem Uralt-Abenteuer in Südaventurien hat er zu seiner großen Freude gelernt, Schrumpfköpfe herzustellen. :devil:

Aventurier müssen nicht nett sein, auch Helden nicht. Sie müssen bloß in die Gruppe und ins Abenteuer passen. Beorn der Blender war auch mal einer der berühmtesten und beliebtesten Kapitäne Thorwals.
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Ungelesener Beitrag von Mindergeist »

es ist eine Sache ob jemand ein durchdachtes, düsteres Konzept passend in die Spielwelt bringt. Ein Kannibalenkoch der mit einem Mordzwerg durch Aventurien trollt ist eine ganz andere. Viele Spieler wollen einfach "mal die Sau rauslassen". Die interessieren sich nicht für Plausibilität, Konsistenz und Charakterspiel. Das da oben hört sich für mich nach genau solchen Spielern an.

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Wolfio
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Ungelesener Beitrag von Wolfio »

Ganz kurzer Hinweis zum Threadtitel:

Bitte unterscheide zwischen Guter Mensch und Gutmensch.
Als Gutmensch bezeichnen jene, die das Wort nutzen, Personen, die gutes Tun, nicht weil es richtig ist, sondern weil man anderen erzählen kann, dass man es tut.

Die Rondrageweihte ist ja kein Prahlhans, der mit seiner ach so tollen Ehrenhaftigkeit angibt ("Also ich bin ja moralisch viel besser als du. Ich kämpfe mit Ehre, du nichst. Also kämpfe ich "wertvoller" als du), sondern jemand, der davon überzeugt ist, dass es richtig ist, so zu kämpfen. Der Geweihten ist egal, ob es andere für dumm oder nachteilig halten oder ob sie es bewundernswert finden. Sie kämpft um ihrer selbst willen mit Ehre.

Das ist in sofern ein wichtiger Unterschied, als dass ein Gutmensch, also Moralapostel und "Mein Handeln ist moralisch wertvoller als deines, du bist eben nur 2. Klasse" sicherlich gut in die Gruppe passen würde. Hohe Arroganz, Gerechtigkeitswahn, etc.
Im klassischen Rollenspiel sind meist die Streuner/Spitzbuben die "Gutmenschen", ähnlich die Söldner. Sie bestreiten keine Abenteuer um Menschen zu retten und zu helfen, sondern um im nächsten Wirtshaus davon berichten zu können, dass sie es getan haben. Man soll sie für ihre Taten bewundern und sie als "Besseren Menschen" sehen.

Einem guten Menschen hingegen hilft, um der Hilfe willen. Egal, ob es je jemand erfahren wird :)
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Ilenya
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Rhonda Eilwind hat geschrieben: 23.11.2018 15:15Ganz ehrlich?

Gar keinen!

Mal eine Frage Wusstestndu, was die beiden anderen spielen, als du dir deinen Charakter erstellt hast?

Falls nein: Sehr unglücklich. Falls ja: Im Grunde ebenso. War es jedenfalls keine gute Idee.
Ne wusste ich nicht :'D und das war unsere erste Runde mit diesen Helden aber nicht die erste in dieser Gruppe.
Bei unserer zweiten Sitzung ist ein weiterer aus unserer Gruppe dazu gekommen und ich hab das Problem mal thematisiert und stieß auf viel Verständnis und ein paar Lacher, weil manche Aktionen in der ersten Sitzung echt weit ab vom Schuss waren. Da haben wir nach unserer Faustregel (Spaß>Regeln) alle 3 Chars etwas umgeschrieben und unser nun 4. im Bunde hat einen guten, klugen Magier gewählt, um die Waage auszugleichen. + ein kleiner Link zur Ronnie ist auch da (da er Luft- und Blitzmagie beherrscht), was schon hilfreich war, um die (die Ronnie) etwas in Schach zu halten. :-)

Ein Antihelden Abenteuer haben wir uns auf unsere To-Do Liste geschrieben, damit wir unsere dunklen Seiten auch mal zum Spaß auslassen können.

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Rhonda Eilwind
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Ungelesener Beitrag von Rhonda Eilwind »

@Ilenya

Das klingt schon deutlich besser... :)
... und auf ihrem Grabstein wird stehen: "Ich hab's dir ja gesagt!"

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