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DSA5 Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Pahlavan
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Pahlavan »

Grüße. Als hobbymäßiger Charakterbastler (Folgeschäden meiner D&D 3.5-Zeit) wollte ich eine Art Elitesöldnerin erstellen, die sich auf den Kampf mit einer zweihändigen Stangenwaffe spezialisiert hat. Etwas wie ein Hakenspieß, eine Partisane oder evtl. auch Hellebarde, die sich dafür eignet, Gegner taktisch auf Distanz zu halten, ihnen die Beine wegzuziehen und sie aufzuspießen. Es schien mir eine logische Entwicklung, dass eine solche Figur als einfache Kämpferin in einer Spießformation begonnen (in DSA 4 hießen Stangen ja noch treffend "Infanteriewaffen") und ihren Kampfstil dann ausgebaut hat. Außerdem finde ich, dass die Existenz von nichtmenschlichen Ungeheuern Spießwaffen nochmal relevanter macht, als sie unter Menschen ohnehin schon sind. Die Zwerge haben da mit ihrem Drachentöter schon die richtige Idee, auch wenn das Spießgespann selbst mechanisch schwächer wirkt, als einfach 2 Zwerge mit gewöhnlichen Waffen wären.

Frohgemut ging ich also ans Werk, fand aber schnell eine ungemütliche Begrenzung, nämlich die Kampfstile und erweiterten Kampfsonderfertigkeiten. Es schien mir logisch, dass (abgesehen von den üblichen Basics, die jeder Nahkämpfer braucht), eine SF zum Kampf in Formation her sollte, sowie die Progression Zu Fall Bringen => Festnageln => Aufspießen den meisten Sinn ergibt. Falls Punkte übrig sind, bieten sich SF gegen anstürmende Feinde an, und vielleicht was, um Reiter aus dem Sattel zu ziehen, einfach wegen der thematischen Nähe zur Waffe.
Leider musste ich dann aber feststellen, dass es für Stangenwaffen (außer Lanzen) genau 2 Kampfstile gibt: Baburin und Hyailos. Baburin hat eine thematisch nette Fähigkeit und Aufspießen, aber die anderen erweiterten SF sind für Kampf mit Schild und Wurfwaffen, was hier einfach nicht passt. Hyailos hat eine sehr schöne passive Fähigkeit, aber die SF sind alle auf den Pailos als schwere Stangenaxt ausgelegt, als für den taktischen Spießkampf. Beide zu verwenden kostet 50 AP extra und eine eigene Wechselmechanik, damit ich sie ja nicht kombinieren darf, was mich immer noch mit einer Menge verschwendeter Punkte dastehen lässt, weil ich 2/3 dessen, was ich bezahle, nie benutzen werde.

Gibt es hier eine Möglichkeit, passende SF zu wählen, ohne einen selbst erfundenen Kampfstil absegnen zu lassen? Für mich ist selber basteln eher ein letztes Mittel. Die Idee, spezialisierte SF hinter Stilen zu verstecken ist ja prinzipiell nicht schlecht, aber ich finde, dass die tatsächlichen erweiterten SF immer noch recht allgemein gehalten sind (d.h. nicht wirklich wie "geheime Techniken" anmuten, die man nur an bestimmten Schulen lernen kann) und zudem für diese Exklusivität die Anzahl verfügbarer Kampfstile zu niedrig ist. Ich empfinde mein Charakterkonzept nicht als derart exotisch, dass ich mit Schwierigkeiten bei der mechanischen Repräsentation rechnen müssen sollte - taktische Stangenwaffen sind in den Rüstkammern wohl vertreten und entsprechende SF existieren auch. Dass hier dann das höhere Können nur mit Schild/Speer/Streitwagen oder Pailos zu erreichen sei, will mir nicht so recht in den Kopf. Übersehe ich hier etwas?

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Assaltaro
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ich denke das liegt daran dass nur Kriegerschulen, Schwertgesellenschulen und Orfenskrieger mit einen Kampfstil ausgestattet sind.

In deiner Aufzählung fehlt aber noch der Stil für den Korspieß, aber keine Ahnung inwiefern der geeignet ist. Würde mit AVENTURISCHEM Götterwirken eingeführt
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Pahlavan
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Pahlavan »

Den Korspieß hatte ich bewusst ausgelassen, weil er erstens nur von Korgeweihten zu erwerben und der Stil zu erlernen ist, was mein Charakterkonzept über den Haufen würfe, und weil er tatsächlich eine zweihändige Hiebwaffe und keine Stangenwaffe ist, er kann nur ein paar SFs für Stangenwaffen benutzen.

Und das mit dem Kampfstil mag schon sein, aber wenn man die Kampfstile sehr spezialisiert und selten halten will, kann man nicht wesentlich universellere SFs hinter ihnen verstecken. Mir ist schon klar, dass man hier unsubtil versucht, Kämpfer balancetechnisch einzuschränken, indem man höherlevelige SFs einander ausschließen lässt, aber es erscheint mir weder mechanisch noch rollenspielerisch sinnvoll.

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Curthan Mercatio
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Das ist es auch nicht, wie du ja schon richtig argumentiert hast. Die Motivation ist hier eine zweifellos eine gamistische (ob das nötig gewesen wäre,kann natürlich diskutiert werden). Simulationistisch macht es in jedem Fall überhaupt keinen Sinn, da stimme ich dir zu.

Insofern bleiben dir wohl nur zwei möglichen: Dabei bleiben oder selbst basteln.
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Assaltaro
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Assaltaro »

Ok gamistisch hatte ich das wirklich nicht verstanden. Ich hatte es so aufgefasst, dass sie durch die Kampfstile gut ausgebildete Elite Kämpfer wie Krieger, Ritter, Rondra-Geweihte etc. von den einfach Soldaten und Söldner abzuheben, also schon eher flufftechnisch.
Allerdings hatte ich mir noch nicht näher angesehen welche SFs dann durch die Stile freigeschalten werden.
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Curthan Mercatio
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Curthan Mercatio »

Teils, teils. Bei manchen speziellen SF wie Windmühle macht es (einigermaßen) Sinn, das an einen Kampfstil zu knüpfen, bei anderen wie Binden, Fußfeger, Kopfstoß, Schildstoß weniger.

Meistens halte ich es von der Spielwelt her für ziemlich problematisch. Denn soo viele Geheimmanöver gibt es letztendlich nicht, oder zumindest nicht in den Regeln. Und bei fast allen Kampfmanövern macht es keinen Sinn, das an einen speziellen Stil zu knüpfen - denn warum sollte ein sehr erfahrener Söldner nicht dieselben Tricks kennen wie manche Krieger? Oder warum kann der Krieger aus Baburin Aufspießen, und andere Krieger können das nicht lernen?

Darauf gibt die Spielwelt für mich keine Antwort - weswegen ich hier einen gamistischen Ansatz vermutet habe. Vielleicht möchte man so erreichen, dass sich Kämpfer stärker unterscheiden und ein unterschiedliches Spielgefühl haben. Das wäre durchaus nachvollziehbar.
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Pahlavan
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Ungelesener Beitrag von Pahlavan »

Leider ist auch hier, wie so oft, eine Philosophie am Werk, bei der Dinge weggenommen werden, anstatt Anreize zu geben. Die Vorteile der Stile selber sind meistens tatsächlich ein passender kleiner Bonus, der in vielen Fällen willkommen aber nicht essentiell ist. Es ist trotzdem schwer zu erklären, warum Baburiner Kriegerinnen die Einzigen sein sollen, die einen Bonus dafür bekommen, den Gegner mit ihren Kriegskunstkenntnissen (was für ein Wort) zu analysieren, aber ich will mal akzeptieren, dass die Pailos-Spezialisten ein paar Kniffe drauf haben, um unhandliche Stangenwaffen leichter zu schwingen. Der zentrale Punkt ist, dass ich ein guter Stangenkämpfer sein kann, ohne den Vorteil irgendeines Stils zu nutzen, mir aber das Aufspießen im späteren Spielverlauf ziemlich abgehen würde.

Letztendlich erreicht man hier also das Gegenteil vom mutmaßlich gewünschten. Anstatt, dass Vielfalt geschaffen wird, zwängt man Charaktere in bestimmte Stile, je nach deren kämpferischer Ausrichtung. Es wäre evtl. sinnvoller gewesen, dass jemand, der einen bestimmten Stil beherrscht, die zugehörigen SFs billiger erwerben kann, oder dass wer ein bestimmtes Set an SFs beherrscht, damit den Stil vollends erlernt hat und den zusätzlichen Stilbonus erhält. So würde es sich noch immer lohnen, in Hylaios zu lernen, wenn man den Pailos beherrschen will, aber nicht jeder Speerkämpfer käme aus Baburin.

Nebenbei bemerkt: wie soll ich mir die Windmühle eigentlich vorstellen? Visuell vermute ich, dass eine Parade im Hangetort, bei der das Schwert dann in einer Rotation in einen Oberhau (ggf. auch mit der kurzen Schneide) übergeht, die Inspiration war. Das ist auch einer der wenigen Momente, in denen man theoretisch behaupten könnte, den gegnerischen Schwung zu nutzen (ansonsten fiele mir da nur noch der Umschlag im Zwerch gegen jemanden ein, der stark im Band bleibt - aber das erinnert mich dann wieder an die Idiotie, dass in DSA 5 Binden nicht mit Zweihandschwertern erlaubt ist, obwohl es eine Stil-SF von Adersin ist). Ich würde aber in keinem dieser Fälle sagen, dass der Schwung des parierten Angriffs den eigenen Konter nennenswert verstärkt.

Vasall
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von Vasall »

Hallo persischer Held,

zu DSA5-Kampfstilen kann ich Dir leider nicht helfen.
Finde die komplett gamistisch motiviert und weit ab von tatsächlichen Kampfkunstprinzipien und spiele daher noch DSA4.1.

Aber Windmühle gibt es schon in 4.1 und anders als die Meisterparade ermöglicht die ja einen unmittelbaren Treffer aus der Parade.
Ich muss da immer direkt ans Zucken und Umzwerchen denken. Solange die eigene Stärke nicht gebunden ist und das initiale Band gut greift kann man die Energie des reinkommenden Hiebes gut nutzen. Risiko ist eben, dass man die eigene Stärke nicht in den Versatz bringen darf und so ungeschützter ist.

Aber mit dem Realismus ist das immer so eine Sache und oft ist es sinnvoller sich eine DSA-AT als eine abstrakte Folge von Attacken und Paraden vorzustellen.

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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Pahlavan hat geschrieben: 04.06.2018 08:59Gibt es hier eine Möglichkeit, passende SF zu wählen, ohne einen selbst erfundenen Kampfstil absegnen zu lassen?
Die Kampfstile sind eine Fokusregel mit der man spielen kann, aber nicht muss. Wenn man ohne spielt, kann man die exklusiven SF auch "einfach so" (wie normale SF) erlernen.

Generell sind die Stile nur Beispiele und nicht erschöpfend. Es kann also durchaus auch anderswo Kämpfer "ähnlich wie in Baburin" geben und auch völlig neue Stile sind vorgesehen.

Die Stile sollen vor allem Exklusivität schaffen, sind aber leider oft nicht besonders ausgeglichen oder sinnvoll zusammen gesetzt. Manche Gruppen erlauben deshalb andere passende Kampf SF zu wählen. Leider sind die offiziellen Stile nicht mit einem Baukasten zusammen gesetzt, sondern einfach grob zusammen geschustert und bepunktet worden. Letztendlich müsst ihr entscheiden wie frei ihr damit umgehen möchtet.

DesertRose
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Söldner mit Stangenwaffen - Kampfstil?

Ungelesener Beitrag von DesertRose »

Da es beim Kompendium stark kritisiert wurde, dass man Erweiterte Kampfstilsonderfertigkeiten nur erlernen kann, wenn man den passenden Kampfstil beherrscht wurde in Magie I, Magie II und Götter I wohl deswegen die Optionalregel eingeführt, dass man Erweiterte Zauber-/Liturgiesonderfertigkeiten ohne Zauber-/Liturgiestile erlernen kann. Es ist daher wahrscheinlich, dass solche eine Optionalregel in der nächsten Version vom Kompendium eingeführt wird.

Zum Charakter-Konzept:
Man kann Stangenwaffen auch einhändig führen, wodurch man in der anderen Hand ein Schild führen kann.

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