Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Advocatus Diaboli
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Hat jemand Erfahrung mit Situationen, in denen sich SE scheinbar widersprochen haben? Sodass man nach der einen sich so und nach der anderen gegenteilig verhalten müsste?

Ich habe gerade so ein Problem mit Prinzipientreue und Eitelkeit. Mein Char ist Schwertgeselle und Geheimagent des Horasreiches. Dass diese Kombination unüblich ist und Gewissenskonflikte aufwerfen wird, war mir klar, die nehme ich auch gerne in Kauf. :) Die Frage ist halt nur: Wie setzt man das um?

Prinzipientreue 5 Geheimagent verlangt, nie gegen die Interessen des Reiches zu handeln.
Ich bin z.Z. incognito unterwegs mit falschem Namen, habe jetzt aber eine Heldentat vollbracht, für die ich gerne mit meinem richtigen Namen gerühmt werden würde.
Ich kann meine Identität offenbaren, ohne einen Agentenauftrag direkt zu gefährden - habe meinen letzten erfolgreich abgeschlossen und bin in dieses Abenteuer gestolpert (Schutz der Schwachen aus Prinzipientreue Schwertgeselle), während ich auf den nächsten Auftrag wartete. Es wäre ja aber möglich, dass ich mir künftige Aufträge erschwere, wenn ich mich jetzt offenbare. Streng genommen riskiere ich, als Agent enttarnt zu werden.

Ich habe als Orientierung für mich, nicht vom SL gefordert, auf Eitelkeit gewürfelt 3/5 und auf Prinzipientreue 4/5. Beides müsste also anschlagen. Aber jetzt einfach zu sagen, die Eitelkeit gewinnt, weil sie 2 statt 1 drunter ist, das ist mir zu lasch. Eine 5er Erschwernisse für die gebrochene Prinzipientreue für [Zeit nach SL-Ermessen] wäre eine Möglichkeit. Das müsste wohl kommen ganz unabhängig vom Würfelergebnis 4. Aber hat jemand noch mehr Ideen, was man hier machen könnte?

(Bevor jemand fragt, wie ich als Schwertgeselle überhaupt mit falschem Namen reisen kann, wo doch Wahrhaftigkeit dort zur Prinzipientreue gehört: Den Teil habe ich mit AP rausgekauft. Als Agent muss man eben manchmal lügen fürs höhere Wohl des Reiches.)
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FrumolvomBrandefels
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von FrumolvomBrandefels »

Wir haben die Möglichkeit mit Selbstbeherrschungsprobe in Situationen wie diesen ein Verlangen zu unterdrücken.

Das Problem ist, du würdest dich quasi selbst enttarnen, und dann war's das mit dem Geheimagenten.

Jadoran
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Jadoran »

Eitelkeit 5 ist ja nun nicht krankhaft Eitel. Es ist die Schwelle, aber der man (regeltechnisch fundiert) eine Person als "ziemlich eitel" beschreiben kann. Von "krankhaft eitel" ist das noch weit entfernt.
Von daher dürfte es Deinem Helden eigentlich reichen, wenn man ihn überhaupt rühmt und sich damit trösten, dass das halt seiner coolen Tarnidentität gilt. Schliesslich sind die Konsequenzen des Aufliegens vs. das Gerühmt werden unter dem falschen Namen sehr ungleich. Enttarnte Spione haben meist eine drastisch verkürzte Lebenserwartung und wenig Gelegenheit, ihrer Eitelkeit zu frönen. "Notfalls" würde ich auf ein geheimes Markenzeichen ausweichen, damit man hinterher seine Heldentaten beweisen kann.
Aber Eitelkeit kann sich auch anders äussern als darin, unbedingt unter eigenem Namen aufzutreten, Du hast da eine breite Auswahl.
Dreck vorbeischwimmen lassen

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Advocatus Diaboli
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Ich muss mich mit diesem Schritt nicht zwingend selbst enttarnen. Es kann andere Möglichkeiten geben, warum man unter falschem Namen reist. Ich hätte die glaubhafte Ausrede, in Almada wegen Einbruchs gesucht zu werden (stimmt sogar) und darum verkleidet und mit falschem Namen durchs Mittelreich gereist zu sein.
Ein gewisses Misstrauen der Umwelt kann bleiben, aber ich male mir nicht direkt "Geheimagent" auf die Stirn. Nur diese Tarnidentität kann ich später natürlich nur schwer wieder verwenden.

Eitelkeit kann sich anders äußern, natürlich. Aber wenn ich für mich schon rausgeklammert habe, dass es mir weniger aufs Aussehen, als auf die Leistungen ankommt... Verkleiden ist nämlich verdammt schwer, wenn man dabei immer gut aussehen will.

Aber der Gedanke, sich die Heldentat erst irgendwann später anrechnen zu lassen - das könnte vielleicht gehen.
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Benutzer 18606 gelöscht

Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Benutzer 18606 gelöscht »

Ich bin der meinung das Prinzipien grundsättlich die höhere Wertigkeit haben sollten.
Vor allem wenn die Verstoß gegen die Prinzipien mehr oder weniger planbar/voraussehbar/berechenbar ist.
Wenn der Verstoss gegen die Prinzipien nicht anwendbar ist, weil es unverhofft/spontan/ nicht anders geht.
Wenn der Verstoss gegen die Prinziepien also nicht vermieden werden kann sollte der Char Gewissensbisse haben: z.B. durch sein angekratzes Selbsbewustsein eine gewisse Zeit einen Charismamalus und Erschwernisse auf gesellschaftliche talente haben. Je heftiger die Auswirkungen der Prinzipienverstosses ist (bsw. der Tot eines unbeteiligten) um so krasser sollten auch die auswirkungen auf bis zu alle Proben sein . Im härzesten fall Depressionen die nur mittels HK-Seele behandeltwerden kann bis zum Selbstmort ist da alles möglich.

Und alls reelles Beispiel stell dir den Feuerwehrmann vor der aus Garantenpflicht und aus moralischen gründen jemanden ais einem Brennenden Fahrzeug bergen möchte/muss, muss ihn wenn es nicht möglich ist , aus Eigensicherung (DGUV)
und weil sein Vorgesetzter es ihm umtersagt die Person lebendig verbrennen lassen muss.

Das kann man alles ausspielen.

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Bluthandel
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Bluthandel »

Es ist schön, Nachteile auszuspielen, denn Nachteile geben dem Rollenspiel die notwendige Würze, befördern Interaktionen mit den anderen Mitspielern und der Welt, sie bringen u. U. denkwürdige Momente hervor und verleihen dem Charakter Tiefe. Das alles sollte viel Spass machen.
Doch muss man meines Erachtens nicht ständig auf Nachteile würfeln. Doof wird es doch, wenn Nachteile zu einer rein gamistischen Würfelentscheidung degradiert werden. Sicher kann der Würfel auch im Zweifel mal den notwendigen Impuls liefern, sicher kann er eine unerwartete Wendung herbeiführen und sicher kann der Meister auch mal Gründe haben, so eine Probe zu verlangen. Aber primär würde ich Dir raten, Deine Rolle so zu spielen, wie Du Dir Deinen Charakter vorstellst und nicht das RNG der Würfel in den Vordergrund zu stellen. Das dann gerne auch mit Ecken und Kanten, Gründe s. o.
SL:
Postapokalyptisches DSA (MPA, nach A176, seit 11.2019), Notmark-Sandbox (seit 06.2022)
SC:
VeG (A159, seit 01.2018), Al Anfa - Königsmacher von Horasien (nach A135/A155, seit 06.2020), Rabenkrieg (VA4x, DSA4.1, seit 08.2022)
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Phoenix1987
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Phoenix1987 »

Was Blundhandel sagen tun tut. Ich würde das auch weniger von Würfelergebnissen abhängig machen, als lieber nochmal "in mich gehen" und kucken, was der Charakter "aus sich heraus" machen wird. Die besten RSP-erlebnisse waren für mich immer, wenn ich am Ende des Spieleabends selbst von meinen Charakteren überrascht war! :)

Beides kombinieren: Er wird sich zwar damit zufrieden geben (oder es versuchen), dass er nicht "offiziell" geadelt wird, aber ab jetzt gehörig mit seiner Leistung aufschneiden. Keine Gelegenheit seine Heldentat zu erwähnen wird ausgelassen. Die Mithelden werden genervt "Weißt Du noch, wie ich neulich..." / "Pah, das im Vergleich zu XXX ist das doch ein Klacks!" / ..., in jeder Kneipe das Gespräch mit NSCs darauf gelenkt und die Story ausschweifend erzählt, etc. Aber in der Öffentlichkeit wird er versuchen immer noch die Anonymität der Sache zu wahren --> Hat man halt nicht die Prinzessin gerettet, sondern nur die Tochter eines kleinen Geweihten vom Lande. Aber wenn manschon den Sozialstatus runter schraubt, dann muss man den Bauern in der Kneipe eben anders klar machen wie wichtig die Frau war: Die war sooooo schööön und liebreizend! und soooo götterfürchtig und hatte so eine zarte und liebliche Stimme, dass die Mäuse ihr ein Kleid nähten, etc... :wink:
--> Aber WEHE, wenn Dir am Ende nicht die Anerkennung entgegen schlägt, die Du verdienst, sondern die Bauern Dich wegen Deiner Aufschneiderei aufziehen. Da kann ganz schnell eine Kneipenschlägerei draus entstehen... :ijw:

Prinzipientreue > Eitelkeit: Hach, das Leben als Agent des Reiches ist entbehrungsreich und tragisch! Von all den Opfern, die man breingt, ist doch das Schlimmste die Anonymität! Und gerade das! sollten Deine Vorgesetzten zu schätzen und würdigen wissen! Also wenn Du schon keine Ehrenzeremonie in der Stadthalle für die Rettung der Prinzessin bekommst, dann muss die "interne Belohnung" umso größer ausfallen! Ein kleines Weingut wäre da schon angebracht oder ein Amtsadelstitel! Überhaupt, würde es die Kollegen*innen nicht motivieren noch mehr für das Reich zu geben, wenn Sie wüssten, was man alles vollbringen kann, wenn man nur den Schneid und die Entschlossenheit mitbringt, so wie Du!? Ab jetzt wirst Du Deine Kollegen*innen und Deine Vorgesetzten bei jeder sich bietenden Gelegenheit (mehr oder weniger) subtil daran erinnern, was für große Entbehrungen Du für das Reich auf Dich nimmst! Es sind nicht die körperlichen Wunden oder das schlechte Essen auf Reisen, es ist die Entbehrung von Ehre und Dankbarkeit, die Dichi als Geheimagent jeden tag aufs neue beutelt und herausfordert!!! :cry:

Eitelkeit > Prinzipientreue: Es geht doch nicht um den Ruhm, es geht darum den Menschen ein Vorbild zu sein, denen sie nacheifern können! Und tust Du dem Reich nicht noch mehr Gutes, wenn Du den Bürgern*innen ein Vorbild bist, auf das sie selbst dem Reich Gutes tun werden!? Das wirst Du Dir vielleicht nach dem vierten Wein einreden und dann in großen Tönen die Geschichte mit allen Details hinaus posaunen! Der (OT-)Spielspaß geht erst dann los, wenn Du am nächsten Tag wieder halbwegs nüchtern bist und Dir klar wird, was Du getan hast... denn dann gilt es hintersich aufzuräumen, Leute zu bedrohen und zu erpressen oder Zeugen aus dem Weg zu räumen. Denn wehe Dir, wenn die Geschichte wirklich die Runde macht... :grübeln:

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Madalena
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Madalena »

Wenn sich zwei derartige Nachteile am Spieltisch beißen, spiegelt das ja exakt den gleichen Konflikt wider, in dem sich dein Held befindet, und man sollte es entsprechen ausspielen.

Jeweils nur den Nachteil des Spiels ausspielen, den man (situativ oder nach Würfelergebnis) höher gewichtet finde ich da etwas zu einfach. Regeltechnisch weil es de facto bedeutet, einen Nachteil zum Nicht-Nachteil zu machen, spielerisch weil es eben den Charakter deines Helden nicht so gut abbildet.

Schöner fände ich, wenn dein Held tatsächlich mit sich hadert, und einen Mittelweg sucht beides unter einen Hut zu bringen. Dann können auch durchaus beide Nachteile zum Tragen kommen, und für deinen Helden hinderlich sein: Vielleicht sucht er nach einem Weg, sowohl der einen als auch der anderen Motivation gerecht zu werden, und muss dafür etwas umständlicher agieren. Oder er entscheidet sich, dem einen Aspekt den Vorzug zu geben, hat dabei aber "Bauchschmerzen" (die je nach Geschmack und wie hart man die Regel auslegt auch Abzüge bringen können - man ist mit seinem Gewissenskonflikt abgelenkt und daher unkonzentriert o.ä.). Oder im Extremfall (nehmen wir z.B. mal an, du würfelst und hast beide male sehr ungünstige Ergebnisse): Dein Held ist mit der Situation völlig überfordert und macht etwas irrationales. Und auch wenn es weniger um die regeltechnischen Konsequenzen geht, kann man auf diese Weise beides plausibel einbringen.

Davon abgesehen sind solche Nachteile ja nicht strikt definiert. Eitelkeit kann je nach Held etwas ganz anderes bedeuten: Vielleicht die Eitelkeit, in seinen Taten anerkannt zu werden, oder die Eitelkeit eine standesgemäße Behandlung zu erwarten, oder die Eitelkeit schön und elegant auszusehen. Da ist es finde ich vor allem an dir als Spieler, für dich abzuwägen wie diese Eigenschaft sich ausprägt.
Jede kann maskierte Superheld*in sein. Ihr müsst gar nicht 24/7 bereit stehen oder euer Leben in die Waagschale werfen. Die Maske reicht schon!

Thorgrimma
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Prinzipientreue vs. Eitelkeit beim Geheimagenten

Ungelesener Beitrag von Thorgrimma »

Für mich ist da die Lösung relativ einfach. Die GP für die Nachteile bekommst du, weil du damit ab und an eben Nachteile erleidest. In dieser Situation ist die Prinzipientreue meines Erachtens kein Nachteil - es kommt einem Geheimagenten normalerweise gut zupaß, wenn er sich selbst tarnt und damit auch dem Reich dient. Anders schaut es mit der Eitelkeit aus. Verflixt noch eins, wenn die durchbricht, dann ist das aber wirklich nachteilig...
Ich würde in so einem Fall würfeln (in anderen Fällen hätte ich die Eitelkeit so oder so ausgespielt). Falls die Eitelkeit nicht zum Tragen kommt, dann kannst du das damit begründen, dass dein Char sich für das Horasreich zusammennimmt, auch wenn ihm das echt schwer fällt. Wenn du unter 5 würfelst, tja, dann kommt halt die schlechte Eigenschaft des Helden zum Tragen, dass ihm das Reich eben auch mal nicht ganz so wichtig ist, wie der eigene Ruhm...

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Ja, das sehe ich auch so. Ein Nachteil sollte nicht dazu dienen können, den anderen auszuhebeln. Dann wären es keine Nachteile mehr.

Ich lasse mir da nichts von Würfeln diktieren, was ich nicht möchte. Keine Sorge. :) Ich bin nur selbst unsicher, was mir eigentlich lieber ist. Ursprünglich tendierte ich dazu, die Tarnung aufrecht zu erhalten, aber als wir das Abenteuer ausgespielt hatten... jetzt bekommt jemand die Lorbeeren, der es nach Ansicht meines Chars nicht verdient hat. Der hat beim Endkampf größtenteils bewusstlos daneben gelegen aufgrund eines Zaubers, der alle getroffen aber nur ihn ausgeknockt hat. Warum bekommt er die Lorbeeren? Weil er - scheinbar - der Edelste ist. Dabei wäre ich ihm mindestens ebenbürtig (mein SO 8, seiner 7). Dass kratzt natürlich seeehr am Ego.
Jetzt bin ich hin und her gerissen zwischen mich offenbaren und den Ruhm für mich einfordern oder den Mithelden (zumindest eine Zeitlang) hassen. Beides auszuspielen hätte seinen Reiz. Ich habe gewürfelt, weil ich mich nicht entscheiden konnte.
Den Würfeln nach wären beide Nachteile angeschlagen. Aber Thorgrimma hat Recht: Hier der Prinzipientreue zu folgen wäre spieltechnisch kein Nachteil. Das schadet nur dem Ego des Chars.

Ein Mittelweg, bei dem beide Nachteile zum Tragen kommen, wäre wohl möglich. Aber wie? Phoenix Vorschlag mit der Aufschneiderei gefällt mir. Ein Weingut von den Vorgesetzten zu erwarten wäre auch nett... aber da die Tat nicht im Horasreich vollbracht wurde, wird sie wohl kaum derart belohnt werden. Sich betrunken in der Kneipe zu verplappern wäre da wahrscheinlicher... und auch das einzige, was wirklich nachteilig wäre.

Ich schätze mal, ich werde hier der Eitelkeit folgen. Ich werde nicht die Belohnung einfordern, die jetzt schon der andere hat, aber ich werde wohl verkünden, wer ich bin, damit der Ruhm der Tat auf meinen echten Namen geht. Und dann werde ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit (und öfter) anmerken, dass es ja übrigens ich war, die da doch offensichtlich das meiste geleistet hat.

Oder hat noch jemand einen Vorschlag für einen Mittelweg für mich? :)
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Phoenix1987
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Ungelesener Beitrag von Phoenix1987 »

In ferner Zukunft, wenn ein wenig Gras über die Sache gewachsen und die Sache nicht mehr so ein "Hot Topic" ist, lässt sich auch öffentlich vom, anderen SC einfordern, dass er öffentlich zugeben solle, dass nicht er, sondern Du die Heldentat vollbracht hat! *DuellforderungDuellforderungDuellforderung* :ijw:

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Advocatus Diaboli
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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Duellforderung wäre nice, ja. xD Passt zu den Chars.


Ich bin jetzt übrigens doch wieder unsicher.
Mir ist aufgefallen: Der Prinzipientreue zu folgen birgt in dieser Situation doch Nachteile und zwar nicht unwesentlich. Vielleicht muss ich da etwas konkreter werden. Vorsicht Spoiler:
Spoiler
Wir haben jetzt ganz am Anfang den Nekromanten, Baron von Zweimühlen, getötet. Ich habe ihn getötet. Besagter anderer Char, ein Rhajakavalier, hat einige Runden wegen Schreckgestalt erstarrt daneben gestanden und sehr viele Runden wegen dieses Gestankzaubers bewusstlos am Boden gelegen. Währenddessen habe ich mit Unterstützung der Elfe die Untoten bekämpft, wobei sie sich (in den Augen meines Chars) auch blöd anstellte, weil sie entgegen dem Plan auf den Nekromanten in den Nahkampf ging, statt ihren Bogen einzusetzen. Der hat sie ne Zeitlang außer Gefecht gesetzt und hatte länger als nötig Zeit, uns Probleme zu bereiten... eine der zwei zu rettenden Zielpersonen starb.
Naja. Der Baron ist tot, es lebe der Baron. Die Stadt will einen neuen Herrscher und unser intriganter Händler, aka anonymer Druide (im Kampf nicht beteiligt), drückte dem Rhajakavalier die Stadtschlüssel in die Hand, auf dass er der neue Baron wäre. Solange ich meine Tarnidentität, Söldner, aufrecht erhalte, muss ich das wohl schlucken. Wobei... warum eigentlich?
Eventuell... ist das mit dem Duell echt keine schlechte Idee. Ich könnte auch in meiner Tarnprofession den anderen zum Duell fordern und eben fordern, dass mir die Belohnung zustehen sollte, die derzeit ihm zuzufallen scheint.
Dann gebe ich der Eitelkeit nach und fordere die Belohnung - auch wenn ich mit dem scheinbar niedrigeren SO darauf weniger Anspruch hätte - und bleibe trotzdem gemäß Prinzipientreue in Tarnung.
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X76
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Ungelesener Beitrag von X76 »

Das der Held als der Rotz, der er vorgibt zu sein keines Duelles würdig ist, sollte ihm eigentlich klar sein. Erfolgs versprechender ist da schon eine Provokation, so dass Dich der andere von sich aus fordert oder angreift. Schon hast Du ein Problem weniger und da Du sowieso Unterschichtabschaum zu sein scheinst, wundert es auch keinen das Du kein Benehmen hast. Dort wo Du gerade bist kann sowieso jeder aufmucken wie er möchte - entsprechend verwundert das erst Recht niemanden wenn der Pöbel pöbelt. Also schön laut alles an den Kopf knallen was Dir auf der Seele brennt und einfach aufs Echo warten.

Sollte er nicht reagieren, dürfte die Eitelkeit trotzdem bedient sein, denn schließlich konntest Du bereits mit Worten Deinem Ärger Luft machen und das der Kerl nicht Manns genug ist und kneift bestätigt doch nur seinen Verliererstatus. Mit so einem lausigen Wicht möchte man doch gar nicht mehr kämpfen!

Was mMn nicht passt ist jedoch die "Abfrage" Deiner Nachteile. Prinzipien sind zwar etwas das man hat, aber das man willentlich aufrecht erhält (und auf das man auch willentlich pfeifen kann - wenn auch mit Konsequenzen). Ganz im Gegensatz zu schlechten Eigenschaften, welche dem Spieler die Kontrolle nehmen. Eine Probe gegen die PT ist deshalb der falsche Weg. Sie mag vielleicht das Handeln in Folge einer wirkenden SE oder den Auslöser (Probenmodifikation) beeinflussen, aber sie setzt die SE nicht außer Kraft.

Sollte die SE die Kontrolle übernehmen, kann dies durchaus zum PT Bruch führen. Was wiederum die Folgen einer gebrochenen PT mit sich bringt (schlechtes Gewissen etc.). "Warum konnte ich nur meine verdammte Eitelkeit nicht zügeln! Ich bin ein verdammter Hitzkopf!"

Eine PT Praios zwingt Dich nicht die Wahrheit zu sagen (aber natürlich bist Du davon überzeugt, dass man es tun sollte), aber eine aktive SE "chronischer Lügner" zwingt Dich sehr wohl zum Lügen. Was dann natürlich einen Bruch Deiner PT mit allen Folgen bedeutet. Auch mit der PT Praios kann man einfach so und ohne Probe lügen. Man ist darin vermutlich mangels Übung nicht gut, aber man braucht keine besondere "Erlaubnis" oder Freigabe für die Aktion. Es ist ganz die Entscheidung des Helden es zu tun oder auch nicht. Bei einer SE hast Du hingegen nicht die Wahl ob Du gerade darunter leidest oder nicht.

Wenn der Held versucht sich zusammen zu reißen (also aktiv der Versuchung seiner SE zu widerstehen versucht) sollte man nicht die An/Aus Probe, sondern die modifizierte Probe (hier z.B. auf Selbstbeherrschung + SE +/- andere Mods "nach Situation" z.B. auch eine Mod für Prinzipien) wählen. Je nach Ausgang hat man dann entweder die Eitelkeit herunter geschluckt oder lebt sie wider Willen aus (man war zu schwach).

Gerade dies scheint aber bei Deinem Helden nicht der Fall zu sein. Er möchte offensichtlich seine Eitelkeit überhaupt nicht zügeln. Entsprechend würde ich hier auch die An/Aus Methode und ggf. eine Mod. entsprechend Umständen (Schwere der Kränkung, Moralvorstellung etc.) wählen.

Eine Sache die Dir der SL normalerweise sowieso aufs Auge drücken kann (und vielleicht auch sollte). Da Du die Probe freiwillig ablegst, kannst Du natürlich nach eigenem Ermessen eine passende Mod. festlegen. Keiner weiß besser als Du, was für Deinen Helden wie schwer wiegt! Generell würde ich die PT nicht zu hoch einpreisen, denn SEs sind keine willentliche Kopfsache, sondern kontrollierend und reaktiv!

Ein schönes Beispiel für so einen Konflikt sind die Bannstrahler. Viele von ihnen leiden unter Jähzorn und anderen inakzeptablen Persönlichkeitsschwächen (z.B. Arroganz) und entsprechend oft lassen sie sich auch gehen (haben sich nicht im Griff). Ihre Prinzipien fordern jedoch Mäßigung. So kommen die Bannstrahler auch zu ihrem Namen unter dem sie besser bekannt sind: Geißler!

Der Jähzorn verleitet sie oft ihre Gebote zu brechen und um Buße zu tun knallt die Geißel laut und oft auf ihren Rücken. Weshalb "Jähzorn" trotz (!) entgegengesetzter PT auch ein empfohlener Nachteil ist (siehe WDH S. 207)! Hätte die PT die Kontrolle wären sie wohl eher als Praios Kuschelritter bekannt und nicht als verblendende, anmaßende und Gesetze brechende Schlägertruppe...

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Ungelesener Beitrag von Advocatus Diaboli »

Oh. Da sagst du was.

Ich habe Prinzipientreue bislang eigentlich genauso wie SE gesehen. Aber du hast recht... auch wenn einem durchs Einreichen gewisse Verhaltensweisen in Fleisch und Blut übergehen können, ist es was anderes als Eitelkeit, Arroganz, Jähzorn oder Ängste, was man alles kaum kontrollieren kann.

So gesehen liegt es also wirklich nahe, der Eitelkeit zu folgen und dann mit den Auswirkungen des schlechten Gewissens zu leben.
Ich denke, damit fühle ich mich auch wohl.

Also gebe ich der Eitelkeit nach. Dann wohl in allen Punkten: Identität preisgeben und Belohnung für mich einfordern.
Die Idee mit dem Duell gefällt mir immer noch gut. Das macht sich mit der echten Identität auch besser. (Es wäre aber als Söldner auch gegangen, Söldner-SO beginnt zwar bei 4, kann aber auch sehr hoch gehen. In Tarnidentität trat ich mehr wie SO 6 auf: als ehm. Söldnerhauptmann aus dem Yaquierbruch, der sich in feiner Gesellschaft zu benehmen weiß.)
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BenjaminK
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Ungelesener Beitrag von BenjaminK »

Ich würde versuchen, beide Wege zu vereinen. Das ist immer sehr schwierig...

Probiere doch, den Stadtschlüssel als Söldnerführer zu beanspruchen. Wir reden hier von der Wildermark und keinem wunderbar geregeltem Rahmen. Hier geht es um Warlords, die Territorien untereinander aufteilen. Sagte ich Warlords? Man nennt sie ja doch Condottiere.... Söldnerführer. Da musst du gar keine Identität aufgeben, sondern die Tarnidentität noch weiter aufbauen. Der ehemalige Hauptmann hat sich in der Wildermark zum Condottiere aufgeschwungen und beansprucht jetzt die Baronswürde, die mit der Schwertspitze voran erobert wird.
Um des Friedens Willen in der Gruppe könnte er sich aber noch zum Präfekten oder sowas erheben lassen, also stellvertretender Baron, oberster Heerführer etc.
Leitet gerade;
G7-Gruppe 190h
MR-Gruppe 890h

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