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Versteckte Erschwernisse

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
Teferi
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Re: Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von Teferi »

Empfehlung an den threadersteller: Seite 2 Meisterschirm mal anschauen.

Ich verstehe nicht, wo der Threadersteller sich überhaupt so aufregt.
Gerade beim Sprung über den Bach;

Du stehst auf mosigem feuchtem Untergrund und hast auf der anderen Seite brüchiges Erdwerk das abrutschen könnte.

Athletikprobe + 3 für den unsäglichen Untergrund und Unebenheiten,
Sprungweite wird ermittelt nach den Tabellen hinten in WdS,
falls die Sprungweite deutlich über der notwendigen Entfernung liegt ( = sehr viele TaP* ) kommt der Held auf der anderen Seite an und ist soweit gekommen dass er locker auf der Böschung landet und durchkommt.
falls die Sprungweite nur gerade so genügt oder vielleicht 10cm fehlen ( = sehr wenige Tap* oder eine knapp verfehlte Probe ), landet er auf der anderen Seite im matschigen Hang und darf noch Körperbeherrschung und Klettern hinterherwerfen um die Böschung hochzukommen. Ausserdem ist er dann an Knien, Ellbogen und Händen komplett durchnässt.
Falls die Probe wirklich schlecht gewürfelt wurde ( = es fehlen viele Punkte zum bestehen ), landet er halt im Bach weil der glitschige Untergrund ihn hat hinfallen lassen.

.

Das andere Beispiel; mit der Fahne. Ja wtf.
Wir haben nebelige Sicht und das Schiff steht vor der Sonne und ist weit weg.
+ X Erschwernis für wiedrige Umstände,
und jenachdem wie gut die Probe bestanden wurde gibt's mehr oder weniger Infos:
- gerade so geschafft? Eine Farbe
- mittelmäßig viele Pnkte übrig? Grobe Formen oder sekundäre Farben.
- supergut geschafft und viele TaP*? Du erkennst auf jedenfall den gestochen scharfen Horasischen Adler, und darunter flattert die kleine Fahne Drôls in ihren Farben...

Du kletterst einen Baum hoch?
+ x Erschwernis nach Wetter, art des Baumes usw,
je TaP* kommst du 0,5 Meter hoch.

.
.

Es ist doch ganz normal, dass es Probenerschwernisse gibt, und sich die Qualität der Probe nach den TaP* richtet.

.
.

Es gibt allerdings nochetwas, was man zusätzlich beachten kann.
Es gibt nicht nur die Fragen:
# Probe Bestandne Ja / Nein,
# Probenqualität ( TaP* ),

sondern auch die Frage nach einer maximalen Erschwernis,
die manchmal interessant sein kann zu beachten :)

.
Nimmerland:
"Erleichterungen" haben imho übrigens garnicht die primäre Funktion, Erschwernisse abzubauen. "Erleichterungen" haben vor allem die Funktion, proben LEICHTER zu machen, und in dieser Funktion sorgen sie vor allem dafür, dass man mehr TaP* übrigbehalten kann von seinem TaW :)

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vanDyck
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Re: Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von vanDyck »

Bei uns gibt es abseits vom Kampf so gut wie keine geschafft/nicht geschafft Proben mehr. Wenn eine Probe verlangt wird heißt es immer dann geschafft X übrig oder um X verhauen und das bestimmt wie gut oder schlecht das Ergebnis ist. Erschwernisse als Zahlen gebe ich so gut wie gar nicht raus, nur auf Anfrage des Spielers eine Einschätzung wie leicht oder schwer eine Aufgabe zu meistern ist. Danach darf der Spieler entscheiden ob es er wagt oder nicht und muss dann auch mit den Konsequenzen seines Handelns leben. Würde ich die Erschwerniszahlen nennen nimmt das bei gescheiterten Proben meinen Meisterinformationen den Sinn (Sinnesschärfe +4, gescheitert, Du siehst nichts, aber halt die Probe ist misslungen da muss ja was sein). Klar gibt es da noch die Trennung von Spieler- und Charakterwissen, aber ich glaube das es recht schwer ist sich komplett nicht beeinflussen zu lassen.

Um mal auf die Beispiele einzugehen:

In Beispiel 1 gibt’s recht wenig Infos um die Situation genauer einzuschätzen, nicht mal den TaW Klettern. Mit stellt sich die Situation so dar dass der Spieler spontan, ohne die Situation einzuschätzen einfach mal den Baum hoch klettert. Das sind typische Situationen in denen was schiefgeht. Ich lege für das Erklettern des Baumes nötige TaP* fest. Der Spieler sollte sich den Baum ansehen, bekäme von mir eine grobe Einschätzung wie schwer das Ganze wird (für dich ist das kinderleicht…, eine Herausforderung…) und muss dann entscheiden ob er es wagt oder nicht und dann mit den Folgen leben. Ich würde jedoch einfließen lassen welcher Teil der Klettern – Probe das Problem war. War es Mut traut man sich erst gar nicht, Gewandtheit lässt einen zu langsam vorrankommen, eine weitere Probe wird nötig. Geht an die Körperkraft hat man dann schon mal eher Probleme mit dem Festhalten… In diesem Fall so wie er sich mir mit den knappen Infos darstellt nicht gerade kluges Spielerverhalten. Das kann aber natürlich anders ausgesehen haben je nach noch vorhandenen Infos.

Beispiel 2 und 3 sind Fälle die deutlich in den Regeln stehen, da gehe ich mal nicht drauf ein.

Bei Beispiel 4 würde ich eine Anzahl an TaP* festlegen und auf Nachfrage ihm mitteilen wie schwer das Ganze in etwa wohl werden wird. (du kannst ja kaum erkennen das eine Flagge da ist…, du siehst die Flagge deutlich im Wind wehen, die Farbe einzuschätzen wir nicht allzu schwierig…) Erreicht er sie bei seiner Probe bekommt er die gewünschte Info. (Die Flagge ist schwarz). Liegt er darunter, aber die Probe ist eigentlich noch gelungen bekommt er schwammige, ungenaue Infos die aber grundsätzlich stimmen (Du kannst es nicht genau erkennen, aber die Flagge des anderen Schiffes ist eher dunkel.) Gelingt die Probe knapp nicht erkennt er einfach die Farbe nicht. Geht die Probe deutlich daneben gibt es eine bewusste Falschinfo (Du erkennst die Flagge des Schiffes da hinten ist Rot).

Letztendlich sollte jeder den Wert seiner Eigenschafts- und Taltentwerte einschätzen können. Das ist oftmals ein Problem da hier DSA4 recht schwammig ist was wie gut ist und sich die Erfolgschancen der 3W20 Probe sich nicht ganz leicht einschätzen lassen. Der jeweilige Meister sollte bekanntmachen wie er vor hat Proben zu händeln. Es gibt so denke ich für mehrere Vorgehensweisen gute Gründe. Ich selbst halte nichts davon konkrete Erschwerniswerte herauszugeben. Einschätzungen von Herausforderungen sind nie wirklich genau, und Spieler sollten sich bemühen ihre Lage und das Problem zu analysieren bevor man einfach loslegt und dann scheitert. Handlung die Gefahr bedeuten können schlimme Konsequenzen haben. Damit sollte man klar kommen. Ich habe das Glück in einer Runde zu spielen und auch zu meistern in der jeder Schon auf beiden Seiten des Meisterschirms saß und daher die Probleme der anderen Seite kennt.

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Talyrion
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Re: Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von Talyrion »

In den Runden, in denen ich mitspiele, hat es sich eingebürgert, Proben einfach zu würfeln, es werden das TaP* und maximale Erschwernis vom Spieler bestimmt. Die Interpretation des Ergebnisses vergeben wir als Spieler in die Hand des SLs.
Uns als Spieler ist klar, daß wir auch als Charaktere evtl. unterschiedliche Erschwernisse auf die Proben erhalten können, besonders weil die Charaktere aus unterschiedlichen kulturellen Kreisen stammen. (Rechtskunde in Festum ist für einen Charakter mit Kulturkunde Bornland eben leichter)

In Runden in denen ich leite, nutze ich einen ähnlichen Mechanismus, da ich höhere TaW belohnen will.
Bei 4 Sinnenschärfe-Proben: 4 TaP(keine Erschwernis mehr möglich), 2 TaP(Erschwernis von 10 möglich, 7 TaP (Erschwernis 2 möglich), 12 TaP
Dann bekommt:
der mit 2TaP einen allgemeinen Überblick, (mit der Möglichkeit auf ein kleines Detail)
der mit 4TaP einen etwas besseren allgemeinen Überblick
der mit 7TaP einen sehr guten Überblick
der mit 12TaP bekommt fast alles mit (evtl. sogar das was der 2TaP zusätzlich mitbekommen hat)

Ich weiß, daß dies recht willkürlich aussieht, aber für mich funktioniert es ganz gut.

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BeldranArkenheim
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Re: Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von BeldranArkenheim »

Das Hauptproblem hier ist mal wieder der unsägliche DSA-Probenmechanismus.

Wäre es bei einem Probenmechanismus für die Ermittlung der TaP* egal, ob die Erschwernis vorher angesagt und in die Probe einbezogen oder nachher von den Tap* abgezogen würde, dann gäbe es diese ganze Diskussion nicht. Das wäre gutes Regeldesign. Bei einem einfachen unterwürfeln eines Werts mit 1W20, also einer Eigenschaftsprobe, ist es zum Beispiel egal, ob man nun den Wert mit einem Modifikator versieht (Erschwernis ansagen) oder die erwürfelte Differenz zum Wert mit einem Modifikator versieht (TaP* betrachten). Für einen gegebenen Wert und eine bestimmte Augenzahl auf dem Würfel ergibt sich immer das selbe Probenresultat. Bei der 3W20-Probe aber ist es für Spieler und SL nie ganz klar, welcher Einfluss sich nun besser als Erschwernis/Erleichterung manifestiert und welcher besser über die TaP* abgehandelt werden sollte. Beide Mechaniken werden beliebig. Und durch die überkomplexe Statistik kann eigentlich keiner mehr abschätzen, wie sich die beiden Einflüsse in Wechselwirkung verhalten. Dass es dann am Spieltisch mit genug Erfahrung trotzdem irgendwie funktioniert ist klar, es könnte aber alles so viel einfacher sein...

Rant Ende. :censored:

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DnD-Flüchtling
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Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von DnD-Flüchtling »

Da du dieses Thema ja anderswo verlinkt hast, mache ich hier mal etwas Threadnekromantie...
Nimmerland hat geschrieben: 18.08.2016 13:37
Ein paar Beispiele:

Meister: "Oben im Apfelbaum siehst du ein paar große rote Äpfel."
Spielerin: "Gut, ich möchte raufklettern."
Meister: "Dann würfle mal auf Klettern."
Spielerin: "Ja, geschafft."
Meister: "Ok, wie viel hast du übrig?"
Spielerin: "2 Punkte."
Meister: "Hm, du bist gerade in der Krone angekommen, da merkst du, dass du abrutschst, würfel' mal auf Körperbeherrschung...

***

Meisterin: "Würfelt mal auf Sinnenschärfe."
Spielerin: "jep, 4 Punkte."
Meisterin: "Ok, du kriegst nichts mit."

***

Meister: "Hm, die Zofe ist schon wirklich übel verletzt - du must mindestens 10 Heilkunde: Wunden-Punkte zusammenkratzen."

***

Tabelle zur Analyse eines Artefaktes:
1-3 ZfP: keine neuen Erkenntnisse
4-7 ZfP: Merkmal:...
Also, ganz ehrlich: Von deinen vier Beispielen bin ich nur beim ersten so halb bei dir.

Wenn du auf den Baum kletterst, sollte eine angesagte Erschwernis durchaus drin sein - schließlich ist es ja nicht so, als wäre es absolut unmöglich, die Schwierigkeit dieses Unterfangens im Vorfeld abzuschätzen. Und bei einer gelungenen Probe sagen die TaP* vielleicht aus, wie schnell du den Baum hochgekraxelt bist, aber nicht, dass du es gerade so doch nicht geschafft hast.

Bei den anderen sehe ich kein Problem. Und gerade bei Sinnenschärfe ist die Information, wie schwer die Probe ist, ja besonders relevant - auch und gerade weil du ja nicht wissen sollst, ob du sie bestanden hast (hier war der Fehler des SL eher, dass er dich (a) aufgefordert hat, auf Sinnenschärfe zu würfeln und (b) dir auch mitgeteilt hat, dass du nichts merkst).

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Seidoss-Anima von Seelenheil
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Versteckte Erschwernisse

Ungelesener Beitrag von Seidoss-Anima von Seelenheil »

Nimmerland hat geschrieben: 18.08.2016 13:37 Um ehrlich zu sein, eröffne ich diesen Faden vor allem, um einer sich bei mir langsam anschwellenden Wut Luft zu machen; mich würden aber auch eure Erfahrungen mit dem Thema und etwaige Lösungsansätze sehr interessieren. Um zum Punkt zu kommen:

Liebe MeisterInnen, liebe AutorInnen,
Bitte hört endlich auf, Probenerschwernisse in übrig zu behaltenden Talent-/Zauberfertigkeitspunkten zu verstecken!

Ein paar Beispiele:

Meister: "Oben im Apfelbaum siehst du ein paar große rote Äpfel."
Spielerin: "Gut, ich möchte raufklettern."
Meister: "Dann würfle mal auf Klettern."
Spielerin: "Ja, geschafft."
Meister: "Ok, wie viel hast du übrig?"
Spielerin: "2 Punkte."
Meister: "Hm, du bist gerade in der Krone angekommen, da merkst du, dass du abrutschst, würfel' mal auf Körperbeherrschung...

***

Meisterin: "Würfelt mal auf Sinnenschärfe."
Spielerin: "jep, 4 Punkte."
Meisterin: "Ok, du kriegst nichts mit."

***

Meister: "Hm, die Zofe ist schon wirklich übel verletzt - du must mindestens 10 Heilkunde: Wunden-Punkte zusammenkratzen."

***

Tabelle zur Analyse eines Artefaktes:
1-3 ZfP: keine neuen Erkenntnisse
4-7 ZfP: Merkmal:...



Was ich jetzt schon bei quasi allen meinen MeisterInnen und sogar schon in Abenteuern erlebt habe, ist dass Probenerschwernisse aus Unkenntnis oder dem Wunsch, Erschwernisse vor den Spielenden zu verbergen als übrig zu behaltende Punkte eingerechnet werden, bevor man den Minimalerfolg erreicht. Das ist regelwidrig und aus den folgenden Gründen auch sehr unschön:
- Als SpielerIn kann man nicht mehr regeltechnisch einschätzen, wie viel Aussicht auf Erfolg eine Aktion hat.
- Der Mechanismus zum bewältigen einer Probe mit Erschwernis > Talentwert wird komplett außer Kraft gesetzt (WdS, S. 13).
- Eigentlich geschaffte Proben bringen nicht den regeltechnischen Minimalerfolg oder werden sogar zu Patzern umgemünzt ("Du fällst vom Baum.").
und vor allem:
- Diese 'versteckten' Erschwernisse lassen sich nicht oder nur schlecht mit Erleichterungen verrechnen (WdS, S. 14).

Gerade der letzte Punkt ist problematisch. Im Spiel gibt es viele Mechanismen, die einem Erleichterungen bei einer Probe verschaffen können (gutes Werkzeug in einem Handwerk, der ADLERAUGE bei Sinnenschärfe, Mitbeter bei einer Liturgie, etc.); diese Erleichterungen sind teilweise recht groß und im Spielgeschehen dafür gedacht, große Erschwernisse abzubauen ~ gerade das funktioniert aber nur, wenn Erleichterungen und Erschwernisse vor der Probe verrechnet werden. Wird eine versteckte Erschwernis hingegen am Ende der Probe von den übrigbehaltenen Talent-/Zauberfertigkeitspunkten abgezogen, trifft sie einen mit voller Härte und negiert viele sonst erfolgreiche Proben, während die Erleichterung einem nur bei der unmodifizierten Probe geholfen hat und keinerlei Effekt gegen die Erschwernis hat.

Ein Beispiel:
Der Bordmagier Arbra möchte die Farbe einer Flagge eines Schiffes am Horizont erkennen. Er hat einen Sinnenschärfe-Talentwert von 6. Die Meisterin lässt ihn darauf würfeln, sagt aber keine Erschwernis an. Stattdessen legt sie für sich fest, dass er bei der Entfernung schon mindestens 10 Punkte übrig behalten muss. Er könnte sich jetzt freuen, dass die Probe offenbar nicht erschwert ist und seine Aktion ja regeltechnisch gelingt, sobald er die Probe geschafft hat ~ dennoch beschliesst er, seinen Bordmagier einen ADLERAUGE auf sich selbst wirken zu lassen, der ihm eine Erleichterung von 10 einbringt. Da keine Erschwernis angesagt wurde, ist die Probe damit insgesamt um 10 erleichtert. Dennoch wird der Spieler die Probe nicht schaffen können und der Zauber hat keinerlei Effekt, da er ja nicht bewirkt, dass man mehr Talentpunkte übrig behalten kann, als man als Talentwert besitzt. Selbst wenn er alle Eigenschaften weit unterwürfelt, wird die Meisterin ihm nur mitteilen, dass er die Farbe nicht erkennen kann. Hätte sie den regelkonformen Weg gewählt und eine reguläre Erschwernis von 10 angesagt, hätte er diese komplett durch den Zauber aufheben können.

Wenn ich das Problem anspreche, kriege ich in der Regel nur zu hören:

"Tja, so sind halt die Regeln."
Nein, sind sie nicht!

"Sagst du mir jetzt, wie viel Akrobatik du übrig hast?"
Warum? Ich habe die Probe geschafft - ich will nur über den Bach springen - ich will dabei nicht besonders gut aussehen oder weich landen.

"Willst du jetzt wirklich eine Regeldiskussion anfangen?"
Nein, aber scheinbar ist eine nötig.


So, genug geärgert, vielleicht habe ich ja in der Hinsicht immer nur Pech mit meinen Runden ~ ich glaube aber, das Problem ist weit verbreitet.
Ich kann ja auch gut verstehen, dass man gerade bei Sinnenschärfe-Proben nicht verraten möchte, z. B. wie gut etwas versteckt ist, aber sollte man die Proben als MeisterIn halt verdeckt würfeln.
Kennt ihr das Problem auch? Wie geht ihr damit um?
Ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen, auch wenn ich nicht denke, dass es regelwidrig ist, für bestimmte Komplexitäten eine mindest-TaP* - oder in dsa5 Sprache: Mindest-QS - zu verlangen.

Unser weg ist, dass der SL vorher ansagt, wie viel TaP*/QS notwendig ist.
Dann kann sich jemand, der nicht genug TaW/FW besitztnsich die Probe sparen.

Ausnahme: Eine doppel 1 bringt IMMER! ein Ergebnis, selbst wenn jemand Sinnenschärfe 0 hat aber mindestens 10TaP*/QS4 bräuchte.
"Ich verachte niemanden. Mein Hass trifft jene, die verachten" - Bertolt Brecht.

"Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet" - Jesus Christus.

Be-/Ver-urteile niemals einen Spieler wegen der Rollen, die er einnimmt!

Alle Generierungsstile sind gleichwertig.

BgG FasarGladiator ist absolut in Ordnung.

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Ungelesener Beitrag von Strippenzieher »

BenjaminK hat geschrieben: 18.08.2016 14:03 Im Grunde sind die beiden Mechanismen doch relativ gut zu benutzen. Stellt man eine quantitativ messbare W-Frage, sind TaP* ganz gut zu benutzen. Gibt es ein diskretes Ziel, was man erreichen oder verfehlen kann, dann macht sich die angesagte Erschwernis ganz gut
So sehe ich das auch. Vom Design her ist die einfache Probe mit Erschwernissen die Probe, wenn es darum geht einen ja/nein Erfolg zu prüfen und ist vor allem bei körperlichen Talenten verbreitet: schaffst du es, die Wand hoch zu klettern? Schaffst du es, nicht unter zu gehen? Schaffst du es, das Wappen dem Hause Gareth zuzuordnen? Schaffst du es, dich mit Etikette oder Tanzen nicht zu blamieren, sondern dich einzufügen?

Dann gibt es die vergleichenden Proben, die vor allem im Gesellschaftlichen Bereich und bei Sinnesschärfe vs Verstecken/Schleichen vorkommen.

Und zuletzt die Proben, bei denen es auf die Qualität ankommt. Also wo ein Erfolg graduell abbildbar ist. Das sind RAW vor allem längerfristiger Talenteinsatz im Bereich Handwerk und magisch im Bereich Analyse/Artefakte.


Was nun ganz oft gemacht wird ist, die Proben zu mischen. Zwar mag es vorkommen, dass etwa bei einer langfristigen Probe, wo es um die Qualität (sprich TaP*) ankommt noch Erschwernisse und Erleichterungen drauf kommen. Die Regel ist das aber nicht. Das wird vor allem bei der vergleichenden Probe im Bereich Sinnesschärfe/Verstecken etc oft falsch gemacht. Danach ist es nämlich NICHT so, dass man zwei offene Proben würfelt (jeweils mit Erschwernissen durch Umweltfaktoren), sondern dass die TaP* des einen die ERSCHWERNISSE des anderen sind. Auch hier gilt also: eine mit 1 TaP* geschaffte (und um die TaP* der Verstecken Probe erschwerte) Sinnesschärfe Probe für die ja/nein Frage "entdeckst du den im Gebüsch versteckten Räuber?" ist ein Erfolg. Also ein Ja!

Was aber sein kann und darf und bei uns auch oft vorkommt, ist auch bei ja/Nein Proben die Qualität zu erfragen, um zu entscheiden, ob sich weitere Vorteile ergeben. Der sehr gut tanzende Held kann sich die Betören Probe erleichtern. Der sehr gut springende Held kann aus seinem offenbar sehr sicheren Stand nach der Landung heraus anderen helfen etc. Was aber eigentlich nicht geht - und da verstehe ich den Frust - ist bei einer ja/nein Probe noch TaP* zu verlangen, damit ÜBERHAUPT etwas positives aus der Probe raus kommt.

Zum Beispiel mit der Fahne des Schiffes: es ist völlig OK keine Erschwernis anzusagen und bei 1 TaP* nur die Minimal Info (rechteckige Flagge. Eher so gelb/rot. Jedenfalls keine Piraten) zu geben und bei mehr TaP* detaillierter zu werden (und ggf auch ne folgende Probe auf Heraldik zu erleichtern). Was nicht geht ist zu sagen, die (gelungene!) Probe sei mangels TaP* nicht geschafft. Denn es gibt keine Probe bei DSA4, wo man den binären Erfolg einer Probe anhand der TaP* misst. Denn geschafft ist geschafft - vielleicht nur knapp, aber immerhin.

Das wird leider auch oft in Abenteuern falsch gemacht. So hat unser Zwerg neulich Sinnesschärfe in einem dunklen Keller gewürfelt. Die Aufschläge wegen Dunkelheit waren reduziert. Er würfelt 3/6/2 - also SEHR gut - Ergebnis: weil er "nur" 7 TaP* übrig hatte (halt das Maximum), sah er, dass er nichts sah. Und das bei einer Probe, bei der sogar bei einem Zuschlag von +15 (!) noch gelungen gewesen wäre.

Und hier ist das Problem: bei auch sehr hohen Erschwernissen bleibt immer eine Möglichkeit, durch gute Würfel die Probe auch ohne Doppel 1 zu schaffen. Verlangt man hingehen bestimmte TaP* (gerne noch mit Erschwernissen, die ja die mögliche TaP* reduzieren), ist das oft gar nicht möglich, ohne die Doppel 1. Und wenn das meine einzige Chance ist, dann sollte man die Probe ehrlicher Weise auch einfach sein lassen.

Nimmerland
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Ungelesener Beitrag von Nimmerland »

DnD-Flüchtling hat geschrieben: 30.08.2020 16:43 Und gerade bei Sinnenschärfe ist die Information, wie schwer die Probe ist, ja besonders relevant - auch und gerade weil du ja nicht wissen sollst, ob du sie bestanden hast (hier war der Fehler des SL eher, dass er dich (a) aufgefordert hat, auf Sinnenschärfe zu würfeln und (b) dir auch mitgeteilt hat, dass du nichts merkst).
Die Regeln sagen recht klar, dass man bei einer gelungenen, nicht vergleichenden Probe grundsätzlich die Aktion geschafft hat, die man angesagt hat. In den Beispielen passiert das nicht, da der Minimalerfolg einfach darüber hinaus an eine (unbekannte) Anzahl an übrigen Punkten gekoppelt ist.
Den Impuls dahinter kann ich gut verstehen - als unerfahrener Meister sieht man nicht unbedingt den Unterschied zwischen Erschwernis vor der Probe und übrig behaltenen Punkten und denkt man kann die Erschwernis ja auch prima verbergen, wenn sie erst nach der Probe relevant ist, das führt aber wie gesagt dazu, dass:
- man als Spieler die Aussicht auf Erfolg einer vielleicht sehr wichtigen Probe nicht einschätzen kann, obwohl der Charakter das vielleicht sehr wohl kann.
- man mindestens einen Talent-/Zauberfertigkeitswert in Höhe der verborgenen Erschwernis braucht um überhaupt Aussicht auf Erfolg zu haben, wodurch z. B. auch der Mechanismus einer erfolgreichen Probe bei Erschwernis > Talentwert völlig ausgehebelt wird. Man kann schließlich ohne (sehr seltene) Bonuspunkte niemals mehr Punkte übrig behalten als man als Talent-/Zauberfertigkeitswert besitzt. In den Beispielen bräuchte man entsprechend einen Sinnenschärfewert jenseit der 4, HK-Wunden jenseits 10 und ANALYS jenseits 4.
- Erleichterung einem nur bei einer unmodifizierten Probe hilft aber nicht mit Erschwernissen verrechnet werden kann. Dadurch kann z. B. der ADLERAUGE aus dem LCD gestrichen werden, da er einem nur Erleichterungen aber keine Bonuspunkte bringt, die man in dem Falle bräuchte.

Gerade bei Sinnenschärfe macht es sich sehr gut, als Meister einfach verdeckt selbst zu würfeln, unsere SLs wollten die Spieler aber ungern um ihr aktives würfeln bringen.
Seidoss-Anima von Seelenheil hat geschrieben: 30.08.2020 18:08 Ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen, auch wenn ich nicht denke, dass es regelwidrig ist, für bestimmte Komplexitäten eine mindest-TaP* - oder in dsa5 Sprache: Mindest-QS - zu verlangen.
Danke:) Regeltechnisch ist eine geschaffte, nicht vergleichende Probe wie gesagt ein Minimalerfolg und der darf nicht an ein Mindestmaß an übrigen Punkten gekoppelt sein. Als Meister würde ich aber durchaus die Möglichkeit einer Probe an einen gewissen Mindestwert in einem Talent/Zauber knüpfen.
Strippenzieher hat geschrieben: 31.08.2020 09:10 Was nicht geht ist zu sagen, die (gelungene!) Probe sei mangels TaP* nicht geschafft. Denn es gibt keine Probe bei DSA4, wo man den binären Erfolg einer Probe anhand der TaP* misst. Denn geschafft ist geschafft - vielleicht nur knapp, aber immerhin.
Genau das macht mich gerne etwas wütend - wie @Zordan Zornbold weiter oben angemerkt hat, stellen die Autoren da teilweise Regeln gegen die eigenen Regeln auf. Edit: In dem Falle werden Sprungweiten (Athletik) - wenn ich mich richtig erinnere - an übrige TaP* gekoppelt. Unter einem bestimmten Wert im entsprechenden Talent sind die Proben damit nicht schaffbar.
Unheil angerichtet.

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Nimmerland hat geschrieben: 31.08.2020 22:24 Edit: In dem Falle werden Sprungweiten (Athletik) - wenn ich mich richtig erinnere - an übrige TaP* gekoppelt
Wobei ich das gar nicht schlimm finde (und da sich die Regel in WdS findet widerspricht sie auch nicht den Regeln, sondern ist eine Spezialregel). Die Sprungweite ist ein nicht binärer Erfolg, sondern der ist skalierbar. Es geht nicht um "siehst du das versteckte Messer" (ja/nein), sondern um "wie weit springst du" (in Metern). Und es ist sogar einigermaßen nachvollziehbar, dass jemand mir Athletik 1 nicht so weit springen kann wie jemand mit Athletik 14. Egal wie gut gewürfelt wird. Und weil der Mechanismus klar ist können sowohl du als Spieler wie auch der SC (letzte Aventurienjugendspiele sind hoffentlich nicht so lange her) einschätzen, wie weit er denn im Idealfall springen kann. Da ist also nichts "versteckt".
Nimmerland hat geschrieben: 31.08.2020 22:24 Regeltechnisch ist eine geschaffte, nicht vergleichende Probe wie gesagt ein Minimalerfolg und der darf nicht an ein Mindestmaß an übrigen Punkten gekoppelt sein
Kleine Unschärfe: auch eine vergleichende Probe dreht sich nie um übrig behalten TaP*, sondern die TaP* des einen sind die Erschwernisse des anderen. TaP* spielen nur da wine Rolle, wo die skalierbare Qualität einer Probe objektiv messbar ist. Vor allem bei Handwerkstalenten (ein Messer ist objektiv einfach sehr gut geschmiedet, oder nicht) oder - nicht unplausibel - Sprungweite oder Geschwindigkeit.

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