Geschichtenerzähler

Von A wie Abenteuerpunkte bis Z wie Zwerg: Alles über Erstellung und Entwicklung von Charakteren.
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Ilkorion
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Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Ilkorion »

Derzeit keimt die Idee eines illusionistischen Geschichtenerzählers in meinem Kopf. Trotzdem wollte ich noch einmal die kollektive Kreativität des Forums einholen.

Angedacht war ein etwas mystischer Geschichtenerzähler, welcher seine Geschichten mit einigen illusionistischen Spielereien aufbauscht. Ich wollte dabei weniger auf große Farbfeuerwerke setzen als vielmehr auf das ein oder andere gezielte Wolfheulen in der Umgebung - Lagerfeuerromantik also! Für besondere Anlässe könnten aber durchaus die Staubkörner auf dem Boden sich zu kleinen Figuren formen und das erzählte Duell nachspielen oder ein aufkommender Nebel den Grusel einer Gespenstergeschichte verstärken. Der über die Köpfe der Zuhörer fliegende Kaiserdrache sollte nur in Notfällen zum Einsatz kommen :rolleyes:
Vermutlich am passendsten wäre wohl ein Jahrmarktszauberer oder Theaterzauberer aus Zorgan. Bei letzteren weiß ich nicht, ob diese auch Zugriff auf den gildemagischen Sprüchekanon aus Zorgan haben oder ob es da vielleicht einer eigenen Profession bedarf.

Gerne würde ich ihm (wo oben bereits erwähnt) einen leicht mystischen Touch geben. Da die Gruppe, welcher der Held beitreten soll, gerade in Khunchom weilt, liebäugle ich mit der halbelfischen Rasse (welche in den Tulamidenlanden ja zu gerne als Halb-Dschinne angesehen werden) oder direkt mit dem Vorteil des Dschinngeborenen (welcher leider aber wohl komplett ins Leere laufen würde, da Scharlatane eigentlich keine elementaren Zauber beherrschen). Die verhüllte Aura könnte dann noch ein Sahnehäubchen sein - welcher Magier (o.ä.) ist nicht noch mehr beeindruckt, wenn der Erzähler nicht einmal magisch begabt zu sein scheint?

Des weiteren dachte ich daran ihm vielleicht eine Begabung mitzugeben - aber auch hier schwanke ich stark:
- Anbieten würde sich eine Begabung für das Merkmal Illusion. Viele Illusionen bekommt man so fast geschenkt und ich hätte noch mehr Freiraum für weltliche Talente (er soll durchaus ein breites Spektrum an Fähigkeiten (Wissen, Gesellschaft, Sprachen) bekommen.
- Vielleicht lohnt es auch einfach "nur" die Einzelbegabung für den Auris Nasus mitgeben. Mit diesem Zauber kann man eigentlich die meisten anderen Illusionen ersetzen und er wird daher sicherlich zum Hauptzauber werden. Des weiteren wird sich der erhöhte Maximalwert sehr schnell bewähren.
- Es ist eigentlich das erste Mal, dass ich es tatsächlich in Erwägung ziehe, die Begabung für ein Ritual zu nehmen :censored: Dabei dachte ich an eine Begabung für die Kugel des Illusionisten.

Welche Vorteile könnte man noch einpacken? Vielleicht ein magisches Meisterhandwerk für die Erzählungen (über welches Talent müsste ich das dann laufen lassen?)

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Hark
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Hark »

Ob du dich jetzt für Scharlatan oder Magier aus Zorgan entscheidest: Pack dir zusätzlich den MOTORICUS mitsamt Begabung ein. Der ist einfach so oft hilfreich, parieren kannst du damit auch direkt :)

Liscom
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Liscom »

Die Begabung fürs Ritual lohnt (meines Erachtens nach) eigentlich nur für Schamanen. Es erleichtert nur die Ritualprobe - gerade bei der Kugel des Illusionisten ändert es aber nichts am Effekt.

Dschinngeboren lohnt eigentlich nur für Viertelzauberer und/oder jemanden der auch aktiv elementare Zauber nutzen will - das heißt dass er für dich nur Fluff wäre. Der Halbelf könnte aber vielleicht tatsächlich den "Dschinn" noch besser darstellen - und bringt auch von Bonus mehr für dich ;)

Ein Meisterhandwerk lohnt sich beim Halbzauberer sehr, jedoch gibt es kein Talent, welches alleine dazu taugt Geschichten zu erzählen. Entweder du machst daraus ein Meta-Talent oder wählst aus Überreden/Überzeugen/Schauspielerei eins aus.

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X76
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von X76 »

Liscom hat geschrieben:jedoch gibt es kein Talent, welches alleine dazu taugt Geschichten zu erzählen.
Laut Regelwerk liefert das Talent Sagen und Legenden auch die Fähigkeit sie "in Wort und/oder Schrift wiederzugeben" (WDS S. 29). Sofern man also keine improvisierten Geschichten erzählt oder selbst neue entwickeln möchte, braucht man die anderen genannten Talente nicht zwangsweise.

Wenn man jedoch wie Scheherazade um sein Leben phantasiert, sind sie (allen voran Überreden und Überzeugen) unverzichtbar...

Ilkorion
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Ilkorion »

Erstmal vielen Dank für die Antworten!

Ich verstehe das Talent Sagen und Legenden so, dass man sie "wiedergeben" kann - aber wirklich Spannung wird dann in solchen Erzählungen nicht zu finden sein. Außerdem soll er ja nach ein paar Abenteuern auch die eigenen Taten erzählen können. Daher werde ich wohl um Hilfstalente nicht drum herum kommen.

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TrollsTime
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von TrollsTime »

Ich hatte meinen Schriftsteller mit
-- Sagen/Legenden
-- Überzeugen
-- Schriftlicher Ausdruck
ausgestattet und ihm jeweils dort eine MH spendiert.
Zusätzlich ergänzen würde ich das ganze durch Überreden
und Nandusgefälliges Wissen.
Sowie verschiedenen Wissenstalenten, die seine "Inspirationsquellen" sind
TT wünscht allen Spielern jeweils das DSA, das ihnen am meisten gefällt.

Khalid Al´Ankhra
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Khalid Al´Ankhra »

Sagen/Legenden dürfte als Talent völlig reichen. Und evtl n hoher Charismawert wäre wohl auch passend. Wenns was historisches ist, kannst du noch Geschichtswissen nehmen oder Götter/Kulte wenns die Götter mal die Protagonisten sind.
Überreden hat ja nichts mit ner guten Geschichte zu tun, Überzeugen ist auch als was anderes beschrieben. Nandusgefälliges Wissen hat IMO auch wenig mit nem Erzähler zu tun. Und Schriftlicher Ausdruck ist eben schriftlich.

Begabung Illusion würd ich lassen. Nimm lieber einzelne Begabungen. Merkmalsbegabungen lohnen sich nur selten.

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berry
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von berry »

Ich will eben dem Argument ggn. Überreden widersprechen.
Ich meine, es ist klar, erzählt ein aranischer Geschichtenerzähler vom Krieg der 35 Tage, so nutzt er Geschichtswissen. Wobei dieses Talent eher das Wissen über die Geschichte selbst darstellt und nicht, wie er sie wiedergeben kann.
Erzählt ein thorwallischer Skalde den Epos, vom Drachentöter (schieß mich tot) Ragnar Siegfriedson oder wem auch immer, so erzählt er über eine Legende und bezieht sein wissen aus Sagen/Legenden, wobei auch dies nicht das Geschichten erzählen darstellt.
Wenn ein Brillantzwerg wiederum die Geschichte seines Schöpfers Angrosch erzählt und wie dieser damals mit dem Gott Ferkol durch die Lande zog, und sie gemeinsam Abenteuer erlebten und vllt auch das ein oder andere Phexenswerk vollzogen, so ist dies sicherlich Wissen aus dem Talent Götter und Kulte, aber auch hier genügt dieses Wissen nicht um die Geschichte zu erzählen.
Gut, ich würde dem jeweiligen Geschichtenerzähler das Erzähltalent mit genügend TaW in der jeweiligen Sprachkenntniss zugestehen, wobei mir hier die üblichen 50% nicht reichen würden. Da würde ich bei nem Guten Erzähler schon 75-100% des jeweiligen Talentes empfehlen.

Aber aus welchem Talent bezieht der Erzähler bei fiktionalen Geschichten sein Wissen? Wie erzählt der ängstliche Held von seinem Sieg gegen eine Meute schrecklicher Oder, wenn er sich in Wahrheit hinter einem Stein versteckte und ängstlich zusammen kauerte? Wie bringt der Zuckerbäcker nach Luminoff seine Geschichte zum Besten, wo er nur mit seinen Khunchomer-Pfeffer-Pasteten einen Drachen im die Flucht schlug?
Wie erzählen diese solche Lügen und bringen Sie überzeugend rüber? Nun, da würde ich sagen Ost die eine Spezialisierung vom Talent Überreden, nämlich Lügen.

Und auch Nandusgefälliges Wissen kann nützlich sein um solchen Geschichten mehr Facetten zu geben. Es ist das Mittel zur Wahl für alle Fälle, wo man mit einem Talent nicht aus kommt. Bringt aber ein Gesamtwissen zusammen, welches für ne gute Geschichte wohl zu viel, und daher eher hinderlich wird. Von daher müsste man gucken.

Liscom
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von Liscom »

Ich kann mich da nur anschließen.
Von den Regeln her kritisch wird es gerade bei einem solchen Konzept, wo der Erzähler eben nicht nur eine Art Bewahrer von Wissen darstellt, sondern zumindest zur einen Hälfte Entertainer sein soll.
Eigentlich müsste man dafür ein Metatalent entwickeln, ggf. aus

(TAW Überreden (oder Überzeugen?) + TAW Schauspielerei + TAW Sagen und Legenden (ggf. durch Geschichtswissen o.ä. zu substituieren))/3

Schauspielerei könnte man vielleicht auch durch Menschenkenntnis ersetzen.

Edit:
Oh, da fällt mir direkt noch ein, dass man vielleicht über den Vorteil der Sozialen Anpassungsfähigkeit nachdenken sollte!
Gutes Gedächtnis ist wohl eh essentiell - vielleicht könnte man es sogar zum Eideten ausbauen.

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X76
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von X76 »

Schauspielerei braucht man im Meta nicht. Für einen Soloauftritt einer Passage aus "Rondreo und Tsajule" ist das Talent eher gefragt. Vielleicht auch selten mal zur Unterstreichung bedeutungsvoller Gesten oder Mimik...

Wenn man sich den Geschichtenerzähler (Profession) anschaut, liegt der Fokus auf Sagen (+7) gefolgt von Überreden (+6) und Überzeugen (+5). Deutlich abgeschlagen sind Talente wie Menschenkenntnis (+4),Geschichtswissen (+4), Lehren (+3) oder Schauspielerei (+1). Irgendwo wohl fürs Gesamtkonzept nicht unerheblich, aber auch keine tragenden Säulen. Man merkt aber schon beim Talentbild, dass Erzähler und andere Barden recht gebildete Leute sind und aus vielen Talenten (v.a. auch aus dem Wissensbereich) schöpfen.

Ein Meta würde ich aus 2x Sagen plus 1 x Überreden oder Überzeugen (-> v.a. bei Gruppen) bilden. Im einem Fall wie bei Scheherazade spielt hingegen Sagen keine Rolle, dafür aber auf jeden Fall Menschenkenntnis (hier würde ich Überzeugen, Überreden, Menschenkenntnis ansetzen, da frei erfunden und auf den Zuhörer abgestimmt).

Letztendlich kommt es meiner Meinung nach auf die Intention des Erzählers (Unterhalten, Informieren, Weiterbilden...), die Art der Geschichte (Legende, Historie, frei erfunden...) und auf das Publikum an, sowie natürlich die Fähigkeiten (Talente, TAW) des Erzählers an.

Ein wirklich guter Geschichtenerzähler beherrscht wie man oben sieht, eine ganze Menge. Für "eine gute Geschichte erzählen" reichen aber auch Einzeltalente (v.a. Sagen und Überreden) durchaus aus.

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miTo
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Re: Geschichtenerzähler

Ungelesener Beitrag von miTo »

Entgegen des Beispiels von X76 zum Geschichtenerzähler würde ich schon sagen, dass "Schauspielerei" hier das Mittel der Wahl sein könnte.

Die einzelnen Wissensgebiete (Götter/Kulte, Sagen/Legenden, Geschichtswissen etc.) geben meiner Meinung nach nur das rein theoretische Wissen wieder.

Dieses "Wissen" dann spannend/dramatisch/humorvoll "an den Mann zu bringen" bedarf es dann eines weiteren Talents, welches mit Schauspielerei ganz gut abgedeckt wird... denn Geschichtenerzählen ist ja nichts anderes als trockene Fakten unter Zuhilfenahme von Gestik, Mimik, der korrekten Wortwahl und Stimmlage zu verpacken.

Beispiel: Ein Lehrer der stumpf irgendwelche Geschichtsdaten runterplappert würde das über das Talent Geschichtswissen tun. Einen spannenden Vortrag der die Zuhörer an die eigenen Lippen fesselt könnte man dann über Schauspielerei abwickeln (evtl. durch Boni des dazugehörigen Wissenstalents).
Ein Zwerg ohne Axt ist wie ein Zwerg mit Axt... nur ohne Axt!
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