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von Herr der Welt
19.03.2017 07:42
Forum: Theaterritter
Thema: Alles nur Theater? Was tun mit der Theaterritter-Kampagne?
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Re: Alles nur Theater? Was tun mit der Theaterritter-Kampagn

Zu dem Thema ganz schlimm: Graqualos. Ich weiß nicht ob ich da alleine stehe, aber ich glaube den Namen würde ich in meiner Runde nur ein einziges Mal fallen lassen und 5 Sekunden später weiß jeder wovon ich rede. Da muss ich auf jeden Fall noch mehr "verfremden" damit das in irgendeiner Weise mysteriös bleibt.
Da sie sich als Heiliger Ritterbund zur neunfingrigen Klaue des Kor verstehen, also offensichtlich einer Interpretation der (idealen) Theaterritter als Orden des Kor folgen, würde ich den schwarzen Löwen, den sie anbeten, einfach als Kor bezeichnen. Das erweckt zunächst (bei Spielern) keinen Verdacht. Dass ein Kor-Geheimbund im Norden, wo der Gott erst seit jüngster Zeit (in Tobrien und der Wildermark, also da, wo lange Krieg herrscht) überhaupt irgendeine verbreitete Verehrung genießt, eine eigene Ikonographie pflegt und weder Mantikor, noch schwarzen Panther wählt, sondern Kor eher als Rondrasohn ein Löwenäquivalent zuschreibt, wobei die ikonische schwarze Fellfarbe (neben dem roten Blut) erhalten bleibt, erscheint mir durchaus plausibel und wird wohl (bei den Spielern) nicht sofort eine Namenlosen-Assoziation auslösen. Das wiederum begünstigt einen Aha-Moment, wenn sich die wahre Identität des Löwen herausstellt (oder anhand festgestellter namenloser Umtriebe geschlussfolgert werden kann).
Kommt denn Grakvaloth im letzten Band vor? Wäre irgendwie passend, wenn der angebetete Götze/Avatar auch auftaucht.
von Herr der Welt
18.03.2017 14:00
Forum: Theaterritter
Thema: Alles nur Theater? Was tun mit der Theaterritter-Kampagne?
Antworten: 9
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Re: Alles nur Theater? Was tun mit der Theaterritter-Kampagn

Folgendes unter Vorbehalt: In den letzten Band ('Der Rote Chor') hatte ich noch keinen Einblick, der liegt in der DNB noch nicht vor.

Der Kampagne fehlt es an Fokuspunkten, die durch das Geschehen getragen werden. Insgesamt versucht man zu viel zu erzählen, ohne eine stimmige Gesamt-Dramaturgie einzufangen. Geht es nun darum, ein Goblin-Pärchen zu seinen Bürgerrechten zu verhelfen und sie aus den Klauen eines Schurken zu befreien oder um die Invasion namenloser Heerscharen aus dem Riesland? Sollen Wettkämpfe um den Begleitschutz einer Eisenlieferung abgehalten oder der uralte Fluch eines der letzten Riesen aufgehoben werden (um beides geht es in einem einzigen Abenteuer!)? Bei aller Liebe zu einer gewissen Klimax. Aber hier sollte man sich auf eine Ebene einigen, die man bespielen will.
Vermitteltes Bornland-Flair ist nett und in einer Bornland-Kampagne notwendig. Sightseeing vermittelt aber einen gewissen Selbstzweck des Schauplatzes, welcher dadurch mehr als der Anker des Geschehens ist. Wenn man alles mitnehmen will, was das Bornland zu bieten hat, muss die Erzählung zerfaser. Den geographischen Rahmen sollte man entweder straffen, ihn nebensächlicher abhandeln oder mehr darin erzählen, um Zusammenhänge zu wahren.
Die Abenteuerstruktur berücksichtigt den Gebrauch als unabhängiges Einzelabenteuer meines Erachtens zu stark. Darunter leidet die Kohärenz der Kampagne. Ich würde sogar eher eine Konzeptgruppe begrüßen, auf die eine solche Kampagne zugeschnitten ist (ähnlich wie bei der Quanionsqueste). Eine Theaterritter-Kampgne ohne einen Bronnjaren als Angehöriger einer Gruppe, die über jenen legendären Orden ihre ganze Legitimation bezieht, der noch dazu stärker in die Konflikte des Adels involviert werden kann, mag ich mir schwer vorstellen. So könnte man auch in den Szenarien genau dieses Milieu (und eben die Theaterritter) gezielt und verstärkt einbinden, anstatt etwas bieten zu müssen, wodurch jeder Wald-und-Wiesen-Held (das schließt den Bronnjaren nicht einmal aus) in die Abenteuer eingebunden werden kann. Solche konzeptionellen Bezüge stehen einer geschlossenen Kampagne (und das so ziemlich jede DSA-Kampagne mit Metaplot-Elementen, also: jede DSA-Kampagne zwangsweise) gut.
Die Kampagne (und auch ihre Überarbeitungen) sollte grundlegend einen prononcierten Leitfaden bieten, was wann und warum geschieht und wo die Einflussmöglichkeiten der SC liegen, welche Konsequenzen sie erreichen können und was unabänderlich geschehen wird, die Spieler/SC also nur erlebend, nicht aber gestaltend bespielen können. Dazu gehört auch - wie schon von Sumaro gefordert - eine umfangreiche Hintergrundbeschreibung zu den Theaterrittern.
Auf diesem Weg lassen sich gut rote Fäden definieren, die den Kampagnenverlauf bestimmen. Das lässt sich beispielhaft durchdenken für das, was man erzählen will/kann.

Bsp.: Der Korsmalbund nutzt aktuelle strukturelle Schwächen und seine durch Krisen der jüngeren Vergangenheit gewonnene Stärke (d.h. Jünger unter den besonders traditionalistischen Bronnjaren), um die Politik des Bornlandes zu dominieren: Ein Krieg verschiedener Adelsfraktionen ist als hintergründiges Geschehen denkbar, das immer dann in den Vordergrund rückt, wenn die SC ihre Partei insbesondere gegen Kultmitglieder oder von ihnen ausgehende übernatürliche Gefahren (ob das nun gleich Drachenreiter sein müssen...) stärken. Der Konflikt kann dabei schon früh in der Kampagne ausbrechen. Die übernatürlichen Gefahren erweisen sich trotz eigentlich profaner Unterlegenheit (aufgrund dessen verstärkt auf jene anderen Mittel zurückgegriffen wird) als überlegen, so dass auch die SC nach übernatürlicher Hilfe Ausschau halten müssen. Hier können Kunga Suula, Milzenis (und andere Wesen des Bornwaldes) oder die Feen-Flussherrscher ins Spiel kommen. Auf der anderen Seite kann man Insider aus dem Korsmal-Bund als Verräter lösen und für sich gewinnen (Leudara) oder die Strukturen sabotieren (die Geschichten um den Notmärker, Wahnfried von Ask u.a., die tatsächlich oder scheinbar das Ruder übernehmen wollen). Das Finale sollte als Höhepunkt die drohende Namenlose Invasion thematisieren als der zu verhindernde worst case.
Will man die Kampagne halboffen gestalten, kann man den (teilweisen) Erfolg der Kontrahenten vom Tun der SC abhängig machen (das ist ja in der Originalkampagne durchaus in interessanten Ansätzen gegeben, ist aber aufgrund des Metaplots auf kleine Dimensionen beschränkt).
In diesem Beispiel bleiben: Korsmalbund als Adelsverschwörung (der Konflikt wird verschärft, auch offen ausgetragen), Namenlose Invasion als großes Ziel der Strippenzieher (der verborgene und zu entschlüsselnde wahre, höhere Plan der Gegenseite), übernatürliche Unterstützer in Auswahl (Kunga Suula, Milzenis, Flussfeen), Vertreter relevanter Machtgruppe in sehr viel engerer Auswahl (gerne mit optional erweiterbaren Kreis und knappen Szenario-Ideen wie irgendwelche Lieferungen oder Wettkämpfe, was nun wirklich nicht seitenweise ausgeführt werden muss, falls man das tiefergreifend bespielen will). Drachenreiter und den sehr offensichtlichen Korsmal-Götzen ("Graqualon"... Kor als schwarzer Löwe reicht) würde ich wohl außen vor lassen.

Ich werde wahrscheinlich meine Smaskrifter-Konversion nutzen, um das Erwachen zu teasern (das wird der Kontext für die Mini-Kampagne sein, siehe: Signatur). Für den Kampagneneinstieg werde ich eine überarbeitete Version von "Die Toten des Winters" heranziehen, in denen die Verschwörung im Hintergrund sich auf verschiedene Adelsparteien des Bornlands bezieht und der Mörder eigentlich das gleiche tut wie im Original, nur eben als Korsmalbund-Anhänger. Seine Motivation (die man schwerlich herausfinden kann) und seine Methodik repräsentieren recht genau das, was ich mir unter einem verdrehten, namenlos gefärbten Korglauben vorstelle.
Der offene Ausgang des Abenteuers diktiert die Bedingungen bei Kampagnenstart.
'Der Weiße See' kann unter den Tisch fallen oder wird als Steinbruch gebraucht, sollten die SC Goblins als Verbündete suchen. Die Traugatompf werden als Wahrer der Trollpfade definitiv irgendwo auftauchen.
Vom 'Blaue Buch' werde ich das Finale mit der "Massentaufe" als eine der übernatürlichen Gefahren und Indiz für weitaus gefährlichere Mächte im Hintergrund heranziehen, das namensgebende Buch kann seine Funktion als Erkenntnisquelle, die man nach und nach entschlüsselt, behalten. Die Schnitzeljagd zurvor wird gestrichen, ggf. auf eine andere SC-Gruppe abgewälzt oder stark reduziert. Die Kloster-Episode entfällt wahrscheinlich, weil ich eine solche schon hatte.
Beim 'Schwarzen Forst' bleibt die Milzenis-Geschichte erhalten. Jedoch soll der Riese ein für den Kampagnenausgang enorm wichtiger Verbündeter sein. Solchen Geschöpfen ordne ich einen besonderen Stellenwert zu, der für sich allein genommen schon kriegsentscheidend sein kann (im Kampf gegen Namenlose Truppen sieht das anders aus). Ob ich dafür die Hexen einbinden möchte, weiß ich nicht, aber die Traumidee finde ich eigentlich ziemlich nett.
Den 'Grünen Zug' kann man für die profanen Auseinandersetzungen gebrauchen - entsprechend werde ich den Band früher einbringen. Bei der Goblinpauke bin ich unentschlossen, ob oder wie ich sie einbinden soll. Einerseits muss ein so mächtiges Artefakt auf jeden Fall möglichst früh schon erwähnt und angeteasert werden, damit die SC nicht plötzlich auf den I-win-Button stoßen. Andererseits will ich das Teil als wesentlichen Beitrag der Kunga Suula (ein NSC, den ich durchaus schätze) verkaufen. Vlt. kann man hier auch eine andere (SC-Goblin-)Gruppe (oder die andere mit dem Blauen Buch) parallel agieren lassen (mit Überschneidungen mit der anderen Gruppe).
Die 'Silberne Wehr' bringt die Globule valsa aha (Notiz: Namen ändern...) mit sich. Die kann man als Höhepunkt der Erwachens-Ebene lassen. Den BKZ-Paktierer und die anderen Flusspiraten-Leute mag es als NSC schon länger geben. Jetzt weiß ich aber wenigstens, dass ich die Einhand schon in 'Zeit der Ritter' problemlos ausschalten lassen kann. Als Antagonisten und Intriganten im Feenreich werde ich wohl eher einen namenlosen Korsmalbündler nutzen. Der kann auch hinter den anderen eher kultischen Aktivitäten stecken und mit dem namenlosen Lamifaar im Bunde stehen. Vom Finale habe ich noch keine rechte Idee, so dass ich unsicher bin, ob man die Namenlose Invasion auch gänzlich oder nur teilweise verhindern und dann anderweitig zurückschlagen können sollte. Bei "Pauke schlagen und Tunnel futsch" will ich es gewiss nicht bewenden lassen. Wahrscheinlich werde ich mehrere Plot-Demarkationen setzen, die die Gegner je weiter überschreiten können, desto erfolgloser die SC zuvor agierten.

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