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von Sibylla
25.08.2015 13:17
Forum: Romanbewertungen
Thema: R125: Caldaia
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Re: R125: Caldaia

Der Roman bekommt von mir 3 Punkte in der Bewertung, für mehr hat es leider nicht gereicht. Ich kann mich der Kritik bzw. den Anmerkungen von Alandro nur anschließen. Der Autor Christian Lange hat sich eine ganz interessante Geschichte mit einem spannenden Setting einfallen lassen, aber ein paar gravierende Punkte lassen den Roman nervig bzw. unglaubwürdig werden:
- Escalia tritt in der Tat permanent wie ein naives Kind auf, das von allem und jedem ins Staunen gerät.
- Einige Götternamen werden in einer pseudo-alten Schreibweise verwendet, die aber auch wirklich bis ins keinste Detail hartnäckig durchgezogen wird. Praios -> Brayos, Brayosscheibe, Brayosdank.... Wenn ich auf den letzten 10 Seiten noch einmal "Die Brayosscheibe ging langsam unter..." gelesen hätte, hätte ich den Roman in die Ecke gefeuert und mir die letzten 9 Seiten gekniffen!
- Es wäre wirklich schön gewesen, einige Aspekte mehr aus der "alten Zeit" zu lesen. Von der Provinz Caldaia in ihrem ursprünglichen Aussehen bekommt man nicht so viel mit. Einige Erinnerungen von Escalia sind allerdings sehr schön und geben auch gut Stimmung.
- Der Leser wird im ersten Kapitel sofort in die Handlung hinein geworfen, dann passiert für meinen Geschmack in den folgenden 120 Seiten aber recht wenig. Einzige Lichtblicke sind da die wenigen Kapitel über den Bösewicht des Buches sowie den Söldner, der ihn verfolgt.
- Escalia kommt nur selten auf gute Ideen, es muss immer irgendwer daher kommen, der ihr die entsprechenden Einfälle unterbreitet, was ihr selter mit einem "Immer komme ich auf keine Ideen, immer muss die jemand anderes haben" kommentiert. Auch das nervt. Ich finde es gut, wenn ein Protagonist nicht zu perfekt ist, aber zu viele solcher Momente finde ich anstrengend.

Meisterinformationen: - Für mich sind einige Erklärungen im Buch zu unglaubwürdig. Ein Beispiel: Escalia wird von ihrem Vater von frühster Kindheit an im Schwertkampf unterrichtet, hat aber keine Ahnung, dass ihr Vater wegen der Befürchtung von Überfällen in den Magierkriegen im Wald um den Stammsitz der Familie herum sowie in einigen Burgen (z. B. auch der Burg, in der die Familie ihrer Mutter gelebt hat) Gold und Waffen versteckt hat - so weit, so gut. Dann trifft sie irgendwann plötzlich einen Waldläufer, der mit ihr in der Zeit versetzt wurde. Der wiederum weiß von den Verstecken, Waffen, Geheimgängen usw. Er ist aber kein Getreuer ihres Vaters, sie kennt nicht mal seinen Namen.
Als besonders seltsam empfinde ich das Ende. Es wird einfach nicht klar, warum sich eine Azaril Scharlachkraut für Escalia interessieren sollte. Warum gibt sich die Elfe für die junge Frau aus, warum will sie die Burg haben? Ich verstehe es einfach nicht :(


Von diesen Ungereimtheiten gibt es leider einige. Der Roman ist dennoch nicht schlecht, der Autor schafft es ganz gut, in ein paar Momenten deutlich zu machen, dass Escalia aus einer anderen Zeit kommt, in der es andere Sitten und Gebräuche gab.