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von Dingens
19.01.2017 10:27
Forum: Sieben Gezeichneten
Thema: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"
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Re: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"

Kurz zur G7 im Dungeoncrawl:
- Tjo, Bastrabuns Bann ist selbst mit einer motivierten Rollenspieltruppe ein fürchterliches Abenteuer. Das Finale ist toll, der Rest irgendwie nicht so. Weglassen.
- Schatten im Zwielicht ist hingegen großartig für Dungeoncrawl - die Truppe landet überall auf Dere und führt eng abgegrenzte Kommandounternehmen durch (Töte X - Entführe Y - Stehle Z - Kläre auf ob V). Schwerpunkt auf regeltechnische Herausforderungen (müssen nicht nur Kämpfe sein - z.B. Verfolgungsjagden, Einbrüche, ...) und, falls ebenfalls erwünscht, Rätsel/Detektivarbeit.
- Die Invasion Tobriens müsste doch ein Traum für deine Spieler sein. Goldene Blüten auf blauem Grund, Ysilia und Vallusanische Weiden sind alles Szenarien mit recht simpel erklärtem Setting mit sehr hohem Kampfanteil und viel Wumms und Epik, was Gegner angeht. Dazwischen vielleicht ein paar Kommandoaktionen und gut.
- Rohals Versprechen ist stark rollenspiellastig. Müsste man wohl sehr kürzen, der Konvent beispielsweise wird ohne Magier, der sich da ausleben will, eher zäh sein. Man kann das Abenteuer aber sicher, wenn einen die Hintergründe Borbarads nicht interessieren, auch einfach auf einen Abend Highlight-Reel zusammenstauchen.
- Siebenstreich ist ähnlich wie SiZ: Viele einzelne Szenarien, jeder Kelch, den die Spieler sammeln sollen, ein "Dungeon". Muss sich ja nicht sklavisch an die offiziellen Vorgaben halten.
- RdE: Die Troll-Episode versteht sicher eh keiner. In der Schlacht kann man dann aber wiederum nochmal ordentlich seinen jetzt hoffentlich richtig fetten Helden glänzen lassen, und anschließend bekommt man im Kino-Modus den finalen Sieg über bigB erzählt.

Man MUSS nicht verstehen, wer Borbarad ist und was er will - "böser Schwarzmagier, der die Welt vernichten will" funktioniert in zahllosen anderen Filmen, Spielen und Büchern doch auch. Man muss nicht wissen, wer Galotta ist, und warum er jetzt auf der anderen Seite steht. Wie die unsterbliche Legion entstanden ist, ist völlig irrelevant. Die Info "anderer Magier, Diener Borbarads, wirft folgende Zauber auf euch / fieses Wesen, Mischung aus Tiger-Dämon und Kind rennt auf dich zu" ist ggf. völlig ausreichend. Die ganze Kommandostruktur des Reiches mit zahllosen Adeligen, Geweihten und Heerführern und ihren Konflikten - geschenkt. Man will mit "dem Reich" reden - man spricht mit dem Reichsbehüter. Dazu vielleicht noch Ayla und Saldor Foslarin als Ansprechpartner und Vertreter ihrer Zunft, und alles andere verschwindet hinter dem Schleier der Unwichtigkeit.

Befriedigend für jemanden, der Spaß an ausgefeilten Hintergrundgeschichten und fein erzählten Entwicklungen mit vielschichtigen Charakteren hat? Wohl nein. Kann das trotzdem Spaß machen? Ziemlich sicher ja, wenn alle im gleichen Boot sind.Fällt natürlich eher in dein "eigene, neue Kampagne schreiben", weil man viel kürzen und abändern muss.

Damit will ich in Gottes Namen nicht sagen, dass du das hättest machen sollen. Du sollst genauso, wie die Spieler, Spaß am Spiel haben - auch als Meister. Wenn du das mit solchen Abenteuern nicht hast, hast du die einzig richtige Entscheidung getroffen.
von Dingens
18.01.2017 15:09
Forum: Sieben Gezeichneten
Thema: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"
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Re: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"

Zwei Möglichkeiten:
1) Dich anpassen.
2) neue Gruppe suchen.

Du kannst deine Spieler nicht umerziehen. Bei uns kam eine größere Ernsthaftigkeit im Charakterspiel einfach mit der Zeit (man ändert sich einfach zwischen 13 und 2X ...), aber gerade erwachsene Spieler (Menschen) haben einfach ihre Art bestimmte Dinge anzugehen und bestimmte Erwartungen, die geben sie nicht auf, wenn du lange genug nörgelst. an Oberflächlichkeiten kann man arbeiten, aber die Grundeinstellung wird bleiben. Wenn du in einer längeren Beziehung lebst/gelebt hast, kannst du ja mal über Versuche nachdenken, den jeweiligen Partner in irgendeinem zentralen Verhaltensmuster von außen zu ändern. Klappt in den allermeisten Fällen nicht so gut - man lebt damit, oder geht. Konkret: keiner deiner Spieler entwickelt plötzlich Spaß an Charakterspiel oder Hintergrundlesen, weil du lang genug meckerst.

Du kannst das einfach hinnehmen und mitmachen - wenn ihr gute Freunde seid, und DSA-Abende auch einfach gemütlicher gemeinsamer Zeitvertreib sind, ist das wohl die beste Lösung. Reduziere dein Vorbereiten auf das, was der Gruppe gefällt (Dungeons) und perfektioniere es. Wenn du daran auch Spaß findest, ist alles in Butter. D&D-Spieler sehen kaum etwas anderes, und da gibt es wirklich viele von ;-)

Andernfalls bleibt für dich nur die Möglichkeit, dir andere Spieler zu suchen, die eher deinem Stil entsprechen (kann eine Weile dauern, bei weniger dicht besiedelter Gegend sogar unmöglich sein). Vielleicht sind ja auch ein paar Spieler in deiner aktuellen Gruppe (ihr seid ja recht viele), in denen du die richtigen Ansätze siehst, und ihr könnt einfach mit neuen Spielern auffüllen. Vielleicht sogar in einer zweiten Runde, offen kommuniziert - dann gibt es weniger böses Blut.
von Dingens
18.01.2017 08:32
Forum: Sieben Gezeichneten
Thema: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"
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Re: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"

Okay, hier spricht schon ziemlich ordentlich Frust aus dir, der glaube ich nicht auf das hier thematisierte Finale begrenzt ist.

Ich glaube, bei dir in der Runde herrschen eher unterschiedliche Erwartungen an einen gelungenen Rollenspielabend. Es wirkt, als würdest du gerne wirklich in die Welt eintauchen, Rollenspiel betreiben, Hintergründe verstehen, während deine Spieler (oder wenigstens ein Großteil von ihnen) eigentlich in erster Linie Dungeons spielen wollen - spannende Gegner totdreschen, plündern, steigern, nächstes Dungeon - dabei daran ergötzen, wie der eigene Held immer fetter wird. Glücklicherweise funktionieren beide Varianten in DSA (wobei es sicherlich bessere Regelsysteme für Dungeoncrawl gibt) - aber es hilft, wenn man sich als Gruppe einig ist, was man will.

Man KANN die G7 wunderbar als Dungeoncrawl spielen. Man lässt einfach die nervigen Hintergründe völlig weg, beschränkt die Strategie-Besprechungen mit NSCs auf generische "Hey ihr Helden, wir brauchen euch mal wieder - drescht XY tot, besorgt uns Z und kommt wieder" und spielt schlussendlich nur die Teile der Abenteuer, die tatsächlich irgendwie Kämpfe oder vielleicht noch konkrete Rätsellösung sind. Borbarad ist der generisch böse Schwarzmagier, die Zeichen einfach nur irgendwelche fetten Boni, und wie genau das ganze Kroppzeug heißt, das man unterwegs tot prügelt, ist ja auch irrelevant. Hauptsache der Meister hat ordentliche Werte vorbereitet, damit man seinen hochgezüchteten Helden auch ausprobieren kann. Am Ende gewinnen dann die Guten, natürlich.
Klingt nicht so attraktiv? Sehe ich auch so. Die G7 lebt für mich, offenbar auch dich und einen erheblichen Teil aller Spieler von ihrem Flair. Von der Tatsache, dass eben nichts so schwarz/weiß ist, wie man auf den ersten Blick meint. Von der Möglichkeit, mit so vielen coolen NSCs zu interagieren, die Hintergründe der Welt zu verstehen, Völker und Reiche zu vereinen im Kampf gegen Borbarads Horden, die Natur der Zeichen, ihre Hintergründe und die Prophezeiungen zu entschlüsseln, ...

Wichtig ist schlussendlich, dass man sich in der Gruppe einig ist, was man möchte. Frust entsteht dann, wenn unterschiedliche Wünsche existieren. Oft ist auch die Bereitschaft, sich außerhalb der Spielabende mit der Welt auseinanderzusetzen sehr verschieden - einige (wie ich) lesen in ihrer Freizeit mehr oder weniger jede verfügbare DSA-Publikation, andere erwarten, dass der Meister alles für das Abenteuer direkt notwendige Wissen aufbereitet präsentiert. Ich persönlich hätte keine Lust, mich als Meister umfangreich in die Hintergründe einzuarbeiten um eine plausible und vielseitige Welt darzustellen, wenn das nicht gewürdigt wird und auf null Hintergrundwissen meiner Spieler trifft.
Ich fürchte, du musst dir entweder eine neue Gruppe suchen, oder dich einfach seufzend darauf einlassen nur noch Dungeoncrawls mit Minimalhintergrund vorzubereiten. Ansonsten ist meine Erfahrung: Je älter man wird, desto besser funktioniert das Rollenspiel und desto stärker tritt Dungeoncrawl/Powergaming in den Hintergrund.

Zuletzt noch aufmunternd eine Anekdote: Die Atmosphäre unseres PdG-Finale damals endete, nach dramatischen Beschreibungen des Meisters, wie wir gerade so noch dem Kraken entkommen, mit der trockenen Frage eines Spielers (die Einbeerentrank-Fläschchen aus seinem Rucksack kramend) "So, wer will süchtig werden?".
von Dingens
17.01.2017 15:43
Forum: Sieben Gezeichneten
Thema: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"
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Re: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"

Kommt mir auch wage bekannt vor. Ich beschreibe ein von mir völlig unvorbereitetes, für das Abenteuer komplett unwichtiges Gebäude irgendwo auf einer Reise, und meine Spieler "hören etwas Verdächtiges aus meiner Beschreibung heraus" und verbringen die nächsten 4 Spielstunden damit, sich einen Plan zu überlegen und nehmen das Gebäude anschließend komplett auseinander. Der Abenteuerendkampf hingegen: Akribisch genau vorbereitet, alle möglichen Herangehensweisen überdacht, Helden unauffällig mit Material und Wissen zur Vorbereitung gefüttert - meine Spieler rennen einfach kopflos rein und gehen in der Folge (beinahe) drauf. :nekro:

(Als Spieler bin ich natürlich genauso ...)

Ansonsten klingt es aber angemessen dramatisch, und ich habe das Gefühl, du hast die besonderen Umstände und Gegner gut rübergebracht. Wirkt als hätten du und deine Gruppe Spaß gehabt.
von Dingens
09.01.2017 11:01
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Thema: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"
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Re: Tipps zu verkürztem "Pforte des Grauens"

Kami-Izumi hat geschrieben:Könnt ihr auf Anhieb sagen, welches Feuerwerk meine Helden auffahren könnten, dass mir den Plot sprengt (vgl. den Dämonenschild der viele hundert TP des Achorhobai getankt hat)?
Auch wenn ich die Szene nur als Spieler vor mehreren Jahren erlebt habe, und daher konkret wenig beitragen kann: Ich vermute, damit andere hier etwas zu sagen können, wäre es gut, wenn du deine Heldengruppe hier wenigstens kurz vorstellst. Bisher wissen wir nur, dass offenbar ein Magier dabei ist, der den Gardianum Dämonenschild ganz gut beherrscht. Wenn man jetzt alle mit allen erdenklichen Heldenkombinationen möglichen Feuerwerke aufzählt, ist man vermutlich zum Jahreswechsel 2018 fertig ;-)

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